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ÖPNV-Marketing
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Vorlesung
ÖPNV-Marketing
Hochschule Heilbronn
Verkehrsbetriebswirtschaft und Personenverkehr
Sommersemester 2015
Manuel Bosch
Hochschule Heilbronn | Verkehrsbetriebswirtschaft und Personenverkehr | Sommersemester 2015 | Manuel Bosch
ÖPNV-Marketing
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Vorstellung
geboren 1983 in Viersen
von 10/2004 bis 02/2008 Studium an der Hochschule Heilbronn:
Verkehrsbetriebswirtschaft und Logistik mit Schwerpunkt Personenverkehr
Praxissemester bei der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB),
Bachelor-Thesis bei der Fa. Jasper in Hamburg
seit 12/2007 im Unternehmensbereich Marketing & Vertrieb der SSB,
aktuell Fachbereichsleiter Ertragssteuerung / Einnahmensicherung
freier Berater im Netzwerk convia v.a. zu Wettbewerbsthemen im ÖPNV
freier Journalist in Fachmedien zu den Themen ÖPNV und SPNV
Lehrbeauftragter der Hochschule Heilbronn
?
Und wer sind Sie?
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Termine
19.03. 08:00 - 13:00 A412
26.03. 08:00 - 13:00 A412
23.04. 08:00 - 13:00 X209
21.05. 08:00 - 13:00 A412
18.06. 08:00 - 13:00 A412
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Material & Kontakt
Folienskript abrufbar in ILIAS oder unter
http://www.manuelbosch.net/hhn
(wird sukzessive ergänzt)
Kontakt per E-Mail an [email protected]
Kontaktmöglichkeit zum Semestersprecher?
www.newstix.de (aktuelle Pressemitteilungen aus ÖPNV & SPNV)
Fachzeitschriften „Der Nahverkehr“ und „stadtverkehr“,
Fachzeitung „Nahverkehrs-Nachrichten“
Weitere Internetportale, Tages- und Wirtschaftspresse
www.mobi-wissen.de (Begriffserläuterungen rund um den Nahverkehr)
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Thematische Einordnung
1. Semester: Einführung in die Verkehrsbetriebswirtschaft
3. Semester: ÖPNV / SPNV – Grundlagen zu Rahmenbedingungen,
Organisation, Planung, Betrieb, Technik
4. Semester: ÖPNV-Marketing
4. Semester: Nahverkehrs- und Raumplanung
4. Semester: Rechtliche Aspekte ÖPNV/SPNV
6. Semester: Verkehrsmanagement
6. Semester: Fahr- und Dienstplangestaltung
6. Semester: Schienenfernverkehr
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Themenübersicht
1. Marketing-Grundlagen
2. Marketing im ÖPNV
3. Analyse und Planung
4. Der Marketing-Mix im ÖPNV
4.1 Produkt- und Ausstattungspolitik
4.2 Prozesspolitik
4.3 Personalpolitik
4.4 Preispolitik
4.5 Distributionspolitik
4.6 Kommunikationspolitik
5. Marketing-Controlling
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Was ist ÖPNV-Marketing?
Woran denken Sie bei „ÖPNV-Marketing“?
?
Sie sind dran …
Bitte bringen Sie beim nächsten Mal eine Werbung o.ä
aus der ÖPNV-Branche mit und stellen Sie diese kurz vor.
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1. Marketing-Grundlagen
Marketingansätze
Marketing als Unternehmensfunktion:
betriebliche Funktion zur marktlichen Verwertung
der Produkte eines Unternehmens
Marketing als Konzept
marktorientierter Unternehmensführung:
Ausrichtung aller betrieblichen Funktionen auf die
Anforderungen aktueller und potenzieller Märkte
Marketing als Konzept für das Management
von Austauschprozessen und -beziehungen:
Ausrichtung des Handelns an den Bedürfnissen
aller relevanten Anspruchsgruppen
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Tragweite des
Ansatzes
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1. Marketing-Grundlagen
Marketing als Managementprozess
Analysephase
Analyse der Marketingsituation
Festlegung der Marktsegmente und der Marketingziele
Formulierung der Marketingstrategie
Planungsphase
Bestimmung des Marketingbudgets
Festlegung der Marketingmaßnahmen
Realisierungsphase
Kontrollphase
Umsetzung der Marketingentscheidungen
Kontrolle der Marketingergebnisse
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1. Marketing-Grundlagen
Der Marketing-Mix
•
•
•
•
•
Distributionskanäle
Marktabdeckungsgrad
Lage der Bezugsorte
Warenbestände
Warenlogistik
Distribution/
Vertrieb (place)
•
•
•
•
Listenpreis
Rabatte
Zahlungsziele
Finanzierungskonditionen
Preis
(price)
Kunden
Zielgruppe
Produkt
(product)
Kommunikation
(promotion)
•
•
•
•
Werbung
Persönlicher Verkauf
Verkaufsförderung
Public Relations
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•
•
•
•
•
•
•
•
•
Leistungskern
Qualität
Ausstattung
Extras
Styling
Marke
Verpackung
Packungsgrößen
Sekundärleistungen
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1. Marketing-Grundlagen
Erweiterung des Marketing-Mix
Preispolitik
Produktpolitik
Produktpolitik
Preispolitik
Vertriebspolitik
Kommunikationspolitik
Personalpolitik
Kommunikationspolitik
Vertriebspolitik
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Prozesspolitik
Ausstattungspolitik
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1. Marketing-Grundlagen
Erweiterung des Marketing-Mix
Zusätzliche Komponenten
des Marketingmix
Personalpolitik
Mitarbeiterkompetenz
Mitarbeitermotivation
Leistungsfähigkeit der
Mitarbeiter
Ausstattungspolitik
Vermittlung eines
Images der Leistungsfähigkeit
Mitarbeiterloyalität
schnelles
Zurechtfinden des
Kunden
kundenorientiertes
Verhalten der
Mitarbeiter
angemessene räumliche Nähe zu den
Kunden
Schaffung einer dienstleistungskonsistenten
Atmosphäre
Prozesspolitik
Fehlerfreiheit von
Prozessen
Kostengünstigkeit von
Prozessen
Flexibilität von Prozessen
Transparenz von
Prozessen für den
Kunden
angemessene Zeitdauer
von Prozessen
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2. Marketing im ÖPNV
Besonderheiten von Verkehrsdienstleistungen
Immaterialität:
hohes wahrgenommenes Kaufrisiko, Erfahrungs-/Vertrauensqualität
Simultanität von Produktion und Absatz:
fehlende Lagerbarkeit, enge Verknüpfung von Zeitpunkt und Nutzen
Prozesscharakter:
Mobilitätsketten über verschiedene Verkehrsmittel und Anbieter, Schnittstellen
Einbeziehung des externen Faktors:
direkter intensiver Kundenkontakt, begrenzte Standardisierbarkeit
Nachfrageschwankungen:
zeitliche und räumliche Schwankungen, Unpaarigkeit
Kostenintensität:
hohe Investitionen und Fixkosten, Bereitstellungs- gleich Produktionskosten
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2. Marketing im ÖPNV
Rahmenbedingungen
verschiedene beteiligte Akteure:
Aufgabenträger/Besteller, Verkehrsunternehmen, Tarifverbünde
keine kurzfristigen Aktivitäten:
Genehmigung von Linien und Tarifen erforderlich;
Betriebs-, Beförderungs-, Fahrplan- und Tarifpflicht
öffentliche Finanzierung:
Angebot („Produkt“) und Tarife („Preis“) überwiegend defizitär
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2. Marketing im ÖPNV
Entwicklung von Marketing im ÖPNV
früher (20. Jahrhundert)
künftig (21. Jahrhundert)
- kein „Marketing“ im
eigentlichen Sinne
- Marketing mit allen Instrumenten
des Marketing-Mix
- höchstens Werbung,
in der Regel Image-orientiert,
und reine Tarifinformation
- Umsatz im Fokus der Werbung
- Verkauf von Tickets als
„hoheitliche“ Aufgabe
- Technik-getriebene
Produktgestaltung
- Wandel vom Verkauf zu
einem aktiven Vertrieb
- Kundenanforderungen im Fokus
der Produktentwicklung
- finanzieller Druck führt zu Anreizen
für Umsatzwachstum
- keine Anreize für Umsatz,
Defizitausgleich am Jahresende
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3. Analyse und Planung
Aufgabe und Handlungsfelder
Aufgabe des Marketings ist es, den
Umsatz des Unternehmens zu steigern.
Handlungsfelder
Auf welchen...
1 Märkte identifizieren
Märkten
mit welchen...
2 Kunden/Umsatztreiber
analysieren
Kunden
mit welchen...
Produkten/
Maßnahmen
3 Marketingmaßnahmen
identifizieren und planen
in welchen...
Kanälen
... wollen wir erfolgreich sein?
4 Media- und Vertriebs-Mix
anpassen/optimieren
5 Ergebnisse messen/Controlling
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3. Analyse und Planung
Erforderliche Daten
Umsatzdaten
Nachfragedaten
Kundenmeinung
- aus dem eigenen
Rechnungswesen
- Fahrgastzahlen aus
eigenen Zählungen
- Zufriedenheit
bzw. Beschwerden
- eigenes Vertriebscontrolling
- zeitliche und räumliche
Nachfrageverteilung
- Verkehrsmittelwahlverhalten
- ggf. ergänzt um Daten
aus dem Tarifverbund
- Umsatz-/Absatzanteil
aller Vertriebskanäle
- soziodemografische
Daten
Daten aus eigenen Quellen
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Marktforschung
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3. Analyse und Planung
Identifikation der Märkte
Schüler
Pendler
Fahrgeld
Senioren
Fahrgastmarkt
Fahrgastmarketing
...
Umsatz
Betriebsergebnis
Besteller
Verbundfinanzierung
Ausgleichsz.
Schüler
Investitionszuschüsse
...
Kosten
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Bestellermarkt
Bestellermarketing
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3. Analyse und Planung
Analyse von Kunden und Umsatz
Schüler
Pendler
Preis/Yield
Fahrgeld
(ct/Pkm)
Senioren
x
Bef. Pers.
Menge
x
(Pkm)
...
Reiseweite
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3. Analyse und Planung
Fahrgast- und Bestellermarketing
Fahrgastmarketing
Bestellermarketing
- Ziel: Fahrgeldeinnahmen steigern
- Ziel: Sicherung der Bestellerentgelte
(bzw. öffentlichen Mittel jeder Art)
- Fokus: Aktivierung bestehender
und potenzieller Fahrgäste
- Zielgruppen: Segmentierung nach
verschiedenen Kriterien möglich
- Fokus: Beziehungspflege, Image
- Zielgruppen: Eigentümer, Städte,
Länder, Bund, auch Presse
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3. Analyse und Planung
Zielgruppen
allgemein
ÖPNV-Captives
Wahlfreie
IV-Captives
- sind auf ÖPNV
angewiesen
- können ihr Verkehrsmittel ohne objektive
Zwänge frei wählen
- sind auf PKW
angewiesen
- z.B. kein PKW,
kein Führerschein
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- z.B. zur beruflichen
Nutzung, wegen der
Arbeitszeiten etc.
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3. Analyse und Planung
Zielgruppen
nach Nutzungshäufigkeit
Gelegenheitskunden
Stammkunden
- nutzen den ÖPNV
nur gelegentlich
- nutzen den ÖPNV
regelmäßig (täglich)
- insbesondere für
Einkauf und Freizeit
- insbesondere für
Beruf und Ausbildung
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3. Analyse und Planung
Zielgruppen
nach Nutzungszweck
Berufsverkehr
Ausbildungsverkehr
Freizeitverkehr
- ÖPNV-Nutzung
für den Weg zum/vom
Arbeitsplatz
- ÖPNV-Nutzung
für den Weg zur/von
der Ausbildung
- ÖPNV-Nutzung
für den Weg zu/von
Freizeitaktivitäten
Senioren
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3. Analyse und Planung
Marketing-Ziele
ökonomische Ziele
vor-/außerökonomische Ziele
- Absatz
- Kaufverhalten
- Umsatz
- Bekanntheitsgrad
- Marktanteil
- Kundenzufriedenheit
- Deckungsbeitrag / Gewinn / Rendite
- Weiterempfehlungsbereitschaft
- Wiederkaufrate
- Verwendungsverhalten
- Informationsverhalten
- Image
- Einstellungen
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4. Der Marketing-Mix im ÖPNV
Marketing-Mix
Produktpolitik / Ausstattungspolitik
Prozesspolitik
Personalpolitik
Preispolitik
Distributionspolitik
Kommunikationspolitik
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4.1 Produkt- und Ausstattungspolitik
Produktgestaltung im ÖPNV
Verkehrsangebot
Haltestellengestaltung
Fahrzeuggestaltung
- Linienführung
- Sitzgelegenheiten
- Standorte von
Haltestellen
- Wetterschutz
- Anzahl und Komfort
der Sitzplätze
- Betriebs- und
Fahrzeiten (Takte,
Reisegeschwindigkeit)
- Barrierefreiheit
- Serviceeinrichtungen
- Informationsangebot
- Abstimmung mit
anderen Angeboten
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- Klimatisierung
- Barrierefreiheit
- Service im Fahrzeug
- Informationsangebot
- optische Anmutung
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4.1 Produkt- und Ausstattungspolitik
Determinanten der Produkt- und Ausstattungspolitik im ÖPNV
Kundenanforderungen
Politische
Anforderungen
Betriebliche
Anforderungen
- Erreichbarkeit der
Angebote
- Vorgaben des
Bestellers/
Eigentümers
- verfügbare
Kapazitäten
- Takte und Reisezeiten
im Vergleich mit IV
- Verknüpfung von
Angeboten
- Fahrzeugausstattung
im Vergleich mit IV
- Vorgaben des
Nahverkehrsplans
- verkehrspolitische
Entscheidungen mit
Auswirkung auf ÖPNV
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- Werkstattstandorte
- Umlauf- und
Dienstplanung
- InstandhaltungsAufwand
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4.1 Produkt- und Ausstattungspolitik
Maßnahmen der Produktpolitik
Quelle: Sterzenbach, S. 51
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4.1 Produkt- und Ausstattungspolitik
Beispiele für Maßnahmen
Quelle: Sterzenbach, S. 51
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4.2 Prozesspolitik
Elemente der Prozesspolitik
Prozessdauer
Komfort
Information
Sicherheit
Produktpolitik:
Grundsätzliche Planung und Ermöglichung der Beförderungsleistung
Prozesspolitik:
Tatsächliche Durchführung der Beförderungsleistung
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4.2 Prozesspolitik
Prozessdauer: Bestandteile
Quelle: Sterzenbach, S. 67
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4.2 Prozesspolitik
Prozessdauer: Möglichkeiten zur Beeinflussung
Fußwegzeit:
Lage der Haltestellen, Beschaffenheit der Zuwege
Wartezeit:
objektiv: Taktdichte, Informationen vor Reiseantritt;
subjektiv: Informationen an der Haltestelle
Beförderungszeit:
objektiv: Fahrzeuggeschwindigkeit,
Haltestellenabstände und -gestaltung,
Fahrwege/Vorrangschaltung;
subjektiv: angenehme Atmosphäre, Infotainment
Umsteigezeit:
Abstimmung der Fahrpläne,
bauliche Gestaltung von Verknüpfungspunkten
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4.2 Prozesspolitik
Komfort
Haltestellen:
im Wesentlichen beeinflusst durch die Ausstattung,
zusätzlich: Sauberkeit/Zustand
Beförderung:
beeinflusst durch die Ausstattung, zusätzlich:
Sauberkeit/Zustand,
Heizung/Lüftung,
Fahrverhalten,
Auslastungsgrad,
Pünktlichkeit
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4.2 Prozesspolitik
Information
vor der Fahrt
(zu Hause, unterwegs)
an der Haltestelle
im Fahrzeug
- Fahrplanbuch,
Netzplan,
Linienfahrplan
- Fahrplan, Netzplan,
Umgebungsplan als
Aushänge
- optische Information:
Linie, Ziel, Haltestellen
- telefonische Auskunft
- dynamische
Informationsanzeiger
- Internet bzw. mobile
Applikationen
- Beratung in
Kundenzentren
- akustische Information:
Haltestellen
- Wegeleitsysteme
- Umsteigehinweise,
Anschlussverbindung
- Sonderinformationen
(Baustellen/Umleitung)
- Sonderinformationen
(z.B. Verkehrslage)
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4.2 Prozesspolitik
Sicherheit
Technische Sicherheit („safety“)
Persönliche Sicherheit („security“)
- Sicherheit vor Unfällen
- Sicherheit vor Kriminalität
(Belästigung, Übergriff, Raub)
- Einhaltung der gesetzlichen
Vorgaben
- technische Sicherheitssysteme
bei Fahrzeugen und Infrastruktur
- Notfallkonzepte mit Behörden
- Fahrerschulungen
- objektiv keine Häufung im ÖPNV,
subjektiv wird aber Unsicherheit
empfunden (insb. abends)
- transparente und helle Gestaltung
von Haltestellen und Fahrzeugen
- Personalpräsenz (Fahrer, Stationswarte, Prüf-/Sicherheitsdienst)
- Videoüberwachung, Sprechstellen,
Notrufeinrichtungen
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4.2 Prozesspolitik
Qualitätsmanagement: Ansatz und Aufgabe
Erstellung der Dienstleistung unterliegt Schwankungen
(siehe Besonderheiten von Dienstleistungen und Prozesspolitik)
unterschiedliche Sichtweisen von Dienstleister und Kunde
DIN-Norm EN 13816 definiert einen Qualitätsregelkreis für den ÖPNV:
„Leistung“ des Unternehmens und „Zufriedenheit“ des Kunden
Messung von „Leistung“ und „Zufriedenheit“ soll
Abweichungen und Übereinstimmungen aufzeigen
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4.2 Prozesspolitik
Qualitätsmanagement: Regelkreis
Quelle: DIN EN 13816
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4.2 Prozesspolitik
Qualitätsmanagement: Vorgehen
1. Schritt: Identifizierung der Kundenerwartungen
2. Schritt: Betrachtung rechtlicher, politischer, finanzieller, technischer Zwänge
3. Schritt: Ermittlung bestehender Qualitätsstufen
4. Schritt: Zieldefinition und Aufstellung messbarer Qualitätskriterien
5. Schritt: Messung der Leistung mit geeigneten Methoden und Häufigkeit
6. Schritt: Korrekturmaßnahmen zur Verbesserung der Leistungsqualität
7. Schritt: Beurteilung der Kundenwahrnehmung
8. Schritt: Ableitung von Maßnahmen, um Differenzen zwischen
erbrachter und wahrgenommener Qualität abzubauen
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4.2 Prozesspolitik
Qualitätsmanagement: Kriterien
Verfügbarkeit
(Umfang hinsichtlich Raum, Zeit, Häufigkeit)
Zugänglichkeit
(Zugang zum ÖPNV inkl. Schnittstellen)
Information
(Informationen vor und während ÖPNV-Nutzung)
Zeit
(Zeitbedarf für ÖPNV-Nutzung)
Kundenbetreuung
(Serviceelemente, Individualisierung)
Komfort
(Ausstattung von Fahrzeugen und Infrastruktur)
Sicherheit
(technische und persönliche Sicherheit)
Umwelteinflüsse
(Auswirkungen der ÖPNV-Nutzung auf die Umwelt)
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4.2 Prozesspolitik
Qualitätsmanagement: Messungen
Messung der Leistung
Auswertung betrieblicher Statistiken zu Verspätungen, Störungen etc.
möglichst kontinuierliche und automatisierte Erhebung,
z.B. durch das Rechnergesteuerte Betriebsleitsystem
Messung der Zufriedenheit
Kundenzufriedenheitsmessungen
(z.T. kontinuierlich bzw. als Benchmark: ÖPNV-Kundenbarometer)
Testkundeneinsätze („silent shopping“)
Beschwerdemanagement
spontane Marktforschungen zu Einzelthemen
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4.2 Prozesspolitik
Qualitätsmanagement: Entstehung von Kunden(un)zufriedenheit
Quelle: Stauss/Seidel, S. 60
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4.3 Personalpolitik
Personalpolitik
Bedeutung der Personalpolitik
Handlungsfelder der Personalpolitik
- intensive Interaktion zwischen
Personal und Fahrgästen
- Stärkung der Kundenorientierung
- Fahr-, Prüf- und Servicepersonal
entscheidende Kundenschnittstelle
- erheblicher Einfluss des Personals
auf Wahrnehmung der Kunden
- z.T. erklärungsbedürftige
Angebote und Tarife erfordern
personalbedienten Service
- Blickwinkel des Kunden, nicht des
Betriebs einnehmen
- Aufgabe des Unternehmens und
damit der Mitarbeiter verdeutlichen
(„nicht Bus fahren, sondern
Fahrgäste befördern“)
- „vom Beförderungsfall zum Kunden“
- Motivation und Kompetenzen
regelmäßig stärken
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