Sie können sich ab einer Summe von 50 € an der Restaurierung beteiligen. Wir freuen uns über jede Spende. Bitte überweisen Sie Ihren Geldbetrag an: Empfänger: Bibliotheken der Stadt Mainz IBAN: DE58550501200000000331 BIC: MALADE51MNZ Verwendungszweck: Amt 42 - Spende Buchpatenschaft Nr. 35 Bitte vermerken Sie den Verwendungszweck, damit Ihre Spende auch korrekt zugeordnet werden kann. Eine Spendenbescheinigung erhalten Sie automatisch bei Spenden über 100 Euro. Bitte wenden Sie sich bei Fragen und Interesse an der Übernahme einer Patenschaft an die Leiterin des Bereichs Handschriften, Rara, Alte Drucke und Bestandserhaltung, Dr. Annelen Ottermann. 06131/122650 oder [email protected] Die Mainzer Bibliotheksgesellschaft e. V. unterstützt als gemeinnütziger Verein auf vielfältige Weise die Bibliotheken der Stadt Mainz. Ausführliche Informationen zur Arbeit der Bibliotheksgesellschaft senden wir auf Anfrage gerne zu. Auskünfte unter 0 61 31 - 12 26 49 oder [email protected] www.mainzerbibliotheksgesellschaft.de Kultur und Bibliotheken Wissenschaftliche Stadtbibliothek Rheinallee 3 B | 55116 Mainz Tel 0 61 31 - 12 26 49 oder 12 26 51 www.bibliothek.mainz.de Eingang für Gehbehinderte: Greiffenklaustraße (über den Schulhof des Schlossgymnasiums, bitte klingeln!) Buslinien: 9 | 58 | 70, Haltestelle Kaisertor/Stadtbibliothek Parkmöglichkeiten: Kaiserstraße und Rheinufergarage www.bibliothek.mainz.de Wie Sie Buchpatin/Buchpate werden können: Bibliotheken der Stadt Mainz Wissenschaftliche Stadtbibliothek Unser aktueller Buchpatient Folge 5: Januar – März 2016 Bibliotheken der Stadt Mainz Wissenschaftliche Stadtbibliothek Gérard de Vivre: Dialogues françois-flamengs, traigtans du faict de la marchandise … Rees: Derick Wylicks, 1585 (VD16 ZV 27245) Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz: Sign. 585/10 (Rarasammlung) Gerard de Vivre hatte seine Heimat Gent während der absolutistischen Politik der Spanier verlassen. Er ließ sich in Köln nieder, wo er sich als Sprachlehrer verdingte und Rektor der französischen Schule wurde. Vivres Werke zu Grundzügen, Grammatik und Wortlehre des Französischen richteten sich an seine deutschsprachigen Schüler. Daneben verfasste er mehrere Bücher zur französisch-niederländischen Konversation für Kaufleute. In diese Kategorie gehören die zweisprachigen Dialogues françois-flamengs. Das Buch wurde 1585 im niederrheinischen Rees bei Derick Wylicks van Santen gedruckt. Vor seiner Tätigkeit als Drucker hatte der aus Xanten gebürtige Wylicks in Deventer als Buchhändler und Buchbinder gearbeitet. In dem bereits 1573 verfassten französischen Vorwort führt der Autor aus, dass es zwar eine Fülle von Lehrbüchern für die Jugend zum Erlernen der französischen Hochsprache gebe, aber kaum eines, das sich mit den Alltagsdialogen und der Handelssprache beschäftige. Es handelte sich also um ein Buch für die Hand des Kaufmanns, und dazu passt die äußere Gestalt der vorgestellten Ausgabe in der Mainzer Stadtbibliothek: der Buchblock im Oktavformat erhielt einen flexiblen Pergamentumschlag als Einband. Er machte das Buch leichtgewichtig, verlieh ihm aber zugleich wenig Schutz vor mechanischer Beschädigung – die Spuren sind heute unverkennbar! Über den Kreis der Handelsleute hinaus fanden die Dialoge auch Eingang in die Bibliothek eines Bettelordens: die Mainzer Franziskaner inventarisierten das Buch im Januar 1717; möglicherweise wurde es ihnen von einem Mainzer Kaufmann geschenkt oder von einem Konventualen bei Eintritt in den Orden mitgebracht. Das Exemplar, das tatsächlich in aktiver Benutzung war, wie die umfangreichen handschriftlichen Notizen am Schluss deutlich zeigen, ist nach Ausweis der elektronischen Kataloge weltweit ein Unikat. Vor allem im Bereich der ersten und letzten Seiten, die sich vom Buchblock gelöst haben, ist das Papier des kleinformatigen Bändchens lappig und weist intensive Gebrauchsund Griffspuren auf. Verschmutzung, Wasserränder, Ölflecke, Eselsohren und Einrisse führten dazu, dass das Buch bis auf weiteres aus der Benutzung genommen werden musste. Zudem sind die Lederbünde gebrochen, und die flexible Pergamenthülle ist stark geschrumpft, verzogen, rissig und löchrig. Im Rahmen der geplanten Restaurierung wird der Buchblock zunächst trocken gereinigt und anschließend die erste und letzte Lage sowie der hintere Spiegel ausgelöst, gewässert und nachgeleimt. Bei der Papierbehandlung werden Eselsohren geglättet, Fehlstellen ergänzt und Risse geschlossen. Die besonders geschädigten ersten und letzten Seiten werden nach der erforderlichen Nassbehandlung wieder in den Buchblock eingefügt, der neu abgeleimt und hinterklebt wird. Die Pergamenthülle erfährt in der Klimakammer eine behutsame Regenerierung, wodurch sich das geschrumpfte Material dehnt, glatt und geschmeidig wird und die Fehlstellen ergänzt werden können. Zum mechanischen Schutz und zur Gewährung eines stabilen Mikroklimas erhält das Exemplar am Schluss eine Bindemappe aus säurefreiem Karton. Die Gesamtkosten für die Restaurierung belaufen sich auf 1.296,62 €. Durch Ihre Spende tragen Sie dazu bei, dass dieses Kulturgut erhalten bleibt und wieder benutzbar wird.
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