Soeben erschienen Whisper | Lesetipps der BuchMarkt-Redaktion Die Taschenbuch-Aktion Cornelia Camen Der an Schizophrenie leidende Matt erinnert sich in der Psychiatrie an seinen verstorbenen Bruder: Nachruf auf den Mond ist ein einfühlsamer und in Großbritannien bereits preisgekrönter Erstling des ehemaligen Krankenpflegers Nathan Filer (Droemer). Geniales Hörbuch: Bei Melanie Raabes Debüt Die Falle, Ulrich Faure Nein, das sind keine Fotos aus dem frühen 18. Jahrhundert, sondern aus dem Rumänien von heute. Axel Heller präsentiert mit Maramureș bei Lehmstedt einen Prachtband mit eindrucksvollen Fotos. binooki-Verlegerin Selma Wels hat Emrah Serbes’ Fragmente großartig ins Deutsche übersetzt (ihr Debüt!) – wie Barbara Meixner Eine Freundin hat mir Wo Rom aufhört aus Wagenbachs Aktion „5 junge Autoren aus 5 Sprachen“ ans Herz gelegt. Den Tipp gebe ich sehr gerne weiter: Einfach gekonnt, wie die sardische Debütantin Paola Soriga die Erlebnisse einer jungen italienischen Widerstandskämpferin im 2. Weltkrieg zu einem zeitlosen Coming of AgeJörn Meyer Mit Gegenspiel (Suhrkamp) hat Stephan Thome das raffinierte Gegenstück zu seinem letzten Roman Fliehkräfte geschrieben: Erneut überzeugt er mit seiner ironisch-realistischen Beobachtung der psychologischen und emotionalen Abgründe einer scheiternden Ehe. Überrascht hat mich Frank Schulz mit Ladies First * First Ladies * Ladies First Deborah Levy Was ich nicht wissen will ISBN 978-3-8031-2736-5 9,90 € Fay Weldon Kleine Schwestern ISBN 978-3-8031-2737-2 11,90 € Doris Lessing Das Leben meiner Mutter ISBN 978-3-8031-2738-9 9,90 € Djuna Barnes Verführer an allen Ecken und Enden ISBN 978-3-8031-2739-6 8,90 € Vita Sackville-West Unerwartete Leidenschaft ISBN 978-3-8031-2740-2 11,90 € Lillian Hellman Die Zeit der Schurken ISBN 978-3-8031-2741-9 10,90 € Friederike von Diest Marie Brownings Zeichenschule Magic Pencil. Effektvolle Techniken neu entdeckt (Trinity) macht Lust, sich kreativ zu betätigen. Die Techniken für Blei- und Buntstift sind einfach und anschaulich erklärt. Ein absolutes Muss für echte Sherlock Holmes-Fans ist Maria Fleischhacks Buch Die Welt des Sherlock Susanna Wengeler Wer einem Besessenen bei der Arbeit zuschauen möchte, ist bei Hans Ulrich Obrist bestens aufgehoben. Kuratieren! (C.H. Beck) ist eine kleine Kunstgeschichte, die auf Begegnungen mit Künstlern basiert, und nicht auf dem Wunsch, in einer bestimmten Szene den Ton anzugeben. Tamangur (Rotpunkt) ist ein KleinChristian von Zittwitz Meine Frau ist beeindruckt von Petra Hofmanns Debütroman Nie mehr Frühling (Picus) („ein Wunder“), favorisiert im gleichen Atemzug aber mit Faceless von Terry Hayes (Page & Turner) und In der Finsternis von Sandrone Dazieri (Piper) zwei „gnadenlos spannende Thriller“. Vorgeschwärmt hat sie mir auch von auf der Londoner Buchmesse übrigens der LizenzRenner, war ich, wegen der unverhofften Wendungen, ständig auf dem falschen Dampfer. Wunderbar gelesen von Birgit Minichmayr und Devid Striesow (Der Hörverlag). Und Christian Brückner als Sprecher ist immer ein Hörvergnügen, nicht nur wenn er John Banvilles/Benjamin Blacks PhilipMarlowe-Roman Die Blonde mit den schwarzen Augen (klasse Oldtime-Krimi!) liest (Parlando). es sich gehört bei einem so tollen Autor. Zum Brüllen komisch der Briefwechsel von Marcel ReichRaniki und Peter Rühmkorf bei Wallstein. Eine verdiente Würdigung erhält Ulrich Holbein mit einem Text+Kritik-Heft. Spannende Lektüre: Ein anderes Blau von Benjamin Stein bei Verbrecher. Unentbehrlich für jeden Typographie-Freak: Ulysses Voelker mit seiner Einführung ins Thema unter dem Titel read + play bei Hermann Schmidt Mainz. Roman verknüpft. Regelrecht erschüttert hat mich Länger als sonst ist nicht für immer (Arche) von Pia Ziefle. Weil es offenbart, dass es Jahrzehnte dauern kann, bis manche Kindheiten verarbeitet sind. Und auch in Davide Longos Der Fall Bramard (Rowohlt) geht es wieder ums große Ganze. Mehr Tiefgang in einem Krimi geht nicht. Die Österreicher können halt kochen: Mein aktueller Favorit ist Put a Lot of Love in it von Alexandra Palla (edition styria). seinem zweiten Onno Viets-Roman: Auf dem Schiff der baumelnden Seelen (Galiani) hetzt Schulz seinen Onno diesmal nicht durch einen Thriller, sondern stellt die Psyche seines Protagonisten in den Vordergrund; das macht das Buch mindestens so spannend wie den ersten Teil. Stephen King ist in Revival (Heyne) endlich mal wieder ein „Meister des Horrors“: Der besteht hier neben dem Offensichtlichen vor allem aus dem „Altern“. Holmes (Lambert Schneider). Sie zeichnet ein umfassendes Bild des Meisterdetektivs angefangen von Wissen über den Autor über die einzelnen Erzählungen bis hin zu Adaptionen für Film, Theater und Fernsehen. Etwas fürs Auge ist Dieser Befehlston verletzt meine Gefühle (Lübbe) von der Straßenkünstlerin Barbara, die sich mit der „Flut von Botschaften im öffentlichen Raum“ auseinandersetzt und auf kreative Art und Weise Ge- und Verbote kommentiert. od, ein schmales Buch, in dem viel Lebensweisheit steckt, ohne je in Richtung Kitsch abzugleiten. Leta Semadeni erzählt mit einer ganz besonderen Sprache vom Leben einer Großmutter, eines Kindes und der Abwesenheit des Großvaters. Dazu noch ein Augenschmaus aus der Werkstatt von Doris Lecher: Sie hat Gottfried Kellers Novelle Spiegel, das Kätzchen (NordSüd) so schön in Szene gesetzt, dass nicht nur Katzen-Fans dahinschmelzen. Die gleißende Welt von Siri Hustvedt (Rowohlt) und von Lucy Clarkes Der Sommer, in dem es zu schneien begann (Piper) (beide „super verkäuflich“). Natchez Burning von Greg Iles (Rütten & Loening) hat uns beide bis zur letzten Seite (!) gefesselt und Ismail Kadare mit seinen Erzählungen Die Schleierkarawane wieder begeistert. Und ich habe in Wolfgang Kaes mit dem (Journalisten? Provinz?)Krimi Spur 24 (rowohlt polaris) einen neuen Krimiautor entdeckt. www.wagenbach.de 100 BuchMarkt Mai 2015
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