Was macht mein alter Körper mit mir? Sterben möchte ich ohne Angst, Leiden und Schmerz. 13. Schwyzer Symposium «Intensiv unter den Mythen» von Laura Saluz 1 Eine Geschichte zum Nachdenken 2 Demenz: Zentrale Fakten • 116 000 Menschen mit Alzheimer oder einer anderen Form von Demenz. • Inzidenz: 28 000 /Jahr • bis 2050 -> 300 000 Menschen mit Demenz • Kosten 6,3 Mrd. CHF, davon 90-95% Pflege- und Betreuungskosten • Demenzrisiko steigt mit zunehmendem Alter • Betrifft mehr Frauen als Männer • Weniger als die Hälfte der Menschen mit Demenz verfügt über eine formelle Diagnose • Häufig ist Demenz eine Nebendiagnose 3 Definition Demenz Bei der (primären) Demenz handelt es sich um << […] eine heterogene Gruppe von degenerativen hirnorganischen Erkrankungen. Sie sind alle charakterisiert durch den progedienten Verlust von kognitiven Funktionen oft begleitet von einer Persönlichkeitsveränderung sowie zunehmendem Verlust der Alltagsautonomie bzw. Sozialkompetenz, bestehend seit mindestens einem halben Jahr 4 Leitsymptome • Gedächtnisstörung Und mindestens eine weitere kognitive Funktionseinschränkung > Störung des abstrakten Denkens > … des Planens > gestörtes Urteilsvermögen, u.a.m. Oder mind. eine weitere kortikale Störung wie > Apraxie, > Agnosie, > Aphasie plus Einschränkung > der Alltagsbewältigung und der > sozialen Interaktionen 5 Auftreten von Verhaltensstörungen bei Demenz Jost BC, Grossberg GT.JAGS 1996;44:1078-81 6 Verlauf der Alzheimerkrankheit 7 Stadien der Demenz 8 Frühstadium Leichte Demenz Welt der kognitiven Erfolgslosigkeit Mittleres Stadium Mittelschwere Demenz Welt der kognitiven Ziellosigkeit Spätstadium Schwere Demenz Welt der kognitiven Schutzlosigkeit Pflegekonzept Verwirrtheit • Demenz chronische Verwirrtheit • Kognitive Fähigkeiten sind zunehmend eingeschränkt • Führt zu: Störung der Orientierung in ungewohnten Situationen Störung der Einschätzung von Situationen Pflegeinterventionen Situation Verstehen Gestaltung der optimalen Umgebung Therapeutischer Umgang mit kognitiven Defiziten 9 Sechs Zentrale Bedürfnisse 1. Trost 2. Primäre Bindung an Bezugspersonen 3. In eine Gruppe / in Aktivitäten einbezogen sein 4. Eine sinnvolle, erfüllende Beschäftigung 5. Die eigene Identität in empathischen Kontakten mitteilen können 6. Liebe, zwischenmenschliche Wärme und Akzeptanz 10 Frailty-Syndrom Was bedeutet Frailty? Gebrechlichkeit • Fragilität, die dazu führt, dass ein fein balanciertes System durch endogene und exogene Stressoren zum Kippen gebracht wird. 11 Frailty-Syndrom Frailty beschreibt einen altersassoziierten Abbau körperlicher und kognitiver Funktionen mit verminderter Leistungsreserve und erhöhter Vulnerabilität gegenüber Stressoren 12 «Verletzbarkeit» oder «Gebrechlichkeit» «Pre-Frail» liegt bei 1-2 Symptomen vor, «Frailty» liegt bei 3 –5 Symptomen vor: • Gewichtsverlust (>5 Kg/Jahr) • Schwäche • Subjektiv empfundene Antriebslosigkeit • Langsame Geschwindigkeit • Geringe Aktivität 13 Frailty-Syndrom «Studie zur Demenzvorbeugung belegt erstmals: Der geistige Verfall lässt sich aufhalten mit multimodaler Therapie» Das Programm: Gesunde Ernährung, Bewegung, Kognitionstraining und Überwachung vaskulärer Risiken 14 «Teufelskreis» 15 Was heisst das nun für uns? F ood intake maintained R estistance exercise Ernährung Körperliche Aktivität A therosclerosis prevention I solation avoidance Behandlung Komorbidität L imit pain T ai Chi other balance exercise Y early check for testosterone definiciency 16 Soziale Kontakte Fazit • Demenz beeinflusst den Behandlungsablauf • Pflegehandlungen wirkten sich positiv auf demente Patienten aus • bei ca. 80% ist Unruhe erkennbar • Multimodale Therapie lässt Demenzfortschritt beeinflussen • Eiweissreiche Ernährung, Mobilisation, soziale Kontakte sind wichtige Aspeke bei Frailty 17 Literaturverzeichnis • Bischofberger, I. (2006). Lehrbuch psychiatrische Pflege. (Sauter, D., Hrsg.). Bern: Huber. • Bundesamt für Statistik. (2012). Todesursachenstatistik: Sterblichkeit und deren Hauptursachen in der Schweiz, 2012. • Fried, L. P., Tangen, C. M., Walston, J., Newman, A. B., Hirsch, C., Gottdiener, J., … (2001). Frailty in Older Adults: Evidence for a Phenotype. The Journals of Gerontology Series A: Biological Sciences and Medical Sciences, 56(3), M146-M157. doi:10.1093/gerona/56.3.M146 • Gatterer, G., Croy, A., Neubauer, G., Schmieder, M. & Zapotoczky, H. G. (2005). Leben mit Demenz: Praxisbezogener Ratgeber für Pflege und Betreuung. Wien: Springer. • J. Marx. Das DREI-WELTEN-MODELL NACH DR.HELD. Abgerufen von http://www.erlenhof.ch/fileadmin/pdf/das-drei-welten-modell-nach-dr-held.pdf • Kitwood, T. M. (2008). Demenz: Der person-zentrierte Ansatz im Umgang mit verwirrten Menschen. (Müller-Hergl, C., Hrsg.). Bern: Huber. 18 Literaturverzeichnis • Möller, J., Hallqvist, J., Laflamme, L., Mattsson, F., Ponzer, S., Sadigh, S. & Engström, K. (2009). Emotional stress as a trigger of falls leading to hip or pelvic fracture. Results from the ToFa study - a case-crossover study among elderly people in Stockholm, Sweden. BMC geriatrics, 9, 7. doi:10.1186/1471-2318-9-7 • Pinkert, C. & Holle, B. (2012). Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus. Literaturübersicht zu Prävalenz und Einweisungsgründen [People with dementia in acute hospitals. Literature review of prevalence and reasons for hospital admission]. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 45(8), 728– 734. doi:10.1007/s00391-012-0319-1 • Schweizerische Alzheimervereinigung. (2010). Aktuelle Kosten der Demenz: 6.3 Milliarden pro Jahr. • Schweizerische Alzheimervereinigung. (2014). 116 000 Menschen mit Demenz in der Schweiz. 19 Literaturverzeichnis • Voelcker-Rehage, C., Godde, B. & Staudinger, U. M. (2006). Bewegung, körperliche und geistige Mobilität im Alter [Activity, physical and psychological mobility in old age]. Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 49(6), 558–566. doi:10.1007/s00103-006-1269-9 • Zegelin, A. (2005). "Festgenagelt sein"--Der Prozess des Bettlägerigwerdens durch allmähliche Ortsfixierung ["Tied down"--the process of becoming bedridden through gradual local confinement]. Pflege, 18(5), 281–288. doi:10.1024/1012-5302.18.5.281 • Zegelin, A. (2008). 'Tied down'- the process of becoming bedridden through gradual local confinement. Journal of clinical nursing, 17(17), 2294–2301. doi:10.1111/j.1365-2702.2007.02261.x 20
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