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Redebeitrag von Martina Peil (ver.di Bezirk Essen)
am 27.5. vor der Ratssitzung
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
heute stehen wir hier nicht allein, sondern wir haben uns dem Protest der EVAG
KollegInnen angeschlossen.
Gemeinsam mit diesen KollegInnen wollen wir auf die Probleme in unserer Stadt
aufmerksam machen.
Gemeinsam wollen wir die kommunalen PolitikerInnen zum Handeln auffordern:
Zu einem Handeln, dass diese Stadt attraktiv und lebenswert erhält.
Hierzu gehört selbstverständlich ein guter Nahverkehr, hierzu gehören sichere
Arbeitsplätze und hierzu gehören auch die sozialen Berufe. Denn wer kümmert
sich sonst um Familien in Not, wer hilft Kindern und Jugendlichen auf den Weg
oder wer begleitet Behinderte in der Arbeitswelt?
Wir wollen eine funktionierende öffentlichen Daseinsvorsorge,ein zuverlässiger
und bürgernaher öffentlicher Dienst sind unverzichtbar für gute
Lebensbedingungen aller Menschen in Essen, für den gesellschaftlichen
Zusammenhalt und für gute dauerhafte Arbeitsplätze.
Zur öffentlichen Daseinsvorsorge gehören neben der Stadtverwaltung mit ihrem
gesamten Service für die BürgerInnen natürlich auch ein gut funktionierender
öffentlicher Personennahverkehr. Was wäre Essen ohne Bus und Bahn? Wie
kämen die Menschen von A nach B?
Wir fordern weiterhin öffentliche Zuschüsse für unseren Nahverkehr und den
Erhalt der Arbeitsplätze bei der EVAG.
Zur Daseinsvorsorge gehören aber auch:
• Die Kinder- und Jugendhilfe, die kommunalen Bildungs-, Kultur-,
Jugend- und Freizeiteinrichtungen, die Familienberatung, die
Kindertagesstätten und Offenen Ganztagsschulen und die
Behindertenwerkstätten.
Und auch hierfür brauchen wir gut ausgebildetes Fachpersonal, das den täglichen
Anforderungen gewachsen ist. Und wir wollen, dass diese Arbeit gesehen und
Wert geschätzt wird.
Sparwut und Personalabbau bei der Stadtverwaltung Essen führen hingegen
dazu, dass diese Dienstleistungen entweder gar nicht mehr oder nur mit hohem
Qualitätsverlust noch erbracht werden können.
Dieses Vorgehen führt auch zu einer Schwächung des Wirtschaftsstandortes
Essen und gefährdet zudem den sozialen Frieden in der Stadt.
Nur die Reichen können sich den Abbau öffentlicher Dienstleistungen leisten.
Jugendliche, Kinder, Alte und Arme, Menschen mit Migrationshintergrund,
Kulturinteressierte und Sportler – für all diese Menschen brauchen wir eine
handlungsfähige Kommunalverwaltung.
Der Stadtrat muss über politische Schwerpunkte entscheiden, Aufgaben und
Ziele definieren, die sich an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger sowie
der Beschäftigten orientieren.
Es geht um Mut zu klaren, transparenten und nachvollziehbaren Entscheidungen
und das entsprechende Handeln.