Modell-Algen
Meeresbiologie – Prof. Tilman Lamparter
Modell-Algen
Euglena gracilis, einzellige Alge, Modellsystem
u.a. für Phototaxis (Süßwasser)
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Modell-Algen
Chlamydomonas reinhardtii, einzellige
Grünalge, Modellsystem für
Photosynthese, lichtgesteuerte Prozesse
(Süßwasser)
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Modell-Algen
Chara fragilis, Zerbrechliche
Armleuchteralge
(Armleuchteralge, Süßwasser)
Chara Rhizoid, Modell für
Gravitropismus
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Modell-Algen
Acetabularia mediterranea,
Schirmalge, Grünalge
Modellsystem für die Rolle des
Zellkerns und der RNA bei der
Entwicklung und für die innere Uhr
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Zellkernstudien
Acetabularia mediterranea,
Schirmalge (Dasycladophyceae),
Modellsystem für die Rolle des
Zellkerns und der RNA bei der
Entwicklung und für die innere Uhr
Ungeteilter Stiel, schirmartiger Hut
aus Kammern
Zunächst nur 1 Kern im Rhizoid, teilt
sich in viele haploide
Sekundärkerne, die in Kammern
wandern
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Acetebularia
1: Isogameten, Verschmelzung
2 – 6: Schlauch jedes Jahr ausgebildet
Kern im Rhizoid
6 Schirm mit Kammern, viele Kerne entstehen,
7 nach Winterruhe Meiose
Vorteil: große Zellen (mm), großer Zellkern (100 µm)
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Kerntranslokation der Phytochrome
• Fazit: Zellkern von Acetabularia für
Studien zur Kerntranslokation von
Phytochrom A und B
• Phytochrom A in der Pfr Form in
Anwesenheit von FHY1 in den Zellkern
• Phytochrom B wandert nicht alleine in den
Zellkern
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Richtig oder falsch?
• Acetabularia ist eine einzellige Alge
• Kommt im der Nordsee vor
• Großer Zellkern lässt sich einfach
präparieren
• Phytochrom A wird vom Zellkern
aufgenommen, unter welchen
Bedingungen?
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Modell-Algen, Fucus (Braunalgen)
Fucus spiralis,
Gabeltang
Fucus distichus,
Fingertang
Fucus vesiculosus,
Blasentang
Modellsystem für die Entstehung
der Polarität (Fucus Zygote)
Fucus serratus, Sägetang
Generationswechsel bei Braunalgen
Diploide
Phase
(Sporophyt)
Zygote
heteromorph, Gametophyt dominiert
isomorph
heteromorph, Sporophyt dominiert
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Fucus EntwicklungsZyklus
Reine Diplonten
Konzeptakel (krugförmige Einsenkungen an
den Enden der Thalluszweige) enthalten
Spermatogonien und Oogonien (monözisch
bei F. spiralis, diözisch bei F. serratus und F.
vesiculosus)
Konzeptakel Bereiche werden jährlich
abgeworfen
Oogonien: Meiose und 1 Mitose = 8 Eizellen,
die von 3 Schichten umgeben sind, 2
Schichten nach Verlassen des
Konzeptakulums, zunächst schwimmen 8
Zellen gemeinsam, bis im Meer die inneren
Wandschichten öffnen und die Eizellen frei
schweben (keine Zellwand)
Spermatogonien: nach der Meiose erfolgen
4 Mitosen und es gibt 64 Spermien
(Spermatozoide), die zunächst von einer
Wand umgeben aus dem Konzeptakulum
ausgepresst werden. Spermien schwärmen
aus, werden von der Eizelle durch
Fucoserraten angelockt (Chemotaxis).
Zygote zunächst ohne Zellwand, bildet
zunächst eine Zellwand (mit Cellulose) und
wächst zum diploiden Sporophyten
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Fucus Zygote
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Fucus Zygote
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Fucus Zygote
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Fucus Zygote
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Fucus Zygote
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Fucus Zygote
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Fucus Zygote
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Fucus Zygote
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Fucus Zygote
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Fucus Zygote
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Fucus Zygote
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Fucus Zygote
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Fucus Zygote
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Fucus Zygote
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Fucus Zygote
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Fucus Zygote
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Fucus Zygote
• Nach der Befruchtung wird eine Zellwand
ausgebildet
• Unilaterales Blaulicht (während 10 h) bewirkt,
dass die Rhizoid Spitze am entgegengesetzten
Ende auswächst (nach 14 h)
• Ohne externe Faktoren wächst die Spitze in
Richtung Sperma-Eintritt aus (Schwerkraft,
elektrisches Feld oder Ionen-Gradienten können
ebenfalls Polarität induzieren)
• Zellkern dreht sich so, dass die
Zellteilungsebene senkrecht zur Zellachse steht
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Fucus Zygote
• Erste Zellteilung erfolgt asymmetrisch, es
entsteht die kleinere Rhizoid und die größere
Thallus Zelle
• Rhizoid Zelle wächst durch Spitzenwachstum,
teilt sich nur noch mehrmals, immer
asymmetrisch (kleinere Zelle immer vorne),
Embryo am Substrat angeheftet
• Thallus Zelle teilt sich kontinuierlich und
symmetrisch, ein globulärer Pro-Embryo wird
dadurch ausgebildet
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Polarität Fucus Zygote
• Eizellen sind rund, symmetrisch, ohne Zellwand
• Nach der Befruchtung (Zygote) wird eine
Zellwand ausgebildet  runde Zelle mit
Zellwand
• Vor der ersten Zellteilung wird die Zelle
asymmetrisch, Achse, die erste Zellteilung ist
asymmetrisch
• eine Tochterzelle wird zum Thallus
• die andere Tochterzelle zum Rhizoid
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Fucus Zygote, Fixierung der Achse
• Zellwand Synthese: sekretorischer
Apparat zunächst symmetrisch verteilt
(Synthese der Zellwand der runden
Zygote) später asymmetrisch
• Kortikale Stelle markiert Vesikel Transport
und später die Zellteilungs-Ebene
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Fucus Zygote, Fixierung der Achse
• Polarität (induziert durch Photorezeptoren)
kann bis 16 h nach Befruchtung durch
andere Bestrahlungsrichtung gedreht
werden, dann Fixierung
• Gradienten bilden sich aus, wichtig ist ein
Gradient von Actin-Filamenten. Wenn
Actin durch Cytochalasin gehemmt wird,
geht die Orientierung verloren
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Fucus Zygote, Fixierung der Achse
Weitere Gradienten ?
Änderung der Bestrahlungsrichtung kann Polarität
umorientieren
Findet man Gradienten, die sich entsprechend
umorientieren ?
 Ca2+ Einstrom an der lichtabgewandten Seite,
Anstieg freies Ca2+ in der Zelle
 Dihydropyridin (DHP) Rezeptoren, binden
fluoreszentes FL-DHP (DHP bindet an Ca2+ Kanäle
in Säugerzellen)
Kortikaler Komplex mit DHP Rezeptoren und Actin
Filamenten wird einige Stunden vor Auswachsen
gebildet
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Fucus Zygote, Fixierung der Achse
• Golgi Apparat sekretiert Zellwand
Komponenten
• Fucoidan (Schwefel-haltiges
Polysaccharid) wird synthetisiert und in
Zellwand eingebaut, gleichzeitig wird
Achse fixiert
• Brefelding A hemmt Golgi Transport und
erlaubt Umorientierung der Achse
• => Fixierung ist abhängig von der
Sekretion
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Fucus Zygote, Fixierung der Achse
• Verteilung der DHP Rezeptoren wird durch
Brefeldin A nicht beeinträchtigt
• Diese sind daher nicht für die Fixierung
notwendig
• => Actin innen und Zellwand (Fucoidan)
außen für die Stabilisierung der Achse
• Verbindendes Plasmamembran Protein
notwendig
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Fucus Zygote, erste Zellteilung
• Anordnung des Spindelapparates wird
durch zwei Zentrosomen (rechtwinklig
orientierte Zentriolen) bestimmt, die an
gegenüberliegenden Bereichen lokalisiert
sind
• (Zentrosomen sind hier paternal vererbt,
kommen bei Angiospermen Zellen nicht
vor)
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Fucus Zygote, erste Zellteilung
• Zentrosomen und Zellkern drehen sich so,
dass der Spindelapparat entsprechend der
Achse ausgerichtet wird
• Für die Drehung bilden sich Mikrotubuli
aus, die an der Polspitze ansetzen
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Richtig oder falsch?
• Rotes Licht induziert Polarität bei de
Fucus Eizelle
• Polarität kann durch Spermazelle induziert
werden
• Ausrichtung des Spindelapparats
Längsachse
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Dictyota dichotoma (Laminariales)
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Generationswechsel bei Braunalgen
Diploide
Phase
(Sporophyt)
Zygote
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Dictyota dichotoma
Spermatogonien
Sporocysten
Oogonien
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Dictyota dichotoma
• Entleerung der Oogonien (und vmtl auch
der Spermatogonien) erfolgt im GezeitenRhythmus bzw. Lunar-Rhythmus
• Freisetzung von Meiosporen ohne
erkennbare Rhythmik
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Gezeiten
• Gravitationsfeld des Mondes bewirkt Ebbe
und Flut
• Wenn Sonne, Erde und Mond in einer
Linie stehen, gibt es Springflut
(Springtide), das gilt für Neumond und
Vollmond
• Wenn die Linien senkrecht zueinander
stehen, gibt es Nippflut (Nipptide), das gilt
für Halbmond
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Gezeiten
Ebbe und Flut
Nippflut
Springflut
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Dictyota dichotoma
16 bis 17 Tage
Periodenlänge
Dictyota dichotoma: Entleerung von Eiern aus den Oogonien unter
Laborbedingungen (Lichtprogramm: 14 Stunden Licht, 10 Stunden Dunkelheit).
Ordinate: Anzahl der an den betreffenden Tagen gezählten freigesetzten Eizellen
E. BÜNNING und D. MÜLLER, Wie messen Organismen lunare Zyklen? .Z.
Naturforsch. 16b, 391-395 (1962)
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Dictyota dichotoma
Bestrahlung in der Nacht bewirkt Verschiebung der Ei-Produktion
(9 Tage nach Bestrahlung)
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Dictyota dichotoma
Absenken der Temperatur von 20° auf 14° verändert die Periodenlänge nicht
wesentlich (16 Tage)
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Dictyota dichotoma
• Entleerung der Oogonien im 16 bis 17
Tage Rhythmus
• Entspricht in etwa dem Abstand von
Springflut zu Springflut
• Bestrahlung in der Nacht mit schwachem
Licht bewirkt eine Phasenverschiebung
 Dictyota dichotoma Oogonien Entleerung
wird durch Mondlicht synchronisiert
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