Äpfel Birnen Erdbeeren Aprikosen Pfirsiche und Nektarinen

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Äpfel
Abladungen aus Übersee beherrschten die Szenerie. Neuseeländische Importe waren dabei vor chilenischen, südafrikanischen und argentinischen am bedeutendsten. Beim europäischen Sortiment schränkten sich die Bestände der alten Ernte ein. Die Verfügbarkeit von Sommeräpfeln wuchs indes an. So
traten neben den bereits etablierten einheimischen Sommerregent mittlerweile Alkmene und Arkcham
in Erscheinung. In Berlin tauchten erste inländische Astramel sowie neue französische Cardinal auf,
die noch ziemlich sauer schmeckten. Dasselbe konnte man auch von italienischen Gravensteiner und
Delbarestivale sagen, die in München den Handel abrundeten. Deutsche Lodi generierten in Frankfurt
selten Zuspruch, dagegen stießen sie in Köln auf eine zunehmende Nachfrage. Summa summarum
verharrten die Notierungen bei einer bedarfsgerechten Versorgung auf bisherigem Niveau. In Frankfurt vergünstigten sich generell die Partien aus der südlichen Hemisphäre. Hier musste man für argentinische Cripps Pink nur 17,- € je 18-kg-Karton zahlen.
Birnen
Die Zufuhren aus Neuseeland, Argentinien und Chile mit Packham`s Triumph, Abate Fetel und Forelle begrenzten sich. Die organoleptischen Eigenschaften ließen ab und an Wünsche offen, so waren
chilenische Forelle mancherorts zu groß oder zu reif. Die Kurse veränderten sich in der Regel kaum.
Lediglich in Berlin zogen sie etwas an, während sie in München gütebedingt sanken. Die europäischen
Anlieferungen steigerten ihre Präsenz, überwiegend mit französischen Dr. Jules Guyot, spanischen
Limonera und italienischen Etrusca. Erste italienische Carmen kosteten in Frankfurt zunächst 7,- bis
8,- € je 3,7-kg-Kiste. Zum Wochenende hin verbilligten sie sich aber auf ca. 6,10 € je 3,7 kg. In München wurde diese Varietät bloß wenig beachtet, da sie optische Mängel aufwies. Die Preise bewegten
sich häufig nicht. In der Hauptstadt schwächten sich die Bewertungen für zu klein geratene Dr. Jules
Guyot infolge eines zu geringen Interesses ab.
Erdbeeren
Es konnte ausschließlich auf einheimische Partien zugegriffen werden. Die Versorgung schränkte sich
aufgrund des vorangegangenen Regens zwar ein, sie genügte jedoch, um die kontinuierliche Nachfrage zu befriedigen. Diese verbesserte sich, je näher der Freitag rückte. Da vermehrt Frigoware eintraf,
hob man die Forderungen generell an; bis zu 2,- € je 500 g mussten gezahlt werden. Nicht saubere
Produkte konnten freilich nur mit merklichen Vergünstigungen an den Mann gebracht werden. In Berlin verbreiterte sich die Spanne der Notierungen, da das Sortiment zu üppig ausfiel. Hier verteuerten
sich exklusive Offerten erst ab Donnerstag, nachdem qualitativ nicht überzeugende Früchte schon
verkauft waren.
Aprikosen
Französische Bergeron und Faralia sowie türkische Sekerpare stellten das Gros des Angebotes. Neben
Italien und Spanien beteiligten sich auch Ungarn und Deutschland mit kleinen Mengen am Geschäft.
Die begrenzte Verfügbarkeit reichte aus, um das Interesse zu stillen. In Frankfurt verzichteten die
Händler auf die Disposition von türkischen Importen, da deren Einstandspreis zu hoch war. Die Kurse
für Chargen mit festem Fleisch blieben in der Regel unverändert, während Abladungen mit abnehmender Güte billiger abgegeben werden mussten. In Berlin zogen die Bewertungen für Sekerpare
leicht an.
Pfirsiche und Nektarinen
Italien und Spanien dominierten vor Frankreich und Griechenland. Erste gelbfleischige deutsche Pfirsiche tauchten in Frankfurt auf; sie kosteten 2,- € je kg. Die Versorgung schränkte sich ein, sie genügte
indes, um die kontinuierliche Nachfrage zu decken. Diese richtete sich vor allem auf Früchte mit den
Kalibern A und AA aus. Stimmte die Qualität, hielten die Notierungen ihr bisheriges Niveau.
Kernspalter, Produkte mit geringem Durchmesser sowie solche mit Formfehlern oder organoleptischen Schwächen konnte man nur mit Vergünstigungen veräußern. Ausschließlich in Frankfurt und
Köln mussten die Forderungen bedarfsbedingt grundsätzlich reduziert werden.
Marktbericht der BLE für Obst, Gemüse und Südfrüchte ◊ Nr. 29 / 14 vom 22. Juli 2014
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Pflaumen
Deutschland prägte die Szenerie. Während sich die Präsenz von Katinka, Ersinger Frühzwetschke
sowie Cacaks Frühe ausdehnte und Cacaks Schöne neu in das Sortiment aufgenommen wurden, verkleinerten sich die Anlieferungen von Herman enorm. Hanka, Ersinger und Topfive rundeten die vielfältige einheimische Warenpalette ab. Ungarische Herman und bosnische Cacaks Schöne waren mancherorts zu teuer oder in Klasse II aufgemacht, sodass deren Umschlag recht langsam verlief. Italienische, spanische und französische Offerten beteiligten sich ebenso am Geschehen. Das Interesse hätte
größer ausfallen können, hielt mit der Verfügbarkeit nicht Schritt. Wegen der ausgeweiteten Bereitstellung sanken die Kurse häufig ab. Dies belebte das Geschäft aber nicht durchgängig. In Frankfurt
traten Mirabellen aus der Pfalz in Erscheinung; für die ansprechend ausgefärbten Erzeugnisse mussten
2,70 bis 3,- € je kg gezahlt werden.
Kiwis
In ungebrochener Kontinuität beherrschten die Abladungen aus Neuseeland den Markt. Grundsätzlich
komplettierten die Importe aus Chile das Angebot in geringen Mengen. Ausschließlich in Köln fehlten
allerdings diese Produkte gänzlich. Gleichbleibende, wenn auch bescheidene Unterbringungsmöglichkeiten hatten für gewöhnlich unveränderte Notierungen zur Folge.
Zitronen
Spanien dominierte permanent den Vertrieb. Das allmählich herannahende Saisonende zeigte sich zum
einen in zusehends begrenzten Anlieferungen, zum anderen durch das Auftreten unüblicher Sortierungen wie 160er-Abpackungen. Daraus resultierend ergaben sich somit teils anziehende Bewertungen
für überzeugende Qualität sowie teils reduzierte Forderungen für kleinere Kaliber und abschwächende
Güte. Überseeofferten stammten vorrangig aus Argentinien und Südafrika. Wenige Partien kamen aus
Uruguay, Bolivien und Chile.
Bananen
Das Geschäft verlief kontinuierlich in erwartet ruhigen Bahnen. Bei einer vorausschauenden Bereitstellung verharrten die Kurse vielfach auf ihrem bisherigen Niveau. In Frankfurt entsprach der Umsatz
nicht ganz den Prognosen, selbst nachdem die Händler bei der Zweitmarke zum Wochenanfang minimale Preiskorrekturen nach unten als nötig erachtet hatten. Erst am Freitag verbesserte sich dort das
Interesse.
Blumenkohl
Der Markt war schon zum Auftakt nicht zu knapp mit deutscher Ware versorgt. Die Abnehmer mussten jedoch mehr zahlen als zuvor, weil sich die Köpfe in einheitlicher Aufmachung und Güte präsentierten. Der Nachschub fiel sehr üppig aus und die Nachfrage sank aufgrund der hochsommerlichen
Witterung zusehends. Durch Verbilligungen konnten nicht immer Bestandsbildungen vermieden.
Salat
Einheimischer Eissalat war dominierend; das niederländische Sortiment hatte lediglich ergänzenden
Charakter. Die Ankünfte zeigten sich recht umfassend, litten aber an manchen Tagen wegen des
feuchten Erntewetters unter Qualitätsproblemen. Zur Bereinigung wurden diese Produkte günstiger
veräußert als die einwandfreien Chargen, die ebenso ungenügend Aufmerksamkeit erzielten. Kopfsalat
aus dem Inland gab es reichlich; Belgien komplettierte. Deutsche Abladungen unterlagen geringen
Kursschwankungen, während für belgische zum Ausklang deutlich tiefer in die Tasche gegriffen werden musste. Bunte Salate waren über Bedarf platziert und mit Nachlässen erfolgte eine halbwegs befriedigende Räumung. Bloß schwere Kaliber aus einheimischem Anbau konnten stellenweise ihre
Bewertungen behaupten. Limitierter Feldsalat generierte einen lebhaften Zuspruch; die Notierungen
stiegen an.
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Gurken
Die Warenpalette setzte sich aus einheimischen, niederländischen und belgischen Erzeugnissen zusammen, wobei Deutschland die Nase vorne hatte. Die Nachfrage dehnte sich aus und aufgrund des
etwas eingeschränkten Angebotes kletterten die Forderungen kontinuierlich nach oben. Einzig in Köln
blieben Verteuerungen aus, da zu viele Partien zur Disposition standen. Minigurken wurden wohldosiert zugeführt und bestätigten bei freundlicher Beachtung im Allgemeinen ihre Aufrufe.
Tomaten
Die Niederlande, Belgien und Deutschland lieferten das Gros an Rispentomaten. Bedingt durch zu
üppige Abladungen mussten sämtliche Anbieter bei den Kursen Kompromisse eingehen. Belgien und
die Niederlande waren davon stärker betroffen als das Inland. Fleischtomaten aus Belgien präsentierten sich in geringerem Umfang und konnten mancherorts mehr geltend machen. Den Markt für runde
Tomaten teilten sich die Niederlande, das Inland und Belgien. Hier mussten in der Regel die Notierungen ebenso zurückgenommen werden, da die zahlreichen Ankünfte nicht immer auf genügend Interesse stießen. Für knappe Kirchrispen wurden nach wie vor hohe Preise verlangt.
Gemüsepaprika
Die Zufuhren stammten vorwiegend aus niederländischem Anbau. Bei den grünen und roten Erzeugnissen konnte die Türkei ein Wörtchen mitreden, bei den gelben Ungarn. Griechenland, Belgien, Italien und Deutschland ergänzten. Beim niederländischen Angebot wurden die Aufrufe der Vorwoche
aufgrund einer begrenzten Nachfrage nicht beibehalten. Die weiteren Anbieter mussten sich anschließen, wenn auch in kleinerem Rahmen. Die überschaubaren Mengen aus einheimischem Anbau und
orange sowie violette Varianten behaupteten ihre Forderungen.
Zwiebeln
Spanische Gemüsezwiebeln bestimmten das Marktgeschehen und chilenische komplettierten. Haushaltsware aus Neuseeland hatte sich eingeschränkt und inländische Produkte waren verstärkt im Sortiment. Bei einer lückenlosen Verfügbarkeit und einer gleichmäßigen Aufnahme unterlagen die Bewertungen allenfalls geringen Schwankungen.
Weitere Informationen
Frankfurt
Für einwandfreie Himbeeren kletterten die Preise bis zum Freitag auf bis zu 2,40 € je 250-g-Schale.
Die Kurse für deutsche Brombeeren und Heidelbeeren sanken leicht. Die Niederlande stellten günstige
lose Heidelbeeren in 4-kg-Gebinden zu 15,- € als Alternative bereit. Italienische Feigen fanden eine
befriedigende Beachtung. Bei den Wassermelonen und Honigmelonen überstieg, trotz der hochsommerlichen Wetteraussichten für das Wochenende, das Angebot die Nachfrage. Die Forderungen für
belgische und niederländische Auberginen wurden angehoben. Abladungen aus der Pfalz ergänzten.
Grüne Zucchini blieben weiterhin billig, auch bei den gelben waren nur 7,- bis 7,50 € je 5-kg-Kiste zu
zahlen. Buschbohnen aus der maschinellen Ernte kosteten weniger als zuvor. Bei handgepflückten
Erzeugnissen gab es eine kleinere Versorgungslücke, die sich aber nicht auf die Notierungen niederschlug. Gesuchte Dicke Bohnen konnten bis auf 2,- € je kg zulegen. Der Bedarf an Fenchel war mit
deutschen und italienischen Partien gut zu decken. Angestrebte Verteuerungen bei Pfifferlingen ließen
sich nicht durchsetzen; die Aufrufe verharrten bei ca. 6,- bis 9,- € je kg-Korb.
Hamburg
Für Stachelbeeren nahm man 1,60 € je 500 g. Für polnische Waldblaubeeren wurden 2,65 € je 500-gSchale, für Kulturblaubeeren 2,30 € je 500 g und für Himbeeren bis zu 2,- € je 250-g-Schale verlangt.
Orangen aus Uruguay konnten zu 12,75 bis 13,50 € je 15-kg-Kiste platziert werden. Melonen standen
wieder mehr im Fokus der Kunden, was zu einer flotten Unterbringung führte. Nicht zu reichlichen
Brokkoli veräußerte man zu 1,80 bis 2,00 € je kg. Der Verkauf von Weißkohl und Rotkohl aus neuer
Ernte ging zu 0,38 bis 0,42 € je kg vonstatten.
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Köln
Wetterbedingt wurde das komplette Beerenangebot besser nachgefragt; die Ferien, welche die Vermarktung beeinträchtigten, machten sich aber bemerkbar.
München
Spanische Honigmelonen waren vorübergehend sehr knapp und die Notierungen setzten ihren festeren
Verlauf fort. Das Sortiment an Galiamelonen und Cantaloupemelonen fiel zu üppig aus: Etliche Partien konnte man trotz niedriger Bewertungen nur schleppend unterbringen, was letztlich in Bestandsbildung und erhöhten Verderbanteilen mündete. Wassermelonen stießen aufgrund der sommerlichen
Witterung auf eine freundlichere Beachtung, sodass sich die Abwicklung beschleunigte. Einheimischer Lauch in 5-kg- und 10-kg-Packstücken vergünstigte sich leicht bei langsamer Aufnahme; dies
traf auch auf ergänzende belgische Chargen zu. Grüne Zucchini gab es zu reichlich; in geringerem
Umfang offerierte gelbe Erzeugnisse kosteten im Vergleich zu den grünen im Durchschnitt etwa 1,- €
mehr. Frischer inländischer Knollensellerie war mit ansehnlichen Stückgewichten vorhanden und
wurde gegenüber niederländischen alterntigen Produkten bevorzugt. Erste Hokkaidokürbisse aus der
Pfalz traten in Erscheinung. Die Kurse für osteuropäische Pfifferlinge pendelten sich auf ein konstantes Niveau ein. Steinpilze blieben recht übersichtlich.
Berlin
Dank des herrlichen Wetters wurde der Nachschub an Melonen aus Südeuropa flott verkauft. Die
Dumpingpreise bei immensen Folgeanlieferungen mit Wassermelonen aus der Türkei ließen bei der
Konkurrenz keinen Spielraum für Gewinne zu. Lebhafte Resonanz erfuhr das vielfältige Aufkommen
an inländischem Beerenobst. Lediglich für die angewachsenen Abladungen von Himbeeren und Johannesbeeren zahlte man weniger als zuvor. Wegen der eingeschränkten Verfügbarkeit musste für
Auberginen aus den Niederlanden wesentlich tiefer in die Tasche gegriffen werden. Zu uneinheitlich
aufgemachte Buschbohnen aus Polen generierten bloß durch Verbilligungen Zuspruch.
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