MEDIZIN ÜBERSICHTSARBEIT Endoskopische Behandlung iatrogener gastrointestinaler Perforationen Arthur Schmidt, Karl-Hermann Fuchs, Karel Caca, Armin Küllmer, Alexander Meining ZUSAMMENFASSUNG Hintergrund: Iatrogene gastrointestinale Perforationen treten in Folge von endoskopischen Routineuntersuchungen mit einer Inzidenz von 0,03–0,8 % sehr selten auf. Mit zunehmender Komplexität und Invasivität therapeutisch-interventioneller Eingriffe steigt jedoch die Inzidenz dieser potenziell lebensbedrohlichen Komplikation. Ein endoskopischer Verschluss oder eine antibiotische Therapie können unter bestimmten Umständen eine Notfalloperation verhindern. Methode: Selektive Literaturrecherche in PubMed sowie Einbeziehung eines Positionspapiers. Ergebnisse: Zu dieser Intervention existieren überwiegend retrospektive, nichtkontrollierte Studien, randomisiert kontrollierte Studien fehlen. Wenn die Perforation frühzeitig entdeckt wird, kann eine endoskopische Behandlung erwogen werden. Gastrointestinale Perforationen mit einer Größe von < 30 mm werden mit einem Clip verschlossen. Im Ösophagus können auch expandierende Metallstents eingesetzt werden. Bei gastrointestinalen Verletzungen kann damit gerechnet werden, dass in 80–100 % der Fälle der Clip erfolgreich appliziert und die Perforation bei 60–100 % der Eingriffe dauerhaft verschlossen werden kann. Die Studienlage zu Ösophagusperforationen ist heterogen und deutet auf eine Verschlussrate von circa 90 % sowie eine klinische Erfolgsrate von circa 80 % hin. Sollte eine endoskopische Behandlung nicht möglich sein, muss zeitnah laparoskopisch oder offen operiert werden. Schlussfolgerung: Die endoskopische Therapie iatrogener Perforationen kann sicher und zuverlässig vorgenommen werden. Entscheidend sind die frühe Detektion, der suffiziente endoskopische Verschluss mit Beherrschung der jeweiligen Verschlusstechnik sowie die frühe und konsequente antibiotische Therapie. Sind diese Kriterien erfüllt, kann in den meisten Fällen auf eine Notfalloperation verzichtet werden. ►Zitierweise Schmidt A, Fuchs KH, Caca K, Küllmer A, Meining A: The endoscopic treatment of iatrogenic gastrointestinal perforation. Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 121–8. DOI: 10.3238/arztebl.2016.0121 Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämato-Onkologie, Diabetologie und Infektiologie, Klinikum Ludwigsburg: Dr. med. Schmidt, Prof. Dr. med. Caca, Dr. med. Küllmer Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, AGAPLESION Markus Krankenhaus Frankfurt am Main: Prof. Dr. med. Fuchs Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Ulm: Prof. Dr. med. Meining Deutsches Ärzteblatt | Jg. 113 | Heft 8 | 26. Februar 2016 ie iatrogene Hohlorganperforation nach einer diagnostischen oder therapeutischen Endoskopie des Gastrointestinaltraktes ist eine seltene, aber potenziell lebensbedrohliche Komplikation. Angenommen wird, dass die absolute Häufigkeit von iatrogenen Perforationen weltweit zunimmt (1, 2). Dies liegt zum einen an der steigenden Inanspruchnahme von Vorsorgekoloskopien, zum anderen an der zunehmenden Verbreitung von interventionellen endoskopischen Verfahren, zum Beispiel die endoskopische Mukosaresektion oder Submukosadissektion. Beide Eingriffe sind leitlinienbasiert und dienen zur Therapie früher Neoplasien (3, 4). In Deutschland sind zwischen 2003 und 2012 rund 4,4 Millionen Vorsorgekoloskopien durchgeführt worden (5). Die Inzidenz einer iatrogenen Perforation bei einer ausschließlich diagnostischen Endoskopie ist niedrig, bei einer diagnostischen Koloskopie/Sigmoideoskopie liegt sie bei 0,03–0,8 % (1, 6, 7). Während die iatrogene Perforation bei einer rein diagnostischen Prozedur circa einmal pro 3 000 durchgeführten Koloskopien auftritt, steigt das Risiko mit zunehmendem Ausmaß der Intervention (8). Demnach wurde ein annähernd linearer Zusammenhang zwischen der Polypengröße im Kolon und dem Risiko einer Perforation nach erfolgter endoskopischer Resektion beschrieben (9). In der Münchner Polypektomie-Studie traten Perforationen bei Polypektomie in insgesamt 1,1 % der Fälle auf, bei sessilen Läsionen im rechtsseitigen Kolon stieg die Häufigkeit auf 11,7 % (9). Neuere Studien zeigen für kolorektale Adenome > 20 mm, die mittels endoskopischer Mukosaresektion (EMR) abgetragen werden, wesentlich niedrigere (0,003–1,3 %) Perforationsraten (10, 11). Auch die Komplexität der Intervention geht mit einem Anstieg des Komplikationsrisikos einher. Als die endoskopische Submukosadissektion (ESD) aus Japan eingeführt wurde, konnten erstmals onkologische Prinzipien einer Tumorentfernung im Sinne einer R0-Resektion auch für die endoskopische Therapie von mukosalen Karzinomen < 2 cm eingehalten werden (12). Da die endoluminale Tumorbehandlung die gleiche Effektivität wie die konventionelle chirurgische Therapie besitzt, aber dahingegen minimal-invasiv ist, konnte durch die neuen interventionellendoskopischen Verfahren ein signifikanter Benefit erzielt werden (12). Die ESD ist allerdings technisch schwierig und selbst hochspezialisierte Experten berichten über nicht unerhebliche Perforationsraten von 1,9–12 % im Kolorektum (13–15). Der vermeintliche D 121 MEDIZIN Iatrogene Perforation – immer Operation? GRAFIK 1 Vorteil einer endoskopischen Therapie muss folglich auch mit dem dadurch erkauften Risiko abgewogen werden. Neue endoskopische Interventionen müssen daher auch die Möglichkeit eines effektiven endoskopischen Komplikationsmanagements bieten. Während Perforationen im Kolon bei suffizienter zeitgerechter Behandlung eine sehr niedrige Mortalität von 0–0,019 % aufweisen, steigt diese bei Perforationen im Ösophagus durch die Entwicklung einer Mediastinitis auf bis zu 13,2 % an (16, 17). In der vorliegenden narrativen Übersichtsarbeit wurden anhand der aktuellen Literatur die neuen Möglichkeiten eines Perforationsverschlusses im Kontext mit der zunehmenden Verbreitung der diagnostischen und vor allem interventionellen Endoskopie erörtert. In vielen Übersichtsarbeiten, Lehrbüchern und -vorträgen wird eine freie Perforation in Folge eines endoskopischen Eingriffs als Indikation für eine sofortige chirurgische Therapie gesehen. Lediglich bei kleineren Perforationen, gedeckten Perforationen (vor allem im Ösophagus) sowie Perforationen mit vergleichsweise milder klinischer Symptomatik gestattet die Lehrmeinung ein konservatives Vorgehen. Dies erfordert jedoch eine intensive klinische Überwachung in enger Absprache mit der Viszeralchirurgie, um eine etwaige klinische Verschlechterung zügig zu erkennen und rasch auf ein operatives Verfahren umsteigen zu können. Die durch eine Endoskopie verursachte Perforation ist somit zwar ein bedauerlicher Vorfall, impliziert aber bei entsprechender Aufklärung des Patienten nicht automatisch einen Behandlungsfehler. Konsequenzen sind zu fürchten, wenn entweder die Perforation nicht erkannt oder der Patient nicht rechtzeitig einer Therapie entsprechend des ärztlichen Standards unterzogen wird (18). Der Zeitpunkt, zu dem die Perforation entdeckt wird, ist entscheidend für das weitere Management und die Prognose (8, 19). Wichtig ist daher, dass die Perforation idealerweise noch während der Endoskopie detektiert und auch genau dokumentiert wird (1). Dies gelingt in der klinischen Praxis leider nicht immer. In einer retrospektiven Studie aus dem Jahre 2010 wurden Perforationen nach einer Koloskopie nur in 68 % der Fälle innerhalb von 24 Stunden diagnostiziert (20). Deshalb muss der Patient postinterventionell umgehend untersucht und weitere diagnostische Schritte eingeleitet werden, wenn eine entsprechende klinische Symptomatik auftritt: ● Peritonismus ● starke Schmerzen im Bereich der Schulter oder Psoasmuskulatur ● Hautemphysem. Methode Endoskopisch-konservatives Management Eine selektive Literaturrecherche wurde in der Datenbank PubMed mit den Suchbegriffen „gastrointestinal perforation mangement“, „endoclips and gastrointestinal perforation“ und „OTSC and gastrointestinal perforation“ durchgeführt, wobei Publikationen von März 2005 bis 2015 berücksichtigt wurden. Darüber hinaus wurden neue Leitlinien und Reviews zum Thema aus den letzten zwei Jahre einbezogen. Die als Basis dienende Literatur beschränkte sich auf die Perforation während der Ösophagogastroduodenoskopie und der Koloskopie als gängigste endoskopisch gastroenterologische Verfahren, Arbeiten zur endoskopisch retrograden Cholangiopankreatikographie (ERCP)-bedingten Perforation wurden nicht berücksichtigt. Ausgewertet wurden ebenfalls relevante tierexperimentelle Daten zum Clipverschluss. Fallberichte wurden nicht einbezogen und klinische Fallserien nur eingeschlossen, wenn sie mindestens drei Fälle mit iatrogenen Perforationen beinhalteten. Arbeiten zum Verschluss von Fisteln und postoperativen Anastomoseninsuffizienzen wurden ausgeschlossen. Die Literaturrecherche wird in Grafik 1 veranschaulicht. Allgemeine Maßnahmen Tritt eine Perforation auf, ist die sorgfältige Dokumentation von Lokalisation, Größe und Zeitpunkt essenziell (1). Wird die Perforation sofort beziehungsweise frühzeitig detektiert, kann abhängig von Größe und Typ sowie der lokalen endoskopischen Expertise der Versuch einer endoskopisch-konservativen Therapie erfolgen. Neben dem endoskopischen Defektverschluss wird bei Perforationen im Magen/Duodenum die Ableitung des gastrointestinalen Inhalts mittels nasogastraler beziehungsweise nasoduodenaler Sonde empfohlen (1). Wenn durch freie Luft und den damit verbundenen Anstieg des intraabdominellen Drucks kardiozirkulatorische oder respiratorische Probleme auftreten, sollte eine Dekompression durchgeführt werden, zum Beispiel mittels temporärer perkutaner Einlage einer Venenverweilkanüle (16–18) in die Bauchhöhle (1, 21, 22). Ein Pneumothorax entsteht in der Regel durch intrathorakale Eingriffe wie eine perorale endoskopische Myotomie. Wenn ein Spannungspneumothorax vorliegt beziehungsweise der Patient respiratorisch kompromittiert ist, muss unter Umständen noch während der Endosko- 304 Artikel identifiziert 5 nicht verfügbar 299 verfügbare Volltexte 6 zusätzlich eingeschlossen (händische Suche bzw. über Referenzen) 249 ausgeschlossen 56 Volltexte relevant Ablauf der Literaturrecherche: Kriterien der Selektion werden im Absatz zur Methode erläutert. 122 Deutsches Ärzteblatt | Jg. 113 | Heft 8 | 26. Februar 2016 MEDIZIN a b Abbildung 1: Iatrogene Perforation im oberen Rektum nach einer endoskopischen Mukosaresektion (EMR) eines flachen Adenoms a) Die Perforation am lateralen Resektionsrand (Pfeile) wurde noch während der Intervention erkannt. b) Die Perforation wurde sequenziell mit „through the scope“(TTS)-Clips verschlossen. a b Abbildung 2: Perforationsverschluss mit einem „over the scope“(OTS)-Clip a) Die iatrogene Perforation im Magen trat während einer endoskopischen Submukosadissektion (ESD) auf. b) Mit Hilfe eines OTS-Clips wurde ein sofortiger suffizienter Verschluss erzielt. pie eine Thoraxdrainage eingebracht werden. Bei therapeutisch endoskopischen Eingriffen wird meist mit CO2 gearbeitet. Wurde während des Eingriffs dennoch Raumluft insuffliert, muss unmittelbar nach Erkennen der Perforation auf CO2 umgestellt werden, da CO2 wesentlich rascher resorbiert wird und Komplikationen eines Spannungspneumothorax sowie abdominellen Kompartmentsyndroms vermindert (1, 23). Neben diesen Maßnahmen muss selbstverständlich zügig eine intravenöse Breitspektrumantibiose initiiert werden. Endoskopischer Perforationsverschluss/Verschlusstechniken Primäres Ziel des endoskopischen Perforationsverschlusses ist, den Übertritt von gastrointestinalem Inhalt nach extraluminal zu verhindern, um dadurch eine potenziell lebensbedrohliche Peritonitis oder Mediastinitis zu vermeiden. Randomisierte tierexperimentelle Studien haben gezeigt, dass Mediastinitis beziehungsweise Peritonitis durch einen endoskopisch-interventionellen Verschluss der Perforation tatsächlich verhinDeutsches Ärzteblatt | Jg. 113 | Heft 8 | 26. Februar 2016 dert werden können (24, 25). Zudem traten nach Verschluss von Kolonperforationen durch einen endoskopischen Eingriff im Vergleich zur Operation signifikant weniger Adhäsionen auf (26,1 versus 56,5 %) (24). Verschiedene endoskopische Verschlusstechniken, die im Wesentlichen abhängig von der Perforationsgröße eingesetzt werden, stehen zur Verfügung. Zur Effektivität der einzelnen Verschlusstechniken liegen neben tierexperimentellen Daten überwiegend retrospektive Fallserien und Studien vor. Randomisiert kontrollierte klinische Studien existieren derzeit nicht. Diese sind aufgrund der Seltenheit des Ereignisses und der bestehenden Notfallsituation nur schwierig durchzuführen. Am besten untersucht ist der endoskopische Clipverschluss, bei Ösophagusperforationen zudem der Einsatz von beschichteten Stents. Alle weiteren Verfahren sind derzeit wegen mangelnder Verfügbarkeit oder ungenügender Datenlage als experimentell zu betrachten. „Through the scope“-Clips: Standard-Clips, sogenannte „through the scope“ (TTS)-Clips, werden durch 123 MEDIZIN TABELLE Literaturübersicht zum Perforationsverschluss durch „over the scope“-Clips Autor, Jahr Art der Studie Baron, 2012 (40) retrospektive Fallserie Gubler, 2012 (40) Patientenanzahl*1 Lokalisation technischer Erfolg 5 Ösophagus (n = 1) Magen (n = 2) Jejunum (n = 1) Kolon (n = 1) 100 % prospektive Fallserie 14 Duodenum (n = 2) Magen (n = 3) Kolon (n = 9) Hagel, 2012 (e1) retrospektive Fallserie 4 Ösophagus (n = 2) Rektum (n = 2) Kirschniak, 2007 (e2) retrospektive Fallserie 4 Kirschniak, 2011 (e3) retrospektive Fallserie Nishiyama, 2013 (e4) klinischer Erfolg Follow-up (Wochen) Größe der OTS-Clip assoziierte Perforation Komplikationen 75 % k. A. k. A. Lumenobstruktion Jejunum durch Clip (n = 1) 93 % 78 % 4–92 6–30 mm keine 50 % 0% k. A. 4–14 mm keine Magen (n = 1) Kolon (n = 3) 100 % 100 % 1–4 4–8 mm keine 11 oberer Gastrointestinaltrakt (n = 7) Kolon (n = 4) 100 % 100 % 1–4 k. A. keine retrospektive Fallserie 10 Ösophagus (n = 1) Magen (n = 3) Duodenum (n = 2) Kolon (n = 2) Rektum (n = 2) 100 % 90 % 1–30 25–50 mm keine Sandmann, 2011 (e5) retrospektive Fallserie 3 Magen (n = 1) Duodenum (n = 1) Kolon (n = 1) 100 % 100 % 4–32 k. A. keine Seebach, 2010 (e6) retrospektive Fallserie 4 Magen (n = 1) Kolon (n = 3) 75 % 50 % 10–37 k. A. keine Voermans 2012 (e7) prospektive, nichtkontrollierte Studie 31 Ösophagus (n = 4) Magen (n = 4) Duodenum (n = 11) Kolon (n = 12) 92 % 89 % 4 bis 30 mm eine Ösophagusperforation durch OTS-Clip beim Einführen Haito-Chavez 2014 (e8) retrospektive multizentrische Studie 48 Ösophagus (n = 10) Magen (n = 13) Duodenum/Dünndarm (n = 12) Kolorektum (n = 12) 97,5 % 90 % 30 4–11,5 mm keine Farnik 2015 (e10) retrospektive Studie 15 oberer Gastrointestinaltrakt 97,1 %*2 71 %*2 38 bis 30 mm keine In der Tabelle wurden nur Arbeiten mit ≥ 3 Patienten berücksichtigt. *1 Nur Perforationen; Fisteln oder Blutungen, die innerhalb der Studie mit OTS-Clips behandelt wurden, wurden nicht mitgezählt. *2 bezogen auf die gesamte Patientenzahl OTS, „over the scope“; n, Anzahl der betroffenen Patienten; n. s., nicht signifikant; k. A., keine Angaben den Arbeitskanal geführt und eignen sich zum sequenziellen Verschluss von gastrointestinalen Perforationen (Abbildung 1). Voraussetzung für den erfolgreichen Verschluss ist, dass die Perforationsränder suffizient gefasst werden können. Limitierend ist dabei die Öffnungsweite der Clip-Branchen. Zu bedenken ist außerdem, dass der Verschluss durch solche Clips – im Gegensatz zur chirurgischen Naht – in der Regel nicht die ganze Organwand, sondern nur Mukosa und Submukosa erfasst. Dies scheint allerdings meist ausreichend zu sein und führt zumindest im Tierversuch zur suffizienten Wundheilung (26). Kleine Perforationen < 10 mm beziehungsweise solche mit gut „raffbaren“ schlitzförmigen Perforationsrändern im Magen können daher in der Regel mit Standard-Clips erfolgreich verschlossen 124 werden. In der Literatur werden Erfolgsraten von 98–99 % berichtet (1, 27). Für größere Magenwandperforationen eignen sich diese Clips nicht (1, 28). Im Kolon gelingt der Perforationsverschluss mit StandardClips aufgrund der dünneren Organwand meist besser als im Ösophagus oder Magen. In einer retrospektiven Studie von Magdeburg et al. lag der klinische Erfolg nach Verschluss von iatrogenen Kolonperforationen mit TTS-Clips bei 83,3 % (29). Eine aktuelle Metaanalyse berichtet über eine Gesamterfolgsrate von 90,2 % bei Perforationen verschiedener Lokalisationen, vor allem im Magen und Kolon (30). „Over the scope“-Clips: „Over the scope“ (OTS)Clips werden im Gegensatz zu den TTS-Clips nicht durch den Arbeitskanal des Endoskops appliziert, sonDeutsches Ärzteblatt | Jg. 113 | Heft 8 | 26. Februar 2016 MEDIZIN GRAFIK 2 sofortige Einleitung i. v. Antibiose sofortige/frühe Diagnose verzögerte/späte Diagnose (> 24 h) keine Peritonitis/ Sepsis endoskopischer Verschluss möglich suffizient CT: keine größeren Flüssigkeits-/ Luftansammlungen endoskopischer Verschluss nicht möglich/Defekt zu groß endoskopischer Verschluss Peritonitis/ Sepsis ggf. insuffizient weitere i. v. Antibiose; nil per os; ggf. Ablaufsonde klinische Überwachung Patient stabil Peritonitis/ Sepsis Operation konservative Therapie Algortihmus zum Management der iatrogenen gastrointestinalen Perforation in Anlehnung an das Positionspapier der European Society of Gastrointestinal Endoscopy (ESGE) aus dem Jahr 2014 i. v., intravenös; CT, Computertomographie dern sind auf eine dem Endoskop aufsitzende Kappe gespannt. Durch den freien Arbeitskanal des Endoskops kann ein Greifinstrument eingeführt werden, mit dem die Perforationsränder gefasst, adaptiert und in die Kappe gezogen werden. Anschließend wird der aus Nitinol bestehende Clip mit Hilfe eines Fadenzug-Mechanismus von der Kappe abgeschoben und schließt sich wie eine Bärenfalle um das eingezogene Gewebe (Abbildung 2). Im Vergleich zum TTS-Clip greift der OTS-Clip mehr Gewebe und verschließt auch die tieferen Wandschichten (31). Darüber hinaus kann die Perforation in einem Schritt verschlossen werden, was gegenüber des sequenziellen Verschlusses mit Standard-Clips eine Zeitersparnis bedeutet (32, 33). OTS-Clips eignen sich auch für größere Perforationen (maximal 2–3 cm), soDeutsches Ärzteblatt | Jg. 113 | Heft 8 | 26. Februar 2016 fern die Perforationsränder effektiv adaptiert werden können (1). Der Verschluss von artifiziell erzeugten gastrointestinalen Perforationen durch OTS-Clips wurde tierexperimentell ausgiebig untersucht. Eine an Schweinen durchgeführte Überlebensstudie zeigte einen deutlichen Vorteil für OTS- versus Standard-Clips, da sich nach dem Verschluss von künstlich erzeugten Magenwandperforationen weniger Leckagen mit konsekutiver Peritonitis entwickelten (34). Im direkten Vergleich zu chirurgisch-manuell erzeugten Nähten unterschieden sich im Tierexperiment die Berstungsdrücke von mit OTS-Clips verschlossenen Läsionen im Duodenum, Magen und Kolon nicht signifikant (35–38). Zum Verschluss iatrogener gastrointestinaler Perforationen mit OTS-Clips in der klinischen Praxis existieren derzeit mehrere überwiegend 125 MEDIZIN retrospektive Studien (39–40; e1–e8) (Tabelle). Im Verlauf dieser Arbeiten wurden zwischen drei und 48 Patienten untersucht. Das Follow-up dieser Patienten reichte von einer Woche bis zu 92 Wochen. Die technischen Erfolgsraten lagen dabei zwischen 50 und 100 %. Die berichteten klinischen Erfolgsraten variieren stark, da das untersuchte Patientenkollektiv bezüglich Größe, Lokalisation und Zeitpunkt der Diagnose sehr heterogen ist. In der bislang einzigen prospektiven, multizentrischen CLIPPER-Studie wurden insgesamt 36 Patienten mit iatrogenen gastrointestinalen Perforationen < 30 mm eingeschlossen (e7). Die technische und klinische Erfolgsrate lag bei 92 beziehungsweise 89 %. In einem systematischen Review von Weiland et al. aus dem Jahr 2013 wurden die Ergebnisse von insgesamt 17 klinischen prospektiven sowie retrospektiven Studien von 2007 bis 2013 verglichen und zusammengeführt, wobei akute Anastomoseninsuffizienzen eingeschlossen wurden (e9). Die erfolgreiche Applikation des Clips gelang in 80–100 % der Fälle. Der klinische Erfolg – gemessen am dauerhaften Verschluss der Perforation – lag bei 60–100 %. Eine kürzlich publizierte retrospektive multizentrische Studie schloss 106 Patienten mit Leckagen im oberen Gastrointestinaltrakt ein. 72 Betroffene wurden mit beschichteten Stents und 34 mit OTS-Clips behandelt. Die Gruppe mit OTSClips beinhaltete 15 Patienten, die an iatrogenen Komplikationen nach Endoskopie litten: Der technische Erfolg lag bei 97,1 %, der klinische Erfolg bei 71 % (e10). Die Autoren einer weiteren retrospektiven multizentrischen Arbeit mit 48 Patienten, die an iatrogenen Perforationen litten, berichteten über ähnliche Daten. Dabei lag der klinische langfristige Erfolg noch höher (90 %) (e8). Basierend auf den genannten Ergebnissen hat der Verschluss mit OTS-Clips im Magen und Kolon auch Einzug in die Empfehlungen des aktuellen Positionspapiers der European Society of Gastrointestinal Endoscopy (ESGE) gefunden (1). Stents Beschichtete selbstexpandierende Metallstents (cSEMS) haben einen festen Stellenwert bei Ösophagusperforationen, die aufgrund ihrer Größe, Lage oder Beschaffenheit nicht mit Clips verschließbar sind (1). Die Studienlage hierzu ist heterogen und beruht überwiegend auf nichtkontrollierten Daten heterogener Patientenkollektive (e11, e12). Dennoch scheinen cSEMS zur Therapie von ösophagealen Perforationen hocheffektiv zu sein. Die technische und klinische Erfolgsrate liegt nach einer aktuellen Metaanalyse bei 91 beziehungsweise 81 % (e13). Endoskopische Nahtverfahren: Endoskopische Nahtverfahren haben aktuell keinen festen Stellenwert beim Perforationsverschluss. Von allen experimentell getesteten endoskopischen Nahtverfahren sind für den klinischen Einsatz nur die zur endoskopischen Refluxtherapie entwickelten Geräte zugelassen. Über den erfolgreichen Einsatz dieser Systeme bei iatrogenen Magenperforationen wurde in retrospektiven Studien be- 126 richtet (e14, e15). Allerdings sind die Geräte in der Regel nicht überall verfügbar und teuer (Einmalprodukte). Zudem erfordert der Einsatz eine gewisse Erfahrung des Untersuchenden. Endoskopisch-konservative versus chirurgische Therapie Die operativ-chirurgische Therapie als offener oder auch laparoskopischer Eingriff wird im Zuge der neuen endoskopischen Verschlusstechniken seltener bei iatrogenen gastrointestinalen Perforationen angewendet. Dadurch wird die Abwägung über das geeignete Vorgehen immer kritischer und wichtiger. Experten auf dem Gebiet der Endoskopie publizieren beste Ergebnisse mit den neuen endoskopischen Verschlusstechniken (19), wenn sie aufgrund ihrer Erfahrung in der Lage sind, einerseits die Perforation während des primären therapeutischen Eingriffes zu erkennen und andererseits die Ausrüstung, das Personal sowie die manuellen Fähigkeiten besitzen, sofort und kompetent die Perforation sicher zu verschließen. In dieser Situation scheint es gerechtfertigt von einem Paradigmenwechsel zu sprechen. Das Risiko trägt letztendlich der Patient. Demnach ist es sicherlich besser, durch einen kompetent durchgeführten, endoskopischen Verschluss die Sicherheit für den Patienten herzustellen und auf den invasiveren operativ-chirurgischen Eingriff, der den Betroffenen mehr Zeit, Schmerzen und Einschränkungen kostet, zu verzichten. Den Patienten durch einen nicht optimalen endoskopischen Verschluss weiterhin in der Risikosituation zu belassen und die operative Versorgung zu verzögern beziehungsweise zu erschweren, ist sicherlich eine schlechtere Lösung. Stattdessen sollte die operativchirurgische Therapie, bevorzugt die minimal-invasive Technik (e16), angestrebt werden. Andernfalls entzündet sich das Gewebe an der jeweiligen Lokalisation und weicht auf, so dass die Nähte keine festen Sitz finden und sich die Heilungschancen stündlich verringern. Endoskopiker, die komplexe therapeutische Eingriffe mit entsprechendem Perforationsrisiko durchführen, sollten das Risiko immer kritisch abwägen. Dazu gehört gemäß des aktuellen Positionspapiers der ESGE die schriftlich fixierte Definition von Hochrisiko-Prozeduren sowie die Implementierung eines interdisziplinär abgestimmten Algorithmus zum Komplikationsmanagement am jeweiligen Standort (1). Die lokalen Ressourcen sind entscheidend, da Qualität und Expertise des Endoskopie-Teams sowohl für das Perforationsrisiko bei komplexen Eingriffen als auch für einen sicheren endoskopischen Perforationsverschluss mitbestimmend sind. Ähnlich spielt die Leistung und Verfügbarkeit des Viszeralchirurgen, der die Perforation primär oder nach Versagen der endoskopischen Therapie versorgt, eine wichtige Rolle. Die Qualität der Nachbeobachtung im Anschluss an eine Perforationsversorgung, das heißt der notwendige Personalaufwand sowie die kompetente Einschätzung des Zustandes des Patienten, ist von großer Bedeutung, um den geeigneten Zeitpunkt zum operativ-chirurgischen oder auch Deutsches Ärzteblatt | Jg. 113 | Heft 8 | 26. Februar 2016 MEDIZIN zum erneuten endoskopischen Eingriff nicht zu verpassen. Wenn alle aufgeführten Parameter in einer Klinik und/oder in einem interdisziplinären Team 24 Stunden pro Tag gewährleistet sind, ist der Schritt zum Paradigmenwechsel gerechtfertigt. Interessenkonflikt Dr. Schmidt bekam Vortragshonorare und Studienunterstützung (Drittmittel) von der Firma Ovesco Endoscopy. Fazit Prof. Meining bekam Studienunterstützung (Drittmittel) von der Firma Ovesco. Die Ausweitung der Indikationen zur interventionellen endoskopischen Therapie und deren zunehmende Invasivität geht mit einem erhöhten Risiko für iatrogene Perforationen einher. Dementsprechend haben moderne endoskopische Verschlusstechniken sowie neue Erkenntnisse über das konservative Management der Hohlorganperforation zu einem Lernprozess geführt, der auch Einzug in die aktuellen internationalen Empfehlungen gefunden hat. Zu den berücksichtigenden Grundprinzipien einer endoskopischen Therapie zählen: ● das rasche Erkennen der Perforation ● die suffizienten Kenntnisse in der interventionellen Endoskopie, insbesondere im Umgang mit neuen Verfahren wie den OTS-Clips ● die Endoskopie unter CO2-Insufflation. Nicht zuletzt sollte unter den maßgeblich involvierten Disziplinen, der gastroenterologischen Endoskopie und der Viszeralchirurgie, eine enge Kooperation als conditio sine qua non gegeben sein. Jegliche Komplikation muss offen interdisziplinär diskutiert werden, um im Interesse des Patienten das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Art, Ausmaß, Lokalisation und Zeitpunkt der Perforation sollten gut dokumentiert werden. Vorab definierte Handlungsabläufe (SOP) in Abhängigkeit vom jeweiligen Befund helfen dabei, ein optimales interdisziplinär festgelegtes Ergebnis zu erzielen. Basierend auf der aktuellen Literatur und den aktuellen Empfehlungen wird der in Grafik 2 gezeigte Algorithmus vorgeschlagen. Dr. Küllmer erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht. KERNAUSSAGEN ● Zunehmende Invasivität und Komplexität endoskopischer Interventionen erhöhen das Perforationsrisiko. ● Durch neue endoskopische Verschlusstechniken wie Clips und Metallstents können Notfalloperationen vermieden werden. ● Entscheidend für den Erfolg der endoskopischen Therapie ist die frühe Detektion, der sichere endoskopische Defektverschluss und profunde Kenntnisse des weiteren konservativen Managements. ● Bei verzögerter Diagnose, insuffizientem endoskopischen Verschluss und/oder Zeichen der Peritonitis/Sepsis ist in der Regel ein chirurgisches Vorgehen indiziert. ● Basierend auf aktuellen internationalen Leitlinien sollten an jedem Zentrum interdisziplinär abgestimmte Handlungsabläufe definiert werden, um ein optimales Komplikationsmanagement zu gewährleisten. Deutsches Ärzteblatt | Jg. 113 | Heft 8 | 26. Februar 2016 Prof. Fuchs erhielt Beraterhonorare von der Firma Olympus Europa. Prof. Caca wurde für Vorträge honoriert von den Firmen Olympus, Cook, Boston Scientific, Ovesco und G-Surg. Studienunterstützung (Drittmittel) wurde ihm zuteil von den Firmen Ovesco und G-Surg. Manuskriptdaten eingereicht: 24. 3. 2015, revidierte Fassung angenommen: 5. 10. 2015 LITERATUR 1. Paspatis GA, Dumonceau J, Barthet M, et al.: Diagnosis and management of iatrogenic endoscopic perforations: European Society of Gastrointestinal Endoscopy ( ESGE ) Position Statement. Endoscopy 2014; 693–711. 2. Bielawska B, Day A, Lieberman D, Hookey L: Risk factors for early colonoscopic perforation include non-gastroenterologist endoscopists: a multivariable analysis. Clin Gastroenterol Hepatol 2014; 12: 85–92. 3. Möhler M, Al-Batran SE, Andus T, et al.: S3-Leitlinie Diagnostik und Therapie der Adenokarzinome des Magens und gastroösophagealen Übergangs. Z Gastroenterol 2011; 49: 461–531. 4. Pox C, Aretz S, Bischoff SC, et al.: S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom. Z Gastroenterol 2013; 51: 753–854. 5. Brenner H, Altenhofen L, Stock C, Hoffmeister M: Prevention, early detection, and overdiagnosis of colorectal cancer within 10 years of screening colonoscopy in Germany. Clin Gastroenterol Hepatol 2015; 13: 717–23. 6. Stock C, Ihle P, Sieg A, Schubert I, Hoffmeister M, Brenner H: Adverse events requiring hospitalization within 30 days after outpatient screening and nonscreening colonoscopies. Gastrointest Endosc 2013; 77: 419–29. 7. Rabeneck L, Saskin R, Paszat LF: Onset and clinical course of bleeding and perforation after outpatient colonoscopy: a population-based study. Gastrointest Endosc 2011; 73: 520–3. 8. Raju GS, Saito Y, Matsuda T, Kaltenbach T, Soetikno R: Endoscopic management of colonoscopic perforations (with videos). Gastrointest Endosc 2011; 74: 1380–8. 9. Heldwein W, Dollhopf M, Meining A, et al.: The Munich Polypectomy Study ( MUPS ): prospective analysis of complications and risk factors in 4000 colonic snare polypectomies. Endoscopy 2005; 37: 1116–22. 10. Moss A, Bourke MJ, Williams SJ, et al.: Endoscopic mucosal resection outcomes and prediction of submucosal cancer from advanced colonic mucosal neoplasia. Gastroenterology 2011; 140: 1908–18. 11. Buchner AM, Guarner-Argente C, Ginsberg GG: Outcomes of EMR of defiant colorectal lesions directed to an endoscopy referral center. Gastrointest Endosc 2012; 76: 255–63. 12. Espinel J, Pinedo E, Ojeda V, Guerra M: Treatment modalities for early gastric cancer. World J Gastrointest Endosc 2015; 7: 1062–9. 13. Toyonaga T, Man-I M, East JE, et al.: 1,635 endoscopic submucosal dissection cases in the esophagus, stomach, and colorectum: complication rates and long-term outcomes. Surg Endosc Other Interv Tech 2013; 27: 1000–8. 14. Tanaka S, Terasaki M, Kanao H, Oka S, Chayama K: Current status and future perspectives of endoscopic submucosal dissection for colorectal tumors. Dig Endosc 2012; 24: 73–9. 15. Repici A, Hassan C, De Paula Pessoa D, et al.: Efficacy and safety of endoscopic submucosal dissection for colorectal neoplasia: a systematic review. Endoscopy 2012; 44: 137–50. 127 MEDIZIN 16. Panteris V, Haringsma J, Kuipers EJ: Colonoscopy perforation rate, mechanisms and outcome: from diagnostic to therapeutic colonoscopy. Endoscopy 2009; 41: 941–51. 35. von Renteln D, Schmidt A, Vassiliou MC, Rudolph HU, Caca K: Endoscopic full-thickness resection and defect closure in the colon. Gastrointest Endosc 2010; 71: 1267–73. 17. Biancari F, D’Andrea V, Paone R, et al.: Current treatment and outcome of esophageal perforations in adults: systematic review and meta-analysis of 75 studies. World J Surg 2013; 37: 1051–9. 36. von Renteln D, Rudolph HU, Schmidt A, Vassiliou MC, Caca K: Endoscopic closure of duodenal perforations by using an overthe-scope clip: a randomized, controlled porcine study. Gastrointest Endosc 2010; 71: 131–8. 18. Rösch W, Juncker J: [What shouldn’t happen – perforation during prophylactic colonoscopy]. Endo heute 2014; 27: 173–5. 19. Baron TH, Wong Kee Song LM, Zielinski MD, Emura F, Fotoohi M, Kozarek RA: A comprehensive approach to the management of acute endoscopic perforations (with videos). Gastrointest Endosc 2012; 76: 838–59. 20. Anderson ML, Pasha TM, Leighton JA: Endoscopic perforation of the colon: lessons from a 10-year study. Am J Gastroenterol 2000; 95: 3418–22. 21. Lin BW, Thanassi W: Tension pneumoperitoneum. JEM 2010; 38: 57–9. 22. Fu K, Ishikawa T, Yamamoto T, Kaji Y: Paracentesis for successful treatment of tension pneumoperitoneum related to endoscopic submucosal dissection. Endoscopy 2009; 41: e245. 23. Dellon ES, Hawk JS, Grimm IS, Shaheen NJ: The use of carbon dioxide for insufflation during GI endoscopy: a systematic review. Gastrointest Endosc 2009; 69: 843–9. 24. Raju GS, Fritscher-Ravens A, Rothstein RI, et al.: Endoscopic closure of colon perforation compared to surgery in a porcine model: a randomized controlled trial (with videos). Gastrointest Endosc 2008; 68: 324–32. 25. Fritscher-Ravens A, Hampe J, Grange P, et al.: Clip closure versus endoscopic suturing versus thoracoscopic repair of an iatrogenic esophageal perforation: a randomized, comparative, long-term survival study in a porcine model (with videos). Gastrointest Endosc 2010; 72: 1020–6. 26. Dray X, Krishnamurty DM, Donatelli G, Gabrielson KL: Gastric wall healing after NOTES procedures: closure with endoscopic clips provides superior histological outcome compared with threaded tags closure setting. Gastrointest Endosc 2010; 72: 343–50. 37. Suhail AH, Mårvik R, Halgunset J, Kuhry E: Efficacy and safety of transgastric closure in natural orifice transluminal endoscopic surgery using the OTSC system and T-bar sutures: a survival study in a porcine model. Surg Endosc 2012; 26: 2950–4. 38. von Renteln D, Schmidt A, Vassiliou MC, Gieselmann M, Caca K: Natural orifice transluminal endoscopic surgery gastrotomy closure with an over-the-endoscope clip: a randomized, controlled porcine study (with videos). Gastrointest Endosc 2009; 70: 732–9. 39. Baron TH, Song LM, Ross A, Tokar JL, Irani S, Kozarek RA: Use of an over-the-scope clipping device: multicenter retrospective results of the first U.S. experience (with videos). Gastrointest Endosc 2012; 76: 202–8. 40. Gubler C, Bauerfeind P: Endoscopic closure of iatrogenic gastrointestinal tract perforations with the over-the-scope clip. Digestion 2012; 85: 302–7. Anschrift für die Verfasser Prof. Dr. med. Karel Caca Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämato-Onkologie, Diabetologie und Infektiologie Klinikum Ludwigsburg Posilipo-Straße 1–4 71640 Ludwigsburg [email protected] Zitierweise Schmidt A, Fuchs KH, Caca K, Küllmer A, Meining A: The endoscopic treatment of iatrogenic gastrointestinal perforation. Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 121–8. DOI: 10.3238/arztebl.2016.0121 27. Mangiavillano B, Viaggi P, Masci E: Endoscopic closure of acute iatrogenic perforations during diagnostic and therapeutic endoscopy in the gastrointestinal tract using metallic clips: a literature review. J Dig Dis 2010; 11: 12–8. 28. Minami S, Gotoda T, Ono H, Oda I, Hamanaka H: Complete endoscopic closure of gastric perforation induced by endoscopic resection of early gastric cancer using endoclips can prevent surgery (with video). Gastrointest Endosc 2006; 63: 596–601. 29. Magdeburg R, Collet P, Post S, Kaehler G: Endoclipping of iatrogenic colonic perforation to avoid surgery. Surg Endosc 2008; 22: 1500–4. 30. Verlaan T, Voermans RP, Henegouwen MIVB: Endoscopic closure of acute perforations of the GI tract: a systematic review of the literature. Gastrointest Endosc 2015; 82: 618–28. 31. Vassiliou MC, Rothstein RI, Hampshire N: Randomized controlled trial comparing endoscopic clips and over-the-scope clips for closure of natural orifice transluminal endoscopic surgery gastrotomies. Endoscopy 2009; 1056–61. 32. Sun G, Yang Y, Zhang X, et al.: Comparison of gastrotomy closure modalities for natural orifice transluminal surgery: a canine study. Gastrointest Endosc 2013; 77: 774–83. 33. Voermans RP, Vergouwe F, Breedveld P, Fockens P, van Berge Henegouwen MI: Comparison of endoscopic closure modalities for standardized colonic perforations in a porcine colon model. Endoscopy 2011; 43: 217–22. 34. von Renteln D, Vassiliou MC, Rothstein RI: Randomized controlled trial comparing endoscopic clips and over-the-scope clips for closure of natural orifice transluminal endoscopic surgery gastrotomies. Endoscopy 2009; 41: 1056–61. 128 @ The English version of this article is available online: www.aerzteblatt-international.de Zusatzmaterial Mit „e“ gekennzeichnete Literatur: www.aerzteblatt.de/lit0816 oder über QR-Code Deutsches Ärzteblatt | Jg. 113 | Heft 8 | 26. Februar 2016 MEDIZIN Zusatzmaterial zu: Endoskopische Behandlung iatrogener gastrointestinaler Perforationen Arthur Schmidt, Karl-Hermann Fuchs, Karel Caca, Armin Küllmer, Alexander Meining Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 121–8. DOI: 10.3238/arztebl.2016.0121 eLITERATUR e1. Hagel AF, Naegel A, Lindner AS, et al.: Over-the-scope clip application yields a high rate of closure in gastrointestinal perforations and may reduce emergency surgery. J Gastrointest Surg 2012; 16: 2132–8. e2. Kirschniak A, Kratt T, Stüker D, Braun A, Schurr MO, Königsrainer A: A new endoscopic over-the-scope clip system for treatment of lesions and bleeding in the GI tract: first clinical experiences. Gastrointest Endosc 2007; 66: 162–7. e3. Kirschniak A, Subotova N, Zieker D, Königsrainer A, Kratt T: The over-the-scope clip (OTSC) for the treatment of gastrointestinal bleeding, perforations, and fistulas. Surg Endosc 2011; 25: 2901–5. e4. Nishiyama N, Mori H, Kobara H, et al.: Efficacy and safety of over-the-scope clip: including complications after endoscopic submucosal dissection. World J Gastroenterol 2013; 19: 2752–60. e5. Sandmann M, Heike M, Faehndrich M: Application of the OTSC system for the closure of fistulas, anastomosal leakages and perforations within the gastrointestinal tract. Z Gastroenterol 2011; 49: 981–5. e6. Seebach L, Bauerfeind P, Gubler C: “Sparing the surgeon”: clinical experience with over-the-scope clips for gastrointestinal perforation. Endoscopy 2010; 42: 1108–11. e7. Voermans RP, Le Moine O, von Renteln D, et al.: Efficacy of endoscopic closure of acute perforations of the gastrointestinal tract. Clin Gastroenterol Hepatol; 2012; 10: 603–8. e8. Haito-Chavez Y, Law JK, Kratt T, et al.: International multicenter experience with an over-the-scope clipping device for endoscopic management of GI defects (with video ). Gastrointest Endosc 2014; 80: 610–22. Deutsches Ärzteblatt | Jg. 113 | Heft 8 | 26. Februar 2016 | Zusatzmaterial e9. Weiland T, Fehlker M, Gottwald T, Schurr MO: Performance of the OTSC system in the endoscopic closure of iatrogenic gastrointestinal perforations: a systematic review. Surg Endosc 2013; 27: 2258–74. e10. Farnik H, Driller M, Kratt T, et al.: Indication for “Over the Scope” (OTS )-Clip vs . covered self-expanding metal stent ( cSEMS ) is unequal in upper gastrointestinal leakage: results from a retrospective head-to-head comparison. Gastrointest Endosc 2015; 10: 1–12. e11. van Boeckel PG, Sijbring A, Vleggaar FP, Siersema PD: Systematic review: temporary stent placement for benign rupture or anastomotic leak of the oesophagus. Aliment Pharmacol Ther 2011; 33: 1292–301. e12. Johnsson E, Lundell L, Liedman B: Sealing of esophageal perforation or ruptures with expandable metallic stents: a prospective controlled study on treatment efficacy and limitations. Dis Esoph 2005; 18: 262–6. e13. Dasari BVM, Neely D, Kennedy A, et al.: The role of esophageal stents in the management of esophageal anastomotic leaks and benign esophageal perforations. Ann Surg 2014; 259: 852–60. e14. von Renteln D, Schmidt A, Riecken B, Caca K: Gastric full-thickness suturing during EMR and for treatment of gastric-wall defects (with video). Gastrointest Endosc 2008; 67: 738–44. e15. Schmidt A, Bauder M, Riecken B, von Renteln D, Muehleisen H, Caca K: Endoscopic full-thickness resection of gastric subepithelial tumors: a single-center series. Endoscopy 2015; 47: 154–8. e16. Zhang Y, Lu W, Yao L, Qin X: Laparoscopic direct suture of perforation after diagnostic colonoscopy. Int J Colorectal Dis 2013; 1505–9. I
© Copyright 2024 ExpyDoc