Ganztagsbetreuung: Wie groß ist der Gönninger Bedarf? - Reutlinger Ge... 1 von 3 http://www.gea.de/region+reutlingen/reutlingen/ganztagsbetreuung+wie... Donnerstag, 25. Februar 2016 REUTLINGEN 25.02.2016 - 07:10 Uhr UMFRAGE - Ganztagesbetreuung: Gönninger Elterninitiative hat 53 Interessierte ermittelt, die Stadt nur 30 Ganztagsbetreuung: Wie groß ist der Gönninger Bedarf? VON ANDREA GLITZ REUTLINGEN-GÖNNINGEN. Lange hatte die Stadtverwaltung argumentiert, es gebe in Gönningen nicht genügend Bedarf für Ganztagesbetreuung. Zweimal war der Gönninger Bezirksgemeinderat mit Anträgen in Reutlingen schon abgeblitzt. Die »Elterninitiative Gönningen« mochte sich auf diese Einschätzung nicht verlassen und hat eine Umfrage gestartet. Sie habe »belegten Bedarf« für 53 Kinder im Dorf ergeben, 34 davon über drei Jahre, 19 unter drei. Das Sozialamt habe den Gemeinderat wohl »fehlinformiert«, sagt Mitinitiatorin Daniela Beck. Auch in Reutlingen wollen immer mehr Eltern ihre Kinder ganztags betreut haben. FO TO : COLOURBOX Die Elterninitiative hat Fragebögen an alle 1 200 Gönninger Haushalte verteilt und damit auch Eltern erreicht, die an Betreuungseinrichtungen außerhalb Gönningens ausgewichen sind. Die Initiative – sie ist seit gut vier Jahren aktiv, eine Handvoll Frauen sind der harte Kern – setzt sich zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf für eine flexible wohnortnahe Ganztagsbetreuung ein. An alle Haushalte Das städtische Sozialamt hat jüngst ebenfalls nochmal nachgezählt: allerdings nur in den vier vorhandenen örtlichen Betreuungseinrichtungen – also bei einer geringeren Anzahl von Eltern und zudem bei solchen, denen das vorhandene Angebot reicht oder die sich 25.02.2016 08:07 Ganztagsbetreuung: Wie groß ist der Gönninger Bedarf? - Reutlinger Ge... 2 von 3 http://www.gea.de/region+reutlingen/reutlingen/ganztagsbetreuung+wie... zumindest damit arrangiert haben. Dennoch kam man immerhin auf die Zahl 30. Sozialbürgermeister Robert Hahn erläutert und verteidigt auf Nachfrage das städtische Verfahren: Es entspreche dem üblichen Abfragemodus zur Bedarfsermittlung und habe bislang stets »verwertbare« Zahlen geliefert. Umfragen lieferten ohnehin nur einen Teil der relevanten Komponenten, die in die städtischen Bedarfs-Prognosen einflössen. Hinzu kämen weitere Faktoren wie etwa die Ausweisung neuer Baugebiete. Die Verwaltung habe auch die Erfahrung gemacht, dass Eltern fleißig ankreuzen, wenn man nur genug fragt. »Viele Kinder, die gemeldet sind, werden nie auftauchen«, mutmaßt Hahn, dessen Amt bei Fehlplanungen auch die Leerstände rechtfertigten muss. »Eintrittsdatum 1. Januar 2017 – ein Bedarf wurde sogar für ein Kind angemeldet, das noch nicht gezeugt ist«, berichtet der Dezernent, der vermutet, dass die Wahrheit wohl zwischen den beiden Zahlen liege. Jenseits aller Prognosen hat die Elterninitiative zweifellos Bewegung ins Thema gebracht. Robert Hahn bezeichnet deren Arbeit als »ehrenwert«. Sein Amt sei kooperativ, werde die Erkenntnisse in die Bedarfsplanung des Amts einspeisen und dann für den nächsten Haushalt mit dem Gemeinderat diskutieren. Um die Gönninger Wünsche umzusetzen, müsse allerdings umstrukturiert werden. Nur die Ziegelhütte sei überhaupt geeignet für notwendige Umbauten. Je zehn Ganztagesplätze für Unter- und Über-Dreijährige, fünf Ganztages-Krippenplätze und fünf mit verlängerter Öffnungszeit wären ein denkbares Szenario. Dies bedeute aber, dass es in der Ziegelhütte keine verlängerten Öffnungszeiten mehr für Über-Dreijährige gäbe. Hahn macht auch deutlich, dass man die Gönninger Wünsche im Sozialamt nicht isoliert betrachten werde. Der Bedarf an Ganztagsbetreuung steige auch in der übrigen Stadt. »Toll, wie viel Mühe sich die Initiative gemacht hat«, freut sich indes Bezirksbürgermeisterin Christel Pahl. »Die Erhebung bietet eine super Grundlage für unseren nächsten Haushaltsantrag.« Für den nächsten Haushalt sei die Gruppe »gewappnet mit Zahlen, Daten und Fakten«, hebt auch Daniela Beck hervor. In Gesprächen mit den Reutlinger Ratsfraktionen hat die rührige Initiative bereits für ihr Anliegen geworben und »Rückenwind von allen Fraktionen« bekommen, wie Beck verrät. Zudem haben die Aktiven 279 Unterstützer-Unterschriften im Ort gesammelt. Am kommenden Dienstag, 1. März, sollen sie abends vor der Gemeinderatssitzung an die Reutlinger Oberbürgermeisterin Barbara Bosch übergeben werden. (GEA) www.elterninitiative-goenningen.de DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN 23.02.2016 - 13:02 Passanten angepöbelt und Widerstand geleistet REUTLINGEN. 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