Damaris ‒ Kuckuckskinder

Damian Sahrhage
Damaris – Kuckuckskinder
Roman
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© 2015 AAVAA Verlag
Alle Rechte vorbehalten
1. Auflage 2015
Umschlaggestaltung: AAVAA Verlag
Covergestaltung: BUCHGEWAND | www.buch-gewand.de
Foto: © nejron - depositphotos.com
Printed in Germany
AAVAA print+design
Taschenbuch:
eBook epub:
eBook PDF:
Sonderdruck:
ISBN 978-3-944223-78-0
ISBN 978-3-944223-79-7
ISBN 978-3-944223-80-3
Großdruck und Mini-Buch ohne ISBN
AAVAA Verlag, Hohen Neuendorf, bei Berlin
www.aavaa-verlag.com
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Werk weiterzuverkaufen oder zu verschenken!
Alle Personen und Namen innerhalb dieses eBooks sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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Es wurden zahlreiche Bücher geschrieben die behaupten „das böseste Buch aller Zeiten‚ zu sein.
Dies ist solch ein Buch. Jede Seite, jeder Absatz
führt immer tiefer und tiefer in die dunklen unergründlichen perversen Gedanken und Phantasien
unseres menschlichen Gehirns. Jede Seite verführt
zum Lesen, jede Seite ist ein Kampf das Buch endlich zuzuschlagen und nicht mehr anzufassen. Absolute Blasphemie und Brutalität gespickt mit einem Körnchen der absoluten Wahrheit, machen
das Buch zu einem Feuerwerk der Emotionen.
Man schämt sich beim Lesen, fasziniert sich an der
extremen Offenheit und an den Schilderungen und
ringt mit sich selbst, diesen Worten auch nur ansatzweise in seinen eigenen Gedanken Raum zu
geben. Abscheu und Faszination in einem wirren
Wechselbad der Gefühle, in einer Geschichte der
jungen Damaris Schneider. Ist Satanismus real,
Einbildung, eine andere Religion oder nur eine
Fantasterei? Der Leser wird immerzu aufs Neue
herausgefordert sich der Beantwortung dieser Frage zu stellen.
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Es gibt Schriften die sind gefährlich zu lesen.
Zum Schutz des Lesers sind Rituale und Praktiken leicht verfälscht und können nicht in
dieser Form umgesetzt werden.
Namen und Handlung sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen sowie realen Geschehnissen und Orten
ist und wäre rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Für meine verehrte Sabrina
für meine Tochter in Satan Nathalie
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„Wir sind die Kraft,
Wir sind seine Flamme.
Wir sind das Ende eines falschen Gottes Herrschaft.
Wir vergießen ihr Blut und tränken damit den Boden.
Wir werden so lange kämpfen,
bis unser Vater seine Krone trägt.
Mit Feuer und Zorn verbrennen wir alle Religionen.
Wir vernichten und zerstören diese dreckigen Lügen.
Und Ihrer der Asche wird der wundervolle Phoenix
wiedergeboren werden.
Hail Satan! Wir loben und Ehren den einzig
wahren Gott!‚*
*Quelle: unbekannt
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INHALTSVERZEICHNIS
Adulescentia - Kindheit
Odium - Hass
Somnium - Traum
Urbem - Stadt
Domus - Haus
Partentes - Eltern
Liber - Buch
Baptismus - Taufe
Matrem - Mutter
Prandium - Frühstück
Finitum - endlich
Nupitalis - Hochzeit
Discite - lernen
Nox - Nacht
Mors - Tod
Ulciscere - Rache
Voluptatem - Vergnügen
Proelium - Kampf
Victoria - Sieg
Restituo - Umformen
Admiratio - Überraschung
Arce - Festung
Finis – Ende
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Adulescentia - Kindheit
Die Morgensonne scheint über einer Arbeiterstadt im Süden Deutschlands. Zwei kleine
unschuldig
aussehende
Schulmädchen
schlendern kichernd mit Ihren Ranzen auf
dem Rücken durch die Strassen und kicken
mit Freude Steine gegen parkende Autos. Den
Sportunterricht in Ihrer vierten Klasse
schwänzen sie heute und geniessen dafür die
beiden freien Stunden.
„Schau mal, was ich zu Hause von meinem
Vater geklaut habe‚ sagt das jüngere der beiden Mädchen und zieht eine Packung “John
Player Spezial‘ aus ihrer abgewetzten Jeans.
„Sieht sie nicht cool aus, so geil in Schwarz? Komm, trau dich‚ ruft sie auffordernd und
schiebt sich eine der Zigaretten in ihren
Mund.
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Wie es scheint, muss sie anfangs sehr grosse
Überzeugungsarbeit leisten, schlussendlich
siegt jedoch die Neugier der Grösseren.
Hustend und lachend paffen Beide ihre erste
Zigarette und fühlen sich ein wenig wie die
junge Frau gegenüber auf dem Gehsteig, welche wohl gerade auf einen Freier wartet.
„Lass uns was anstellen, irgendwas‚ kommt
erneut verschmitzt aus dem Mund der Kleinen – immerzu anstachelnd - während sie die
Wohnblöcke in der näheren Umgebung mit
Ihren Augen akribisch auskundschaftet, so
wie ein Ganove eine Bank vor dem grossen
Coup ausspioniert.
„Fensterscheiben haben wir doch schon letzte
Woche eingeworfen, das wird mir zu langweilig, ich will mal was Richtiges, cooles anstellen‚ klingt etwas genervt aus dem Mund der
etwas älteren.
Das kleine Mädchen scheint geradezu auf
solch eine Antwort zu warten. „Ja, klar,
komm, fang mich … ich weiss was wir machen.‚
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Johlend und lachend rennen die Mädchen
durch die Wohnblocksiedlung und rüttelten
dabei an fast jeder Tür welche sie finden können.
„Pssst…‚ flüstert das jüngere Mädchen,
„still‚.
Sie stehen vor der Wohnung des … die Ältere beginnt zu lesen … „H..AUS MEEISSTERRR‚.
Der Hausflur ist dunkel, gespenstig - aber
dies gibt den Beiden wohl auch entsprechende Rückendeckung für ihr Vorhaben. Wie in
allen Hausfluren von Wohnblöcken stinkt es
nach Urin und sonstigem Dreck.
Die Tür war wohl nicht richtig ins Schloss
gezogen geworden. Vorsichtig, tastend und
immer zum Rückzug bereit - wie bei einem
Überfall - öffnen beide die Tür und treten ein.
„Haaaalo… Haaaalo‚ … aber es kommt wie
erhofft keine Reaktion.
„Wow - geil‚ sagen Beide fast gleichzeitig.
Ein Gefühl der Macht steigt in ihnen unwei10
gerlich auf. Zögerlich beginnen sie die Wohnung zu erkunden. Man sieht ihnen die Aufregung deutlich an. Es ist eine kleine Einzimmerwohnung. Eine Küchenzeile, ein Bett,
Fernseher und ein protziges Aquarium.
Schnell scheint alles inspiziert zu sein und
beide wiegen sich in absoluter Sicherheit.
„Was meinst Du, Lisa, was passiert, wenn ich
das Waschpulver dort ins Aquarium kippe‚
stichelt neugierig die Ältere.
„Keine Ahnung, aber lass es uns einfach ausprobieren‚ kommt schlagartig zurück. Schon
öffnet sie das Waschpulverpaket und kippt
mehrere Becher des Pulvers in das Becken, der
Rest des Inhaltes lässt sie grunzend auf den
Teppich regnen. Mit leuchtenden Augen sitzen beide, wie bei einem spannenden Samstagabend Tatort, vor dem Glas und beobachten die Fische.
„Schau, wie süss … sie kommen hoch ... hahaha‚ und Lisa schnappt sich den Ersten und
wirft den zappelnden Picassofisch quer durch
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das Zimmer. Sie zertritt ihn keck mit Ihren
abgetragenen Turnschuhen. Die Ältere sitzt
noch immer fiebrig davor und sieht entzückt
dem Treiben der Geschöpfe in ihrem Todeskampf zu.
„Komm, hier gibt es noch mehr zum auskippen‚ und sogleich wird der Kühlschrankinhalt überall verschüttet, zertreten oder an die
Wand geschmiert. Besonders die Ketchupund Majoflaschen fordern geradezu heraus, in
alle Richtungen verspritzt zu werden. Wenn
man es unvoreingenommen beobachtet, geniessen die beiden Mädchen eine grosse Euphorie. Der Schaden, welche die beiden spielend verursachen ist enorm. Die Schränke
werden ausgeräumt, die Kleider zerrissen und
mit einem Eimer weisser Abdeckfarbe überschüttet der noch in der Ecke steht. Alle Möbel werden so gut es geht zerschlagen oder
mit einem Küchenmesser zerkratzt, das Sofa
mehrfach aufgeschlitzt. Das Bett wird als Toilette benutzt und die Federn der Kissen als
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Schneeflocken im Raum. Der Fernseher wird
in laufendem Betrieb mit Milch übergossen
und die Stereoanlage mit den Schuhen kaputtgetreten. Schlussendlich verstopfen die
beiden Satansbraten die Abflussrohre und
drehen das Wasser überall auf.
Was für ein Spass!
Lisa knipst mit Ihrem Handy noch ein Foto
zur Erinnerung während sie einige der Pornohefte, die neben dem Bett liegen, in Ihren
Schulranzen steckt. Der ganze Spuk dauert
lediglich fünf Minuten, dann sind sie wieder
auf der Strasse und hüpfen unbescholten und
unschuldig blickend herum. Ein Aussenstehender würde Ihnen nichts anmerken.
„Danke Lisa, Deine Ideen sind immer so geil.
Das machen wir wieder…. Ja?‚
„Klar doch‚ raunt Lisa zurück, mit ein wenig
verärgerter Stimme, denn sie wäre gerne noch
länger geblieben und hätte ausprobiert welche
Dinge am wohl am besten brennen.
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„Sag bitte nichts meiner Mutter, Lisa. Bitte‚
fleht das ältere der Mädchen nachdenklich.
„Keinesfalls, worauf Du in allen Teufelsnamen sicher sein kannst‚ lacht die kleine Göre
lautstark und zwinkernd zurück. Beide genehmigen sich nochmals zur Belohnung eine
“John Player‘ wie ein Arbeiter nach einem
schweren Arbeitstag.
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Odium - Hass
Heute ist der 20. November.
Mein Wecker summt und ich verspüre zum
ersten Mal in meinem Leben die grenzenlose
Freude aufzuwachen. Es wird mein langersehnter grosser Tag. Morgen werde ich 18 und
ich habe heute noch verdammt viel zu erledigen. Zufrieden drehe ich mich noch einmal
auf die Seite und ziehe die Bettdecke über
meinen Kopf.
Alleine der Gedanke, dass ich ab sofort nicht
mehr in den Baumarkt fahre und meine Ausbildung weitermache, ruft ein starkes Lustempfinden hervor.
Nein, ich habe mir dieses spiessige Leben
mehrfach angesehen ... Ich mache meine Ausbildung fertig, sitze dann an der Kasse und irgendwann wird geheiratet. Igitt ... Womöglich
folgen noch Kinder ... Ich hasse Kinder! Es
sind Bastarde. Schreiende, quengelnde Ner15