Einfluss 16‐wöchiger Kraft‐Trainingsprotokolle auf kardiometabolische Größen bei untrain‐ ierten Männern im mittleren Lebensalter. Die randomisierte kontrollierte „PUSH“‐Studie. Zeiteffektive Trainingsprotokolle gewinnen im Freizeit‐ und Gesundheitssport zunehmend an Bedeutung. Sogenannte HIT (High Intensity Training)‐Krafttrainingsprotokolle, also Einsatz‐ Trainingsprogramme werden hinsichtlich des Kraftzugewinns als annähernd so effektiv beschrieben, wie die zeitaufwändigen konventionellen (Mehrsatz)Trainingsprotokolle (HVT). Weniger eindeutig ist der Effekt auf die Muskelmasse oder das Körperfett, Parameter die direkt oder indirekt metabolische und kardiale Risikofaktoren beeinflussen können. Insbesondere Männer in mittlerem Lebensalter unterliegen im Allgemeinen einer hohen beruflichen Belastung, die mit einem umfangreichen kompensatorischen Sporttreiben zur Prävention der zunehmend prominent auftretenden kardio‐ metabolischen Risikofaktoren kollidiert. Insbesondere für diesen Personenkreis sind zeiteffiziente Trainingsmethoden von hoher Bedeutung. Ziel der vorliegenden Untersuchung war daher die Überprüfung unterschiedlicher Krafttrainingsmethoden mit und ohne Proteingabe u.a. auf metabolische und kardiale Parameter bei untrainierten Männern in mittlerem Lebensalter. 120 eligible, untrainierte gesunde Männer 30‐50 Jahre alt, wurden randomisiert auf 3 Studienarme verteilt. Gruppe 1: High Intensity Resistance Training (HIT) vs. Gruppe 2: Warte‐Kontrollgruppe (KG), im Anschluss Hochvolumentraining (HVT) vs. Gruppe 3: HIT‐Training und Proteingabe (HIT + P; max. 1,5 g/kg/d) . Abbildung 1 zeigt das Design der Untersuchung. 2 Wo. 6 Wo. 16 Wochen Test 1 Run‐In HIT‐Training 2 Wo. Test 2 6 Wo. 16 Wochen 2 Wo. Run‐In Phase 2 HIT + Protein Test 3 HVT Inaktive KG Nach initialer Konditionierung erfolgte ein periodisiertes, progressives Krafttraining an Geräten über 16 Wochen im HIT oder HVT Modus (s.u.) mit zunehmendem Ausbelastungsgrad. Beide Trainingsgruppen (HIT (+P), HVT) absolvierten 2, selten 3 TE/Woche. 17 unterschiedliche Übungen für große Muskelgruppen wurden in Trainingseinheiten zu 11‐14 Übungen gegliedert. Die Bewegungsgeschwindigkeit (TUT) der Wiederholung wurde mit 2 sec–1 sec–2 sec vorgegeben. Das HIT‐Training sah nach der initialen 6‐wöchigen Konditionierungsphase definitionsgemäß ein sogenanntes Einsatz‐Training bis zur Ausbelastung vor, zur besseren Vergleichbarkeit erfolgte im HVT‐Protokoll konsequent die Vorgabe von 2 Sätzen je Übungen bei ansonsten vergleichbaren Belastungsparametern. Als kardiometabolische Größen wurde der Metabolisches Syndrom Z‐Score (MetS‐Z) sowie die die linksventrikuläre kardiale Muskelmasse (LVMI) via MRT erfasst (Tab. 1). HIT HIT & P HVT Metabolisches Syndrom Z‐Score [Index] Basal 0,05±3,07 ‐1,50±2,65 ‐1,53±2,74 Differenz FU ‐1,09±1,92 (.001) ‐0,79±1,19 (.001) ‐0,94±1,01 (.001) Enddiastolischer Muskelmassen Index linker Ventrikel (LVMI) [g/m²] Basal 55,7±5,6 In Bearbeitung In Bearbeitung) Differenz FU 1,51±1,77 (.001) KG ‐0,90±3,33 ‐0.16±1.10 (.199) 55,3±7,7 ‐0,19±0,81 (.221) Zusammenfassend zeigten alle Trainingsgruppen (ohne signifikante Zwischengruppenunterschiede) signifikant positive Effekte für den MetS‐Z‐Score und den LVMI, die sich von den Veränderungen der KG (n.s., s.o.) jeweils hochsignifikant unterschieden. Intensives Krafttraining zeigt in gewisser Unabhängigkeit von Trainingsvolumen und Proteingabe signifikant positiven Einfluss auf gesundheitlich und leistungsphysiosologisch relevante kardio‐ metabolische Größen. Trotz höherer Effekte eines (HIT und MICE)‐Laufausdauertrainings auf die oben aufgeführten Größen (siehe RUSH‐Studie), stellt das zeiteffiziente HIT‐Krafttraining zumindest eine sinnvolle Ergänzung zu rein kardiometabolisch orientierten Programmen dar.
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