Tankwagen - Scania Technical Information Library (TIL)

Tankwagen
Allgemeine Informationen zu Tankwagen
Allgemeine Informationen zu Tankwagen
Tankaufbauten werden als besonders torsionssteif eingestuft.
Konstruktion
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• Der Achsstand muss so kurz wie möglich sein, um die Gefahr von Rahmenschwingungen zu mindern.
• Um die Kippgefahr so weit wie möglich zu verringern, muss der Schwerpunkt des
Aufbaus möglichst niedrig liegen.
• Der Tankaufbau des Tankwagens muss von einem Hilfsrahmen oder durch Stützträger getragen werden, um das Gewicht gleichmäßig auf den Fahrgestellrahmen
zu verteilen. Dadurch können auch die vorderen Befestigungen gemäß den Empfehlungen von Scania in der korrekte Position angeordnet werden.
Nähere Informationen erhalten Sie bei einem Scania Händler.
Weitere Informationen zu Hilfsrahmen enthält das Dokument „Auswahl von Hilfsrahmen und Befestigungselement“.
Weitere Informationen über Berechnungen und eine Optimierung finden sich in den
Achslastberechnungen.
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Tankwagen
Allgemeine Informationen zu Tankwagen
Schwallbleche in Flüssigkeitstanks
Eine bewegte Flüssigkeit beeinflusst die Fahrbarkeit des Lkws, da sich der Schwerpunkt der Ladung im Tank innerhalb kürzester Zeit zum Beispiel bei Kurvenfahrt zur
Seite und beim Bremsen in Längsrichtung verlagern kann. Zur Verringerung der
Kippgefahr müssen Flüssigkeitsbehälter in Längs- und Querrichtung mit Schwallblechen versehen sein.
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Hinweis:
Alle Tankbehälter größer als 20 m³ müssen in Längsrichtung mit Schwallblechen
ausgestattet sein. Kleine Tanks müssen auch mit Schwallblechen in Längsrichtung
ausgestattet werden, wenn sie über eine große vordere Kammer verfügen.
Instabilität des Fahrzeugs
Keine Tanks mit einer großen vorderen Kammer bauen, an die sich kleinere Kammern anschließen. Je nach Befüllung der Kammern kann dies während der Fahrt zu
einer Instabilität des Fahrzeugs führen.
Falls sich dieser Konstruktionstyp nicht vermeiden lässt, müssen die Kammern von
vorn ausgehend befüllt und von hinten ausgehend entleert werden.
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Allgemeine Informationen zu Tankwagen
Gefahrgut
150 mm
WICHTIG!
In bestimmten Märkten sind für Gefahrgutfahrzeuge Berechnungen und Prüfungen
der Kippstabilität gesetzlich vorgeschrieben.
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Auf ADR-Fahrzeugen muss zwischen Fahrerhaus-Rückwand einschließlich einem
Hitzeschutzschild (falls eingebaut) und dem Tankbehälter grundsätzlich ein Abstand
von 150 mm vorhanden sein. Falls das Fahrzeug mit einem hochgelegten Lufteinlass,
einer Konsole für eine Anhängekupplung oder einer sonstigen Ausrüstung ausgestattet ist, muss dieser Abstand ebenfalls zwischen diesen Komponenten und dem Tankbehälter eingehalten werden.
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Tankwagen
Empfehlungen
Empfehlungen
Der Zweck dieser Empfehlungen besteht darin, die Befestigung anhand der folgenden Faktoren zu optimieren:
• Empfindlichkeit gegenüber Rahmenschwingungen
• Lastverteilung
• Komfort des Fahrers
Allgemeines
Da der Aufbau torsionssteif ist, müssen die Befestigungen flexibel sein, damit keine
Kräfte aus dem Fahrgestell in den Aufbau übertragen werden. Dies kann auf verschiedene Arten erreicht werden:
• Mit nach oben und unten flexiblen Haltern.
• Durch einen Hilfsrahmen mit nach oben flexiblen Haltern.
• Durch einen geteilten Hilfsrahmen.
Detaillierte Informationen zu einem individuellen Fahrgestell befinden sich unter
der Fahrgestellzeichnung (ICDIndividual Chassis Drawing) und der Fahrgestellspezifikation (ICS) des Fahrzeugs.
Die Alternative ohne Hilfsrahmen oder geteilten Hilfsrahmen ist evtl. gewichtssparend, wirkt sich aber negativ auf die Empfindlichkeit gegenüber Rahmenschwingungen aus.
Um ein geringstmögliches Niveau an Rahmenschwingungen zu gewährleisten, wird
die Verwendung eines Hilfsrahmens empfohlen.
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Empfehlungen
Befestigung
Der Tankaufbau liegt normalerweise auf den Auflagepunkten im Fahrgestellrahmen
auf. Diese dienen auch als Befestigungspunkte für Aufbauadapter.
Weitere Informationen zur empfohlenen Einbauposition und zu Rahmenanbauhaltern finden sich im Dokument „Aufbaubefestigung“.
Die Verdrehfähigkeit des Fahrgestellrahmens nicht zu sehr einschränken, da Aufbau
und Halterungen nicht zu hohen Verdrehkräften ausgesetzt werden dürfen.
Weitere Informationen über Wägezellen und deren Aufbaubefestigung finden sich im
Dokument „Wiegeausrüstung“.
Fahrzeuge ohne Hilfsrahmen oder mit geteiltem Hilfsrahmen
• Den vorderen Abschnitt des Aufbaus mit Haltern montieren, die eine gewisse
Aufwärtsbewegung sowie möglichst eine etwas kürzere Abwärtsbewegung in
Bezug auf den Fahrgestellrahmen ermöglichen. Das Ausmaß der Bewegung
hängt von den Einsatzbedingungen und der Steifigkeit des Aufbaus ab. Für Fahrten auf unebenem Gelände sind Halter erforderlich, die eine größere Bewegung
gegenüber dem Fahrgestellrahmen zulassen.
• Befestigungen und Halter müssen so konstruiert sein, dass der Aufbau keine hohen Torsionskräfte in die Längsträger des Rahmens einleitet. Der Aufbau muss so
auf den Längsträgern aufliegen, dass die Richtung der Tragkräfte auf der Ebene
des Längsträgerstegs einwirken.
• Bei Verwindung des Fahrgestellrahmens kommt es zu Längsbewegungen zwischen Aufbau und Fahrgestellrahmen. Die Halter müssen den Aufbau in Querrichtung führen, aber Längsbewegungen zulassen, um einer Verwindung des
Rahmens nicht im Wege zustehen.
• Den hinteren Abschnitt des Aufbaus so montieren, dass die Befestigung den Aufbau in Längsrichtung kontrolliert und dem Fahrgestellrahmen oder hinteren Hilfsrahmen die notwendige Steifigkeit verleiht.
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Empfehlungen
Vorderer Halter
Den vorderen Rahmenanbauhalter bei Fahrzeugen mit Blattfederung der Vorderachse max. 875 mm hinter der Vorderachse und bei Fahrzeugen mit Luftfederung der
Vorderachse 600 mm hinter der Vorderachse montieren.
Ausnahmen bezüglich des vorderen Halters
Es kann manchmal erforderlich sein, den vorderen Rahmenanbauhalter in einer Position hinter dem angegebenen Höchstmaß anzubringen. Um die Gefahr von Rahmenschwingungen einzuschränken, muss der Rahmen für Lkws mit Einzelrahmen
am vordersten Halter verstärkt werden oder ist für Lkws mit Einzelrahmen ein Halter
zu verwenden, der mit einer großen Kontaktfläche am Rahmen anliegt. Beispielsweise kann hierzu ein geteilter Hilfsrahmen verwendet werden.
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Empfehlungen
Fahrzeuge mit Hilfsrahmen
• Als vordere Befestigung für Fahrzeuge mit Hilfsrahmen flexible Halter verwenden.
• Falls ein Hilfsrahmen verwendet wird, sind unter Umständen flexiblere Halter als
für sonstige Anwendungen erforderlich, um eine größere Beweglichkeit zwischen
Fahrgestell und Hilfsrahmen zu erhalten.
• Um Rahmenschwingungen zu dämpfen, muß der Hilfsrahmen nach vorn gezogen
werden und so dicht wie möglich an der Vorderachse an den Fahrgestellrahmen
befestigt werden. Dies ist bei Fahrzeugen mit luftgefederter Vorderachse besonders wichtig.
• Vorderachse mit Luftfederung: 600 mm
• Vorderachse mit Blattfederung: 800 mm
600
800
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Maximal zulässiger Abstand zwischen Vorderachsmitte und Vorderkante des Hilfsrahmens:
Front des Fahrzeugs mit Luftfederung oder Blattfederung.
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Empfehlungen
Anordnung flexibler Halter auf Fahrzeugen mit Hilfsrahmen
Die Abbildungen zeigen Beispiele für Befestigungspositionen an verschieden Fahrgestelltypen. Die Abstände zwischen den Haltern sind auf Einzelrahmen abgestimmt.
• Den vorderen Rahmenanbauhalter auf Fahrzeugen mit Blattfederung der Vorderachse max. 875 mm hinter der Vorderachse und auf Fahrzeugen mit luftgefederter Vorderachse 600 mm hinter der Vorderachse montieren.
• Die Rahmenanbauhalter müssen mit max. 1.500 mm Mittenabstand angeordnet
werden.
• Die Rahmenanbauhalter muss an den Federböcken oder Fahrgestell-Querträgern
angeordnet werden.
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