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Reinraumtechnik
Prozessoptimierung beim Spritzgießen unter Reinraumbedingungen
Seite 20
Fahrzeugbau
Der VDI-Kongress „Kunststoffe
im Automobilbau“
beleuchtet Industrie 4.0 Seite 33/I
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Moderat optimistisch
Kunststoffverarbeiter melden für 2015 mit 59,8 Milliarden Euro einen neuen
Umsatzrekord, warnen aber vor weiteren Belastungen durch Politik und Bürokratie
47. JAHRGANG
AUSGABE 4 | 26. FEBRUAR 2016
POLYME ( H ) R
C’est chic – c’est PVC!
Im Sommer 2016 wird sich die Frau von Welt nicht etwa in
Seide oder Samt zeigen, sondern in profanem Polyvinylchlorid.
Mehrere Toplabels stellten Hüte, Taschen und Kleidung aus dem
Material vor. Dabei schlägt sich der niedrige Preis des Materials
nicht im Verkaufspreis der Teile nieder. Man zahlt bei der Haute
Couture eben vor allem für Originalität – jetzt also mit PVC.
57 % der vom
GKV befragten
Kunststoffverarbeiter
rechnen für 2016 mit
weiter steigenden
Umsätzen.
AUS DEM INHALT
INTERVIEW
Foto: Lego
Arburg-Geschäftsführer Heinz Gaub und Helmut Heinson
zu den aktuellen Entwicklungen des Unternehmens .......... 8
BRANCHE
Jubiläum bei Barlog: Mit Know-how und individuellen
Kundenlösungen zum Kunststoffexperten......................... 10
TECHNOLOGIE
Silikon für LEDs – Wacker hat neue Vergussmassen mit
hohem Brechungsindex im Programmn ............................. 17
Trinseo nutzt Reinraumtechnik in Produktionsprozessen
im Werk Stade ...................................................................... 21
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Verarbeitung Trotz des neuerlichen
Umsatzrekords gab sich Dirk E.O.
Westerheide, Präsident des Gesamtverbands Kunststoffverarbeitende Industrie e.V., bei der traditionellen Jahrespressekonferenz
am Aschermittwoch angesichts
des moderaten Wachstums der
Branche von 1,3 % auch nur moderat optimistisch. Denn anders
als in den Vorjahren, in denen die
Branche wie zuletzt 2014 um 2,6 %
überdurchschnittlich zulegen
Wertschätzung
Trotz Marine Litter bewerten 71 Prozent der
Deutschen Kunststoff grundsätzlich positiv
Umfrage Wie steht es um das Image
Oder unter
k-zeitung.de
Der Weltmarkt für In-mould Labels
hatte im vergangenen Jahr einen
Umfang von 2,58 Mrd. USD (2,35
Mrd. EUR), so eine aktuelle Studie
von Markets & Markets. Demnach
soll die Nachfrage nach IML jährlich
um 4,54 % zulegen und bis zum Jahr
2020 ein Volumen von umgerechnet
2,9 Mrd. EUR erreichen. Das meistverwendete Material sei PP, vor allem
aufgrund seiner Widerstandsfähigkeit
gegenüber Feuchtigkeit.
Die Marktforscher verweisen auch auf
die wachsende technische Konkurrenz
etwa aus den Bereichen 3D-Druck und
Thermoformen.
Die meisten In-mould Labels werden
im Spritzguss eingesetzt. Hauptabnehmer ist die Lebensmittelindustrie.
2,58 Mrd.
DIE ZAHL DER WOCHE
konnte, liegt das Wachstum 2015
in etwa in der Größenordnung des
Wachstums der Gesamtwirtschaft.
Einen Umsatzanstieg 2015 meldeten 60 % der Mitgliedsunternehmen, wobei vor allem Verpackungen mit +2,7 % und technische Teile mit +2,5 % zulegen
konnten. Treiber waren dabei
insbesondere das Wachstum der
Automobilindustrie und das Erschließen neuer Märkte.
von Kunststoff bei den Bundesbürgern? Womit wird der Werkstoff am häufigsten in Verbindung
gebracht? Solche und weitere Fragen untersuchte eine aktuelle
Repräsentativumfrage im Auftrag
von Plastics Europe Deutschland,
deren Ergebnisse jetzt vorgestellt
wurden.
Funktionalität und Vielseitigkeit
auf der positiven, Umweltrisiken
und Vermüllung der Meere auf der
negativen Seite, das sind die Begriffe, die am meisten genannt
wurden, wenn es um Kunststoff
geht. 71 % der Bevölkerung beurteilen demnach Kunststoff grundsätzlich positiv. Das Image der
Kunststoffindustrie ist sogar noch
besser: Die Zustimmungswerte
liegen bei der breiten Bevölkerung
bei 77 %, bei den Entscheidern
sogar bei 80 %.
„Die Kunststoffbranche ist eine
der tragenden Säulen des Industriestandorts Deutschland. Sie
schafft Arbeitsplätze und Wohlstand. Und der Werkstoff schafft
es immer wieder, mit Innovationen
und neuen Anwendungen zu verblüffen. Wir freuen uns, dass dies
von der Bevölkerung anerkannt
wird“, kommentiert Dr. Rüdiger
Baunemann, Hauptgeschäftsführer von Plastics Europe Deutschland.
Allerdings gebe es nicht nur
Grund zur Freude. Insbesondere
das Problem der zunehmenden
Vermüllung der Meere bereite
Sorge und müsse entschlossen
angegangen werden. Dabei komme es der Industrie zugute, dass
sie Herausforderungen angehe
und das Thema „Marine Litter“
früh auf die Agenda genommen
habe. So widmet sich Polytalk, ein
von Plastics Europe entwickeltes
Forum in Brüssel, im Jahr 2016
unter dem Titel „Zero Plastics to
the Oceans“ ausschließlich dem
Meeresschutz. MG
www.plasticseurope.de
Weniger gefragt als in den Vorjahren waren dagegen Produkte
für die Baubranche, was zu einem
Umsatzrückgang von 0,9 % führte. Zudem geraten durch die aktuelle Materialpreisentwicklung
auch die Kunststoffrezyklierer
unter Druck, da sich der Preisunterschied zwischen Neuware und
rezyklierter Ware verringert hat.
Einer der wesentlichen Gründe
und – so Westerheide – „eine Dauerbaustelle der deutschen Politik“
sind die Energiekosten – einer der
größten Kostenblöcke der Kunststoffverarbeiter.
Trotz der Wettbewerbsverzerrungen durch die Politik und der
Unsicherheit in der Weltwirtschaft
sind die GKV-Mitglieder für 2016
optimistisch: 57 % der Befragten
rechnen mit einem weiter steigeden Umsatz – schließlich ist 2016
ein traditionell von vielen Innovationen geprägtes „K-Jahr“. GK
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WIRTSCHAFT
2
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
EDITORIAL
„Wir brauchen diese Leute“
Kunststoffverarbeiter versprechen Flüchtlingen einen
attraktiven und zukunftssicheren Arbeitsplatz
Bei der traditionellen Aschermittwochspressekon- gen Leute hat, zeigt ein Blick auf die Altersstruktur:
ferenz des Gesamtverbands Kunststoffverarbeiten- 2015 kommen in Deutschland auf 100 Personen
de Industrie äußerte sich GKV-Präsident Dirk E.O. zwischen 15 und 65 Jahren 32,7 Personen, die älter
Westerheide nicht nur zur aktuellen wirtschaftlichen als 65 sind. 2050 werden es nach Schätzungen des
Situation der Branche (mehr dazu auf Seite 1 und Instituts der deutschen Wirtschaft 53,3 sein. So
im Beitrag unten). Er bezog auch mit deutlichen beunruhigend dieser Wert ist, damit fallen wir im
Worten Stellung zur aktuellen Flüchtlingsproble- Ranking von Platz 2 auf Platz 6, da in Dänemark,
matik. Mit seiner Aussage „Wir brauchen diese Griechenland, Italien, Spanien und den USA der
Leute“ hätte er sich sicherlich bei einigen anderen Anteil der über 65-jährigen Einwohner noch stärVeranstaltungen mehr Gedanken über seinen per- ker steigt als bei uns. Richtig Sorgen machen muss
sönlichen Fluchtweg als über seinen weiteren Vor- sich übrigens Spitzenreiter Japan: 2050 kommen
trag machen müssen. In Frankfurt stieß er damit dort auf 100 Einwohner zwischen 15 und 65 Jahren
aber bei den anwesenden Verbandsvertretern, über 81, die mehr als 65 Jahre alt sind.
Kunststoffverarbeitern und Journalisten auf breite Für den GKV sind die Flüchtlinge eine Chance,
diesem Dilemma zu entZustimmung – schließlich
kommen. Präsident Wesleiden über 60 % der Kunststoffverarbeiter unter eiterheide: „In der Kunstnem Mangel an Personal.
stoffverarbeitung könnten
Ein genauerer Blick auf den
viele derjenigen Menschen,
Bedarf zeigt zwar, dass vor
die im vergangenen Jahr zu
allem Verfahrensmechaniuns gekommen sind, einen
ker und Techniker gesucht
attraktiven und zukunftssind. 77,6 % der Kunststoffsicheren Arbeitsplatz finverarbeiter sind aktuell auf
den.“
der Suche nach entspreDies kann aber nur gelinchendem Fachpersonal. Die
gen, wenn Flüchtlinge mit
Wahrscheinlichkeit, solche
einer Bleibeperspektive
Leute unter den Flüchtlinnicht in bürokratischen
Günter Kögel | Chefredakteur
gen zu finden, die auch noch
Warteschleifen verzweiDeutsch oder zumindest
feln, sondern möglichst
Englisch sprechen, ist leider denkbar gering.
schnell integriert werden und eine Perspektive
Auf Platz 2 rangieren aber bereits die Auszubilden- erhalten. Heißt vor allem: sofort Deutsch und die
den. 53,9 % aller Kunststoffverarbeiter sind derzeit Grundregeln unseres sozialen Zusammenlebens
auf der Suche nach geeigneten jungen Leuten. Und erlernen, um die Voraussetzung für eine Ausbildung
die Situation verschärft sich weiter. Dazu Dirk E.O. und Integration in die Gesellschaft und das BeWesterheide: „Allein in unserer Branche ist etwa rufsleben zu schaffen.
ein Drittel aller Fachkräfte mehr als 50 Jahre alt. Eine gewaltige Aufgabe, die sich nur schultern lässt,
Die Altersstruktur der übrigen Beschäftigten ist wenn auf der anderen Seite auch die Verfahren für
ähnlich. Dementsprechend werden in den nächsten alle Ausländer ohne Bleibeperspektive schnell ab15 Jahren rund 100.000 Stellen in unserer Industrie gewickelt werden und diese Menschen dann auch
neu zu besetzen sein.“
genauso schnell unser Land wieder verlassen müsDie Folge: Bleibt die Ausbildungsleistung der Bran- sen. Wir dürfen schutzbedürftigen Menschen nicht
chenbetriebe auf dem gleichen Niveau, kann nicht die Tür zuschlagen, wir müssen aber auch nicht
einmal die Hälfte dieser Stellen mit Absolventen jeden durchfüttern, der von unseren sozialen Leiswieder besetzt werden. Diese Aussicht zeigt, wie tungen besser leben kann als von einem Job in
dringend die Kunststoffverarbeitung in den kom- seinem Heimatland. Und für die Versorgung von
menden Jahren auf zusätzliche Arbeitskräfte ange- Arbeitslosen ist jede Nation selbst verantwortlich.
wiesen sein wird.
Warum nicht nur die Kunststoffbranche, sondern
Deutschland als Nation dringenden Bedarf an jun-
Composites-Markt trübt leicht ein
Composites Germany legt seine nun sechste
Composites-Markterhebung vor
Verbundwerkstoffe Bereits zum
sechsten Mal hat Composites Germany aktuelle Kennzahlen zum
Composites-Markt (Markt für
faserverstärkte Kunststoffe) erhoben. Befragt wurden erneut alle
Mitgliedsunternehmen der vier
großen Trägerverbände von Composites Germany: AVK, CCeV,
CFK-Valley und VDMA-Arbeitsgemeinschaft Hybride Leichtbau
Technologien.
Analysiert werden im Rahmen der
Markterhebung überwiegend qualitative Daten in Bezug auf die
generelle Marktentwicklung und
speziell für die einzelnen Composites-Segmente. Wie auch bei den
vorangegangenen Befragungen
seit 2013 bleibt das Zufriedenheitsniveau bei den beteiligten Unternehmen generell auf einem sehr
hohen Niveau, wenn sich einzelne
Indikatoren auch leicht eintrüben.
urteilt. Diese Indikatoren dürfen
aber nicht über ein weiterhin sehr
positives Gesamtbild in der Branche hinwegtäuschen.
Hinsichtlich der zukünftigen Erwartungen bleibt der überwiegende Teil der Befragten ebenfalls
optimistisch. Ein nur sehr kleiner
Teil der teilnehmenden Personen
(< 10 %) geht von einer Verschlechterung der Situation im kommenden halben Jahr aus, wobei hier
Unterschiede in Bezug auf die zu
bewertenden Regionen (weltweit,
mer gehen von Erweiterungen
entsprechender Maschinen-/Anlageinvestitionen im kommenden
halben Jahr aus. Dieser Wert liegt
mit einer Zunahmen von 7 %
nochmals deutlich über dem Prozentsatz der letzten Erhebung.
Wachstumstreiber
unverändert
Werkstoffseitig war bislang stets
CFK das Material, von dem die
wesentlichen Wachstumsimpulse
Die Composites-Branche
Generelle
Geschäftslage
Der Anteil der optimistischen
Bewertungen für die weltweite
Geschäftslage liegt in der aktuellen Befragung bei 82 %. Dies bedeutet eine leichte Steigerung um
2 % im Gegensatz zur letzten Erhebung. Nochmals deutlich höher
fällt dieser Indikator für den deutschen Markt aus. Hier bewerteten
73 % der Befragten die generelle
Geschäftslage als eher positiv und
14 % als sehr positiv. Trotz dieser
sehr positiven Grundstimmung
ist für Deutschland ein Rückgang
der positiven Bewertungen von
3 % im Gegensatz zur Erhebung
Anfang 2015 zu verzeichnen.
Europa, Deutschland) feststellbar
sind. Geht beispielsweise gut ein
Viertel der Beteiligten von einer
Verbesserung der weltweiten Geschäftslage aus, liegt dieser Anteil
für Deutschland bei „nur“ 19 %.
Composites-Index
zeigt leicht nach unten
Investitionsklima
weiterhin positiv
Sowohl die generelle als auch die
eigene Geschäftslage werden im
Gegensatz zur vorangegangenen
Befragung weniger positiv be-
Unterstützt wird dieses positive
Bild erwartungsgemäß durch die
erhobenen Indikatoren zum Investitionsklima. 44 % der Teilneh-
Deutschland bleibt weiterhin die Region, aus der wesentliche Anstöße
für die Composites-Branche erwartet werden. Grafik: AVK
erwartet werden. Hieran hat sich
nichts geändert. Anwendungsseitig sind der Automobilbereich
und die Luftfahrt derzeit die Hoffnungsträger im Composites-Segment. Regional bleibt Deutschland
weiterhin die Region, aus der
wesentliche Anstöße erwartet
werden. Sowohl Asien als auch
Europa (außer Deutschland) büßen ein wenig an Bedeutung ein,
bleiben aber ebenfalls wichtig. MG
www.composites-germany.org
Verarbeiter melden mehr Höhen als Tiefen
Kunststoffverarbeitung 2015 leicht gewachsen – nur Bau meldet Umsatzrückgang
Verarbeitung Während die Menge
der verarbeiteten Kunststoffe 2015
in etwa auf dem Niveau des Vorjahres lag, konnten die Hersteller
von Verpackungen, technischen
Teilen und sonstigen Anwendungen wie Haushaltswaren oder
Medizintechnik im letzten Jahr
den Umsatz etwas steigern. Anders
in der Baubranche, die leichte
Rückgänge hinnehmen musste.
GKV-Präsident Dirk E.O. Westerheide bei der Jahrespressekonferenz zu den Details: „Für die
Kunststoffverpackungsindustrie
verlief das Jahr 2015 zufriedenstellend. Nach einem schwächeren
Jahresbeginn nahm die Umsatzentwicklung im weiteren Jahresverlauf eine positive Entwicklung.
Getragen wurde der Absatz von
Kunststoff-Konsumverpackungen
von der anhaltend guten Binnennachfrage in Deutschland. Auch
die Nachfrage nach industriellen
Verpackungen entwickelte sich
gut.“
Sorgen bereitete den Verpackern
aber die phasenweise fehlende
Verfügbarkeit einer Reihe typischer Verpackungskunststoffe.
Zudem stellen für Westerheide
„die zeitweise drastisch gestiegenen Rohstoffpreise einen Wermutstropfen in dieser Entwicklung
dar. Die mit den äußerst volatilen
Rohstoffpreisen verbundenen
Margenverluste konnten viele Unternehmen im Jahresverlauf nicht
vollständig ausgleichen“.
Bei Halbzeugen und Konsumprodukten verzeichneten nach Worten von Westerheide 2015 „trotz
günstiger Bauzinsen und einer
guten Wirtschaftslage die Hersteller baunaher Halbzeuge wie Türfüllungen und Fensterprofile
Stagnation“. Zwar war ein leichtes
Anziehen des Wohnungsneubaus
zu erkennen – allerdings nicht
kräftig genug, um der Gesamtentwicklung angesichts des Fehlens
substanzieller Sanierungsimpulse
im Gebäudebestand einen deut-
Wachstum überwiegt: Die meisten
Kunststoffverarbeiter steigern Umsatz
Umsatzentwicklung der kunststoffverarbeitenden Industrie in den
Jahren 2013 bis 2015 jeweils im Vergleich zum Vorjahr Quelle: GKV
lichen Schub geben zu können. Für
Westerheide ist „diese Entwicklung wenig erfreulich, da Anreize
für eine Sanierung im Bestand im
Zusammenhang mit den politisch
gesetzten Energieeffizienz- und
Klimazielen durchaus gegeben
wären“.
Konsumwaren dank
Wirtschaftslage im Plus
Demgegenüber meldete das Segment der Kunststoff-Konsumwaren für 2015 ein Wachstum. Westerheide: „Hierzu trugen die allgemein gute Konsumneigung
infolge der guten Wirtschaftslage
und das hohe Beschäftigungsniveau bei. Die Hersteller von
Lager- und Transportsystemen
verzeichneten im vergangenen
Jahr infolge der guten Industriekonjunktur ebenfalls einen soliden
Aufwärtstrend, so der pro-K Industrieverband Halbzeuge und
Konsumprodukte aus Kunststoff.“
Die technischen Kunststoffprodukte profitierten nach Westerheides Worten einmal mehr „von der
guten Konjunktur der deutschen
Pkw-Hersteller. 2015 fanden auch
einige der übrigen europäischen
Länder zurück auf den Wachstumspfad, was den innereuropäischen Absatz gestützt hat“.
Auch die Verarbeitung von faserverstärkten Kunststoffen und
Composites legte 2015 weiter zu,
so die AVK Industrievereinigung
Verstärkte Kunststoffe. Die Menge der 2015 in Deutschland hergestellten faserverstärkten Kunststoffe wuchs mit rund 5 % stärker
als die europäische Verarbeitungsmenge, die um 2 % zulegte.
Insgesamt fällt die Marktdynamik
in Europa aber wesentlich geringer
aus als die der Weltproduktion.
Der wichtigste Treiber für die faserverstärkten Kunststoffe bleibt
der Transportbereich, vor allem
die Fahrzeug- und die Luftfahrtindustrie. Werkstoffseitig kommen die größten Innovationsimpulse von kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen, wobei deren Gesamtmenge immer noch
relativ klein ist. GK
www.gkv.de
WIRTSCHAFT
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
3
Wege aus der Personalnot
Studie: Externe Dienstleister und Bindung älterer Mitarbeiter gewinnen an Bedeutung
Personal Die kunststoffverarbei-
tende Industrie in Deutschland
wird in den nächsten fünf Jahren
ihren Personalbestand deutlich
aufstocken – und sucht hierfür
externe Hilfe bei der Einstellung,
Personalentwicklung und Mitarbeiterbindung und setzt zudem
verstärkt auf die weitere Bindung
älterer, erfahrener Mitarbeiter.
Dies ist die Quintessenz einer aktuellen Studie, für die die BWA
Akademie 100 Personalentscheider
aus der Branche befragt hat.
Nach der Studie „Arbeitsmarkt
und berufliche Herausforderungen 2016 bis 2020 in der deutschen
Kunststoff verarbeitenden Industrie“ der BWA Akademie will rund
die Hälfte der kunststoffverarbei-
mische Arbeitsplätze (71 %). Neben speziellen Vergütungsmodellen oder der Beteiligung am Unternehmen (46 %) spielt vor allem
auch die Mitarbeitermotivation
durch berufliche Anerkennung
(ebenfalls 46 %) eine wichtige Rol-
le. Experten sprechen von einem
„zweiten Karrierefrühling“. Darüber hinaus empfehlen die Personalverantwortlichen die Schaffung neuer Einsatzbereiche für die
„Oldies but Goldies“, beispielsweise mit Mentoren-Programmen
oder bei der Ausbildung von Nachwuchskräften. Ein Mehr an Verantwortung und Mitbestimmung
spielt hingegen offenbar keine
große Rolle (18 %).
Die längere Bindung der älteren
Arbeitnehmer stärkt nicht nur das
DIE KUNST DER
PRODUKTIONSEffIzIENz
Flexible Arbeitszeitmodelle und
ergonomische Arbeitsplätze
gelten als wichtigste Maßnahmen zur weiteren Bindung älterer Mitarbeiter ans Unternehmen. Foto: Rainer Sturm/Pixelio
tenden Betriebe bis 2020 neue
Kolleginnen und Kollegen einstellen. 44 % planen sogar schon für
2016 Neueinstellungen.
Wie die BWA ermittelt hat, gewinnt dabei die Auslagerung des
Personalauswahlprozesses zusehends an Bedeutung. Durch die
externe Auswahl erhöht sich die
Transparenz bezüglich der Erwartungen aller Beteiligten erheblich,
meinen 64 % der befragten Personalentscheider. 55 % sind überzeugt davon, dass durch die Auslagerung der Entscheidung die
Passgenauigkeit der Einstellungen
erhöht wird und es dadurch auch
zu einer besseren Arbeitsleistung
kommt. Das hängt damit zusammen, dass durch die neutrale Beratung ein klares Soll-Profil des spezifischen Bedarfs der Stelle entsteht, sagen 46 % der Befragten.
Neben der Einstellung neuer Kolleginnen und Kollegen und der
Weiterentwicklung des Personalstamms fällt der besonderen Berücksichtigung älterer Arbeitnehmer eine immer größere Bedeutung zu, hat die BWA-Studie ermittelt.
Unterstützung beim
zweiten Karrierefrühling
Über 90 % der Personalentscheider
sind von der wachsenden Bedeutung der „Golden Workers“ für die
kunststoffverarbeitende Industrie
in Deutschland überzeugt. 36 %
stufen diesen Aspekt angesichts
der demografischen Entwicklung
als erfolgskritisch für die Branche
ein.
Als wichtigste Maßnahmen zur
Stärkung und Bindung der älteren
Mitarbeiter gelten flexible Arbeitszeitmodelle (73 %) und ergono-
soziale Geflecht und das Knowhow im Unternehmen, sondern
spart den Betrieben auch viel Geld.
73 % der Personalentscheider gehen von einer Kosteneinsparung
in der kunststoffverarbeitenden
Industrie allein durch die konse-
Die entscheidende Perspektive zu finden – das ist wahre Kunst.
Täglich entstehen weltweit rund 3,5 Mrd. hochwertige Kunststoffteile
auf ALLROUNDERn. Wenn Sie produktionseffizient fertigen wollen,
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quente Bindung der „Golden Workers“ von über 100 Mio. EUR
jährlich aus. 46 % schätzen das
Potenzial sogar auf 500 Mio. bis
1 Mrd. EUR pro Jahr ein. GK
www.bwabonn.de
WIRTSCHAFT
4
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
Produktion, Verarbeitung und Verwertung von Kunststoff in Deutschland
Wie genau sich der Kunststoff-Stoffstrom entwickelt, darüber informiert die „Consultic“-Studie, die dieses Jahr neu aufgelegt wird
Marktanalyse In diesem Jahr wird
die Consultic-Studie wieder neu
aufgelegt und liefert damit aktuelle, umfassende und bundesweit
anerkannte Daten zur Produktion,
Verarbeitung und Verwertung von
Kunststoff in Deutschland für das
abgeschlossene Jahr 2015.
Die Kunststoffindustrie in
Deutschland ist ein bedeutender
Wirtschaftszweig und eine Schlüsselindustrie in Bereichen wie
Leichtbau, Verpackung und Bau.
Auch am Lebensende sind Kunststoffprodukte und -anwendungen
zum Wegwerfen zu schade. Des-
halb werden sie hierzulande fast
vollständig verwertet. Wie genau
sich der Kunststoff-Stoffstrom
entwickelt, darüber informiert in
regelmäßigen Abständen die
„Consultic“-Studie.
Zum mittlerweile zehnten Mal
werden nun belastbare Zahlen und
Fakten zu Erzeugung, Einsatz und
Verwertung von Kunststoffen in
Deutschland gesammelt. Die Consultic Marketing & Industrieberatung GmbH befragte dazu in
den vergangenen Monaten mehr
als 2.000 Unternehmen aus Kunststofferzeugung, -verarbeitung und
ENGEL automotive
-verwertung. Ergänzt wird die
Dokumentation durch amtliche
Statistiken zu Produktion und
Einsatzgebieten von Kunststoffen
sowie umfassende Abfallanalysen.
Die „Consultic“-Studie wird im
Auftrag von Plastics Europe
Deutschland, BKV, des Bundes-
Kompetenz serienmäßig
verbands Sekundärrohstoffe und
Entsorgung, der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen
sowie des Fachverbands Kunststoff- und Gummimaschinen im
VDMA durchgeführt. Dank der
alle zwei Jahre stattfindenden Erhebung gibt es schon heute für
kaum einen anderen Werkstoff in
Deutschland derart fundierte und
umfangreiche Lebenswegdaten
wie für Kunststoff. Die „Consultic“Studie genießt bei Politik, Behörden und Fachöffentlichkeit hohes
Ansehen. Die hier gewonnenen
Daten tragen zudem dazu bei, dass
Diskussionen zur Innovationskraft und Nachhaltigkeit von
Kunststoff auf einer gesicherten
Faktenbasis stattfinden können.
Die neue Studie soll Ende September – rechtzeitig vor der K 2016
– erscheinen. MG
www.consultic.de
Medizintechnik
in Farbe
Clariant erhöht
Kapazität für
Compounds
Einfärbung Clariant erweitert sei-
Die Automobilindustrie macht sich mit intelligenter Technik auf
den Weg in die Zukunft. Und ENGEL begleitet Ihr Unternehmen
gerne dabei: mit Kompetenz, Erfahrung und visionären Lösungen
zum Thema Spritzguss. Denn egal ob Ihre Kunststoff-Komponenten
besonders sicher, funktionell, leicht oder schön sein sollen, wir von
ENGEL arbeiten mit Ihnen Hand in Hand, damit Sie Ihre Innovationen
noch schneller serienreif auf den Markt bringen können. Zum Beispiel
mit unserem Technologiezentrum für Leichtbau-Composites: Hier
optimiert ENGEL neue thermoplastische und reaktive Verfahren für
Ihre zukunftsweisenden Leichtbau-Komponenten.
ne Produktionskapazität für vorgefärbte Compounds, die für die
Herstellung medizinischer Geräte und pharmazeutischer Verpackungen zum Einsatz kommen.
Beim Compoundieren verwendet
Clariant die eigene MasterbatchLinie Mevopur, deren Produkte
nach diversen Verfahren in den
USA, Europa und Asien für Anwendungen in der Medizintechnik
zugelassen sind. Die Verarbeiter
können wählen, ob sie den Compoundierprozess selbst durchführen oder bei Clariant fertige Compounds beziehen.
Die für die Medizintechnik zugelassen Mevopur-Polymere
von Clariant sind auch als vorgefärbte Compounds erhältlich.
Foto: Clariant
www.engelglobal.com
Steve Duckworth, Clariant Global
Head Medical Polymer Solutions,
sagt dazu: „Immer mehr Hersteller medizintechnischer Produkte
wünschen bereits fertige Compounds, in denen Farb- und Additivmasterbatches von Clariant
bereits eingearbeitet sind.“
Um dieser Nachfrage gerecht zu
werden, hat Clariant jetzt seine
Compoundierkapazitäten, die die
Norm ISO 13485 für medizinische
Anwendungen erfüllen, erweitert.
In diesem Zusammenhang hat das
Unternehmen auch seine Compoundpalette für die Medizintechnik erweitert. So bietet Clariant
neben Compounds auf Basis von
PE, PP und technischen Kunststoffen wie ABS, PC/ABS nun auch
solche auf Basis von ETFE, FEP
sowie PPS und PEEK an. MG
www.clariant.com
WIRTSCHAFT
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
5
Mehr ABS-Compounds
Weiteres Wachstum
Schutz vor Mikroben
Elix baut neue ABS-Compoundieranlage
Neue Deutschland-Zentrale in Böblingen
Resinex vertreibt Sanafor Masterbatches
Messtechnik Mit einem Umsatz
Elix Polymers errichtet eine neue Compoundieranlage für ABS und
ABS-Blends in seinem Werk in Tarragona/Spanien. Foto: Elix
Compoundieren Für die Herstellung
von Compounds auf Basis von ABS
und ABS-Blends errichtet Elix
Polymers in seinem Werk in Tarragona/Spanien eine neue Anlage.
Sie wird in Zusammenarbeit mit
führenden Maschinenbauern errichtet. Herzstücke der Anlage
werden ein Doppelschneckencompounder ZSK 92 Mc18 von Coperion sowie ein Unterwassergranuliersystem 7EAC von Gala
Kunststoff sein.
Die neue Anlage, die im zweiten
Quartal 2016 in Betrieb gehen soll,
übertrifft die Kapazitäten der
schon bestehenden Compoundieranlage bei Weitem. Elix Polymers
wird dann in der Lage sein, noch
flexiblere Lösungen für eine brei-
te Palette kundenspezifischer
Anforderungen mit kürzesten
Vorlaufzeiten zu realisieren und
sich damit von den Wettbewerbern
abzusetzen.
In den letzten zwei Jahren hat Elix
Polymers in seinen Werken in
zahlreiche Anlagen investiert.
Parallel dazu verbesserte das Unternehmen seine Effizienz durch
neu definierte Verfahren und
Prozesse, die sich an Lean-Management-Prinzipien orientieren.
Dazu David Castañeda, Betriebsleiter Elix Polymers: „Elix hat sich
neu ausgerichtet und produziert
seitdem noch effizienter, zuverlässiger und profitabler.“ MG
www.elix-polymers.com
von rund 341 Mio. USD ist es der
Kistler Gruppe, Winterthur/
Schweiz, 2015 trotz währungsbedingter Herausforderungen am
Standort Schweiz gelungen, weiter
zu wachsen und weltweit rund 120
neue Stellen zu schaffen. Auch im
laufenden Jahr will der Hersteller
dynamischer Messtechnik gezielt
in Forschung und Entwicklung
investieren – und damit in die
Entwicklung innovativer Produkte und anwendungsspezifischer
Services.
Die Kistler Gruppe sieht sich mit
einem währungsbereinigten
Wachstum von 10 % gut auf Kurs.
CEO Rolf Sonderegger erwartet
für 2016 ein weiteres erfolgreiches
Jahr: „Kistler wird dank einzigartiger Technologien und einer
starken globalen Aufstellung weiter wachsen. Einen Teil des Wachstums wollen wir mit neuen Pro-
dukten und Anwendungen bestreiten, doch auch der gezielte
Ausbau unseres Serviceangebots
Hand in Hand mit strategischen
Akquisitionen werden dazu beitragen.“ Das Serviceangebot soll
bis 2020 mit applikationsspezifischen Produkten laufend ausgebaut werden. Mit neuen Anwendungen wie dem strategischen
Geschäftsfeld Thermoakustik und
passenden Dienstleistungen wird
das Unternehmen sein Produktportfolio 2016 erweitern.
Um dem neuen Serviceangebot
Rechnung zu tragen, wurden
Standorte in Deutschland, Japan
und China gezielt ausgebaut. In
Tokio und in Böblingen/Sindelfingen werden zwei neue Tech
Center gebaut. In Böblingen/Sindelfingen entsteht der neue
Deutschland-Hauptsitz des Unternehmens. SK
www.kistler.com
Der neue Kistler Deutschland-Hauptsitz in Böblingen/Sindelfingen
steht kurz vor seiner Fertigstellung. Foto: Kistler
Gut für die Hygiene: Antimikrobielle Masterbatches rüsten Kunststoffe mit einem Schutz vor Mikroben aus. Foto: Lucianus/Fotolia
Medizintechnik Der Distributeur
Resinex und das belgische Chemieunternehmen Janssen PMP
bündeln ihre Kräfte, um die neuen antimikrobiellen Sanafor Masterbatches auf dem europäischen
Kunststoffmarkt einzuführen.
Durch eine Kombination aus weltweit registrierten antimikrobiellen
Masterbatchtypen, Full Service
vom Anwendungstest bis zur
Markteinführung und der Möglichkeit des Co-Brandings werden
die Anwender bei der Differenzierung ihrer Produkte durch
antimikrobielle Ausrüstung unterstützt.
Das Sanafor Wirkprinzip rüstet
thermoplastische Kunststoffe mit
einem Schutz vor Mikroben aus.
Anwendungsschwerpunkte sind
die Bereiche Gesundheitswesen,
BESUC
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Schuhe & Textilien, Haus & Freizeit, Industrie sowie Automobil.
Das Additivmasterbatch kann
während des Verarbeitungsprozesses über die gängigen Systeme
dosiert werden.
Die Zugabe dieses Additivmasterbatches gewährleistet nicht nur
Schutz vor einer Vielzahl von
Mikroorganismen, sondern steigert auch den Wert der damit
ausgerüsteten Produkte im Einklang mit dem öffentlichen Interesse am Thema Hygiene. Das
Markenzeichen Sanafor soll dem
Endverbraucher Reinheit und
Wohlbefinden durch die antimikrobielle Ausrüstung signalisieren. MG
www.resinex.com
www.sanafor.info
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6
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
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BST Procontrol zieht positive Bilanz für 2015
Qualitätssicherung Stabwechsel bei
Branche – Die Schwertransporte für die
neue Hybridspritzgießpresse sind Anfang
Februar auf dem Gelände der Open Hybrid Labfactory (OHLF ) in Wolfsburg eingetroffen. Es handelt
sich um eine V-Duo 3600 Maschine von Spritzgießmaschinenbauer Engel.
Foto: OHLF
Zuvor waren die Bauarbeiten sowie die Installation
der Gebäudetechnik im Technikum des Forschungsneubaus durch die Bauherrin Wolfsburg AG abgeschlossen worden.
Eingesetzt wird das 350 t schwere Forschungsgroßgerät bei der Herstellung von Leichtbauteilen aus verschiedenen Materialkombinationen. Die Maschine ist 13,50 m lang und
8,1 m hoch und verfügt über Werkzeugspannfläche von 3,60 x 2,40 m.
Sie ist unter anderem für das Projekt Provorplus mit dem Fokus auf funktionsintegrierte
Prozesstechnologien zur Vorkonfektionierung von FVK-Metall-Hybriden bestimmt. …
Seniorenfreundlicher Deckel für Volvic
2
Foto: GCS
Verpackung – Danone hat für die 1l-VolvicFlasche einen Deckel von GCS gewählt. Der
Verschluss soll dank eines Streifens aus TPE besseren Halt bieten und auch für Senioren einfach
zu öffnen sein.
Der im 2-K-Spritzguß hergestellte Verschluss in den
Farben grün und weiß biete neben der guten Handhabbarkeit auch einen attraktiven und hochwertigen
Markenauftritt, laut GCS ein wichtiger Aspekt für Danone. Der maßgeschneiderte Deckel wurde bei
Zeller Plastik in Frankreich gestaltet
und entwickelt. …
Wechsel an der Spitze
Italienische Technikanbieter selbstbewusst
3
Branche – Auf der Samuplast in Pordenone
verkündete der K-Maschinenbauerverband sehr positive Zahlen. In den Hallen dominierte in diesem Jahr Moretto mit 250 Maschinen und
Geräten am Stand. Die Zukunft werde „Moretto
4.0“ heißen.
Foto: K-ZEITUNG
In der vergangenen Karnevalwoche kombinierte die
Messestadt Pordenone in Friaul-Venetien die Teilmesse Samuplast mit der Samumetal und der Zuliefererschau Subtech. 490 internationale Aussteller
aus 30 Herkunftsländern mit insgesamt 30.000 m2
Ausstellungsfläche begrüßten vom
3. bis 6. Februar über 10.000 Fachbesucher. Allein der Peripherietechnik-Hersteller Moretto beherrschte die Ausstellung in
Halle 1 mit über 1.600 m2 Ausstellungsfläche und demonstrierte 250 Maschinen und
Geräte, unter anderem in drei großen Ausstellungsinseln. …
Borealis bringt Kohlefaser-Polypropylen auf den Markt
4
Werkstoffe – Borealis ergänzt seine Fibermod-Polypropylen-Palette um kohlefaserverstärkte Hochleistungstypen für den Leichtbau
beim Automobilbau.
Foto: Borealis
Neue kohlefaserverstärkte Polypropylen-Lösungen
(PP) sind im Fahrzeugbau als wirtschaftlicher Leichtbauwerkstoff zunehmend gefragt. Das hat jetzt auch
Borealis erkannt. Das Unternehmen kündigt den
Ausbau seiner Palette an faserverstärkten Polypropylen namens Fibremod um kohlefaserverstärkte
PP-Typen an. Diese Typen tragen die
Bezeichnung Fibremod Carbon, sie
sind mit Fasergehalten von 20 % bis 40 % erhältlich.
Fibremod Carbon soll der Automobilindustrie helfen, die Vorteile kohlefaserverstärkter
Kunststoffe zu nutzen, und das mit der Wirtschaftlichkeit von Polypropylen. …
Bolivien: Auf der Kunststoff-Rolle zum Job
5
Anwendungen – Das weltweit größte urbane Seilbahnnetz mit monatlich 3 Mio. Passagieren vertraut auf Hightech-Kunststoffrollen
aus Deutschland: Die Lauf-, Kuppel- und Stützrollen sind aus PA 12C Lauramid von Handtmann
gefertigt.
Foto: Doppelmayr
El Alto, zweitgrößte Stadt Boliviens, gehört zu den
weltweit am schnellsten wachsenden Gemeinden.
Seit Mitte der 90er Jahre hat sich die Einwohnerzahl
der auf über 4.000 Höhenmetern gelegenen Stadt
fast verdoppelt. 440.000 der über
840.000 Einwohner pendeln täglich
von dort zu ihren Arbeitsplätzen nach La Paz. Eine enorme Herausforderung für die
Infrastruktur, die angesichts des rasant wachsenden Verkehrsaufkommens schließlich
vor einigen Jahren vor dem Zusammenbruch stand. …
der BST Procontrol GmbH, Wenden: Der Messtechnikspezialist
hat seit Januar 2016 mit Dr. Gunter Tautorus einen neuen Geschäftsführer. Er hat diese Funktion auch beim Schwesterunternehmen BST Eltromat International inne. Michael Hecht, der
bisherige Geschäftsführer, hat das
Unternehmen verlassen. In leitender Funktion sind nun Kay Kuhlmann, verantwortlich für Vertrieb
und Marketing, Gerrit Block als
Leiter des Technikbereichs sowie
Markus Babel, Leiter des Bereichs
Service.
Das Unternehmen, das auf die
Qualitätskontrolle und Messung
flachbahniger Materialien spezialisiert ist, blickt auf ein ereignisreiches und erfolgreiches Jahr 2015
zurück: Zu Beginn des Jahres
hatte es sich entschlossen, seinen
Standort in Rengsdorf zu schließen. Sämtliche Mitarbeiter wurden im Zuge dessen in den Hauptsitz nach Wenden berufen. Diese
Entscheidung, sich künftig voll
und ganz auf den Firmensitz in
Wenden zu konzentrieren, hat sich
nach Aussagen des Unternehmens
als richtig erwiesen. Dadurch, dass
nun sämtliche Teams unter einem
Dach agieren, konnten Prozesse
optimiert und die Kommunikation unter den Abteilungen vereinfacht werden.
Nicht zuletzt aus diesem Grund
erzielte BST Procontrol in den
vergangenen Monaten eine Um-
Mit dem Indispectro Sensor sieht sich BST Procontrol führend am
Markt im Bereich der Dicken- und Schichtdickenmessung bei Folien und Kunststoffbahnen. Foto: BST Procontrol
satzsteigerung von 30 %. Dem
wirtschaftlichen Erfolg liegt jedoch auch die Nutzung der vorhandenen Synergien zugrunde,
die durch die Zugehörigkeit zu BST
Eltromat vorhanden sind. So
konnten die unternehmerischen
Ziele 2015 nicht nur übertroffen,
sondern auch zahlreiche gemeinsame Projekt mit dem Mutterkonzern erfolgreich umgesetzt werden.
Darüber hinaus hat BST Procontrol den Bereich Backoffice weiter
ausgebaut. Dieser wurde neu aufgestellt und betreut mittlerweile
mehr als 3.000 Systeme auf der
ganzen Welt. Auch die 24/7-Service-Hotline wird von den Kunden
mehr und mehr genutzt: Sie ist eine
Schnittstelle zwischen den Kun-
den und den hauseigenen Servicetechnikern.
Auf der Produktseite findet vor
allem die im eigenen Hause entwickelte Softwarelösung Indicon
XL großen Anklang. Diese bietet
nicht nur schnelle Reaktionsmöglichkeiten und eine einfache
Handhabung, sondern stellt auch
sämtliche Steuerungs- und Regelungsmöglichkeiten auf dem neuesten Stand der Technik zur Verfügung. In Kombination mit den
Sensorlösungen steht einer wirtschaftlichen und effizienten Produktion nichts mehr im Wege.
2015 wurde auch das Portfolio im
Bereich der nicht radiometrischen
Sensoren weiter ausgebaut. SK
www.bst-procontrol.de
Erfolgreich im NAFTA-Raum
Grammer Automotive erzielt 2015 Umsatzrekord in Nordamerika
– erster Mittelkonsolen-Serienanlauf im neuen Werk in Tupelo
Automobilzulieferer Grammer
Automotive mit Hauptsitz in Amberg, weltweit aktiver Spezialist
für Pkw-Interieur, verzeichnet für
2015 einen weiter erfolgreichen
Wachstumskurs in Nordamerika.
Der Umsatz der Automotive Division in der NAFTA-Region erreichte im abgelaufenen Geschäftsjahr nach vorläufigen
Zahlen mehr als 160 Mio. EUR
und konnte den Rekordwert des
Vorjahres um rund 15 % übertreffen. Grundlage für diese Entwicklung waren neben dem insgesamt
positiven US-Pkw-Markt neue
Interieurprodukte für Modelle
deutscher und nordamerikanischer Pkw-Hersteller.
Auch beim Auftragseingang wurde 2015 in der NAFTA-Region mit
rund 600 Mio. EUR ein neues
Rekordniveau im Automotivebereich erreicht und der hohe Wert
des Vorjahres damit fast verdoppelt. Mit zahlreichen neuen Projekten im Bereich Kopfstützen,
Armlehnen und Mittelkonsolen
ist das Unternehmen auch weiter
auf Wachstumskurs.
Produktion in Mexiko
und Mississippi
Grammer Automotive fertigt in
Querétaro und Tetla in Mexiko,
ein Vertriebs- und Entwicklungsstandort ist in Troy MI/USA. Da-
rüber hinaus hat der Zulieferer mit
seinem neuen US-Standort in
Tupelo/Mississippi seine lokale
Präsenz im wichtigen US-Markt
weiter verstärkt. Aktuell laufen im
neuen Werk die letzten Vorbereitungen für den ersten Serienanlauf
im Automotivebereich. Ab Mitte
1,425 Mrd. EUR ein Umsatzplus
von 4,5 % im Vergleich zum Vorjahr (1,366 Mrd.). Insbesondere
das Segment Automotive, in dem
der Zulieferer weltweit Mittelkonsolen, Armlehnen und Kopfstützen liefert, zeigte eine dynamische Entwicklung und profi-
Mittelkonsolenproduktion beim Interieurspezialisten: Ab Mitte
2016 werden in Tupelo MS/USA Premiummittelkonsolen für einen
führenden US-Pkw-Hersteller produziert. Foto: Grammer
2016 werden dort Premiummittelkonsolen für einen führenden
US-Pkw-Hersteller produziert.
Insgesamt plant Grammer Automotive in der NAFTA-Region 15
Neuanläufe allein in den nächsten
zwei Jahren.
Laut vorläufigen Ergebnissen für
das Geschäftsjahr 2015 erwirtschaftete der Grammer-Gesamtkonzern mit einem Umsatz von
tierte von einem insgesamt positiven Automobilmarkt verbunden
mit weiteren Marktanteilsgewinnen in allen Regionen. Insgesamt
stieg der Segmentumsatz um
knapp 11 % auf über 1,0 Mrd. EUR
(Vorjahr 0,912 Mrd.). Der Auftragseingang im Segment Automotive konnte ebenfalls einen
neuen Rekordlevel verbuchen. GR
www.grammer.com
WIRTSCHAFT
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
Masterbatches
für Saudis
Clariant baut neue
Anlage in Yanbu
Investition Clariant gibt den Be-
ginn der Bauarbeiten für eine
neue, hochmoderne Masterbatch-Produktionseinheit in
Yanbu/Saudi-Arabien bekannt.
Der neue Standort gehört zu
Clariant Masterbatches Saudi
Arabia, einem Joint Venture von
Clariant und Rowad National
Plastic Company Ltd., einer
Tochtergesellschaft von Tasnee,
einem der größten Industriekonzerne im Königreich SaudiArabien.
Das neue Werk wird auf einem
38.000 m2 großen Grundstück
in Yanbus Industriegebiet 2 errichtet und voraussichtlich Anfang 2017 in Betrieb gehen. Die
Anlage, in der vor allem weiße
Masterbatches produziert werden sollen, wird das zweite Produktionszentrum für Clariant
Masterbatches in Saudi-Arabien
sein. Das Unternehmen unterhält auch Fertigungsstandorte
in Riad. Für die Business Unit
Hariolf Kottmann, CEO Clariant: „Position in einem der
bedeutendsten Märkte für
Kunststoffanwendungen
stärken“ Foto: Clariant
Masterbatches ist das Projekt
eine der wichtigsten Investitionen der letzten Jahre.
„Das Joint Investment mit Rowad entspricht unserem strategischen Ziel, unsere Position in
einem der bedeutendsten Märkte für Kunststoffanwendungen
weiter zu stärken“, sagt Hariolf
Kottmann, CEO von Clariant.
„Die Errichtung dieser Großanlage ist der logische nächste
Schritt in der Zusammenarbeit
mit Rowad“, sagt Marco Cenisio,
Leiter der Business Unit Masterbatches. „Dies wird es uns ermöglichen, den Kunden in
Saudi-Arabien und in der Region Naher Osten/Afrika ein umfangreicheres Produktportfolio
anzubieten.“
Ossamah Elshebany, General
Manager von Rowad National
Plastic Co., fügt hinzu: „Wir
freuen uns, den Start dieses neuen Projekts feiern zu können. Die
zusätzlichen Kapazitäten werden
wichtig sein, um weiter zu wachsen und unseren regionalen
Marktanteil in der kunststoffverarbeitenden Industrie auszubauen.“ MG
www.clariant.com
7
Neue Anlage für Polyamid-12-Pulver
Evonik steigert die Produktionskapazität für PA12-Pulver in Marl um 50 Prozent
Hochleistungspolymer Evonik In-
dustries wird in Marl eine neue
Produktionsstraße für spezielle
Polyamid-12-Pulver (PA12) bauen.
Das Investitionsvolumen liegt im
mittleren zweistelligen MillionenEuro-Bereich. Die neue Anlage soll
Ende 2017 in Betrieb gehen. Mit
der Investition wird der Konzern
die vorhandenen Jahreskapazitäten für Polyamid-12-Pulver um
50 % steigern.
Steigende Nachfrage
im 3D-Druck erwartet
Dr. Ralph Sven Kaufmann, Chief
Operating Officer von Evonik,
sagt: „Die geplante Investition in
die neue Anlage für Polyamid12-Pulver wird die führende Position von Evonik als Anbieter von
Polyamid-12-basierten Hochleistungspolymeren weiter stärken
und das Wachstumspotenzial in
neuen Anwendungsfeldern wie
dem 3D-Druck nutzen.“
Das Segment Resource Efficiency
von Evonik ist nach Angaben des
Unternehmens Marktführer für
Polyamid-12-Pulver, die unter
dem Namen Vestosint vermarktet
werden. Die Pulver werden zur
Beschichtung von Metallen bei
Haushaltsgütern, etwa von Geschirrspülkörben, in der Automobilindustrie oder Medizintechnik,
ebenso als Mattierungs- oder
Strukturmittel in Lacken eingesetzt. Daneben rechnet Evonik in
den kommenden Jahren mit stark
steigender Nachfrage in der werkzeuglosen Fertigung – insbesondere im 3D-Druck. „Wir sehen
ein attraktives Marktwachstum.
Die neue Produktionsstraße in
Marl soll den steigenden Bedarf
nach PA12-Pulver-Produkten
langfristig decken und das Wachstum unserer Kunden unterstützen“, sagt Dr. Claus Rettig, Vorsitzender der Geschäftsführung
der Evonik Resource Efficiency
GmbH.
PA12-Pulver sind aufgrund der
mechanischen Eigenschaften, der
chemischen Resistenz und des
hohen Schmelzpunkts der Enderzeugnisse besonders gut geeignet für den Einsatz in pulverbasierten 3D-Druck-Verfahren,
zum Beispiel dem selektiven Lasersintern (SLS) und dem HighSpeed-Sintern (HSS). Ein weiteres
Wachstumsfeld sind Faserverbundwerkstoffe: Polyamid12-Feinpulver eignen sich hervorragend als Matrix thermoplastischer Verbundwerkstoffe aus
Glas-, Kohle-, Aramid- oder Stahlfasern. Anwendungen finden sich
beispielsweise in der Automobil-
Ein im 3D-Druckverfahren und mit Einsatz von PA12-Pulver hergestelltes Luftführungsteil für den Motorraum Foto: Evonik
und Ölförderindustrie, dem Sportsektor oder der Orthopädie.
Bei Vestosint handelt es sich um
ein modifiziertes PA12-Pulver, das
ausgehend von Polyamidgranulat
nach einem speziellen, Evonikeigenen Verfahren am Standort
Marl hergestellt wird. MG
www.evonik.com
INTERVIEW
8
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
INTERVIEW
»Das Turnkey-Geschäft brummt bei uns«
Interview mit den beiden Arburg-Geschäftsführern Heinz Gaub, verantwortlich für Technik,
und Helmut Heinson, zuständig für den Vertrieb, zu den aktuellen Entwicklungen des Unternehmens
Heinson: Was ursprünglich ein
: Herr Gaub und Herr Heinson,
wie zufrieden waren Sie mit der
Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr?
Helmut Heinson: Wir sind sehr zu-
Wettbewerbsnachteil war – nämlich, dass die Maschinen sechs
Wochen auf dem Schiff sind –, hat
sich nun in einen Wettbewerbsvorteil gekehrt: Die Maschinen,
die wir in Schanghai am Lager
haben, können wir innerhalb kürzester Zeit ausliefern. Und damit
sind wir viel schneller als vergleichbare Lieferanten.
frieden, unsere Erwartungen und
Planungen haben wir deutlich
übertroffen. Alle Märkte haben
sich sehr gut entwickelt: In Europa zeigt sich vor allem der deutsche
Markt stabil auf hohem Niveau,
sehr gut waren auch die Verkäufe
in Spanien, Italien, Portugal und
Frankreich – also in den Ländern,
in denen es wirtschaftliche Probleme gibt. Davon merken wir absolut nichts. Die USA und Mexiko
haben uns ebenfalls große Freude
bereitet. Und der asiatische Markt
einschließlich China ruft ebenfalls
nach Hightech.
Heinz Gaub: Ja, die Produktionsauslastung war 2015 das ganze Jahr
hervorragend, wir waren sehr gut
beschäftigt, so dass es eine spannende Aufgabe war, die Menge zu
bewältigen. Auch der Auftragsbestand ist sehr hoch, so dass wir
in einer sehr komfortablen Lage
sind. Die Kehrseite der Medaille
sind zum Teil sehr lange Lieferzeiten für unsere Kunden.
: Im Moment ist das Modell
angesichts langer Lieferzeiten
in der gesamten Branche für Sie
von Vorteil. Doch wenn sich die
Lieferzeiten am Markt wieder
auf Normalmaß regulieren – ist
es dann für Sie ein Thema, eine
Fertigung in Asien aufzubauen?
Gaub: Nein, das ergibt für uns kei-
: Wie lange müssen die Kunden im Moment warten?
Gaub: Die Lieferzeit hängt vom
Maschinentyp ab und liegt im
branchenüblichen Bereich. Bei
komplexen Sondermaschinen
dauert es den Kunden zu lange,
bis sie ihre Maschine bekommen.
Das kann ich gut verstehen. Aber
es nicht ganz so einfach, die Produktion bei einem deutlich über
dem Plan liegenden Auftragseingang immer weiter hochzufahren, zumal wir hinsichtlich Platz
an unsere Grenzen gestoßen sind.
Deshalb bin ich sehr froh, wenn
wir im März hier in Loßburg unsere neue Halle für größere Maschinen und das Turnkey-Geschäft einweihen.
: Wo fängt denn bei Ihnen das
Turnkey-Geschäft an – bei Maschine plus Robotsystem?
Gaub: Nein, bei uns gehören zum
Turnkey-Geschäft drei Bestandteile: Maschine, Peripherie und
Engineering. Engineering heißt,
wir arbeiten zusammen mit dem
Kunden an einer Lösung. Das
können individuelle Greifer sein
oder eine kleine Montagestation
bis hin zu komplexen Fertigungszellen mit kompletter Systemintegration.
: Wie hoch ist der Anteil des
Turnkey-Geschäfts aktuell?
Gaub: Je nach Markt sehr unter-
schiedlich. In Deutschland ist der
Anteil am höchsten, hier liegen
Sehen keine Veranlassung, eine eigene Produktion in Asien aufzubauen: Helmut Heinson (l.) und Heinz Gaub Foto: K-ZEITUNG
wir bei rund 35 Prozent des gesamten Geschäfts. Aber wir bauen derzeit in den Niederlassungen
weltweit strategisch das notwendige Know-how dafür auf. Wir
haben für das Turnkey-Geschäft
permanent Bedarf an Fachleuten,
weil das Geschäftsvolumen so
stark wächst.
: Was sind die Gründe für diese Entwicklung? Mangelt es den
Verarbeitern im Vergleich zu
früher zunehmend an den Ressourcen, um selbst eine Fertigungszelle aufzubauen?
Gaub: Ja, in den Produktions-
betrieben sind die Kapazitäten in
diesem Bereich eher rückläufig,
deshalb wollen sie die Lösungen
verstärkt am Markt von einem
Generalunternehmer einkaufen.
Die Thematik wird einfach zu
komplex – auch im Hinblick auf
Nachverfolgbarkeit, Datensicherheit und das erforderliche Partnernetzwerk.
: Wie stellen Sie sicher, dass
die komplexen Turnkey-Anlagen
einwandfrei funktionieren?
Gaub: Zum einen arbeiten wir mit
festen Partnern zusammen, die
wir schon lange kennen, zum Bei-
spiel bei Robotern, Greifertechnik
oder Automation. Zum anderen
haben wir die Elektronik im vergangenen Jahr so optimiert, dass
sich die Bestandteile einer Fertigungszelle bei Inbetriebnahme
gegenseitig erkennen: Die Maschine erkennt zum Beispiel selbsttätig, welche Spritzeinheit mit
welcher Schnecke verbaut wurde
und welches Multilift Robotsystem mit welcher Achslänge im
Einsatz ist, so dass man nicht mehr
die ganze Parametrierung eingeben muss. Da steckt eine Menge
moderner Produktionstechnologie drin, die uns die Inbetriebnahme ungemein erleichtert.
Heinson (lacht): Herr Gaub, willkommen bei Industrie 4.0!
Gaub: Ja, mal im Ernst: Dies sehe
ich als einen klaren Vorteil unserer Industrie-4.0-Strategie. Wir
haben nicht nur unsere Produkte
fit gemacht für Industrie 4.0, sondern haben selbst schon sehr viel
Erfahrung gesammelt mit dem
Thema in unserer Produktion. Bei
uns sieht man: Industrie 4.0 hilft,
produktiver zu werden, die Abläufe in den Fertigungsstätten wie
etwa den Materialfluss zu optimieren, sie sorgt für eine hohe
Transparenz in der Produktions-
Wird auch unter Druck*
nicht heiß
* bis 700 N/mm2 - Hochtemperaturwerkstoffe für industrielle Anwendungen. Halbzeuge und Zeichnungsteile. Mehr unter
unt dotherm.de
kette, außerdem lassen sich Nachweise und Dokumentationen
dadurch wesentlich leichter erstellen. Deshalb kommen viele Kunden auf uns zu und fragen uns um
Rat in Bezug auf vernetzte Fertigung und Industrie 4.0, weil sie
wissen, dass wir eine ganze Menge von dem Thema verstehen – vor
allem pragmatisch und umsetzungsorientiert. Man traut uns
hier ein hohes Maß an Kompetenz
zu. Und dieses Wissen geben wir
gerne weiter.
: Ich will nochmals zurückkommen auf die Turnkey-Anlagen: Wie sind Spritzgießmaschine und Peripherie denn hier
miteinander verknüpft?
Gaub: Das ist im Prinzip ein Schich-
tenmodell, die operative Schicht
stellt unsere Maschinensteuerung
Selogica dar. Darin lassen sich die
Robotsysteme einbinden, aber
auch Fördersysteme, QS-Inspektionssysteme oder Montagestationen. Alternativ lässt sich dies über
das Arburg-Leitrechnersystem
(ALS) – in der Branche übrigens
als einziges System auf dem Markt
SAP-zertifiziert – realisieren. Daran sehen Sie auch: Wir haben im
Gegensatz zu Wettbewerbern die
notwendige Software für Industrie 4.0 selbst im Haus – und haben
durch die SAP-Zertifizierung auch
den Datenzugriff auf höhere Ebenen.
: Das Turnkey-Geschäft läuft
sehr gut, andererseits ist Arburg im Markt bekannt für seine
Standardmaschinen. Ist das
kein Spagat für Sie?
Gaub: Nein, das ist kein Spagat,
sondern das sind die zwei wesentlichen und eng zusammengehörenden Säulen unseres Geschäftsmodells. Und darüber bin ich sehr
froh: Denn mit den Standardmaschinen, die ja immer gewisse
Optionen zulassen, erhält der
Kunde eine Basismaschine zu einem sehr guten Preis-LeistungsVerhältnis. Und für uns bringen
die Standardmaschinen hohe
Stückzahlen in der Fertigung –
verbunden mit allen Kostenvorteilen wie etwa beim Einkauf. Bei
den Turnkey-Anlagen hingegen
spielen wir unsere technische Expertise aus. Das ist Hightech – die
übrigens auch in den Schwellenländern Asiens zunehmend gefragt ist.
: Stichwort Asien: Ihre Wettbewerber haben zum Teil Werke
in China, können somit die asiatischen Kunden schnell von
dort aus bedienen. Sie gehen
einen anderen Weg und haben
seit gut zwei Jahren ein Lager in
einer Freihandelszone bei
Schanghai. Erfüllt diese Lösung
ihren Zweck?
nen Sinn. Denn auch in einer
Fabrik in Asien könnten wir letztlich nicht die gesamte Vielfalt
unserer Produkte herstellen. So
gäbe es immer Kunden, die auf
ihre Maschine aus Loßburg warten müssten. Darüber hinaus gibt
es noch diverse andere Gründe,
die für Arburg gegen eine Fabrik
in Asien sprechen: Wir wollen
nicht Gefahr laufen, unser Knowhow Partnern preiszugeben. Ohne
Zulieferer – etwa für großvolumige Teile – geht es aber auf Dauer
nicht; denn eine Produktion in
Asien wäre nur dann sinnvoll,
wenn wir Teile und Komponenten
auch lokal einkaufen würden.
Großes Know-how geht auch immer mit dem Personal verloren.
Vor allem in China ist die Mitarbeiterfluktuation sehr hoch.
Probleme aufgrund langer Transportwege haben wir mit dem Lager
in der Freihandelszone in Schanghai reduziert. Wir fühlen uns
wohler damit, die Fertigung zentral in Loßburg zu halten und
diese zu optimieren.
: Was konkret haben Sie im
vergangenen Jahr optimiert?
Gaub: Wir haben die Maschinen-
montage konsequent umgestellt
auf getaktete, aber flexible Fließfertigung. Es wird keine Maschinenkomponente mehr ohne Kundenauftrag produziert. Das lässt
sich vergleichen mit der LkwHerstellung: Die Fertigung erfolgt
hoch kundenspezifisch und hoch
modularisiert durch sehr viele
spezielle Kundenwünsche, aber
dennoch handelt es sich um eine
Fließfertigung und nicht um eine
Einzelstationsfertigung. Eine hohe
Produktivität erzielen wir auch
mit der Lieferkettenlogistik einschließlich Lieferanteneinbindung. Das heißt, dass manche
Baugruppen praktisch stundengenau an die Montagelinien angeliefert werden. Dadurch haben
wir eine sehr flexible und gleichzeitig bestandsreduzierte Fertigung. Das geht eben auch nur
durch Industrie-4.0-Technologien, die wir hier schon lange einsetzen und ständig optimieren.
SABINE KOLL
www.arburg.com
Jubiläum bei Barlog
Mit Know-how und individuellen
Kundenlösungen zum Kunststoffexperten Seite 10
BRANCHE
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
Reflexion ist nötig
9
AUS DEM INHALT
Schall entwickelt Bondexpo weiter ................................................. 10
Experten fordern auf der VDI-Jahrestagung Spritzgießen Innovationsmanagement ein
Boy hat den Innovationspreis des Landes Rheinland-Pfalz in
der Kategorie „Sonderpreis Industrie“ erhalten ............................ 10
Entex feiert 2016 sein 30-jähriges Firmenbestehen .......................11
Erstmalig in Deutschland verwertet Covestro salzhaltiges
Abwasser für die Produktion von Chlor............................................11
Swiss Plastics Innovationstagung adressiert Branchenprobleme 11
Frimo Live Day in Freilassing: 50 Interessenten sehen erstmals
die neue Multi Purpose Machine.......................................................12
Seit 150 Jahren liefert Leonhard Breitenbach Spezialwalzen ........12
Engel V-Duo 3600 für die Open Hybrid Labfactory in Wolfsburg
angeliefert ..........................................................................................12
Automatisierer-Stabwechsel in der Schuma-Geschäftsleitung.....12
Nadine Buhmann ist neue Vice President Sales bei Krauss Maffei . 12
1976 – 2016
Jahre
Rund 170 Besucher waren zur VDI-Jahrestagung Spritzgießen 2016 ins Kongresshaus nach Baden-Baden gekommen, um von Experten
wie Prof. Ansgar Jaeger, Michael Weigelt und Prof. Christian Bonten (v.l.n.r.) die neuesten Entwicklungen für Spritzgießer zu erfahren –
sowohl wirtschaftlich als auch technisch. Fotos: K-ZEITUNG
Spritzgießen „In den vergangenen
Jahren sind die Entwicklungen
deutlich dynamischer geworden
und die Märkte heterogener. Diesen Anforderungen müssen sich
Spritzgießer stellen“, mahnte Prof.
Ansgar Jaeger von der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt,
auf der VDI-Jahrestagung Spritzgießen in Baden-Baden. „Doch ich
habe den Eindruck, dass vor allem
kleine und mittlere Unternehmen
sich nicht mit der ausreichenden
Systematik damit befassen, wie sie
diese Veränderungen positiv für
ihr Unternehmen nutzen können.“
Als Beispiele nannte er neue Technologien und die veränderten
Erwartungen junger Menschen an
das Berufsleben. An die rund 170
Teilnehmer der Traditionsveranstaltung richtete der Vorsitzende
des VDI-Fachausschusses Spritz-
gießtechnik den Appell: „Stellen
Sie sich regelmäßig – abgeschottet
vom Tagesgeschäft – die Frage,
was sich verändert im gesamten
Umfeld und welcher Handlungsbedarf sich daraus ableitet. Dies
bringt zwar Arbeit mit sich; aber
es lohnt sich.“ Jaeger leitete zum
letzten Mal das Event und gab den
Staffelstab weiter an Martin Würtele, Leiter Technologieentwicklung bei Krauss Maffei.
„Reflexion ist wichtig, aber nehmen Sie externe Experten hinzu,
sonst wird dies zur Nabelschau“,
ergänzte Michael Weigelt, Geschäftsführer des GKV/TecpartVerbands der Kunststofftechnik.
Er machte deutlich, dass sich die
Kunststoffbranche in Deutschland derzeit im Prinzip sehr gut
aufgestellt sieht. Die Unternehmen
seien sehr gut ausgelastet, für das
DIE BR ANCHENZAHL
Kunststoffverarbeiter
bauen weiter Personal auf
laufende Jahr werden stabile Umsätze erwartet. Auch erwarte die
Mehrzahl stabile beziehungsweise steigende Gewinne. Vor diesem
Hintergrund planen 63 %, ihre
Personaldecke auf gleichem Niveau zu halten. Der Mangel an
Fachkräften bereite der Branche
allerdings Kopfzerbrechen, so
Weigelt. „Verfahrensmechaniker
für Kunststoff ist kein beliebter
Ausbildungsberuf in Deutschland.
Um dies zu ändern, müssen wir
die Attraktivität der Kunststoffbranche in der Bevölkerung steigern – beispielsweise durch eine
wesentlich höhere werbliche Präsenz, die durch Sponsoren finanziell unterstützt wird“, so seine
Forderung. „Andere Branchen
machen dies erfolgreich vor.“ Innovationen sieht Weigelt als weiteren Schlüssel, um langfristig
Erfolg zu haben. Insbesondere die
Digitalisierung bietet nach seiner
Einschätzung großes Potenzial für
die Kunststoffbranche.
Innovative Prozesstechnik für
morgen stellten in Baden-Baden
erneut die Forschungseinrichtungen vor. Großes Interesse fanden
die Fortschritte zur SpritzgießDirektcompoundierung des KTP
der Uni Paderborn. Das IKT der
Uni Stuttgart und Neue Materialien Fürth stellten Arbeiten zur
Faserverstärkung von spritzgegossenen Bauteilen vor. „Mit neuer
Werkzeugtechnik mit Schieber
gelingt es uns mittlerweile, rund
ein Drittel der Langfasern über
eine Bindenaht hinüberzubringen“, erklärte Prof. Christian Bonten vom IKT der Uni Stuttgart. SK
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sauber
präzise
www.vdi-wissensforum.de/
spritzgießen
KURZ BERICHTET
Joint Venture
Zusammen mit dem österreichischen Softwareentwickler CADS will die
SLM Solutions Group AG eine Konstruktionssoftware entwickeln, die ihren Kunden das Konstruieren von Bauteilen erleichtert. Henner Schöneborn, Vorstandsmitglied von SLM Solutions im Ressort „Corporate
Development and Innovation“, erläutert das Vorhaben: „Bisher arbeiten
wir mit der Konstruktionssoftware eines Drittanbieters, die allerdings
nicht im gewünschten Maße auf die Besonderheiten des selektiven
Laserschmelzens und die Kundenwünsche eingehen kann. Wir sehen
in einer Softwareeigenentwicklung mittelfristig eine große Chance, um
den Anforderungen der Konstruktionspraxis unserer Kunden besser
gerecht zu werden.“ SL
Internationaler denn je
Die vom GKV befragten Kunststoffverarbeiter haben auch 2015 mehr
Personal auf- als abgebaut. Die Grafik zeigt die Veränderung des
Personalbestands jeweils im Vergleich zum Vorjahr. Quelle: GKV
Sowohl in Bezug auf die Gäste als auch in Bezug auf die Vortragenden
gibt es keine WPC-Konferenz, die so international ist wie die etablierte
AMI-Konferenz. Die Wood Plastic Composites 2016 findet vom 7. bis
9. März in Wien/Österreich statt. Hauptsponsor ist traditionell der Extruderspezialist und WPC-Pionier Battenfeld-Cincinnati, der in diesem
Jahr zu einer ganz besonderen Vorführung in sein Technikum einlädt.
In diesem Jahr dreht sich alles um WPC-Profile, mit denen sich einfach
und rasch Häuser aufbauen lassen. Diese können in Krisengebieten
als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt, als mobiles Krankenhaus oder
Verwaltungsgebäude eingesetzt werden. SL
WITTMANN BATTENFELD GmbH & Co. KG
Werner-Battenfeld-Straße 1 | D-58540 Meinerzhagen
Tel.: +49 2354 72 0 | Fax: +49 2354 72 485
[email protected]
BRANCHE
10 26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
Aus der Garage zum Mittelständler
Die Barlog Gruppe wird 20 Jahre alt. Wie bei Apple fing alles in einer Garage an. Mit Know-how und individuellen Kundenlösungen
entwickelte sich Barlog zwar nicht zu einem Weltkonzern – aber doch zu einem mittelständischen Kunststoffexperten
Geburtstag 1996 gründeten Werner
und Petra Barlog in Engelskirchen
das Unternehmen Barlog Plastics
für den Handel von Kunststoffen.
Ihre Vision: der feste Glaube, dass
nicht nur das Produkt im Vordergrund steht, sondern individuelle
Kundenlösungen den Unterschied
machen. Nach dieser Maxime
bauen die Gründer das Unternehmen Stück für Stück aus, führen
neue Services und Unternehmensbereiche ein und erweitern stetig
das Sortiment mit verbesserten
Kunststofflösungen.
Mit Erfolg: 20 Jahre später ist das
Familienunternehmen einer der
führenden deutschen Lösungsanbieter in der Kunststoffbranche.
Namhafte Unternehmen – aus der
Haushaltsgerätetechnik, Elektroindustrie, Trinkwasserversorgung
oder Automobilbranche – gehören
zum Kundenportfolio. Ob Hochleistungskunststoffe als Metallersatz in Wasserzählergehäusen,
Leichtbaukomponenten im Automobil-Motorraum oder magnetisierte Kunststoffelemente in Pumpen und Motoren, hochgefüllte
Werkstoffe zur Abschirmung vor
Röntgenstrahlen, verchromte oder
3D-lackierte Kunststoffe für Designelemente im Automobilinterieur, die Anwendungsbereiche
sind vielfältig.
Im Fokus steht heute wie damals
die Dienstleistung, um eine optimale und maßgeschneiderte Lösung für den Kunden zu erzielen.
Die Barlog Gruppe versteht sich
als Full-Service-Anbieter – von
der Materialherstellung über die
Produktkonzeption und Prototypenentwicklung bis hin zur
Produktprüfung und der Belieferung von Kunststoffrohstoffen für
die Serienproduktion.
„Unser Büro befand sich damals
im Kinderzimmer unseres Hauses
und das Lager in der Garage“, erinnert sich Unternehmensgründer
und Geschäftsführer Werner Barlog an die Anfangszeit zurück.
„Wir wollten den Kunststoffhandel revolutionieren, indem wir
nicht das Produkt, sondern den
Kunden und unsere Dienstleistung in den Fokus stellten.“
Die Rechnung ging auf: Bereits
drei Jahre später hatte Barlog sein
eigenes Produktsortiment und
konnte kurze Zeit später im Technikum die ersten Spritzgießmaschinen und sein neues Prüflabor
in Engelskirchen in Betrieb nehmen. In den 2000ern wurde Barlog zum Ausbildungsbetrieb
(2002), es folgten der Einstieg in
die Magnet- und Lasertechnologie
(2004) und die Herstellung eigener
Produkte (2005). Mit der Produktion spritzgegossener Prototypen
(Protosys) wurde 2008 der Dienstleistungszweig als eigenständiges
Unternehmen – Bahsys – ausgegliedert. Die Brüder Frank (Bahsys) und Peter Barlog (Barlog
Plastics) ergänzten in der Geschäftsführung ihren Vater Werner Barlog. Dadurch wurde auch
die Nachfolgeregelung innerhalb
des Familienunternehmens geregelt. Zur Vergrößerung der Lager
und Produktionshallen zog das
Unternehmen 2011 nach Overath.
Heute zählt Barlog 60 Mitarbeiter
und verzeichnete 2015 einen Umsatz von 35 Mio. EUR. In den
vergangenen Jahren tätigte das
Unternehmen zukunftsweisende
Investitionen – wie die Installation einer Solaranlage auf dem Bürogebäude, neue Spritzgießmaschinen mit einer Schließkraft bis
zu 500 t und eine neue Fertigungshalle. Die nachhaltige Expansionsstrategie ist die Grundlage für
den Unternehmenserfolg.
„Ein Faktor, der seit jeher das Unternehmen auszeichnet und sich
durch alle Abteilungen zieht, ist
die Technikbegeisterung der Mitarbeiter, um innovative Lösungswege zu finden“, erklärt Peter
Barlog den Erfolg und fügt hinzu:
„Als inhabergeführtes Familienunternehmen in einem Markt von
Großkonzernen sind wir in der
Lage, individuell, flexibel und
schnell auf unsere Kunden einzugehen und für sie das beste Ergebnis zu erreichen – und nicht das
teuerste.“ Die Resultate sprechen
für sich: So lassen sich beispielsweise beim Thema Metallersatz
Kosteneinsparungen von 20 bis
40 % erreichen und auch noch die
Haltbarkeit der Komponenten
verlängern.
Drei
Unternehmensbereiche
Zu der Barlog Gruppe gehören drei
Unternehmensbereiche: Barlog
Plastics entwickelt und liefert von
der Idee bis zur Serie maßgeschneiderte Kunststoffcompounds für
Zukunftsweisende Investitionen: Blick auf die neue Fertigungshalle bei Barlog in Overath Foto: Barlog
verschiedene Branchen wie die
Automobil-, Elektro- oder Sanitärindustrie. Spezialisiert ist das
Unternehmen auf technische und
funktionalisierte Kunststoffe,
Hochleistungsprodukte und thermoplastische Elastomere.
Bahsys kümmert sich um die gesamte Produktkonzeption – von
Machbarkeitsanalysen und Materialauswahl über die kunststoffgerechte Konstruktion bis hin zu
FE-Strukturanalysen und Spritzgießprototypen. Hierzu zählt auch
das eigene Prüflabor zur Materialprüfung und Schadenanalyse.
Maßgeschneiderte Lösungswege
stehen im Fokus der Bahsys-Arbeit. Darüber hinaus wird die
langjährige Praxiserfahrung über
die Barlog Akademie an die Kun-
Werner Barlog | Barlog
Gruppe | Unternehmensgründer und Geschäftsführer
den weitergegeben. Das Besondere: das nahtlose Zusammenspiel
zwischen den Bereichen Barlog
Peter Barlog | Barlog
Plastics | Geschäftsführer
Fotos: Barlog
Plastics, Bahsys und der Barlog
Akademie. MG
www.barlog.de
Schall entwickelt Bondexpo weiter
Preisgekröntes Econplast
Zur Bondexpo 2016 wird es erstmals einen Themenpark Fastening geben
Rheinland-pfälzischer Innovationspreis
Messen Mit dem neuen Themenpark Fastening werden die bisherigen Themenfelder der Bondexpo
Kleben, Dichten, Dämmen, Schäumen und Vergießen durch thermische sowie mechanische Fügeund Verbindungstechnologien
ergänzt, heißt es vom Messeveranstalter P.E. Schall. Das erweiterte Bondexpo-Portfolio soll mit
einem angepassten Produkt- und
Leistungsprogramm praktische
Antworten auf die aktuellen und
künftigen Herausforderungen in
der Montage- und Füge-/Verbindungstechnik wie auch in den
Anwendungsfeldern der Kleb-,
Dicht-, Dämm-, Schäum-, Vergieß- und Verbindungstechnik
geben, heißt es weiter. Der Einsatz
von Hybridmaterialien, neuen
Compositewerkstoffen und
Leichtbaukonzepten macht diese
Themen immer aktueller. Damit
bleibt laut Schall die praxisgerechte „Komplementärfunktion“ zur
Motek und deren Segment Montagetechnik-Automatisierung gewahrt, so dass die Fachbesucher
von Mehrwertsynergien profitieren können.
Neue Zielgruppen
Andererseits geht die Neuaufstellung der Bondexpo weit über eine
Anwendern aus vielen anderen
Branchen die Möglichkeit, sich
ausführlich über den Stand der
Technik und der Anwendungsapplikationen von thermischen
und mechanischen Füge- und
Verbindungstechnologien zu informieren.
Fast 10.000
Quadratmeter
Neue Kontakte durch erweitertes Themenspektrum – die Bondexpo wird aufgewertet. Foto: P.E. Schall
thematische Aufwertung hinaus,
indem sie sich für weitere elementare Anwendungsfelder vor allem
der Kleb-, Dicht-, Dämm-,
Schäum- und Vergießtechnik wie
beispielsweise das Bau- und Ausbaugewerbe starkmacht und damit
ganz neue Zielgruppen anspricht.
Das Messeunternehmen kommt
somit den Wünschen vieler „Altaussteller“ der Bondexpo nach und
positioniert sie nun konsequent
als eigenständige Fach- und Branchenveranstaltung mit internationaler Ausrichtung.
Leitcharakter
Die neu hinzugekommene thermische und mechanische Fügeund Verbindungstechnik wiederum spricht die Konstrukteursund Montagetechnik-Zielgruppen
direkt an, bietet aber auch den
Für die kommende Bondexpo ist
die Komplettbelegung der Halle 9
in der Landesmesse Stuttgart mit
gut 9.500 m2 geplant. Ausgehend
von zunächst rund 250 teilnehmenden Ausstellern aus dem Inund Ausland sowie ergänzt durch
ein Ausstellerforum, Fachvorträge und weitere Begleitveranstaltungen, setzen sich die Macher der
Bondexpo und des Themenparks
Fastening das ambitionierte Ziel,
die Bondexpo zum weltweit anerkannten Branchenevent Nummer
eins zu machen.
Die Bondexpo – Internationale
Fachmesse für Kleb- und Verbindungstechnologien findet vom
10. bis 13. Oktober 2016 in der
Landesmesse Stuttgart statt und
wird parallel zur Motek durchgeführt. PL
www.schall-messen.de
www.bondexpo-messe.de
Energieeffizienz Spritzgießautoma-
tenbauer Boy hat den Innovationspreis des Landes Rheinland-Pfalz
in der Kategorie „Sonderpreis
Industrie“ für seine energieeffiziente Plastifiziertechnologie Econplast erhalten.
Das Ministerium für Wirtschaft,
Klimaschutz, Energie und Landesplanung des Landes RheinlandPfalz verlieh Boy den Innovationspreis für die Entwicklung von
Econplast. „Mit dem vorgestellten
Produkt kann signifikant Energie
eingespart und damit ein Beitrag
zum Klimaschutz geleistet werden.
Gleichzeitig sichert es den Anwendern, auch weiterhin wettbewerbsfähig produzieren zu können“, so
die Begründung der Jury.
Eine große Herausforderung war
dabei, „dass für die Entwicklung
der Zylinderbeizung nicht auf
Erfahrungswerte bestehender
Systeme zurückgegriffen werden
konnte, die sich im Grunde seit
Jahrzehnten nur minimal verändert haben.
Umfangreiche Untersuchungen
mussten vorgenommen werden,
um die Abwärmeverluste zu minimieren. Der Energiebedarf für
die Plastifiziereinheit konnte um
circa 50 Prozent gegenüber dem
Ausgangszustand gesenkt werden“.
In Aktion zu sehen ist Econplast
auf dem Gemeinschaftsstand des
rheinland-pfälzischen Innovationsclusters Metall-KeramikKunststoff (IMKK) auf der Hannover Messe. Auf dem Stand
umspritzt eine Boy 35 E VH im
Verbund mit dem zusätzlichen
Spritzaggregat Boy 2C XS Metallrohlinge für Schraubendreher der
Größe PH 1 mit einem festen
Griffstück aus PA6 GF und einer
Weichkomponente aus Zweikomponenten-Flüssigsilikon (LSR). SK
www.dr-boy.de
Alfred Schiffer, geschäftsführender Gesellschafter von Boy,
erhielt von der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin
Eveline Lemke den Innovationspreis in der Kategorie
„Sonderpreis Industrie“.
Foto: MWKEL
BRANCHE
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4 11
Prozessabwasser für Polycarbonat
Erstmalig in Deutschland setzt Covestro ein Verfahren ein, das
salzhaltiges Abwasser für die Produktion von Chlor verwertet
Recycling Der Kunststoffhersteller
Planetwalzenextruder TP-WE 400S/M4,
größter Extruder zur Aufbereitung von Elastomermassen
im Leistungsbereich 6.000 kg/h Foto: Entex
30 Jahre pure Innovation
Das Unternehmen Entex Rust & Mitschke GmbH feiert 2016
sein 30-jähriges Firmenbestehen
Maschinenbau Noch bevor sich der
Eiserne Vorhang zur Gänze auflöste, gründete am 21. Februar
1986 Harald Rust sein Unternehmen, die Entex Rust & Mitschke
GmbH in Bochum. Der gelernte
Werkzeugmacher, Modellbauer
und spätere Diplom-Ingenieur der
Fertigungstechnik begann bei
Entex (ein Akronym für „Entwicklung Extrusion“) mit drei Mitarbeitern.
Das Hauptprodukt ist der Planetwalzenextruder, -mischer und
-reaktor. Komplette Extrusionsund Folienanlagen für die Verpackungs- und Bauindustrie sowie
Profilanlagen gehören ebenfalls
zum Lieferprogramm der Firma
Entex. Das Programm wird durch
hochwertige Glättwerkswalzen
(biegesteif) und Kalanderwalzen
(Stückgewicht bis zu 25 t) mit spezieller Thermodynamik abgerundet. Um die Produkte fertigen zu
können, stehen dem Unternehmen
zahlreiche hochmoderne und ein-
malige Werkzeug -und Bearbeitungsmaschinen zur Verfügung.
Das Ganze steht auf dem eigenen
Firmengelände von circa 25.000 m2
und ist untergebracht in 6.000 m2
für Hallen und Bürofläche.
Die anfängliche Anzahl von drei
Mitarbeitern bei Entex wuchs bis
heute auf 120 Personen an. Weitere sieben Mitarbeiter vertreten
das Unternehmen in der Niederlassung Schanghai in China. Mit
Umzug und Neubau des Technikums und der Verwaltung im Jahr
2000 begann 2001 für Entex der
Wandel zu einem technologischen
Weltmarktführer im Bereich
Kunststoffaufbereitung, Klebstoffe, WPC, Lebensmittel und chemischer Reaktionstechnik.
Aufgrund des guten internationalen Geschäftsklimas hat sich
Entex dazu entschlossen, seine
Kapazitäten am bestehenden
Standort in Bochum zu vergrößern. Die Investition sollte genutzt
werden, um die globale Marke zu
stärken. Seit 2014 sind ein neuer
Bürotrakt von 1.000 m2 sowie eine
4.000 m2 große Fabrikhalle nebst
zusätzlichem Neubau eines zweiten Technikums voll funktionsfähig.
Planetenextruder der
Extraklasse
Höchstleistungen wie der Bau des
weltgrößten Chemiewalzenmischers C-WM 400 erfolgten bei
Entex bereits im Jahr 2001. Die
Fertigstellung des weltgrößten
Planetwalzenextruders R-WE 650
zur Aufbereitung von Beckenschlämmen zur thermischen Entsorgung erfolgte im Jahr 2003.
Erst 2010 ist ein Planetwalzenextruder TP-WE 400S/M4 der Extraklasse als weltgrößter Extruder
zur Aufbereitung von Elastomermassen im Leistungsbereich 6.000
kg/h in Betrieb genommen worden. SL
www.entex.de
Covestro testet in der Polycarbonatproduktion ein neues umweltfreundliches Verfahren zur Wiederverwendung von salzhaltigem
Prozessabwasser. Eine entsprechende Pilotanlage am Standort
Krefeld-Uerdingen wurde Ende
Januar durch Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks in
Betrieb genommen.
Bei Covestro wird nun erstmalig
in Deutschland salzhaltiges Prozessabwasser wiederverwertet.
Üblicherweise werden diese Industrieabwässer als vorgereinigtes
Abwasser direkt in natürliche
Gewässer eingeleitet, im konkreten Fall in den Rhein, der unmittelbar am Werk verläuft. Mithilfe
der neuen Anlage kann jetzt ein
Teil des salzhaltigen Abwassers
zur Produktion von Chlor in der
Elektrolyse wiederverwendet werden. Chlor wiederum ist einer der
wesentlichen Rohstoffe bei der
Herstellung von Polycarbonat und
anderen Kunststoffen.
Dank des neuen Verfahrens lassen
sich bei der Chloralkali-Elektrolyse jetzt pro Jahr bis zu 30.000 t
Salz und 400.000 t sogenanntes
vollständig entsalztes Wasser einsparen. Pro Stunde kann die Einleitung von bis zu 70 m3 salzhaltigen Abwassers in den Rhein
vermieden werden; in entsprechendem Umfang werden Trinkwasserressourcen geschont.
Knopfdruck zur symbolischen Inbetriebnahme der NaCl-Recyclinganlage in Krefeld-Uerdingen – vorgenommen durch die Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks (M.), unterstützt vom Covestro Vorstand für Innovation Dr. Markus Steilemann (l.) und NRWStandortverbundleiter Dr. Klaus Jaeger Foto: Covestro
Covestro Innovationsvorstand
Dr. Markus Steilemann erklärte
bei der Inbetriebnahme: „Mit dem
neuen Verfahren trägt Covestro
zu Ressourcenschonung und Umweltschutz bei. Wir werden bei der
Entwicklung nachhaltiger Technologien nicht nachlassen.“
Dr. Klaus Jaeger, Standortleiter für
die Covestro-Werke in NordrheinWestfalen, hob die Bedeutung von
Stoffkreisläufen für das Unternehmen hervor. „Das neue Verfahren
stärkt unsere Verbundstruktur am
wichtigen Standort Krefeld-Uerdingen, da es der gesamten Pro-
duktion hier zugutekommt“, betonte der NRW-Chef. MG
www.covestro.com
Mehr Infos
K-ZEITUNG multimedial
Mehr Informationen zu Covestro
finden Sie in der kostenlosen App.
Code mit
Smartphone
und
entsprechender
App anvisieren
Allgegenwärtig, aber unbekannt
Swiss Plastics Innovationstagung adressiert Branchenprobleme
Die Diskussionen der 2. Swiss Plastics Innovationstagung machten deutlich, dass die Schweizer Kunststoffindustrie trotz des
starken Frankens und des Rückgangs der Exporte weiter gute
Chancen hat. Foto: Messe Luzern
Schweiz Die Schweizer Kunststoff-
industrie steht aktuell vor Schwierigkeiten, hat aber das Potenzial,
diese Situation zu meistern. Dies
ist das Resümee der zweiten Swiss
Plastics Innovationstagung in
Luzern/Schweiz, die rund 200
Teilnehmende zählte.
Einig war man sich darüber: In
der Weiterbildung herrscht Handlungsbedarf, man hat mit Imageproblemen zu kämpfen und es fehlt
an Innovationskraft. Wie kann die
Schweizer Kunststoffindustrie die
Zukunft erfolgreich gestalten? Aus
den Vorträgen der Fachleute wurde klar, dass vielversprechende
Möglichkeiten dazu vorhanden
sind und man dafür die vorhandenen Energien bündeln und
richtig einsetzen muss.
So präsentierte Jürg De Pietro,
Präsident von Swiss Plastics Net-
work, erstmals aussagekräftige
Zahlen zur Aus- und Weiterbildung in der Kunststoffindustrie.
Die Fakten verdeutlichten, wo es
an Fachkräften mangelt. Die
Kunststoffindustrie sei jetzt gefordert, Angebote zu schaffen, um
diese Lücken zu schließen, erklärte De Pietro. Dringenden Handlungsbedarf sieht er in der Weiterbildung: „Die bestehenden Weiterbildungsangebote sind zu wenig
bekannt und werden kaum genutzt. Zudem gibt es kaum Karrieremöglichkeiten auf dem nicht
akademischen Weg.“
Auch Jürg Lüthi der Dolder AG
und Mitglied der Arbeitsgruppe
„Weiterbildung“ sprach Klartext:
Er appellierte an die Unternehmensverantwortlichen, junge
Berufsleute zu fördern und für eine
Weiterbildung zu motivieren. Zu-
sammen mit Vertretern von Verband und Industrie wird er ein
neues berufliches Weiterbildungskonzept entwickeln, das ab 2017
umgesetzt werden soll.
Ein weiteres Mittel zur Imagepflege ist der zweite Innovation Report,
der einer breiten Öffentlichkeit das
Thema Kunststoff zugänglich
machen soll. „Kunststoff ist omnipräsent, aber noch wenig bekannt“,
sagte Peter Vetter, Coprojektleiter
des Innovation Report. Der Report
soll Aufklärungsarbeit leisten. Mit
13 eindrücklichen Fallbeispielen
aus der Praxis wird veranschaulicht, wo Kunststoff Innovationen
ermöglicht hat – von der Medizintechnik über die Mobilität bis zum
Haushalt.
Im dritten Teil der Tagung ging
es darum, wie die Kunststoffindustrie auch künftig erfolgreich
sein kann – trotz des starken Frankens und des Rückgangs der Exporte. Diese liegen, wie die Referenten aufzeigten, in der personalisierten Produktion, in neuen,
innovativen Wachstumsbranchen
wie etwa in der Nanotechnologie,
in Prozessoptimierungen oder in
der Zusammenarbeit mit Partner
undNetzwerken. Man war sich
einig, dass es noch viel latentes
Wissen in den eigenen Reihen und
im direkten Umfeld gebe, das nun
richtig abgerufen und kombiniert
werden muss, um Innovationen
zu entwickeln. SK
www.swissplastics-innovation.ch
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BRANCHE
12 26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
Prozesswechsel auf Knopfdruck
Ein Grund zum Feiern
Frimo Live Day in Freilassing: 50 Interessenten
sehen erstmals die neue Multi Purpose Machine
Seit 150 Jahren liefert die Leonhard
Breitenbach GmbH Spezialwalzen
und nimmt sie nach erfolgter
Bearbeitung wieder heraus. Die
Arbeit des Bedieners beschränkt
sich darauf, die Rohteile einzulegen und die fertigen Bauteile zu
entnehmen, alles andere übernimmt die MPM.
Mehrere Prozesse
in einem System
Rund 50 Teilnehmer konnten sich in Freilassing live von den einzigartigen Möglichkeiten der MPM überzeugen. Foto: K-ZEITUNG
Oberflächenveredelung In einer
kleinen, aber feinen Veranstaltung
präsentierte Frimo beim „Product
News Live Day“ Ende Januar in
Freilassing einem ausgewählten
Kundenkreis seine Antwort auf
kürzere Lebenszyklen und zunehmende Modellvielfalt: die Multi
Purpose Machine – MPM, die in
einer einzigen, kompakten, modular aufgebauten Einheit Vakuumkaschieren, Umbugen, Presskaschieren und Nutkaschieren.
Und das Beste daran: Durch den
integrierten Roboter kann das
System auch noch vollautomatisch
auf Knopfdruck zwischen verschiedenen Verfahren und Bauteilen wechseln.
Peter Rajsp, Werksleiter der Frimo
Freilassing GmbH: „Unser Ziel war
es, eine Maschine zu entwickeln,
mit der man mehrere Technologien abdecken kann und die zudem
vollautomatisch und ohne Eingriff
eines Bedieners die dazu nötigen
Werkzeuge einsetzt.“
Der in der Mitte der Zelle angeordnete ABB-Roboter wechselt
dazu bei einem Produktwechsel
die kompletten, bis zu 400 kg
schweren Werkzeuge. Bei einer
kombinierten Bearbeitung, zum
Beispiel Vakuumkaschieren und
Beschneiden, setzt der Roboter
sogar bei jedem Takt bestimmte
Teile des Werkzeugs – zum Beispiel ein Beschnittwerkzeug – ein
Mit der Anlage lassen sich zum
Beispiel Türverkleidungen, Armauflagen oder Konsolendeckel in
kleinen bis mittleren Serien komplett bearbeiten. „Bisher waren
für die unterschiedlichen Prozesse mehrere verschiedene Maschinen nötig. Mit der MPM können
wir jetzt in einem System mehrere Prozesse abdecken“, so Peter
Rajsp.
Für große Serien sind nach Überzeugung von Manfred Rudholzer,
Leiter Gesamtvertrieb der Frimo
Group, vollautomatische Fertigungslinien nach wie vor die bessere Lösung. Mit ihrer hohen
Flexibilität ist die MPM für Rudholzer aber „eine perfekte Ergänzung, mit der die Frimo-Kunden
sehr gut auf die kürzer werdenden
Modelllebenszyklen reagieren und
die ständig zunehmende Modellvielfalt mit unterschiedlichen
Ausstattungsvarianten bedienen
können.“ GK
www.frimo.com
wurde im Jahr 1866 als Walzendreherei gegründet und begann
schon wenig später auch mit der
Fertigung kompletter Walzen aus
der eigenen Gießerei am Standort
in Trupbach. Seit seiner Gründung
im Familienbesitz befindlich, wird
Bearbeitung von Walzen sowie
anderen rotationssymmetrischen
Bauteilen befinden sich am Standort im Alchetal. Aufgrund des
kontinuierlichen Wachstums in
den letzten Jahren wurde durch
Zukauf von Hallen in der direkten
Nachbarschaft mehr Platz für das
www.schluetersche.de
Blick in die traditionsreiche Gießerei Foto: Breitenbach
das Unternehmen heute von zwei
Geschäftsführern geleitet, die an
die fünf Gesellschafter berichten.
Aktuell beschäftigt Breitenbach
über 120 Mitarbeiter und setzt bei
der Mitarbeitergewinnung vielfach auf den eigenen Nachwuchs
der Beschäftigten. Es ist keine
Seltenheit, dass Mitarbeiter bereits
in der zweiten Generation bei
Breitenbach beschäftigt sind. Häufig war auch schon der Großvater
bei Breitenbach in Trupbach tätig.
Die gesamte Produktion und die
weitere Wachstum von Breitenbach geschaffen.
Breitenbach produziert unter anderem Mischwalzen und Kalanderwalzen für die Produktion von
Kunststofffolien und die Gummiund Reifenindustrie. Die Anwendungsbereiche der Walzen aus dem
Siegerland sind aber viel weiter
gefasst. Sie werden auch für Schokolade, zur Zerkleinerung von
Saatguten oder zum Flockieren
von Cornflakes eingesetzt. PL
www.breitenbach.de
Wechsel in der Schuma-Geschäftsleitung
Die Engel V-Duo 3600 wurde im
Großmaschinenwerk von Engel
in St. Valentin gebaut. Foto: OHLF
von 3,60 × 2,40 m. Sie ist unter
anderem für das Projekt Provorplus mit dem Fokus auf funktionsintegrierten Prozesstechnologien zur Vorkonfektionierung von
FVK-Metall-Hybriden bestimmt.
Um die Maschine für unterschied-
http://open-hybrid-labfactory.de
www.engelglobal.com
PERSONEN
Neue Vertriebsverantwortliche
Nadine Buhmann, die neue
Vice President Sales im
Segment Spritzgießtechnik bei Krauss Maffei
Krauss Maffei Der Münchner Spritzgießmaschinenbauer Krauss
Maffei hat eine neue Vice President Sales: Nadine Buhmann übernimmt
die Aufgaben von Dr. Hans Ulrich Golz, der diese Position bislang in
Personalunion neben seiner Verantwortung als Geschäftsführer Krauss
Maffei und President des Segments Spritzgießtechnik der Krauss Maffei Gruppe ausgeübt hat. Die studierte Betriebswirtin verfügt über 15
Jahre Führungserfahrung im internationalen Investitionsgüterbereich.
Vor ihrem Eintritt bei Krauss Maffei war sie als Vice President Sales
bei MTU Friedrichshafen/Rolls Royce Power Systems tätig. Buhmann
zeichnet verantwortlich für den weltweiten Vertrieb von Spritzgießmaschinen und -anlagen der Marke Krauss Maffei sowie die zugehörigen
Bereiche Strategisches Produktmanagement, Projektierung, Anwendungstechnik, Techcenter und Technologieentwicklung. Den Fokus in
ihrer neuen Position sieht sie darin, den operativen Vertrieb innerhalb
der Business Units und Regionen durch strategische Schwerpunkte
weiter zu stärken.
Herausgeber:
Joachim Rönisch (roe)
Tel. 0511 7304-136
[email protected]
Die Giesel Verlag GmbH ist
ein Tochterunternehmen der
Schlütersche Verlagsgesellschaft
mbH & Co. KG
Aufbau in der Open Hybrid Labfactory
liche Forschungsaufgaben sehr
flexibel einsetzen zu können, wurde sie für die OHLF mit zwei
Spritzaggregaten ausgestattet.
Damit sind zum Beispiel Mehrkomponentenprozesse möglich.
Außerdem lassen sich Leichtbauverfahren mit weiteren Spritzgießtechnologien kombinieren.
„Mit der neuen Hybridpresse können wir zukünftig hybride Leichtbaukomponenten aus Metallen,
Kunststoffen und Faserverbunden
erforschen und Produktionstechniken entwickeln“, erklärt OHLFVorstandsvorsitzender Prof. Klaus
Dilger von der Technischen Universität Braunschweig. SK
47. Jahrgang
Geschäftsführung:
Lutz Bandte
Junge Generation am Ruder
für die neue Hybridspritzgießpresse sind Anfang Februar auf dem
Gelände der Open Hybrid Labfactory (OHLF ) in Wolfsburg
eingetroffen. Es handelt sich um
eine V-Duo 3600 Maschine von
Engel. Zuvor waren die Bauarbeiten sowie die Installation der Gebäudetechnik im Technikum des
Forschungsneubaus durch die
Bauherrin Wolfsburg AG abgeschlossen worden.
Eingesetzt wird das 350 t schwere
Forschungsgroßgerät bei der Herstellung von Leichtbauteilen aus
verschiedenen Materialkombinationen. Die Maschine ist 13,50 m
lang und 8,1 m hoch und verfügt
über eine Werkzeugspannfläche
Die K-ZEITUNG (früher K-Plastic
& Kautschuk-Zeitung) ist die
einzige Zeitung der Kunststoff- und
Kautschukbranche. Sie enthält aktuelle
Nachrichten über Produktion, Verkauf,
Verarbeitung und Anwendung von
Kunststoffen und Elastomeren in allen
Industriezweigen.
Verlag:
Giesel Verlag GmbH
Hans-Böckler-Allee 9
30173 Hannover
Tel. 0511 7304-0
Fax 0511 7304-157
www.giesel.de
www.k-zeitung.de
Großmaschine angeliefert
Leichtbau Die Schwertransporte
Foto: Krauss Maffei
Firmenjubiläum Das Unternehmen
IMPRESSUM
Redaktion:
Dipl.-Ing. (FH) Günter Kögel (gk)
(Chefredaktion, V.i.S.d.P.)
Gögginger Str. 105a
86199 Augsburg
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Dipl.-Inf. Arne Grävemeyer (gr)
(stv. Chefredakteur)
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Dipl.-Vw. Jürgen Lindemann (jl)
(Content Manager)
Tel. 0821 319880-55
juergen.lindemann@
schluetersche.de
Dipl.-Phys. Matthias Gutbrod (mg)
Tel. 0511 7304-132
[email protected]
Ing. Stefan Lenz (sl)
Tel. 0821 319880-54
[email protected]
Dipl.-Bw. (FH)
Philipp Lubos M.A. (pl)
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[email protected]
Miriam Mörz (mm)
Tel. 0821 319880-53
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Sabine Koll (sk)
Tel. 0176 10428359
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Axel Gerhartz (Leitung)
Tel. 0821 319880-52
Fax 0821 319880-80
[email protected]
Derzeit gültige Anzeigenpreisliste:
Nr. 37 vom 1. 10. 2015
Druckunterlagen:
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Fax 0511 8550-2401
Leser-/Abonnement-Service:
Tel. 0511 8550-2639
Fax 0511 7304-233
[email protected]
Die Jungen gehen jetzt voran: Jens Windmüller (v.l.), Daniela Pflüger, Jörg Windmüller, Ernst und Ursula Windmüller. Foto: Schuma
Automatisierer Stabwechsel bei der
Schuma Maschinenbau GmbH in
Laichingen: Zum 1. März werden
sich Geschäftsführer Ernst Windmüller und seine Frau, Prokuristin Ursula Windmüller, zurückziehen und die Geschäftsleitung
komplett an die beiden Söhne Jens
und Jörg Windmüller übergeben.
Die Lebensgefährtin von Jens
Windmüller, Daniela Pflüger, stieg
bereits zum Jahreswechsel als Prokuristin und Assistentin der Geschäftsleitung ein.
Schuma stellt Anlagen zur Förderung, Separierung, Stapelung und
Qualitätssicherung her; der Spezialist baut sowohl Standard- als
auch Sonderanlagen. Die Hauptkunden kommen aus der Kunststoffindustrie sowie aus der Lebensmitteltechnik und Pharmazie.
Der 30-jährige Elektrotechnikmeister Jörg Windmüller startete
2002 im elterlichen Unternehmen
seine Ausbildung als Mechatroniker und übernahm anschließend
die kaufmännische und technische
Ausarbeitung und Betreuung von
Kundenprojekten. Jens Windmüller, 33 Jahre, trat 2007 nach seiner
Ausbildung zum Werkzeugmechaniker und seinem Technikerstudium in das Familienunternehmen mit ein. Auch er ist im Kundenprojektgeschäft tätig. Darüber
hinaus haben die beiden Brüder
im Jahr 2012 die kompletten Firmenanteile ihrer Eltern erhalten
und sind damit sowohl die alleinigen Eigentümer als auch geschäftsführenden Gesellschafter. GR
www.schuma.com
Erscheinungsweise:
23 Ausgaben im Jahr
Bezugspreis:
Jahresabonnement:
€ 172,50 inkl. Versand
und MwSt.;
(ausserhalb Deutschlands:
€ 176,50 inkl. Versand
zzgl. MwSt.)
Im Abonnementpreis enthalten
ist ein Anteil von € 3,00 für das
E-Paper.
Studenten erhalten einen Rabatt
von 50 Prozent.
Einzelheft:
€ 7,60 zzgl. Versandkosten.
Die Mindestbezugszeit eines
Abonnements beträgt ein Jahr.
Danach kann es jederzeit mit
einer Frist von 6 Wochen zum
Ende des Bezugszeitraums
gekündigt werden.
Mitglieder des WIP-Kunststoffe
e.V., Kunststoffland NRW e.V.
und des Kunststoff-Cluster
Österreich erhalten die
K-ZEITUNG im Rahmen ihres
Mitglieder-Beitrages.
ISSN 1436-6401
Druck:
Sedai Druck GmbH & Co. KG
Böcklerstraße 13, 31789 Hameln
MESSEN + AUSSTELLUNGEN
K 2016
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4 13
INTERVIEW
»K-Vorbereitungen starten wenigstens
ein Jahr im Voraus«
Interview-Reihe zur K 2016 – Michael Baumeister, Geschäftsführer Technik & Logistik
Brückner Maschinenbau und K-Aussteller-Beirat
Frühzeitig Zimmer buchen
Messevorbereitung Mit zuletzt 3.220 Ausstellern, über 170.000 m²
Ausstellungsfläche und 218.000 Besuchern ist die K im DreiJahres-Turnus das absolute Branchenhighlight und Ausgangspunkt
richtungsweisender Entscheidungen für Produkt-, Prozess- und
Problemlösungen in der Kunststoffverarbeitung. Über 2.150 Aussteller
aus dem Ausland, ebenso wie mehr als 125.000 auswärtige Besucher
aus über 100 Ländern, unterstreichen die höchste internationale
Bedeutung dieser Leistungsschau.
: Was werden für Sie die
Topthemen der K 2016 sein?
Baumeister: Ich erwarte, dass die
Themen „Industrie 4.0“ und
„Energie“ eine große Rolle spielen
werden.
: Welche Innovationen wird
Ihr Unternehmen zur K in den
Fokus stellen?
Baumeister: Das werden wir erst
ein paar Wochen vor der K veröffentlichen – wir wollen ja noch die
Spannung hochhalten.
: Worin wird sich die K-Industrie der Zukunft gegenüber heute unterscheiden?
Baumeister: Die Anlagen werden
Michael Baumeister | Brückner Maschinenbau | Geschäftsführer Technik & Logistik Foto: Brückner
K 2016 Das Jahr 2016 steht im Zei-
chen der K in Düsseldorf. Die
internationale Leitmesse ist das
beherrschende Großereignis, vielschichtig und themensetzend. In
loser Folge befragt die K-ZEITUNG die K-Aussteller-Beiräte
und andere wichtige Persönlichkeiten der Branche nach ihren
persönlichen Einschätzungen und
den Trendthemen. In dieser Ausgabe äußert sich Michael Baumeister, Geschäftsführer Technik &
Logistik der Brückner Maschinenbau GmbH & Co. KG.
Beispiel China, Indien, USA,
Deutschland et cetera) zu verfolgen.
: Worauf sind Sie vor der K
besonders gespannt?
Baumeister: Wie jedes Mal bin ich
darauf gespannt, aus welchen Regionen der Welt die Kunden zu
uns kommen und mit welcher
Intention sie uns besuchen, um
dies mit unserer Einschätzung des
Investitionsklimas abzugleichen.
»Interessante Frage:
Welche Identität
entwickeln Firmen im
globalen Wettbewerb,
die von asiatischen
Unternehmen
übernommen wurden?«
Michael Baumeister
„digitaler“ und der Wettbewerb
noch globaler. Es wird interessant
sein zu verfolgen, welche Identität
Firmen entwickeln, die nicht nur
im globalen Wettbewerb stehen,
sondern auch von Firmen aus anderen Kulturkreisen übernommen
wurden. Ich denke dabei insbesondere an die Entwicklung europäischer Unternehmen, welche
von asiatischen Unternehmen
übernommen wurden.
: Bitte vervollständigen Sie
diesen Satz: Der Besuch der
K 2016 ist alternativlos, weil …
Baumeister: … sie den Blick über
den Tellerrand extrem erleichtert.
Pulsierendes Herz der Branche:
Über 3.200 Aussteller aus 59 Ländern präsentierten zur K 2013.
Foto: Constanze Tillmann/Messe Düsseldorf
Mit Angebotsschwerpunkten vom Rohstoff über Maschinen und
Ausrüstungen für die Kunststoff- und Kautschukindustrie, die
Peripherietechnik sowie Halbzeuge und technische Teile bis hin zu
Dienstleistungen spricht das Großevent so gut wie jeden in der Branche an. Besucherzielgruppen sind neben den Kunststoffverarbeitern
und Gummiherstellern beispielsweise auch die Verpackungsbranche,
der Fahrzeugbau, die Elektronik und Elektrotechnik, Medizintechnik,
chemische Industrie, Landwirtschaft und Bau.
Bei aller Vorfreude auf die diesjährige K sollten die frühzeitige
Planung und dabei auch die Zimmerbuchung nicht auf die lange Bank
geschoben werden. Unterstützung für Reiseplanung und Messevorbereitung bietet der Veranstalter auf der Messe-Homepage unter dem
Menüpunkt „Services für Besucher“.
www.k-online.de
www.brueckner.com
: Herr Baumeister, wie oft waren Sie persönlich bereits auf
der K?
Michael Baumeister: Ich kenne die
K bereits seit Ende der 70er, wo
ich schon als Schüler die Gelegenheit zu Besuchen hatte. Während
des Studiums und natürlich über
meine gesamte berufliche Laufbahn habe ich sie immer besucht
und sicherlich das Dutzend an
Teilnahmen schon überschritten.
Spritzgiessautomaten
Kompakt & Rein
: Was ist für Sie das Besondere der K?
Baumeister: Für uns als Aussteller
BOY–Spritzgießautomaten
mit integrierter Laminar–
ist es gerade auf der K extrem
wichtig, unseren Kunden und
Besuchern echte Highlights mit
einem gewissen Überraschungseffekt zu präsentieren, gerade weil
wir es in unserem Nischenmarkt
mit einer überschaubaren Anzahl
an Kunden zu tun haben, mit denen wir ja laufend in Kontakt
stehen. Die Vorbereitungen dafür
beginnen mindestens ein Jahr im
Voraus und das unterscheidet die
K schon von anderen Messen.
: Schildern Sie uns bitte ein
überraschendes, erhellendes
oder amüsantes Erlebnis von
einer vergangenen K?
Baumeister: Unter dem Stichwort
erhellend, ist für mich die K eine
exzellente Gelegenheit, alle drei
Jahre die Entwicklung der Technologien in einzelnen Länder (zum
Flow–Box und Verpackungsautomat sind preisgünstige,
www.pixelio.de
effiziente Alternativen zu
herkömmlichen Systemen.
25. – 29. April 2016
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Die frei überstehende Zwei–
Platten–Schließeinheit der
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hat bauartbedingte Vorteile
für die Reinraumproduktion.
Die Anforderungen der ISO–
Klasse 6 werden sehr gut
erfüllt.
MESSEN + AUSSTELLUNGEN
JEC-WORLD
14 26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
Die ganze Kette der Verbundwerkstoffe
Die JEC präsentiert sich in Paris vom 8. bis 10. März 2016 in einem neuen Format: Neues Messegelände, neuer Name und ein
erweitertes Programm, das die gesamte Composites-Wertschöpfungskette bis hin zum Endanwender abdeckt
Die JEC Group zeichnet auch dieses Jahr 29 Unternehmen mit einem JEC Innovation Award aus. Die
Verleihung findet am 8. März direkt auf der JEC World in Paris Nord Villepinte statt. Foto: JEC
Links: JEC World als Leitmesse für Verbundwerkstoffe: neuer Standort, neues Format, neues Programm. Der Veranstalter erwartet vom 8. bis 10. März 2016 im Paris Nord Villepinte Exhibition Center
fast 40.000 Besucher. Foto: JEC
Treffpunkt Die Verbundwerkstoff-
industrie beschäftigt weltweit
550.000 Fachleute und generierte
2014 einen Umsatz von 65 Mrd.
EUR. Grund genug für die weltweit
größte Verbundwerkstoff-Messe,
die JEC in Paris, auf ein größeres
Messegelände zu ziehen und sich
einen neuen Namen geben: JEC
World. Die Veranstaltung findet
ab diesem Jahr (8. bis 10. März
2016) im Paris Nord Villepinte
Exhibition Center statt, dessen
Gelände in der Nähe des Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle liegt.
Neues Messeformat
bis zum Endanwender
Doch nicht nur Standort und
Name sind neu – auch das Format
und das Programm wurden erweitert. Die Messe und die dazugehörigen Konferenzen richten
sich jetzt an die gesamte Composites-Wertschöpfungskette, angefangen von der Rohstoff- über die
Zwischenproduktbranche bis hin
zur Endanwenderindustrie. Der
Schwerpunkt liegt dabei auf der
Luft- und Raumfahrt, dem Automobilbau, der Konstruktion, der
Energieindustrie sowie der Sportund Freizeitbranche, in denen
Verbundwerkstoffe verstärkt zum
Einsatz kommen.
Werkstoff des
Jahrhunderts
„Verbundwerkstoffe können die
Welt verändern. Im vergangenen
Jahr haben wir im Rahmen der
Messe eine Ausstellung namens
,Composites for Better Living‘ ins
Leben gerufen, um Gegenstände
aus Verbundwerkstoffen zu präsentieren, die zu einer Steigerung
der Lebensqualität beitragen. Dieses Jahr gehen wir noch einen
Schritt weiter und befassen uns
mit der Frage, inwieweit Composites eine Antwort auf die Herausforderungen dieses Jahrhunderts
darstellen: Energie, Nachhaltigkeit und Umwelt“, erklärt Frédérique Mutel, Präsidentin und
CEO der JEC-Gruppe. „Deshalb
werden wir Materialien, Technologien und Produkte ausstellen,
die zunehmend energiesparend,
ressourcenschonend und wiederverwendbar sind.“
Vier neue CompositesPlanets
Die JEC-Gruppe führt in diesem
Kontext vier neue Bereiche, sogenannte Planets, ein und bietet den
Besuchern so die Möglichkeit,
ihrer Neugier nachzugehen und
die Zukunft zu erforschen: Planet
Luft- und Raumfahrt, Planet Automobil und Planet Nachhaltigkeit.
Der Planet „Composites for Better
Living“ wird 2016 der Sport- und
Freizeitbranche gewidmet sein.
Um diese vier Planeten herum
wird eine ganze Galerie an Innovationen angeordnet sein. Weiter-
ein Ort sein, an dem sich immer
vielfältigere und oftmals auch
unerwartete Perspektiven mit
Verbundwerkstoffen auftun und
an dem innovative Köpfe ihre
Entdeckungen mit anderen teilen
können“, erläutert Mutel das neue
Konzept der Messe.
Innovationen
im Rampenlicht
Frédérique Mutel, Präsidentin
und CEO der JEC-Gruppe: „Die
JEC World wird Verfahren und
Materialien zeigen, die zunehmend energiesparend, ressourcenschonend und wiederverwendbar sind.“ Foto: K-ZEITUNG
hin wird es Diskussionsforen und
Networkbereiche geben.
„Mit unserem neuen Format
möchten wir der stetig wachsenden Anzahl an Besuchern Rechnung tragen und neue Inspirationen schaffen. JEC World 2016 soll
Zusätzlich zu den vier neuen Planets wird die JEC Group auch
dieses Jahr wieder zahlreiche Unternehmen mit einem JEC Innovation Award auszeichnen. Die
Jury hat aus mehr als 100 Bewerbungen die besten29 Innovationen
bei Verbundwerkstoffen ausgewählt. „Die Entscheidungen für
die Auszeichnung der besten
Projekte wurden angesichts der
Fülle, Diversität und beeindruckenden Qualität der in diesem
Jahr vorgestellten Projekte noch
schwieriger!“, verrät Mutel.
„Mit Kategorien, die von Rohstoffen zu Prozessen und Anwendungen in zahlreichen Gebieten reichen, bieten die siegreichen Projekte einen kompletten Überblick
über die Wertschöpfungskette der
Verbundwerkstoffe. Die Projekte
kommen aus Europa, Amerika
und Asien und stellen so die in-
ternationale Wertschöpfung des
Programms unter Beweis“, erklärt
Mutel. „Mobilität und Nachhaltigkeit sind in dieser Auflage
der Veranstaltung die am häufigsten wiederkehrenden Themen,
wobei der Schwerpunkt auf Automotive, öffentlichen Verkehrsmitteln und nachhaltigeren Prozessen liegt.“
Die feierliche Verleihung der JEC
Innovation Awards findet am
8. März um 17 Uhr direkt auf auf
der JEC World in Paris Nord Villepinte statt.
Ehrengastland
Republik Korea
In den vergangenen Jahren haben
südkoreanische Unternehmen
neue Maßstäbe mit diversen beachtenswerten Entwicklungen von
Verbundwerkstoffen gesetzt, die
insbesondere aufgrund ihrer
Durchbrüche im Bereich Carbon
weltweite Anerkennung fanden.
Darüber hinaus kommt bei der
Entwicklung von Verbundwerkstoffen den engen Beziehungen
innerhalb des Goldenen Dreiecks
aus Regierung, Industrie und Forschung eine große Bedeutung zu.
Dieses Modell eines dynamischen
Kreislaufsystems hat sich in vielen
Ländern erfolgreich bewährt, und
Südkorea ist ein sehr gutes Beispiel
hierfür.
Umfangreiches
Rahmenprogramm
Die drei Tage (8. bis 10. März), die
die JEC World ihre Pforten öffnet,
bieten ausreichend Zeit, um die
1.300 ausstellenden Unternehmen
in Augenschein zu nehmen, an den
elf Konferenzen und der Preisverleihung der Innovation Awards
teilzunehmen, die über 30 Fachvorträge zu besuchen und an den
über 600 B2B-Meetings teilzunehmen. Darüber hinaus wird im
Rahmen von JEC World auch der
sogenannte „Automotive Composites Circle“ stattfinden, der führende Unternehmen der Automobilbranche zusammenführt, um
Synergien zu heben und Networking zu fördern. Höhepunkte des
im vergangenen Jahr abgehaltenen
Circle waren Reden von PSA, Toyota, Siemens und dem „Institute
for Advanced Composites Manufacturing Innovation“, die dem
Publikum wertvolle Einblicke
gewährten. Parallel hierzu werden
im Bereich Livedemo die zunehmenden Fortschritte in der Automatisierung der Compositeherstellung veranschaulicht. MG
www.jeccomposites.com
JEC World 2016
Die Verbundwerkstoffbranche trifft sich im Rahmen der JEC neuerdings an Frankreichs größtem Veranstaltungsort, dem Paris Nord
Villepinte Exhibition Center. Das moderne Messegelände ist gut erschlossen und liegt nah am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle sowie
dem TGV-Bahnhof Roissy und ist dank der Regionalzüge RER und der
JEC-Shuttlebusse vom Pariser Stadtzentrum gut zu erreichen.
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Ausstellungsfläche: 62.000 m²
Aussteller:
mehr als 1.300
Konferenzen:
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Länder:
100
Rahmenprogramm: JEC Innovation Awards, 600 B2B-Meetings,
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Awards:
am 8. März, 17 Uhr
MESSEN + AUSSTELLUNGEN
JEC-WORLD
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4 15
Immer kürzere Taktzeiten
Wet Moulding als Alternative zu HD-RTM
CFK-Bauteile in Serie: Die im
Wet Moulding hergestellte
Bodenoberschale für BMW
Foto: Krauss Maffei
Nasspressen Auf der JEC präsen-
tiert Krauss Maffei zahlreiche
Lösungen zur Herstellung von
faserverstärkten Kunststoffbau-
teilen. Eine dieser Technologien
zur Herstellung von CFKBauteilen ist das Wet
Moulding, auch Nasspressen genannt. Im
Vergleich zu
k la s si s chen
RTM-Verfahren überzeugt
das Wet Moulding
durch eine einfach gehaltene
Prozesskette – der Preformprozess
entfällt vollständig – und bietet
damit eine wirtschaftliche Alternative zur Herstellung neuer
Leichtbauelemente im Fahrzeugbau. Beim Wet Moulding bringt
ein Mischkopf das Harz bahnenförmig auf das plan liegende Faserhalbzeug auf, das erst danach ins
Werkzeug verbracht und dort in
Form gepresst wird. Dies spart
Zeit, weil bei einem Bauteil der
Harzauftrag erfolgen kann, während gleichzeitig ein anderes im
Werkzeug aushärtet. Zum anderen
kann das System reaktiver sein,
da das Füllen in der beheizten
Form entfällt.
Auf der JEC in Paris präsentiert
Krauss Maffei aktuelle Anwendungsbeispiele aus der Großserienproduktion des neuen 7er BMW
sowie des Elektroautos i8. „Unsere Expertise demonstrieren wir
auf der JEC mit zahlreichen aktuellen Anwendungsbeispielen“,
betont Erich Fries, Leiter der Business Unit Composites/Surfaces bei
Krauss Maffei. MG
Krauss Maffei | Halle 6, Stand A38
www.kraussmaffei.com
Riesige Leichtgewichte
Wirtschaftliche FKV-Fertigung
Integrierte Lösungen aus einer Hand – neuer Infrarotofen
für schnelle Aufheizprozesse
Leichtbau Während der JEC World
2016 wird Engel sein kontinuierlich wachsendes Produktspektrum sowie die neuen Möglichkeiten im Technologiezentrum für
Leichtbau-Composites präsentieren.
Engel gründete 2012 ein eigenes
Technologiezentrum für die interdisziplinäre Entwicklung neuer
Compositeverfahren. „Spritzgießanwendungen im Automobilbau
unterliegen seit jeher einem besonders hohen Effizienzdruck“,
betont Peter Egger, Leiter des
Engel-Technologiezentrums für
Leichtbau Composites in St. Valentin/Österreich. „Auf Basis unserer
Erfahrung in dieser Branche haben
wir die V-Duo Baureihe für die
Verarbeitung von VerbundmateAnzeige
Covestro zeigt PUR für 45-Meter-Blatt
Covestro war an der Entwicklung einer neuen Technik für die Fertigung von Rotorblättern aus PUR-Harz und Glasfasergelegen beteiligt. Als Meilenstein haben die Partner jetzt den Prototypen
eines 45 m langen Holmgurts produziert. Foto: Duplexmedia
Windenergie Ein wichtiges Schwer-
punktthema von Covestro ist die
Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen. Gemeinsam mit
Saertex, einem Hersteller von
Glasgelegen, hat das Unternehmen
eine neue Technik für die Fertigung von Rotorblättern für Windkraftanlagen entwickelt. Sie werden nach dem Vakuuminfusions-
verfahren aus einem PUR-Harz
und Glasfasergelegen hergestellt.
Beide Partner stellen die Entwicklung auf der JEC vor.
„Das Polyurethanharz benetzt die
Glasfasern sehr gut und bildet dabei einen sehr robusten, aber leichtgewichtigen Verbund“, erläutert
Dr. Andreas Hoffmann, Leiter der
Entwicklung von PUR-Composites
bei Covestro. „Berücksichtigt man
noch die Vorteile gegenüber den
bisher eingesetzten Epoxidharzen,
bietet unser Harz die ideale Voraussetzung für die künftige Herstellung noch größerer und damit
effizienterer Windkraftanlagen.“
Erst kürzlich wurde der Prototyp
eines 45 m langen Holmgurts für
Rotorblätter hergestellt. Der Gurt
ist Hauptbestandteil der Blattstruktur eines Rotorblatts und nimmt
die gesamte Windlast auf. MG
Covestro | Halle 5A, Stand H6
www.covestro.com
Für Kunststoffe +
High-PerformancePolymere
Hier der Link;
barlog.de
rialien entwickelt. Das Ergebnis
ist eine kompakte, energieeffiziente Maschine, die kosteneffiziente Fertigungskonzepte erlaubt.“
Die vertikale Schließeinheit ist
statt von zwei von allen vier Seiten
frei zugänglich, was Wartungsarbeiten beschleunigt und die Automatisierung vereinfacht, da
Handlinggeräte platzsparend in-
Blade Runner als Leitung
Fit für die Großserie
DD-Compound zeigt neue Harzleitung
Dieffenbacher stellt Preform Center vor
Vakuuminfusion Einer der wichtigs-
ten Produktionsprozesse für die
Herstellung von Laminaten aus
faserverstärkten Kunststoffen ist
die Vakuuminfusion. Mit der neuen Harzleitung Blade Runner
bietet DD-Compound eine neue,
patentierte Entwicklung, mit der
eine höhere Bauteilqualität mit
einer perfekten Oberfläche erzielt
Die neue Harzleitung Blade
Runner sorgt bei der Vakuuminfusion für perfekte Oberflächen. Foto: DD-Compound
werden kann: keine Abdrücke auf
dem Bauteil, weniger Fehlstellen
und ein einfaches Handling.
Während der Vorbereitung für die
Vakuuminfusion werden eine oder
mehrere Harzleitungen auf dem
Bauteil platziert. Häufig wird ein
Spiralschlauch oder ein OmegaKanal eingesetzt. Diese können
jetzt einfach durch die neue Harzleitung ersetzt werden. Blade Runner ist stabiler als ein Spiralschlauch. Zudem lässt sich die
Leitung leichter verlegen und fixieren. Vor allem aber behält die
neue Harzleitung durch ihr spezielles Design eine Distanz zur
Bauteiloberfläche und übt somit
keinen Druck auf der Oberfläche
auf, Lufteinschlüsse in Bereichen,
an denen die Harzleitung platziert
wird, werden vermieden. Ergebnis
ist eine höhere Bauteilqualität mit
einer perfekten Oberfläche und
strukturell besseren Bauteilen.
Die neue Harzleitung ist geeignet
für alle Bauteile, die mittels Vakuuminfusion hergestellt werden.
Dabei kann Blade Runner in der
Prototypen-, Kleinserien- und
Serienfertigung sowie für den
Formenbau eingesetzt werden. MG
DD-Compound | Halle 5a, Stand M18
www.dd-compound.com
Das Preform Center ermöglicht
eine endkonturnahe Abbildung
des späteren Bauteils mit minimalem Verschnitt.
Foto: Dieffenbacher
Zykluszeiten Auf der JEC präsen-
tiert Dieffenbacher zahlreiche
Entwicklungen rund um das Pressen von faserverstärkten Kunststoffbauteilen. Die Neuheiten in
den Bereichen Tapelegen, Preformverfahren, RTM und Nasspressen ermöglichen vollautomatische Abläufe, kürzere Zykluszeiten und effizientere Herstellungsprozesse.
Herausgepickt wird hier das neue
Preform Center: Sowohl die Prozesse als auch die Anlagentechnik
des Preform Centers sind Eigen-
entwicklungen von Dieffenbacher.
Die Technik ermöglicht die Herstellung komplexer Carbonfaserpreforms in kurzen Zykluszeiten.
Entscheidender Faktor hierbei ist
die Automatisierung des Drapiervorgangs: Die Zykluszeiten wurden von bis zu 3 h auf unter 3 min
gesenkt und die Ausbringungsleistung wurde deutlich erhöht.
Die Preformtechnologie von Dieffenbacher ermöglicht zudem eine
endkonturnahe Abbildung des
späteren Bauteils mit minimalem
Verschnitt. Dadurch ergeben sich
eine geringe Abfallrate sowie Faserorientierungen, die den Belastungsanforderungen des späteren
Bauteils gerecht werden. Mit der
Preformtechnologie macht das
Unternehmen den Weg frei für den
Einsatz kohlenstofffaserverstärkter Kunststoffe (CFK) in der automobilen Großserie: 120.000
Bauteile pro Jahr sind mit dem
neuen Verfahren bereits realisierbar. MG
Dieffenbacher | Halle 6, Stand B31
www.dieffenbacher.de
Auch IR-Öfen zum Aufheizen von Halbzeugen wie Organoblechen
kommen bei Engel aus eigener Entwicklung und Fertigung. Foto: Engel
tegriert werden können und auf
direktem Weg in den Werkzeugbereich gelangen. Die Pressen
werden wahlweise mit oder ohne
Spritzeinheit geliefert.
Liefert Engel Maschine und Roboter aus einer Hand, greifen beide
Komponenten der Fertigungszelle
auf eine gemeinsame Datenbasis
zu und können ihre Bewegungsabläufe aufeinander abstimmen,
was die Gesamteffizienz erhöht
und in vielen Anwendungen die
Zykluszeit verkürzt.
Engel fertigt den
Infrarotofen selbst
Auch ein neuer Infrarotofen lässt
sich vollständig in die Steuerung
der Maschine integrieren und mit
einheitlicher Bedienlogik über das
Maschinendisplay kontrollieren.
Das Heizsystem dient dem Aufheizen von Halbzeugen wie Organoblechen und gehört zu den
jüngsten Produkten, die Engel für
die Faserverbundverarbeitung
entwickelt hat und im eigenen
Haus fertigt. Dank Infrarottechnologie können mit dem IR-Ofen
schnelle Aufheizprozesse sehr
effizient realisiert werden. Als
qualitätsrelevante Größe wird
dabei die Temperatur mittels berührungslos arbeitender Pyrometern geregelt und lückenlos dokumentiert.
V-Duo Maschinen und die integrierten Systemlösungen finden vor
allem für die Verarbeitung von
duroplastischen Pressmassen wie
SMC und für reaktive Technologien wie HP-RTM, aber auch für
die Verarbeitung von thermoplastischen Halbzeugen wie Organoblechen und Tapes Einsatz. Um
den Jahreswechsel lieferte Engel
drei dieser Maschinen an Kunden
in der Leichtbauindustrie, die alle
ausgerüstet sind mit einer integrierten Hochdruckdosieranlage
von Hennecke, St. Augustin. Zwei
der Maschinen bleiben in Europa,
die dritte, eine V-Duo 1700 mit
17.000 kN Schließkraft, wurde in
Mexiko installiert.
Ebenfalls eine 17.000-kN-Maschine nimmt Engel derzeit in seinem
eigenen Technologiezentrum für
Leichtbau-Composites in St. Valentin in Betrieb. „Wir erweitern
damit die Kapazität für unsere
Entwicklungsarbeiten sowie für
die Projekte unserer Kunden“, so
Egger. SK
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MESSEN + AUSSTELLUNGEN
SAMUPLAST / INTERPLASTICA
16 26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
Italienische Technikanbieter und Verarbeiter selbstbewusst
Auf der Samuplast in Pordenone verkündet der italienische K-Maschinenbauerverband sehr positive Zahlen – in den Hallen
dominiert Moretto mit 250 Maschinen und Geräten – in Zukunft „Moretto 4.0“ – 190 Haitian-Maschinen 2015 nach Italien
Wachstumsmarkt Anfang Februar
kombinierte die Messestadt Pordenone/Italien die Teilmesse
Samuplast mit Samumetal und
Zuliefererschau Subtech. 490 internationale Aussteller aus 30
Ländern mit insgesamt 30.000 m2
Ausstellungsfläche konnten über
10.000 Fachbesucher begrüßen.
Allein der Peripherietechnikhersteller Moretto beherrschte die
Ausstellung in Halle 1 mit über
1.600 m2 Ausstellungsfläche und
demonstrierte 250 Maschinen und
Geräte. Neben einer laufenden
Spritzgießmaschine am Stand war
nach der jüngsten Contrex-Übernahme auch eine komplette Blasfolienanlage mit Moretto-Dosiertechnik in Aktion zu begutachten.
Italienisches
Erfolgsjahr
Als Geschäftsführer des italienischen Verbands der Kunststoffund Gummimaschinenbauer,
Assocomaplast, lobte Mario Maggiani, dass sich Moretto mit seinem Engagement auf der noch
jungen Samuplast als treibende
innovative Kraft erweise und so
den Unternehmergeist Italiens
verkörpere. Derzeit befinde sich
der italienische Maschinenbau für
die Kunststoff- und Gummiverarbeitung auf stabilem Wachstumskurs. Laut den Assocomaplast-Statistiken bis Oktober
deute sich ein sehr starker Jahres-
verlauf 2015 an mit einem Gesamtumsatz von 2,8 Mrd. EUR. „Damit
dürften wir das bisherige Erfolgsjahr 2006 mit damals 2,75 Milliarden Euro übertroffen haben“,
unterstrich Maggiani. Dabei zeigten sich die italienischen Anbieter
nicht nur im Export erfolgreich,
auch auf dem Binnenmarkt sei die
Trendwende gelungen und ein
Umsatzplus erzielt worden. Als
Erfolgstreiber gelten neuartige
Produkte und Technikführerschaft auf einigen Gebieten.
Ebenso konnte Renato Moretto als
Unternehmenschef positive Geschäftszahlen von 2015 berichten.
So habe der Gesamtumsatz weltweit um über 30 % auf etwa 60
Mio. EUR gesteigert werden können. Moretto verzeichne dabei
starkes Wachstum auch auf dem
italienischen Heimatmarkt, der
etwa ein Fünftel des Umsatzes
ausmacht. Daneben ist Deutschland das wichtigste Exportland.
Ziel: Moretto 4.0
„Wir wollen unseren Beitrag zur
Weiterentwicklung der Branche
leisten“, erklärte Moretto. Mit
derzeit 161 Patenten sieht er sein
Unternehmen in der technischen
Führungsrolle und bezeichnet
Norditalien als ein Forschungszentrum für die gesamte Produktionskette. In den kommenden
drei Jahren werde Moretto die
digitale Kommunikation zwi-
Mit über 250 Maschinen und Geräten am Stand der Platzhirsch:
Moretto dominierte die diesjährige Samuplast in Pordenone. Foto: Thomas Behne
schen Maschinen und Anlagen
unter dem Schlagwort „Moretto
4.0“ so weiterentwickeln wie bisher die reine Technik. „Internet
und Datenrevolution werden die
Produktion der Zukunft grundlegend verändern“, sieht Renato
Moretto voraus. Sein Drei-JahresPlan sehe Investitionen und Entwicklungsarbeit vor, mit dem Ziel,
von sensorischer Maschinentechnik bis zum E-Commerce alle
Schritte in der Prozesskette neu
miteinander zu verknüpfen und
zu modernisieren. Der Unternehmensstammsitz in Massanzago
werde in dieser Phase deutlich
ausgebaut werden.
Auch andere Aussteller bestätigen
die investitionsfreudige Stimmung am italienischen Standort.
„Hohe Standzeiten und Gerätequalität geben oft den Ausschlag“,
betont Nicola Sammali als Repräsentant von Tool-Temp in Italien.
Aufbruchstimmung
„Für uns war 2015 ein sehr gutes
Jahr, wir konnten 190 HaitianSpritzgießmaschinen in Italien
vertreiben und 50 weitere in Rumänien“, berichtet Corrado Lancini als Vertriebler der IMG Industrie Meccaniche Generali,
offizielle Handelsvertretung der
Innovationen aus Norditalien haben zu einem neuen Erfolgsjahr 2015 geführt: Renato Moretti (l.) und
Mario Maggiani, Geschäftsführer des italienischen
Kunststoff- und Gummimaschinenbauer-Verbands
Assocomaplast. Foto: K-ZEITUNG
chinesischen Maschinenmarke.
Beide Maschinen am Stand, eine
hydraulische Mars und eine vollelektrische Zeres, tragen einen
„Venduta“-Aufkleber. Verkauft
kurz vor der Messe. Mit 110 verkauften Maschinen lag die elektrische Zeres vor der Mars mit 80
Maschinen. „Die Mehrkosten von
20 Prozent hat der Anwender über
Energieeinsparungen schnell wieder heraus“, sagt Lancini.
Mit einer Arburg AllrounderMaschine am Stand machte der
Verarbeiter Gammaplast aus
Brugnera auf sich aufmerksam.
„Wir setzen in der Fertigung ausschließlich auf Arburg-Maschi-
nentechnik“, unterstreicht Sara
Brunetta, verantwortlich für Marketing. Der Spritzgießer produziert Zulieferteile für die Automobilindustrie, Komponenten für
Elektrik/Elektronik und Lichtsysteme und hat Expertise im Werkzeugbau. „Unsere Kunden sitzen
in Italien, unsere Produkte gehen
aber an OEMs weltweit“, berichtet
Brunetta. In den kommenden zwei
bis drei Jahren strebt das Unternehmen einen Wachstumskurs
und die Gewinnung internationaler Kunden an, zum Beispiel
auch aus Deutschland. GR
www.assocomaplast.org
www.samuexpo.com
Interplastica hat deutliches Zeichen gesetzt
Mehr Besucher – Aussteller blicken vorsichtig optimistischer in die Zukunft – Medizintechnik hat im
Branchenmix deutlich zugelegt – Automobilbau schwächer denn je
Bedeutender Markt Die diesjährige
Interplastica wurde bereits im
Vorfeld von allen Beteiligten als
Gradmesser und Impulsgeber für
den russischen Markt apostrophiert. Bei den meisten ausländischen und vor allem deutschen
Ausstellern war die Erwartungshaltung vor dem Start gleich null
– nicht zuletzt, weil ihr Russlandgeschäft in den letzten Monaten
wiederum stark rückläufig war.
Der Ölpreisverfall sowie eine fortgesetzte Rubelschwäche mit einer
Inflationsrate von etwa 15,8 % im
vergangenen Jahr und die daraus
resultierende zögerliche Kreditvergabe machen Investitionen vor
allem für kleine Unternehmen
schwierig.
Wie die Messe Düsseldorf mitteilt,
kamen 20.900 Fachleute aus Russland und den Nachbarstaaten zur
Interplastica und Upakovka/Upak
Italia. Das waren 1.900 mehr als
2015. Insgesamt präsentierten bei
beiden Messen 828 Unternehmen
aus 38 Ländern ihre Angebote.
Für deutsche Maschinenbauer ist
Russland nach wie vor ein interessanter Absatzmarkt, auch wenn
die Zahlen aktuell rückläufig sind.
Die deutschen Exportlieferungen
von Kunststoff- und Gummimaschinen nach Russland beliefen
sich im Zeitraum Januar bis November 2015 auf 118,8 Mio. EUR;
das ist ein Minus von 16,7 % gegen-
Olaf Kassek, Geschäftsführer
OOO Engel, Moskau: „Auffallend ist, dass uns in diesem
Jahr mehr Topentscheider
besuchten.“ Foto: Engel
Gerd Liebig, Geschäftsführer
Sumitomo (SHI) Demag: „Die
Projektlage ist im Vergleich
zum Vorjahr erheblich verbessert.“ Foto: Sumitomo (SHI) Demag
über demselben Vorjahreszeitraum. Trotz dieses Auftragsrückgangs bleibt Deutschland wichtigster Lieferant in diesem Segment. 2014 (Zahlen für 2015 sind
noch nicht verfügbar) lag der
deutsche Marktanteil bei 23,9 %.
Es folgte Italien mit 12,6 % vor
China mit 11,6 %.
In diesem Zusammenhang befragte die K-Redaktion Gerd Liebig,
Geschäftsführer Sumitomo (SHI)
Demag, Schwaig, und Olaf Kassek,
Geschäftsführer von OOO Engel
in Moskau, zur derzeitigen Situation des russischen Marktes nach
den Moskauer Interplastica Messetagen. Beide sind seit Jahren
Kenner des russischen Marktes.
Sowohl Engel als auch Sumitomo
(SHI) Demag sind seit Jahrzehnten
in Russland nicht nur aktiv, sondern auch erfolgreich.
„Die Interplastica 2016 in Moskau
hat da ein deutliches Signal gesetzt.
Die Projektlage ist im Vergleich
zum Vorjahr erheblich verbessert
und die Investitionen zielen stark
auf die Medizintechnik, die Verpackungsindustrie und die Kosmetik. Dies wird kein Erstarken
des russischen Marktes zur Folge
haben, jedoch scheint der Markt
nun endlich die Talsohle erreicht
zu haben. Besucherqualität, Gesprächsinhalte und die aktuelle
Investitionsneigung und -bereitschaft stimmen da eher hoffnungsvoll“, so Gerd Liebig.
„Die meistgestellte Frage auf der
Interplastica war somit: ,Ihr bleibt
doch hier, oder?‘“ Weiter erklärte
Liebig, dass Sumitomo (SHI) Demag fast 2.000 Kunden im Markt
habe. Darüber hinaus bestehe
historisch auch eine enge Integration in die russische Wirtschaft
und diese gelte es nun wieder gezielt auszubauen. Zur Situation im
russischen Markt ergänzte Liebig,
dass bereits viele europäische Unternehmen dem russischen Markt
mittlerweile den Rücken gekehrt
haben. Doch so langsam keime in
der aktuellen Untergangsstimmung Hoffnung auf. Während in
den Jahren vor den politischen
Schwierigkeiten die Integration
Russlands gerade in den europäischen Staatenverbund betrieben
wurde, geht nun die Tendenz zur
Autarkie Russlands.
Statt Auto
Medizintechnik
„Vor dem Hintergrund der neuen
Situation in Russland sind wir mit
der Interplastica 2016 sehr zufrieden. Die Anzahl der Besucher an
unserem Stand ist identisch mit
2015, die Qualität der Gespräche
im Vergleich zum Vorjahr aber
deutlich gestiegen. Es ging vor
allem um sehr konkrete, in den
nächsten Monaten umzusetzende
Projekte. Dabei hat die MedicalIndustrie im Branchenmix stark
zugelegt“, so Olaf Kassek. Und
weiter: „Auffallend ist auch, dass
in diesem Jahr deutlich mehr Topentscheider die Messe besuchten.
Wir sprachen mit vielen Geschäftsführern und Inhabern. Was
sie besonders beschäftigt, ist die
Frage, ob sie auf uns als Zulieferer
langfristig bauen können und wir
sie auch weiterhin mit Ersatzteilen
versorgen können.“ Engel Moskau
feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Dazu Kassek:
„Wir haben während dieser Zeit
unsere Präsenz vor Ort kontinuierlich gestärkt. Außer der Vertriebs- und Serviceniederlassung
haben wir zwei Service- und Trainingszentren in St. Petersburg und
Nizhny Novgorod etabliert und
ein Servicenetz aufgebaut. Wir
haben vor Ort eine eigene Servicehotline und ein eigenes Ersatzteillager, das reichhaltig gefüllt ist.
Diese Struktur steht nicht zur
Diskussion, und auch nicht die
Zahl unserer Mitarbeiter. ,Made
in Austria‘ ist hier ein QualitätsGütesiegel, Engel wird als internationaler Technologieführer
wahrgenommen und gleichzeitig
sind wir als OOO Engel eine russische Firma mit größtenteils russischen Mitarbeitern. Von 2006
bis heute haben wir mehr als 1.000
Spritzgießmaschinen und Fertigungszellen installiert und unseren Kundenstamm deutlich ausgebaut. Zu den Kunden, die schon
vor der Gründung der Niederlassung von Österreich aus betreut
wurden, kamen in dieser Zeit mehr
als 200 Neukunden hinzu.“
Zur derzeitigen russischen Situation erklärte Kassek gegenüber der
K-ZEITUNG: „Wir gehen nicht
mehr davon aus, dass sich die Situation in Russland kurzfristig verändern wird. Die Ölpreise werden
auf einem niedrigen Niveau bleiben und auch die Sanktionen
werden nicht aufgehoben werden.
Das ist unsere neue wirtschaftliche
Realität. Dennoch sehen wir hier
weiterhin ein sehr großes Potenzial. Auch in Zukunft benötigt
Russland leistungsstarke Spritzgießmaschinen und effiziente
Technologien aus westeuropäischer Entwicklung und Fertigung.“
Aktuell werde vor allem in margenträchtige Hochtechnologieanwendungen investiert und der
Trend zur Lokalisierung stärke die
Hersteller von Medizintechnikund Verpackungsprodukten.
Die K-Redaktion wird in den
nächsten Ausgaben noch intensiver über den russischen Markt
berichten. ROE
www.interplastica.de
TECHNOLOGIE
Werkstoffe
Biorep ersetzt bei
Ricordi-Kammer PEI
durch PPSU Seite 27
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4 17
Silikon für LEDs
AUS DEM INHALT
Technologie im Fokus
Wacker hat neue Vergussmassen mit hohem Brechungsindex im Programm
Blasformtechnik: Herzog Mineralbrunnen Schäfer stellt PETFlaschen mithilfe einer KHS Inno PET Blomax Serie IV selbst her 18
Reinraumtechnik: Colandis optimiert Prozesse beim Spritzgießen unter Reinraumbedingungen ............................................... 20
Technologie aktuell
Energieeffizenz von Extrudern soll zukünftig standardisiert
messbar sein ..................................................................................... 22
Spritzgießtechnik: Arburg fertigt auf der Plastimagen auf zwei
Allroundern Leichtbaupedale und Zahnräder ................................. 23
Materialversorgung: Neuartige elektronische Druckkompensation
von Coperion K-Tron für hochgenaue Differenzialdosierer ............ 24
Werkstoffe Lumisil 590 und Lu-
misil 591 sind hochtransparente,
additionsvernetzende Silikonelastomere mit einem Brechungsindex
von 1,53. Sie gehören damit zu den
sogenannten High Refractive Index- oder HRI-Vergussmaterialien. Solche Typen eignen sich insbesondere zur Herstellung hocheffizienter Leuchtdioden. Das
HRI-Silikon schützt den empfindlichen LED-Chip vor mechanischen Einflüssen und korrosiven
Gasen. Zugleich ermöglicht der
hohe Brechungsindex des Silikons
eine optimale Lichtausbeute.
Besonders hitzestabil
Laut Hersteller haben Tests ergeben, dass die neuen HRI-Silikone
in puncto Lichteffizienz, Temperatur- und Dampfbeständigkeit
und Undurchlässigkeit für korrosive Gase Wettbewerbsprodukten
in nichts nachstehen. In einigen
Punkten wie beispielsweise Hitzestabilität seien sie sogar deutlich
besser. Lumisil 591 verkrafte bis
zu 1.000 Hitzezyklen. Das sei auch
der Grund, weshalb die neuen
HRI-Silikone für HochleistungsLEDs geeignet sind, denn hier sind
die thermischen Belastungen besonders groß.
Laut Wacker sind die neuen HRISilikone gut zu verarbeiten, hitzebeständig und nach der Vulkanisation absolut klebfrei. Außerdem
weisen sie ein optimiertes Fließund Vernetzungsverhalten auf.
Mit einer Mischviskosität von
2.000 bzw. 2.500 mPa ∙ s ermöglichen sie eine effiziente, kostengünstige Verarbeitung. Beide Produkte eignen sich zur Verkapse-
DIE TECHNOLOGIEZAHL
Dünnwandverpackungen in Europa
Die Konzentration bei den europäischen Herstellern von Dünnwandverpackungen hat aktuell weiter zugenommen. Im Jahr 2012 kontrollierten die Top 10 noch 40 % des EU-Marktes. Quelle: AMI
lung des LED-Chips mittels
kontaktloser Dispenseprozesse.
Lumisil 590 und Lumisil 591 bilden
Vulkanisate unterschiedlicher
Härte. Lumisil 590 ist mit Shore A
65 relativ weich, während Lumisil
591 mit einer Härte von Shore D
40 deutlich härter eingestellt ist.
Bald im Markt zu sehen
Die Materialien wurden erst vor
Kurzem an Kunden bemustert und
befinden sich noch in der Qualifikationsphase. Die ersten Reaktionen seien jedoch so positiv, dass
man bei Wacker davon ausgeht,
dass die Neuheiten schon bald in
LEDs am Markt zu finden sein
werden. Laut Wacker werden LEDs
vorwiegend in Asien produziert.
Größter Einzelmarkt ist China,
aber auch Korea, Japan, Taiwan
und Malaysia sind wichtige Länder. Wichtige Player in Sachen
LED-Entwicklung sind zudem
Deutschland und die USA.
Entwicklungszentrum
in Südkorea
Wacker betreibt in der koreanischen Hauptstadt Seoul ein eigenes
Entwicklungslabor für Silikone,
das Center of Excellence Electronics (CoEE). Dieses Labor kooperiert eng mit koreanischen Elektronik- und LED-Herstellern und
unterstützt diese bei der Entwicklung neuer Produkte und von
maßgeschneiderten Hightechlösungen. Auch die neuen HRISilikone wurden von den Silikonexperten in Korea formuliert und
entwickelt. PL
www.wacker.com
KURZ BERICHTET
Behälter blasen, füllen und etikettieren
Der Trend zur Blockung mehrerer Aggregate zu einer Maschine ist ungebrochen. Aus einem ganz einfachen Grund: Die Vorteile für die Betreiber überwiegen. Die Krones Tochter Kosme S.r.l., Roverbella/Italien, hat
nun mit dem 3Bloc das innovative Konzept einer Blockaufstellung vorgestellt, die es in zwei Varianten gibt, für PET- und für HDPE-Behälter.
Den 3Bloc für PET bilden die drei hintereinandergeschalteten Maschinen: Blasmaschine, Füller und Etikettiermaschine. Dabei kann die
Ausführung der Flexa Etikettiermaschine variieren als Selbstklebeetikettierung mit einem Flexa Sensicol Aggregat oder als Rundumetikettierung mit Rollfeed-Anwendung. Geeignet ist diese Ausführung sowohl
für zylindrische, quadratische PET-Flaschen als auch für Behälter mit
Sonderformen. Die maximale Leistung liegt bei 16.000 Flaschen pro
Stunde. Bei HDPE-Behältern ersetzt ein Unscrambler zum Aufrichten
der fertig zugeführten HDPE-Behälter die Blasmaschine. Diese 3BlocVariante kann bis zu 25.000 Flaschen pro Stunde verarbeiten.
Das technisch solide gestaltete Konzept 3Bloc überzeugt vor allem
durch seinen deutlich geringeren Energiebedarf gegenüber Einzelmaschinen, zum anderen auch durch seine höhere Effizienz und große
Bedienerfreundlichkeit dank der Human Machine Interface-(HMI-)
Bedienoberfläche. Positive Auswirkungen hat die Blockbauweise
natürlich auch auf den Platzbedarf des Maschinenlayouts sowie die
Investitions- und Betriebskosten. Beispielsweise entfallen die Zwischentransporteure, aber auch die Zeiten für Formatwechsel sowie
Wartungsaufwand verkürzen sich. SL
ELASTOMERE
Das Center of Excellence Electronics in Pangyo/Südkorea bietet umfassendes Silikon-Know-how vor Ort und arbeitet eng mit führenden
Herstellern in der koreanischen Elektronik- und Beleuchtungsindustrie zusammen. Foto: Wacker
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Stefan Lenz
Zuständig für den Bereich
Blasformtechnik
BLASFORMTECHNIK
0821 319880-54
[email protected]
18 26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
Eine gelungene Investition
Die Herzog Mineralbrunnen Schäfer Betriebsgesellschaft mbH aus Bochum stellt ihre PET-Flaschen nun mithilfe einer
KHS Inno PET Blomax Serie IV selbst her – die Streckblasmaschine rechnet sich bereits nach zwei Jahren
Verpackungstechnik Mit dem Ge-
danken, seine PET-Flaschen nicht
mehr länger fertig zu kaufen, sondern selbst am Standort Bochum
zu produzieren, spielt Gerd Stork,
Betriebsleiter der Herzog Mineralbrunnen Schäfer Betriebsgesellschaft mbH, Ende 2014 schon
länger. Doch es gibt auch Gründe
dagegen: Die Räume für die Anlage fehlen, der Aufwand für die
Umstellung erscheint groß, und
die bisherige Produktion ist etabliert und funktioniert gut. Es
braucht einen Partner, der Stork
nicht nur mit Rat, sondern auch
mit Tat zur Seite steht. Auf der Brau
Beviale 2014 in Nürnberg entsteht
der Kontakt zu Frank Fretwurst,
Head of Area Product Management der KHS Corpoplast GmbH.
Die beiden kommen ins Gespräch
und am Ende ist sich auch Fretwurst sicher, dass es bei Herzog
Mineralbrunnen Potenzial für
Einsparungen gibt. Die beiden
bleiben in Kontakt und KHS unterbreitet Stork eine Beispielrechnung. Würde er weiter, wie in den
vergangenen zehn Jahren, seine
Flaschen zukaufen, ändert sich
nichts. Im besten Fall steigt der
Preis für die Flaschen nicht. Der
Alternativvorschlag: eine Streckblasmaschine KHS Inno PET
Blomax Serie IV mit äußerst geringen Betriebskosten. Dann muss
Herzog Mineralbrunnen nur noch
PET-Preforms kaufen, die wesent-
lich günstiger sind als fertige Flaschen. Diese werden dann vor Ort
produziert.
Ein Schritt zu mehr
Effizienz
Stork nimmt erneut Kontakt zu
KHS auf. Die Zahlen stimmen,
nun will er sich selbst von der
Anlage überzeugen. Er besucht die
Produktion von KHS in Hamburg
und schaut sich dort das Werk an.
Danach geht es nach Stuttgart:
„Wir haben gemeinsam mit KHS
eine Streckblasmaschine im laufenden Betrieb in Augenschein
genommen“, erklärt Stork. Dort
habe er lange gestanden, erinnert
er sich: „Die Blomax lief und lief.
Damit war die Entscheidung sicher.“
Der Auftrag an den Abfüll- und
Verpackungsspezialisten wird im
März erteilt, wenige Monate nach
dem Zusammentreffen auf der
Brau Beviale. Im August sollen die
ersten selbst produzierten PETFlaschen in Bochum abgefüllt
werden. Ein Anbau mit 128 m2
wird errichtet, in dem die kompakte KHS-Anlage bequem Platz
finden wird. Zeitgleich kümmert
sich der hauseigene Elektrotechnikmeister Stefan Czerwinski um
die Infrastruktur. Insgesamt investiert Herzog Mineralbrunnen
rund 1,6 Mio. EUR in die Maßnahmen. Für die Zeit der Umstel-
Die Steckblasmaschine KHS Inno PET Blomax Serie IV arbeitet mit sehr geringen Betriebskosten.
Foto: KHS
lung lässt Stork eine Woche vorproduzieren, so dass die Kunden
keine Engpässe befürchten müssen. Die Dinge verlaufen wie geplant: Am 14. August 2015 nimmt
Herzog Mineralbrunnen die Anlage in Betrieb. Seitdem läuft alles
rund um die Uhr ohne Probleme.
Leistungsstark
Die Streckblasmaschine KHS Inno
PET Blomax Serie IV formt PETPreforms aus. Das Modell in Bochum hat eine Kapazität von bis
zu 13.500 Flaschen pro Stunde, die
das mittelständische Familien-
unternehmen zu etwa 80 % auslastet. Die leistungsstärksten Varianten der KHS Inno PET Blomax
Serie IV erreichen sogar einen
Durchsatzwert bis zu 81.000 Flaschen pro Stunde. Die Energieeffizienz und der kompakte Aufbau der Maschine waren entscheidende Kriterien für den Einsatz
bei Herzog Mineralbrunnen.
Natürlich durfte auch die Qualität
der Flaschen nicht leiden. Diese
mussten weiterhin optimale Stabilität und geringes Gewicht kombinieren. „Wichtig ist, dass die
Produktion nicht steht. Bei uns
laufen alle Anlagen durch“, sagt
Stork. Rund 35 % aller Produkte
verlassen die Produktion in PET,
der Rest ist Glas. „Doch der Anteil
an PET wächst“, erklärt er. Im Jahr
füllen die Bochumer etwa 29 bis
30 Mio.Flaschen in PET ab.
Um unterschiedlichen Produktionsanforderungen gerecht zu
werden, kann der implementierte
Ofen der KHS Inno PET Blomax
Serie IV individuell mit jedem
Übergabe- und Blasmechanismus
kombiniert werden. Eine spätere
Erweiterung, beispielsweise mit
zusätzlichen Heizkästen, ist zudem aufgrund der modularen
Bauweise des Heizofens problem-
los durchführbar. Aber auch in
puncto Erweiterung der Produktpalette lässt sich die Streckblasmaschine jederzeit an unterschiedliche Bedürfnisse anpassen.
Die Nachhaltigkeit der Investition
gepaart mit der engen partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit
KHS ist es, die Stork heute sagen
lässt: „Ich bin sowas von zufrieden!“ Die hohe Prozessstabilität
und Maschinenverfügbarkeit der
wartungsarmen Anlage lassen ihn
einige Wochen nach der Inbetriebnahme zufrieden zurückblicken.
„In zwei Jahren hat sich die Anlage amortisiert. Wir haben eine
höhere Anlagenverfügbarkeit und
sind flexibler geworden“, sagt er.
Aus einem zufälligen Zusammentreffen gepaart mit einer entscheidungsfreudigen Geschäftsführung wurde eine rundum gelungene Investition für das mittelständische Familienunternehmen. SL
www.khs.com
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Innovatives System
Blasformkühlung baut übermäßige Materialbelastung ab und senkt Kristallisationsraten
Kühltechnik Der kritischste und
zugleich langwierigste Teilprozess
beim Extrusionsblasverfahren ist
das Kühlen der Kunststoffteile, da
das Temperaturgefälle zwischen
der mittels Kaltwasser abgekühlten Außenseite und der wärmeren
Innenseite Materialstress verur-
Paris Nord Villepinte
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Korea
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sacht. Das verschlechtert die Qualität und kann bei Dichtheits-,
Belastungs- oder Fallprüfungen
zu Versagen führen. Rainer Farrag
entwickelte deshalb über viele
Jahre hinweg eine interne Druckluftkühlung, bei der zusätzlich zur
klassischen Außenwandkühlung
das Innere des Produkts bei einer
akzeptablen Temperatur – das
heißt, nicht höher als 5 °C und
nicht tiefer als –35 °C – mit guter
Verwirbelung und optimaler Luftverteilung gespült wird. Die Internal Air Cooling-Systeme (IACS)
der Farrag Tech GmbH erhöhen
die Produktivität um bis zu 35 %
und helfen gleichzeitig, die Qualität der Produkte zu verbessern.
In den meisten Fällen konnten
zudem Materialeinsparungen von
bis zu 10 % erzielt werden. Die
Amortisationszeiten liegen erfahrungsgemäß zwischen zwei Wochen und sechs Monaten.
Das interne Luftkühlsystem besteht jeweils aus einem Druckluftkühlgerät, speziell entwickelten
Ventilblöcken sowie Blasdornen
und einer geeigneten Steuerung.
Für Temperaturen im Bereich von
1 bis 5 °C bietet Farrag Tech den
BMB (Blow Moulding Booster),
einen wartungsfreien Druckluftkühler, den Rainer Farrag für
Blasanwendungen entworfen hat.
Um ein Gefrieren der feuchten
Druckluft im Wärmetauscher zu
verhindern, wurde das Gerät so
konzipiert, dass die Luftaustrittstemperatur auf jeden Fall über 0 °C
liegt. Die Bauweise des BMB ist
sehr kompakt, so dass er platzsparend auf die Blasformmaschine
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Kunststoffteile;
Entwicklung bis
Serienreife
Problemlöser auf
barlog.de
montiert werden kann. Er eignet
sich für jede Art von Druckluftqualität, sofern diese im Bereich
von 6 bis 10 bar liegt. Zusätzlich
muss das gefilterte Kaltwasser mit
einer maximalen Temperatur von
15 °C, das für die Kühlung benötigt wird, werkseitig vorhanden
sein. Mit dem BMB, der in drei
Größen für Druckluftmengen bis
zu 600 Nm3/h verfügbar ist, ist eine
Produktivitätssteigerung von 10
bis 35 % möglich.
Für Prozesstemperaturen bis
–35 °C entwickelte Farrag Tech
den BAC (Blow Air Chiller), der
in fünf Baugrößen erhältlich ist.
Im Vergleich zu einem herkömmlichen Kühlungsprozess mit Stauluft lässt sich mit dem BAC als Teil
des internen Luftkühlsystems eine
Produktivitätssteigerung von 15
bis 50 % erzielen. Bei einigen Prozessen waren sogar 100 % möglich.
Dazu wird die Druckluft auf einen
Taupunkt unter –40 °C getrocknet
und dann im integrierten Verdampfer gekühlt. Dieser Vorgang
erfordert eine gute Druckluftqualität mit einem Drucktaupunkt
von 5 °C bei 7 bar und einen Restölgehalt von maximal 0,1 g/m3.
Das entspricht der standardmäßigen Druckluftqualität, wie sie in
vielen Blasfabriken bereits vorhanden ist. Das gefilterte Kaltwasser
für die Kühlung sollte eine Temperatur von maximal 15 °C haben.
Um die Luft auf dem Weg vom
BAC-Gerät zu den Blaswerkzeugen auf möglichst niedriger Temperatur zu halten, sind schaumstoffisolierte Kaltluftleitungen
sehr wichtig. Die Steuerung der
BAC-Geräte sowie die Visualisierung der Prozessdaten erfolgen
über den FIT (Farrag Intelligent
Terminal). Normalerweise wird
der BAC auf dem Boden aufgestellt,
bei größeren Blasformmaschinen
kann er aber auch auf der Extruderplattform montiert werden. SL
www.farragtech.com
Die Bereitstellung der kalten
Luft für das interne Luftkühlsystem erfolgt durch ein Kühlgerät. Der BMB (Blow Moulding
Booster) mit Lufttemperaturen
im Bereich von 1 bis 5 ºC ist
mit passenden Blasventilblöcken und individuell konstruierten Blasdornen oder Blasnadeln erhältlich. Foto: Farrag Tech
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26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4 19
Kosteneffizienz
Mit dem Hubeinstellsystem HES von Hesta mehr als 40 Prozent Energie einsparen
Maschinenbau Die Blasformauto-
bietet somit maximale Prozesssicherheit. Ein weiterer Vorteil ist
die individuell einstellbare
Schließkraft, die an Material und
Artikel exakt angepasst werden
kann, Antriebe und Motoren
schont und sich ebenfalls energiesparend auswirkt. Der produktionsbedingte Verschleiß an Blasdorn und Form, den jeder Maschinenbediener nur allzu gut kennt,
wird durch das patentierte System
enorm verbessert. Ohne Maschinenstopp kann die Kalibrierkraft
während der Produktion stufenlos
erhöht werden, um so ein sicheres
und sauberes Kalibrieren des Flaschenhalses zu garantieren.
maten der Hesta-Blasformtechnik,
gegründet 1948 in Stuttgart, werden seit 2006 im süddeutschen
Göppingen entwickelt und gefertigt. Unter neuer Führung haben
die Hesta-Blasformautomaten in
den letzten neun Jahren eine
außerordentliche Erfolgsgeschichte schreiben können.
Kein Strom benötigt
Hesta-Konstruktionschef Eberhard Beck: „Unsere Blasformautomaten arbeiten äußerst energiesparend, da die Fahrbewegungsantriebe während der Blaszeit
keinen Strom benötigen und nur
noch überwacht werden. Das
heißt, dass die Kurbel- und Exzenterhubeinheiten grundsätzlich
bis zum Totpunkt gefahren und
dann abgeschaltet werden. Dies
wird durch das patentierte Hesta
HES (Hubeinstellsystem) automatisch sichergestellt. So können wir
mehr als 40 Prozent der Energie
einsparen. Durch dieses patentierte System ist jederzeit garantiert,
dass die Krafteinleitung immer
in einer günstigen Winkelstellung
am Kurbeltrieb angreift. Dadurch
können auch bei sehr hohen
Schließkräften kleinste Antriebe
verwendet werden, die weitere
Einsparungen garantieren. Dieses
patentierte System ist nicht nur an
der Schließeinheit, sondern ebenfalls an der Kalibriereinheit angebracht. Außerdem findet während
Eberhard Beck zeigt im Gespräch das patentierte Hesta-HES (Hubeinstellsystem) am voll elektrischen Blasformautomaten vom Typ
HG460E. Foto: Hesta
des Bremsvorgangs aller Elektromotoren eine Energierückgewinnung statt. Hierbei wird die Energie des Bremsvorgangs direkt in
den Extrudermotor eingespeist.
Das führt bei vollelektrischen
Hesta-Automaten zu Werten, die
deutlich besser als die EuromapEmpfehlungen sind (0,19 bis 0,25
Kilowatt pro Kilogramm produzierter Ausstoß, je nach Automatengröße).“
„Wir haben das Ohr immer ganz
nah am Kunden, deshalb können
wir ganz besondere Lösungen im
Bereich Sicherheit und Fehlervermeidung bieten“, führt Hesta Ver-
triebsleiter Uwe Burtsche weiter
aus. So werden Getriebe und Motor geschützt, indem das patentierte System auf veränderte Rahmenbedingungen sofort reagiert,
die Motoren bei Störungen auslaufen können und nicht abrupt
gestoppt werden. Die Lebensdauer der Antriebe und Motoren wird
somit auf ein Maximum erhöht.
Das patentierte System gleicht
unterschiedliche Formdicken,
unterschiedliche Abschlaghöhen
und toleranzbedingte Ungenauigkeiten im System automatisch
aus und muss nicht von Hand
manuell eingestellt werden. Es
Kurze Umrüstzeiten
Besonders stolz ist Beck auf das
patentierte Hesta HES (Hubeinstellsystem) an der Schließeinheit
des Blasformautomaten vom Typ
HG460E. Mit diesem Ein-Stationen-Blasformautomaten lassen
sich Artikel bis 5.000 ml herstellen.
Alle Komponenten der Blasformautomaten sind auf Rasterstecksystemen aufgebaut. Das garantiert kurze Umrüstzeiten beim
Wechsel der Formen, Blasdorne,
Haltedorne, Maske und Stanze.
Außerdem stören beim schnellen
Handling keine Schläuche, da die
Formkühlung bei allen Hesta Blasformmaschinen direkt durch die
Spannplatten der Schließeinheit
erfolgt. SL
EFFIZIENTE TECHNIK
FÜR EINE SICHERE
PRODUKTION
www.hesta.de
Kundenschulung im Zeitalter von Industrie 4.0
Kautex Maschinenbau schult Bediener virtuell für seine Extrusionsblasformmaschinen
Maschinensimulation Die Hand-
habung großer, komplexer und
nicht selten auch teurer Maschinen
will gelernt sein. Angehende Piloten absolvieren daher ihre ersten
Übungsstunden in einem Flugsimulator, bevor sie an das Steuer
eines echten Flugzeugs dürfen.
Auch bei der Einweisung von Mitarbeitern in eine neue Extrusionsblasformmaschine ist die Gefahr
groß, dass durch eine kleine Fehleinstellung ein großer Schaden
entstehen kann. Die Folge ist:
Mitarbeiter vermeiden aus Angst
vor Fehlern, alle Funktionen ausgiebig zu testen.
Aus Fehlern lernen
Aus dem anfänglichen Ziel, Simulatoren für die Inbetriebnahme der
Kautex-Maschinen zu entwickeln,
entstand die Vision der kompakten
und mobilen Trainingseinheit. In
nur drei Jahren realisierte Kautex
Maschinenbau zusammen mit der
Reinold Hagen Stiftung sowie der
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg diese Idee. Dabei wurden die Produktionsabläufe einzelner Maschinenbaureihen digitalisiert und Simulationsprogramme entwickelt, die
für Trainingszwecke eingesetzt
werden können. Die Vorteile liegen
für Achim Trübner, Design Engineer Robotics & Virtual Machines
bei Kautex Maschinenbau, auf der
Hand: „Aus Fehlern kann man am
Mit der „virtuellen Maschine“ bietet Kautex seinen Kunden ein
praxisnahes Trainingstool an. Foto: Kautex Maschinenbau
besten lernen. Im Gegensatz zu
einer echten Maschine sind falsche
Einstellungen oder Befehle in der
Simulation vollkommen risikolos.
An einer virtuellen Maschine kann
nichts beschädigt werden, ich kann
aber sehen, was passiert, wenn ich
einen Bedienfehler bei einer richtigen Maschine gemacht hätte.“
Hinzu kommt, dass durch diese
Schulungen hohe Kosten für den
Materialverbrauch und Maschinenbetrieb entfallen.
Im Jahr 2012 war es dann so weit.
Der erste Übungssimulator für
einen Blasformmaschinentyp von
Kautex Maschinenbau bestand
den Praxistest. Seit der K-Messe
im Jahr 2013 bietet Kautex mit der
„virtuellen Maschine“ seinen Kunden ein praxisnahes Trainingstool
an, das die exakte Simulation realistischer Produktionsabläufe
ermöglicht. Dabei handelt es sich
um eine kompakte WorkstationEinheit, bestehend aus einem
Simu lationsrechner, zwei Monitoren, einem Projektor und einem
Originalbedienpult.
Wirtschaftlichkeit im
Fokus
Doch das Training ohne Risiken
ist nicht der einzige Vorteil der
virtuellen Maschinen. Mithilfe
dieser virtuellen Blasformanlage
können Kautex-Großblasanlagen
jetzt deutlich schneller in Betrieb
genommen und effektiver bedient
werden. In der Phase der Erstinbetriebnahme gehen im Kunststoff-
maschinenbau für gewöhnlich viel
Zeit und Geld verloren. Steuerungsparameter müssen eingestellt und Mitarbeiter geschult
werden. Eine virtuelle Anlage hilft
Unternehmen dabei, den Prozess
der Inbetriebnahme erheblich
kürzer und sicherer zu gestalten.
„Im Gegensatz zur realen Produktion, wo Material, große Energiemengen und Personal benötigt
werden, kommt man beim virtuellen Betrieb mit einer normalen
230-Volt-Steckdose aus“, ergänzt
Christian Kirchbaumer, Teamleiter Kommunikation und Marketing bei Kautex Maschinenbau.
Kautex-Kunden stehen virtuelle
Maschinen nicht nur im Bonner
Trainingszentrum zur Verfügung.
Sie werden inzwischen auch zum
Kunden gebracht. Dem Automobilzulieferer Plastic Omnium
wurde der Vorteil solcher Schulungen schnell bewusst und er
kaufte als erster Kunde eine eigene virtuelle Maschine, um seine
Mitarbeiter vor Ort zu trainieren
und die Handhabung seiner Produktionsanlagen noch effektiver
zu gestalten. „Die virtuellen Maschinen werden von unseren Kunden sehr gut angenommen“, so
Christian Kirchbaumer. „Zur
K 2016 in Düsseldorf werden wir
deshalb eine weiterentwickelte,
zweite Generation der virtuellen
Maschine vorstellen.“ SL
www.kautex-group.com
Das Schwitzen der Formen stellt ein bekanntes
Problem in der Kunststoff-Industrie dar.
Die Installation von Luftentfeuchtern hilft hier.
Durch das Entfeuchten wird eine Betriebstemperatur der Spritzgussform von 5°C oder
niedriger ermöglicht, ohne das Kondensat
gebildet wird. Der Spritzprozess wird durch
die niedrigen Temperaturen der Form optimiert
und die Durchlaufzeiten werden verkürzt.
Die AirBlue Adsorptionstrockner mit einer
Entfeuchtungsleistung von 0,6 kg/h bis zu
182 kg/h sind ideal für den professionellen
Einsatz zur Trocknung von Kunststoffen.
Mit einem sehr großen Produktportfolio kann
Swegon nahezu alle Feuchtigkeitsprobleme auf
effektive und efziente Weise lösen.
Sprechen Sie uns an.
Sabine Koll
Zuständig für den Bereich
Reinraumtechnik
REINRAUMTECHNIK
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20 26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
Es muss kein kompletter Reinraum sein
Prozessoptimierung beim Spritzgießen unter Reinraumbedingungen –
alle Details sollten genau unter die Lupe genommen werden
Der Transport der Werkstücke und deren Verpackung sind oft
unter reinen Bedingungen gewünscht. Foto: Colandis
Spritzgießen Die Reinraumtechnik
wurde beim Spritzgießen lange
Zeit sehr skeptisch beäugt. Die
Sinnhaftigkeit dieser Technik
wurde infrage gestellt. Mittlerweile hat aber auch in der Kunststoffverarbeitung diesbezüglich ein
Umdenken stattgefunden. Hauptgrund hierfür sind die veränderten Anforderungen: Neben Produkten für die Halbleitertechnik
werden zunehmend auch technische Produkte in partikelarmer
Umgebung hergestellt. In der
Medizin- und Lebensmitteltechnik spielt zusätzlich zur geforderten Partikelfreiheit auch Keimfrei-
heit eine tragende Rolle. Bei technischen Produkten ist die erhöhte Beachtung der Reinraumtechnik vor allem auf neue Anforderungen in der Automobilbranche,
Halbleiterbranche, Optikindustrie
und Elektronikbranche zurückzuführen. An hochwertigen optischen Linsen oder Streuscheiben
kann jede noch so kleine Verunreinigung zu Fehlern und im Endeffekt zu einem erheblichen Mehraufwand führen – zeitlich und
finanziell.
Doch bedarf es einiger technischer
und organisatorischer Voraussetzungen, um effizient im Reinraum
fertigen zu können. Ein reales
Fallbeispiel zeigt, wie wichtig eine
Betrachtung der gesamten Prozesskette ist, um effizient unter
Reinraumbedingungen spritzzugießen: Eine Spritzgießanlage
soll unter Reinraumbedingungen
produzieren. Dabei sollen auch die
Verpackung der Werkstücke und
die einzelnen Abschnitte bis hin
zur Verpackung unter Reinraumbedingungen erfolgen, um die
sauberen Teile weiterhin rein zu
halten.
Die Anlagengröße stellte die erste Herausforderung dar. Denn
aufgrund der Größe war ein seitlicher Eingriff in die Maschine
kaum mehr möglich. Das Personal
musste stattdessen in die Anlage
hineingelassen werden, um Wartungsarbeiten und Reparaturen
durchführen zu können. Je höher
die Maschine beziehungsweise je
kleiner der Abstand von der Maschine zur Raumdecke ist, desto
schwieriger lässt sich diese in der
Regel in einen großen Reinraum
integrieren. Zudem ist zu bedenken, dass ein Werkzeugwechsel
aufgrund des Gewichts und der
Höhe nur mithilfe eines Krans von
oben erfolgen kann.
Der Transport und die Verpackung der Werkstücke unter reinen Bedingungen konnten bisher
noch nicht gewährleistet werden.
Bei der Konzeption einer Reinraumspritzgießlösung müssen immer auch die Anschaffungs- und
Unterhaltskosten berücksichtigt werden. Foto: Colandis
Für die Installation in einem
Reinraum wirken sich Kontamination und Wärmelasten nachteilig aus.
Vier verschiedene
Lösungsansätze
Zuerst wurde die Option eines
kompletten Reinraums für den
gesamten Prozess in Erwägung
gezogen. Jedoch hätte dies hohe
Anschaffungs- und Unterhaltskosten bedeutet. Auch die Wärmelast und die Kontamination der
Maschine hätten Probleme verursacht. Bei einem großen Reinraum,
der um den gesamten Prozess
gebaut wird, ist zu bedenken, dass
auch die unter Reinraumbedingungen arbeitenden Personen zum
Verhalten im Reinraum geschult
werden müssen und entsprechende Kleidung angeschafft werden
muss.
Als zweite Option wurde die Integration von großflächigen, auf
der Oberfläche fest verbauten FanFilter-Modulen geprüft. Dies hätte aber zur Folge gehabt, dass ein
Zugriff von oben ebenso wie ein
Werkzeugwechsel oder eine Wartung nicht mehr möglich gewesen
wären.
Daher wurde als dritter Lösungsansatz eine seitliche Integration
von Fan-Filter-Modulen in Betracht gezogen, um einen horizontalen Luftstrom zu erzeugen.
Diese Option hatte den Nachteil,
dass ein Zugang zur Anlage nur
über eine Seite möglich gewesen
wäre und sich ein Zugriff somit
noch schwieriger gestaltet hätte.
Zudem hätte dadurch die Möglichkeit einer ungünstigen Luftströmung bestanden.
Eine vierte Alternative stellten die
externe Installation des Fan-FilterModuls und eine Luftführung
über ein Kanalsystem zur Maschine dar. Nachteilig hierbei ist jedoch
die Notwendigkeit hoher Kanalquerschnitte. Auch Zugriffe auf
die Maschine wären aufgrund der
Kanäle nicht mehr möglich.
Um für den Kunden die beste Lösungsvariante zu finden, muss sein
Prozess im Detail untersucht und
analysiert werden. Nur so kann
herausgefunden werden, in welchem Prozessschritt überhaupt
Partikel generiert werden. Neben
der intensiven Analyse wurde zudem erörtert, in welchen Prozessabschnitten tatsächlich eine Partikelreinheit vonnöten und welche
Reinheitsklasse hierfür notwendig
ist.
Individuelle Lösung
bringt Vorteile
Gemeinsam mit dem Kunden
wurde so ein Konzept unter Berücksichtigung aller individuellen
Gegebenheiten und Anforderungen entwickelt.
Es wurden flache Fan-Filter-Module auf der Oberseite der Spritzgießmaschine integriert. Um das
Problem der Zugänglichkeit von
oben für Werkzeugwechsel, Instandsetzungen und Wartungen
zu umgehen, wurden die FanFilter-Module so konstruiert, dass
sie verschiebbar sind. Somit ist ein
barrierefreier Zugriff auf die Maschine von oben möglich – Personal oder Hebewerkzeuge können
die Maschine reibungslos von oben
erreichen. Da die Fan-Filter-Module sehr flach und nur so groß
wie unbedingt nötig sind, ist auch
die Problematik der Deckenhöhe
gelöst worden, da mit dieser Ausführung die gesamte Maschinenhöhe begrenzt wurde.
Änderungen an der Gestellkonstruktion zur Abgrenzung
bestimmter Bereiche sind problemlos möglich, so dass innerhalb
der Maschine ein kontrollierter
Luftstrom hergestellt werden
kann. Somit konnte ein Reinluftarbeitsplatz für die Verpackung
unter reinen Bedingungen direkt
bei der Maschine hergestellt wer-
den. Die Werkstücke werden von
der Maschine zum Arbeitsplatzbereich nun über ein abgeschottetes Transportband unter reinen
Bedingungen befördert. Dies hat
den Vorteil, dass sich die Mitarbeiter nicht im Reinraumbereich
aufhalten und lediglich Reinraumhandschuhe tragen müssen.
Kurze Transportwege erleichtern
den Prozessablauf zusätzlich.
Das Fallbeispiel zeigt, wie wichtig
es ist, die komplette Prozesskette
zu beleuchten, um die bestmögliche Integrations- und Aufstellvariante zu finden. Denn neben
dem Produktionsablauf beeinflussen die geforderten Reinheitsklassen und kundenspezifischen Anforderungen das Reinraumlayout.
Der Aspekt des Transports und
der Verpackung muss ebenfalls
von Anfang an in der Planung
bedacht werden. Die auf den ersten Blick einfachste Lösung ist das
Aufstellen der kompletten Maschine im Reinraum. Bei niedrigeren
Reinheitsklassen kann diese Lösung fallweise durchaus ausreichen.
Allerdings sind die Anschaffungsund Unterhaltskosten nicht zu
unterschätzen. Um Kontaminationen der Maschine im geforderten
Maße Herr zu werden, bedarf es
obendrein Modifikationen. Die
augenscheinlich beste Lösung
wird oftmals relativiert, wenn die
Gesamtkosten und der Aufwand
in die Planungen miteinbezogen
werden.
Wurde eine Lösung gefunden und
umgesetzt, ist diese zwingend
durch Messungen, den Nachweis
der Reinheit und die Zertifizierung zu bestätigen. Darüber hinaus sollte dafür Sorge getragen
werden, dass weiterführende Konzeptanpassungen bei sich ändernden Kunden- und Maschinenvorgaben erfolgen können.
J OACHIM L UDWIG,
G ESCHÄFTSFÜHRER C OLANDIS G MBH, K AHLA
www.colandis.com
REINRAUMTECHNIK
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4 21
Drei Prozesse gegen Kontaminationen
Kunststoffhersteller Trinseo nutzt Reinraumtechnik in Produktionsprozessen im Werk Stade –
strenge Prozesse zu allen Arbeitsabläufen
Medizinische Produkte Trinseo,
Hersteller von Kunststoffen sowie
Latex- und Gummiprodukten,
arbeitet in seinem Werk Stade bei
der Herstellung von Polycarbonaten für medizinische Produkte mit
Reinraumtechnik. Abnehmer dieser Polycarbonate sind Hersteller
von Produkten für medizinische
Geräte wie Spritzen, Insulinstifte,
Operationsbestecke oder Gehäuse
für Dialysegeräte. Mithilfe eines
vollständig überwachten Prozesses
– von der Materialproduktion bis
zur Verpackung – minimiert Trinseo das Risiko unerwünschter
Kontaminierung der Kunststoffe
erheblich und kann seinen Kunden
Produkte in der erforderlichen
Reinheit liefern. In der Regel fordern Hersteller medizinischer
Geräte von ihren Zulieferern den
Einsatz von Reinraumtechnik bei
der Herstellung und/oder Montage medizinischer Geräte, um Defekte oder Verunreinigungen der
Endprodukte so weit wie möglich
auszuschließen. Immer strengere
gesetzliche Auflagen und steigende Anforderungen der Endkunden
im medizinischen Bereich allgemein führten dazu, dass Gerätehersteller alle nur denkbaren Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um
ihren Kunden Produkte in höchster Qualität anbieten zu können.
Darüber hinaus besteht bei bestimmten medizinischen Geräten
in Bezug auf die Materialzusammensetzung die Defekttoleranz 0,
was nur durch Reinraumtechnik
gewährleistet werden kann.
Vermeidung von
Kontaminationen
Im Trinseo-Werk wurde deshalb
Reinraumtechnik für drei Prozesse identifiziert – und dieses Konzept wird seit einiger Zeit auch
Im Pelletierungsprozess werden Polycarbonatfäden nach Kundenwunsch zugeschnitten. Die Granulator sammelt und trennt das
Material nach den Spezifikationen in IO und NIO. Foto: Trinseo
Polycarbonatfäden gelangen in den Pelletierungsprozess zur Vorbereitung für die Verpackung und
den Versand an die Kunden. Foto: Trinseo
Geschmolzenes Polymer verlässt die Extrusionsdüsenköpfe und
tritt in ein Wasserbad ein, wo Polymerstränge gebildet werden.
Foto: Trinseo
umgesetzt: Bereich 1 ist der Extruderbereich (Kunststoffverarbeitung), Bereich 2 ist das Labor
(Kunststoffherstellung) und Bereich 3 ist die Verpackung (Palettentransport und Endverpackung). In diesen Bereichen kann
es leicht zu unerwünschter Kon-
tamination kommen, daher ist hier
eine genau überwachte Umgebung
besonders wichtig. Abhängig von
den stattfindenden Prozessen und
dem gewünschten Endergebnis
gelten in den drei Bereichen unterschiedliche Anforderungen an die
Luftfilterung, den Luftdurchsatz
und die Luftumwälzung sowie an
die erlaubten Partikelkonzentrationen.
Einer der wichtigsten Faktoren zur
Aufrechterhaltung von Reinraumbedingungen ist das Personal und
dessen Ausbildung. Daher hat
Trinseo strenge Prozesse zu allen
Arbeitsabläufen entwickelt. Dazu
gehören nicht nur ständige Schulungen zum Arbeiten unter Reinraumbedingungen und zum Qualitätsmanagement, sondern auch
spezielle Umkleideräume (Schleusen) direkt neben den Reinräumen,
wo die Mitarbeiter ihre Staubschutzkleidung inklusive Schuhen
und Kopfhauben anlegen können.
Jeder Mitarbeiter trägt zu Schichtbeginn grundsätzlich neue Schutzkleidung und muss diese vor jedem
Verlassen ausziehen und im Reinraum zurücklassen, um sie später
Vorteilhafte Bauweise
Spritzgießmaschine in Reinraumausstattung mit Ionisierungsbox zum Filtern der Luft
Reinraumklasse ISO 7 Den Spritz-
gießautomaten 35 E bietet Boy
auch in Reinraumausstattung an.
Diese für die Reinraumklasse
ISO 7 konzipierte Maschine verfügt neben einer speziellen Antistatiklackierung über eine Ionisierungsbox zum Filtern der Luft
im Werkzeugbereich sowie umfangreiche Teile in Edelstahlausführung.
„Je weniger Raum von der Umgebungsluft abgeschottet werden
muss, desto geringer ist der technische und finanzielle Produktionsaufwand“, erläutert Michael
Kleinebrahm, Leiter Anwendungstechnik bei Boy. „Da die
hydraulischen Schließzylinder der
Zwei-Plat ten-Sch ließeinheit
außerhalb des frei überstehenden
Werkzeugeinbauraums liegen,
bietet diese Bauweise erhebliche
Vorteile bei der Teileproduktion
unter Reinraumbedingungen.“
Bei der Boy 35 E besteht der gesamte Reinraum aus dem Werkzeugraum der Schließeinheit und
Der Boy-Spritzgießautomat in Reinraumausstattung Foto: Boy
die Ionisierungsbox ist platzsparend auf der Schutzhaube integriert. Die Investitions- und Be-
triebskosten werden somit auf ein
Minimum reduziert. Kleinebrahm: „Die am Markt vorhan-
denen Reinraumlösungen sind
meist aufwendig und somit teuer.
Hier bietet unsere Kompaktlösung
eine preisgünstige, effiziente Alternative.“
Das effiziente Antriebskonzept der
35 E mit servomotorischem Pumpenantrieb erzeugt nur wenig
Abwärme und ist in Verbindung
mit Laminarflow-Hauben und
Edelstahlausstattung eine optimale Reinraum-Maschinenkonfiguration.
Boy arbeitet als Systemlieferant
mit leistungsfähigen, spezialisierten Partnern zusammen. So reichen auf den Spritzgießautomaten
gefertigte medizintechnische
Artikel von Komponenten in Apparaten, Sensorbauteilen mit angespritzten Kabeln, Kathetern mit
komplexen Aktuatoren, Umspritzen von Kanülen mit LSR, resorbierbaren Implantaten bis hin zu
Verschlüssen von Infusionsflaschen und Produkten der Palliativmedizin. SK
www.dr-boy.de
in derselben Schicht weiter zu
benutzen oder bei einem Defekt
fachgerecht zu entsorgen.
System überwacht
alle Parameter
Trinseo betreibt in jedem Reinraum ein umfangreiches Überwachungssystem zur Kontrolle von
Temperatur, Feuchtigkeit, Druck
und Partikelkonzentration. Die
Daten werden jeweils in einem
Einzelplatz-PC gesammelt und
können an gut sichtbarer Stelle
angezeigt werden, um die Mitarbeiter zu warnen, wenn zum
Beispiel der Partikelwert zu hoch
wird. Zusätzlich zeigt eine Warnleuchte den Mitarbeitern permanent an, ob im Reinraum alle
vorgegebenen Grenzwerte eingehalten werden.
Die Reinraumtechnik im Labor
ermöglicht Trinseo darüber hinaus auch die Herstellung optisch
einwandfreier Kunststoffe weit
jenseits der üblichen PolycarbonatHerstellungsprozesse. Das unter
dem Markennamen Calibre vertriebene Polycarbonat wird vor
allem für die Herstellung von
einfach und mehrfach nutzbarem
Operationsbesteck sowie für medizinische Geräte und Komponenten eingesetzt.
Bereits seit mehreren Jahren produziert Trinseo Polycarbonate in
Reinraumqualität für zahlreiche
europäische Hersteller medizinischer Geräte und Komponenten.
Nun ist das Unternehmen zusätzlich in der Lage, seine Produkte
in Nordamerika und Asien anzubieten. SK
www.trinseo.com
ADDING VALUE
THROUGH INNOVATION
FOBOHA setzt den Maßstab für Ein- und Mehrkomponentenformen
Ob Einkomponentenformen,
Mehrkomponententechnologie,
Etagenwendetechnik, Doppelwürfelsystem oder In-MoldAssembling: FOBOHA setzt
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22 26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
Der neue
Leibinger
Jet3up Rapid
eignet sich
optimal für
die HighSpeed-Bedruckung
von Kabeln.
Foto: Leibinger
Funktionsvielfalt
Direkte Kennzeichnung nach der Extrusion
mit dem Jet3up Rapid von Leibinger
Kennzeichnungstechnik Der deut-
sche Kennzeichnungsspezialist
Paul Leibinger präsentiert Anfang
April auf der Fachmesse Wire
seinen neuesten Inkjetdrucker, der
über 30 % schneller druckt als die
bisherigen Drucker. Der Drucker
ist laut Unternehmen weltweit der
einzige Inkjetdrucker, der Produkte mit bis zu 1.000 m/min kennzeichnen kann und gleichzeitig
mit einem automatischen Düsenverschluss ausgestattet ist –
„Sealtronic“ verhindert ein Eintrocknen der Tinte auch bei langen
Produktionspausen.
Viele Neuerungen
Mit dieser Entwicklung kann das
Unternehmen die steigenden Anforderungen an die Kabelkennzeichnung erfüllen. Parallel zu den
immer schneller laufenden Extrusionslinien ist es nötig, dass auch
die anschließende Kennzeichnung
bei sehr hohen Geschwindigkeiten
erfolgen kann. Möglich machen
das die vielen Neuerungen des
Jet3up Rapid. Der neue Drucker
arbeitet unter anderem mit einer
viel höheren Tropfenfrequenz.
Außerdem verfügt der Jet3up Rapid über einen speziell für Hochgeschwindigkeiten entworfenen
Druckkopf. So kann der Aufdruck,
zum Beispiel eine LOT-Nummer
oder der Herstellername, mit
einem sehr hohem Tempo auf das
Produkt gebracht werden.
Daneben hat Leibinger speziell für
die Kennzeichnung von Kabeln
und Rohren neue Tinten im Portfolio. Eine neue schwarze Hafttinte eignet sich speziell für an sich
schwierig zu bedruckende Rohrund Kabelmaterialien. Sie zeigt
eine extrem hohe Haftung und
Abriebfestigkeit auf PE, PP und
OPP (orientiertes Polypropylen).
Eine neue silbergraue Tinte kann
sowohl für helle als auch für dunkle Oberflächen verwendet werden.
Bei der Kennzeichnung unterschiedlich farbiger Kabel oder
Rohre in einer Extrusionslinie
wird somit nur ein Drucker benötigt. Der Farbton der pigmentierten Tinte erscheint auf schwarzen Oberflächen nahezu weiß und
auf weißen Oberflächen grau.
Außerdem hat Leibinger jetzt eine
hitzehärtende, weiß pigmentierte
Tinte speziell für dunkle Oberflächen aus PA (Polyamid) im Programm. Bei der Herstellung von
Rohren aus PA wird die Kennzeichnung direkt nach der Extrusion aufgebracht und beim Durchlauf des anschließenden Flammtunnels automatisch getrocknet
sowie ausgehärtet und ist dadurch
besonders haftbar. SL
Neues VDMA-Einheitsblatt
Energieeffizenz von Extrudern soll zukünftig standardisiert messbar sein
Technologiestandard Etwa ein Vier-
tel des gesamten Energieverbrauchs in der Kunststoffverarbeitung fällt auf Extrusionsprozesse zurück. Durch den Einsatz
moderner Antriebe ist es den
Herstellern in den letzten Jahren
gelungen, denn Energieverbrauch
in Kilowattstunden pro Kilogramm verarbeiteten Kunststoff
spürbar zu senken. Allerdings
fehlte bislang ein einheitlicher
Messstandard zur Ermittlung der
Energieeffizienz von Extrudern
und diesen zu quantifizieren. Diese Lücke schließt das im Januar
veröffentlichte VDMA-Einheitsblatt 24474. Die besondere Herausforderung bei der Entwicklung
des Einheitsblatts lag darin, das
breite Spektrum der Extrusionsprozesse von Compoundierung
über Rohr-/Profilextrusion bis zur
Folienherstellung abzudecken.
Zudem hat das verarbeitete Material einen wesentlichen Einfluss
auf die optimale Gestaltung des
Extruders und den Energieverbrauch. Um den Forderungen nach
vergleichbaren Messergebnissen
auf der einen und der Variabilität
der Maschinen und Prozesse auf
der anderen Seite gerecht zu werden, wurde die Empfehlung in zwei
Teile aufgespalten.
Die STS Mc11-Baureihe von Coperion mit einem höheren Drehmoment von 11,3 Nm/cm³ ist mit neuen
Getrieben namhafter europäischer Hersteller ausgestattet. Foto: Coperion
Allen Extrusionsprozessen ist
gemein, dass der Kunststoff (oft
mit Zusatzstoffen) durch Heizund Antriebsenergie im Extruder
aufgeschmolzen und homogenisiert wird. Dieser Prozess ohne die
Formgebung durch ein Werkzeug
wird im ersten Teil des Einheitsblatts betrachtet und für eine
Klassifikation des Extruders verwendet. Dabei steht eine Anzahl
von Referenzpolymeren zur Auswahl. Für diese wurde im Labor
die physikalisch notwendige Energie ermittelt, die nötig ist, um den
Kunststoff zu erwärmen und zu
schmelzen (Enthalpie). Der an-
hand der Messvorschrift ermittelte tatsächliche Energieverbrauch wird ins Verhältnis dazu
gesetzt und damit eine Energieeffizienzklasse ermittelt.
Produktbezogener
Verbrauch
Während der erste Teil des
VDMA-Einheitsblatts den Extruder als reine Schmelz- und Mischmaschine betrachtet, wird im
zweiten die primäre Formgebung
und somit die Produkterstellung
mit berücksichtigt. Die Systemgrenze umfasst hier alle Anlagen-
komponenten nach der reinen
Materialförderung bis zum Ausgang des Extrusionswerkzeugs.
Durch eine Festschreibung der zu
berücksichtigenden Energieverbraucher und der Messmethode
ist es möglich, den produktbezogenen Energieverbrauch in Kilowattstunden pro Kilogramm verarbeiteten Kunststoff für einzelne Prozesse nach Kundenvorgaben transparent zu machen. Vom VDMA
werden Vorlagen zur einheitlichen
Dokumentation der Ergebnisse
zur Verfügung gestellt. SL
http://plastics.vdma.org
www.machines-for-plastics.com
Präzision im Anlagenbau
Enemac Metallbalgkupplungen für die Extruderantriebstechnik
Produktkompass
www.leibinger-group.com
Formenbau-Technologie, die Maßstäbe setzt
BRAUNFORM GIBT
DER WELT NEUE FORMEN.
Die Enemac Metallbalgkupplung benötigt
durch ihr Pressverbindungssystem zwischen Nabe und
Metallbalg keine Klebeverbindungsverfahren. Foto: Enemac
Kupplungstechnik Wellenkupplun-
Pharma
Personal Care
Consumer Goods
Verpackung
Automobil
Viele Branchen – gleiche Ziele:
Perfekt beherrschte Technik –
Basis für beeindruckende neue
Lösungen. Braunform GmbH,
Bahlingen.
braunform.com
gen sind Ausgleichskupplungen zur
spielfreien und winkelgetreuen
Übertragung von Drehmomenten
mit einer hohen Verdrehsteifigkeit
(Torsionssteife) und geringem Massenträgheitsmoment. Insbesondere bewährt haben sich hier seit mehr
als 30 Jahren Enemac-Metallbalgkupplungen. Zwei Wellen ohne
Winkelfehler und ohne Wellenversatz exakt fluchtend in einer Präzisionsanlage auszurichten kann
unendlich schwer werden. Das weiß
jeder Monteur, dem diese Aufgabe
gestellt wurde. Ein Wellenversatz,
der nicht durch ein Ausgleichselement ausgeglichen wird, erzeugt
unnötigen Lagerverschleiß und
zieht damit Qualitätsverluste und
weitergehende Mängel nach sich.
Gerade im Bereich der Extrusionstechnik ist dies ein entscheidender
Aspekt. Für den erfahrenen Konstrukteur ist daher der Einbau einer
Metallbalgkupplung als Verbindungsglied eine Notwendigkeit.
Standzeit positiv
beeinflussen
Zwar ist eine Metallbalgkupplung
kein Wellengelenk, doch durch
ihren Metallbalg ist sie prädestiniert, Wellenversatz und Winkelfehler mit geringen Rückstellkräften auszugleichen und so die
Standzeit einer Anlage nachhaltig
positiv zu beeinflussen. Sie findet
bei Servoantrieben, Lineareinheiten, Schrittmotoren, Roboterantrieben, Handhabungseinrichtun-
gen und Sonderanlagen ihren
bevorzugten Einsatz. Durch die
Fähigkeit der Metallbalgkupplung, auch hohe Drehzahlen spielfrei und winkelgenau zu übertragen, sowie ihre hohe Drehsteifigkeit und niedrigen Trägheitsmomente bietet sie sich als fast
universelle und wirtschaftliche
Kupplung in vielfältiger Weise an.
Schwachstellen
ausschließen
Die Enemac Metallbalgkupplung
benötigt durch ihr Pressverbindungssystem zwischen Nabe und
Metallbalg keine Klebeverbindungsverfahren. Dadurch werden
diese Schwachstellen, die bevorzugt hinsichtlich der Dauerfestig-
Stoßfaktor Der Stoßfaktor definiert die im
Antrieb aufgrund der
Massenverhältnisse
auftretenden Drehmomentspitzen (kurzzeitige Erhöhung des
Drehmoments), welche
etwa beim Beschleunigen und Abbremsen
sowie bei Drehrichtungsumkehr entstehen. Stöße können
zudem auch systembedingte Vibrationen
und Schwingungen im
Antriebsstrang sein.
keit, bei höheren Temperaturen
oder rauen und aggressiven Einsatzbedingungen in Erscheinung
treten können, ausgeschlossen.
Das einfache kraftschlüssige
Klemmsystem überzeugt durch
seine Sicherheit und ermöglicht
eine schnelle Montage mit nur
einer radial angeordneten Klemmschraube pro Nabe. Die Metallbalgkupplungen überdecken ein
Nenndrehmoment von 0,4 bis
4.000 Nm und bieten damit ebenfalls ein breites Anwendungsfeld.
Die Ganzmetallkupplung kann
auch in Edelstahl geliefert werden,
sie ist wartungsfrei und bei ordnungsgemäßem Einbau erreicht
die Enemac-Wellenkupplung eine
unbegrenzte Lebensdauer. SL
www.enemac.de
Sabine Koll
Zuständig für den Bereich
Spritzgießtechnik
07031 416860
[email protected]
SPRITZGIESSTECHNIK
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4 23
Leichtbau mit Glasfaser-Direkt-Compoundieren
Arburg fertigt auf der Plastimagen auf zwei Allroundern Leichtbaupedale und Zahnräder – Freeformer produziert Funktionsbauteile
Plastimagen Hochfeste Leichtbau-
pedale im Faser-Direkt-Compoundieren (FDC) wird Arburg
unter anderem auf der Plastimagen
in Mexiko produzieren. Zudem
demonstriert ein Freeformer die
industrielle additive Fertigung von
Einzelteilen und variantenreichen
Kleinserien.
„Ein Highlight auf der Plastimagen 2016 ist das Faser-DirektCompoundieren, bei dem Glasfasern von einem Roving zugeführt,
über eine Schneidvorrichtung auf
die gewünschte Länge gebracht
und direkt der flüssigen Kunststoffschmelze zugegeben werden.
Auf diese Weise entstehen hochfeste Leichtbauteile. Außerdem
zeigen wir mit einem hydraulischen Allrounder der Baureihe
Golden Edition den wirtschaftlichen Einstieg in den technischen
Spritzguss“, sagt Guillermo Fasterling, Leiter der mexikanischen
Arburg-Niederlassung. Für die
industrielle additive Fertigung von
Einzelteilen und Kleinserien ist
hingegen der Freeformer ausgelegt. In Mexico City ist der aktuelle Stand des Arburg KunststoffFreiformens zu sehen.
Wie sich hochfeste Leichtbauteile
im FDC wirtschaftlich herstellen
lassen, demonstriert ein hydraulischer Allrounder 720 S mit
3.200 kN Schließkraft und einer
Spritzeinheit der Größe 2100 am
Beispiel eines Pedals für die Automobilindustrie. Vorteile dieses
Leichtbauverfahrens sind eine
flexibel einstellbare Faserlänge bis
50 mm, eine geringe Faserschädigung in der Kunststoffschmelze
sowie geringere Materialkosten im
Vergleich zu Langfasergranulaten.
Die von Rovings kommenden Fasern werden über die Seitenbeschickung an der Spritzeinheit auf bis
zu 50 mm Länge geschnitten und
direkt der flüssigen Schmelze zugeführt. Das minimiert die Faserschädigung bei der Materialaufbereitung. Die Zykluszeit für ein
Pedal beträgt rund 60 s bei einem
Teilegewicht von 335 g. Als Material kommt ein PA6 zum Einsatz.
Die Handhabung des Bauteils
übernimmt ein Robotsystem
Multilift Select.
Das zweite Spritzgießexponat, ein
Allrounder 320 C Golden Edition
mit 500 k N Schließkraft und einer
Spritzeinheit der Größe 170, ist für
den technischen Spritzguss besonders interessant. Die Maschine
gehört zur hydraulischen Einstiegsbaureihe, die über feste
Schließkraft-Spritzeinheit-Kombinationen verfügt und die von
Arburg gewohnt hochwertigen
Technikkomponenten zu einem
ausgezeichneten Preis-LeistungsVerhältnis bietet. Auf der Plastimagen werden mit einem 8-fachWerkzeug der südamerikanischen
Firma Artis Matriz Zahnräder
produziert.
Freeformer für
individualisierte Teile
Ein Freeformer demonstriert die
additive Fertigung von Funktionsbauteilen auf Basis von 3D-CADDaten. Er verarbeitet kostengünstige qualifizierte Kunststoffgranulate und ist standardmäßig
mit zwei Austragseinheiten ausgestattet. Somit kann der Freeformer eine zusätzliche Komponente verarbeiten, um zum Beispiel
ein Bauteil in verschiedenen Farben, mit spezieller Haptik oder als
Hart-Weich-Verbindung zu erzeugen. Um komplexe Bauteilgeome-
Kostengünstig und flexibel: Beim FDC-Prozess werden Fasern von Rovings auf die gewünschte Länge
zugeschnitten. Arburg zeigt das Leichtbauverfahren auf der Plastimagen mit einem Allrounder 720 S.
Foto: Arburg
trien zu realisieren, lassen sich
alternativ Strukturen aus einem
wasserlöslichen Stützmaterial
aufbauen.
Zum einen kann der Freeformer
sehr schnell Prototypen und Designmuster für Funktions- und
Qualitätsschub durch Technologieintegration
Anwendungen für Automobil und Verpackung bei Engel auf der Plastimagen
Auf einer Duo Großmaschine
integriert Engel gleich zwei
Prozesstechnologien auf einmal: Foammelt und Variomelt.
Das Ergebnis sind sehr hochwertige Oberflächen bei einer
exzellenten Wiedergabe von
Feinstrukturen. Foto: Engel
Plastimagen Mit Anwendungen aus
den Branchen Automobil und Verpackung präsentiert Engel zwei
verfahrenstechnische Highlights
auf der Plastimagen in Mexiko.
In der Automobilindustrie gewinnt der Trend zu einem höheren
Prozessintegrationsgrad besonders schnell an Tempo. Dabei geht
es nicht alleine darum, dem Spritzguss vor- oder nachgelagerte Prozessschritte zu integrieren, sondern auch unterschiedliche Prozesstechnologien miteinander zu
kombinieren. Für die Herstellung
von Mittelkonsolenkomponenten
aus PC-ABS vereint der österreichische Maschinenbauer an seinem Messestand Duo 2550/600
mit integriertem Viper 20 Roboter
zwei Technologien: Foammelt, das
von Trexel, Wilmington NC/USA,
entwickelte Mucell-Schaumspritzgießen, und Variomelt, das variotherme Spritzgießverfahren. „Die
Kombination der beiden Verarbeitungstechnologien ermöglicht
es, Dünnwandteile mit einer sehr
hochwertigen Oberfläche und
gleichzeitig exzellenten Wiedergabe von Feinstrukturen in einem
einzigen Spritzgießschritt herzustellen“, sagt Walter Jungwirth,
Geschäftsführer von Engel de
Mexico in Querétaro.
Um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten dieser Verfahrenskombination zu demonstrieren, besitzt
das Musterteil unterschiedliche
Wanddicken und Oberflächenstrukturen. Das Werkzeug für die
variotherme Prozessführung wird
von Roctool, Le Bourget-du-Lac/
Frankreich, zur Verfügung gestellt. Dank Foammelt wird die
Kavität inklusive der Hinterschnitte vollständig gefüllt, und
nach dem Abkühlen weist das
Bauteil keine Einfallstellen auf.
Gleichzeitig sorgt die variotherme
Temperaturführung für eine
Hochglanzoptik. Außer für Interieuranwendungen im Automobil
eröffnet die Integration von Foammelt und Variomelt auch in den
Bereichen weiße Ware und Haushaltswaren neue Potenziale zur
Effizienz- und Qualitätssteigerung.
Die Steuerung des Viper Roboters
ist in die CC300 Steuerung der
Duo Spritzgießmaschine vollständig integriert, so dass sich der
Maschinenbediener nicht länger
in unterschiedliche Bedienlogiken
einarbeiten muss.
IML mit hoher
Flexibilität
Flexibilität spielt die Hauptrolle
im Ausstellungsbereich Packaging
bei Engel auf der Plastimagen 2016.
Auf einer E-motion 440/160 werden 155-ml-Rundbehälter mit
integriertem Garantieverschluss
in einem 4-fach-Werkzeug von
Otto Hofstetter, Uznach/Schweiz,
produziert. Dank In-mould Labe-
Anzeige
StandardPLUS
Frischer Wind
für die
Kunststoffeinfärbung
ling verlassen abfüllfertige Verpackungen die Fertigungszelle.
Beck Automation, Oberengstringen/Schweiz, präsentiert mit dieser Anwendung sein neues BeckFlex System, mit dem sich IMLVerpackungen auch in kleinen
Losgrößen hochwirtschaftlich
herstellen lassen. Es findet flexibel
für unterschiedliche Werkzeuge
– sowohl für Behälter als auch
Deckel –, Etiketten und Spritzgießmaschinen bis zu einer
Schließkraft von 4.200 k N Einsatz.
Da neben der Flexibilität vor allem
die Zykluszeiten über die Wettbewerbsfähigkeit der Verpackungshersteller entscheiden, hat Engel
seine vollelektrischen E-motion
Spritzgießmaschinen konsequent
für den Hochleistungsbetrieb gerüstet. Zykluszeiten von deutlich
unter 3 s und Einspritzgeschwindigkeiten von mehr als 500 mm/s
werden erreicht. Dabei verbinden
die Maschinen höchste Leistung
mit maximaler Energieeffizienz
und Hygiene. SK
www.engelglobal.com
Xaloy®
Polycarbonat
Spritzgießsystem
Montagetests im Originalmaterial herstellen. Auf teure Aluminiumwerkzeuge kann somit fallweise verzichtet und dadurch ein
neues Produkt schneller serienreif
gemacht werden. Zum anderen ist
die Möglichkeit interessant, funk-
tionsfähige Bau- und Ersatzteile
werkzeuglos sehr kurzfristig einzeln oder in kleinen Stückzahlen
herzustellen oder – kombiniert mit
Spritzgießen – Großserienteile zu
individualisieren. SK
www.arburg.com
Flexibilität gefragt
Boy mit zwei Exponaten in Mexiko
Plastimagen Zwei Spritzgießauto-
maten präsentiert Boy auf der
Plastimagen in Mexico City. Bereits vor der Veranstaltung wurden
die beiden Exponate – sowohl die
kompakte Boy 80 E mit 800 kN
Schließkraft als auch die bewährte Boy 22 A mit 220 kN Schließkraft – von mexikanischen Spritzgießverarbeitern geordert.
„Die Kunststoffbranche in Mexiko befindet sich seit geraumer Zeit
in einem steten Aufwärtstrend“,
sagt Wolfgang Schmidt, Exportleiter bei Boy. „Der mexikanische
Markt fragt immer mehr nach
besser ausgestatteten Maschinen,
die zudem noch äußerst zuverlässig, langlebig und flexibel einsetzbar sein sollen. Unsere modernen
Spritzgießautomaten der E-Baureihe mit servomotorischem Pumpenantrieb und intuitiver Steuerung Procan Alpha bieten die
besten Möglichkeiten.“ So wird die
Boy 80 E nach der Plastimagen von
einem mexikanischen Unternehmen für die Produktion vielfältiger Kunststoffteile eingesetzt. Die
Flexibilität von Spritzgießmaschi-
Die Boy 22 A ist in sechs Größen von Spritzeinheiten mit
sieben verschiedenen Schneckendurchmessern verfügbar.
Foto: Boy
nen, deren schnelle Umrüstbarkeit
auf die verschiedensten Anwendungsverfahren – zum Beispiel
durch eine Ausschwenkbarkeit der
Plastifiziereinheit bei der Boy 80 E
– sowie die Verwendbarkeit moderner Materialien stehen auch bei
vielen mexikanischen Anwendern
im Vordergrund.
Die Boy 22 A basiert auf der Erfahrung von über 25.000 ausgelieferten Maschinen dieser Baureihe. SK
www.dr-boy.de
Xaloy® Polycarbonat Spritzgießsystem
Die optimal aufeinander abgestimmte Kombination von Xaloy
Pulsar® II Mischschnecke, X-800® Zylinder, Rückstromsperre
und Flansch, bietet perfekte Prozessbedingungen für das
Spritzgießen von schwer schmelzenden und hochgefüllten
Materialien und ermöglicht eine hervorragende Homogenisierung
und eine außergewöhnliche Transparenz Ihrer Produkte.
Extraordinary Technologies for Today´s Plastics
www.nordsonpolymerprocessing.com
Arne Grävemeyer
Zuständig für den Bereich
Materialversorgung
MATERIALVERSORGUNG
0511 7304-152
[email protected]
24 26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
Elektronischer Druckausgleich im Dosierer
Gezieltes Sound Engineering
Neuartige elektronische Druckkompensation der Schweizer
Coperion K-Tron für hochgenaue Differenzialdosierer
Elmo Rietschle-Pumpen von Gardner verbessert
und im Schalldruckpegel reduziert
Prinzip der elektronischen Druckkompensation EPC für ein gravimetrisches Dosiersystem im Schema; das KCM-Regelgerät liefert
die Dosiersteuerung. Grafik: Coperion K-Tron
Schüttguttechnik Für seine hoch-
genauen Differenzialdosierer
führt Coperion K-Tron, Niederlenz/Schweiz, eine neuartige elektronische Druckkompensation
(Electronic Pressure Compensation, EPC) ein. Verglichen mit
herkömmlichen mechanischen
Druckkompensationssystemen,
führt das neue System zu höherer
Genauigkeit und Zuverlässigkeit
sowie geringeren Kosten bei zugleich einfacher Installation. Für
bestehende Differenzialdosierer
sind Nachrüstoptionen erhältlich.
Als eine Business Unit des Compoundier- und Extrusionsanlagenanbieters Coperion ist Coperion K-Tron ein Komplettanbieter
von Schüttguthandhabungs- und
Dosierlösungen. Die neue EPC
lässt sich auf den meisten gravimetrischen Differenzialdosierern
des Unternehmens installieren,
für nahezu jede Anwendung und
in allen Industriezweigen.
In einem geschlossenen Dosiersystem beeinträchtigen Druckschwankungen im Dosiertrichter
die Wägegenauigkeit. Die zur
Kompensation dieser Schwankungen üblichen, oft komplexen mechanischen Faltenbalgsysteme
können jedoch aufgrund baulicher
Toleranzen und der Anordnung
der Faltenbälge fehleranfällig oder
gar unwirksam sein. Coperion
K-Tron hat nun mit EPC eine effiziente und dennoch einfache elektronische Lösung für die zuverlässige, kontinuierliche Druckkompensation im Dosiertrichter
entwickelt. Das modulare System
basiert auf präzisen Drucksensoren und Elektronikkomponenten,
die sich in die KCM-Dosierersteuerung des Anbieters einfügen.
Je nach Situation und Anforderung
kann ein Sensor auf dem Dosiertrichter installiert werden, bei
Bedarf ein weiterer am Auslaufrohr. Für eine hohe Effizienz arbeitet die Software mit einem
selbstoptimierenden Kompensationsalgorithmus. Mit der gleichen
Dynamik wie bei SFT-Lastzellen
von Coperion K-Tron werden genaue Dosierresultate erzielt, selbst
in Systemen mit ausgeprägten
Druckschwankungen. Für die
Beurteilung von potenziellen Problemen in bestehenden Installationen ist ein separates Feldtestpaket erhältlich. GR
www.coperionktron.com
Praxis Granulathandling
Praktische Tipps zur energieeffizienten Materialtrocknung
und Produktqualität: Zentrale
Drywell-Trocknungsanlage im
neuen Technikum Foto: Digicolor
Materialzufuhr Die Digicolor Ge-
sellschaft für Kunststoffmaschinentechik mbH, Spezialist für
Peripheriegeräte und Systeme aus
Herford, hat ein neu eingerichtetes Technikum für Granulathandling eröffnet. Kunden und Interessenten haben die Möglichkeit,
moderne Geräte und Anlagen zum
Trocknen, Fördern, Dosieren,
Mischen, Vermahlen und Bevor-
www.digicolor.de
Lagerwechsel erst
nach 40.000 Stunden
Mit den Seitenkanalverdichtern
der Velocis-Baureihe zeigt Elmo
Rietschle eine neue Gerätegeneration, die sich durch reduzierte
Lebenszykluskosten und hohe
Zuverlässigkeit auszeichnet. Ein
Lagerwechsel ist beispielsweise
erst nach 40.000 Betriebsstunden
Verringerter Geräuschpegel:
Klauen-Vakuumpumpe Zephyr C-VLR
501 mit einem
Nennsaugvermögen bis zu 600 m³/h Foto: Gardner
nötig. Die Verdichter sind extrem
leise im Betrieb und weltweit einsetzbar dank UL/CSA- und IEC/
EN-Zertifizierung.
Die Seitenkanalverdichter der
Serie G-BH8 kommen ebenfalls
in pneumatischen Förderanlagen
zum Einsatz. Die stufenlose Leistungsregelung sorgt für einen
energieeffizienten Betrieb. Auch
diese Baureihe zeichnet sich durch
ein deutlich vermindertes Geräuschniveau und kompakte Abmessungen aus, flexibel in Kundenanlagen integrierbar.
Als vierte Baureihe zeigt Elmo
Rietschle in Nürnberg die Flüssigkeitsringpumpen der Serie L-SV
mit standardisierten Kreislaufaggregaten. Sie sorgen dafür, dass
die druckseitig ausgestoßene Betriebsflüssigkeit ganz oder teilweise wieder der Pumpe zugeführt
wird. Hier sind mehrere Varianten
wie etwa ein offener oder ein geschlossener Kreislauf möglich,
deren Auswahl unter anderem
vom Temperaturniveau des Mediums abhängt. GR
www.gardnerdenver.com
Mo beschreibt wichtige Merkmale beim Pulverhandling
Folge 32 Verglichen mit der
Förderung von Granulaten, sind
beim Fördern von Pulver einige
Aspekte zu beachten. So hängt
das geeignete Förderverfahren
wesentlich von den spezifischen
Eigenschaften des Pulvers ab.
Ausschlaggebend ist etwa die
Fließfähigkeit, also ob es freioder schwer fließend, rieselfähig
und fluidisierbar ist oder ob es
adhäsiv ist oder zum Klumpen
neigt. Weitere Kriterien sind die
Förderdistanz, die zu überwindenden Förderhöhen sowie die
benötigten Umlenkungen (Bögen).
Zudem spielen gegebenenfalls
erforderliche Reinheits- und
Hygieneanforderungen eine Rolle.
Zu beachten sind schließlich auch
Sicherheitsaspekte wie Explosionsschutz oder gar die Toxizität
des Pulvers.
Hinsichtlich der Materialbehälter
und Förderabscheider ist darauf
zu achten, dass sie keine Ecken
aufweisen oder gar eckige Querschnitte haben. Insofern sind Geräte aus der Granulattechnik, insbesondere bei schwer fließenden
Pulvern, als kritisch einzuordnen.
Stichwörter
Maier-Unitas GmbH – Maschinenfabrik
Tel.
+49 (0) 70 24 - 97 02 - 0
Fax
+49 (0) 70 24 - 97 02 - 10
Mail
mail@maier - unitas.de
www.maier - unitas.de
pumpen, Seitenkanalverdichter
und Flüssigkeitsringpumpen: Die
Gardner Denver GmbH, Schopfheim, bietet unter der Marke Elmo
Rietschle ein breites Programm
an Pumpen und Verdichtern. Zu
ihren zentralen Exponaten auf der
Powtech in Nürnberg gehört die
Klauenpumpen-Baureihe Zephyr
C-VLR mit Frequenzumrichter.
Das optimierte Klauenprofil der
berührungsfreien, trockenlaufenden Pumpen ermöglicht einen
geringeren Geräuschpegel: Durch
gezieltes Sound Engineering konnte der Schalldruck im Vergleich
zu herkömmlichen Klauenpumpen um mehr als 50 % reduziert
werden. Und der drehzahlgeregelte Antrieb sowie die strömungsoptimierte Geometrie erlauben
eine energiesparende Fahrweise
der Pumpe, die unter anderem zur
pneumatischen Förderung in der
kunststoffverarbeitenden Industrie eingesetzt wird.
Wie lässt sich Pulver fördern?
Digicolor eröffnet neues Technikum
raten von Granulaten zu besichtigen und auszuprobieren.
Weiterhin werden hier erprobte
und zertifizierte Messgeräte zur
Qualitätssicherung in der Trockenlufttrocknung bei Kunststoffverarbeitern gezeigt. Mit diesen
Geräten lassen sich in kurzer Zeit
Aussagen über reale Restfeuchtewerte des in der Produktion verarbeiteten Granulats ermitteln.
Darüber hinaus werden anwenderorientierte Schulungen angeboten, in denen Lösungen für die
Granulatversorgung, Masterbatchdosierung, das Recycling von
Kunststoffteilen sowie energieeffiziente Materialtrocknung an
Praxisbeispielen erörtert werden.
Besucher bekommen praktische
Tipps zu Effizienz, Produktqualität und Verfahrenstechnik. GR
Vakuumpumpen Klauen-Vakuum-
• Pulver
• pneumatische Saugförderung
• Austragshilfen
• Austragsvorrichtung
Die Behälter sollten nach Möglichkeit als spitzer Konus (< 60°,
eventuell asymmetrisch)
ausgeführt sein. Empfehlenswert sind zudem große
Auslaufquerschnitte.
Absaugkästen mit engen
Materialwegen sind zu
vermeiden.
Abhängig von der Fließfähigkeit eines Pulvers
können sich Materialbrücken oder -schächte
bilden. Manche Pulver
verfestigen sich nach längerer Lagerdauer. Dem kann mit
geeigneten Einbauten sowie mit
speziellen Fluidisierungs-, Fließund Austragshilfen entgegengewirkt werden. Pneumatische
Austragshilfen wie vibrierende
Belüftungsdüsen, Luftauflockerungskissen, Belüftungspfeifen
oder sogenannte Luftkanonen
lassen sich auch nachrüsten.
Mechanische Austragshilfen wie
Schwingtrichter, Vibrationsböden
oder Rührwerke sind hingegen
bereits bei der Anlagenplanung zu
berücksichtigen.
Vom Dosieren sind Spiralförderer
und Schnecken als mechanische
Austragsorgane bekannt. Mit
beiden Verfahren lassen sich
schwer fließende, adhäsive oder
klumpende Pulver über kürzere
Distanzen fördern. Für leicht fließende Pulver sind Spiralförderer
allerdings schlechter geeignet.
Sind größere Strecken zu
Bei der Pulverförderung müssen Filter und Pulver unbedingt
zueinander passen, da andernfalls Partikel den Filter durchdringen oder diesen verstopfen
können. Foto: Motan-Colortronic
überbrücken, kommen pneumatische Förderverfahren wie die
pneumatische Druckförderung
oder die pneumatische Saugförderung infrage. Die pneumatische
Druckförderung zeichnet sich
durch ihren großen Einsatzbereich
hinsichtlich Druck (bis 6 bar),
Durchsatz und Entfernungen sowie hinsichtlich der Pulvereigenschaften aus. Sie eignet sich
sowohl für den kontinuierlichen
wie diskontinuierlichen Betrieb,
wobei sie auch eine langsame,
schonende Materialförderung
ermöglicht. Zudem gestattet
die Druckförderung alle
Förderzustände wie Flug-,
Strähnen- oder Pfropfenförderung.
Die pneumatische Saugförderung transportiert
das Material hingegen
vorzugsweise mittels
Flugförderung, wofür
die Luftgeschwindigkeit
meist über 20 m/s beträgt.
Schwer fließende Pulver sollten
grundsätzlich mit Leersaugung
gefördert werden, um das Verstopfen der Rohrleitungen
zu verhindern. Die Einspeisung des Materials erfolgt
bei schwer fließenden Pulvern
meist mit Zellradpumpen oder
Austragsschnecken, bei leicht
fließendem Pulver mit Sauglanzen
oder Absaugkästen.
Bei der Auswahl der Filter in den
Fördergeräten ist besonders auf
Filtermaterial und -fläche sowie
den Abscheidegrad zu achten. Filter und Pulver müssen unbedingt
zueinander passen, da andernfalls
die Gefahr besteht, dass Partikel
die Filter durchdringen oder diese
verstopfen. Gleiches gilt überdies
für den zentralen Sicherheitsfilter
vor dem Vakuumgebläse.
www.motan-colortronic.com
www.moscorner.com
Stefan Lenz
Zuständig für den Bereich
Werkzeug- und Formenbau
0821 319880-54
[email protected]
WERKZEUG- UND FORMENBAU
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4 25
Vom Werkzeug zur Oberfläche
Mit IMG wirtschaftlich zu optimal genarbten Oberflächen – die Technologiespezialisten Frimo
und Galvanoform bilden hierbei seit Jahrzehnten eine erfolgreiche Allianz
IMG-Werkzeug: Die Formoberschale trägt dabei die formprägende Narbung und ist für das Thermoformen luftduchlässig ausgeführt. Foto: K-ZEITUNG
Thermoformen Die Gestaltung des
Innenraums mit einer hochwertigen Anmutung spielt bei heutigen Automobilen neben innovativer Technik eine wichtige Rolle.
Die Forderungen nach geringstem
Narbauszug, Angleichung der
Narbungen bei aneinander angrenzenden Bauteilen, Einbringung von Airbaglogos sowie unterschiedlichen Narbzonen auf einem
Bauteil können mit herkömmlichen Thermoformprozessen oft
nur schwer erfüllt werden.
Das Unternehmen Frimo löst diese Anforderungen mit dem sogenannten IMG-Verfahren (Inmould Graining), welches die
Vorteile des Thermoformens mit
der Erfüllung der Forderung nach
optimaler Oberflächengestaltung
– und das ohne Narbauszug – verbindet. Beim IMG-Prozess wird
die Narbung erst während der
Formgebung bzw. Kaschierung
der Folie im Thermoformprozess
auf die Folie übertragen. Das
Werkzeug mit der formgebenden
Narbung ist hierbei porös (luftdurchlässig) ausgeführt.
Grundsätzlich bestehen für dieses
Verfahren des Narbprägens zwei
ähnliche Prozesse. Beim IMGTiefziehen wird nur die Folie mit
einem Negativformwerkzeug in
eine 3D-Kontur gebracht. Die so
hergestellten „Häute“ können
dann durch Kaschieren auf einen
Träger, durch Hinterschäumen
oder Hinterspritzen bzw. Hinterpressen weiterverarbeitet werden.
Beim IMG-Kaschieren wird die
Folie in einem Arbeitsschritt unmittelbar vor dem Aufkaschieren
auf den Träger mit der Narbe versehen. „Die wirtschaftlichen Vorteile der klassischen Thermoformtechnologie werden hier mit den
optischen Vorteilen der modernen
Formhautherstellung kombiniert“, erklärt Dipl.-Ing. Reinhard
Schäfer, Leiter Technischer Vertrieb bei Frimo in Freilassing.
Um den werkzeugtechnischen
Anforderungen gerecht zu werden,
arbeitet Frimo seit Jahren mit der
Firma Galvanoform marktorien-
einsätzen und Formschalen aller
Größen zur Verfügung. Mit der
IMG-Technologie stellt man sich
bei Galvanoform besonderen Herausforderungen, wie Geschäftsführer Jürgen Obergföll berichtet:
„Die Herausforderungen liegen
darin, dass man doch teilweise
recht schwierige Geometrien hat
und dass man auch den wirtschaftlichen Aspekt im Auge behalten
muss. Das bedeutet, dass man
nicht einfach bestimmte Größen
von einem Werkzeug wählen
kann, sondern dass bei der Werkzeugauslegung auch immer auf
Anzeige
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www.rjginc.com
tiert zusammen. Das Unternehmen hat bereits im Jahr 1956 begonnen, in enger Kooperation mit
den Kunden Nickelwerkzeuge für
Kunststoffformteile herzustellen.
Als Werkzeuglieferant für Galvanoformen hat sich Galvanoform
seitdem zu einem zuverlässigen
Partner der Automobil- und Luftfahrtindustrie entwickelt. Auf
circa 10.000 m2 Produktionsfläche
stehen den Kunden galvanische
Badanlagen von 50 bis 50.000 l
Inhalt zur Herstellung von Form-
Im Bild eine fertige Werkzeugoberschale, galvanisch gefertigt aus
Hartnickel Foto: Frimo
einen möglichst geringen Folienverbrauch geachtet werden muss.“
Ein langer Weg
Der sehr aufwendige Prozess zeigt
im Folgenden, am Beispiel einer
Pkw-Instrumententafel, wie viel
Know-how sowohl Frimo als auch
Galvanoform in die Herstellung
von IMG-Werkzeugen steckt. Am
Anfang steht die Machbarkeitsstudie, die von Frimo selbst im
Vorfeld durchgeführt wird. „Bei
den Untersuchungen zur Formoder Kaschierbarkeit des Bauteils
kommen Simulationen zum Einsatz, um beispielsweise die Teilelage, den Folienverbrauch, die
Folienverstreckung oder die
Spannrahmenausführung (fest,
schwenkbar, 3D) bereits zum frühestmöglichen Zeitpunkt für
einen sicheren und effektiven
Prozess festzulegen“, erörtert
Reinhard Schäfer. Ist gesichert,
dass das zukünftige Bauteil IMGfähig ist, startet das Projekt mit
der Konstruktion eines Belederungsmodells bei Frimo, welches
überwiegend einem Positivmodell
des zukünftigen Bauteils entspricht. „Bereits parallel zur Herstellung des Belederungsmodells
entsteht bei uns im Hause Galvanoform eine sogenannte Stützschale, um den Gesamtprozess der
Werkzeugherstellung zu beschleunigen“, ergänzt Jürgen Obergföll.
Es folgt die Erstellung eines in etwa
9 mm dicken Silikonnegativs
(Spiegelbild zum Belederungsmodell) und daraus die Erstellung
des Muttermodells (Positiv) aus
Epoxidharz. Dieses Muttermodell
entspricht 1 : 1 dem Belederungsmodell, inklusive aller Abweichungen. „Anhand dieses Positivmodells werden deshalb Korrekturbereiche festgelegt und notwendige Narbkorrekturen vorgenommen, um das spätere Ergebnis zu
optimieren. Dabei sind Korrekturen an technischen Narben eine
besondere Herausforderung und
deutlich schwieriger als beispielsweise bei Ledernarbungen“, führt
Jürgen Obergföll weiter aus. Diese Korrekturen werden bei Galvanoform per Hand von speziell
qualifizierten Graveuren ausgeführt.
Essenzielle Bedeutung
Nach der Narbkorrektur wird ein
weiterer Silikonabguss des Modells genommen, von dem wiederum das sogenannte Badmodell
erstellt wird. Dieses wird im Anschluss für den galvanischen Aufbau präpariert. „Auf den nicht
leitenden Werkstoff wird bei uns
im Sprühverfahren eine dünne
Silberschicht aufgebracht. Das
Badmodell wird dann als Kathode in das Galvanobad eingehängt“,
erklärt Obergföll. Im Galvanobad
erfolgt die Abscheidung des Nickels von Anoden auf die Kathode (= Badmodell). Bei diesem
Prozess werden durch spezielle
Parameter Poren hergestellt. „Diese Poren haben nur einen Durchmesser von 0,15 Millimeter auf der
Narboberfläche und werden während des Aufbaus trichterförmig
nach hinten größer. Durch diese
Poren wird im fertigen Werkzeug
die Folie mittels Vakuum angesaugt und dabei geprägt“, sagt
Jürgen Obergföll. Je nach Größe
der Werkzeugschale kann der
galvanische Aufbau, der mitunter
in mehreren Abschnitten erfolgt,
mehrere Wochen in Anspruch
nehmen. Ist die Galvanoschale
fertig aufgebaut, folgen die Entformung und anschließende Vermessung und Justierung. „Darüber wird ein Messprotokoll erstellt,
welches wir bei Frimo zur Weitergabe an unseren Kunden benötigen“, erklärt Schäfer. „Gerade in
der Automotivebranche sind
Rückverfolgbarkeit und Dokumentation von essenzieller Bedeutung“, führt Schäfer weiter aus.
Um den Fertigungsprozess abschließen zu können, wird das
Werkzeug noch mit einem luftdurchlässigen Harzwerkstoff hinterfüttert. Dies ist wichtig, damit
das Werkzeug später im Fertigungsbetrieb auch höheren Drücken standhält.
Zu guter Letzt wird die fertige
Nickelschale auf einen Stahlrahmen verbaut. „Diesen Rahmen
konstruiert Frimo gemeinsam mit
Galvanoform. Das Gestell wird
parallel zu der galvanischen Abscheidung gefertigt. So können wir
die Zeitschiene minimieren und
termingerecht liefern“, führt Schäfer aus.
Bevor das Werkzeug nun an Frimo
ausgeliefert wird, erfolgen die Abnahme durch den Kunden und der
Vakuumtest, also die Kontrolle,
ob das Werkzeug auch vakuumfähig ist. „Sind die Tests positiv verlaufen, ist das auch der Zeitpunkt,
an dem die Projektzusammenarbeit für ein Werkzeug zwischen
Frimo und uns beendet ist“, erklärt
Jürgen Obergföll. Das IMG-Werkzeug wird anschließend bei Frimo
zu einem kompletten System zusammengebaut. Reinhard Schäfer
erörtert: „Die Aufgabe besteht nun
darin, diese Schale so zu positionieren, dass sie zum Unter- oder
zum Formhilfewerkzeug genau
ausgerichtet ist. Danach wird das
gesamte Werk zeug komplettiert
und für den Kunden zur Vorabnahme in eine Laboranlage integriert. Hier erfolgen dann die eigentliche erste Erprobung durch
entsprechende Parametrierung
der Folienheizung, die Produktion erster Teile und gegebenenfalls
optimierende Nacheinstellungen.
Erst danach erfolgen die Integration in die Serienanlage und die
finale Inbetriebnahme am Produktionsstandort des Kunden und
es schließt dann mit der Endabnahme ab.“
Individualisierung im
Vormarsch
Zukünftig wird das IMG-Verfahren im Automobilbau weiter Einzug halten. Auch unterhalb der
„Das IMG-Verfahren passt perfekt zu den Designtrends der
OEMs“: Dipl.-Ing. Reinhard
Schäfer, Leiter Technischer
Vertrieb bei Frimo in Freilassing. Foto: Frimo
Ober- und Mittelklasse wird immer mehr Wert auf eine Hochwertigkeit des Innenraums gelegt.
„Es liegt aber nicht daran, dass
etwa die Prozesskosten gesunken
sind. Die OEMs legen immer mehr
Wert auf Oberflächenanforderungen. Das führt dazu, dass beispielsweise Türverkleidungen, die bis
dato mit klassischen Thermoformverfahren hergestellt wurden, jetzt
auch – zumindest teilweise – in
IMG-Technologie hergestellt werden, damit sie optisch und haptisch
besser zur Instrumententafel passen. Was wir aber auch sehr stark
beobachten, ist das Thema Individualisierung. Und hier passt das
IMG-Verfahren perfekt zu den
Designtrends der OEMs“, führt
Reinhard Schäfer abschließend
aus. STEFAN LENZ
www.frimo.de
www.galvanoform.de
Mehr Fotos
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entsprechender
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WERKZEUG- + FORMENBAU/AUTOMATION
26 26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
Optik im Automobil
Innolite erstellt innovative Optiken prozesssicher und kostengünstig durch ultrapräzise Diamantzerspanung auf Höchstniveau
Automotive Das Design optischer
Elemente für automobile Anwendungen vereint ästhetische Aspekte des Karosserie- oder Innendesigns mit funktionalen Aspekten der gesetzlichen Regelungen,
Standardisierungs- und Normierungsaspekte.
Optik ist Innovationstreiber in
Produkten nahezu aller Branchen.
Im Automobil zeigt sich das Differenzierungspotenzial durch
Optik unter anderem in RegenLicht-Feuchtsensoren und Headup-Displays für die Fahrerassistenz sowie LED-Frontscheinwerfern und Rückleuchten. Klassische
Glasoptik wird zunehmend von
Kunststoffoptik abgelöst, um An-
sprüchen an Leichtbau, Funktionsintegration, Design und Kosten
gerecht zu werden.
Ultrapräzise
Freiformflächen
Das Head-up-Display im Automobil ermöglicht dem Fahrer das
Lesen/die Kontrolle von Streckeninformationen, ohne dass sein
Blick von der Fahrbahn gelenkt
wird. Neben Komfort und Funktion ein deutlicher sicherheitsrelevanter Vorteil. Der optische
Strahlengang des Head-up-Displays ist gefaltet und durchläuft
eine kompakte, abbildende Optik,
bevor er auf einer Projektionsflä-
Mikrostrukturierter Stahlformeinsatz zur Herstellung von LEDFrontscheinwerfern Foto: Innolite
che auftrifft. Diese kann die Windschutzscheibe selbst beziehungsweise eine sogenannte zusätzliche
Combiner-Optik aus Kunststoff
sein. In beiden Fällen müssen ultrapräzise großflächige Freiformflächen hergestellt werden als Spritzgießwerkzeug für den Combiner
beziehungsweise als Referenzspiegel zum Einjustieren des Head-upDisplays zur Windschutzscheibe.
Komplexe Funktion
Ein weiteres Beispiel für Optik, die
das Automobil intelligenter macht
und damit die Fahrzeugsicherheit
und den Fahrkomfort erhöht, sind
Regen-Licht-Feuchtsensoren, die
automatisch die Scheibenwischerfunktion und das Pkw-Licht regulieren. Diese komplexe optische
Funktion wird durch die Verwendung einer ZweikomponentenLinsenplatte erzielt, die im Spritzprägeverfahren mit leichtfließendem PC durch mikrostrukturierte Prägestempel spannungsfrei
gefertigt wird.
Insbesondere der neuartige LEDFrontscheinwerfer mit individuellen Linsen für jedes Modell
beziehungsweise jedes Facelift
unterscheidet sich in der eingangs
erwähnten Kombination von ästhetischen und funktionalen Aspekten von der Vorgängertechnik
des Xenon Schweinwerfers, für den
weitestgehend standardisierte
Werkzeugbau für Head-up-Displays Foto: Innolite
Linsen bei nahezu allen Kraftfahrzeugklassen verwendet wurden.
Folglich differiert auch der Formeinsatz mit Freiformfläche und
überlagerter Mikrostruktur maßgeblich und stellt neuartige Anforderungen an dessen Fertigungsprozess.
An Grenzen gestoßen
Das konventionelle Fräsen beziehungsweise Drehen mit anschließender manueller Politur zur
Herstellung von optischen Werkzeugformen in Stahl stößt hier
immer öfter an seine Grenzen.
Grund sind die geforderte Ober-
flächengestaltung wie auch die
notwendigen Präzisionsanforderungen der Oberflächen. Die Diamantzerspanung bietet in einzigartiger Weise Möglichkeiten,
diese Limitationen zu überwinden
und dem Optikdesigner fertigungstechnisch neuartige Freiräume für die Umsetzung der Optik
zu schaffen. Durch die geometrisch bestimmte Schneide des
Diamanten können Strukturen
von bis zu wenigen hundert Nanometern präzise orientiert in Oberflächen eigebracht werden, die
Schärfe des Diamanten ermöglicht
gleichzeitig ein optisches Oberflächenfinish ohne polierende
Nacharbeit. Während bei der Politur zur Herstellung optischer
Oberflächen im Wesentlichen die
Beherrschung der Prozessführung
erfolgsentscheidend ist, erfordert
die Diamantzerspanung darüber
hinaus das tiefgehende Verständnis über die Art und Qualität der
Oberflächenbeschreibung, das
richtige Vorgehen bei CAD/CAMSchritten und der Steuerungsparametrierung zur exakten Ansteuerung der Maschine sowie das
saubere und exakte Abstimmen
mit Vorbearbeitungsschritten und
Prozesskombinationen zur Diamantzerspanung. SL
www.innolite.de
Förderbänder in robuster Stahlvariante
Linien fix in der Übersicht
Amboss + Langbein baut sein Förderbandprogramm aus in Richtung
stark beanspruchbarer Stahlbändersysteme
Aprol von B&R Automation
hebt Effizienz
Fördersysteme Das Förderband-
programm der Amboss + Langbein Elektro Elektronik Gerätebau
GmbH & Co. KG, Haan, lässt sich
kundenspezifisch jederzeit erweitern. Robust, anpassbar, variabel,
komplex und vernetzt – der Kunde entscheidet, wie die Ausführung sein soll: ein einfaches Ablageband, ein Band in einem
Reinraum, Produktionspuffer,
Kühlstrecke, für Klebungen geschwindigkeitsgeregelt oder zum
Beschicken eines Kalanders.
Ob Neuanlage oder Erweiterung
einer bestehenden Anlage – der
Kunde kann auf die Beratungskompetenz und das Fachwissen
von Amboss + Langbein zugreifen.
Die hohe Fertigungstiefe von Amboss + Langbein, auch im Bereich
des Steuerungsbaus, macht den
Anbieter offen für nahezu jede
Aufgabenstellung.
Linien-Monitoring Mit wenigen
Lebensmittelgerecht
oder auch begehbar
Ein Beispiel dafür ist der Produktbereich Kunststoffgliederförderband. Im vergangenen Jahr erfolgte eine Materialumstellung der
Kunststoffgliedergurte, ab 2016
sind alle Kunststoffgliederbänder
im Standard FDA-konform. Der
Bereich der Pharma-, Lebensmittel- und Kosmetikindustrie
kann so – ohne kostenintensiven
Zusatzaufwand – sicher versorgt
Für mechanisch stark beanspruchte Produktionsbereiche stehen
nun auch Förderbänder mit Stahlgliedergurten bereit – ausgeführt
als Wasserbänder auch in Edelstahl. Foto: Amboss + Langbein
und betreut werden. Im Lastbereich wurde das Produktportfolio bei Amboss + Langbein
ebenfalls erweitert, die QS-Reversionsbänder können nun je nach
Kundenanforderung auch begehbar ausgeführt werden.
Anschließend an diese Weiterentwicklung der Reversionsbänder
wurde für den mechanisch stark
beanspruchten Bereich die Produktionspalette um die Herstellung von Förderbändern mit
Stahlgliedergurten erweitert.
Hohe Temperaturbelastungen und
mechanische Beanspruchung, die
zu Problemen im Produktions-
ablauf führen können, sind bei
dieser robusten Stahlausführung
kein Thema mehr. Diese Bänder
werden bei Amboss + Langbein
kundenspezifisch und nach Anforderung ausgeführt. Der Kunde
erhält damit immer die passende
Lösung für die jeweilige Anforderung. Schließlich ist die Produktreihe der Stahlgliederbänder auch
in Edelstahl lieferbar, womit diese Produktneuheiten das Lösungsspektrum im Bereich der Wasserbänder und Pharmaanwendungen
ergänzen. GR
www.amboss-langbein.de
Mausklicks kann heute ein komfortables Linien-MonitoringSystem in der B&R-Prozessleitund Fabrikautomatisierungs-Software Aprol etabliert werden. Basis
der Lösung ist der OMAC-Standard Pack ML (Organization for
Machine Automation and Control), mit dem sich nahezu jede
beliebige Maschine abbilden lässt.
Nur mit einer effizienten Produktion können Maschinen- und
Anlagenbetreiber dauerhaft im
Wettbewerb bestehen. Ein LinienMonitoring-System stellt die nötigen Informationen bereit, um
Ineffizienzen in Produktionslinien
frühzeitig zu erkennen und beheben zu können. Die dadurch optimierte Produktionsleistung resultiert in höheren Produktionserträgen.
Standardschnittstelle
Die Standardschnittstelle Machine
Data Interface Pack ML in Aprol
enthält Control-Module für Maschinen und Linien, die relevante
Detailinformationen komfortabel
zur Verfügung stellen. Mittels
Faceplate und Sub-Faceplate werden Basisdaten und wichtige Informationen dargestellt. GR
www.br-automation.com
Von der Linienübersicht aus sind die Detaildaten jeder Maschine
nur einen Klick entfernt. Foto: B&R
Matthias Gutbrod
Zuständig für den Bereich
Werkstoffe
WERKSTOFFE
0511 7304-132
[email protected]
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4 27
Vom Metall
über PEI zum PPSU
Flammfest und
halogenfrei
SMC für die Pressverarbeitung
zu großformatigen Bauteilen
Erneute Werkstoffsubstitution bei Ricordi-Kammer
bringt nicht nur technische Vorteile
Medizintechnik Dem in Miami
tiven Material mit ähnlichen oder
besseren Eigenschaften umzusehen. Die Suche führte zu PPSU,
das die Erwartungen noch übertraf. Radel R-5000 PPSU bietet ein
vergleichsweise höheres Fließvermögen, was die Fertigung feinerer
Merkmale ermöglicht. Insbesondere konnte Biorep dadurch drei
separate Edelstahlbeschläge auf
und unter der Kammer durch
unmittelbar in die Kunststoffkonstruktion eingebettete Elemente
ersetzen. Das spart nicht nur Zeit
und Geld in der Fertigung, sondern eliminiert auch die Gefahr
der Rissbildung in den Formteilen
aufgrund der unterschiedlichen
Wärmeausdehnung von Stahl und
Polymer.
ansässigen Unternehmen Biorep
Technologies ist es gelungen, seine patentierte Ricordi-Kammer
zur Isolation gesunder Gewebezellen der Bauchspeicheldrüse nun
in einer Polyphenylsulfon-Ausführung anzubieten. Für die Herstellung verwendet Biorep jetzt
Radel R-5000 Polyphenylsulfon
(PPSU) von Solvay. Das zähe,
transparente und biokompatible
Solvay-Polymer ersetzt dabei Polyetherimid (PEI) als Kammermaterial mit besserer Spritzgießbarkeit, höherer Transparenz und
besserer Dampfsterilisierbarkeit.
Ricordi-Kammer
weltweit genutzt
Die nach ihrem Erfinder Dr. Camillo Ricordi benannte Kammer
ist ein transparenter Behälter mit
fester Abdeckung und wird zusammen mit einem Inselzellenisolator von Biorep eingesetzt.
Beide Geräte zusammen erleichtern die Zerlegung von Bauchspeicheldrüsengewebe durch eine
kombinierte enzymatisch-mechanische Spaltung unter Aufrechterhaltung der Integrität des endokrinen Zellverbands. Anders
ausgedrückt ermöglicht die Isolationskammer die Trennung
großer Mengen insulinerzeugender Zellen (Inselzellen) aus der
menschlichen Bauchspeicheldrüse für klinische Transplantationen
mit dem Ziel, bei den Empfängern
Diabetes zurückzubilden. Die
Ricordi-Kammer von Biorep wird
in Laboratorien weltweit genutzt,
um klinische Inseltransplantate
vorzubereiten.
Duroplast Schon lange hat Lorenz
Das zähe, transparente und bioverträgliche Radel R-5000 PPSU
von Solvay ersetzt PEI als Material für die neue Ricordi-Kammer
von Biorep. Foto: Solvay
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Wegen Qualifizierung
+ Fortbildung Bereich
Kunststoffe
Super Adresse;
barlog.de
„Die ursprünglich in einem Metallbearbeitungsprozess aus Edelstahl gefertigte Kammer ist zum
Sinnbild modernster medizinischer Innovation geworden“, sagt
Felipe Echeverri, Geschäftsführer
von Biorep. „Während unsere damalige Entscheidung zum Spritzgießen der Kammer aus PEI bereits
einen bedeutenden Fortschritt
darstellte, ermöglicht die Umstellung auf Radel R-5000 PPSU von
Solvay völlig neue Konstruktionsmöglichkeiten, um auch die Metallbeschläge der Kammer durch
Kunststoff zu ersetzen und ihre
Funktionalität und Zuverlässigkeit insgesamt zu verbessern.“
Engpässe bei PEI veranlassten
Biorep, sich nach einem alterna-
Bessere
Dampfsterilisierbarkeit
Darüber hinaus zeigt PPSU eine
weit größere Beständigkeit gegen
Dampfsterilisation als PEI. Im
Gegensatz zu den 100 Dampfsterilisationszyklen der PEI-basierten Kammer hielt die Konstruktion aus dem Solvay-Material im
Test bis zu 1.000 Zyklen stand –
entscheidend zum Überwachen
der enzymatischen Verarbeitung
in der Ricordi-Kammer. Das PPSU
sichert außerdem die bessere Zähigkeit und Hydrolysestabilität bei
erhöhten Temperaturen.
Radel R-5000 PPSU ist gemäß ISO
10993 auf Zytotoxizität, Irritation
und akute systemische Toxizität
geprüft und in einem Master Access File (MAF) bei der US-Arzneiund -Lebensmittelbehörde (FDA)
registriert. MG
www.solvay.com
Kunststofftechnik mit BMC 0204
ein spritzgießfähiges Duroplast
mit guten mechanischen und physikalischen Eigenschaften im Angebot. Jetzt wurde aus diesem
Werkstoff eine neue Rezeptur
abgeleitet, die auch eine Umformung per Pressverfahren erlaubt:
SMC 0208 ist dadurch speziell auf
die Produktion von großformatigen Bauteilen, die eine hohe mechanische Belastbarkeit aufweisen
müssen, ausgelegt.
Hervorragender
Brandschutz
Wie das Ausgangsmaterial weist
auch das neue Sheet Moulding
Compound (SMC) einzigartige
Brandschutzeigenschaften auf, da
es kaum Bestandteile auf Erdölbasis enthält. Unter anderem ist
es mit einem Sauerstoffindex von
80 % doppelt so schwer entflammbar wie übliche Kunststoffe, die
als extrem flammfest gelten. Es
erlischt selbst bei Beaufschlagung
mit einer offenen Flamme innerhalb kürzester Zeit selbstständig
und neigt auch bei großer Hitze
nicht zu Verformungen oder zum
Tropfen.
Darüber hinaus enthält der Werkstoff keine bedenklichen Substanzen wie Halogen, Bromid oder
Chlorid, auf dem CIT-Toxizitätsindex liegt er daher bei sehr niedrigen 0,01. Aufgrund dieser Charakteristika ist das Material gemäß
der neusten Bahn-Brandschutznorm für das höchste Hazard
Level (HL 3) in den Anforderungsstufen R22 und 23 zugelassen und
HL 2 für großflächige Innenverkleidung. Gleichzeitig behält SMC
0208 auch bei Temperaturen von
Das neue SMC 0208 wird als
Mattenware auf Rollen angeboten und ist auf eine Verarbeitung per Pressverfahren ausgelegt. Foto: Lorenz
–30 °C eine hohe Schlagzähigkeit,
so dass keine Gefahr von Sprödigkeit oder von Brüchen besteht.
Dank seiner Lichtbogen- und
Kriechstromfestigkeit – der CTIWert liegt bei 600 V – eignet sich
das Duroplast darüber hinaus gut
für Elektronikbauteile.
Das Material wird auf Rollen als
mattenartiges Halbzeug angeboten und ist für eine Pressverarbeitung, beispielsweise per Fließpressen, konzipiert. So gefertigte
Komponenten zeichnen sich auch
in größeren Formaten durch eine
hohe Belastbarkeit und Steifigkeit
aus.
Die möglichen Einsatzfelder sind
sehr weit gefasst, da der Werkstoff
unterschiedliche Brandschutz-,
Festigkeits- und Toxizitätsanforderungen gleichermaßen erfüllt.
Dies erlaubt es, die in der Konstruktion oft notwendige Vielzahl
verschiedener Kunststoffe auf ein
Minimum zu reduzieren und somit wirtschaftlicher zu produzieren. MG
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Farbig leuchtendes Polycarbonat
Dank spezieller Pigmente erzeugt ein transparentes Polycarbonat besondere Lichteffekte
Architektur Der hochmoderne „El
Batel“-Komplex in Cartagena/
Spanien erstreckt sich auf einer
Fläche von 17.000 m2 und wurde
von den renommierten spanischen
Architekten José Selgas und Lucía
Cano entworfen. Der Entwurf für
das „El Batel“-Zentrum ist durch
den Hafen und das Meer inspiriert
und wurde mit dem begehrten
Biennial Spanish Architecture
Award ausgezeichnet.
Lexan Polycarbonat von Sabic bringt Licht und Farbe in ein preisgekröntes Auditorium und Konferenzzentrum. Foto: Sabic
Auch Sabic leistete einen Beitrag
zu diesem preisgekrönten Projekt,
und zwar als Hersteller eines Polycarbonatmaterials mit besonderen
lumineszierenden Pigmenten. So
entstand eine Spezialausführung
des Sabic-Polycarbonats Lexan,
ein lichtdurchlässiges Polycarbonat zur Erzeugung ganz besonderer Farbeffekte an den Innen- und
Außenseiten des Gebäudes. Darüber hinaus absorbiert dieser
Kunststoff tagsüber das Sonnenlicht und illuminiert die Korridore dann bei Nacht – ganz ohne
zusätzlichen Energiebedarf.
Im Bereich der Röhren und Fassadenprofile wurden für eine Fläche von 1.500 m2 insgesamt 110 t
Polycarbonat verwendet. Für die
termingerechte Bereitstellung der
Materialien in ihren besonderen
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verantwortlichen Gussspezialisten. MG
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Tel.: 07150-9199-0, Fax: 07150/9199-282
[email protected], www.re-scheer.com
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Tel. 06051/96 65-0, Fax 06051/96 65 65
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Lenbachstrasse 2, 58840 Plettenberg
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TEL. (0241) 51563-0, FAX (0241) 526006
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Internet: www.dreher-aachen.de
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Am Gemeindegraben 13
D-63741 Aschaffenburg
Tel.: 06021-84000, Fax: 06021-840035
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Marketing- & Vertriebs-GmbH
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Tel: 06341/9343-0 – Fax: 06341/9343-30
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E-Mail: [email protected]
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Polyamide
G. E. Habich’s Söhne
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Telefon 0 55 44/7 91-0
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Tel.: 02191/67-0, Fax: 02191/67-1794
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WORLD OF PLASTICS
32 26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
Wassersport-Spektakel mit hohem Kunststoffanteil
Impressionen von der Messe Boot 2016 in Düsseldorf
Fachmessen 247.000 Besucher aus
52 Ländern – 2,8 % mehr als 2015
– zählte die diesjährige Messe Boot
in Düsseldorf. Beim weltweit größten Spektakel rund um den Wassersport in Messehallen waren
neben 1.800 Booten und Yachten
auch aktuelle Trendsportarten wie
Wake-, Skimboarden oder Kiten
zu sehen. Gemeinsamkeit fast aller Exponate: eine intensive Nutzung von Kunststoff. GK
www.boot.de
Pfiffige Idee: Durch den teilbaren Rumpf lässt sich dieses Kajak in
kurzer Zeit in einen Katamaran verwandeln. Foto: K-ZEITUNG
Segeln und Segelboote sind traditionell das beliebteste Segment
der Boot. Foto: K-ZEITUNG
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Ein Video von der Boot finden Sie
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Die Tragflächen aus Kohlefaser
heben diesen A-Cat schon bei
relativ geringen Windgeschwindigkeiten aus dem Wasser. Bei
stärkerem Wind sind Geschwindigkeiten von knapp
50 km/h erreichbar.
Foto: K-ZEITUNG
Mit Leistungen von mehreren Tausend PS und reichlich Kohlefaser
im Rumpf erreichen solche Speedboote deutlich mehr als
200 km/h. Foto: K-ZEITUNG
Nach der
Boards in allen Farben und Formen gab es in Halle 1 zu sehen.
Foto: K-ZEITUNG
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informieren wir über Google+.
SPEZIAL
»Industrie 4.0 ist in der
Praxis angekommen«
Interview mit Dr. Frech,
Seite II
VDI Wissensforum
FAHRZEUGBAU
DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE
WWW.K-ZEITUNG.DE
Industrie 4.0 im Fokus
Der VDI-Kongress „Kunststoffe im Automobilbau“ öffnet am 9. und 10. März 2016
in Mannheim seine Tore und beleuchtet neben klassischen Themen auch Industrie 4.0
SPEZIAL ZUR AUSGABE 4
47. JAHRGANG
KURZ BERICHTET
Partner mit neuem Namen
Auf dem VDI-Kongress „Kunststoffe im Automobilbau“ am 9. und
10. März 2016 in Mannheim präsentiert sich das frühere Unternehmen Bayer Material Science zum ersten Mal unter seinem
neuen Namen Covestro. Das Unternehmen ist wieder mit einem
Messestand vertreten, bringt seine Kompetenz aber auch auf
der Tagung ein: Am zweiten Kongresstag hält Engelbert Meurer
aus dem Geschäftsfeld Polycarbonate (PC) einen Vortrag über
thermoplastische Crashabsorber aus PC-PBT-Blends.
Gemeinsam mit dem VDI lädt Covestro die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer des Kongresses herzlich zur „Automotive Night“ ein,
die am Vorabend in der Manufaktur Mannheim stattfindet. Das
Get-together bietet eine gute Gelegenheit, schon vor Beginn der
Veranstaltung mit anderen Teilnehmern, Referenten und Ausstellern ins Gespräch zu kommen. MG
AUS DEM INHALT
Vielseitige Anforderungen an
Kunststoffe im Automobilbau ...............................................II
Weniger Gewicht – mehr Ladung!
Kunststoffe im Nutzfahrzeug ...............................................IV
Themenmix zur Zukunft des Automobilbaus .....................VII
EDITORIAL
Industrie 4.0 – ein Hype?
Industrie 4.0 ist in aller Munde. Das Modethema rückt
auch in den Fokus des VDI-Kongresses „Kunststoffe im
Automobilbau“. Doch handelt es sich hierbei nicht eher
um einen medial und von IT-Unternehmensberatern gepushten Hype? Aus der Kunststoffindustrie erhält man
bislang hierzu ein zwiespältiges Echo. Nur wenige scheinen sich schon jetzt aktiv und nachhaltig mit dem Thema
auseinanderzusetzen oder Industrie 4.0 gar als Teil ihrer
Unternehmensstrategie zu betrachten.
Dass in der Kunststoff- genau wie in der Automobilindustrie der Wettbewerb über schnellere Zykluszeiten, Energieeffizienz und minimalen Fertigungsausschuss ausgetragen wird, war schließlich schon vor der vierten industriellen Revolution der Fall. Stetige Produktivitätssteigerungen sind mithilfe einer vernetzten Produktion, in der
Werkstücke und Produktionsmittel miteinander kommunizieren, jedoch besonders gut zu erreichen. Nicht nur das
– und hier kommt das wirklich Neue bei Industrie 4.0 –,
auch die Herstellung individueller Produkte soll zu den
Bedingungen der Massenproduktion möglich werden.
Losgröße eins als Vision und Auftrag.
Fest steht: Es gewinnen jene Firmen Vorteile, denen es
gelingt, das Potenzial ihrer Produktionszellen am besten
zu nutzen. Wie lassen sich Produktivität, Qualität und
Flexibilität der Fertigung steigern? Welchen Einfluss haben die Vernetzung und Integration verschiedener Produktionssysteme? Zu diesen Fragen stellen Experten auf
der VDI-Tagung Anwendungen aus sehr unterschiedlicher
Sicht zur Diskussion. Hier wird deutlich werden, dass
gerade auch mittelständische Kunststoffverarbeiter Industrie 4.0 nicht als mediales Hypethema abtun, sondern
als Zukunftschance begreifen sollten. MG
Industrie 4.0 ist ein Schwerpunkt auf dem VDI-Kongress „Kunststoffe im Automobilbau“. Gerade in
der Kunststoffbranche gibt es gute Beispiele, wie die Vernetzung von Maschinen, Werkzeugen, Werkstücken und Peripherie in der Praxis funktionieren kann. Foto: DLR
Branchentreff Wer in der Kunst-
stoffbranche für die Automobilindustrie arbeitet und wer bei
OEMs mit dem Werkstoff Kunststoff zu tun hat, der kommt seit
40 Jahren an der Mannheimer
VDI-Tagung „Kunststoffe im
Automobilbau“ nicht vorbei. „Der
Kongress ist der Branchentreffpunkt schlechthin. Die Veranstaltung ist mit regelmäßig über 1.400
Teilnehmern und 100 Ausstellern
einzigartig. Nirgendwo sonst treffen sich so viele Kunststoffexperten der Automobilindustrie in
dieser konzentrierten Form“, erklärt Timo Taubitz, Geschäftsführer des Veranstalters (VDI Wissensforum).
Shot-Fertigungsverfahren zur
Herstellung einer FVK-MetallHybridbodenstruktur sowie biobasierte Werkstoffe als nachhaltige Alternative.
Der K-ZEITUNG liegen einige
dieser Vorträge vorab vor, auf den
folgenden Seiten werden diese
ausführlicher umrissen ( Seite
II, VII).
Industrie 4.0
in der Praxis
Auch das Thema Industrie 4.0
rückt in diesem Jahr in den Fokus
der Diskussion ( Interview Seite II mit Dr. Wolfgang Frech, VDI
„Bei Fahrzeugneuentwicklungen
stehen heute Themen wie Leichtbau, Ressourceneffizienz, Anmutung sowie Sicherheit besonders
im Vordergrund. Technische
Kunststoffe, faserverstärkte Verbundwerkstoffe und hybride
Kunststofftechniken leisten dabei
wichtige Schrittmacherdienste.
Multifunktionswerkzeuge und
automatisierte Verarbeitungsprozesse ermöglichen in vielen
Fällen besonders wirtschaftliche
Systemlösungen“, umreißt Kongressleiter Prof. Dr. Rudolf Stauber
den bunten Themenstrauß, der in
Mannheim vorgestellt und diskutiert wird.
Prof. Dr. Rudolf Stauber,
Kongressleiter: „Kunststofftechniken sind ein
Innovationstreiber im
Automobilbau.“ Foto: VDI
mit PUR-Außenhaut in Class-AQualität. Auch hier liegen der
K-ZEITUNG ausgewählte Referate vorab vor ( Seite IV).
„Erwünscht ist ein Blick über den
Tellerrand. Daher haben wir zum
zweitem Mal die Parallelveranstaltung ,Kunststoffe im Nutzfahrzeug‘ auf das Programm gesetzt“,
erklärt Prof. Dr. Stauber.
Die Fachausstellung
Ein Highlight des Automobilkongresses in Mannheim ist auch
dieses Jahr wieder die begleitende
Fachausstellung. „Die Ausstellerfläche ist stetig gewachsen“, erklärt
Vielseitiges Programm
Auf dem Programm stehen 35
Expertenreferate, eine Fachausstellung und ein umfangreiches
Rahmenprogramm. Neben Referaten seitens der Kunststofferzeuger wird es auch Anwenderberichte aus der Automobilindustrie
sowie von Zulieferern und Anlagenherstellern geben. Und unmittelbar nach dem Kongress, am
11. März, können Interessenten
an jeweils einem Spezialtag ihr
Wissen zu den Themen „Hochleistungspolymere im Automobil“
oder „Flammgeschützte Kunststoffe im Automobil“ vertiefen.
Themen der Hauptveranstaltung
sind unter anderem Leichtbaulösungen und anspruchsvolle
Oberflächen für Instrumententafeln, der Compositeeinsatz in
der Karosseriestruktur des BMW
7er, die Berechnung des Crashverhaltens von Kunststoffbauteilen,
Anforderungen an polymere
Werkstoffe und konstruktive Lösungen für SCR-Tanksysteme,
Systemintegration am Beispiel des
Kunststoff-Ölwannenmoduls im
Porsche 911 Carrera, ein One-
OEMs präsentieren bei dem internationalen VDI-Kongress „Kunststoffe im Automobilbau“ ihre neuesten Modelle. Foto: VDI Wissensforum
Wissensforum). Was dies aus der
Sicht eines Maschinenherstellers
bedeutet, werden Dr. Engleder und
Dr. Dimmler von Engel Austria
darstellen. Dr. Vaculik, Kistler
Instrumente, wird Möglichkeiten
aufzeigen, wie mit Sensoren im
Werkzeug der Spritzgießprozess
im Rahmen von Industrie 4.0 noch
transparenter zu gestalten ist.
Neu ist in diesem Jahr die begleitende Fachkonferenz „Kunststoffe in Nutzfahrzeugen“. In 13 Fachbeiträgen präsentieren und diskutieren die Kollegen der Nutzfahrzeugsparte Themen wie
Hightechcomposites in Nutzfahrzeugaufbauten, CFK-Luftfedern
für Reisebusse oder strukturelle
Kabinenbauteile aus Organoblech
Timo Taubitz. „Die rund 1.400
Kongressteilnehmer sorgen dafür,
dass die Ausstellung stark frequentiert wird.“ Die Fachausstellung
bietet die Möglichkeit, neben den
Vorträgen Detailinformationen
zu aktuellen und innovativen Anwendungen zu erhalten. MG
www.kunststoffe-im-auto.de
SPEZIAL
FAHRZEUGBAU
II
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
Vielseitige Anforderungen an Kunststoffe
Beim VDI-Kongress „Kunststoffe im Automobilbau“ reicht der Bogen der Vorträge vom hybriden Leichtbau einer Serienkarosserie
über anspruchsvolle Kunststoffoberflächen mittels Lasernarbung bis hin zum Thema Industrie 4.0 im Spritzguss
Fahrzeugbau Kunststoffe haben
weiterhin ein großes Potenzial für
den Automobilbau. Der internationale VDI-Kongress „Kunststoffe
im Automobilbau“, der am 9. und
10. März in Mannheim stattfindet,
beleuchtet auch bei seinem 40.
Jubiläum die Themenfelder Interieur, Exterieur, Simulation,
Werkstoffe/Technologien, Motor/
Technik und selbstverständlich
den Leichtbau. Aber auch das
Thema Industrie 4.0 rückt in diesem Jahr in den Fokus der Diskussion.
Karosserie mit
CFK-Mischbauweise
Ein Beitrag von Martin Derks,
Leiter CFK Werkstoffnetzwerk der
BMW AG, wird das CFK-Mischbaukonzept Carbon Core in der
Karosserie des neuen BMW 7er
beleuchten. Erstmalig setzt BMW
hier die Werkstoffe Stahl, Aluminium und CFK in Kombination
für eine Großserie ein. Aufgezeigt
werden auf der VDI-Tagung die
hierzu erarbeiteten Bauweisen und
Fertigungskonzepte für Composite-Strukturbauteile in der Großserie. Sie sind Teil eines fahrzeugübergreifenden Leichtbaupakets,
so dass der neue 7er gegenüber
seinem Vorgänger deutlich abspecken konnte.
„Trotz eines gesteigerten Komfortangebots und der Erfüllung
zusätzlicher Gesetzesanforderungen hat der neue BMW 7er ein
niedrigeres Gewicht als sein Vorgänger, einen niedrigeren Schwerpunkt, eine Achslastverteilung
von genau 50 zu 50 und mit 4,5
Liter Verbrauch (730d Limousine)
ist er aktuell der CO2-Champion
in seiner Klasse“, erklärt Derks.
„Ein zentrales Element ist die als
Carbon Core bezeichnete Karosseriestruktur. Das Karosseriekonzept erreicht durch den Mischbauansatz von CFK, höchstfesten
Stählen und Aluminium eine
Steigerung von Festigkeit und
Steifigkeit in der Fahrgastzelle bei
gleichzeitig deutlich reduziertem
Fahrzeuggewicht.“
Modulares Konzept
für Armaturenbretter
Ein modulares Konzept beim Armaturenbrett für Varianten im
Pkw und Nutzfahrzeug am Beispiel des VW Caddy 4 und des VW
T6 wird Dr.-Ing. Hans SchmidtHohls, Development Engineer,
Commercial Vehicle Interior Development bei der Volkswagen AG
in Wolfsburg, vorstellen. „Die
Kundengruppen leichter Nutzfahrzeuge wie des Volkswagens
Caddy oder Volkswagen Busses
sind sehr verschieden. Die Nutzung reicht von einfachen Lieferfahrzeugen über Personentransporter bis zu hochwertigen PkwDerivaten, Reisemobilen und
Sonderfahrzeugen“, beschreibt
Schmidt-Hohls den Kontext. Die
Herausforderung, unter anderem
im Interieurbereich, bestehe darin, allen Kunden gerecht zu werden
und dabei die Bauteilvarianz zu
begrenzen. Anhand des modularen Konzepts des Armaturenbretts
wird in dem Kongressbeitrag aufgezeigt, welche Lösungen für die
Unterscheidung von Nutzfahr-
von sowohl Pkw- als auch Nutzfahrzeugvarianten ermöglichten“,
erklärt Schmidt-Hohls.
Tolle Oberflächen auf
der Instrumententafel
Erstmalig setzt BMW im konventionellen Karosseriebau die Werkstoffe Stahl, Aluminium und CFK in
Kombination für eine Großserie ein. Foto: BMW
Schrittweise will Webasto Dachscheiben, feststehende hintere Seiten- sowie Heckscheiben,
später bewegliche Seitenscheiben und schließlich die Windschutzscheibe durch Polycarbonat
ersetzen. Grafik: Webasto
zeug- und Pkw-Varianten denkbar
sind. Insbesondere die Auswahl
der Werkstoffe und Oberflächen
bei Bauteilen im Sichtbereich ermögliche eine klare Differenzierung.
„Ein geschickt gewähltes modulares Konzept ermöglicht eine für
den Kunden sichtbare Abgrenzung
von unterschiedlichen Derivaten
eines Fahrzeugs. Um die Varianten möglichst wirtschaftlich zu
gestalten, sollten die Umfänge
gleicher Teile im nicht sichtbaren
Bereich möglichst groß sein, und
im sichtbaren Bereich sollte schon
eine geringe Varianz bestimmter
Bauteilgruppen die Darstellung
Robert Mielke, Entwicklungsingenieur Technische Entwicklung
im Bereich Instrumententafel, und
Petra Dierks, Unterabteilungsleiterin in der Entwicklung Komponente im Geschäftsfeld Kunststoff bei Volkswagen, werden in
ihrem Vortrag anhand der
Instrumententafel des neuen Tiguan die Entwicklung von Bestin-Class-Oberflächen und Leichtbau darstellen. Hierbei wird der
Bogen gespannt von der Entwicklung einer technischen Narbung
über die Lasernarbung auf der
Instrumententafel und die Abdeckung des Head-up-Displays.
Head-up-Displays finden immer
mehr Verwendung, sie blenden
über Linsen- und Spiegelsysteme
die Anzeigen direkt in das Blickfeld des Fahrers ein. Diese Anzeige ergänzt in der Regel die weiter
vorhandenen konventionellen
Anzeigen an der Instrumententafel.
„Mit dem Einsatz einer Lasernarbung zur Abbildung einer
hochwertig genarbten Oberflächenstruktur konnte eine Innovation in automobiler Großserie
umgesetzt werden, die neue Möglichkeiten in Bezug auf Designfreiheit und Präzision bietet“,
beschreibt Robert Mielke, das
Potenzial der angewandten Technik. „Sie ermöglicht bei der Abdeckung des Head-up-Displays
INTERVIEW
»Industrie 4.0 ist in der Praxis angekommen«
Im Vorfeld der VDI-Tagung
„Kunststoffe im Automobil“ befragte die K-ZEITUNG Dr. Wolfgang Frech, Mitglied der Geschäftsleitung und Abteilungsleiter für Fahrzeugindustrie beim
der VDI Wissensforum, zu den
Themen Elektromobilität, Leichtbau, hybride Mischbauweisen und
dem Modethema Industrie 4.0.
: Herr Dr. Frech, Sie sind maßgeblich an der Ausrichtung des
VDI-Kongresses Kunststoffe im
Automobil beteiligt. Beim Lesen
der Agenda zur diesjährigen Tagung fällt auf, dass Vorträge zur
Elektromobilität fehlen.
Dr. Wolfgang Frech: Wir setzen in
jedem Jahr thematische Schwerpunkte. Im letzten Jahr waren es
additive Fertigung und CFK, in
diesem Jahr ist es unter anderem
Industrie 4.0. Aber das Thema
Elektromobilität trifft uns in
Mannheim natürlich trotzdem.
Nämlich mit der Forderung:
„Sorgt dafür, dass die Elektrofahrzeuge leichter werden, damit unsere Reichweiten steigen.“ Und hier
können Kunststoffe schon jetzt
sehr viel leisten. Das betrifft das
Interieur genauso wie Batterie-
umhausungen und andere Bauteile. Der technologische Fokus
mit Blick auf die Elektromobilität
ist letztendlich immer die optimale Kombination aus Kosten, Effizienz und Gewichtsersparnis.
E-Mobilität ist sehr komplex. Das
Thema umfasst den Antriebsstrang genauso wie Speicherlösungen und die Innenraumgestaltung.
Natürlich bietet die Kunststoffbranche vielfältige Lösungen. Das
Ziel der E-Mobilität kann jedoch
nur gelingen, wenn alle Beteiligten
branchenübergreifend an einem
Strang ziehen. Doch der größte
Dienst, den man der Elektromobilität erweisen kann, ist, Gewicht
einzusparen.
: Womit wir beim Thema
Leichtbau wären. CFK-Bauteile
könnten hier eine wichtige Rolle
spielen, doch hohe Materialund Prozesskosten, ungeklärtes Recycling sowie komplizierte Reparaturverfahren stellen
eine Hürde dar. Zeichnet sich
bereits ab, ob und wie diese Hürden zu meistern sind?
Frech: Vor dem Hintergrund der
definierten Klimaziele und der
geforderten Ressourceneffizienz
Dr. Wolfgang Frech
VDI Wissensforum | Leiter
Fahrzeugindustrie Foto: VDI
ist Leichtbau natürlich seit Jahren
ein Dauerthema. Entsprechend
sind uns als Wissensvermittler die
Herausforderungen bekannt, die
die Industrie meistern muss.
Auf der diesjährigen Tagung werden vielfältige Lösungsansätze
gezeigt. So wird eine neue Fertigungstechnik für Werkstoff-Hybrid-Leichtbau am Beispiel einer
FVK-Metall-Bodenstruktur vorgestellt. Im Bereich der Nutzfahrzeuge widmet sich ein Vortrag der
angestrebten Serienfertigung
eines 3,5-Tonnen-Verteilerfahr-
zeugs. Im Fokus stehen dabei CFK
und eine faserverbundoptimierte
Bauweise und ein fertigungsgerechtes Design.
Beim Recycling und der Reparatur
von CFK sind die Ansätze dagegen
noch wenig serientauglich. Doch
die Flugzeugbranche macht vor,
wie es funktionieren kann. Über
eine zerstörungsfreie Prüfung
wird festgestellt, wo Schäden auftreten. Entsprechend kann abgeleitet werden, wie diese zu reparieren sind und welches Reparaturverfahren geeignet ist.
: Beim neuen BMW 7er sorgt
das CFK-Mischbaukonzept der
Karosserie für Gesprächsstoff.
Wie wichtig wird die Verbindungs- und Fügetechnik in diesem Zusammenhang?
Frech: In einem unserer Tagungs-
beiträge wird das CFK-Mischbaukonzept Carbon Core in der Karosserie des neuen BMW 7er beleuchtet. Erstmals wird das Fertigungskonzept für CompositeStrukturbauteile bei BMW in der
Großserie eingesetzt. Ein Flaschenhals mit Blick auf die Serienfertigung ist jedoch die Verbindungstechnik. Hier besteht noch
Bedarf für die bessere Auslegung
von Verbindungskonzepten für
Materialmixbauteile.
Fest steht: Der hybride Leichtbau
stellt die Verbindungstechnik vor
neue Herausforderungen. Im Rahmen eines Forschungsprojekts
wurde ermittelt, dass das Kleben
von Hybridstrukturen durchaus
ein geeignetes Verfahren sein
kann. Beim Fixieren wird es dabei
durch Stanznieten unterstützt.
Auch hier spielt bei der Auslegung
der Fügestelle die Simulation eine
wichtige Rolle. Letztendlich hängen die Eigenschaften der Hybridkonstruktion entscheidend von
den Fügestellen ab.
Auch bei diesem Thema bieten wir
als VDI Wissensforum Unterstützung, besipieslweise mit einem
zertifizierten Lehrgang, der sich
materialübergreifend mit der gesamten Prozesskette befasst, angefangen vom Konstruieren mit
Composites bis hin zu Fügetechniken für Multimaterialsysteme.
: Auch das Modethema Industrie 4.0 rückt in diesem Jahr auf
den Programmzettel der Tagung.
Was genau bedeutet dieses Thema für Kunststoffe im Auto?
Frech: Das Modethema ist in der
Praxis angekommen. Wer heute
von Industrie 4.0 spricht, hat auch
die smarte Produktion im Blick.
Das heißt, die Prozesse werden
effizienter und flexibler. Virtuelle Techniken helfen, dies über alle
Prozessschritte hinweg zu realisieren und den Menschen ergonomisch und intelligent in diesen
Ablauf einzubeziehen. Es kommt
darauf an, standardisierte Schnittstellen zu definieren, den Datenaustausch zuverlässig zu realisieren und die Datensicherheit zu
gewährleisten, auch dann, wenn
Subunternehmer in Prozesse einbezogen werden.
Konkret geht es um die Vernetzung
von Maschinen, Werkzeugen und
Werkstücken sowie der relevanten
Peripherie. Gerade in der Kunststoffbranche gibt es gute Beispiele, wie dies in der Praxis funktionieren kann. So setzt Arburg auf
die informationstechnische
Vernet zung in der Produktion.
Und Engel wird in Mannheim
Inject 4.0 vorstellen – ein SmartFactory-Produktionskonzept, welches die Kunden in die
Prozesse einbezieht. MG
www.vdi-wissensforum.de
SPEZIAL
FAHRZEUGBAU
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
Horst Schmidhuber, Executive Vice President R&D bei
Webasto Roof & Components: „Es ergeben sich zunehmend Möglichkeiten,
Glas durch Polycarbonat zu
ersetzen.“ Foto: Webasto
Dr. Gerhard Dimmler, Division Manager Development
& Products, Engel Austria:
„Das Anlagenkonzept Inject
4.0 baut auf der intensiven
Zusammenarbeit mit unseren Kunden auf.“ Foto Engel
Martin Derks, Leiter CFK
Werkstoffnetzwerk bei
BMW: „Das CFK-Mischbaukonzept in der Karosserie
des neuen BMW 7er steigert
Festigkeit und Steifigkeit
bei reduziertem Gewicht.“
Petra Dierks, Development
Plastics Division bei Volkswagen: „Die Lasernarbung
bietet neue Möglichkeiten
für Oberflächen in Bezug
auf Design und Präzision –
und das in der Großserie.“
Foto: BMW
Foto: Volkswagen
eine harmonische Oberfläche der
gesamten Instrumententafel und
setzt in Bezug auf Optik durch
minimale Stegbreiten, Fugen und
eine optimale Bauraumausnutzung neue Maßstäbe“, so Mielke
weiter.
Im zweiten Teil der Ausführungen
werden konkret umgesetzte
Leichtbaumaßnahmen dargestellt.
Dabei wird auf die Integration des
Beifahrerairbags, die Konzeptänderung der Instrumententafel,
die Tragstruktur mit Luftführung,
die Auswahl der Oberflächenhaut
als dichtereduzierte Sprühhaut
und das physikalische Schäumen
beim Kunststoffspritzgießen eingegangen. „Durch die Leichtbaumaßnahmen der Instrumenten-
tafel des neuen Tiguan wurde eine
Gewichtseinsparung von über zwei
Kilogramm gegenüber dem Vorgängermodell erreicht“, definiert
Petra Dierks die erreichten Einsparungen.
Elektrisch isolierend,
aber wärmeleitend
Füllstoffe auf Basis mineralischer
Rohstoffe spielen seit vielen Jahren
eine bedeutende Rolle im Kunststoff. Sie beeinflussen mechanische Festigkeiten sowie die thermischen und elektrischen Eigenschaften. Zu diesen klassischen
Anwendungen kommen neue
hinzu. So erfordert speziell der
Einsatz von elektrischen Bauele-
menten mit hoher Wärmeentwicklung eine effiziente Ableitung der
entstandenen Wärme bei gleichzeitiger Beibehaltung der elektrischen Isolationsleistung der verwendeten Kunststoffmaterialien.
Verbreitet im Bereich der passiven
und aktiven Kühlung in der Elektronik sind bislang Aluminiumkühlkörper und metallische Gehäuse. Mit folgenden Nachteilen:
Eine einfache Serienfertigung
komplexer Bauteile, wie sie im
Spritzguss mit Kunststoffen möglich ist, scheidet für Metalle aus.
Metalle weisen zudem eine gute
elektrische Leitfähigkeit auf, was
in vielen Anwendungen unerwünscht ist. Im Gegensatz dazu
sind Kunststoffe elektrisch isolierend, weisen aber eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit auf, die
jedoch durch den Zusatz von Additiven signifikant erhöht werden
kann.
Was da heute möglich ist, zeigt
Thorsten Hilgers, Projektleiter
Kunststoffe bei den Quarzwerken
in Frechen. Hilgers wird einen
Überblick über verschiedene Materialien zur Wärmeleitung geben.
Im Fokus stehen Einflussgrößen
wie der Füllgrad, die Korngrößenverteilung und die Verarbeitbarkeit der Additive. Ebenso werden
die Potenziale der Gewichtsreduzierung und die Kosten für die
Herstellung eines Aluminiumkühlkörpers und eines Kühlkörpers aus Kunststoff (PA6-Compound) gegenübergestellt. „Typische Anwendungen sind elektronische Geräte, deren Bauelemente aufgrund der Miniaturisierung
durch hohe energetische Dichten
gekennzeichnet sind. Hier muss
die entstehende Wärme effektiv
abgeleitet werden“, erklärt Hilgers.
Möglichkeiten der
Kunststoffverglasung
Die Perspektiven der polymeren
Verglasung im Automobil wird
Horst Schmidhuber, Executive
Vice President Research & Development bei Webasto Roof & Components in Stockdorf, darstellen.
Fest steht: Der Trend zur Vergrößerung der Glasflächen im Automobilbau hält an. Durch den Einsatz von Polycarbonat (PC) anstelle von herkömmlichem Glas
könnte sehr viel Gewicht eingespart werden. „Im Bereich der
Autodächer haben wir in unserem
Kompetenzzentrum bis dato mehr
als 630.000 Polycarbonatdächer
Die anspruchsvollen Oberflächen der Instrumententafel des neuen
Tiguan wurden mittels Lasernarbung hergestellt. Foto: Volkswagen
hergestellt, beispielsweise für den
Smart Fortwo. Durch aktuelle
technische Weiterentwicklungen
oder neue gesetzliche Rahmenbedingungen ergeben sich nun
vielfältige Möglichkeiten, weitere
Glaselemente im Fahrzeug durch
den Werkstoff Polycarbonat zu
ersetzen. Schrittweise denken wir
hier zuerst an feststehende hintere Seitenscheiben sowie Heckscheiben, im weiteren Verlauf auch
an bewegliche Seitenscheiben und
schließlich an die Windschutzscheibe“, beschreibt Schmidhuber
die Kompetenzen seines Unternehmens in diesem Bereich.
Und er nennt die Einsparpotenziale: „Seit 1985 hat der durchschnittliche Anteil der transparenten Scheiben im Automobil von
3,5 Quadratmetern auf aktuell
circa 4,6 Quadratmeter zugenommen. Diese 4,6 Quadratmeter
Glasfläche wiegen – ausgehend
von einem 50-zu-50-Mix-Verbundsicherheitsglas (mit einer
Dicke von 5,5 Millimetern) und
der zweiten Hälfte aus Einscheibensicherheitsglas (mit einer Dicke
von 4,3 Millimetern) – in etwa 53,9
Kilogramm. Durch den Einsatz
von PC würde das Gewicht nach
Berechnungen unseres Unternehmens auf 30,6 Kilogramm sinken
– eine Ersparnis von über 40 Prozent.“
Silatherm-Demonstrator: Kurz nach Berührung mit den Fingerspitzen einer Hand zeigt der Silatherm enthaltende Bereich 4 dank
verbesserter Wärmeabfuhr eine deutlich geringere Restwärme als
der Bereich 3 ohne Silatherm Foto: HPF The Mineral Engineers
Silatherm gelungen, Füllstoffe zu
entwickeln, die eine deutliche
Steigerung der Wärmeleitfähigkeit in Kunststoffen bewirken.
A NNEDORE MUNDE /MG
Wir sorgen für
mehr Leichtigkeit!
Was Industrie 4.0 aus der Sicht
eines Maschinenherstellers bedeutet, werden Dr. Stefan Engleder,
CTO Management Technology
and Manufacturing, und Dr. Gerhard Dimmler, Vice President
R&D Products von Engel Austria
in Schwertberg, darstellen. „Der
Wettbewerb im Spritzgießbereich
wird zukünftig nur noch eingeschränkt über schnellere Zykluszeiten oder geringere Energieverbräuche definiert. Es werden jene
Maßgeschneidert, ausgereift, praxiserprobt. Mit innovativer
FRIMO Technologie setzen Sie Maßstäbe bei der Fertigung
von Leichtbau-Komplettlösungen aus Kunststoff. Vertrauen
Sie auf die Kompetenz des Technologiespezialisten.
Quarzwerke präsentieren neue Füllstoffe
massen eine hohe Wärmeleitfähigkeit benötigt wird, ist die Verwendung von metallischen Fasern oder
Pulvern verbreitet. Ihr Nachteil:
Mit der elektrischen Isolation ist
es vorbei. Eine Alternative sind
spezielle mineralische Füllstoffe,
die von Natur aus Isolatoren sind,
aber eine relativ hohe Wärmeleitzahl aufweisen. Die hohe Wärmeleitzahl dieser Minerale kann
normalerweise im Kunststoffcompound nicht beibehalten werden.
Durch die langjährige Erfahrung
bei der Aufbereitung und Veredelung mineralischer Füllstoffe ist
es HPF The Mineral Engineers mit
chend werden wir unser Portfolio
durch Lösungen genau für diese
zukünftigen Bedürfnisse erweitern“, sagt Dimmler im Vorfeld.
„Wir können heute die Technologien für Industrie 4.0 voraussagen,
die möglichen Anwendungen
überschreiten jedoch bei Weitem
unseren Horizont. Das macht das
Thema so interessant. Nicht nur
wir als Maschinenhersteller sind
davon betroffen, auch unsere Kunden. Und hier setzt unser Anlagenkonzept Inject 4.0 an. Dieses ist
keine reine Entwicklung von Engel. Es baut auf der intensiven
Zusammenarbeit mit unseren
Kunden auf und wird ständig weiterentwickelt“, macht Dimmler
schon mal auf den Vortrag Industrie 4.0 für Spritzgießer neugierig.
Industrie 4.0
für Spritzgießer
Wärme besser leiten
Elektrik Wenn in Kunststoffform-
Firmen gewinnen, welchen es
gelingt, das Potenzial ihrer Produktionszellen, also unter anderem auch der Spritzgießmaschinen, am besten zu nutzen. Wir bei
Engel sehen hier eine große Chance im Zuge von Industrie 4.0, die
wir nutzen wollen. Dementspre-
III
Gleichzeitig verleihen sie Thermound Duroplasten bessere mechanische Festigkeiten.
Anlässlich der VDI-Tagung in
Mannheim gibt der Vortrag „Wärmeleitfähige Kunststoffe – geht
das?“ des Füllstoffanbieters interessante Einblicke in das Wärmemanagement in Thermo- und
Duroplasten (siehe auch Übersichtsbeitrag auf dieser Seite).
Darüber hinaus können sich interessierte Besucher spür- und
sichtbar auf der begleitenden Ausstellung von der Wirkweise der
neuartigen Füllstoffkonzepte an
einem Silatherm-Demonstrator
überzeugen. MG
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SPEZIAL
FAHRZEUGBAU
IV
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
Weniger Gewicht
– mehr Ladung!
MAN entwickelte einen CFK-Luftfederträger für
das Fahrwerk von Reisebussen. Foto: Munich Composites
Die Nutzfahrzeugindustrie ist auf niedrige Gesamtbetriebskosten ausgerichtet. Das Fahrzeugeigengewicht ist daher mit Blick auf die
mögliche Zuladung eine Schlüsselkomponente. Entsprechend gewinnt der Leichtbau durch Kunststoffe zunehmend an Bedeutung
IFC Composite entwickelt Blattfedern
aus Faserverbundwerkstoffen für den
Einsatz in schweren Nutzfahrzeugen.
Foto: IFC
Nutzfahrzeuge Wenn sich am 9. und
10. März in Mannheim Experten
aus dem Nutzfahrzeugbereich zur
2. VDI-Fachkonferenz „Kunststoffe im Nutzfahrzeug“ treffen,
dann werden Themen wie kosteneffizienter Leichtbau durch Kunststoffe, Innenraumdesign von
Nutzfahrzeugkabinen und die
Ökobilanz von Nutzfahrzeugen
im Fokus stehen. Nach der erfolgreichen Erstveranstaltung im
vergangenen Jahr erwartet die
Teilnehmer auch diesmal wieder
ein zweitägiges Vortragsprogramm, welches einen differen-
zierten Überblick über aktuelle
Entwicklungen und Anwendungen bietet. Inhalte sind beispielsweise emotionale Faktoren für die
Cockpitgestaltung in Nutzfahrzeugen, CFK-Nutzfahrzeugräder
unter Kosten-Nutzen-Aspekten,
Composites in Nutzfahrzeugaufbauten, strukturelle Kabinenbauteile aus Organoblech mit PURAußenhaut und natürlich vielfältige Informationen rund um CFKund GFK-Anwendungen.
Mit Blick auf einen kosteneffizienten Leichtbau wird Susanne
Rübsamen, Entwicklungsingeni-
eurin bei MAN Truck & Bus in
München, am Beispiel eines CFKLuftfederträgers verdeutlichen,
dass der Einsatz von Faserverbundmaterialien im Fahrwerk der
MAN-Reisebusse sinnvoll sein
kann. „Das Bauteil hat bei circa
1,6 Metern Länge und der Lagerung des gesamten hinteren Busbereichs eine tragende Funktion“,
unterstreicht Rübsamen die Bedeutung der Thematik. „Die Hohlgeometrie und der Anspruch an
eine hohe Produktivität ergaben
als mögliches Fertigungsverfahren
das Flechten, zusammen mit einem RTM-Prozess“, erläutert sie
den Lösungsansatz.
Die Ergebnisse der im Unternehmen durchgeführten Machbarkeitsstudie belegen, dass der Luftfederträger an der Hinterachse
eines Reisebusses Einsatz finden
könnte. „Gegenüber dem SerienLuftfederträger erwarten wir eine
Gewichteinsparung von 70 Kilogramm pro Bus. Dies entspricht
einer Kapazitätserhöhung für den
Bus um eine Person“, benennt
Rübsamen das Einsparpotenzial,
welches mit dieser Lösung möglich
wäre.
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Seit 2003 entwickelt die TTT The
Team Composite aus Stade Nutzfahrzeuge in Ultraleichtbauweise.
Das Unternehmen hat bereits verschiedene Prototypen auf der
Straße im Einsatz, jüngst seit 2014
ein 3,5-t-Kühlfahrzeug. Es wurde
im Rahmen eines gemeinsamen
Projekts mit Carbon Truck & Trailer, Volkswagen Nutzfahrzeuge
und Coop CH für die Lebensmittelzustellung im Onlinehandel
entwickelt und soll zur Serienreife
gebracht werden.
Ultraleichtbau bei
Nutzfahrzeugen
„Der 3,5-Tonner ist das unrentabelste Fahrzeug im Nutzfahrzeugsegment. Das Verhältnis von Nutzmasse zu Gesamtmasse ist im
konventionellen Fahrzeug 1 zu 3,5.
Doch sind diese Fahrzeuge prädestiniert für den urbanen Einsatz
beim Onlinehandel“, so Ria Kaiser, Vorstand bei TTT. In einem
priorisierten Projekt werde deshalb bei TTT zunächst das 3,5-tVerteilerfahrzeug weiterentwickelt, vorrangig das Chassis. Basis
dafür ist ein neues Chassiskonzept,
das sogenannte Duocoque, bei
dem zwei Gleichteile aus CFK –
schlanke Monocoques – das Chassis bilden. „Der Vorteil liegt vor
allem in der Reduzierung des
Fertigungsaufwands durch einfache Strukturen und kleinere Geometrien“, unterstreicht Kaiser.
„Unser Kunde COOP konnte
aufgrund der Nutzmassensteigerung von 1,1 Tonnen seines jetzigen Alufahrzeugs auf 1,5 Tonnen
beim CFK-Fahrzeug errechnen,
dass er bis zu 40 Prozent mehr
laden kann und bis zu 30 Prozent
weniger Fahrten benötigt“, beziffert Kaiser die Vorteile.
Den Einsatz von Composites in
Nutzfahrzeugaufbauten wird auch
Sascha Oswald, Produktmanager
bei Lamilux Composites in Rehau,
darstellen und dabei auf den beschriebenen 3,5-Tonner eingehen.
„Im Bereich ständig mobiler und
stark belasteter Nutzfahrzeuge
können durch faserverstärkte
Kunststoffe Gewicht gespart,
Funktionen integriert und die
Langlebigkeit erhöht werden“,
betont Oswald. „Lamilux-Werkstoffe finden in allen planen Flächen eines Nutzfahrzeug-Kofferaufbaus oder -Aufliegers Anwendung“, unterstreicht Oswald die
Kompetenzen des Unternehmens.
Und er nennt ein Beispiel: „Bei
dem Projekt mit Volkswagen und
TTT The Team Composite AG
konnte durch den weitläufigen
Einsatz von CFK eine Erhöhung
der Transportleistung um circa
33 Prozent erzielt werden. Der
Kofferaufbau wurde dabei mit
Lamilux-CFK realisiert.“
Die Herstellung von strukturellen
Kabinenbauteilen aus endlosfaserverstärktem thermoplastischem
Kunststoff (Organoblech) mit
PUR-Außenhaut in Class-A-Qualität wird Alexander Spiegel, Entwicklungsingenieur bei EDAG
Engineering, darstellen. Inhalte
seines Vortrags werden die Konzeption und Simulation einer Organoblech-Tragstruktur mit PURAußenhaut, Materialmodelle und
Modellierungstechniken für Multimaterialverbunde und die Validierung der Simulation, die Drapiersimulation von Organoblech
sowie Material, Werkstoff- und
Fertigungstechnologien für PURAußenhautbauteile sein.
Kunststoffe
im Fahrwerk
Um die Auslegung und Fertigung
von Blattfedern aus Faserverbund-
Susanne Rübsamen, Entwicklungsingenieurin bei
MAN: „Ein CFK-Luftfederträger spart gegenüber seinem herkömmlichen Pendant circa 70 Kilogramm
pro Bus.“ Foto: MAN
fasern bei deren Produktion“, so
Kempe.
Industrie 4.0
ganz praktisch
Sascha Oswald, Produktmanager Lamilux Composites: „Mit faserverstärkten
Kunststoffen können auch
im Bereich Nutzfahrzeuge
Gewicht gespart und Funktionen integriert werden.“
Prof. Dr. Dieter Wegener, Sprecher
im ZVEI-Führungskreis Industrie
4.0 in Frankfurt, wird erläutern,
was Industrie 4.0 für den Nutzfahrzeugbau ganz praktisch bedeutet. Wie funktionieren die
Digitalisierung einer Prozessanlage zur „Smart Factory“ und die
Digitalisierung eines Produkts
zum „Smart Product“? Außerdem
wird er zeigen, wie neue Geschäftsmodelle auf der Basis von Datendiensten geschaffen werden, und
erläutern, wie Schritt für Schritt
die branchenübergreifende Digitalisierung der Wertschöpfungsketten erfolgt.
Foto: Lamilux
werkstoffen für den Einsatz in
schweren Nutzfahrzeugen geht es
im Referat von Heiko Kempe,
Entwicklungsleiter bei IFC Composite aus Haldensleben. „Der
Einsatz von Blattfedern aus Faserverbundwerkstoffen soll neben
dem Absenken des NutzfahrzeugEigengewichts auch Komfort und
Fahreigenschaften verbessern. Um
diese Ziele zu erreichen, ist bei der
Auslegung und Fertigung eine
ganzheitliche Betrachtung aller
Einflussgrößen beim Produktionsprozess notwendig“, beschreibt
Kempe die Komplexität der Thematik. „Und unter Umständen
kann über eine längere Bauteillebensdauer im Vergleich zu konventionellen Federungslösungen
ein nachhaltigeres System abgebildet werden“, erklärt Kempe die
Vorteile.
In der Vergangenheit wurden vergleichbare Faserverbundblattfedern für leichte Nutzfahrzeuge
bereits serienreif entwickelt. Im
aktuellen Mercedes Sprinter beziehungsweise im VW Crafter sind
derartige Federn seit 2005 serienmäßig im Einsatz. „Einsparpotenziale für künftige Blattfedern
liegen in einer effizienteren Nutzung von Epoxidharz und Glas-
Ria Kaiser, Vorstand TTT
The Team Composite „Für
sehr schwere und große
Fahrzeuge ist es schwierig,
ein Serienchassis zu entwickeln. Wir konzentrieren
uns daher im ersten Schritt
auf kleinere Fahrzeuge wie
den 3,5-Tonner.“
Foto: TTT The Team Composite
Fest steht: Auch im Nutzfahrzeugbereich gelten Leichtbau, Effizienz
und Funktionalität als Stellschrauben. Kunststoffe ermöglichen es,
passgenau auf die Wünsche hinsichtlich Gewicht, Design und
Komfort einzugehen. Schließlich
sind Nutzfahrzeuge vor allem auch
ein Arbeitsplatz. ANNEDORE MUNDE/MG
www.kunststoffe-im-auto.de
SPEZIAL
FAHRZEUGBAU
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
Polypropylen jetzt auch
mit Kohlefaser
Oberflächen und Leichtbau
im Fokus
Borealis ergänzt seine Fibremod-Polypropylen-Palette
um kohlefaserverstärkte Typen
Engel auf der VDI-Konferenz
„Kunststoffe im Automobilbau“
Impulse Mit herausfordernden
Spezifische Biegesteifigkeit von Fibremod Polypropylen mit Glasfaser (GF) und Kohlefaser (Carbon) im
Vergleich zu Lösungen aus Metall und Polyamid (PA) Grafik: Borealis
Leichtbau Neue kohlefaserver-
stärkte Polypropylenlösungen
sind im Fahrzeugbau als wirtschaftlicher Leichtbauwerkstoff
zunehmend gefragt. Das hat jetzt
auch Borealis erkannt. Das Unternehmen kündigt den Ausbau seiner Palette an faserverstärktem
Polypropylen namens Fibremod
um kohlefaserverstärkte PP-Typen
an. Diese Typen tragen die Bezeichnung Fibremod Carbon, sie
sind mit Fasergehalten von 20 %
bis 40 % erhältlich.
Fibremod Carbon soll der Automobilindustrie helfen, die Vorteile kohlefaserverstärkter Kunststoffe mit der Wirtschaftlichkeit
von Polypropylen zu nutzen.
Leicht, steif und fest
Fibremod Carbon-Werkstoffe
weisen eine Steifigkeit auf, die es
bei PP zuvor noch nicht gegeben
hat, und erreichen bis zu
20.000 MPa in Verbindung mit
einer außerordentlich geringen
Dichte. Die spezifische Steifigkeit
bietet eine Möglichkeit zum Vergleich von Dichte und Steifigkeit
unterschiedlicher Materialien, um
so die effektivste Lösung zu ermitteln. Im Rahmen dieses Vergleichs übertrifft Fibremod Carbon sogar leichtgewichtige Metalle wie Aluminium oder Magnesium. In der Praxis bedeutet dies,
dass Bauteile mit ähnlicher oder
sogar höherer Steifigkeit und geringerem Gewicht entwickelt werden können.
Vergleich zu Aluminium ergeben
sich erhebliche Kostenvorteile; ein
Vergleich mit PA6 GF30 zeigt einen
neutralen Kostenvorteil, allerdings ein um 30 % höheres Potenzial zur Gewichtsreduktion.
Entwicklungszeit und
Kosten gesenkt
Da kohlefaserverstärkte PP-Werkstoffe von Natur aus komplex sind,
ist für ihre Entwicklung intensives
Engineering erforderlich. Aus
diesem Grund entwickelte Borealis computergestützte Methoden
zur Prognose der Faserorientierung und -verteilung, was eine
integrative Simulation der Performance der Endanwendung ermöglicht. Damit unterstützt Borealis
seine Kunden bei der Entwicklung
und Implementierung neuer
leichtgewichtiger Lösungen auf
Basis von Fibremod Carbon; die
teure Entwicklung von Prototypen
sowie die physischen Tests der
Endanwendungen können somit
auf ein Minimum reduziert werden.
„Mit Fibremod Carbon bietet Borealis eine neue Generation leichtgewichtiger Hochleistungsmaterialien an“, erklärt Nicholas Kolesch, Borealis Head of Marketing
Automotive. „Diese neuen Werkstoffe eignen sich insbesondere für
Anwendungen wie Kettenspanner,
Pumpengehäuse, Scheinwerfergehäuse, Ölwannen, Sitzrahmen,
Armlehnen, Schaltkulissen und
Schiebedachrahmen. Außerdem
loten wir gemeinsam mit der Automobilindustrie die Möglichkeit
einer Verwendung für Strukturteile und für Anwendungen unter
der Motorhaube sowie für Motorradbauteile aus.“ MG
Borealis | Stand 54
www.borealisgroup.com
RTM Technology
Strukturelle und semi-strukturelle
Bauteile wie Unterboden-Strukturen,
Seitenrahmen oder Sitzstrukturen
ger spritzgegossen und dieser
unmittelbar danach auf der zweiten Seite des Wendeplattenwerkzeugs mit Polyurethan überflutet.
Das PUR macht die Oberfläche
kratzfest und sorgt für einen optischen Tiefeneffekt. Das Holzfurnier wird vor dem Verarbeiten des
Thermoplasts ins Werkzeug eingelegt und sitzt im fertigen Bauteil
Zukunft – sichtbar oder unsichtbar – in dünne Dekorelemente
integriert sein.
Um eine hohe Oberflächenqualität direkt auf der ThermoplastOberfläche zu erzielen, kommt die
Variomelt-Technologie zum Einsatz. Indem die formgebende
Oberfläche des Spritzgießwerkzeugs jeweils vor dem Einspritzen
Das Cockpit der Zukunft wird ohne Knöpfe und Schalter auskommen: Vielversprechend ist dafür das Hinterspritzen kapazitiver
Folien mittels Clearmelt-Verfahren. Foto: Engel
zwischen Trägerkomponente und
PUR-Schicht. Statt edler Hölzer
lassen sich auch Dekorfolien verarbeiten. Besonders vielversprechend ist das Hinterspritzen von
kapazitiven Folien. In einem
Arbeitsschritt können so elektronische Funktionen mit einer sehr
hochwertigen, geschlossenen und
robusten Oberfläche kombiniert
werden. Bedienfelder werden in
Nasspressen RTM
Semi-strukturelle Bauteile
aus Recycling-Karbonfaser
wie Hybridbauteile
der Schmelze beheizt und nach
erfolgter Formfüllung wieder gekühlt wird, erhöht sich die Kontakttemperatur zwischen Schmelze und Werkzeugwand, was die
Ausbildung einer erstarrten Randschicht verzögert. Auf diese Weise lassen sich Hochglanzoberflächen ohne Einfallstellen und
Bindenähte erzeugen. SK
www.engelglobal.com
www.kraussmaffei.com
JEC World 2016,
Halle 6, Stand A38
Surface RTM Technology
Faserverstärkte, lackier fähige
Ober flächen wie Dachelemente,
Türver kleidungen, Kofferraum
oder Motor hauben
Leichtbau wird
wirtschaftlich
Das Carbon-Polypropylen stellt
eine äußerst kosteneffektive Alternative zu anderen technischen
Polymeren oder auch leichtgewichtigen Metallen dar. Mit diesem
Werkstoff können die gleichen
Gewichtseinsparungen erzielt
werden wie mit üblicherweise
verwendeten, deutlich teureren
Materialien wie Magnesium oder
kohlefaserverstärktem Polyamid.
Zusätzlichee Vorteile in diesem
Zusammenhang sind die Vermeidung von Kontaktkorrosion und
Feuchtigkeitsaufnahme sowie die
Eignung des Carbon-Polypropylens für günstige Spritzgießprozesse, wobei nur halb so hohe
Kosten wie mit herkömmlichen
Materialien anfallen. Auch im
Musterteilen im Gepäck reist der
österreichische Spritzgießmaschinenbauer Engel zur VDI-Tagung
„Kunststoffe im Automobilbau“
nach Mannheim. „Leichtbau,
funktionalisierte Oberflächen und
präzise Optiken – diese drei Themen sind die wichtigsten Innovations- und Wachstumstreiber in
der Automobilindustrie“, betont
Michael Fischer, Verkaufsleiter
Technologien von Engel. Alle drei
Themen haben gemeinsam, dass
erst hochintegrierte Prozesse und
intelligente Technologien die für
die Serienfertigung in großen
Stückzahlen erforderliche Effizienz und Wirtschaftlichkeit möglich machen. Anhand von Musterbauteilen präsentiert Engel in
Mannheim die drei im eigenen
Haus entwickelten Verfahrenstechnologien Clearmelt, Variomelt
und Optimelt.
Für das Clearmelt-Verfahren markiert die Fakuma 2015 einen Meilenstein: Auf einer Duo 650 Combi M wurden während der Messe
Dekorelemente mit Echtholzfurnier und einem hochwertigen,
robusten Finish hergestellt. Nach
der Messe wurde die Maschine zu
HIB Trim Part Solutions geliefert,
wo in Kürze die Serienanwendung
startet. „Wir sind mit weiteren
Projekten auf der Zielgeraden“,
sagt Fischer. „Die Automobilindustrie ist dabei, das große Potenzial
dieses effizienten Mehrkomponentenprozesses zu erschließen.“
Im Clearmelt-Prozess wird zunächst ein thermoplastischer Trä-
IMC Technology
Faserverstärkte, strukturelle
Bauteile wie Frontend,
Montageträger, I-Tafel-Träger
FiberForm Technology
Endlos-faserverstärkte Bauteile wie
Crashelemente, Säulenverstärkung
oder Sitzstrukturen
Faserverbundlösungen
Für anspruchsvolle Leichtbauteile
Engineering Passion
V
SPEZIAL
FAHRZEUGBAU
VI
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
Anlage montiert und prüft Gangstellermodule
Eine innovative Montage- und Prüfanlage des Automobilzulieferers FTE Automotive integriert über 50 Produktionsschritte und mehr
als 30 Prüfstationen – sauberraumgerechte Stäubli-Roboter sind die Herzstücke dieser modularen Hightechautomation
Prozessintegration Mit Gangstel-
lermodulen aus Hochleistungskunststoff ist dem Automobilzulieferer FTE Automotive eine
wesentliche Neuentwicklung gelungen. Dahinter steht eine hochkomplexe, modulare Automatisierungslinie. Die verkettete Anlage soll in der Endausbaustufe
knapp 1 Mio. Einheiten jährlich
montieren.
Gangstellermodule haben Konjunktur. Sie kommen in den beliebten Doppelkupplungsgetrie-
AKROMID® Lite
Internationaler
VDI-Kongress
Kunststoffe im
Automobilbau
Wir stellen aus:
Stand 22
AKROMID® Lite
und XtraLite –
die Polyamide
mit geringerer
Dichte
10 %
Dichtev
orteil
AKROMID® Lite und
AKROMID® XtraLite
schließen die Lücke zwischen
Polypropylen und Polyamid.
• GeringereDichte
• BessereOberflächenqualität
• Besseremechanische
Eigenschaften
• HöhereWärmeform beständigkeit
• NEU:jetztauchals
Langglasfasermaterial
MehrInfos:
ben zum Einsatz und sorgen dort
für die Betätigung der Schaltgabeln. FTE Automotive, international tätiger Erstausrüster in den
Bereichen Antriebsstrang und
Bremssysteme für die Automobilindustrie, hat Gangstellermodule
aus einem Polyamid-Hochleistungskunststoff entwickelt, der
öl- und temperaturbeständig ist
und vor allem 35 % leichter als sein
Aluminiumpendant. In dem
Kunststoffgehäuse sind vier Zylinder mit jeweils zwei Schaltstellungen integriert. Das Modul kann
somit sieben Vorwärtsgänge und
einen Rückwärtsgang betätigen.
Hohe Fertigungstiefe
Die kompletten Module fertigt
FTE im modernen Werk in Fischbach nur wenige Kilometer entfernt von der Firmenzentrale in
Ebern. Mit der Aufzählung der
Zukaufteile ist Edgar Steger, Technologiestratege bei FTE, schnell
fertig; das Produkt entsteht angefangen vom Spritzgießen des Gehäuses bis hin zur finalen Funktionsprüfung in ungewöhnlich
hoher Fertigungstiefe. „Lediglich
die flexible Leiterplatte, Magnete
und wenige Kleinteile beziehen
wir extern. Alle weiteren Komponenten vom Kunststoffgehäuse
über die Kolbenstangen bis hin zu
allen Dichtungen fertigen wir an
unseren Standorten selbst und
montieren dann hier in Fischbach.“ Selbst die beiden Drehzahlsensoren werden in der nächsten
Ausbaustufe in Eigenfertigung
hergestellt – eine strategische Entscheidung sowohl aus Qualitätsgründen als auch aus wirtschaftlichen Erwägungen.
In der Montage der Module steckt
viel Know-how seitens FTE, aber
auch seitens des mit Planung und
Realisierung der Komplettanlage
beauftragten Sondermaschinenbauers M.A.i aus Kronach. „M.A.i
hat mit einem neuartigen, modularen Entwurf ein überzeugendes
Anlagenkonzept präsentiert, das
mit der Stückzahlentwicklung des
Produkts mitwachsen kann“, erklärt Steger. Außerdem verfügte
das Unternehmen über gute Referenzen und sitzt in geografischer
Nähe – „ein Aspekt, der sich während des Projekts als großer Vorteil herausstellen sollte“.
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Montagelinie
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Nach einer Planungs- und Realisierungszeit von knapp eineinhalb
Jahren ist der Blick in die Montagehalle mit der Vielzahl verketteter
Roboterzellen beeindruckend.
Noch beeindruckender ist die
Komplexität an Arbeits- und Prozessschritten, die in die Anlage
integriert sind. „Der immense
Montage- und Prüfaufwand erklärt sich erst bei genauerer Betrachtung“, betont Hermann Fischer, Geschäftsführer Vertrieb
und Marketing des Anlagenbauers
M.A.i, und fährt fort: „Insgesamt
mussten wir über 50 Montageprozesse und mehr als 30 Funktions-
prüfungen in die Anlage integrieren.“ Da in der letzten Ausbaustufe rund 1 Mio. Gangsteller pro Jahr
über die Anlage laufen werden,
sind Engpassstationen in zweifacher Ausführung geplant, um
die dann erforderlichen Taktzeiten
erreichen zu können.
Der Rundgang durch die Anlage
unterstreicht die Komplexität der
Aufgabenstellung: Auftrag einer
Dichtraupe mit Höhenvermessung
über hochauflösende Kameras,
einige Montagestationen für Feststoffdichtungen, für Kolbenführungselemente, Dichtungen und
Deckel, für Kolben und Kolbendichtungen sowie flexible Leiterplatten, Mess- und Dichtheitsprüfstationen, Ultraschallschweißstationen, fünf vollautomatische
Laserdurchstrahlschweißanlagen,
Teach- und Prüfstationen für Hallsensorik und vieles mehr lassen
erahnen, wie viel Know-how in
der Anlage steckt.
Modulares
Anlagenkonzept
Um diese Komplexität beherrschbar innerhalb einer Anlage abbilden zu können, entwickelte M.A.i
ein hochmodulares Anlagenkonzept, das auf sechseckigen Roboterzellen mit jeweils sechs integrierten Funktionssatelliten basiert. Herzstück jeder Zelle ist ein
Stäubli-Roboter, um den herum
sich die Satelliten in Form von
Bearbeitungs- und Prüfstationen
gruppieren. Die einzelnen Zellen
der Anlage sind über Zu- und
Abführbänder verkettet. Entscheidender Vorteil dieser Lösung: Die
Anlage lässt sich jederzeit durch
zusätzliche Roboterzellen für takt-
Bei der Montage arbeiten Roboter wie diese beiden Stäubli TX90 Hand in Hand. Foto: Högel
zeitkritische Prozesse erweitern
und somit der Stückzahlentwicklung bei FTE anpassen.
In der letzten Ausbaustufe werden
es 13 Roboter sein – von 4-Achsern
bis zu diversen 6-Achsern –, die
ihr breites Aufgabenspektrum
rund um die Uhr im Dreischichtbetrieb bewältigen. Eines ist allen
Maschinen gemeinsam: ihre Herkunft. Dazu Fischer: „Wir setzen
in dieser Anlage ausschließlich
Roboter von Stäubli ein, weil sie
wie geschaffen sind für derart
anspruchsvolle Aufgabenstellungen unter Sauberraumbedingungen. Dank ihrer geschlossenen
Struktur mit innen liegenden
Medienführungen erfüllen sie
selbst Reinraumanforderungen
bereits in Standardkonfiguration.“
Außerdem sind alle Roboter in
ESD-Ausführung gegen elektrostatische Aufladung erhältlich –
eine Option, die für den Einsatz
bei FTE unerlässlich war. „Und:
Sie arbeiten schnell, präzise und
zuverlässig“, betont Fischer.
Rückverfolgbarkeit bis
ins Detail
Wie im Autobau üblich, spielen
bei dieser Anlage die Qualitätssicherung und die Rückverfolgbarkeit über jeden Arbeitsschritt
hinweg eine entscheidende Rolle.
Dazu erhalten die Gangsteller zu
Beginn ihrer Reise durch die Anlage einen Data-Matrix-Code, auf
dem das Ergebnis jedes Bearbeitungsschritts exakt dokumentiert
wird. Über einen Scanner lässt sich
an den Endprodukten jedes Er-
gebnis der knapp 200 Produktionssequenzen detailliert abrufen.
Dank intelligenter, prozesssicherer
Automation verlassen nur 100%ig
geprüfte und zuverlässig kalibrierte Gangsteller die Anlage. Qualität, Taktzeit, Verfügbarkeit – Edgar Steger ist mit der Anlage zufrieden: „Eine Montage- und
Prüflinie in dieser Komplexität
auf die Beine zu stellen ist natürlich eine große Herausforderung.
Mit den gesammelten Erfahrungen wird uns auch der letzte
Schritt, die Verdoppelung der
Produktionskapazität mit der abschließenden Integration weiterer
Roboterzellen, planmäßig gelingen.“ RALF HÖGEL
www.fte.de
www.m-a-i.de
www.staubli.com/robotik
Komplexe Multifunktionsgreifer
Mit Gangstellermodulen
aus Hochleistungskunststoff ist dem Zulieferer FTE Automotive ein
Entwicklungsschritt
gelungen. Foto: Högel
Herzstück jeder Zelle ist ein Stäubli-Roboter, in diesem Fall ein
TS80 Scara, um den sich Bearbeitungs- und Prüfstationen im
Kreis gruppieren. Foto: Högel
Roboterzelle Obgleich M.A.i beispielsweise für die Bauteilhandhabung in den fünf integrierten Laserdurchstrahlschweißanlagen den
kleinen kompakten 6-Achser TX60 einsetzt oder wie bei Roboterzelle drei auf den großen, ultraschnellen Scara TS80 mit 800 mm
Reichweite vertraut, ist es doch der Stäubli TX90, der in den meisten
Roboterzellen zum Einsatz kommt. Dieser 6-Achser punktet mit kompakter Bauweise und schlankem Vorderarm, verfügt aber dennoch
über eine große Reichweite, so dass er die einzelnen Funktionssatelliten der Zellen problemlos erreichen kann.
Was auffällt beim Blick auf die Roboter, sind deren durchweg sehr
komplexe Multifunktionsgreifer mit mehreren Greiferebenen. Nur
diese komplizierten Eigenentwicklungen erlauben schnelle, effiziente
Abläufe, indem sie es den Robotern ermöglichen, die vielen Prozesssatelliten einer Zelle zu bedienen, ohne Teile auf einer Zwischenablage ablegen zu müssen, was zulasten der Taktzeit ginge.
Edgar Steger, Technologiestratege bei FTE (l.), und Hermann Fischer, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing des Anlagenbauers
M.A.i, an der Anlage Foto: Högel
SPEZIAL
FAHRZEUGBAU
26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4 VII
Metallersatz, Simulation und Prozesse
Ob Metallersatz eines Scheinwerferrahmens, Berechnungen von Kunststoffen im Crash oder Pressen und Spritzgießen in nur einem
Prozessschritt: Beim VDI-Kongress „Kunststoffe im Automobil“ gibt es einen spannenden Mix zur Zukunft des Automobilbaus
digkeit eines Schulterschlusses der
Automobil- und Kunststoffindustrie ab“, wird Glas in Mannheim
zu einer verstärkten Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure
auffordern. Da häufig dieselben
Kunststoffe verwendet werden, hat
jeder Fahrzeughersteller den gleichen Bedarf an Materialdaten für
dynamisch beanspruchte Bauteile.
Um die aufwendige Charakterisierung für die Vielzahl der verwendeten Kunststoffe bewältigen
zu können, wäre es laut Glas sinnvoll, gemeinsam an diesem Thema
zu arbeiten.
lik. „Der Verarbeiter ist damit in
der Lage, maschinenunabhängig
den Prozess zu überwachen und
Ausschuss zu vermeiden.“
Die automatisierte Überwachung
mittels Werkzeuginnendruck ist
somit in einigen Bereichen schon
Standard und ermöglicht den Betrieben deutliche Kosteneinsparungen. Das Zusammenführen der
gewonnenen Daten in einem virtuellen Produktionsumfeld bietet
weitergehende Möglichkeiten,
nicht nur den einzelnen Spritz-
gießzyklus, sondern den gesamten
Prozessablauf zu überwachen und
zu optimieren. „Eine vollautomatische Regelung des Prozesses ist
jedoch nur in Teilelementen sinnvoll. Dem Verarbeiter zu suggerieren, dass mit einem simplen
Regelkreis ein so komplexes System wie der Spritzgießprozess
quasi als Blackbox behandelt werden kann, wird nicht die Lösung
sein“, erklärt Vaculik. MG
www.kunststoffe-im-auto.de
Pressen mit
Spritzguss
Je häufiger Metall auch bei Struk- naue rechnerische Auslegung der
beim VDI-Kongress „Kunststoffe turbauteilen dem Werkstoff Bauteile bei dynamischer Beanim Automobil“ in Mannheim ist Kunststoff weichen muss, desto spruchung nicht möglich“, so Glas.
auch dieses Jahr reichlich bestückt, häufiger müssen sicherheitsrele- Es seien noch zu viele Versuche
die Redaktion hat vier interessan- vante Aspekte berücksichtigt wer- zur Validierung der Rechente Beiträge vorab einsehen dürfen, den. Doch im Gegensatz zu me- modelle nötig.
die einen großen Bogen spannen tallischen Bauteilen sind die mevom klassischen Metallersatz chanischen Anforderungen, die Aufruf zur
(diesmal beim Lkw) über die Hür- die Automobilindustrie an Kunst- Zusammenarbeit
Vernetzte
den bei der Crashsimulation bis stoffbauteile stellt, im Hinblick auf
zur Kombination von Pressen und die Crashauslegung immer noch Laut Glas gibt es drei zentrale Ur- Spritzgießfertigung
Spritzguss und dem Modethema unzureichend definiert. Das wie- sachen hierfür: Erstens sind die
Industrie 4.0. Alle vier werden hier derum erschwert die Simulation, Materialmodelle unzureichend, Mithilfe des Hybrid Fleece Molkurz vorgestellt.
die sich zu einem zentralen Inst- zweitens wird die Variation der dings lassen sich StrukturbauteiDas Dauerthema Leichtbau im rument für die Bauteilauslegung Materialeigenschaften durch den le und sichtbare Komponenten für
Automobilbau wird auch für Nutz- bei der passiven Sicherheit entwi- Herstellungsprozess nicht hinrei- den Fahrzeuginnenraum fertigen.
fahrzeuge immer interesUm das Verfahren mit hersanter. Neue Materialien
kömmlichen Prozessen zu
und Verfahren ermöglichen
vergleichen, hat IAC ein
es heute, zunehmend auch
entsprechendes Türträgerkonzept für den Volvo XC90
Lkw-Teile aus thermoplastischen Kunststoffen zu
hergestellt und es im Test
mit einem SUV-Serienprokonstruieren, die bislang
den Metallen vorbehalten
dukt verglichen. Im vorliewaren.
genden Fall ermöglicht der
Ein Beispiel für Metallim Hybrid Fleece Molding
ersatz bei Nutzfahrzeugen
hergestellte Türträger eine
stellen A. van den Einden
Gewichtsreduzierung von
und P. van der Velden von
35 %. Zudem reduzierte die
DAF Trucks aus den Nieneue Technik die Prozessderlanden vor. Sie zeigen
komplexität deutlich. „Daanhand einer Studie, wie
bei lässt sich Hybrid Fleece
sich ein komplexes StrukMolding sehr einfach in
turbauteil aus Aluminium,
bestehende Prozesse intein diesem Fall ein Rahmengrieren“, erklärt Fritz
träger für einen FrontSchweindl, Director Adscheinwerfer, durch ein neu
vanced Engineering von
konstruiertes Teil aus langIAC in Europa.
glasfaserverstärktem PolyAuch das Thema Industrie
propylen ersetzen lässt.
4.0 ist in der kunststoffMöglich wurde dies auf der
verarbeitenden Industrie
Grundlage der mechaniderzeit allgegenwärtig. Dr.
schen Anforderungen mit- Mit bisherigen Materialmodellen sind das Bruchverhalten von Rippen und daR. Vaculik von Kistler Intels Designvariationen, mit auch die bewertungsrelevante Verzögerung des Impaktors in der Simulatistrumente wird auf dem
FEM- und Moldflow-Ana- on oft nicht hinreichend genau. Foto: Volkswagen
VDI-Kongress Möglichkeilysen. Die Vorteile gegenten aufzeigen, wie mit Senüber dem Pendant aus Alumini- ckelt hat. E. Glas von Volkswagen chend berücksichtigt und drittens soren im Werkzeug bei der Spritzum: Die Anzahl der Teile konnte stellt sich in Mannheim dieser existieren noch keine ausreichen- gießproduktion der Prozess noch
von drei auf nur eines reduziert Problematik. „Die technischen den Toleranzen für mechanische transparenter zu gestalten und zu
werden, die Gewichtsreduktion Lieferbedingungen geben lediglich Kenngrößen.
überwachen ist. „Gerade eine
beträgt 30 %, die Kostenreduzie- Mindestwerte für einige wenige „Volkswagen arbeitet daher an Überwachung des Werkzeugrung liegt bei etwa 50 %. Man darf Parameter vor. Die Vorgaben be- einem Programm, das die Lösung innendrucks hat sich bewährt, da
gespannt sein, wie die Niederlän- ziehen sich auf einfache statische dieser Probleme zum Ziel hat. sie eine hohe Korrelation zur BauZugversuche. Damit ist eine ge- Hierbei zeichnet sich die Notwen- teilqualität sicherstellt“, so Vacuder das hinbekommen haben.
High performance in complex
assembly and QC processes
Vorträge Das Vortragsprogramm
Höchstleistung in komplexen
Montage- und Prüfprozessen
Ein mit dem Hybrid Fleece Molding-Verfahren von IAC hergestelltes Türträgerkonzept für den Volvo
XC90. Das Verfahren verbindet Pressen und Spritzguss zu einem einzigen Prozess. Foto: IAC
Wirtschaftlichen Nutzen mit
Leichbau kombinieren – dieses
Ziel verfolgen F. Schumann und
R. Ankele von IAC. Sie werfen
dabei einen Blick ins Fahrzeuginnere eines SUV, genauer auf
einen Türträger, und stellen an
diesem Beispiel ein neues Produktionskonzept vor – das sogenannte Hybrid Fleece Molding. Hierbei
wird in einem einstufigen Verfahren auf demselben Formwerkzeug
ein thermoplastisches Mischfaservlies gepresst und gleichzeitig so
hinterspritzt, dass Rippenstrukturen sowie beispielsweise Haken
oder Clips gebildet werden. Ein
zusätzliches Schweißen oder Verkleben ist nicht nötig.
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AUTOMATICA München - Germany
21. - 24.06.2016
Halle - Hall A4
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SPEZIAL
FAHRZEUGBAU
VIII 26. FEBRUAR 2016 | AUSGABE 4
Neue Additive für PUR und PP
Polypropylen als Alternative
Milliken zeigt Rundumverbesserungen für leichtere
Fahrzeugteile aus Polyurethan und Polypropylen
Mercedes-Benz setzt in der C-Klasse bei den Sonnenblenden
erstmals Polypropylen anstelle von PBT ein
Zusatzstoffe Milliken setzt auf dem
VDI-Kongress „Kunststoffe im
Automobilbau“ den Schwerpunkt
auf Verbesserungen der mechanischen Eigenschaften und der
Ästhetik von Leichtbauteilen aus
Polypropylen (PP) und Polyurethan (PUR) mithilfe von Additiven.
Elastomer oder Beschichtung. Da
sie schon bei der Verarbeitung
integriert werden, sind sie fest in
das PUR-Fertigteil eingebunden,
eine Migration wird somit vermieden. Das Additiv verhindert damit
dauerhaft mögliche Degradation
und Verfärbungen, meist verursacht durch Licht und Wärme bei
Türaußenverkleidung aus Polypropylen (PP) für ein CrossoverFahrzeug: Das Verstärkungsmittel Hyperform HPR 803i ermöglicht
eine Gewichtsersparnis um bis zu 15 %. Foto: Milliken
Zur Leistungssteigerung von PURund TPU-Anwendungen zeigt das
Unternehmen Additive der Serie
Milliguard, die keine leichtflüchtigen organische Verbindungen
(VOC) freisetzen. Diese Additive
verhalten sich vollständig reaktiv
im PUR-Material, ob Schaum,
PUR-Anwendungen in exponierten Umgebungen.
Für die Automobilindustrie greift
Milliken mit dem Antioxidans
Milliguard AOX-1 strengere Vorschriften auf, einschließlich erhöhter Standards für Luftqualität
im Fahrzeuginnenraum. Philippe
Scheerlinck, New Business Development Manager EMEA, unterstreicht: „Testergebnisse zeigen,
dass das AOX-Antioxidans den
VOC-Gehalt signifikant reduziert
und die mit Antioxidantien verbundenen kondensierbaren (FOG)
Emissionen deutlich minimiert.“
Verstärkungsmittel
spart Gewicht
Besucher können sich auch von
den gewichtsparenden Vorteilen
überzeugen, die das Verstärkungsmittel Hyperform HPR 803i erschließt. Das allein oder mit Talkum eingesetzte synthetische
Verstärkungsmittel erlaubt es,
PP-Bauteile um bis zu 15 % leichter zu gestalten. Das im Vergleich
zu Mineralfüllstoffen niedriger
dosierte Verstärkungsmittel führt
zu PP-Compounds mit geringerer
Dichte, die ihre mechanischen
Eigenschaften selbst über mehrfache Recycling- und Compoundierschritte hinweg beibehalten.
Es ermöglicht außerdem einen
sparsameren Einsatz von Farbpigmenten und erhöht die Kratzfestigkeit der Fertigteile. MG
Milliken | Stand 19
www.millikenchemical.com
Werkstoffoptimierung In der neuen
Mercedes-Benz C-Klasse kommt
jetzt für den Innenrahmen der
Sonnenblenden ein mit 40 % Glasfaseranteil verstärktes Hochleistungspolypropylen (PP) des
schwedischen Herstellers Polykemi zum Einsatz. Bislang verwendete der Automobilhersteller
hierfür ein glasfaserverstärktes
PBT. Möglich wurde dieser Werkstoffaustausch durch die Entwicklung einer hochkristallinen PPType, welche Polykemi unter dem
Namen Polyfill PPH GF mit verschiedenen Glasfaseranteilen (10
bis 40 %) anbietet. In den Sonnenblenden wird Polyfill PPH GF 5040
verwendet.
Nicht nur das: Der Innenrahmen
der Sonnenblenden ist in einer Art
konstruiert, dass die Stützstruktur
aus nur einem Material bestehen
kann anstatt wie sonst meist üblich
aus einer Kombination von Metall
und Kunststoff. Mit diesem werkstofflich optimierten Rahmen
werden gleichzeitig Gewicht und
Kosten eingespart.
In der Tat verfügt das PolykemiMaterial über Eigenschaften, die
von einem Compound auf Basis
von Polypropylen nicht unbedingt
zu erwarten sind. Die technischen
Sonnenblendenrahmen aus Hochleistungspolypropylen für die
Mercedes-Benz C-Klasse Foto: Polykemi
Eigenschaften dieses PP-Materials
ähneln glasfaserverstärktem PBT
und PA6 und daher ist es jetzt in
vielen Anwendungen möglich,
diese technischen Kunststoffe
durch Polypropylen zu ersetzen.
Glasfaserverstärkte Hochleistungspolypropylene sind seit einigen Jahren auf dem Markt, kommen aber noch nicht in dem Maße
bei volumenstarken Applikationen zum Einsatz. Dabei können
moderne Polypropylenmaterialien durchaus eine Option sein, wo
die technischen Vorgaben bislang
PA6- oder PBT-Lösungen favorisieren. „Mehr und mehr werden
nun diese Vorteile von Polypropylen erkannt und in neuen Anwendungen umgesetzt, wie das
Beispiel von Mercedes-Benz zeigt“,
so Henrik Eriksson von Polykemi.
Zulassung von
Mercedes-Benz
Polykemi hat eine offizielle Zulassung von Mercedes-Benz nach
der Spezifikation DBL 5404 und
ist mit dem Polyfill PPH GF-Produkt in der BQF-Liste vertreten.
Diese Typen werden als geprüfte
Interieurwerkstoffe für Europaanwendungen geführt und können
ab sofort zum Einsatz kommen.
Eine Zulassung in Asien und den
USA wird zurzeit umgesetzt. MG
Polykemi ist kein Aussteller
www.polykemi.se

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