Antrag - MMag. Markus Figl

Betrifft: Planungsverfahren Schwedenplatz*
Die Bezirksvertretung Innere Stadt begrüßt ausdrücklich, dass die Neugestaltung des
Schwedenplatzes, nach vielen Jahren der Vorbereitungen, konkrete Formen annimmt.
Einige Maßnahmen liegen der Bezirksvertretung besonders am Herzen, punktuell gibt es aus Sicht
der Bezirksvertretung Nachbesserungsbedarf.
Die unterzeichnenden Bezirksrätinnen und Bezirksräte der Bezirksentwicklungs- und
Wirtschaftskommission der Inneren Stadt stellen daher folgenden
Antrag
Der zuständige Magistrat möge dafür Sorge tragen, dass bei sämtlichen weiteren Schritten der
Planungen zur Neugestaltung des Schwedenplatzes*, die folgenden Punkte beachtet werden:
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Renderings sollen realistische Bedingungen widerspiegeln. Das betrifft insbesondere
Perspektiven, die technische Machbarkeit, juristische Vorgaben wie Bestandsverträge oder
Normen, praktische Vorgaben wie Radständer, Citybikeanlagen oder unverrückbare
Lüftungsbauwerke und Stationsaufnahmegebäude, sowie die Menschen, welche in
realistischen Proportionen zur Umgebung darzustellen sind.
Den am Wettbewerb Teilnehmenden mögen alle Fakten zu Bestandselementen zu Kenntnis
gebracht werden. (Z. B.: Welche Verträge gibt es, wie lange laufen diese noch, welche
konkreten Manövriermöglichkeiten gibt es zu einzelnen Bereichen, ...)
Es möge bei der Planung auf die unterschiedlichen Nutzungen zu verschiedenen Tageszeiten
(Tag/Nacht) eingegangen werden und diese auch bildlich dargestellt werden.
Es sollen künftig mehr freie Flächen durch weniger Aufbauten, Schanigärten und Kioske
gewonnen werden. Aufbauten, Schanigärten und Kioske sollen in einem ausgewogenen
Verhältnis zu anderen Nutzungen stehen, den Platz und seine Nutzungsmöglichkeiten nicht
dominieren.
Es sollen zusätzliche konsumzwangfreie Sitzgelegenheiten eingeplant werden, vor allem im
Bereich der Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel.
Zur Gewährleistung der Aufenthaltsqualität ist ein Zonierungs- und Bewirtschaftungskonzept
zu erstellen und dem Bezirk zur Abstimmung vorzulegen.
Die Bezirksvertretung spricht sich strikt gegen eine – auch nur angedeutete - Bühne aus.
Diese würde die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten einschränken und hätte überdies bei
entsprechender Nutzung negative Auswirkung auf die Lebensqualität der Anwohnenden.
Bei jeglicher Form von Nutzung des Platzes ist auf die Sicherstellung der Nachtruhe der
Bewohnerinnen und Bewohner zu achten.
In der Planung sollen möglichst viele klimaregulierende Elemente wie etwa Grün- oder
Wasserflächen vorgesehen werden. Eine sich besonders leicht aufheizende „Betonwüste“ ist
unbedingt zu vermeiden.
Der bestehende Baumbestand soll möglichst erhalten bleiben.
Die Zahl der im Bezirk Wohnenden ist weit geringer als die derjenigen, die den Platz sonst
noch nutzen. Doch gerade die im Bezirk Wohnenden haben in der Regel die meiste Expertise
zum Platz und sind von der Neugestaltung am unmittelbarsten betroffen. Ihre Inputs sind
daher bei allen künftigen Befragungen gesondert zu erheben und auch zu berücksichtigen.
Die Bürgerinnen und Bürger mögen weiterhin in den Gestaltungsprozess eingebunden
bleiben.
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Begründung
Der Bezirk begrüßt ausdrücklich, die Neugestaltung des Schwedenplatzes*. Hier ist das Eintrittstor in
den Bezirk, viele Touristen kommen hier an, ein Gutteil der rund 100.000 Werktätigen im 1. Bezirk
frequentiert ihn täglich. Er ist Standort für Wirtschaftstreibende. Einladende und angenehme
Aufenthaltsqualität kommt hier besonders vielen Menschen zugute.
Insbesondere ist der Platz aber auch Lebensraum für die Bewohnerinnen und Bewohner. Auch wenn
diese zahlenmäßig weit geringer sind als andere Nutzergruppen, verleihen sie dem Stadtkern doch
seinen unverwechselbaren Charakter, der nicht zuletzt auch eine der Säulen der Tourismuswirtschaft
darstellt. Die Neugestaltung des Schwedenplatzes muss dem vielfältigen Aufgabenprofil entsprechen,
sollte dabei aber den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner besonderes Augenmerk
schenken.
Wichtige Fragen sind ungeklärt (Stichwort z.B. Bestandsverträge), die jedoch eine wesentliche
Grundlage sind für die realistische Beurteilung und Auswahl von Projekten.
*Beinhaltet auch den Morzinplatz und die vom Projekt betroffenen Teile des Franz-Josefs-Kai
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