UWC USA – Mein erstes Monat Vor etwa einem Monat bin ich in den Flieger gestiegen. Weg aus Österreich und rein nach New Mexico, USA. Der Tag hier dauert 26 Stunden und die Woche bräuchte 8 Tage. Es ist ständig etwas los und etwas zu tun. Socialise, Sleep, Study, Sport, das sind die vier „S“ von denen man sich für zwei entscheiden muss, denn alles ist unmöglich. Und Entscheidungen wie diese muss ich jeden Tag, jede Stunde treffen. Wo ich wohne: Universum > Erde > Nordamerika > USA > New Mexico > Las Vegas (Nein, nicht DAS Las Vegas) > Montezuma > Schloss Schloss Mein Zimmer Dorms Der Campus auf dem ich wohne ist wunderschön und hat alles was man braucht. Es gibt ein IT-Center, ein Science-Building, ein Auditorium, eine Bibliothek, Büros, Klassenräume, eine riesige Fußballwiese, Hotsprings, eine Sporthalle mit allem was man braucht (Verwendung dringend empfohlen!) und das alles umgeben von Wald. Schlafplätze gibt es in vier Häusern („Dorms“) für jeweils 40 Schüler in Zweibettzimmern und Gemeinschaftsbad. In jedem Dorm gibt es auch Computerräume und einen „Dayroom“ mit Couch und Küche, denn so gut wie jeder bäckt hier Die meisten Lehrer wohnen mit ihren Familien am Campus, was eine unglaublich angenehme Atmosphäre schafft. Ich wohne aber ein bisschen spezieller, denn ich wohne mit 20 anderen Mädchen im Schloss, dass 90 Stufen vom Rest des Campus entfernt ist. (Und man geht diese Stufen mindestens 2-3 Mal täglich!) Der Vorteil ist, dass im Schloss nicht nur Schlafräume, sondern auch einige Klassenräume, ein Café, ein Tischtennis/Billiard Raum, und vor allem die Cafeteria ist. Mein „Roomie“, also meine Zimmergenossin, heißt Praxedes, ist 17 Jahre alt und ist aus Colorado. Wir verstehen wir uns super, und ich bin zuversichtlich, dass es so bleibt. Die Leute: Keine Gesellschaft ist perfekt, genauso wenig ist diese hier. Es gibt hauptsächlich unglaublich engagierte, motivierte, intelligente Lehrer die dir wirklich etwas beibringen möchten, aber natürlich auch diejenigen die einem das Leben schwer machen. Das Personal ist unglaublich bemüht und möchte alles ermöglichen auch wenn es unmöglich erscheint. Die meisten Schüler sind jünger als ich (auch die „Second Years“, also die eigentlich älteren), was manchmal ziemlich komisch ist wenn man den bis zu zwei Jahre Altersunterschied merkt. Das ist aber zum Glück nicht mit jedem so und ich versteh mich mit vielen Leuten richtig gut. Die Sprache ist in der Kommunikation nur selten ein Problem, obwohl es am Anfang ziemlich schwierig war und ich nicht immer alles verstanden habe. Langsam formen sich schon Freundeszirkel und ich bin mit meinem mehr als zufrieden. Amerika, Italien, Mazedonien, Nepal, alles vorhanden! Meine „Dorm-Sisters“ Das Wetter: Seit einigen Jahren herrscht in New Mexico Dürre und jeder ist dazu aufgerufen Wasser zu sparen. Es ist sehr warm und vor allem trocken, weshalb jeder immer mit einer Wasserflasche herumrennt. Momentan ist es aber genau umgekehrt, denn seit einigen Tagen regnet es durchgehend, der Fluss um den Campus geht über und alle Straßen zum und vom Schloss sind gesperrt. Aber keine Sorge, wir haben genug zu essen und Regenjacken gibt es auch genug. 3-Tages-Wanderung Wir sind sogar in den News: http://www.kob.com/article/stories/s3160705.shtml?cat=504 Wer kümmert sich um mich? Für jeden „Dorm“ gibt es ein Personalmitglied, das sich besonders u diese Schüler kümmert. Meine „Residence Advisor“ heißt Codou und ist eine wahnsinnig liebenswerte Frau. Um mein schulisches Wohlbefinden kümmert sich wieder jemand anderer, es gibt eine Schulärztin, es gibt eine KummerkastenTante und viele viele andere Personen die ihre Hilfe anbieten. Was ich esse: Zu viel! Während der Woche gibt es Frühstück von 7-8 und von 9-10, Mittagessen gibt es um 12 und Abendessen um 18 Uhr. Am Wochenende gibt es Brunch von 10-12 und Abendessen von 18-19 Uhr. Frühstück: Toast, Eierspeiß, Speck, Waffeln, Muffins, Yoghurt, Äpfel, Bananen, Cornflakes, Milch, Kakao, Butter, Philadelfia, Marmelade, Croissants, … Viel zu viel! Ich vermiss unser Schwarzbrot wirklich! Mittag,- Abendessen: Immer eine Salatbar, Suppe, Toast, und dann alles Mögliche. (Meistens scharf und mexikanisch) Bis jetzt find ich das Essen nicht schlecht, auch wenn man die nicht vorhandenen Nährstoffe schmeckt. Man sagt mir nur, dass es sich wiederholt und langweilig wird … Deswegen gibt es eben in jedem „Dorm“ einen Raum mit Couch, Tisch, Kühlschrank und einer Küche, die alles hat bis auf Herdplatten. Mit Ofen und Mikrowelle kommt man hier aber trotzdem ganz gut über die Runden. Was ich tue: Die ersten zwei Wochen waren „Orientation Weeks“, Kennenlernspiele, Regeln, Campus und Crew kennenlernen, Stadt besichtigen, 3 Tage campen alias Pfadfinder und eine 3-Tage-Wanderung mit riesigem Rucksack, campen, kochen und alles was dazu gehört. Seit zwei Wochen versucht sich der Alltag einzupendeln, aber der hats noch nicht wirklich geschafft. „Normaler“ Tagesablauf: 7:45 Aufstehen 9:45 Frühstück 12:00 Mittagessen 15:10 Freizeit 18:30 Freizeit 22:00 Freizeit 8:00 Unterricht 10:00 Unterricht 12:40 Unterricht 18:00 Abendessen 21:30 „Check“ (Anwesenheitscheck im Dorm) 24:00 „Curfew“ (man darf nicht mehr außerhalb sein) In meiner Freizeit lerne ich, rede mit Leuten, mache Sport (JA ich mach Sport!) oder bin bei einem der Clubs dabei. Als „verpflichtenden“ Sport hab ich Fußball genommen. Als „verpflichtende“ Freizeitaktivität bin ich bei einer Art politischen Diskussion und bei einer Art Projektentwicklung dabei. Als freiwillige Clubs hab ich Speech and Debate, Writing Club, Orchestra, Newsupdate und natürlich Harry Potter Club genommen, allerdings sind das alles Clubs die nicht so ernst und regelmäßig stattfinden. Bin schon gespannt wie das alles wird! Meine Fächer: Waren die schwierigsten Entscheidungen hier! Und ich werde sie wahrscheinlich noch ändern, aber momentan ist es: Englisch als Muttersprache, Spanisch, Wirtschaft, Geschichte, Mathe und „Environmental Systems“ (Bild). Es ist nicht leicht, aber ich hoffe, dass sobald sich die Sprache ganz eingependelt hat auch das einfacher wird. Meine Adresse: 5 Minuten zu Fuß entfernt gibt es eine Post extra für die Schule, bei der Schüler jeweils zu zweit eine kleine „Post Box“ haben. Daher ist meine Adresse: Anna Pauxberger Post Office Box 307 87731 Montezuma New Mexico, USA Du hast bis hier alles gelesen? Gratulation! Jetzt weißt du so gut wie alles, was es zu wissen gibt. Ich freu mich natürlich trotzdem immer über eine Mail oder sonst irgendeinen Kontakt. Aber bitte nicht böse sein, wenn es mal ein bisschen länger dauert bis ich zurück schreibe, wie gesagt, es gibt jede Sekunde etwas zu tun. Das Leben hier im UWC USA ist wundervoll und ich genieße jeden Augenblick. Aber keine Sorge, ich vergesse nie woher ich komme und bin jeden Moment stolz darauf Österreicherin zu sein. Liebste Grüße aus Montezuma, Anna
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