03_UVP_Hauptteil_5

Methodische Grundelemente der UVP
Die fünf methodischen Grundelemente
• die wirkungs- und strukturbezogene Betrachtungsweise
• der Bewertungsmassstab als Wertebene (Ziele und
Ansprüche der Gesellschaft)
• das WITH-WITHOUT-Prinzip
• die Wirkungsanalyse
• die Aggregation nach bestimmten Syntheseregeln
52
nutzungs- und
schutzorientierte
Beschreibung der
Umwelt
Die wirkungs- und strukturbezogene Betrachtungsweise
Empfindlichkeit
der
Aussagebereiche
IndikatorSysteme
Wirkungen der
Anlage
Umwelt-Auswirkungen
resp. -Gefährdungen
und ihre Beurteilung
53
Ausbreitungsmodelle
abiotische
Umweltauswirkungen
Die wirkungs- und strukturbezogene Betrachtungsweise
Fischerei
Siedlung
Erholung
Landwirtschaft
Forstwirtschaft
Denkmalschutz
Landschaftsschutz
Naturschutz
Gewässerschutz
nutzungs- und
schutzorientierte
Beschreibung der
Umwelt
Bsp. Ruppoldingen
Empfindlichkeit
der Aussagebereiche
Indikatorsysteme
UmweltAuswirkungen
resp. Gefährdungen
und ihre
Beurteilung
Betriebsphase
Nachbetriebsphase
Luftbelastung
Wasserbelastung
Lärmbelastung
Erschütterungen
elektrische Felder
...
54
Wirkungen
der Anlage
Bauphase
Ausbreitungsmodelle
abiotische
Umweltauswirkungen
Die Immissionsgrenzwerte der
angrenzenden Wohngebiete von Rothrist
werden an einzelnen Messpunkten bereits
heute wegen der Verkehrsanlagen (N1 und
Eisenbahn) überschritten.
Während der Bauphase können die
Baulärmemissionen die Wohnnutzung
in der unmittelbaren Umgebung der
Baustelle beeinträchtigen.
Längerfristig sind im Vergleich zum
Ausgangszustand mit bereits
überschrittenen
Immissionsgrenzwerten keine
signifikanten Veränderungen in Bezug
auf Lärmimmissionen zu erwarten.
Während der Bauphase sind die nahe der
Baustelle gelegenen Wohnquartiere durch
Baustellenlärm belastet.
Langfristig verbleibt an durchschnittlich 42
Tagen pro Jahr das hörbare
Wasserrauschen am zukünftigen Wehr. Die
Lärmbelastung durch das Wasserrauschen
wird allerdings als gering eingestuft.
Die Wertebene
Bewertungsmassstab als Wertebene:
(Ziele und Ansprüche der Gesellschaft)
• Festlegung von Grenzwerten für gegebene
Aussagebereiche (Immissionen, Emissionen).
• Bestimmung der Empfindlichkeit von gegebenen
Aussagebereichen.
Bewertungskriterien:
• die räumliche Ausdehnung der Konflikte
• die Dauer der Konflikte
• die Art der Schäden (Lebewesen, Sachen, Gesundheit,
Wohlbefinden, Stabilität, Funktion, Form usw. als
Betroffene)
• die Intensität der Schädigung
• die Regenerationszeit
55
Die Wertebene am Beispiel des Natur- und Landschaftsschutzes
Bewertungsmassstab als Wertebene (Ziele und Ansprüche der Gesellschaft)
Art 1 Natur- und Heimatschutzgesetz (NHG):
Dieses Gesetz hat zum Zweck, (...),: ...
d) die einheimische Tier- und Pflanzenwelt, sowie ihre biologische Vielfalt und
ihren natürlichen Lebensraum zu schützen;
Art 18 Natur- und Heimatschutzgesetz (NHG):
Dem Aussterben einheimischer Tier- und Pflanzenarten ist durch die Erhaltung
genügend grosser Lebensräume (Biotope) und anderer geeigneter
Massnahmen entgegenzuwirken.
 Die heutige Generation hat ein Bedürfnis nach intakter Natur.
56
Die Wertebene am Beispiel des Natur- und Landschaftsschutzes
Beispiel Eisvogelbestand:
Vor dem Bau des Kraftwerks ist der Eisvogel auf den Ruppoldinger-Inseln
ansässig. Während des Baus wird die Fauna stark beeinflusst. (Lärm,
Luftqualität, Erdverschiebungen)
Konkretisierter Bewertungsmassstab:
 Schutzstatus (der Eisvogel ist laut ‚Roter Liste‘ „gefährdet“)
 Seltenheit (nur noch wenige Exemplare in der Schweiz)
 Empfindlichkeit (wird der Eisvogel durch Bau beeinträchtigt?)
 Ersetzbarkeit (kann ein allfälliger Verlust des Eisvogelbestandes durch
andere Massnahmen ersetzt werden?)
Als Massnahme zur Erhaltung der Eisvogelbestände werden
Eisvogelbrutwände wiederhergestellt und zusätzliche neu geschaffen.
57
Das WITH-WITHOUT-Prinzip
Umweltauswirkungen
(Naturfaktoren,
Aussagebereiche)
WITH-Fall
(mit Anlage)
WITHOUT-Fall
(ohne Anlage)
Ausgangsbelastung
Zeit
Erstellen
der Anlage
Betrieb
der Anlage
Nicht mehr
genutzte
Anlage
Abbruch
der Anlage
Betrachtungszeitraum
Der Anlage zurechenbare Umweltauswirkungen einer gegebenen
Eintrittswahrscheinlichkeit und Genauigkeit
58
Die Bauarbeiten führen zu einem
erhöhten Schwebstoffeintrag
Umweltauswirkungen
 zu gering für ein Fischsterben.
(Naturfaktoren,
Bei Aufschüttungen werden
Aussagebereiche)
Durch die Reduktion der
Fliessgeschwindigkeiten
verschlechtern sich die
Lebensraumbedingungen für die
strömungsliebenden Fische.
Fischlaiche und Fischbrut
überschüttet.
Bestehendes Wehr mit
selektivem Fischpass.
Allgemeine
Wasserqualität der
Aare.
59
Der gravierendste Eingriff ist die
Verkürzung der freien
Fliesswasserstrecke durch den
Höherstau.
PROJEKT
Die Wirkungsanalyse - 2-stufiges Wirkungsschema
RESTSTOFFDEPONIE
Gas
Lärm
Bauwerk
als solches
UMWELT
Staub
Geruch
BIOSPHÄRE
LUFT
BODEN
OberflächenGEWÄSSER
GRUNDWASSER
Bedrohung von
Arten und
Lebensräumen
Belastung mit
Abgas
Platzbedarf
Restbelastung
des Vorfluters
Infiltrat
Geruch
Landschaftseingriff
Staub
Staub
NATUR- UND
LANDSCHAFTSSCHUTZ
60
LANDWIRTSCHAFT
Quantitative
Einflüsse
Exfiltrat
Lärm
RAUMFUNKTION
Sickerwasser
FORSTWIRTSCHAFT
WOHNEN
ERHOLUNG
WASSERWIRTSCHAFT
PROJEKT
Die Wirkungsanalyse - 2-stufiges Wirkungsschema
FLUSSKRAFTWERK
RAUMFUNKTION
UMWELT/IMMISSIONEN
Fliessregime
61
Lärm
(Maschine)
Landverbrauch:
Stauwehr, Stau/Absenkung
Umleitung
Dämme etc.
Erhöhung
Potential durch
Höherstau
BIOSPHÄRE
ATMOSPHÄRE
BODEN
OFL-GEWAESSER
GRUNDWASSER
Bedrohung von
Arten und
Lebensräumen
Mikroklima
Platzbedarf
Lärm
Landschafts-eingriff
Veränderungen:
- Abflussregime
- Fliessquerschnitt
- Wasserspiegel
- Sedimentation
- Erosion
Veränderungen:
- Infiltration
- Exfiltration
- GW-Spiegel
NATURUND LANDSCHAFTSSCHUTZ
FISCHEREI
FORSTWIRTSCHAFT
WOHNEN
ERHOLUNG
WASSERWIRTSCHAFT
LANDWIRTSCHAFT
Die Wirkungsanalyse – Netzwerk
Beispiel Ruppoldingen
Restwassermenge
Genutzte
Wassermenge
Flussprofile
Zuflüsse: Bäche,
Quellen
Wehre
Erholung
Druckstollen,
-leitungen
Landschaftsbild
Versickerungen
Wasserschloss
Geologie
Fliessgeschwindigkeit
Kanäle
Flusssohle
Wasserqualität
Turbinen
Beschattung
Fabrik
Verkehrswege
Leitungen
Topographie
Vegetation
Terrestrische
Fauna
62
Fischerei
Aquat. Fauna
Fische
Staubereich
(Weiher)
Fischeinsatz
Die Wirkungsanalyse - Checkliste
Analyse der Betriebs-, Stör- und Katastrophenfälle
Betrieb einer Sondermülldeponie
Normalbetrieb
Quelle/
Ursache
*
*
A2
Vorkontrolle
Eingangskontroll
e
A21
Ablagerung von
org. abbaubaren
Stoffen
*
*
A3
Stoffeinbau
A31
Defekte Behälter
63
*
*
*
Wirkungen
Auswirkungen
Gasbildung evt. Luftbelastung
Reaktion
evt. Bildung
Metallkomplexen
*
*
*
*
direkte
Wirkungsbereiche
indirekte
Wirkungsbereiche
Klima/Luft
Wohnen
Erholung
Naturschutz
*
*
*
*
Staubildung
Belastung des
Klima/Luft
Geruchsbildung Personals und ev.
der Umgebung
*
*
*
*
*
*
*
*
*
Wohnen
Erholung
Naturschutz
*
*
*
Wirkgrössen
pot. Schadstoffe
CO2, H2S,
CH4, ...
z.B. Methylquecksilber
*
*
Staub
*
*
*
Die Wirkungsanalyse - Checkliste
Beispiel Ruppoldingen
Quelle/
Ursache
Wirkungen
Auswirkungen
direkte
Wirkungsbereiche
indirekte
Wirkungsbereiche
B1
Erhöhung des
Stauziels
B11
Verkürzung der freien
Fliessstrecke im
Oberlauf
Reduktion der
Fliessgeschwindigkeit
im Staubereich
Beeinträchtigung der
strömungsliebenden
Fischarten
Wasser
Fischerei,
Gewässerökologie
Überschwemmung
der Uferbereiche
Beeinträchtigung der
Ufervegetation
Wasser/Boden
Fauna/Flora,
Landwirtschaft,
Gewässerökologie
Überschwemmung
des Uferweges
Beeinträchtigung der
Erholungsfunktion
Boden
Erholung
...
B12
höherer Wasserstand
im Oberlauf
...
64
Die Wirkungsanalyse – Relevanztabelle: 1.Variante
Jagd/Fischerei
Wasserwirtschaft
Gewässerschutz
Naturschutz
Erholung
Waldwirtschaft
Siedlung
Tiere
Pflanzen
Ereignisse
VORBELASTUNG
Standort
Umfeld
ERRICHTUNG
Verkehr
Bauarbeiten
Anlage
BETRIEB
Transport
Einbau
Entsorgung Gas
Entsorgung Abwasser
Anlage/Gestalt
NACHSORGE
Rekultivierung
Entsorgung Gas
Entsorgung Abwasser
Entsorgung Gas
Entsorgung Abwasser
Setzungen
Steinschlag
Erdbeben
Luft
Aktivitäten
Wasser
Betriebsphasen
Landwirtschaft
Ausgangssituation
Boden
ZUSTAENDE
IST
NORMALZUSTAND MIT DEPONIE
STOERFALL
65
NUTZUNGEN
Landschaftsschutz
UMWELT
PROJEKTBELANGE
Konflikt
gross
klein/mässig
unerheblich
Die Wirkungsanalyse – Relevanztabelle: 2.Variante
Umwelt
Projekt
66
Aggregation nach bestimmten Syntheseregeln
am Beispiel Landschaftsschutz
Aussagebereich Natur- und Landschaftsschutz
LANDSCHAFTSBILD - Allgemeines Aggregationsschema
Ausstattung /
Anfälligkeit für
Beeinträchtigungen
Schutzwürdigkeit /
Empfindlichkeit
Bestehende
Schäden /
Belastungen
Gefährdung
Quantifizierung der
Auswirkungen auf die
Umwelt als
- Wertverlust
- Eignungsverlust
Eingriffe
durch Kraftwerk
67
Aggregation nach bestimmten Syntheseregeln
am Beispiel Landschaftsschutz
Aussagebereich Natur- und Landschaftsschutz
LANDSCHAFTSBILD - Allgemeines Aggregationsschema  Ausstattung
Natürliche
Sehenswürdigkeit
Naturdenkmal
mehrere
Objekte
Kulturhistorisches
Gepräge
Kulturdenkmal
nein
Archäologische
Fundstelle
ja
ein
Objekt
Kulturhistorisches
Gepräge
Kulturdenkmal
nein
nein
Archäologische
Fundstelle
ja
nein
ja
nein
ja
Archäologische
Fundstelle
nein
ja
I
68
reiche Ausstattung
II
III
IV
keine auffallenden
Merkmale
Aggregation nach bestimmten Syntheseregeln
am Beispiel Landschaftsschutz
Aussagebereich Natur- und Landschaftsschutz
LANDSCHAFTSBILD - Allgemeines Aggregationsschema  Schutzwürdigkeit
Ausstattung
Bestehende Schäden
keine oder wenig
krasse, ins Auge
auffallende Eingriffe
springende Eingriffe
Landschaft mit
auffallenden
Merkmalen
Landschaft ohne
besondere Merkmale
69
I
II
III
IV
I
I
II
III
IV
II
I
II
IV
IV
III
I
II
IV
IV
IV
II
III
IV
IV
Aggregation nach bestimmten Syntheseregeln
am Beispiel der Erholungseignung
Natürlichkeit
der Nutzung
Erlebnispotential
Standort
Immissionen
Vielfalt der
Nutzung
Erlebnispotential
Sichtweite
ERHOLUNGSEIGNUNG
(pro Tätigkeit)
Natürliche
aktivitätsbezogene
Erholungseignung
Tätigkeitseignung
Erreichbarkeit
Naturgefahren
Ausstattung
70
Erlebnispotential
Fernumgebung
Sichtwinkel
Wirkungsgefüge der methodischen Grundelemente
Wirkungs- und strukurbezogene Betrachtungsweise
Anlage
Umwelt
Wirkungsanalyse
Aggregation nach
Syntheseregeln
Gesamturteil
Wertebene
71
with-without-Prinzip als Rahmen
Die Wirkungsanalyse im Detail
•
•
Qualitative Wirkungsanalyse (am Bsp. der ökologischen
Risikoanalyse)
•
Definitionen zur ökologischen Risikoanalyse
•
Vorgehen bei der ökologischen Risikoanalyse
•
Fallbeispiel: Natur- und Erlebnispark Steingaden
•
Einbettung in das RPG und USG
•
Einbettung in die Wissenschaft
Quantitative Wirkungsanalyse
•
72
Quantifizieren von Umweltrisiken
Die Wirkungsanalyse – am Bsp. der Ökologischen Risikoanalyse
Definition: Ökologische Risikoanalyse = planerische Beurteilung der
ökologischen Nutzungsverträglichkeit
→ Instrument zur Erreichung der übergeordneten Ziele der
Raumplanung
73
Die Wirkungsanalyse – am Bsp. der Ökologischen Risikoanalyse – Definitionen
2-stufige Betrachtung des Wirkungsgefüges
 Verursacher
 Auswirkung
 Betroffener
1. Umweltrelevante Auswirkungen von Nutzungsansprüchen als
Ursache – Veränderungen von Quantitäten natürlicher
Ressourcen als Wirkung => Gefährdungspotential
2. Veränderte Quantitäten und Qualitäten natürlicher Ressourcen
als Ursache – veränderte Nutzungsmöglichkeiten bzw.
Nutzungsqualitäten als Wirkung => Schutzwürdigkeit
74
Die Wirkungsanalyse – am Bsp. der Ökologischen Risikoanalyse – Definitionen
Nutzungsansprüche
Natürliche Ressourcen
75
Die Wirkungsanalyse – am Bsp. der Ökologischen Risikoanalyse – Definitionen
Definition: Gefährdungspotenzial
Gefährdungspotenzial = Intensität potenzieller
Beeinträchtigungen
-> Intensität der Änderung von Quantitäten oder Qualitäten
natürlicher Ressourcen, die nach Art und Ausmass die
Befriedigung der von anthropogenen Raumnutzungen
ausgehenden Ansprüche an natürlichen Ressourcen
erheblich erschweren oder unmöglich machen.
Je grösser die Menge UND/ODER je gefährlicher die
Beeinträchtigungswirkungen, desto höher die Intensität.
76
Die Wirkungsanalyse – am Bsp. der Ökologischen Risikoanalyse – Definitionen
Definition: Schutzbedürftigkeit
Schutzbedürftigkeit = Empfindlichkeit
gegenüber Beeinträchtigungen
→ Nutzungseignung natürlicher Ressourcen geht vom
Knappheitsgrad aus. Je geringer die Nutzungsreserven
relativ zum Nutzungsgrad sind, desto höher sind die
Empfindlichkeiten von nutzbaren Vorkommen der
natürlichen Ressourcen zu bewerten. Hier wird
deutlich, dass die Beeinträchtigungsempfindlichkeit
durch den Einbezug der Nutzungseignung normative
Bestandteile erhält.
Je geringer die Nutzungsreserven relativ zum Nutzungsgrad
sind, desto höher ist die Empfindlichkeit von nutzbaren
Vorkommen der natürlichen Ressourcen.
77
Die Wirkungsanalyse – am Bsp. der Ökologischen Risikoanalyse – Vorgehen
1) Bestandesaufnahme
Identifizierung der Teilsysteme (Konfliktbereiche), in denen sich die
(durch unzureichende Quantitäten und Qualitäten natürlicher
Ressourcen ausgelösten) Konflikte zwischen Nutzungsansprüchen
konzentrieren.
78

Klima

Boden

Wasser

Ökotope

Land- und Forstwirtschaft

Erholung

Wohnen

…
Die Wirkungsanalyse – am Bsp. der Ökologischen Risikoanalyse – Vorgehen
2) Aggregation
Definition:
Schutzbedürftigkeit und Gefährdungspotenzial sind komplexe Grössen,
welche durch Aggregation der jeweiligen Indikatoren ermittelt werden.
Gründe dafür:

Gesamtheit der Beeinträchtigungswirkungen ist wichtig

Beim Auftreten neuer Beeinträchtigungswirkungen oder Intensivierung
einer Nutzung, darf diese nicht isoliert betrachtet werden

Einfluss einzelner Interdependenzfaktoren muss präzisierbar sein
Methode:
Relevanzbaum
79
Die Wirkungsanalyse – am Bsp. der Ökologischen Risikoanalyse – Vorgehen
2) Aggregation - Relevanzbaum
1. Einzelmerkmale (Indikatoren)
werden in der Reihenfolge ihrer
Relevanz für das
Gesamtergebnis von oben nach
unten aufgelistet.
2. Klassifikation der Merkmale
3. Die Klassenanzahl, in die der
Gesamtsachverhalt eingeteilt
werden soll, wird festgelegt.
4. Zuordnung der Einzelmerkmale
(1.) und ihrer Klassifikationen
(2.) zu den festgelegten Klassen
der komplexen Größe (3.) nach
Wenn-dann-Regeln.
80
Die Wirkungsanalyse – am Bsp. der Ökologischen Risikoanalyse – Vorgehen
3) Präferenzmatrix / Risikomatrix
Ergebnis der Verknüpfung der Intensität potentieller Beeinträchtigungen
und der Empfindlichkeit gegenüber Beeinträchtigungen beschreibt das
Ausmass der zu erwartenden Beeinträchtigungen natürlicher Ressourcen =
Risiko
81
Die Wirkungsanalyse – am Bsp. der Ökologischen Risikoanalyse – Vorgehen
3) Präferenzmatrix / Risikomatrix
82
Fallstudie: Natur- und Erlebnispark Steingaden
Grenze des Untersuchungsgebietes
83
Fallstudie: Natur- und Erlebnispark Steingaden
Schutzbedürftigkeit – Schutzgut Vegetation
Naturräumliche Bestandesaufnahme (Ist - Zustand)
84
Fallstudie: Natur- und Erlebnispark Steingaden
Schutzbedürftigkeit – Schutzgut Vegetation
Klassifikation gemäss Bedeutung für den Naturschutz
Vegetationseinheiten und
Ökologische
Waldbestände
Wertstufe
Wirtschaftsgrünland
1.0
Fichtenjungbestand
1.0
Fichtenjungdurchforstungsbestand
1.0
Fichtendurchforstungsbestand
1.0
Wirtschaftsgrünland, feucht
2.0
Glatthaferwiese, ruderalisiert
2.0
Fichtenaltbestand
2.0
Kohldistelwiese
3.0
Hochstaudenflur, feucht mit Ruderalarten
3.0
Schlagflora mit Einzelbäumen
3.0
Schlagflora mit Einzelbäumen, feucht
3.0
Erlengruppe
3.0
Freifläche mit Schlagflora
3.0
Freifläche mit Schlagflora, feucht
3.0
Feuchtwiese
3.5
85
Vegetationseinheiten und
Waldbestände
Pfeifengraswiese, verkrautet
Mädesüssflur
Teichschachtelhalmbestand
Gewässervegetation
Laubholzmischbestand
Pfeifengraswiese
Grosssegenried
Schilfbestand
Rohrkolbenbestand
Ökologische
Wertstufe
4.0
4.0
4.0
4.0
4.0
5.0
5.0
5.0
5.0
Fallstudie: Natur- und Erlebnispark Steingaden
Schutzbedürftigkeit – Schutzgut Vegetation
Räumliche Klassifikation (GIS)
Wertstufe
1.0
2.0
3.0
3.5
4.0
5.0
86
Fläche [ha]
50.2
28.3
9.1
1.2
8.0
4.2
Fallstudie: Natur- und Erlebnispark Steingaden
Gefährdungspotential – Auswirkung auf die Landschaft
Bewertung der Störungsintensität durch das Vorhaben
Objektbezogenes Vorhaben
Sanitätshaus, Supermarkt, Schnellimbiss, Bazar
Kulturhalle und Tanzoase
Freilichtmuseum und/oder historische Dörfer
Hallenbad und Freibad
Zwergerl- und/oder Erwachsenenpark oder
Abenteuer- und/oder Fahrattraktionspark
Kinder-Kleintierzirkus
Bungalowanlage
Schnellimbiss-Restauraunts
Parkplatz
Klassenhäuschen
Wegflächen (Neubau und Ausbau)
Störwert
5.0
5.0
5.0
5.0
5.0
5.0
5.0
5.0
5.0
5.0
5.0
Objektbezogenes Vorhaben
Störwert
Liegewiese für Freibad und/oder Wassererlebnis
4.0
Kinder-Streichelzoo und kleine Ponyranch
4.0
Biergarten
4.0
Spielplatz
4.0
Minigolf
4.0
Indianer Zeltdorf
4.0
Sportgelände
4.0
Dinosaurierpark
3.0
Gärnerisch gestaltete Parkflächen
3.0
Eisenbahnstrecke
3.0
Extensive genutze oder durchschnittene
2.0
Freiflächen und Waldteile
Ungenutze Freiflächen und Waldbestände
1.0
Intensität der beeinträchtigung oder Störung
Stark gestörte Fläche - zu 100% verbaut bzw. versiegelt
Teilversiegelte oder durch Nutzung nachhaltig veränderte/stark gestörte
Fläche
Gärtnerisch gestaltete Fläche, verändert oder gestört
Freiflächen und Waldflächen mit geringer Störung
Unberührte/unveränderte Flächen, keine unmittelbare Störung
87
Störwert
5.0
4.0
3.0
2.0
1.0
Fallstudie: Natur- und Erlebnispark Steingaden
Gefährdungspotential – Auswirkung auf die Landschaft
Räumliche Bewertung der Störung durch das Vorhaben (GIS)
Störwert
1.0
2.0
3.0
4.0
5.0
88
Fläche [ha]
18.4
13.2
36.2
5.2
27.4
Fallstudie: Natur- und Erlebnispark Steingaden
Risikoanalyse
Präferenzmatrix/Risikomatrix bezüglich der Flächen
Gefährdungspotential
(Störwert)
Schutzbedürftigkeit
(Ökologische Wertstufe)
1.0 - geringe Bedeutung
2.0
3.0
3.5
4.0
5.0 - sehr hohe Bedeutung
89
5.0
Stark
gestört
[ha]
18.9
4.8
2.2
0.4
0.6
0.5
4.0
3.0
2.0
[ha]
2.6
2.5
0.008
0.0
0.0
0.0
[ha]
20.4
6.0
3.8
0.7
4.7
2.1
[ha]
2.6
4.3
3.5
0.07
1.4
1.5
1.0
Ungestört
[ha]
2.8
13.6
0.8
0.004
1.4
0.1
Fallstudie: Natur- und Erlebnispark Steingaden
Risikoanalyse
Grafische Flächenbilanzierung (GIS)
90