DIE NEUEN BUCHER E Rowohlt Verlag GmbH, Hamburger Straße 17, 21465 Reinbek © Cina F. Sommerfeld März bis August 2016 BEL LE TRIS TIK Martin Mosebach 4 Rolf Hochhuth 12 David Mitchell 14 Nis-Momme Stockmann 20 Nell Zink 24 SteFan Slupetzky 26 Stewart O’Nan 28 Joseph O’Neill 32 John Dos Passos 34 Jon Fosse 36 Martin Walser 38 ROMAN «Auf den Gipfeln deutscher Erzählkunst spaziert Martin Mosebach mit unnachahmlicher Eleganz und Leichtigkeit.» Felicitas von Lovenberg, FAZ © Susanne Schleyer Leseprobe Die Werbung für Martin Mosebach Die Anzeigenkampagne einer der intelligentesten, einfallsreichsten und sprachmächtigsten Dichter der Gegenwart.» Ulrich Greiner, DIE ZEIT «Seine an Proust geschulte Kunst der Metapher bildet so etwas wie die kleinste Einheit dieser Sprachkunst, und zugleich liefert sie die prägnantesten Beispiele einer die Welt wie zum ersten Mal entdeckenden Sinnlichkeit.» Heinrich Detering Ein Trau den Bo m, der uns auf den de zurück r Realität führ t «Martin Mosebach, der Grandseigneur in der Apfelweinkneipe, der orthodoxe Katholik und unorthodoxe Kenner der Künste, der konservative Anarch und hemmungslose Bewahrer von Stil und Form ...» Hubert Spiegel, FAZ Ein Trau Boden de m, der uns auf de r Realität n zurückfü hr t Plakat «Martin Mosebach ist ein hungriger Leser der Welt. Er liest sie mit allen Sinnen und einem hochgebildeten Verstand. Ländern, Büchern, Städten vor allem nähert er sich mit einer Apperzeptionsgabe sondergleichen.» Beatrice von Matt, NZZ © Cina F. Sommerfeld; Hagen Schnauss «Martin Mosebach ist unbestreitbar «Seine Sprache ist ein farbiges Fest, in dem man sich keine Minute langweilt, perfekt rhythmisiert und entgegen allen Vorurteilen so uneitel und ungespreizt wie nur möglich, ganz nah beim Gesprochenen, hochmusikalisch, bilderreich und die Funken des Komischen noch aus dem unscheinbarsten Kiesel schlagend.» Michael Maar Ein Traum, der uns auf den Boden der Realität zurückführt 6|7 Ein Traum, der uns auf den Boden der Realität zurückführt Belletristik August 2016 Spitzentitel © Susanne Schleyer Nicht immer wird ein Sprung aus dem Fenster zum Sprung in eine andere Welt. Aber als der junge, auf der Karriereleiter seiner Bank schon ziemlich hoch hinaufgelangte Patrick Elff nach einem Gespräch im Polizeipräsidium aus dem Fenster springt, ist das der Beginn einer gefährlichen Reise. Er hat betrogen, die Entdeckung steht bevor. Nun sucht er Hilfe bei einem mächtigen marokkanischen Finanzmann, der ihm noch einen Gefallen schuldet, und flieht nach Mogador. Martin Mosebach, geboren 1951 in Frankfurt am Main, hat sich nach dem II. juristischen Staatsexamen 1979 in seiner Geburtsstadt als Schriftsteller niedergelassen und lebt dort noch heute. Sein erster Roman, Das Bett, kam 1983 heraus; seither sind neun hochgelobte, in mehrere Sprachen übersetzte Romane entstanden, dazu Erzählungen, Gedichte, Libretti und Essays über Kunst und Literatur, über Reisen, über religiöse, historische und politische Themen. Dafür hat Mosebach zahlreiche Auszeichnungen und Preise erhalten, darunter den Heinrich-von-Kleist-Preis, den Georg-Büchner-Preis und die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt. Zuletzt sind 2010 der Roman Was davor geschah, 2011 die Essaysammlung Als das Reisen noch geholfen hat und 2014 der Roman Das Blutbuchenfest erschienen. Das Hörbuch erscheint bei Argon Verlag (978-3-8398-1485-7) 8|9 Doch auch in der Stadt an der marokkanischen Atlantikküste erweist sich das Untertauchen als schwierig. Um der Aufmerksamkeit der Polizei zu entgehen, mietet er sich nicht in einem Hotel, sondern im Haus der Patronin Khadija ein, einem Universum im Kleinen, einer verborgenen Welt mit eigenen, weit jenseits des Normalen liegenden Gesetzen: Khadija ist Hure und Kupplerin, Geldverleiherin, Zauberin und Prophetin. Patrick, der sich selbst als einen erlebt, der mehr oder weniger unfreiwillig in seine Tat hineingeschlittert ist, stößt hier auf eine Frau, die mit ihrem Willen einen Kult bis zur Selbstvergötzung treibt. Zum zweiten Mal in kürzester Zeit übertritt er die eben noch unverrückbar scheinenden Grenzen seines Lebens, sieht die Geisterwelt, lernt Schrecken kennen, die irdische Strafen übersteigen. Mogador ist beides zugleich, Kriminalfall und Seelenreise, genaueste Wirklichkeitsbeobachtung und ins Dämonische ausschweifende Phantastik. Wie immer stehen Menschenschilderungen in der Mitte von Martin Mosebachs Erzählen: die unheimliche Khadija und ihr illoyales Faktotum Achmed, der mächtige Monsieur Pereira und Patricks kühl ironische Ehefrau Pilar. Die Reise nach Mogador wird zum Traum, der Patrick Elff auf den Boden der Realität zurückführt. Martin Mosebach Mogador Roman 304 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe 22,95 (D) / 23,60 (A) ISBN: 978-3-498-04290-5 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 22. 7. 2016 Auch als E-Book erhältlich Die ganze Welt in Augenblicken Belletristik August 2016 Planvoll oder zufällig, hier kommen sie zusammen, Menschen von allen Ecken und Enden des Lebens: eine Malerin, die über den Aufbau eines Stilllebens (Kiesel und Koralle, Schmetterling, Perle und Taubenei) mit einer Freundin streitet; ein Junge auf einem Fahrrad, glücklich dahinrasend wie außerhalb der Zeit; eine Liebhaberin des Weins, die sich auf dem Sterbebett endlich die kostbare, seit Jahrzehnten aufgesparte Flasche bringen lässt; ein Mann vor einem Spalt im Vorhang einer Umkleidekabine, gebannt erlebend, wie sich der Spalt erst mit einem warmen Farbton füllt, dann mit gerundeten Formen, dann mit dunklen Linien – eines Beins?, eines Arms? –, die sich vor seinen Augen hin und her bewegen, «langsam und schwimmend wie ein Wels am Grund eines Flusses». Die Miniaturen dieses Buchs erfassen die Welt in Augenblicken. Sie sind Erzählpracht auf engstem Raum, lassen im Handumdrehen Szenen und Figuren entstehen, und so kurz sie sind, so vielgestaltig sind sie in Darstellung und Ton – komisch oder ernst, romanhaft ausgreifend oder dramatisch oder satirisch, dann wieder gelöst, beruhigt. Nur in Sinnlichkeit und Intensität gleichen sich die winzigen Progressionen in der Zeit, die Martin Mosebach beschreibt; es sind die Augenblicke, die unser Leben vor allem ausmachen, die Augenblicke, in denen man, beglückt oder überrascht wie beim Lesen dieser Geschichten auch, etwas von seiner Kürze und Unwiederholbarkeit begreift. Martin Mosebach Das Leben ist kurz 12 Bagatellen 144 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe 16,95 (D) / 17,50 (A) ISBN: 978-3-498-04291-2 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 22. 7. 2016 Auch als E-Book erhältlich 10 | 11 Sei’s drum! Rolf Hochhuths Lebenseinsichten © Ursula Euler Der Dramatiker Rolf Hochhuth wurde mit seinen politisch kämpferischen Theaterstücken eine deutsche Institution. Aber auch als Lyriker und Verfasser von Kurzprosa hat er sich einen Namen gemacht. In den vorliegenden 365 Sieben- bis Zwölfzeilern, die der Autor selbst eher als «auf den Punkt gebrachte Lebenserkenntnisse denn als Gedichte» verstanden wissen will, schafft er eine interessante Zwischenform zwischen Lyrik und Aphoristik. Rolf Hochhuth, geboren am 1. April 1931 in Eschwege, war Verlagslektor, als er 1959 während eines Rom-Aufenthalts sein erstes Drama Der Stellvertreter konzipierte, das, 1963 in Berlin von Erwin Piscator uraufgeführt, weltweites Aufsehen erregte. Hochhuth blickt auf ein umfangreiches dramatisches, essayistisches und lyrisches Werk zurück. Er lebt in Berlin. Ausgezeichnet wurde Hochhuth u.a. mit dem Kunstpreis der Stadt Basel (1976), dem GeschwisterScholl-Preis (1980), dem LessingPreis der Freien Hansestadt Hamburg (1981), dem ElisabethLanggässer-Preis (1990) und dem Jacob-Grimm-Preis für Deutsche Sprache (2001). Belletristik März 2016 «An moralischem und intellektuellem Ernst und an Spürsinn für die zentralen wunden Punkte unserer Zeit übertrifft Hochhuth sie alle.» stern 85. Geburtstag am 1. April 2016 Mal artistisch gereimt, mal pointierend rhythmisiert, in wagemutiger Wort- und Gedankenkombinatorik, spiegeln diese Texte ein ganzes gelebtes Jahrhundert. Liebe und Kunst sind für Hochhuth ohnehin untrennbar verbunden. Hinzu kommt sein Interesse an Philosophie, Religion und, immer wieder, an Geschichte und Politik. Die vorherrschende Haltung ist die eines anhaltenden Entsetzens im Angesicht von historischen Katastrophen und aktuellen politischen Verfehlungen, gemischt mit Zorn über die Mächtigen und Mitgefühl mit deren Opfern. Hochhuth ist ein Kämpfer, aber das Alter, die Hinfälligkeit des Körpers beweisen ihm die Vergänglichkeit alles irdischen Strebens. Und doch, wenngleich sich bisweilen ein resignativer Ton in seine Texte einschleicht, schließt er oft genug mit dem trotzigen Fazit: Sei’s drum! Weiter! Das Grundbuch ist Lebensbilanz und Vademekum, ein Empörungs- und Trostbuch für den politisch denkenden und empfindenden Zeitgenossen. Rolf Hochhuth Das Grundbuch 365 Sieben- bis Zwölfzeiler 240 Seiten. Gebunden mit SU Mit zahlreichen Abbildungen Originalausgabe 22,95 (D) / 23,60 (A) ISBN: 978-3-498-03027-8 Warengruppe: 1151 Lieferbar ab 11. 3. 2016 12 | 13 © Alexander Sehrbrock; Britta Speier Eine Macht, die für das Gute kämpft. Eine Macht, die für das Böse streitet. Zwei Welten, ein Meisterwerk. David Mitchells neuer Roman Die Knochenuhren Die Werbung für David MitchelL Die Anzeigenkampagne Welten ein neue bauer David Mitc s Meiste hell ha «Die Kno rwerk erschaffet n: chenuhre n» Die Onlinekampagne So vielschichtig und spektakulär wie «Wolkenatlas»: David Mitchells neuer Roman «Die Knochenuhren» © Leo van der Noort «Ganz offensichtlich hat David Mitchell noch nichts vom Tod des Romans gehört. Er schreibt mit unbändiger Intensität und Lust an der Sprache, stürzt sich hellwach und voller Leidenschaft in die schwarzen Löcher der Erfahrung. In seinem sechsten Roman treffen Realismus und atmosphärisch dichte Schilderung auf die tollkühne Erzählstruktur eines Wolkenatlas – bis die Grenzen zwischen dem traditionellen England der Pubs und der verborgenen Welt der Untoten verschwimmen … Es gibt nicht viele Schriftsteller, die sich so überzeugend an die Sprache der Aborigines wagen, die sich vorstellen können, wie die Welt nach der Klimakatastrophe aussieht, und die sich obendrein fragen, ob Wale leiden, wenn ihre Liebe unerwidert bleibt … Und nur wenigen gelingt es wie Mitchell, den Leser so aufzuwühlen, sowohl was die hinlänglich bekannte, als auch was die phantastische Welt betrifft.» The New York Times Book Review 16 | 17 Ein neuer weltumspannender Roman vom Autor von Wolkenatlas «David Mitchell gehört zu den besten englischen Romanautoren der Gegenwart.» Die Zeit Belletristik März 2016 Spitzentitel © Leo van der Noort An einem verschlafenen Sommertag des Jahres 1984 begegnet die junge Holly Sykes einer alten Frau, die ihr im Tausch für «Asyl» einen kleinen Gefallen tut. Jahrzehnte werden vergehen, bis Holly Sykes genau versteht, was die alte Frau für ihre Existenz bedeutet. David Mitchell, geboren 1969 in Southport, Lancaster, studierte Literatur an der University of Kent, lebte danach auf Sizilien und in Japan. Er gehört zu jenen polyglotten britischen Autoren, deren Thema nichts weniger als die ganze Welt ist. Für sein Werk wurde er u.a. mit dem John-LlewellynRhys-Preis ausgezeichnet, zweimal stand er auf der Booker-Shortlist. Sein Weltbestseller Wolkenatlas wurde von Tom Tykwer und den Wachowski-Geschwistern verfilmt. David Mitchell lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Clonakilty, Irland. Volker Oldenburg lebt als freier Übersetzer in Hamburg. Er hat unter anderem Oscar Wilde, T Cooper und Dinaw Mengestu übersetzt. Für seine Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet. Ausgezeichnet mit dem World Fantasy Award 2015 Die Knochenuhren folgt den Wendungen von Holly Syke’s Leben von einer tristen Kindheit am Unterlauf der Themse bis zum hohen Alter an Irlands Atlantikküste, in einer Zeit, da Europa das Öl ausgeht. Ein Leben, das gar nicht so ungewöhnlich ist und doch punktiert durch seltsame Vorahnungen, Besuche von Leuten, die sich aus dem Nichts materialisieren, Zeitlöcher und andere kurze Aussetzer der Gesetze der Wirklichkeit. Denn Holly – Tochter, Schwester, Mutter, Hüterin – ist zugleich die unwissende Protagonistin einer mörderischen Fehde, die sich in den Schatten und dunklen Winkeln unserer Welt abspielt – ja, sie wird sich vielleicht sogar als deren entscheidende Waffe erweisen. Metaphysischer Thriller, moralische Betrachtung und Chronik unseres selbstzerstörerischen Handelns – dieser kaleidoskopische Roman mit seiner Vielfalt von Themen, Schauplätzen und Zeiten birst vor Erfindungsreichtum und der Intelligenz, die David Mitchell zu einem der herausragenden Autoren seiner Generation gemacht haben. David Mitchell Die Knochenuhren Roman 800 Seiten. Gebunden mit SU Deutsche Erstausgabe Originalausgabe: The Bone Clocks, Sceptre, London, 2014 Aus dem Englischen von Volker Oldenburg 24,95 (D) / 25,70 (A) ISBN: 978-3-498-04530-2 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 11. 3. 2016 Auch als E-Book erhältlich Das Hörbuch erscheint bei Kuebler Verlag (978-3-86346-029-7) 18 | 19 Der erste Roman des gefe ierten Dramatikers Nis-Momme Stockmann «Wieder erkennt man das enorme Talent von Stockmann, wie es wahrhaftiger und flackernder kaum geht.» Die Zeit «Stockmann hat einen feinsinnigen, klugen Humor, er blickt mit Ironie und Ehrlichkeit und mit einem (ver)zweifelnden, aber auch liebevollen Verständnis auf eine Welt, die er kennt.» Süddeutsche Zeitung «Das liegt außer an der sprachlichen Qualität seiner Texte wesentlich an Stockmanns Fähigkeit, nahegehende Charaktere zu schaffen.» taz «Stockmann pflegt einen wunderbaren, sanft insistierenden Tonfall. Seine magisch-manischen Sätze klingen wie Heiner Müller reloaded beim ‹Supertalent›. Und sie klingen noch lange nach.» Hannoversche Allgemeine Zeitung © privat «Weder seine Sprache noch seine Pointen wirken irgendwie gedrechselt. Sondern ehrlich. Wirklich. Auf die Art, wie Dichtung eben wirklicher sein kann als das Leben.» Theater heute Ein Ort im Windschatten großer Ereignisse «Stockmann kann etwas Ungewöhnliches. Weil er das Gewöhnliche will.» FAZ Belletristik März 2016 © privat Finn Strothmann steht auf einem Dach, als in der norddeutschen Kleinstadt Thule der Deich bricht. Viele Einwohner werden davon böse überrascht. Einige retten sich, viele ertrinken. Nis-Momme Stockmann wurde 1981 auf Föhr geboren, studierte Sprache und Kultur Tibets in Hamburg, Medienwissenschaften im dänischen Odense. An der Universität der Künste Berlin studierte er später Szenisches Schreiben. Sein Stück Der Mann, der die Welt aß wurde beim Heidelberger Stückemarkt 2009 mit dem Haupt- und Publikumspreis ausgezeichnet. Mit Kein Schiff wird kommen war er 2010 für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert. Das blaue, blaue Meer erhielt eine Einladung zu den Autorentheatertagen 2010 am Deutschen Theater in Berlin, und in der Kritikerumfrage von Theater heute war Stockmann «Nachwuchsdramatiker des Jahres 2010». 2011 gewann er den Friedrich-Hebbel-Preis, da er «in wenigen Jahren mit seinen Stücken die deutsche Theaterszene belebt» habe, so die Jury. Mit Tod und Wiederauferstehung der Welt meiner Eltern in mir wurde er 2013 erneut für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert. 2014 gewann er den Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft in der Sparte Dramatik, 2015 den Hermann-Sudermann-Preis. Das Wasser unter Finn schwemmt manchen Gegenstand an, der Erinnerungen an das Dorf, seine Bewohner und Geschichten weckt und ihr parzelliertes Idyll noch einmal heraufbeschwört: Finn hat einen toten Vater, einen behinderten Bruder und wenige Freunde. Einzig Tille, ein wachstumsgestörter Albino, Diego, ein fetter Junge, dem ein Zeh fehlt, und der vergleichsweise normale Baumann geben sich mit ihm ab. Als Finn eines Nachmittags in die Hände der örtlichen Rowdies – der Baschis – zu geraten droht, tritt Katja auf den Plan und in sein Leben. Phantasievoll, selbstbewusst und mutig. Ihre Geschichten, die die beiden in einem Buch festhalten, bereichern Finns Welt: Sie selber sei Zeitreisende, Thule ein bedeutungsvoller mystischer Ort, der von einer Gruppe von Männern – Agenten des «Instituts» – überwacht werde, um den vorbestimmten Verlauf zu gewährleisten. Und Katja hat diese Flut kommen sehen. Buchpremiere im März 2016 in Berlin Nominiert für den Silberschweinpreis 2016 der Lit.cologne Mit kompromisslosem, klugem Humor blickt Nis-Momme Stockmann auf einen Ort im Windschatten geschichtlicher Großereignisse, in dem sein Held Finn als Chronist und Hofnarr in Personalunion fungiert. Stockmanns Figuren haben große Probleme und Waffen im Notfallkoffer – und dennoch verliert man sein Herz an sie. Nis-Momme Stockmann Der Fuchs Roman ca. 640 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe 24,95 (D) / 25,70 (A) ISBN: 978-3-498-06153-1 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 11. 3. 2016 Auch als E-Book erhältlich 22 | 23 «Nell Zink ist eine erstaunliche Entdeckung.» Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung «Dieses Buch ist ‹a wild thing›.» The New York Times Book Review Belletristik März 2016 «Ein schmales, eigentümliches Meisterwerk und einer dieser um den Finger wickelnden, lakonischen, einzigartigen Romane, die ich bis zu meinem Lebensende wieder und wieder lesen will.» The Sunday Times © Fred Filkom Berner Oberland, 21. Jahrhundert. Dies und das passiert, nachdem das Auto den Felsen geschrammt hat. Tiffany ist nicht mehr schwanger. Stephen fängt, na ja, den wunderbarsten Vogel überhaupt – flink, in einer Art Tarnkleid und schön –, so einen hat er zum allerersten Mal gesichtet. Und der Mauerläufer, der Mauerläufer macht: «Twii!» Nell Zink, 1964 in Kalifornien geboren, wuchs im ländlichen Virginia auf. Sie studierte am College of William and Mary Philosophie und wurde, später im Leben, in Medienwissenschaft an der Universität Tübingen promoviert. Sie lebt in Bad Belzig, südlich von Berlin. Der Mauerläufer ist ihr Debüt. Thomas Überhoff, geboren 1954, arbeitet hauptberuflich als Lektor und übersetzt gelegentlich, unter anderem Bücher von Deborah Eisenberg, Denis Johnson und Sheila Heti. 24 | 25 Der Mauerläufer, ein rasant erzählter Entwicklungs- und Eheroman, der zwischen scheinbar weit auseinanderliegenden Themen wie Seitensprüngen, Vogelbeobachtung, Drogen, Kinderwunsch, Dubstep, Sex, lästigen kleinen Pflichten, Öko-Aktivismus und Orten wie Bern, Berlin, Sachsen-Anhalt und dem Balkan überraschende Brücken schlägt, ist ein vor unerhörten Einfällen sprühendes, komisches, kluges, mitunter verrücktes, freches, derbes, engagiertes, impulsives, auch zartes, melancholisches Buch. Wie der Mauerläufer – flink, in einer Art Tarnkleid und schön. «Nell Zink ist eine außerordentlich talentierte, außerordentlich vielseitige Schriftstellerin. Was sie schreibt, führt die Möglichkeit, dass die Welt größer und sonderbarer ist als die, die man zu kennen meint, eindringlich ins Feld. Kaum zu glauben, aber ihre Sätze und Geschichten sind so stark und überzeugend, dass man sich ihnen nicht entziehen kann.» Jonathan Franzen Nell Zink Der Mauerläufer Roman 192 Seiten. Gebunden mit SU Deutsche Erstausgabe Originalausgabe: The Wallcreeper, Dorothy, A Publishing Project, St. Louis Aus dem Englischen von Thomas Überhoff 19,95 (D) / 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-07654-2 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 11. 3. 2016 Auch als E-Book erhältlich © Kurt Pinter Über die Bürde der Geschichte und das Abschiednehmen Stefan Slupetzky, 1962 in Wien geboren, schrieb und illustrierte mehr als ein Dutzend Kinder- und Jugendbücher, für die er zahlreiche Preise erhielt. Seit einiger Zeit widmet er sich vorwiegend der Literatur für Erwachsene und verfasst Bühnenstücke, Kurzgeschichten und Romane. Für den ersten Krimi um seinen Antihelden Leopold Wallisch, Der Fall des Lemming, erhielt Stefan Slupetzky 2005 den Glauser-Preis, für Lemmings Himmelfahrt den Burgdorfer Krimipreis. Lemmings Zorn wurde 2010 mit dem LeoPerutz-Preis ausgezeichnet. Im selben Jahr gründete Slupetzky ein Wienerliedtrio, das Trio Lepschi, mit dem er seither als Texter und Sänger durch die Lande tourt. Stefan Slupetzky lebt mit seiner Familie in Wien. «Im Fall von Slupetzky bin ich sicher, dieser Erzähler wird überleben.» Franz Schuh, Literaturen Belletristik März 2016 «Ein eleganter Stilist.» Volker Albers, Hamburger Abendblatt Friedenszeit in Österreich – seit zwei Generationen schon – ist für Daniel Kowalski eine Selbstverständlichkeit. Für seine Eltern war es das nicht. Sein seit langem verstorbener Vater entstammte einer der prominentesten Kriegsverbrecherfamilien der Nazizeit, in der Chemiefabrik des Großvaters wurde Zyklon B hergestellt. Daniels Mutter hingegen ist Jüdin und verlor ihre ganze Familie im Holocaust. Eines Tages erhält Daniel einen Brief seiner Großtante aus Israel. Sie teilt ihm mit, dass sie ein Haus aus dem Familienbesitz verkaufen will, in dem er seine Kindheit verbracht hat. Ob er es vorher noch einmal besuchen möchte? Als Daniel den Keller des Hauses entrümpelt, macht er eine Entdeckung. Er stößt auf ein Tagebuch, dessen Lektüre den Verdacht in ihm weckt, dass sein Vater seinen Tod nur inszeniert hat, um ein zweites Leben zu beginnen. Aber warum? War die Last der Geschichte zu erdrückend für diesen sensiblen Mann? Daniel beschließt, sich auf die Suche zu machen ... Stefan Slupetzky, bisher als Krimiautor bekannt, hat seine eigene Familiengeschichte zum Anlass genommen, diesen ergreifenden Roman über das Reisen, die Suche nach Identität und die Bürde der Geschichte zu schreiben. Stefan Slupetzky Der letzte große Trost Roman 208 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe 19,95 (D) / 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-06152-4 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 11. 3. 2016 Auch als E-Book erhältlich 26 | 27 Die Werbung für Stewart O’Nan Die Anzeigenkampagne «O’Nan beweist feines Gespür für Atmosphäre und geschichtliches Detail – Fitzgeralds Traum, etwas Wertvolles zu schaffen, auch wenn seine beste Zeit bereits hinter ihm liegt, ist fesselnd und ergreifend.» The New Yorker «Eine erschütternd genau beschriebene Liebesgeschichte und überhaupt einer der besten biographischen Romane seit Jahren. Es ist eine große Leistung, wie überzeugend sich O’Nan in den Charakter von F. Scott Fitzgerald – und in die Menschen, die ihn während seines Sinkflugs umgaben – hineinversetzt und dabei das Hollywood der 1930er Jahre ausleuchtet.» T.C. Boyle r Rausc © Getty Images / Dennis H. Miller; Hulton Archive, Kurt Hutton/Picture Post/Getty Images «Der bittere, ohne Frage faszinierende letzte Akt in Fitzgeralds Leben ist das Thema von Stewart O’Nans überragendem Buch. ‹Westlich des Sunset› ist ein sehr guter Roman über Hollywood – aber noch mehr ist es der Roman über einen großen Autor, der nicht aufhört, sein Bestes geben zu wollen.» The Washington Post Letzte h Die Onlinekampagne 28 | 29 F. Scott Fitzgerald und das Hollywood der 30er Jahre «Stewart O’Nan ist ein bemerkenswert einfühlsamer und präziser Erzähler, dem es immer gelingt, Menschen, die aus dem amerikanischen Traum gefallen sind oder zumindest an dessen Rand stehen, lebensecht zu charakterisieren.» NZZ Belletristik April 2016 © Agence Opale Spitzentitel Stewart O’Nan wurde 1961 in Pittsburgh/Pennsylvania geboren und wuchs in Boston auf. Er arbeitete als Flugzeugingenieur und studierte an der Cornell University Literaturwissenschaft. Heute lebt er wieder in Pittsburgh. Für seinen Erstlingsroman Engel im Schnee erhielt er 1993 den William-Faulkner-Preis. Zuletzt veröffentlichte er Die Chance, einen Roman über die Ehe, «ein erstaunliches, beglückendes Werk» (Frankfurter Allgemeine Zeitung). Thomas Gunkel, geboren 1956 in Treysa, hat das gesamte Werk Stewart O’Nans ins Deutsche übersetzt, außerdem Romane u.a. von John Cheever, William Trevor, Richard Yates. Er lebt in Gilserberg/Nordhessen. 30 | 31 Hollywood, 1937. Als der amerikanische Schriftsteller Francis Scott Fitzgerald mit einundvierzig als Drehbuchschreiber nach Hollywood gerufen wird, scheint seine Alkoholsucht unbezähmbar, seine Frau Zelda lebt in einer psychiatrischen Klinik, das Verhältnis zu seiner Tochter ist schwierig. Mit Der große Gatsby hatte er Weltruf erlangt, doch das ist lange her. Nun sieht er in der Traumfabrik Hollywood die Chance eines Neuanfangs. Er zieht in das legendäre Hotel Ambassador, wo sich abends am Pool eine muntere Schar vergnügt: Humphrey Bogart, Valentino, Joan Crawford, Gloria Swanson, die Marx Brothers und viele andere. Der trunkene Smalltalk der Stars im Mondschein ist geprägt von dem eher unmondänen Bemühen, die eigenen Misserfolge zu vertuschen. Und derer gibt es genügend, denn Hollywood ist ein hartes Pflaster. Fitzgerald wohnt dem Getümmel als zweifelnder Beobachter bei und übt sich in Disziplin. Bis er die Klatschreporterin Sheilah Graham trifft, sich in sie verliebt und sein Leben noch einmal vollkommen verändert. Dieser schillernde Roman ist Zeitporträt und Biographie in einem. Aus großer Nähe schildert O’Nan einen Künstler, der mit Leidenschaft und Mut um sein kreatives Potenzial, um Freundschaft, Liebe und Erfolg kämpft. Ein neues Meisterstück von Stewart O’Nan! Stewart O’Nan Westlich des Sunset Roman 448 Seiten. Gebunden mit SU Deutsche Erstausgabe Originalausgabe: West of Sunset, Viking, New York, 2015 Aus dem Englischen von Thomas Gunkel 19,95 (D) / 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-05045-0 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 26.3.2016 Auch als E-Book erhältlich Ein Mann am Abgrund. Ein schimmerndes Porträt unserer modernen Welt. «Eine blendende Satire über globale Indifferenz Belletristik Mai 2016 und das schlechte Gewissen der liberalen westlichen Gesellschaften.» The Times Literary Supplement © Beowulf Sheehan 2007, kurz vor Beginn der internationalen Finanzkrise, begegnet ein New Yorker Anwalt, dem das Lebensglück gerade abhold ist, einem alten Schulfreund. Spontan nimmt er dessen Angebot an, in Dubai das immense Familienvermögen eines libanesischen Clans zu verwalten. Er hofft auf einen Neuanfang in der modernsten Stadt der Welt. Joseph O’Neill wurde 1964 als Sohn eines Iren und einer Türkin in Cork geboren und wuchs in Holland auf. Er studierte Jura in Cambridge und arbeitete als Anwalt in London. Später ließ er sich als freier Autor in New York nieder. Für seinen internationalen Bestseller Niederland wurde er 2009 mit dem PEN/Faulkner-Award ausgezeichnet, The Dog war für den Man Booker Prize 2015 nominiert. Nikolaus Stingl, geboren 1952 in Baden-Baden, übersetzte unter anderem William Gaddis, William Gass, Graham Greene, Cormac McCarthy und Thomas Pynchon. Er wurde mit dem LedigRowohlt-Übersetzerpreis, dem Literaturpreis der Landeshauptstadt Stuttgart, dem Paul-Celan-Preis und dem Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW ausgezeichnet. 32 | 33 Erst als er sich im verschwenderisch möblierten Luxusgefängnis eines für Expatriates gebauten Wohnturms mit Blick auf den Persischen Golf wiederfindet und die dubiosen Finanzgeschäfte seiner Auftraggeber sich durchaus nicht von ihm verwalten lassen wollen, dämmert ihm, dass er vielleicht eine Hölle gegen eine andere eingetauscht hat. Und da sitzt er nun, allein mit sich und seinen Gedanken, während die Krise um ihn herum Fahrt aufnimmt. Was für den Araber der «Hund», ist für uns der Prügelknabe – ein Mann, dessen endlose Fähigkeiten, sich die Welt zurechtzuargumentieren, an den moralischen Kategorien des modernen Kapitalismus ebenso zuschanden werden wie an denen der Ehe und am praktischen Alltagsleben. Joseph O’Neills origineller, weil sich monologisch in Innenwelten auffaltender, aber äußerst rege am Geschehen dieser Erde teilnehmender Roman, von der Kritik als Paradebeispiel für eine neue, weltumspannende Literatur gepriesen, beschreibt die Demontage eines ganz normalen Zeitgenossen, der keineswegs zu gut ist für diese Welt, der für sein Glück kämpft und rackert und lügt und betrügt, aber trotzdem an ihr scheitert. «Ein gnadenloses Porträt einer Stadt des 21. Jahrhunderts und eine der gescheitesten Kritiken des westlichen Materialismus. Der Erzähler ist ein Woody Allen, der in einen Kafka-Roman geraten ist.» The New York Times Joseph O’Neill Der Hund Roman 320 Seiten. Gebunden mit SU Deutsche Erstausgabe Originalausgabe: The Dog, Pantheon, New York, 2014 Aus dem Englischen von Nikolaus Stingl 22,95 (D) / 23,60 (A) ISBN: 978-3-498-05043-6 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 22.4.2016 Auch als E-Book erhältlich © The Estate of David Gahr / Kontributor/ Getty Images Ein großer Solitär der Literatur des 20. Jahrhunderts – neu übersetzt John Dos Passos, geboren 1896 in Chicago, studierte in Harvard und ging nach dem Abschluss 1916 nach Europa. Als Kunststudent in Spanien begann er zu malen und zu schreiben; unter dem Eindruck des ersten Weltkrieges verfasste er zwei pazifistische Romane, bevor er mit dem multiperspektivischen Großstadtpanorama Manhattan Transfer 1925 den amerikanischen Roman revolutionierte. Später engagierte er sich im Spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Republikaner. Er gilt neben Hemingway, Faulkner und Fitzgerald als einer der wichtigsten Vertreter der amerikanischen Moderne. Seine Romane beeinflussten weltweit zahlreiche Schriftsteller, namentlich inspirierte Manhattan Transfer Alfred Döblin zu seinem großen Roman Berlin Alexanderplatz. John Dos Passos starb 1970 in Baltimore. Dirk van Gunsteren, 1953 geboren, übersetzte u.a. Jonathan Safran Foer, Colum McCann, Thomas Pynchon, Philip Roth, T.C. Boyle und Oliver Sacks. 2007 erhielt er den Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis. «‹Manhattan Transfer› gibt das Panorama, den Geruch, die Klangfarbe, die Seele von New York wieder.» Sinclair Lewis Belletristik Juni 2016 Manhattan Transfer gehört zu den revolutionären Romanen: Nach seiner Erstpublikation 1925 rückte John Dos Passos mit einem Schlag in die Riege der wichtigsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Naturalismus und Modernismus vermischen sich in diesem bemerkenswerten Buch zu einem vibrierenden, atemlos rhythmischen Stil, der bis heute nichts von seiner schillernden Farbigkeit und leuchtenden Intensität eingebüßt hat. Nun liegt es in einer kongenialen Neuübersetzung von Dirk van Gunsteren vor. Durch eine Fülle von Schauplätzen und Charakteren lässt Dos Passos ein schillerndes Porträt des urbanen New Yorker Dschungels entstehen, in dem das Jagdfieber wütet: nach Arbeit, Glück und Macht. Die Figuren des Romans – ein junger Einwanderer, ein Gewerkschaftsführer, ein Mörder, ein Karrierist, eine nach Selbständigkeit strebende Frau, ein sensibler Alkoholiker und andere – scheinen aus der unbestimmbar großen Masse der Stadtbewohner herausgerissen, um irgendwann wieder in ihrem Gewühl unterzugehen. Der eigentliche Protagonist des Romans ist jedoch die Großstadt New York von den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts bis nach dem Ersten Weltkrieg – eine immense, scheinbar anarchische Macht, der alle ausgeliefert sind. John Dos Passos Manhattan Transfer Der Roman ist panoramisch, filmisch, eine beeindruckende Collage modernen Lebens, voller Episoden und Brüche. Dos Passos' Kamerablick setzt das Dokumentarische neben das Erleben seiner fiktiven Figuren; er verfolgt sie durch das Dickicht der Stadt, überlässt es jedoch dem Leser, seine Schlüsse aus ihrem Lebenskampf zu ziehen. Roman 592 Seiten. Gebunden mit SU Neuübersetzung Originalausgabe: Manhattan Transfer, Library of America, New York, 2003 Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren 24,95 (D) / 25,70 (A) ISBN: 978-3-498-05046-7 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 27. 5. 2016 Auch als E-Book erhältlich Das Hörbuch erscheint bei Hörbuch Hamburg (978-3-9571-3027-3) 34 | 35 Eine Liebesgeschichte, die alle und keine Zeiten überspannt «Die Wärme, die Jon Fosse für seine hart geprüften, ganz gewöhnlichen Menschen hat, schafft ungewöhnlich schöne Literatur.» Adressavisen Belletristik Juni 2016 © picture alliance / Aftenposten / Tom A. Kolstad «Die Prosa des großen Minimalisten in der europäischen Literatur ist schnörkellos.» Deutschlandradio Kultur Jon Fosse, 1959 in der norwegischen Küstenstadt Haugesund geboren, wuchs am Hardanger-Fjord auf und lebt heute als freier Schriftsteller in Bergen und in Hainburg an der Donau/Österreich. Auf Deutsch erschienen von ihm die Romane Melancholie, Morgen und Abend und Das ist Alise. International bekannt wurde er durch seine mehr als dreißig Theaterstücke, die weltweit aufgeführt werden und ihm zahlreiche Preise einbrachten. Für Trilogie bekam er den Literaturpreis des Nordischen Rates 2015 verliehen. Seit 2011 genießt er lebenslanges Wohnrecht in der «Grotte», einer Ehrenwohnung des norwegischen Staates am Osloer Schlosspark. Hinrich Schmidt-Henkel, geboren 1959, lebt in Berlin. Seit 1995 ist er Jon Fosses deutsche Stimme. Er übersetzte unter anderem Jean Echenoz, Tomas Espedal und Henrik Ibsen. Ausgezeichnet wurde er mit dem Jane-Scatcherd-Preis, dem Paul-Celan-Preis des Deutschen Literaturfonds und dem Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis. Bei rororo erscheinen von Jon Fosse zugleich die «Stücke»-Bände Ich bin der Wind und Die Nacht singt ihre Lieder. Zwei junge Leute, Alida und Asle, irren durch einen norwegischen Küstenort. Es ist Spätherbst, es ist kalt, und Alida ist hochschwanger. Bei sich haben sie nichts als die zwei Bündel, die Asle geschnürt hat, und den Kasten mit der Geige, einem Erbstück seines Vaters. Aber niemand will den beiden eine Herberge geben. Irgendwann lässt sich Asle nicht mehr abweisen und dringt mit Alida gewaltsam bei einer alten Frau ins Haus. Literaturpreis des Nordischen R ates 2015 Nicht lang darauf sind Asle und Alida, um Spuren zu verwischen, zu Olav und Asta geworden und verstecken sich mit ihrem kleinen Sohn in einem leerstehenden Bauernhaus. Doch als Olav in den Ort will, um Ringe zu kaufen, erkennt ihn ein kleiner alter Mann und bezichtigt ihn des Mordes. Olav versucht, ihn abzuschütteln. Da es bereits dämmert und er es vor Einbruch der Dunkelheit nicht mehr nach Hause schaffen würde, übernachtet er in einem Fremdenzimmer. Dort schnürt sich die Schlinge zu, und Asta bleibt mit ihrem Sohn, jetzt ganz auf sich gestellt, zurück. Von Jon Fosse ist 2008 die Erzählung Schlaflos erschienen. Damals war nicht abzusehen, dass noch zwei damit zusammenhängende Erzählungen folgen würden: Olavs Träume und Abendmattigkeit. Nun liegt die Trilogie vollendet vor. Das ergreifende, suggestiv-melodiöse, ja fast biblisch zu nennende Triptychon einer verletzlichen Liebe ist von schlichter Schönheit und eine Parabel über die Bedingungen der menschlichen Existenz. «Intensive und fieberhafte Literatur, die gradweise entschleiert, welche Geschehnisse den erwarten, der sein Gewissen für die Liebe opfert.» Aftenposten 36 | 37 Jon Fosse Trilogie 192 Seiten. Gebunden mit SU Deutsche Erstausgabe Originalausgabe: Trilogien, Det Norske Samlaget, Oslo, 2014 Aus dem Norwegischen von Hinrich Schmidt-Henkel 19,95 (D) / 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-02065-1 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 27. 5. 2016 Auch als E-Book erhältlich © Karin Rocholl Ein Roman der hellsten Dissonanz Martin Walser, 1927 in Wasserburg geboren, erhielt für sein literarisches Werk zahlreiche Preise, darunter 1981 den GeorgBüchner-Preis, 1998 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 2015 den Internationalen Friedrich-Nietzsche-Preis. Außerdem wurde er mit dem Orden «Pour le Mérite» ausgezeichnet und zum «Officier de l’Ordre des Arts et des Lettres» ernannt. Zuletzt veröffentlichte er den vierten Band seiner Tagebücher Schreiben und Leben: Tagebücher 1979–1981, Shmekendike blumen, ein Lesebuch über den jiddischen Schriftsteller Sholem Yankev Abramovitsh, und Unser Auschwitz. Auseinandersetzung mit der deutschen Schuld. Theo Schadt, 72, Firmenchef und auch als «Nebenherschreiber» erfolgreich, wird verraten. Verraten ausgerechnet von dem Menschen, der ihn nie hätte verraten dürfen: Carlos Kroll, seinem engsten und einzigen Freund seit neunzehn Jahren, einem Dichter. Beruflich ruiniert, sitzt Theo Schadt jetzt an der Kasse des Tangoladens seiner Ehefrau, in der Schellingstraße in München. Und weil er glaubt, er könne nicht mehr leben, wenn das, was ihm passiert ist, menschenmöglich ist, hat er sich in einem Online-Suizidforum angemeldet. Da schreibt man hin, was einem geschehen ist, und kriegt von Menschen Antwort, die Ähnliches erfahren haben. Das gemeinsame Thema: der Wunsch, mit allem Schluss zu machen. Spitzentitel Bereits angeboten Erscheint am 8. Januar 2016 Eines Tages, er wieder an der Kasse, löst eine Kundin bei ihm eine Lichtexplosion aus. Seine Ehefrau glaubt, es sei ein Schlaganfall, aber es waren die Augen dieser Kundin, ihr Blick. Sobald er seine Augen schließt, starrt er in eine Lichtflut, darin sie. Ihre Adresse ist in der Kartei, also schreibt er ihr – jede E-Mail der Hauch einer Weiterlebensillusion –, und nach achtunddreißig Ehejahren zieht er zu Hause aus. Sitte, Anstand, Moral, das gilt ihm nun nichts mehr. Doch dann muss er erfahren, dass sie mit dem, der ihn verraten hat, in einer offenen Beziehung lebt. Ist sein Leben eine verlorene, nicht zu gewinnende Partie? Martin Walsers neuer Roman über das Altsein, die Liebe und den Verrat ist beeindruckend gegenwärtig, funkelnd von sprachlicher Schönheit und überwältigend durch seine beispiellose emotionale Kraft. «Die deutsche Literatur wäre ohne Martin Walser weder sinnvoll noch denkbar, noch schön. Wir brauchen ihn dringend.» Felicitas von Lovenberg in «Literatur im Foyer» 38 | 39 «In der schönsten und klarsten Sprache, die in Belletristik Januar 2016 Deutschland zurzeit geschrieben wird, verdichtet Martin Walser Erfahrung und Empfindung.» Denis Scheck Martin Walser Ein sterbender Mann Roman 288 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe 19,95 (D) / 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-07388-6 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 8. 1. 2016 Auch als E-Book erhältlich S ACH BU CH Ann-Marlene Henning 42 Inge Jens 48 Volker Hagedorn 52 Bettina Stangneth 54 Birgit Schmitz 56 Stefan Krauth 58 Jens Mühling 62 Benjamin Carter Hett 68 Charles C. Mann 70 Oliver Sacks 72 40 | 41 Hundertausende Leser folgen Ann-Marlene Hennings Ratschlägen aus ihren Büchern Make love und Make more love. «Ann-Marlene Henning hat dem Thema Sex einen ganz eigenen Sound verliehen: irgendwas zwischen witzig und sachlich, niemals flapsig oder albern.» Süddeutsche Zeitung «Das mit Abstand beste Aufklärungsbuch seit den 70er Jahren.» 3sat Kulturzeit «Ein Aufklärungsbuch, wie man es selber gern gelesen hätte: unverklemmt und unverschnörkelt, liebevoll und doch auf der Höhe der Forschung.» Der Freitag «Ein cooles Buch für die Generation, die schon alles gesehen hat. Gleichzeitig ist es ein idealistisches Buch, das die Sprachlosigkeit beenden möchte.» Der Spiegel © Juliane Werner «Die neue Aufklärerin der Nation.» taz Interview mit Ann-Marlene Henning Die Werbung für Ann-Marlene Henning Die Anzeigenkampagne Warum müssen wir über Sex reden – tun wir das nicht ohnehin schon zu oft? Niemand muss über Sex reden, wenn er es nicht möchte. Viele Menschen möchten jedoch, weil sie Probleme mit ihrer Sexualität haben. Der Gedanke, dass alles Sexuelle angeboren ist und wie von alleine läuft, ist so gut verankert in unserer Gesellschaft, dass die Menschen verunsichert sind, wenn etwas nicht gut läuft. Sie meinen dann, mit ihnen stimme was nicht. In Wirklichkeit wird vieles in der Sexualität erst nach und nach über körperliche Erfahrung im Gehirn angelegt, zum Beispiel wie oder was ich wobei empfinde – diese Erfahrungen können übrigens auch negativ sein. Im besten Fall könnte man sagen: Kaum jemand nutzt sein volles erotisches Potenzial. Das Schöne ist: Jeder kann dazulernen – ein Leben lang –, wenn wir nur beginnen würden, darüber zu reden! Zwei M Zwei B enschen. Ein Be edürfnisse. tt. Er will m Sie will ehr Freiraum neue W ege ge hen Warum kommen Menschen zu Ihnen in die Praxis? «Praxis» ist griechischen Ursprungs und bedeutet unter anderem Tat, Handlung, aber auch Durchführung, Vollendung und Förderung. Das passt gut zum Sex, der eine übliche Praxis ist, wenn es um Beziehung und Liebe geht! Klar ist jedoch: Sex und Liebe sind vollkommen voneinander unabhängige Größen, von denen sich viele Menschen wünschen, beide zusammenzubringen. Für mich als Sexologin geht es darum, in der Praxis – nicht nur als Ort – dem Klienten beizubringen, wie er oder sie dies oder jenes im sexuellen Bereich lernen und leben kann, sodass es zum Genuss und nicht zur Frustration führt. 44 | 45 Aus de m Engli schen € 22,95 (D) / € © plainpicture/Danel; Jamie Grill/Getty Images; Alexander Koerner/Getty Images for Brigitte Was bedeutet Liebespraxis für Sie? Das ne Ann-M ue Buch von arlene Hennin g Die Onlinekampagne Trailer mit der Autorin rowoh lt.de Er will m Sie will ehr Action weniger Langew eil e Er weis s Sie weis nicht was er w s ganz genau ill was Sie will N Er traut eues auspro bi sich ni cht sie eren danach zu frage n Manche kommen schlicht, um Inspiration zu bekommen und um neue Energie in die Beziehung und in den Sex zu bringen. Andere haben fast aufgegeben, wollen nur lernen, mit ihrer «aussichtslosen» Situation zurechtzukommen, und sind ganz überrascht, dass doch noch mehr möglich ist, zum Beispiel nicht mehr «zu früh zu kommen», die Erektion zu stärken, einen Orgasmus zu lernen, wieder Lust zu bekommen, ohne Schmerzen Sex zu haben und vieles mehr. www. von Dir k van Gunst 384 Sei eren ten (A) / sFr . Gebunden . 32,90 (UVP) 23,60 sie will Berührungsängste waren gestern. «Eine solche Stimme hat der öffentlichen Debatte gefehlt.» stern Sachbuch Juli 2016 Spitzentitel © Juliane Werner Alle scheinen alles über Sex zu wissen, und dennoch hat nicht jeder den Sex, der ihn glücklich macht. In unserer vermeintlich aufgeklärten Gesellschaft sind die wahren Tabus das Schweigen, die Unsicherheiten und die Wissenslücken in unseren privaten Beziehungen. AnnMarlene Henning hat es mit ihren beiden Ratgebern, ihrer TV-Sendung, vor allem aber mit der Arbeit in ihrer Praxis geschafft, diese Tabus zu durchbrechen: explizit, ohne pornographisch zu sein; empathisch, ohne aufdringlich zu wirken; manchmal witzig, niemals peinlich. Ann-Marlene Henning wurde 1964 in Viborg geboren und studierte in Hamburg Neuropsychologie und in Dänemark Sexologie, ein Fach, das an skandinavischen Universitäten angeboten wird. Anschließend führte sie diese Ausbildung in der Schweiz mit dem Sexocorporel-Konzept fort. Sie bietet heute als niedergelassene Psychotherapeutin in ihrer Praxis in Hamburg Paar- und Sexualtherapie an. Neue Sendereihe im ZDF NDR TALK SHOW AM 24. JUNI 2016 In ihrem Buch tauchen wir mit der Sexologin in ihre Arbeit ein, in die «typischen» sexuellen Probleme und Defizite unterschiedlicher Paare zwischen 20 und 100, deren Ursachen oft vielschichtig sind. Ann-Marlene Henning erzählt, warum viele ihrer Klienten alleine zu ihr kommen, obwohl sie in einer Beziehung sind, warum jeder Therapeut auch Therapierter ist, wie wichtig Übung ist, um mehr zu spüren, und welche Hilfsmittel für besseren Sex es in jedem Haushalt gibt. Erregung ist angeboren, gute Sexualität nicht. Die bringt sich jeder selbst bei – so gut er kann. Dieses Buch gewährt einen Blick durchs Schlüsselloch, erzählt und regt an – und inspiriert elegant und en passant zu ganz normalem Sex. Ann-Marlene Henning Liebespraxis Eine Sexologin erzählt 256 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe 19,95 (D) / 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-02839-8 Warengruppe: 1483 Lieferbar ab 24.6.2016 Auch als E-Book erhältlich 46 | 47 Leseprobe © Manfred Grohe Es geht, wie du inzwischen sicherlich weißt, meinem Mann schlecht. Er ist völlig dement, kann weder lesen noch schreiben – was ja noch anginge; aber er kann auch nicht mehr sprechen – und das ist schlimm. Ich kann nicht erfahren, wie es ihm geht. Manchmal denke ich, er möchte mir etwas sagen, aber ihm fehlen die Worte, um es auszudrücken, dann wieder bin ich mir sicher, dass er – wenn er überhaupt noch ein Sprechbedürfnis verspürt – nicht mehr weiß, was er sagen könnte und sollte. Man weiß so verdammt wenig über diese Krankheit. Man versichert mir, dass ich mir unnütz Gedanken mache, da er nichts mehr mitbekomme. Aber das stimmt nur in einer Weise, denn über das Gefühl ist er – jetzt allerdings auch nicht mehr sicher – noch zu erreichen. Er war es jedenfalls bis vor ein paar Wochen, und ich denke, er ist es im Grunde auch jetzt noch, wenn auch die Vielfalt der Gefühle sich ständig reduziert, sodass es allmählich außer den Polen: Freude und Trauer bzw. Wut oder Aggression wenig klar unterscheidbare Impressionen gibt. Aber dennoch: Er ist ein Mensch, und er bleibt ein Mensch – allen Einschränkungen zum Trotz, und ich lerne, was ein Mensch auch sein kann. Aus einem Brief von Inge Jens vom Juni 2009 Gegen das Vergessen. Das Porträt einer Leidensgeschichte. «Inge Jens hat die Demenz ihres eigenen Mannes wiederholt publik gemacht. Sie hat damit geholfen, das Thema dieser zunehmenden Alterserkrankung aus der Tabuzone herauszuholen.» Mittelbayerische Zeitung Sachbuch März 2016 Walter Jens litt ein Jahrzehnt lang an Demenz. Der einst wortgewaltige Gelehrte versank zunehmend in eine Welt jenseits der Sprache, jenseits der Gedanken. Er starb am 9. Juni 2013. Seine Frau Inge Jens, mit der er mehr als ein halbes Jahrhundert zusammenlebte, hat ihn in seiner Krankheit begleitet und ihn, unterstützt von anderen Menschen, bis zuletzt gepflegt. © Thomas Grimm In vertraulichen Briefen an Freunde und Bekannte hat sie immer wieder geschildert, wie er sich veränderte und wie schwierig es ist, mit einem Demenzkranken umzugehen. «Ich sehe seinem Entschwinden zu – den Mann, den ich liebte, gibt es nicht mehr.» Inge Jens, geboren 1923 in Hamburg. Studium der Germanistik, Anglistik und Pädagogik, Promotion 1953. Herausgeberin der Tagebücher Thomas Manns, Mitarbeit an zahlreichen weiteren kulturhistorischen Projekten. Zusammen mit ihrem Mann Walter Jens schrieb sie die Bestseller Frau Thomas Mann (2003) und Katias Mutter (2005). 2009 erschienen ihre Unvollständigen Erinnerungen und wurden ebenfalls ein Bestseller. Sie lebt in Tübingen. Das Buch dokumentiert mit ausgewählten Briefen und einem längeren Bericht die Leidensgeschichte von Walter Jens. Einfühlsam und respektvoll beschreibt Inge Jens die Veränderungen, die durch die fortschreitende Krankheit verursacht wurden; und offen reflektiert sie die eigene Unsicherheit, wie man sich dem Kranken gegenüber verhalten soll. Zugleich ist sie sich bewusst, wie privilegiert ihre Situation als Angehörige war – und dass die Akzeptanz und die Bezahlung von Pflegepersonal in unserer Gesellschaft dringend verbessert werden müssen. Eine berührende Schilderung und ein wichtiger Denkanstoß. Inge Jens Langsames Entschwinden Vom Leben mit einem Demenzkranken 112 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe 12,95 (D) / 13,40 (A) ISBN: 978-3-498-03344-6 Warengruppe: 1971 Lieferbar ab 26.2.2016 Auch als E-Book erhältlich 50 | 51 Die «Bachs vor Bach» – die außergewöhnliche Erkundung einer Familie «Hagedorns musikhistorische Studien und Essays haben Maßstäbe gesetzt. Seine Texte stehen aufs Freieste in der Tradition klassischer deutscher Feuilletonkunst.» Aus der Begründung der Jury zur Verleihung des Ben-Witter-Preises 2015 Sachbuch Mai 2016 © Aurelia Eggers Johann Sebastian Bach kennt jeder. Aber dass er der Spross einer 150 Jahre alten Dynastie von Musikern war, ist kaum im Bewusstsein. Volker Hagedorn, Jahrgang 1961, studierte in Hannover an der Hochschule für Musik und Theater Bratsche. Danach arbeitete er als Redakteur bei der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und der Leipziger Volkszeitung. Seit 1996 ist er freier Journalist und Musiker. Seine Beiträge erscheinen u.a. in der Zeit. Er veröffentlichte mehrere Kolumnensammlungen, leitete die Redaktion der 20-bändigen ZEIT Klassik Edition und wirkte bei zahlreichen Platteneinspielungen mit, darunter das «Altbachische Archiv» (2003). 2015 wurde er mit dem Ben-Witter-Preis ausgezeichnet. Dieses Buch erzählt die Geschichte eines erstaunlichen Clans in einem Europa des Umbruchs, das geprägt war von Kriegen und Seuchen. Im 17. Jahrhundert wurde Musik ein Mittel gegen Elend und Tod, und die Bachs vor Bach beherrschten diese Kunst mit zunehmendem Genie. Volker Hagedorn verfolgt ihren Weg über Hochzeiten und Todesfälle, Notenblätter und Orgelbänke, bis schließlich der große Ausnahmekomponist in Erscheinung tritt. Zugleich schlägt er den Bogen in die Gegenwart. Wie sieht es heute dort aus, wo die Bachs lebten und Johann Sebastian zum Wunderkind wurde? Hagedorn beschreibt die Arbeit der Forscher, für die unscheinbare Aktennotizen zu Leuchtspuren durchs Barock werden. Und er schildert einen der faszinierendsten Forschungskrimis der Musikgeschichte, der im zerbombten Berlin beginnt und an dessen Ende in der Ukraine das legendäre «Altbachische Archiv» auftaucht – eine Notensammlung der Bachs vor Bach, das Fundament von Johann Sebastians Genie. Hagedorns Buch entwirft ein farbenfrohes und facettenreiches Zeit- und Sittengemälde, das die Wurzeln des Musikers Bach erstaunlich lebendig werden lässt. Volker Hagedorn Bachs Welt Die Familiengeschichte eines Genies 320 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe 24,95 (D) / 25,70 (A) ISBN: 978-3-498-02817-6 Warengruppe: 1961 Lieferbar ab 22.4.2016 Auch als E-Book erhältlich 52 | 53 © Dieter Rielk Das wird man ja wohl noch denken dürfen. Bettina Stangneth, geboren 1966, ist freiberufliche Philosophin. Sie studierte in Hamburg Philosophie und promovierte über Immanuel Kant und das radikal Böse. Seitdem forscht sie zur Lüge. Für ihr Buch Eichmann vor Jerusalem (2011) erhielt sie 2011 den NDR Kultur Sachbuchpreis; die New York Times zählte es zu den besten Büchern des Jahres. Zuletzt ist von ihr erschienen Avner Less: Lüge! Alles Lüge! Aufzeichnungen des Eichmann-Verhörers (2012). «Ein brillant geschriebenes Werk, das einiges an Sprengstoff enthält.» SWR 2 über «Eichmann vor Jerusalem» Sachbuch Mai 2016 Die Gedanken sind frei, und nur wer selber zu denken lernt, kann so frei werden wie sie. Seit über zweihundert Jahren fordern wir dazu auf, alles zu bedenken, eigene Überzeugungen zu entwickeln und konsequent danach zu handeln. Wer denken kann, so hoffen wir, der mordet nicht. Wer denkt, darauf vertrauen wir, ist immer schon auf dem richtigen, auf dem guten Weg. Aber stimmt das? Die Philosophin Bettina Stangneth, die mit ihrem Buch über den Holocaust-Organisator Adolf Eichmann international die Debatte über das Böse neu entfacht hat, stellt eine unbequeme Frage: Haben wir wirklich das Recht zu jedem Gedanken, oder braucht auch das Denken eine Ethik? Ihr elegant geschriebener Essay erklärt und erweitert klassische Konzepte des Bösen, denn wer das Böse bekämpfen will, muss es zunächst einmal erkennen. Es kommt schon lange nicht mehr nur als dummer Barbar, sadistischer Schläger oder gedankenloser Bürokrat daher, sondern mit verführerisch schlüssigen Argumenten. Sosehr wir es uns auch gewünscht haben: Für uns Menschen ist nichts jenseits von Gut und Böse. Noch nicht einmal das Denken. Erschienen bei rororo: «Fulminant.» Süddeutsche Zeitung «Eine beeindruckende Studie, packend geschildert.» Neue Zürcher Zeitung Bettina Stangneth Böses Denken (978-3-499-62269-4) 54 | 55 128 Seiten. Bezogener Pappband Originalausgabe 15,00 (D) / 15,50 (A) ISBN: 978-3-498-06158-6 Warengruppe: 1923 Lieferbar ab 22.4.2016 Auch als E-Book erhältlich Den Schmerz verstehen «Die wenigsten Kopfschmerzarten lassen sich einfach nur mit Schmerzmitteln therapieren.» Der Spiegel Sachbuch April 2016 Niemals hätte sie gedacht, dass aus den Kopfschmerzen nach einer Operation eine eigene Krankheit werden könnte. Aber als man ihr nach drei Monaten sagt, der Schmerz sei jetzt chronisch, muss Birgit Schmitz feststellen, dass sie ein Schicksal getroffen hat, das in unterschiedlichen Ausprägungen bis zu 20 Millionen Deutsche teilen. © Pablo Castagnola Chronische Schmerzen bedeutet: Der Schmerz geht nicht wieder weg. Es bedeutet aber auch, mal verzweifelt, mal wütend darüber zu sein, dass es beinahe unmöglich ist, das eigene Leiden jemandem zu beschreiben, der nicht selbst davon betroffen ist. Immer wieder gibt es Rückschläge bei der Behandlung zu ertragen, um sich dann an den nächsten Strohhalm zu klammern: Heilfasten, Osteophatie, magische Nadeln. Schließlich will man nichts unversucht lassen. Birgit Schmitz, geboren 1971, studierte Geschichte, Germanistik und Soziologie in Köln. Sie arbeitet seit 15 Jahren im Verlagswesen. Der Schmerz ist die Krankheit entstand in Kooperation mit dem Westdeutschen Kopfschmerzzentrum Essen. In ihrem Buch erzählt Birgit Schmitz von ihren Erfahrungen mit dem Schmerz und ihrer Auseinandersetzung mit ihm. Die Geschichte des Schmerzes und der Schmerztherapie nimmt sie dabei ebenso in den Blick wie neueste Behandlungsansätze und Medikamente. Das Buch richtet sich an alle, die mit Schmerzen leben müssen. Und an jene, die sie dabei unterstützen wollen. Es hilft, den Schmerz zu verstehen, und sorgt dafür, dass man ihm nicht mehr hilflos gegenübersteht. Es ist das Buch, das Birgit Schmitz selbst gebraucht hätte. Birgit Schmitz Der Schmerz ist die Krankheit Wie ich lernte, mit meinen Kopfschmerzen zu leben 256 Seiten. Klappenbroschur Originalausgabe 16,99 (D) / 17,50 (A) ISBN: 978-3-498-06085-5 Warengruppe: 1460 Lieferbar ab 22.4.2016 Auch als E-Book erhältlich 56 | 57 © Nathalie Forero Álvarez Vom Verlust zweier geliebter Menschen und der Unmöglichkeit des Abschieds Stefan Krauth, geboren 1975 in Bayern, studierte Jura in München und Berlin und promovierte zu einem rechtsphilosophischen Thema. Er lebt in Berlin. Sachbuch Mai 2016 Eines Abends legt sich Cecilia, die seit der Geburt ihres Sohnes Emil von schweren Kopfschmerzattacken geplagt wird, früh schlafen. Stunden später findet Stefan Krauth seine Frau tot im Bett. Die nachträgliche Diagnose: Hirntumor. Neun Monate nach Cecilias Tod verlässt er mit dem Kind Berlin – weniger, um Abstand zu gewinnen als um den «stummen, sich an den Fragen nur verschluckenden Blicken zu entkommen». Die beiden verbringen den Herbst in New York, dann zieht es Stefan Krauth weiter. Mit dem Mietwagen fahren sie die Ostküste hinunter – gefolgt von einem Eissturm, der ihnen nachzueilen scheint. Schließlich fliegen Vater und Sohn nach Kolumbien, wo sie einige Zeit bei einer Freundin verbringen. In einem abgelegenen Dorf in den Anden finden sie so etwas wie Ruhe – bis Emil sich unerklärlicherweise immer häufiger erbrechen muss. Auf den Tag genau ein Jahr nach Cecilias Tod sucht Stefan Krauth schließlich mit Emil ein Krankenhaus auf. Hier beginnt die Geschichte, sich auf verstörende Art zu wiederholen – diesmal gibt es zwar eine Diagnose aber dennoch keine Rettung. Nur vierzehn Monate nach dem Tod Cecilias verliert der Autor auch seinen knapp zweijährigen Sohn durch einen Hirntumor. Eindringlich und mit nüchterner Poesie schreibt Stefan Krauth gegen den Schmerz und die Sprachlosigkeit an – eine Geschichte, die unter die Haut geht. Stefan Krauth Stummer Abschied Erinnerung an Cecilia und Emil 224 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe 18,95 (D) / 19,50 (A) ISBN: 978-3-498-03450-4 Warengruppe: 1116 Lieferbar ab 22.4.2016 Auch als E-Book erhältlich 60 | 61 «Kopfkino vom Feinsten.» Die Zeit «Skurriles und Ernstes, Absurdes und Absolutes verbinden sich in Jens Mühlings Buch zu einem kaleidoskopartigen Bild eines Landes, das geradezu nach Erlösung dürstet.» NZZ «Zauberische Odyssee.» FAZ «Spektakuläres Reportagebuch.» Stern «Glänzend geschrieben.» Deutschlandfunk «Lebhaft und bewegend.» Times Literary Supplement © privat «Um die Seele dieses Landes zu verstehen, musste man bislang Gogol lesen. Jetzt sollte man Mühling lesen.» The Times Leseprobe Die Werbung für Jens Mühling Die Anzeigenkampagne Auf beweg te n Grenzen Jens durch die Uk Mühlings literarische Re raine, ein be ise kanntes, un bekanntes La nd Die Onlinekampagne Fotostrecke auf www.rowohlt.de © Amos Chapple/Getty Images; Peter Thornton/Getty Images Im März 2014 verschob sich unter meinen Füßen eine europäische Grenze. Die Krim, die ukrainisch war, als ich sie betrat, war russisch, als ich sie wieder verließ. So schnell, so unerwartet kam diese Verschiebung, dass dem ganzen Kontinent davon schwindlig wurde. Die europäische Nachkriegsordnung – in Trümmern? Politiker wirkten ratlos, Experten ahnungslos, niemand schien mehr zu wissen, wo man stand. Ich auch nicht. Seit anderthalb Jahrzehnten schrieb ich über Osteuropa, unzählige Male war ich in der Ukraine gewesen. Nichts, gar nichts hatte ich kommen sehen. Ein Jahr später fuhr ich durch den Donbass, wo sich Grenzen in Fronten verwandelt hatten, blutige. Unterwegs erzählte mein Fahrer von seiner Leidenschaft: der ukrainischen Schwarzerde, dem fruchtbarsten Ackerboden der Welt. Er war kein Bauer, sondern Münzsammler. Mit einem Metalldetektor zog er an den Wochenenden über die Felder, und sein Herz schlug höher, wenn er zaristische, österreichische, polnische, römische, deutsche Geldstücke aus vergangenen Zeiten barg. «Und ukrainische?», fragte ich. Er lachte. «Ukrainische Münzen? Die gibt es erst seit 1991.» 64 | 65 Das Porträt eines Landes in der Zerreißprobe © privat Als Staat existiert die Ukraine erst seit 1991; was sie vorher war, ist unter ihren Bewohnern so umstritten wie unter ihren europäischen Nachbarn. Gerade diese Uneinigkeit ist es, die den gegenwärtigen politischen Konflikt ermöglicht, wenn nicht ausgelöst hat. Aber die Ukrainer lassen sich nicht aus der Geschichte verbannen, wie es Putin versucht. Schwarze Erde reduziert die Ukraine nicht auf den zufälligen Schauplatz einer geopolitischen Auseinandersetzung zwischen Russland und dem Westen. Stattdessen stellt Jens Mühling das Land selbst in den Mittelpunkt. Jens Mühling, geboren 1976 in Siegen, arbeitete zwei Jahre lang für die Moskauer Deutsche Zeitung, seit 2005 ist er Redakteur beim Berliner Tagesspiegel. Seine Reportagen und Essays über Osteuropa wurden mehrfach ausgezeichnet und sein erstes Buch Mein russisches Abenteuer war in Großbritannien für den renommierten Dolman Travel Book Award nominiert. «Ein stimmiges Bild von einem Land, in dem vieles nicht stimmt. Das leisten nur wenige Reiseberichte.» Süddeutsche Zeitung Sachbuch März 2016 Spitzentitel GEFÖRDERT DURCH DIE ROBERT-BOSCHSTIF TUNG Sein Buch ist die Beschreibung einer Reise, die durch die gesamte Ukraine führt: von den polnischen Grenzgebieten im äußersten Westen des Landes zu den Gebirgszügen der Karpaten, von der südlichen Schwarzmeerküste in die zentralukrainischen Steppengebiete, von den Ufern des Dnjepr stromaufwärts bis nach Kiew, aus der Reaktorsperrzone von Tschernobyl bis in die umkämpften Gebiete der östlichen Donbass-Region. Mühling macht die Hintergründe des Konflikts spürbar, besucht dafür Orte und begegnet Menschen, deren Schicksal prägnant für die historische und bis heute anhaltende Identitätssuche des Landes ist – und lässt so Geschichte lebendig werden. Jens Mühling Schwarze Erde Eine Reise durch die Ukraine 288 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe 19,95 (D) / 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-04534-0 Warengruppe: 1362 Lieferbar ab 11. 3. 2016 Auch als E-Book erhältlich 66 | 67 Als die Demokratie in Flammen aufging «Eine beeindruckende Leistung, die mit neuem Sachbuch Juni 2016 Beweismaterial aufwartet … Gut geschrieben und höchst lesenswert.» Richard J. Evans © privat Hitler war noch keine vier Wochen Reichskanzler, als am Abend des 27. Februar 1933 das Berliner Reichstagsgebäude in Flammen aufging. Am Tatort wurde der mutmaßliche Brandstifter verhaftet, der holländische Kommunist Marinus van der Lubbe. Die Reichsregierung behauptete umgehend, er gehöre zu einer kommunistischen Verschwörung. Schon am nächsten Tag wurde eine Notverordnung erlassen, die einen permanenten Ausnahmezustand schuf. Er sollte bis zum Ende des Dritten Reiches die rechtliche Grundlage zur Verfolgung politischer Gegner sein. Benjamin Carter Hett, Jahrgang 1965, ist Professor für Geschichte am Hunter College und am Graduate Center der City University of New York. Nach einem Jurastudium arbeitete er zunächst als Rechtsanwalt, bevor er an der Harvard University in Geschichte promovierte. Für seine Forschungen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u.a. ein Guggenheim-Stipendium und den Ernst Fraenkel Prize in Contemporary History. Karin Hielscher, geboren 1969, hat an der Universität Bielefeld Geschichte, Soziologie und Literaturwissenschaften studiert. Seit 2005 arbeitet sie als freie Journalistin und Medienreferentin. Handelte van der Lubbe wirklich auf eigene Faust, wie sich die meisten Historiker seit langem einig sind? Oder steckten die Nazis selbst hinter dem Anschlag? Benjamin Hett rollt einen der folgenreichsten politischen Kriminalfälle des 20. Jahrhunderts neu auf. Seine Auswertung vieler zum Teil noch nie herangezogener Originalquellen lässt die Alleintäterthese höchst unplausibel erscheinen. Und er kann erklären, warum sie sich in der Bundesrepublik dennoch durchsetzte. Ein ebenso packendes wie provozierendes Buch, das neues Licht auf den eigentlichen Beginn des Dritten Reiches wirft und offenlegt, welche Deutungsmacht NS-Seilschaften noch lange nach 1945 hatten. «Das Buch von Benjamin Carter Hett birgt die Möglichkeit, jahrzehntealte vermeintliche Gewissheiten in Frage zu stellen. Über den Reichstagsbrand wird wieder gestritten werden.» Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 68 | 69 Benjamin Carter Hett Der Reichstagsbrand Wiederaufnahme eines Verfahrens 512 Seiten. Gebunden mit SU Deutsche Erstausgabe Originalausgabe: Burning the Reichstag. An Investigation into the Third Reich’ s Enduring Mystery, Oxford University Press Aus dem Englischen von Karin Hielscher 29,95 (D) / 30,80 (A) ISBN: 978-3-498-03029-2 Warengruppe: 1947 Lieferbar ab 27. 5. 2016 Auch als E-Book erhältlich Ein neuer Blick auf die Geschichte Amerikas «Wunderbar. Ein beeindruckendes Porträt des amerikanischen Kontinents vor der Ankunft Kolumbus’. Unglaublich fesselnd geschrieben.» The New York Times Sachbuch Juni 2016 «Faszinierend. Ein bahnbrechendes Buch, das ein tief verwurzeltes Klischee nach dem anderen über das koloniale Amerika widerlegt.» The Boston Globe © Michael Lionstar Kolumbus’ Ankunft in Amerika veränderte den Kontinent fundamental. Zwei Zivilisationen trafen aufeinander, die bis dahin nichts voneinander wussten und deren Historie und Kultur unterschiedlicher nicht hätten sein können. Mit der Ankunft der Europäer rafften Masern, Pocken und die Grippe einen Großteil der Ureinwohner dahin, Kriege entmachteten sie. Charles C. Mann, geboren 1955, ist ein preisgekrönter Wissenschaftsjournalist und arbeitet als Korrespondent für The Atlantic, Science und Wired; daneben hat er u.a. für GEO, stern, die New York Times, Vanity Fair und die Washington Post geschrieben sowie für den TV-Sender HBO und die Serie Law & Order. Bei Rowohlt erschien 2013 sein Buch Kolumbus’ Erbe. Bernd Rullkötter studierte Slawistik, Anglistik und Philosophie in Hamburg, Glasgow und Moskau. Er war an verschiedenen Universitäten in Großbritannien tätig und übersetzt aus dem Englischen und Russischen, u.a. Werke von Alasdair Gray, Orlando Figes, Simon Sebag-Montefiore und Catherine Merridale. Charles C. Mann erzählt in Amerika vor Kolumbus vom Ende einer Ära und schreibt die erste Geschichte des vorkolumbischen Amerikas. Er räumt auf mit verbreiteten Mythen und zeigt, dass die indianischen Kulturen oftmals weiter entwickelt waren als die europäische. Ihre Boote waren schneller und wendiger, ihre Städte größer als das damalige Paris, und von unberührter Natur kann keine Rede sein: Ihre Mais-, Kürbis- und Kartoffelanbauflächen prägen noch heute weite Teile des Kontinents. Amerika vor Kolumbus ist ein wichtiges, mitreißend erzähltes Buch, das uns überraschende Einblicke in die Lebensweise der amerikanischen Ureinwohner gewährt. Es wurde von der amerikanischen Presse hymnisch gefeiert, und verkaufte sich mehr als eine Million mal, die National Academy of Sciences zeichnete es als bestes Buch des Jahres aus. Bereits erschienen: Charles C. Mann Amerika vor Kolumbus Die Geschichte eines unentdeckten Kontinents 688 Seiten. Gebunden mit SU Deutsche Erstausgabe Originalausgabe: 1491. New Revelations of the Americas Before Columbus, Alfred A. Knopf, 2005 Aus dem Englischen von Bernd Rullkötter 29,95 (D) / 30,80 (A) ISBN: 978-3-498-04536-4 Warengruppe: 1943 Lieferbar ab 27. 5. 2016 Auch als E-Book erhältlich (978-3-498-04524-1) 70 | 71 Die letzten Einsichten des berühmten Neurologen © Elena Seibert Oliver Sacks hat mit seinen neurologischen Fallgeschichten Millionen Leser weltweit erreicht und ihr Denken verändert: Was auf den ersten Blick als krank oder abweichend erscheint, ermöglicht oft besondere Fähigkeiten der Wahrnehmung und des Fühlens. Und das sogenannte Normale ist meist fragwürdiger, als wir es gern wahrhaben wollen. Oliver Sacks, geboren 1933 in London, praktizierte als Neurologe und war Professor für Neurologie und Psychiatrie an der Columbia University. Nach seinen Büchern wurden mehrere Filme gedreht, darunter Zeit des Erwachens (1990) mit Robert De Niro und Robin Williams. Oliver Sacks lebte in New York City. Hainer Kober, geboren 1942, lebt in Soltau. Er hat u.a. Werke von Stephen Hawking, Steven Pinker, Jonathan Littell, Georges Simenon und Jean Ziegler übersetzt. 2015 wurde er mit dem Ledig-Übersetzerpreis ausgezeichnet. Am 30. August 2015 starb Oliver Sacks in New York nach einem langen Krebsleiden. In seinen letzten Lebensmonaten hat er eine Reihe von Aufsätzen geschrieben und veröffentlicht, in denen er über das Altern, über seine Krankheit, über den nahenden Tod nachdenkt – und in denen er seine Dankbarkeit ausdrückt für alles, was er in 82 Jahren erleben durfte. Es sind anrührende, meditative Texte über die grundlegenden Fragen von Leben und Tod, Glauben und Wissen. Auch über seine jüdische Herkunft und sein Verhältnis zur Religion legt Oliver Sacks Zeugnis ab. Und er beschreibt, warum die exakten Naturwissenschaften, vor allem das Periodensystem der chemischen Elemente, ihn zeitlebens fasziniert und begeistert haben. Das Vermächtnis eines großartigen Autors und Menschenkenners – illustriert mit Fotos von Oliver Sacks’ Lebensgefährten Bill Hayes. «Der menschenfreundlichste Arzt seit Sigmund Freud.» Süddeutsche Zeitung Sachbuch Dezember 2015 «Sacks’ Anliegen war es, die Mysterien des Lebens auszuloten. Das Gespräch mit seinen Patienten eröffnete ihm den Weg dazu.» Der Spiegel Spitzentitel Bereits angeboten Erscheint am 4. Dezember 2015 Oliver Sacks Dankbarkeit 64 Seiten. Bezogener Pappband Mit 7 s/w-Abbildungen Deutsche Erstausgabe Originalausgabe: Gratitude Alfred A. Knopf, A Division of Penguin Random House LLC, New York Aus dem Englischen von Hainer Kober 8,00 (D) / 8,30 (A) ISBN: 978-3-498-06440-2 Warengruppe: 1933 Lieferbar ab 4.12.2015 Auch als E-Book erhältlich 72 | 73 Ausgezeichnet Gratulationen an unsere Autoren und Übersetzer Martin Walser wurde mit dem Internationalen Friedrich-NietzschePreis für sein Lebenswerk geehrt. Laurent Binet wwurde mit dem Prix du roman Fnac 2015 und dem Prix Interallié 2015 ausgezeichnet. Daniel Hope bekam den Europäischen Kulturpreis für Musik verliehen. Ulrich Greiner hat für sein Buch Schamverlust den Tractatus-Essaypreis erhalten. Jonathan Franzen erhielt den EuroNatur-Preis 2015. Hinrich Schmidt-Henkel erhielt den Eugen-Helmlé-ÜbersetzerPreis 2015. Bettina Stangneths hat den Cundill Prize in Historical Literature «Recognition of Excellence» Award 2015 gewonnen. Volker Hagedorn wurde mit dem Ben-Witter-Preis geehrt. Jon Fosse bekam für sein Buch Trilogie den Literaturpreis des Nordischen Rates 2015 verliehen. Ben Lerner wurde mit dem MacArthur «Genius» Fellowship 2015 geehrt. 74 | 75 Alfred Grosser erhält das Goldene Coeur de l’Europe 2016. Karin Rocholl; Beowulf Sheehan; picture alliance/Aftenposten/Tom A. Kolstad; Enfinbref; Matt Lerner; Esther Kober; Nicole Sturz; Aurelia Eggers; Margaret Malandruccolo/DG; Dieter Rielk; dpa/picture-alliance Hainer Kober wurde mit dem LedigÜbersetzerpreis 2015 ausgezeichnet. KategoriSIERUNG NACH thema Liebe Kolleginnen und Kollegen, hier finden Sie für alle unsere Novitäten dieser Vorschau die entsprechenden thema-Kategorien. Wir bei Rowohlt sind von Sinn und Nutzen dieser neuen und internationalen Systematik für den Buchhandel überzeugt und haben bereits sämtliche lieferbaren Titel unserer Verlage erfasst. Die thema-Kategorien sind mittlerweile selbstverständlicher Bestandteil unserer Titelmeldungen. thema bietet dem Buchhandel umfangreiche Möglichkeiten bei der Bibliographie nach inhaltlichen Gesichtspunkten und stellt somit ein Instrumentarium zur Verfügung, das Sie bei der Sortimentsgestaltung, beim Kundengespräch oder beim Online-Auftritt maßgeblich unterstützen kann. JHBK Soziologie: Familie und Beziehungen JMU Sexualität VFVC Ratgeber: Sex und Sexualität 1DFG Deutschland Belletristik Hagedorn, Volker Bachs Welt DNBF Biographien: Kunst und Unterhaltung Mosebach, Martin Mogador FBA Moderne und zeitgenössische Belletristik 1DFG Deutschland 1HBM Marokko Mosebach, Martin Das Leben ist kurz FBA Moderne und zeitgenössische Belletristik FYB Belletristik: Erzählungen, Kurzgeschichten, Short Stories Zink, Nell Der Mauerläufer FBA Moderne und zeitgenössische Belletristik FYT Belletristik in Übersetzung FXM Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Psychologisches Innenleben Mitchell, David Die Knochenuhren FBA Moderne und zeitgenössische Belletristik FYT Belletristik in Übersetzung FMM Magischer Realismus FK Horrorliteratur & Übernatürliches FHQ Esoterische Thriller FLP Science-Fiction: Nahe Zukunft 1DDU Vereinigtes Königreich, Großbritannien Stockmann, Nis-Momme Der Fuchs FBA Moderne und zeitgenössische Belletristik FXB Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Adoleszenz FXS Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Soziales 1DFG-DE-VS Schleswig-Holstein Hochhuth, Rolf Das Grundbuch DCC Moderne und zeitgenössische Lyrik (ab 1900) Slupetzky, Stefan Der letzte große Trost FC Biographischer Roman FBA Moderne und zeitgenössische Belletristik FS Familienleben 3MPBGJ-DE-H Deutschland: Nationalsozialismus (1933–1945) O’Nan, Stewart Westlich des Sunset FC Biographischer Roman Sachbuch Henning, Ann-Marlene Liebespraxis JBFW Sexualität, Partnerschaft und Gesellschaft, allgemein Hett, Benjamin Carter Der Reichstagsbrand NHT Geschichte: Ereignisse und Themen JPVR Politische Unterdrückung und Verfolgung 1DFG-DE-BE Berlin 1QBDN West-Deutschland, BRD bis 1990 3MPBGJ-DE-H Deutschland: Nationalsozialismus (1933–1945) 3MPBG-DE-G Deutschland: Weimarer Republik (1918 bis 1933 n. Chr.) 3MPQ-DE-J Deutschland: Kalter Krieg (1945 bis 1990 n. Chr.) Jens, Inge Langsames Entschwinden MKJD Alzheimer und Demenz FBA Moderne und zeitgenössische Belletristik FYT Belletristik in Übersetzung FXM Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Psychologisches Innenleben 1KBB-US-WPC Kalifornien AVM Musikgeschichte AVN Komponisten und Songwriter 6BA Barock 1DFG-DE-FSA Leipzig 1DFG-DE-FT Thüringen 3MGQ zweite Hälfte 17. Jahrhundert (1650 bis 1699 n. Chr.) 3MLB erste Hälfte 18. Jahrhundert (1700 bis 1750 n. Chr.) DNC Memoiren, Berichte/Erinnerungen VFJG Umgang mit dem Altern VFG Häusliche Pflege und Betreuung JKSG Altenpflege JBFV4 Ethische Themen: Sterbehilfe & Recht zu Sterben O’Neill, Joseph Der Hund FBA Moderne und zeitgenössische Belletristik Krauth, Stefan Stummer Abschied VFJX Umgang mit Tod und Trauer Mann, Charles C. Amerika vor Kolumbus NHKA Amerikanische Geschichte: präkolumbisch DNC Memoiren, Berichte/Erinnerungen DNBL1 Autobiographien: Literatur VFJB Umgang mit Krankheit JHMC Sozial- und Kulturanthropologie, Ethnographie NHTZ Genozide und ethnische Säuberung NHTB Sozial- und Kulturgeschichte 1K Amerika 5PB-US-E Bezug zu Indianern Nordamerikas 3K Christi Geburt bis 1500 nach Chr. FYT Belletristik in Übersetzung FXM Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Psychologisches Innenleben 1FBXU Vereinigte Arabische Emirate 5JB für Männer und/oder Jungen Dos Passos, John Manhattan Transfer FBC Klassische Belletristik Stangneth, Bettina Böses Denken QDTQ Ethik und Moralphilosophie JBFV Ethische Themen und Debatten FYT Belletristik in Übersetzung FXM Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Psychologisches Innenleben FXS Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Soziales 1Kbb-US-NAKC New York City DNC Memoiren, Berichte/Erinnerungen VFJB Umgang mit Krankheit Fosse, Jon Trilogie FBA Moderne und zeitgenössische Belletristik Mühling, Jens Schwarze Erde WTL Reiseberichte, Reiseliteratur FYT Belletristik in Übersetzung FXS Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Soziales FYB Belletristik: Erzählungen, Kurzgeschichten, Short Stories FW Belletristik: religiös, spirituell FS Familienleben 1DNN Norwegen Martin Walser Ein sterbender Mann FBA: Moderne und zeitgenössische Belletristik FRD: Zeitgenössische Liebesromane Schmitz, Birgit Der Schmerz ist die Krankheit MKAL Schmerz und Schmerztherapie JPWS Bewaffnete Konflikte DNP Reportagen und journalistische Berichterstattung 1DTN Ukraine 3MRBF 2010 bis 2019 n. Chr. 1QBDR UdSSR, Sowjetunion 3MP 20. Jahrhundert (1900 bis 1999 n. Chr.) Sacks, Oliver Dankbarkeit DNC Memoiren, Berichte, Erinnerungen PSAN5 Kognitive Neurowissenschaft / Biopsychologie VFJB Umgang mit Krankheit W2G Geschenkbücher 5PGJ Bezug zu Juden und jüdischen Gruppen 5PSG Bezug zu Schwulen Wer? Was? Wo? «Jonathan Franzen spinnt ein geradezu hexenmeisterhaft dichtes Netz aus Motiven und Verweisen. ‹Unschuld› ist eine große Fiesta, weil dieses Buch teuflisch gut geschrieben ist.» Süddeutsche Zeitung Rowohlt Verlag GmbH Hamburger Straße 17, 21465 Reinbek Telefon 040/72 72-0, Fax 040/72 72-342 www.rowohlt.de Rezensionsexemplar-Bestellungen Fax 040/72 72-395 oder [email protected] Bestellungen bitte an HGV Verlagsservice mbH Weidestraße 122 A D-22083 Hamburg Andrea Huckenbeck Hektorstraße 2, 10711 Berlin Telefon 030/31 99 28 46, Fax 030/31 00 41 75 [email protected] Telefon 040/84 00 08-88 Fax 040/84 00 08-55 E-Mail: [email protected] Markus Köchner Weiermühle 1, 54597 Duppach Telefon/Fax 065 58/93 61 00 [email protected] Anfragen, Wünsche, Reklamationen Telefon 040/84 00 08-77 Fax 040/84 00 08-44 E-Mail: [email protected] Verlagsauslieferung Sigloch Distribution Am Buchberg 8, 74572 Blaufelden Bereits erschienen Genehmigte Remissionen und Umtausch bitte an Sigloch Distribution GmbH Tor 30–40 Am Buchberg 8, 74572 Blaufelden Verlagsauslieferung für die Schweiz Buchzentrum AG, Industriestr. 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