Die starke Gemeinschaft für Ihre Gesundheit Die arthroskopische Operation Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin v.l.: Dirk Schemmann, Dr. Julia Abbing, Dr. Rüdiger Klein, Dr. Jochen Müller-Stromberg, Dr. Stephan Lammsfuß Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, aufgrund Ihrer Beschwerden und der Ergebnisse der Untersuchung haben wir Ihnen eine arthroskopische Operation (Gelenkspiegelung) in unserem Gemeinschaftskrankenhaus empfohlen. Sehr viele Gelenke des menschlichen Körpers können durch diese Schlüssellochoperation behandelt werden. Mit jährlich weit über 3000 arthroskopischen Eingriffen sind wir auf dem Gebiet der minimal-invasiven Operationen mit führend. Die häufigsten Operationen finden am Knie-, Schulter-, Hüft- und Ellenbogengelenk statt. Die vorliegende Patientenbroschüre soll Ihnen bereits vor der Operation Informationen zu Ihrer Behandlung geben und wichtige Fragen beantworten. Gerne stehen wir Ihnen darüber hinaus für Gespräche zur Verfügung. Ihr Team des Zentrums für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin 2 Vor der OP Im Rahmen der ambulanten Vorstellung in unserer Sprechstunde erklären wir Ihnen Ihre Verletzung bzw. Erkrankung und entscheiden dann gemeinsam mit Ihnen über die erforderliche Therapie. Sollte eine Operation notwendig sein, wird Ihnen diese erläutert und anschließend die Nachbehandlung besprochen. Viele arthroskopische Operationen sind ambulant möglich. Hierfür sind bestimmte Voraussetzungen notwendig, wie z.B.: Ist die häusliche Versorgung gewährleistet? Haben Sie schwere Vorerkrankungen? Nach dem Gespräch mit dem Arzt erhalten Sie einen Operationstermin sowie einen Operationsvorbereitungstermin. Die Operationsvorbereitung findet im Haus St. Petrus statt. Ambulante Operationen führen wir in der Regel in unserem Ambulanten Operationszentrum (AOZ) im Haus St. Johannes durch. Stationäre Operationen werden fast immer im Haus St. Petrus, manchmal auch im Haus St. Elisabeth durchgeführt. OP-Termin erhalten – und jetzt? Wir empfehlen Ihnen, Ihren Arbeitgeber frühzeitig über den geplanten Operationstermin zu informieren. Die Dauer der voraussichtlichen Arbeitsunfähigkeit können Sie bereits im Arztgespräch erfragen oder in dieser Broschüre nachlesen. Wir bitten Sie, folgende Unterlagen bereits vorab zu besorgen und zum Operationsvorbereitungstag mitzubringen: Medikamentenliste Ä rztliche Vorbefunde (z.B. vom Internisten, Kardiologen, Allergologen) E inweisung für Krankenhausbehandlung bei stationären Operationen, Überweisung bei ambulanten Operationen. Da Sie im Regelfall nach der Operation für eine gewisse Zeit körperlich nicht voll leistungsfähig sein werden, empfehlen 3 wir größere Einkäufe etc. bereits vor dem Krankenhausaufenthalt zu erledigen. Auch können Familie oder Freunde behilflich sein. Einen Nachsorgetermin bei Ihrem Orthopäden/ Unfallchirurgen und Krankengymnasten sollten Sie bereits vor der Operation vereinbaren. Auch die Termine für eine eventuell notwendige physiotherapeutische Behandlung sollten Ihnen schon bekannt sein. Bei aufwendigen Gelenkrekonstruktionen, die postoperativ eine Rehabehandlung erforderlich machen, sollten Sie diese bitte mit Hilfe unserers Sozialdienstes (0228-506-2493) beantragen. OP-Vorbereitungstag Die Vorbereitung auf die Operation dauert ca. 3 bis 4 Stunden, sodass Sie zuvor gegessen haben sollten und am Nachmittag wieder nach Hause gehen dürfen. Ihre Krankengeschichte wird erfragt, Medikamente, welche Sie regelmäßig einnehmen, notiert und eine Blutuntersuchung durchgeführt. Außerdem führen wir mit Ihnen ein Gespräch über die vorgesehene Operation und noch einmal gesondert über die Form der Narkose. An diesem Tag können Sie noch einmal alle wichtigen Fragen stellen, die Sie zur Operation und Nachbehandlung haben. Ansprechpartner bei Rückfragen Patientenkoordination: 0228-506-7255 oder -2222 4 Wie läuft der Operationstag ab? Am Tag vor dem Eingriff informieren unsere Mitarbeiter Sie telefonisch über die genaue Uhrzeit, zu der wir Sie in unserem Haus erwarten. Ab 22 Uhr des Vortages dürfen Sie nicht mehr essen, trinken und rauchen. Am Tag der Operation melden Sie sich bitte zur verabredeten Zeit auf der Ihnen genannten Station oder im Ambulanten Operationszentrum (AOZ). Bei stationären Operationen liegen in Ihrem Zimmer Kleidungsstücke für Sie bereit, die Sie im Operationssaal tragen müssen. Schmuck und Zahnersatz sollten Sie ablegen. Der zu operierende Körperbereich wird rasiert. Bei stationären Operationen erhalten Sie vor der Operation eine Tablette zur Beruhigung und Angstlösung. Kurz darauf werden Sie zur Operation gebracht. Dort erwartet Sie der Anästhesist, um die mit Ihnen besprochene Narkose einzuleiten. Bitte bringen Sie zur stationären Operation mit: Toilettenartikel Nachthemd oder Pyjama (mit weiter Hose) Morgenmantel feste Schuhe (z.B. Turnschuhe) Gehstützen (falls vorhanden) Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen Evtl. Röntgen- und MRT-Bilder Bitte bringen Sie zur ambulanten OP mit: P atientenmappe, die Ihnen am Tag zuvor übergeben wurde feste Schuhe (z.B. Turnschuhe) Gehstützen (falls erforderlich) Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen vorhandene Röntgen- und MRT-Bilder Bitte lassen Sie sich in jedem Fall nach Ihrer Entlassung mit einem PKW abholen! 5 Das Knie Knieschädigungen zählen mit zu den häufigsten Verletzungen des menschlichen Bewegungsapparates. Dazu zählen sowohl die zahlreich auftretenden Sportverletzungen als auch verschleißbedingte Schädigungen. In unserer Abteilung führen wir jedes Jahr weit über 2000 Arthroskopien am Kniegelenk durch. Welche Erkrankungen des Kniegelenkes kann man arthroskopisch behandeln? Meniskusrisse: Der Meniskus ist eine knorpelige, halbmondförmige Scheibe, die als Puffer zwischen Ober- und Unterschenkel dient. Jeder Mensch besitzt einen Innen- und einen Außenmeniskus. Ist ein Riss aufgetreten, kommt es einerseits zu schmerzhaften Einklemmungen, andererseits zum Reiben der instabilen Anteile über den Knorpel, was dann zu Knorpelschäden und zum Gelenkverschleiß führen kann. 6 Während der Operation werden bei älteren Rissen die beschädigten Anteile ausgeschnitten. Alle stabilen Anteile werden belassen. Bei jungen Patienten und frischen Rissen ist eine Naht durch spezielle Ankernähte möglich. In seltenen Fällen besteht die Notwendigkeit, einen Meniskus durch ein künstliches Implantat zu ersetzten. Dieses Verfahren wird im Rahmen der Operationsvorbereitung gesondert mit Ihnen besprochen. Knorpelschäden: Schäden des Knorpels können im Rahmen einer Arthrose oder nach einem Unfall entstehen. Während der Operation können Glättungen des Knorpels vorgenommen werden. Bei tieferen Schäden oder größeren Defekten kann entweder eine Anbohrung oder eine Knorpeltransplantation durchgeführt werden. Durch die Anbohrung wird der Körper angeregt, ein Ersatzgewebe aus so genanntem Faserknorpel zu bilden. In Spezialfällen ist eine Knorpelanzüchtung außerhalb des Körpers mit späterer Transplantation möglich. Kniescheibenverrenkung (Patellaluxation): Bei erstmaliger Kniescheibenverrenkung kommt es häufig zum Riss eines Bandes. Dies wird in der Kernspintomographie erkannt. In diesen Fällen empfehlen wir die Arthroskopie des Kniegelenks mit Naht des gerissenen Bandes. Bei wiederkehrender, also rezidivierender Kniescheibenluxation empfehlen wir eine Zügelungsoperation, die sogenannte MPFL-Plastik. Hierzu verwenden wir eine körpereigene Sehne, welche mit selbstauflösenden Schrauben an der Kniescheibe und am Oberschenkelknochen fixiert wird. 7 Kreuzbandrisse: Jeder Mensch besitzt zwei Kreuzbänder: ein vorderes und ein hinteres. Die meisten Risse entstehen am vorderen Kreuzband. Wir empfehlen bei jungen und aktiven Menschen ohne bestehende Arthrose oder bei nachweisbarer Instabilität Kreuzbandrisse zu operieren, da es sonst zu einer Instabilität des Gelenks mit nachfolgenden Knorpelschäden und dadurch im weiteren Verlauf zur Entstehung einer Arthrose kommen kann. Das „neue“ Kreuzband besteht aus körpereigenen Sehnen. Nachbehandlung: Das operierte Bein sollten Sie zu Hause hoch lagern und mehrmals täglich kühlen. Die mitgegebenen Schmerzmittel sollten Sie während der ersten Tage regelmäßig einnehmen. Bei einfachen Operationen (Meniskusteilentfernung, Knorpelglättung) empfehlen wir die Benutzung von Unterarmgehstützen für 6 Tage mit 20 kg Teilbelastung des operierten Beins. Bei Kreuzbandersatz- und Kniescheibenzügelungsoperationen beträgt die Teilbelastungsdauer 2 Wochen, bei Meniskusnaht und Meniskustransplantation 4 Wochen. Bei Kreuzbandoperationen wird das Knie zunächst für 2 Wochen in einer Schiene ruhiggestellt und dann für weitere 2 Wochen in einer beweglichen Schiene mit einer Beweglichkeit bis 90 Grad Beugung geführt. Duschen können Sie mit einem Pflaster, sobald die Wunde trocken ist. Die OP-Fäden werden in der Regel zwischen dem 10. und 14. Tag entfernt. 8 Wie lange falle ich bei der Arbeit aus und wann kann ich wieder Sport treiben? Eine Bürotätigkeit kann in der Regel nach 14 Tagen wieder aufgenommen werden; stehende und körperlich anspruchsvolle Arbeiten machen häufig eine Krankschreibung von 4 Wochen erforderlich. Ist das Knie abgeschwollen und gut beweglich, können Sie, nach Absprache mit dem behandelnden Arzt, nach ca. 2 Wochen Radfahren und nach 6 Wochen wieder mit dem Joggen beginnen. Bei größeren Eingriffen (Kreuzbandoperation, Kniescheibenzügelungsoperation oder Meniskusersatz) wird die Dauer der Nachbehandlung, der Teilbelastung und der Ruhigstellung verlängert. Darüber informieren wir Sie. Nach einem Kreuzbandersatz empfehlen wir die Wiederaufnahme von sportlichen Aktivitäten erst nach 6 Monaten. 9 Die Schulter Welches sind die häufigsten Erkrankungen des Schultergelenkes, die operativ behandelt werden können? Impingementsyndrom/Subacromialsyndrom: Das sogenannte Impingementsyndrom (engl. to impinge = einklemmen) zählt zu den häufigsten Schultererkrankungen überhaupt. Durch eine Enge zwischen Oberarmkopf und Schulterdach kann es zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung kommen. Ein arthroskopischer Eingriff kann den verengten Raum erweitern und dadurch die Beschwerden beseitigen. Kalkschulter: Die Verkalkung des Sehnenapparates der Schulter ist oftmals eine extrem schmerzhafte Erkrankung. Durch eine Spiegelung der Schulter mit Entfernung des Kalkdepots lassen sich auch diese Beschwerden gut beheben. 10 Rotatorenmanschetten-/Sehnenrisse: Verschleiß- oder unfallbedingt kann es zu einem Riss der den Oberarmkopf umgebenen Sehnenhaube (so genannte Rotatorenmanschette) kommen. Dies führt zu Schmerzen und zu einer Einschränkung der Bewegungsfreiheit des Schultergelenkes. In diesen Fällen kann in der Regel noch während der gleichen Operation eine Sehnennaht durchgeführt werden. Schultersteife: Eine zunehmende Einsteifung des Schultergelenks macht sich in der Regel durch langsam einsetzende Schmerzen bemerkbar. Hier ist bei erfolgloser konservativer Behandlung eine Schulterspiegelung erforderlich. Dabei wird die Schulter mobilisiert und Hindernisse so wie Verklebungen, die die Bewegungsfreiheit einschränken, beseitigt. Schulterverrenkung (Schulterluxation): Nach dem Herausspringen des Oberarmkopfes aus der Gelenkpfanne (Schulterluxation), insbesondere nach einem Unfall, ist meist eine Stabilisierung des Schultergelenkes erforderlich. Diese wird meist arthroskopisch durchgeführt. Hierdurch können die über die Ankersysteme angehefteten Weichteile wieder sicher einheilen. Nachbehandlung: Die operierte Schulter sollten Sie mehrfach täglich kühlen. Die mitgegebenen Schmerzmittel sollten Sie während der ersten Tage regelmäßig einnehmen. Falls nichts anderes besprochen wurde, sollten Sie zeitnah eine krankengymnastische Übungsbehandlung anschließen. Duschen können Sie mit einem Pflaster, sobald die Wunde trocken ist. Nach Sehnennähten und Operationen bei Schulterluxation ist eine mehrwöchige Ruhigstellung der Schulter erforderlich. 11 Wie lange falle ich bei der Arbeit aus und wann kann ich wieder Sport treiben? Ohne Ruhigstellung kann eine Bürotätigkeit in der Regel nach 8 Tagen wieder aufgenommen werden. Körperlich anspruchsvolle Arbeit macht häufig eine Krankschreibung von 4 bis 6 Wochen erforderlich. Die Aufnahme sportlicher Aktivitäten kann in Abhängigkeit von der Grunderkrankung meist 2 bis 6 Wochen nach der Operation erfolgen. Bitte beachten Sie, dass bei Tätigkeiten und Sportarten, bei denen die Arme über den Kopf bewegt werden, (sogenannte Überkopfsportarten) eine Sportpause von 8 bis 12 Wochen erforderlich ist. Nach einer Schulterstabilisierung oder einer Rotatorenmanschettenrefixation ist zunächst eine mehrwöchige Ruhigstellung des Armes erforderlich. Die Wiederaufnahme sportlicher Aktivität sollte mit Ihrem behandelnden Arzt individuell abgestimmt werden. 12 Die Hüfte Entscheidend für die Entstehung eines Verschleißes des Hüftgelenks (Hüftgelenksarthrose) sind vor allem angeborene Veränderungen des Hüftkopfes und der Gelenkpfanne. Eine frühzeitige Diagnostik und arthroskopische Korrektur können dabei der Entwicklung einer Arthrose entgegenwirken. Seit über 10 Jahren beschäftigt sich unser Zentrum wissenschaftlich mit dieser Methodik und zählt mit weit über 200 durchgeführten Eingriffen pro Jahr bundesweit zu den führenden Kliniken. Welche Erkrankungen des Hüftgelenkes kann man arthroskopisch behandeln? Femoro Acetabuläres Impingement (FAI): Aufgrund von Formabweichungen des Hüftgelenkes im Bereich des Schenkelhalses (Cam-Impingement) oder der Gelenkpfanne (Pincer-Impingement) kann es zu Einklemmungen und damit zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung des Hüftgelenks kommen. Diese Verformungen sind Vorstadien einer Arthrose des Hüftgelenkes (Coxarthrose) und sollten 13 daher operativ korrigiert werden. Durch einen arthroskopischen Eingriff am Hüftgelenk können die störenden Knochenteile entfernt und die Beweglichkeit verbessert werden. Labrumriss: Die Hüftpfanne ist umgeben von einer knorpeligen Gelenkpfannenlippe (Labrum). Durch zunehmenden Verschleiß oder Unfälle kann es hier zu Rissbildungen kommen. Instabile Gewebeteile können zu Einklemmungen und Schmerzen führen. Durch die Arthroskopie können überschüssige oder zerstörte Gewebsanteile entfernt und geglättet werden. In Abhängigkeit von der Rissform ist auch eine Naht möglich. Knorpelschäden: In frühen Stadien der Hüftgelenksarthrose führen instabile Schäden der Knorpeloberfläche häufig zu Schmerzen. Diese instabilen Anteile können durch einen arthroskopischen Eingriff entfernt werden. Freie Gelenkkörper: Auch im Hüftgelenk können freiliegende Knorpel- oder Knochenteile Ursache für Schmerzen und Bewegungseinschränkungen sein. Diese freien Gelenkkörper können mit Hilfe der Arthroskopie entfernt werden. Erkrankungen der Gelenkschleimhaut (Synovia): Bei rheumatischen Erkrankungen kommt es zu entzündlichen Veränderungen der Gelenkschleimhaut. Durch die Gelenkspiegelung kann diese behutsam beseitigt werden und so die Entzündungsaktivität im Gelenk reduziert werden. 14 Nachbehandlung: Das operierte Bein sollten Sie hoch lagern, schonen und die Hüfte mehrmals täglich kühlen. Die mitgegebenen Schmerzmittel sollten Sie in den ersten Tagen regelmäßig einnehmen. Wir empfehlen eine Teilbelastung an Unterarmgehstützen für 10 Tage nach der Operation. Duschen können Sie mit einem Pflaster, sobald die Wunde trocken ist. Sollte eine davon abweichende Nachbehandlung nötig sein, informieren wir Sie darüber. Wie lange falle ich bei der Arbeit aus und wann kann ich wieder Sport treiben? Eine Bürotätigkeit können Sie in der Regel nach 14 Tagen wieder aufnehmen; stehende und körperlich anspruchsvolle Arbeiten machen häufig eine Krankschreibung von 4 Wochen erforderlich. Bei Schmerzfreiheit und guter Beweglichkeit des operierten Hüftgelenkes können Sie nach ca. 3 Monaten mit sportlichen Aktivitäten beginnen. 15 Das Sprunggelenk Welche Erkrankungen des oberen Sprunggelenkes können arthroskopisch behandelt werden? Osteochondrosis dissecans: Die Osteochondrosis dissecans (OD) ist eine Durchblutungsstörung des Knochens, die vor allem im Wachstumsalter auftritt. Hierbei kann es zu einer Ablösung von Knorpelanteilen mit nachfolgender Einklemmung und weiterer Knorpelschädigung kommen. Im Rahmen der Arthroskopie wird der Knorpel beurteilt: je nach Stadium kann dann eine Anbohrung des Defekts mit Anregung einer Selbstheilung oder eine Knorpelglättung bzw. -entfernung abgelöster Teile erfolgen. Bei fortgeschrittenen Defekten ist auch eine Knorpeltransplantation möglich. Meniskoidsyndrom: Insbesondere nach Verletzungen des oberen Sprunggelenkes kann es zu Vernarbungen innerhalb des Gelenkes und dadurch bedingte Einklemmungen kommen. Diese können arthroskopisch beseitigt werden. 16 Footballer’s Ankle: Im Rahmen vermehrter Belastung kann es sowohl am Schienals auch am Sprungbein zu knöchernen Ablagerungen kommen, welche zu Einklemmungen und Bewegungseinschränkungen im Sprunggelenk führen. Diese können im Röntgenbild dargestellt und mit Hilfe der Arthroskopie entfernt werden. Haglund-Exostose und Fersensporn: Vor allem bei Läufern können diese erworbenen knöchernen Deformitäten des Fersenbeins zu häufig langwierigen und therapieresistenten Beschwerden führen. Im Rahmen der sogenannten Rückfußarthroskopie können diese Veränderungen mittlerweile auch arthroskopisch korrigiert werden. Nachbehandlung: Nach der Arthroskopie ist eine zweiwöchige Teilbelastung des operierten Beins erforderlich. Bei Anbohrungen des Sprungbeins aufgrund von Durchblutungsstörungen (Osteochondrosis dissecans) sind vier Wochen Teilbelastung nötig. Wie lange falle ich bei der Arbeit aus und wann kann ich wieder Sport treiben? Eine Bürotätigkeit können Sie schon nach 2 Wochen wieder aufnehmen. Bei knöchernen Korrekturen des oberen Sprunggelenkes und Anbohrungen bei Durchblutungsstörungen sollten Sie mit der Wiederaufnahme sportlicher Aktivität 6 Wochen warten. Wettkampftauglich sind Sie meist nach 12 Wochen. 17 Das Handgelenk Welche Erkrankungen des Handgelenkes können arthroskopisch behandelt werden? Riss des Discus ulnaris: Im Rahmen von Unfällen oder auch verschleißbedingt kann es zu Rissen des Discus kommen. Der Discus ist eine knorpelige Scheibe im Handgelenk, die als Puffer dient. Durch den Riss kann es zu Symptomen wie Schmerzen und Einklemmungserscheinungen kommen. Arthroskopisch ist eine Teilentfernung oder eine Naht des Discus möglich. Freie Gelenkkörper, Knorpelläsionen, Gelenkschleimhautentzündungen: Im Handgelenk kann es zu Einklemmungen aufgrund von Knorpelschädigungen oder freien Gelenkkörpern kommen. Diese Knorpelschädigungen können unfallbedingt oder im Rahmen einer Arthrose auftreten. Arthroskopisch werden freie Gelenkkörper entfernt und der Knorpel geglättet. Ist die Gelenkschleimhaut entzündet, muss diese fast immer entfernt werden. 18 Nachbehandlung: Arthroskopien des Handgelenks werden in der Regel ambulant durchgeführt. Ist keine Naht des Discus erforderlich, kann das Gelenk sofort wieder bewegt werden. Wie lange falle ich bei der Arbeit aus und wann kann ich wieder Sport treiben? Der Arbeitsausfall bei Handgelenksarthroskopien ist meist bei normaler Bürotätigkeit sehr kurz. Schon nach 1-2 Tagen können Sie wieder arbeiten. Bei körperlich schwer arbeitenden Patienten kann die Ausfallzeit bis zu 6 Wochen dauern. Handgelenksbelastender Sport sollte bis zu 6 Wochen vermieden werden. Der Ellenbogen Welche Erkrankungen des Ellenbogengelenkes können arthroskopisch behandelt werden? Freie Gelenkkörper: Durch Verschleiß, Unfälle oder Erkrankungen der Gelenkschleimhaut kann es zur Bildung freier Gelenkkörper kommen. 19 Sie machen sich vor allem durch Einklemmungserscheinungen und durch eine Bewegungseinschränkung bemerkbar. Durch die Arthroskopie können diese Gelenkkörper sehr gut entfernt werden. Tennisellenbogen (Epicondylitis): Dieser häufigen Erkrankung liegt manchmal eine Instabilität des Ellenbogengelenkes zugrunde. Neben anderen Erkrankungen kann diese nur arthroskopisch festgestellt werden, sodass im Rahmen einer Epicondylitisoperation zusätzlich eine Spiegelung des Ellenbogengelenkes durchgeführt wird. Erkrankungen der Gelenkschleimhaut: Entzündungen der Gelenkschleimhaut bei rheumatischen Erkrankungen können eine Entfernung der Gelenkschleimhaut notwendig machen. Häufig kommt es auch zur Bildung von Schleimhautfalten, die zu Einklemmungen führen. Diese können arthroskopisch entfernt werden. Nachbehandlung: In der Regel kann das Ellenbogengelenk sofort nach der Operation wieder bewegt werden. Bei rekonstruktiven Eingriffen ist gegebenenfalls eine längere Ruhephase erforderlich. Eine Bürotätigkeit kann bereits nach 8 Tagen wieder aufgenommen werden. Körperlich schwere Arbeit bedarf einer deutlich längeren Pause. Sie werden über die bei Ihnen erforderliche Nachbehandlung informiert. Wie lange falle ich bei der Arbeit aus und wann kann ich wieder Sport treiben? Sportliche Aktivitäten können Sie meist nach 14 Tagen beginnen, bei rekonstruktiven Eingriffen sollten Sie 6 Wochen warten. 20 Wie geht es nach der Entlassung weiter? Die OP- spezifische Nachbehandlung finden Sie in den entsprechenden Kapiteln sowie auch ausführlich in Ihrem Entlassungsbrief beschrieben. Eine Kühlung des operierten Gelenks ist in jedem Fall zu empfehlen. Die mitgegebenen Schmerzmittel sollten Sie in den ersten Tagen regelmäßig einnehmen. Wir empfehlen die Vorstellung bei Ihrem niedergelassenen Orthopäden/Unfallchirurgen 3 bis 4 Tage nach der Operation zu einer Wundkontrolle. Sollte eine krankengymnastische Behandlung notwendig werden, sollten Sie auch hierfür bereits Termine bei einem Physiotherapeuten für ebenfalls 3 bis 4 Tage nach der Operation vereinbaren. Das Rezept erhalten Sie von Ihrem niedergelassenen Arzt. Die erste Krankschreibung erhalten Sie von uns. Sollte eine weitere Krankschreibung notwendig werden, wird Ihnen diese von Ihrem weiterbehandelnden Arzt ausgestellt. An wen wende ich mich bei Problemen nach der Operation? Prinzipiell liegt die Nachbehandlung in der Hand Ihres weiterbehandelnden Arztes. Sollte es zu Problemen kommen, bitten wir Sie, sich an unsere Hotline 0228-506-2222 oder -2180 zu wenden. Bei schwerwiegenden Problemen melden Sie sich bitte unverzüglich in unserer Notfallambulanz, die 24 Stunden besetzt ist. 21 Spezialsprechstunde: Bei speziellen Fragestellungen stehen Ihnen unsere Chefärzte Dr. Holger Haas und Dr. Jochen Müller-Stromberg sowie die Oberärzte Dr. Julia Abbing, Dr. Rüdiger Klein, Dr. Stephan Lammsfuß und Dirk Schemmann gern zur Verfügung. Hierzu vereinbaren Sie bitte einen Termin unter: 0228–506-7467 oder wählen Sie die Hotline: 0228–506-2222. Chefarztsekretariat: 0228-506-7105/-7107 Das Team – Wir sind für Sie da Chefärzte: Dr. med. Holger Haas Dr. med. Jochen Müller-Stromberg Oberärzte: Dr. med. Julia Abbing Dr. med. Rüdiger Klein Dr. med. Stephan Lammsfuß Dirk Schemmann Sekretariat: 0228-506-7105 oder -7107 Hotline: 0228-506-2222 Fax: 0228-506-2226 E-Mail: [email protected] www.gk-bonn.de www.zou-bonn.de 22 Impressum Verantwortlich für den Inhalt: Dr. med. Holger Haas Dr. med. Jochen Müller-Stromberg Chefärzte Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin (ZOUS) Gemeinschaftskrankenhaus Bonn gGmbH Konzept und Redaktion: kms: kommunikation mit system, Bonn Layout: G&P, Grafik und Produktion, Bonn Copyright Fotos: Seite 1: puje/Fotolia.com, Seiten 2, 4, 24: Gemeinschaftskrankenhaus Bonn gGmbH Seite 6: WavebreakMediaMicro/Fotolia.com, Seite 9: mr.markin/Fotolia.com, Seite 10: Peter Atkins/Fotolia.com, Seite 12: denimtolace/Fotolia.com, Seite 13: Christopher Nuzzaco/Fotolia.com, Seite 15: Kzenon/Fotolia.com, Seite 16: Maridav/Fotolia.com, Seite 18: wildworx/Fotolia.com, Seite 19: Christian Schwier/Fotolia.com 23 Gemeinschaftskrankenhaus Bonn St. Elisabeth | St. Petrus | St. Johannes Bonner Talweg 4-6 | 53113 Bonn Tel. (02 28) 506-0 | Fax (02 28) 506-21 50 [email protected] | www.gk-bonn.de
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