Gottesdienstvorschlag 2016

60 Jaanhsre
Gottesdienstvorschlag 2016
Wir sagen Danke!
Arbeit in Würde
Entwicklungszusammenarbeit,
die wirkt
Sehr geehrte Pfarrerinnen, Pfarrer, Pfarreileiterinnen und Pfarreileiter
das Wesen des Menschen ist, muss sie es
noch werden.
2016 feiert Brücke · Le pont ihr 60-JahrJubiläum. Dank der Unterstützung von
Ihnen und von zahlreichen Personen und
Institutionen konnte das Hilfswerk Hunderte von Projekten in Entwicklungsländern
finanzieren und Abertausenden von Menschen helfen, ihre Lebensbedingungen zu
verbessern. Darum sagen wir: Herzlichen
Dank Ihnen, Ihrer Pfarrei und allen, die dies
möglich gemacht haben!
Begrüssung und Einführung
Im heiligen Jahr der Barmherzigkeit, das
Papst Franziskus ausgerufen hat, singen
wir auch das Lob auf diese Barmherzigkeit.
Denn ohne Barmherzigkeit – Mitgefühl und
tätige Liebe – hätte Brücke · Le pont keine
Projekte realisieren können. Barmherzigkeit
ist der Ursprung von allem Guten. Sie ist
das Wesen Gottes. Und wo sie noch nicht
Ich heisse Sie zum Gottesdienst herzlich
willkommen. Heute sagen wir in besonderer Weise Danke, denn das Hilfswerk
Brücke · Le pont feiert dieses Jahr sein
60-Jahr-Jubiläum und will Danke sagen:
Danke allen, die mit ihren Spenden Hilfsprojekte ermöglicht haben. Danke den Institutionen, die die Arbeit des Hilfswerks
mittragen. Danke auch den Menschen in
den Projekten, die ihre Energie und grosse
Menschlichkeit in die Arbeit eingebracht
haben.
Brücke · Le pont verbindet ihren Dank mit
dem heiligen Jahr der Barmherzigkeit, das
Papst Franziskus ausgerufen hat. Es betont, dass die Barmherzigkeit auch für das
Wirken des Hilfswerks von grundlegender
Bedeutung ist. Denn es ist die Barmherzig-
keit, die uns Menschen zur guten Tat, zum
Teilen und Helfen bewegt.
Besinnung / Kyrie
Besinnen wir uns einen Augenblick und
bitten wir Gott um sein Erbarmen für uns
und für die leidenden Menschen.
–– Ob stark oder schwach, erfolgreich oder
gescheitert: Gott, jede und jeder von uns
und die ganze Welt braucht deine Huld
und dein Erbarmen. Herr, erbarme dich.
–– Wir sind oft gleichgültig, überheblich und
erbarmungslos. Lehre uns Mitgefühl und
Mut zur tätigen Liebe. Christus, erbarme
dich.
–– Unzählige Menschen leiden unter Armut,
Gewalt und Krieg. Zeige deine Barmherzigkeit in vielen helfenden Händen und in
Regierungen, die die Probleme ernsthaft
anpacken. Herr, erbarme dich.
Der allmächtige und gütige Gott schenke uns sein Erbarmen. Er befreie uns von
Egoismus, Angst und Gleichgültigkeit und
erfülle unsere Herzen mit Dankbarkeit und
Erbarmen – ganz im Sinn und Geist Jesu,
unseres Herrn und Bruders. Amen.
Gebet
Grosser Gott, wir haben allen Grund dankbar zu sein. Dankbar für das Leben, für
die Natur, für unsere Talente, für unsere
Mitmenschen. Heute danken wir dir dafür,
dass wir weltweit eine grosse Familie sein
können. Mitgefühl und Solidarität verbinden uns über alle Grenzen hinweg sogar
mit Menschen, die wir gar nicht kennen.
Aber wenn uns ihr Schicksal zu Herzen
geht, erkennen wir in ihnen unsere Brüder
und Schwestern. Das sind sie in Tat und
Wahrheit – durch Jesus Christus, unseren
aller Bruder und Herrn Amen.
denken. Deine reiche Güte soll man rühmen
und deine Freundlichkeit laut besingen:
«Voll Güte und Erbarmen ist der Herr, von
grenzenloser Liebe und Geduld. Der Herr
ist gut zu einem jeden. Er hat Erbarmen mit
allen Geschöpfen.» Alle Geschöpfe sollen
dich preisen, Herr. Alle, die zu dir gehören,
sollen dir danken!
Lesung: Psalm 145,1–10
Einleitung: Mitleid haben, barmherzig sein,
danken: Diese Eigenschaften bestimmen
das Leben von Jesus durch und durch. Auf
die Frage, welches das wichtigste Gebot
sei, erzählt er eine Geschichte der Barmherzigkeit: Lk 10,25-37.
Einleitung: In seinem Jubiläumsjahr sagt
das Hilfswerk Brücke · Le pont Danke. Aber
auch wir alle haben Grund zu danken. Der
Psalm 145 ist ein Dankeslied von König
David. Darin rühmt er das grosse Erbarmen
Gottes. Schliessen wir uns seinen Worten
an!
Psalm 145: Du mein Gott und König, dich
will ich rühmen; immer, ohne Ende, will ich
dir danken. Jeden Tag will ich dir danken;
immer, ohne Ende, will ich dich preisen. Ich
bekenne: Der Herr ist mächtig, man muss
ihn rühmen; seine Macht ist unermesslich
gross. Von einer Generation zur anderen
soll man rühmen, was du vollbracht hast,
und deine machtvollen Taten weitererzählen. Deine Pracht und Hoheit sollen alle
rühmen, und ich will stets an deine Wunder
Evangelium: Lk 10,25–37 (das wichtigste Gebot / der barmherzige Samariter)
Predigt
«Ich bin sehr dankbar», sagt Karen, eine
junge, alleinerziehende Mutter aus Honduras: «Das Projekt von Brücke · Le pont gibt
mir die Möglichkeit, etwas zu lernen. Das ist
nicht selbstverständlich, denn ich bin arm
und habe eine behinderte Tochter. Ich muss
arbeiten, um über die Runden zu kommen.
Im Projekt kann ich an zwei Tagen pro Woche eine KV-Ausbildung absolvieren. Nebst
dem Fachlichen vermitteln uns die Lehrerinnen auch menschliche Werte und uns
selber wertzuschätzen. Diese Ausbildung
ist für mich der Schlüssel in eine bessere
Zukunft. Dafür bin ich unendlich dankbar.»
In seinem Jubiläumsjahr sagt das Hilfswerk
Brücke · Le pont mit Tausenden von Frauen, Männern, Jugendlichen und Kindern
Danke für das Wunderbare, das es in 60
Jahren Tätigkeit erreichen konnte: Tausende von benachteiligten Menschen in
Entwicklungsländern fanden den Weg aus
der Armut in ein menschenwürdiges Leben.
Jugendliche und Erwachsene ohne Berufsbildung erhielten eine Ausbildung. Ausgenutzte Fabrikarbeiterinnen kamen zu ihrem
Recht. Kleinbauernfamilien verbesserten
ihre Arbeitsmethoden und erhöhten ihre
Einnahmen. Auf sich allein gestellte Kinder
fanden Schutz und Betreuung.
Das Hilfswerk dankt allen grosszügigen
Menschen, die mit ihren Spenden und
Aktionen die vielen kleinen und grossen
Wunder möglich gemacht haben. Dazu
gehören gewiss auch Sie. Dazu gehören
auch Pfarreien, Stiftungen und die öffentliche Hand, die die Entwicklungsarbeit tatkräftig unterstützt haben.
Brücke · Le pont dankt auch den Begünstigten, die ihre Energie und ihre bescheidenen Mittel eingesetzt haben, um die Armut
zu überwinden und menschenwürdig leben
zu können. Sie taten es nicht nur für sich,
sondern auch für ihre Familien und ihre Mitmenschen. Sie lehren uns Menschlichkeit
und Bescheidenheit.
Brücke · Le pont verbindet ihr Jubiläum
bewusst mit dem heiligen Jahr der Barmherzigkeit, das Papst Franziskus für 2016
ausgerufen hat. Warum? Weil es wunderbar ist, dass viele Menschen barm-herz-ig
sind, d.h. ein Herz haben für die Notleidenden und Benachteiligten. Dass sie nicht
Zuschauer bleiben, sondern sich ein Herz
fassen und teilen, spenden, sich engagieren. Die Barmherzigkeit ist Grundlage für
ein Hilfswerk und seine Arbeit. Und sie ist
es auch für unser ganzes Zusammenleben.
Die Welt ist unbarmherzig genug. Nicht
nur die Terroristen und Kriegstreiber, auch
unsere Wirtschaftswelt ist unbarmherzig.
Und oft sind auch wir es. Papst Franziskus
hat die Unbarmherzigkeit der Welt schon
mehrfach angeprangert: den Egoismus der
Reichen, den Machtmissbrauch der Eliten,
die Ungerechtigkeiten des Kapitalismus
und unsere Gleichgültigkeit…
Aber Gottseidank sind Mitgefühl, Liebe und
Barmherzigkeit stärker und langatmiger als
Hass und Gewalt, stärker als alles. Warum?
Der Grund ist, dass Liebe und Barmherzigkeit das Wesen Gottes sind. Alle grossen
Religionen umschreiben Gott mit den Worten Liebe, Barmherzigkeit, Mitgefühl. Im
Alten Testament heisst es: Jahwe hat das
jüdische Volk aus Mitgefühl aus der Sklaverei in Ägypten befreit. Ebenso sagte Jesus:
«Seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist.» Und auch im Islam ist
Barmherzigkeit die wichtigste Eigenschaft
Allahs. Liebe/Barmherzigkeit und Gott sind
identisch. Darum ist Liebe/Barmherzigkeit
das Grundprinzip des Lebens.
Und was ist das Wesen des Menschen?
Manche sagen: die Intelligenz. Aber nein,
es gibt auch clevere Tiere. Die meisten sind
sogar klüger als der Mensch, weil sie nicht
Krieg führen gegeneinander und die Umwelt nicht zerstören. Nein. Wenn die Liebe
das Wesen von Gott ist, ist Liebe auch das
Wesen des Menschen – oder muss es erst
noch werden, wo sie es noch nicht ist. Darin liegt unsere Lebensaufgabe, der Sinn
unserer Existenz.
Aus dieser Einsicht heraus erzählte Jesus
eine Geschichte der Barmherzigkeit, als
er gefragt wurde, welches das wichtigste
Gebot sei. Darin betont er, dass unsere
Barmherzigkeit ohne jegliche Einschränkung gelten soll, auch dem unbekannten
Menschen auf unserem Lebensweg! Denn
aufgrund seiner Not wird der Fremde uns
zum Nächsten! – Mit seiner Geschichte
sagt Jesus: Es nützt nichts, in die Synagoge oder Kirche zu gehen und Gott Gebete
und Opfer darzubringen. Vor notleidenden
Menschen gibt es kein Davonlaufen. Im
gleichen Sinn können wir uns auch nicht
mit nationalen Interessen oder nationalistischen Parolen aus der Verantwortung für
Menschen in Not stehlen. Aufgrund ihrer
misslichen Lage sind die Fremden zu unseren Nächsten geworden. Und damit zu
unserer vordringlichsten Aufgabe.
Karen aus Honduras sagt Danke. Und Brücke · Le pont dankt, dass viele Menschen
ein Herz für die Benachteiligten haben und
die Entwicklungsarbeit tatkräftig unterstützen. Schliessen wir uns dem Hilfswerk an
und danken wir Gott für seine Liebe und
Barmherzigkeit. Danken wir auch für die
Liebe, die wir schenken und leben dürfen.
Halten wir die Augen offen für die Not in der
Welt und für die Not in unserer Nähe. Verschliessen wir nicht unser Herz aus Angst,
wir kämen zu kurz. Halten wir es offen für
die Liebe. Sie erst macht uns zu Menschen.
Und sie heilt die Wunden der Welt.
–– Für uns alle: Dass uns das Mitgefühl und
die Solidarität mit den Benachteiligten
selber froh und glücklich machen.
Gott, wir sind Mitarbeitende in deinem
grossen Schöpfungswerk. Erfülle uns mit
deinem Geist, damit wir in deinem Sinn
leben – nach dem Beispiel Jesu, der in uns
lebt und wirkt, heute und in Ewigkeit.
Fürbitten
Ansage der Kollekte
«Seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist», sagt Jesus. Ihm wollen
wir unsere Bitten vorbringen:
–– Für alle, die unter Armut, Unrecht und
Gewalt leiden: Dass sich ihre Situation
zum Guten wendet und sie ein würdiges
Leben führen können.
–– Für alle, die grausam und unbarmherzig sind: Dass die Kraft des Guten ihren
falschen Stolz überwindet und in ihren
Herzen Platz schafft für Mitgefühl und
Barmherzigkeit.
–– Für die Verantwortlichen in Politik und
Wirtschaft: Dass sie nicht nur für ihr Land
oder ihr Unternehmen Verantwortung
wahrnehmen, sondern auch für die Bedürftigen der Welt.
–– Für das Hilfswerk Brücke · Le pont: Dass
es den benachteiligten Menschen in Afrika und Lateinamerika weiterhin gute
Überlebenshilfe und viel Freude vermitteln kann.
Die Kollekte wird heute zugunsten der Projekte von Brücke · Le pont aufgenommen.
Unter dem Motto «Arbeit in Würde» hilft es
benachteiligten Menschen, dass sie von
ihrer Arbeit menschenwürdig leben können.
Seien Sie zum Jubiläum des Hilfswerks
grosszügig mit den Menschen, die unsere
Unterstützung brauchen. Herzlichen Dank
für Ihre Spende!
Gabengebet
Guter Gott, wir teilen Brot und Wein und
denken daran, wie Jesus sein Leben mit
den benachteiligten und verachteten Menschen geteilt hat. Dadurch hat er nicht nur
kranke Körper und verwundete Seelen
geheilt, sondern auch die Not der Welt.
Schenke auch uns diese Grossherzigkeit
und den Glauben, dass wir durch das Teilen
Glück und Frieden schaffen können: für uns
selbst und für deine ganze Menschheits-
unsere Kinder bei uns behalten können.
Sagen Sie allen, die das Projekt möglich
machen, Danke, Danke, Danke!»
Schlussgebet
Guter Gott, wir haben allen Grund zu danken: für das Leben, die Schönheit der Natur, die Freundschaft von Menschen. Wir
danken für die Bildung, die wir geniessen
durften, für die Arbeitsmöglichkeiten und
den Wohlstand, den wir uns erarbeiten
konnten. Danken wollen wir dir heute
auch, dass wir helfen und teilen können
mit denen, die weniger Glück haben als wir,
die weder Bildung noch Arbeit haben oder
unter Krieg und Terror leiden. Wir danken
dir ganz besonders, dass die Liebe stärker
ist als Hass und Gewalt. Und dass du uns
ein Herz gegeben hast, das mitfühlen und
in Tat und Wahrheit lieben kann – im Geist
von Jesus, unserem Herrn und Bruder.
Lieder
familie – durch ihn, Jesus, unseren Bruder
und Herrn.
Vaterunser
«Wie im Himmel, so auf Erden» beten wir
im Vaterunser. Gott setzt seinen Willen nicht
wie ein Diktator durch. Nein. Sein Wille soll
durch uns, in Freiheit und Liebe, in der Welt
verwirklicht werden. Wir sollen Gottes Herz,
Hände, Füsse und Mund in der Welt sein.
Bitten wir um die Kraft und den Mut für
diese grosse und edle Aufgabe!
Meditation
«Ich bin so froh, dass ich meine drei Kinder behalten kann», sagt Razak, ein Vater
aus dem westafrikanischen Benin: «Meine
Nachbarn haben aus Not und Verzweiflung
zwei ihrer Kinder nach Nigeria verkauft. Die
Vermittlerin sagte ihnen, dass es den Kindern dort besser gehen wird und sie in die
Schule gehen können. Aber ich habe meine
Zweifel. Man hört oft, dass die Kinder dort
hart arbeiten müssen und schlecht behandelt werden. Gottseidank geht es unserer
Familie etwas besser. Ich mache in einem
Projekt von Brücke · Le pont mit und züchte
Hühner. Da lerne ich, sie richtig zu halten.
Ein Veterinär kommt regelmässig vorbei. Er
koordiniert auch den Verkauf; das macht es
für uns alle einfacher. Mit dem Geld kaufen
wir das Nötigste für die Familie, und die
Kinder können in die Schule gehen. Meine
Frau und ich sind überglücklich, dass wir
60 Jaanhsre
Brücke · Le pont
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Kommt herbei, singt dem Herrn
43
Nun danket all (Strophen 1, 2, 5, 6) 518
Gott liebt diese Welt
709
Brich den Hungrigen dein Brot
598
Damit aus Fremden Freunde werden 594
Lass uns in deinem Namen
149
Nun danket alle Gott
236
Praktischer Hinweis
Diesen Gottesdienstvorschlag finden
Sie auf unserer Website www.brueckelepont.ch unter Aktionen/Mai-Aktion.
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