Nachhaltigkeit Der Hafen Amsterdam setzt sich in Sachen Nachhaltigkeit große Ziele; 2020 will der Amsterdamer Hafen zu den nachhaltigsten Häfen Europas gehören. Das bedeutet, dass das Hafenunternehmen an einer ausgewogenen Balance zwischen einem wirtschaftlich starken Hafen mit erstklassiger Wettbewerbsstärke (profit), einem hohen Niveau hinsichtlich Umweltschutz und Flächennutzung (planet) und einer ständigen Berücksichtigung sozialer Aspekte innerhalb und außerhalb des Hafenunternehmens (people) arbeitet. Zusammenarbeiten um Prinzipien umzusetzen Mit dem Programm Umwelt 2008 - 2012 hat der Hafen Amsterdam einen großen Schritt für mehr Umweltschutz getan. Der Hafen Amsterdam hat eine ganze Reihe von Maßnahmen in den Bereichen Flächen nutzung, Schifffahrt, Transport, Gefahrstoffe und interne Organisation ergriffen. Für die kommende Verschiedene Schwerpunkte fungieren als Ausgangspunkt für die nachhaltige Entwicklung des Amsterdamer Hafens. Das Hafenunternehmen arbeitet mit der Wirtschaft, gesellschaftlichen Gruppen und Behörden zusammen, um diese umzusetzen. Intelligente Nutzung der verfügbaren Flächen Der Hafen Amsterdam will die umliegenden Gebiete möglichst weitgehend entlasten. Deshalb wächst der Hafen auf bestehendem Gelände. Hierbei arbeitet das Hafenunternehmen gemeinsam mit den im Hafen ansässigen Betrieben an der Intensivierung und Umstrukturierung der Flächennutzung. Außerdem wird eine umweltschonendere Nutzung stimuliert, damit das verfügbare Umweltpotenzial möglichst optimal genutzt wird. Einige Beispiele: n Vopak nutzt bei seinem Ölterminal intensiv das verfügbare Gelände einschließlich der Wasserfläche. Das Gelände des Unternehmens ist dicht mit Speicher tanks bebaut und auf dem restlichen Streifen stehen drei Windturbinen. Um die Wasserfläche optimal zu nutzen, verfügt Vopak im Afrikahafen über verschiedene Landungsbrücken zum Be- und Entladen von Seeschiffen. Daneben wurde ein kleiner Hafen angelegt (der Mauritiushafen), in dem Binnentanker beladen werden können. So wird der Tiefseehafen auch wirklich als Tiefseehafen genutzt und nehmen dort keine Binnenschiffe Platz weg. n Das Ölterminal Oiltanking Amsterdam optimiert seine Flächennutzung durch die Ansiedlung von Vesta Biofuels auf dem eigenen Gelände. Oiltanking bietet der Biodieselfabrik Hafeneinrichtungen wie Landungsbrücken, Tanks, Umschlag, Blending und Energie für den Produktionsprozess. Auch hier wurde ein gesonderter Binnenhafen (der Texashafen) gegraben, der von Oiltanking sowie vom Ölterminal Hydro Carbon Hotel genutzt wird. n Um angesichts der Intensivierung der Schifffahrt und des wachsenden Umschlags den Platz auf dem Wasser intensiver nutzen zu können, hat jede Hafeneinrichtung eine feste Fläche auf dem Wasser, auf der sie nach eigenem Ermessen Aktivitäten entfalten kann. Aktivitäten außerhalb dieser Fläche unterliegen der Federführung des Hafenunternehmens. Förderung der Verlagerung des Straßen transports auf das Wasser und die Schiene Der Hafen Amsterdam bemüht sich um einen nach haltigen Transport von Personen und Gütern. Er will verschiedene Transportmöglichkeiten und intelligente Logistikkonzepte anbieten, um die verstopften Straßen zu entlasten, den Ausstoß von CO2 und anderen Luftschadstoffen zu senken und zu einem ungestörten Verkehrsfluss beizutragen. Einige Beispiele: n Um die Erreichbarkeit auf dem Wasserweg zu verbessern, hat der Hafen Amsterdam die Initiative zur Einrichtung von Circle Lines ergriffen, einem nachhaltigen, trimodalen Transportsystem für hochfrequente Liniendienste, vor allem per Schiff. www.stratmos. com/home/dp3d---hinterland-by-barge-and-rail n Der Hafen Amsterdam fördert die Bündelung von Frachten auf der Schiene. Hiervon profitieren große Parteien mit einem Grundvolumen und Parteien, die ein kleineres Volumen zuladen, gleichermaßen. n Zusammen mit ProRail verbessert der Hafen Amsterdam die Infrastruktur für den Schienengütertransport im Hafengebiet. Der Hafen als Versuchsfeld für Nachhaltigkeit und Innovation Der Hafen Amsterdam unterstützt die Entwicklung und Anwendung vielversprechender nachhaltiger und innovativer Initiativen. Einige Beispiele: n Der Hafen Amsterdam hat zahlreiche Projekte finanziell gefördert, die zu einer nachhaltigen und innovativen Entwicklung des Nordseekanalgebiets beitragen. Beispiele sind zu finden auf www.portofamsterdam.nl/diha n Der Amsterdamer Hafen ist in Sachen umweltgerechterer Umschlag führend: Dampfbehandlungsanlagen für einen emissionsfreien Benzin- und Dieselumschlag, überdachte Förderbänder für einen staubärmeren Kohleumschlag, Wahrung der Luftquali tät durch Staubüberwachung sowie Beleuchtung von Terminals mit LED-Lampen. Rietlanden Terminals BV betreibt hier beispielsweise das erste ausschließlich mit Hochleistungs-LED-Lampen beleuchtete Hafen- terminal der Welt. Hierdurch werden ca. 60 % weniger Energie verbraucht als mit konventioneller Beleuchtung. Band zwischen dem Hafen und seiner Umgebung Der Hafen ist eng mit seiner Umgebung verbunden. Deshalb bemüht sich der Hafen Amsterdam um eine optimale Umweltqualität und gleichzeitig um gute Verbindungen des Hafens zu den umliegenden Stadt-, Erholungs- und Naturgebieten. Zusammen mit den regionalen Partnern arbeitet der Hafen Amsterdam an der Integration des Hafens in die städtische Umgebung. Einige Beispiele: n Der Hafen Amsterdam und die dort ansässigen Unternehmen arbeiten an der Verbesserung der Umweltqualität hinsichtlich Luftqualität, CO2-Ausstoß, Wasser, Boden, Lärmschutz, Geruch und externer Sicherheit. Die Ergebnisse sind vielversprechend. n Die Luftqualität im und um das Hafengebiet entspricht den europäischen Normen und verbessert sich jedes Jahr, wie Feinstoff-, Stickoxid-, Schwefel-, Benzol- und andere Messungen ausweisen. n Für die Binnenschifffahrt wurde an jedem Warteplatz ein Landstromanschluss angelegt. Dadurch brauchen die Schiffe an den Liegeplätzen nicht ihren Motor anzuschalten. Dies kommt der Luftqualität in der Stadt zugute. Das Hafenunternehmen prüft nun die Möglichkeiten für Landstromanschlüsse für Hochseekreuzfahrtschiffe. n Binnenschiffe können LNG (verflüssigtes Erdgas) um Hafen von Amsterdam bunkern. Dieser Treibstoff ist viel sauberer als Diesel. n Auch auf andere Arten fördert der Hafen Amsterdam eine umweltgerechtere Schifffahrt. So werden Seeschiffe mit einem Green Award-Zertifikat belohnt und bekommen Schiffe, die mit emissionsärmeren Motoren und saubererem Treibstoff fahren, eine Ermäßigung bei der Hafengebühr. Das Hafenunternehmen war an der Entwicklung des Environmental Ship Index (ESI) beteiligt, der für die Gewährung dieser Ermäßigung von Schiffen verlangt wird. n Der Hafen Amsterdam beteiligt sich finanziell und inhaltlich an der Entwicklung des Green Award-Binnenschifffahrtsystems. Dieses Umweltgütezeichen dient dazu, eine umweltfreundlichere Binnenschifffahrt zu fördern und sichtbar zu machen. n Der Hafen Amsterdam ist Mitglied von Leaders for Nature, einem Unternehmensnetz der Naturschutzorganisation IUCN NL mit internationalen Konzernen wie Philips, DSM und AkzoNobel. Sie setzen sich gemeinsam für eine umweltfreundlichere Wirtschaft ein. Kreisläufe schließen und Rohstoffe intelligent nutzen Eines der Ziele des Hafens Amsterdam ist die effiziente Nutzung von Rohstoffen im Hafen. Deshalb werden zusammen mit Unternehmen Möglichkeiten zur Optimierung von Verfahren und zur Innovation gesucht. Außerdem fördert und unterstützt das Hafenunternehmen die Einrichtung von Kreisläufen zwischen verschiedenen Unternehmen, wobei der Reststoff des einen Unternehmens vom nächsten Unternehmen als Rohstoff eingesetzt werden kann. Einige Beispiele: n Mit den stark vertretenen Branchen Energie, Agribulk und Recycling spielt die Bioökonomie im Hafen eine immer größere Rolle. Durch den gezielten Einsatz von Biotechnologie und Chemie werden hochwertige Rohstoffe aus organischen Grund- und Restströmen produziert. Beispiele: Waternet gewinnt aus dem Urin im Abwasser der Wasserverbände Amstel, Gooi und Vecht Phosphat. ICL Fertilizers nutzt das Phosphat wie auch Asche aus der Klärschlammverbrennung als Grundstoff für seine Kunstdüngerproduktion. Wild Juice Services Amsterdam leitet zuckerreiches Abwasser über eine eigene Rohrleitung zu Orgaworld, wo hieraus nachhaltige Energie gewonnen wird. Klärschlamm von Waternet wird bei der Müllverbrennung im Amsterdamer Abfallenergiebetrieb (AEB) eingespritzt und so zu Energie umgewandelt. Dank der immer besseren Abstimmung des Recyclings im Hafen wird das Prinzip der Bioökonomie auch bei nichtbiologischen Abfällen angewandt, beispielsweise von Unternehmen wie Icova, Van Gansewinkel und Granuband. n Der Hafen Amsterdam arbeitet strukturell mit dem Amsterdamer Abfallenergiebetrieb (AEB) und mit Waternet zusammen. Gemeinsames Ziel ist es, dass im Amsterdamer Hafengebiet mehr Projekte für nachhaltige Rohstoffe, Energie und Wasser durchgeführt werden. So untersuchen sie die Möglichkeiten zur Umwandlung von Biogas aus Klärschlamm in Bio-LNG. Erzeugung und Nutzung umweltfreundlicher Energie unterstützen Einige Beispiele: n Der Hafen Amsterdam hat sich entschlossen, bis 2020 keine neuen Umschlagterminals für Kohle und Erdölprodukte (fossile Energieträger) im Hafengebiet anzusiedeln. Stattdessen wird aktiv versucht, Unternehmen aus dem Bereich der nachhaltigen Energie anzuziehen und Marktparteien anzusprechen, die zum Umstieg auf nachhaltige Energie im Hafen beitragen. Bestehende „konventionelle“ Energieterminals dürfen ihr Umschlagsvolumen auf dem eigenen Betriebsgelände aber ausbauen. n Der Hafen Amsterdam zieht immer mehr Ladungsströme und Aktivitäten aus dem Bereich der neuen Energieträger an, wie die Lieferung von Biotreibstoffen und Biomasse. Außerdem ist die IJ-Mündung eine wichtige Ausfallbasis für bestehende und neue Windparks auf See. n Der Hafen Amsterdam zieht Unternehmen an, die aus Abfall und Restströmen Wärme und Biotreibstoffe erzeugen: - Der Amsterdamer Hafen umfasst einen der größten ökologischen Industriekomplexe Europas. Die Fabrik von Biodiesel Amsterdam produziert über 100 Millionen Liter nachhaltigen Biodiesel aus für Mensch oder Tier nicht mehr geeigneten organischen Restströmen wie gebrauchtem Frittierfett. Mit der 2014 zu eröffnenden zweiten Biodieselfabrik wird die Jahreskapazität um 150.000 Liter Biodiesel und 50.000 Tonnen Bioglyzerin in pharmazeutischer Qualität aufgestockt. - Die Biodieselfabrik Vesta Biofuels wandelt diverse Rohstoffe (von Rübsamenöl bis hin zu Restströmen) in Biodiesel um. Die Kapazität des Betriebs beträgt 200.000 Tonnen Biodiesel pro Jahr (entspricht ca. 230 Mio. Liter). - Westpoort Warmte, ein Kooperationsverbund von NUON und dem Amsterdamer Abfallenergiebetrieb, sammelt Restwärme und heizt hiermit tausende Wohnungen in Amsterdam Neu-West (2012: 15.250 Wohnungen, 2020: voraussichtlich 34.000 Wohnungen). n Der Hafen Amsterdam schafft im Hafengebiet Platz und Möglichkeiten für die Gewinnung von Wind- und Solarenergie. Der Amsterdamer Hafen verfügt mit einer Gesamtleistung von 65 MW an Windturbinen über einen der größten Windparks der Niederlande (dies entspricht dem Strombedarf von etwa 40.000 Haushalten). In den kommenden Jahren soll die Gesamtleistung auf 100 Megawatt erhöht werden. Der Amsterdamer Hafen investiert darüber hinaus in Sonnenenergie. So wird beispielsweise ein Unternehmen unterstützt, das mit Solarzellen auf den Dächern von Lagerhallen und Vertriebszentren 1 Megawatt erzeugen will. n Im Stadthafen Minerva werden viele Gebäude zur Kühlung und Beheizung mit Wärme- und Kältespeichern ausgestattet. Port of Amsterdam - Factsheet Ausgabe 3 - Mai 2014 Port of Amsterdam Postfach 19406, 1000 GK Amsterdam, Niederlande Tel: +31 20 523 45 00, E-mail: [email protected], Website: www.portofamsterdam.com Fotos: Marcel Valkema, Cris Toala Olivares, Max Dijksterhuis Der Hafen Amsterdam will, dass der Hafen eine Drehscheibe für nachhaltige Energie wird, insbesondere bei der Erzeugung und Speicherung von Bioenergie. Dabei wird die Deckung des eigenen Energiebedarfs des Hafens angestrebt und fördert der Hafen Amsterdam Optionen wie Energiesparen, Kraft-WärmeKopplung, Wärme- und Kältespeicher, Wind- und Sonnenenergie.
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