Workshop Industrieunfälle im 20. Jahrhundert: Gesellschaftliche Antizipation und Reaktionen Termin: Montag, 13. Juli 2015 Ort: Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF Potsdam) Kleiner Konferenzraum Am Neuen Markt 9d, 14467 Potsdam Organisation: Frank Bösch/Thomas Lindenberger (ZZF Potsdam) Veranstalter: Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam Anmeldung: Da der Workshop vorab verschickte Papiere diskutiert, ist eine Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Diese erbitten wir bis zum 2. Juli 2015 per Email an Judith Koettnitz: [email protected]> Industrieunfälle bilden seit der Industrialisierung eine bedeutende gesellschaftliche Herausforderung. Bereits die Prävention und Prognose von Unfällen und die damit verbundenen Ängste gewannen im Zeitalter der Chemieindustrie und Atomkraft eine große soziale, ökonomische und politische Bedeutung. Tatsächliche Unfälle erschütterten vielfach über die unmittelbar Betroffenen hinaus soziale Konstellationen und Normen. Entsprechend gewann auch die Kommunikation in derartigen Krisen an Bedeutung und wurde oft selbst zum Problem. An der Analyse von möglichen und tatsächlichen Unfällen lassen sich zudem grundsätzliche gesellschaftliche Vorstellungen ausmachen – wie insbesondere das Verhältnis von Mensch und Maschinen, der Umgang mit Risiken oder die Lernfähigkeit von Unternehmen und Gesellschaften. Der Workshop untersucht die Antizipation von und die Reaktion auf Industrieunfälle – und damit das Zusammenspiel von Erwartungen und Erfahrungen. Er blickt dabei vergleichend auf westliche Demokratie und sozialistische Diktaturen, um so systembedingte und übergreifende Herausforderungen auszumachen. Programm: 9.15 Uhr Frank Bösch/Thomas Lindenberger Begrüßung 9.30 Uhr Katja Patzel-Mattern (Heidelberg) Aus Industrieunfällen lernen? Die Explosionsunglücke bei der BASF 1921 10.30 Uhr Thomas Lindenberger (Potsdam) „Havarien“ in der „sozialistischen Menschengemeinschaft“: Der Fall der Explosionskatastrophe in Bitterfeld 1968 11.30 Uhr Nicolai Hannig (München) Prävention berechnen. Versicherungen und die Kalkulation von Katastrophen 12.30 -13.15 Uhr Mittagspause 13.15 Uhr Frank Bösch (Potsdam) Schwachstelle Mensch? Harrisburg und der Umgang mit Unfällen in AKWs in den 1970er Jahre 14.15 Uhr Dolores Augustine (New York) Beinahe-GAUs in den AKWs der DDR 15.15 Uhr Anna Veronika Wendland (Marburg) „Man brauchte immer jemanden, der schuld war“ Unfälle, Wissensproduktion und nuklearer Arbeitsalltag in der sowjetischen Kernenergiewirtschaft 16.15 -16.45 Uhr Abschlussdiskussion
© Copyright 2024 ExpyDoc