Programminfo 01/03/16 21.45 Dienstag, 01. März 2016, um 20.15 Uhr GESPRÄCH Rummelplatz Alpen Im Gespräch mit Fachleuten wird im Anschluss an den Film über die Zukunft der Alpen diskutiert. Dokumentarfilm von Louis Saul ZDF/ARTE, München megaherz TV Deutschland 2016 90 Min., Erstausstrahlung Schneekanonen, Mini-Dirndl, Liftheizung, so sehen Wenn der Schnee ausbleibt, produzieren Tausende Schneekanonen Tourismusmanager die Zukunft des „Rummelplatz“ Alpen. Der den Schnee, den hunderte Pistenbullys jede Nacht zu Pisten fräsen. Film stellt Marketingstrategen, Banker und Liftanlagenhersteller, In Touristenhochburgen wie Ischgl oder Laax geht es um Naturschützer, Bergsteiger und Wissenschaftler gegenüber und Milliardeninvestitionen legt in einer spannenden Montage die Zusammenhänge zwischen Monsterhalfpipes und Rockkonzerten auf 2000 Metern. So Erhaltung der Kulturlandschaft, Tourismus und Klimawandel dar. wuchsen so manch kleine Dörfern zu riesigen Skiorten. Besonders Die Alm ist vielleicht ohne Sünde. Ohne Gondelbahn, Eventarena, Snowboard und Computer gesteuerte Schnapsglas- befüllungsanlagen aber ist sie nicht mehr. Es geht um Milliarden an Investitionen in die touristische Infrastruktur und gleichzeitig um die allernatürlichste Natur! Künstliche Stauseen glitzern neben den von Schneekanonen gesäumten Pisten. Modernste Sessellifte schützen ihre Passagiere gegen die Unbilden des Gebirges mit funkelnden Plexiglas-Hauben und elektrisch heizbaren Sitzen. Nur mit Komfort und Rummelplatz lassen sich Touristen anscheinend noch locken. Die dramatische Natur der Berge allein reicht schon lange nicht mehr aus. Für den Alpenbaron und Tourismusstrategen Günther Aloys aus Ischgl sind die Alpen ein Unterhaltungspark für 500 Millionen Europäer: „Ich kann mit sanftem Tourismus nichts anfangen. Das ist nicht unsere Zielgruppe.“ Es sind die touristischen Hype-Orte in denen der Bergsteiger Reinhold Messner die Gefahr sieht. Denn dort konzentrieren sich Tourismus und Geschäft, während in anderen Gebieten verarmte Bergbauern ihre Täler verlassen. in einen bizarren Funpark mit massiv sind die Eingriffe in den Retortenskigebieten Frankreichs. Dort untersucht die Hydrologin Carmen DeJong die Folgen und hat in Alpenbächen eine massive Belastung mit Colibakterien gefunden. Protagonisten kommen zu Wort, die sich für diese Berge engagieren. Aber sie tun es mit unterschiedlichen Zielen. Tourismusmanager und Industrielle suchen das Wachstum, die Attraktionen, die die Massen in die Täler und auf die Gipfel locken. Ihnen ist es zu verdanken, dass es manche Alpenregion zu Wohlstand und Prominenz gebracht hat. Doch die Gefahr besteht, dass die einmalige Landschaft ihren Charakter einbüßt vor lauter künstlichen Zirkus-Sensationen. Manch einer der Marketingstrategen befürchtet schon heute die „Aldisierung des Gebirges“. Kritiker prophezeien vor allem den Zusammenbruch der einmaligen Alpennatur und -kultur, wenn die Immobilienhaie, Seilbahnbauer und Eventmanager nicht beginnen, sich auf die ursprünglichen Werte der Alpen zu konzentrieren. Sie fordern Achtsamkeit und vorausschauendes Handeln. Nicht dass die Alpen nach Gebrauch durch die Spaßgesellschaft geschlossen werden müssen. Ein in Die einen geben notgedrungen die alpine Kulturlandschaft auf, die Jahrtausenden entstandenes Gleichgewicht droht in wenigen eigentliche Basis des Alpentourismus, die anderen zerstören sie. Jahren zu kippen: Wie ist eine funktionierende Balance zu finden In eindrucksvollen Bildern erzählt der Film, wie die Industrialisierung zwischen Natur und Wirtschaft in den Alpen? der Alpen in manchen Orten die Natur verändert. Der Dokumentarfilm steht für Sie in voller Länge auf presse.arte.tv zur Ansicht bereit! Pressekontakt: Manuel SChönung / [email protected] / T +33 388 14 20 09 Mehr Infos unter www.PRESSE.ARTE.TV / FOtos unter www.PRESSE.ARTE.TV oder per Mail an [email protected] BILD: © Louis Saul Folgen Sie uns auf Twitter @ArtEpresse
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