Vollständige Medienmitteilung der Zentral

Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern
Sempacherstr. 10, Postfach 4469. 6002 Luzern
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Luzern, 1.04.2015, Medienorientierung der ZHB Luzern
«Diebold-Schilling goes online» oder wie die legendäre Bilderchronik
des Luzerners Diebold Schilling weltweit greifbar wird
1513 vollendet der Luzerner Diebold Schilling die Eidgenössische Chronik. Was der Autor nicht ahnen kann gut 500 Jahre später wird sein einzigartiges, mit 450 Bildern illustriertes Werk digitalisiert. Die bisher nur
Wenigen vorbehaltene Chronik wird damit auch für ein breites Publikum greifbar. Ein grosser Schritt in der
Erschliessung, Vermittlung und lebendigen Auseinandersetzung mit der unvergleichlichen Quelle
mittelalterlichen Lebens, den die ZHB Luzern und die Korporation Luzern in einer kurzweiligen Präsentation
erfahrbar machen. Die Veranstaltung findet am Dienstag, den 14.4.2015 um 19:00 im Haupthaus der ZHB an
der Sempacherstrasse statt. Weitere Präsentationstermine für das interessierte Publikum sind zwischen dem
16. und dem 30.4. 2015 vorgesehen.
Diebold Schilling Chronik jetzt auch für ein breites Publikum verfügbar
1513 vollendet der Luzerner Diebold Schilling die legendäre Eidgenössische Chronik. Dass er mit dem reich
illustrierten Werk (450 Bilder) eine einzigartige Quelle spätmittelalterlichen Lebens schafft, wird der Autor und
Illustrator zu dieser Zeit noch nicht gewusst haben. Nur wenige Jahrhunderte später wird sie zu den
berühmtesten, schönsten und bekanntesten Chroniken der Schweiz zählen. Seit langer Zeit wird das kostbare
Eigentum der Korporation in der Zentral- und Hochschulbibliothek bewahrt. Bedingt durch die zwingende
konservatorische Sorgfalt war das Original bislang von der Benutzung quasi ausgeschlossen. Nun haben die
ZHB und die Korporation für die Digitalisierung der Chronik gesorgt und damit einen wesentlichen Schritt bei
der Sicherung des Luzerner Dokumentenerbes realisiert. Ab Anfang April steht die Chronik als digitales
Vollfaksimile bei e-codices.ch, der virtuellen Handschriftenbibliothek, für die allgemeine Benutzung zur
Verfügung. Was bislang in Form der Faksimile-Edition von 1978 wenigen vorbehalten war, wird nun für ein
breites Publikum greifbar. Ein grosser Schritt in der Erschliessung, Vermittlung und lebendigen
Auseinandersetzung mit dem unvergleichlichen Material ist damit vollzogen.
Das bewegte Leben des Diebold Schilling
Schilling stammt aus einer Familie von Schreiben und Buchmalern. Sein Onkel – auch er mit Namen Diebold
Schilling – schuf die Berner und die Spiezer Chronik. Diebold Schilling, der Jüngere, führt ein bewegtes Leben
als Soldat, Priester, Schreiber, Dolmetscher und – ab 1497 – als Agent, Geheimberichterstatter im Dienste
des Mailänders Herzogs Ludovico „il Moro“ Sforza (1452-1508). Und weil er überdies als Parteigänger des
römisch-deutschen Kaisers Maximillian I. (1459-1519) fungiert, ergreift Schillings Chronik im Konflikt zwischen
dem Kaiser und dem französischen König Partei für Maximillian.
Von den 445 Bildern der Chronik zeichnet Schilling 309 Bilder selbst. Dabei hält er vielfach zeitlich
aufeinander folgende Ereignisse in einem Bild fest oder setzt Bilderfolgen als Comic-artige Serie. Während in
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früheren Jahrhunderten der Text als sinnvermittelndes Element dominierte, belegen nun die Abbildungen als
historische Quelle alles, was Menschen jener Epoche bewegt: Antisemitismus, ländliches Bauen und
Wohnen, Verhör- und Hinrichtungsmethoden, Musik, Freizeit, Spiel, Sport sowie den Umgang mit Liebe,
Krankheit und Tod.
14.4.2015, 19:00 ZHB, Standort Sempacherstrasse. 6003 Luzern
«Diebold-Schilling goes online» Die legendäre Bilderchronik ist digitalisiert. Präsentation mit theatralischer
Gedankenübertragung. Redebeiträge von Dr. Ueli Niederer, Direktor der ZHB, Peter Kamber, ZHB
Sondersammlung, Prof. Dr. Christoph Flüeler, Projektleiter e-codices.ch und Jörg Hochstrasser, Vizepräsident
der Korporation. Eintritt frei.
Details: www.zhbluzern.ch. Die Online-Publikation erscheint unter www.e-codices.ch
Weitere Präsentationstermine: 16., 23. und 30.4. 2015, 17:00-18:00. Treffpunkt Katalogsaal ZHB, Standort
Sempacherstrasse
Weitere
Auskünfte
Dr.
Ina
Brueckel,
Beauftragte
für
Kultur-
und
Öffentlichkeitsarbeit.
[email protected]. Tel. 041 228 53 16 . www.zhbluzern.ch
Legende zum Bild:
Bildquelle: Eigentum Korporation Luzern, ZHB-Sondersammlung
Das Bild zeigt das 1449 gebaute Luzerner Rathaus am Kornmarkt mit dem städtischen Kornlager, der
„Kornschütte“ im Erdgeschoss, dem gewundenen Treppenhaus (dem „Schnegg“) und dem mit dem „Wilden
Mann“ bemalten Rathausturm. Das Rathaus wurde Anfang des 17. Jahrhunderts neu gebaut. Im 19.
Jahrhundert entfernte man die Bemalung des Turms. Der „Schnegg“ ist erhalten.