hotelleriesuisse Geschäftsbericht 2014 ZUM GESCHÄFTSBERICHT In Anlehnung an das Jahresthema 2014 von hotelleriesuisse bildet die Nachhaltigkeit den «grünen» Faden des vorliegenden Geschäftsberichts. Die skizzierten Nachhaltigkeits-Projekte sorgen über die Branche hinaus für Gesprächsstoff – und stehen symbolisch für das Engagement unserer Mitglieder und Partner im Bereich der Nachhaltigkeit. Ihnen gebührt ein grosser Dank für ihre Leistungen und das Vertrauen im Geschäftsjahr 2014. Über hotelleriesuisse hotelleriesuisse ist das Kompetenzzentrum für die Schweizer Hotellerie und vertritt als Unternehmerverband die Interessen der national und international ausgerichteten Hotelbetriebe. Seit 1882 steht hotelleriesuisse gemeinsam mit seinen knapp 3000 Mitgliedern, davon 2000 Hotels, für eine qualitätsbewusste und zukunftsorientierte Schweizer Hotel- und Beherbergungswirtschaft. Die von hotelleriesuisse klassierten Betriebe repräsentieren 65 Prozent der Schweizer Hotelbetten und generieren 75 Prozent der Logiernächte. hotelleriesuisse ist in allen Landesteilen und Sprachregionen präsent und beschäftigt 95 Mitarbeitende. Unsere Kernaufgaben Schweizer Hotelklassifikation Wirtschaftspolitische Interessenvertretung Nachwuchsförderung, Aus- und Weiterbildung Interessenvertretung der Hotelbranche in der Sozialpartnerschaft Herausgabe der unabhängigen Fachzeitung htr hotel revue Unsere Vision Die Schweizer Hotellerie ist das leistungsstarke Herz des Schweizer Tourismus. 3 hotelleriesuisse Inhaltsverzeichnis 4 Situationsbericht des Präsidenten und des CEO 7Verbandsorgane 8 Bildung: Gezielte und nachhaltige Nachwuchsförderung 10Partnerschulen 13 Organisation der Geschäftsstelle 14 Wirtschaftspolitik: Politische Weichenstellungen für die Schweizer Hotellerie 15 «Gut für alle» – 40 Jahre L-GAV 16 HOTELA: Sozialversicherung der Hotellerie auf Kurs 21 Kommunikation: Drehscheibe für kommunikative Dienstleistungen 22 Mitglieder: Unter guten Sternen 24 htr hotel revue: Starke Online-Präsenz – hochkarätige Gäste beim MILESTONE 2014 27 Kommentar zur Jahresrechnung 2014 28Bilanz 29Erfolgsrechnung 30 Bericht der Revisionsstelle 33 Umweltmanagement: hotelleriesuisse verbessert seine CO2-Bilanz hotelleriesuisse Situationsbericht des Präsidenten und des CEO Guglielmo L. Brentel Dr. Christoph Juen Ein verregneter Sommer, ein sonniger Herbst, späte Winterfreuden: Diese Wettervoraussetzungen haben die Schweizer Hotellerie gefordert. Übers Jahr resultiert ein Plus von 0,9 Prozent, was angesichts der miserablen Sommermonate als ansprechendes Resultat gewer- sind ein Weg, um den schwierigen Rahmenbedingungen mit dem starken Franken zu trotzen, die richtige Nische für seinen Betrieb zu finden und konsequent auf Qualität zu setzen. Sie erlauben auch, Emotionen und Erlebnisse statt den Preis in den Vorder- tet werden darf. grund zu stellen. hotelleriesuisse hat in den letzten Jahren zusammen mit Partnern an Lösungen gearbeitet, die dem Hotelier das Leben leichter machen. Mit dem L-GAV hat der Arbeitgeber innerhalb eines geordneten Rahmens ein durchaus flexibles Instrument zur Hand, das zudem Weiterbildungen von Mitarbeitenden honoriert. Das professionelle und mit Europa harmonisierte Klassifikationssystem von hotelleriesuisse garantiert ein hohes Qualitätslevel und erleichtert dank der Spezialisierungen eine gezielte Vermarktung. Die Schweizerische Gesellschaft für Hotelkredit verfügt über Mittel zur finanziellen Förderung von innovativen Konzepten in der Hotellerie und Schweiz Tourismus treibt die Erschliessung neuer, vom Euro unabhängiger Gästemärkte voran. Noch nicht mitgezogen hat die Politik. Den anlässlich der Krise von 2011 geäusserten Absichten müssen dringend Taten folgen. Regulierungslust und Bürokratisierungswut sind ungebremst und verunmöglichen Fortschritte bei der Verbesserung der Rahmenbedingungen. Das Wetter können wir genauso wenig beeinflussen wie das Weltgeschehen oder die Währungspolitik. Als Verband betätigen wir die Rädchen, die sich von uns bewegen lassen und die eine entsprechende Wirkung für die Tourismusbranche entfalten. In den Wahlkampf gegen die Mindestlohninitiative haben wir viel Kraft investiert und wurden mit einer deutlichen Ablehnung belohnt. Dasselbe gilt für die Ecopop-Initiative, die die knappe Zustimmung zur Masseneinwanderungsinitiative von Anfang Jahr nicht bestätigt hat. Die Frage, wie und woher wir genügend gut ausgebildetes Personal rekrutieren können, beschäftigt seit diesem Jahr sicher noch mehr als zuvor. Kreative Ideen sind gefragt, um die Jugend für die Berufe in der Hotellerie zu begeistern. Mit den ersten Schweizer Berufsmeisterschaften SwissSkills, die über alle Branchen hinweg organisiert wurden, bot sich eine hervorragende Plattform für die Präsentation unserer Berufe. In dieselbe Richtung geht der von hotelleriesuisse nun ebenfalls gesamtschweizerisch organisierte Tag der offenen Türen «Please Disturb». Motivierte Berufsleute sind die besten Botschafter für Nachwuchs in unserer Branche. Gerade in schwierigen Zeiten erwartet das Mitglied von uns mehr als das Erfüllen klassischer Verbandsaufgaben. Wir sind gefordert, neue Ideen zu entwickeln Für den einzelnen Hotelier gilt dasselbe wie für den Verband: Er muss an den Rädchen drehen, die er selber bewegen kann. Für den Hotelier steht die Zufriedenheit der Gäste zuoberst, für uns die Zufriedenheit unserer Mitglieder. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass die Zufriedenheit auch in schwierigen Zeiten hoch bleibt oder sogar noch wächst. und zu verbreiten. Manchmal hilft ein Blick in die Vergangenheit, in welcher man zum Beispiel auf das urschweizerische Allmendprinzip stösst: Die Bauern pflegen Kooperationen, die eine Symbiose aus Sozialismus und Kapitalismus darstellen. Kooperationen Guglielmo L. Brentel Dr. Christoph Juen PräsidentCEO STEFAN LANZ, GENERAL MANAGER HOTEL SCHEUBLE , ZÜRICH «Durch laufende und systematische Massnahmen konnten wir unseren Energieverbrauch und somit unsere Betriebskosten drastisch senken.» Power, People und Partner 2009 wurde das Hotel Scheuble als «Energie Pionier» ausgezeichnet und 2011 erhielt es den Preis «Hotel Energie PLUS» der Zürcher Hoteliers. Die beiden Zürcher Hotels, das Hotel Scheuble und das Hotel Alexander, haben sich als erste Hotels gemeinsam CO2 befreit. Das Engagement des Hotels Scheuble basiert zudem auf dem eigenen Nachhaltigkeitskonzept «THE POWER, PEOPLE & PARTNER» – Energieverbrauch senken, Mitarbeiter fördern und Partner fordern. www.scheuble.ch RENÉ DOBLER, CEO SCHWEIZERISCHE STIFTUNG FÜR SOZIALTOURISMUS «Reisebedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen sind ein zentrales Element unseres sozialtouristischen Auftrages.» «Ferien – zugänglich für alle» Mit dem Ziel, die Schweizer Jugendherbergen hindernisfrei zu gestalten, hat die gleichnamige Organisation gemeinsam mit der Stiftung «Denk an mich» im November 2013 das Projekt «Ferien – zugänglich für alle» lanciert. Einbezogen wird das ganze Dienstleistungspaket der Schweizer Jugendherbergen – von der Informationsbeschaffung im Internet bis hin zu den Betrieben. Menschen mit Behinderungen steht damit ein attraktives Ferienangebot innerhalb der Landesgrenzen zur Verfügung. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und soll Signalwirkung für die Schweizer Tourismusbranche haben. www.denkanmich.ch/ferien-zugaenglich-fuer-alle 7 hotelleriesuisse Verbandsorgane Entscheide der Delegiertenversammlung 24. Juni 2014, Davos Genehmigung der Jahresrechnung 2013 Ernennung zum Ehrenmitglied: Kurt Ritter, langjähriger CEO Rezidor Hotel Group 27. November 2014, Bern Genehmigung des Budgets 2015 Genehmigung der Anpassungen im Reglement über die Schweizer Hotelklassifikation und die Verwendung der entsprechenden Garantiemarken Genehmigung Kriterienkatalog 2015–2020 der Schweizer Hotelklassifikation Wiederwahlen Unabhängige Rekursinstanz, 3. Amtsperiode (Präsident: Hans Krebs; Mitglieder: Thierry Geiger, Monika Gasser, Roger Jutzi) Wiederwahlen Verbandsleitung, 3. Amtsperiode: Anne-Marie Minder, Patrik Scherrer Ersatzwahlen Verbandsleitung, 1. Amtsperiode: Jörg Arnold, Urs Zimmermann Wahl neuer Präsident, 1. Amtsperiode: Andreas Züllig Ernennung zum Ehrenmitglied: Guglielmo L. Brentel Delegiertenversammlung An der Delegiertenversammlung am 24. Juni 2014 in Davos gab vor allem die von langer Hand geplante Erhöhung des Mitgliederbeitrages zu reden. Aufgrund der im Vorfeld geführten Gespräche und der Voten an der Versammlung entschied sich die Verbandsleitung, das Traktandum um ein Jahr zurückzustellen. In einer Arbeitsgruppe mit Vertretern aus den Regionen wurde im zweiten Halbjahr intensiv über den zukünftigen Mittelbedarf des Verbandes diskutiert. Mit Kurt Ritter, ehemaliger CEO der Rezidor Hotel Group, wurde ein Hotelier zum Ehrenmitglied ernannt, der im Ausland viel für das Image der Schweizer Hotellerie geleistet hat. Der 7. Tag der Schweizer Hotellerie befasste sich mit der Interkulturalität von Mitarbeitenden und Gästen und deren Chance. Nach einem Grusswort von Valentin Vogt, Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbands, und einem Inputreferat von Prof. Winfried Ruigrok, Dozent an der Universität St. Gallen, diskutierten Branchenvertreter unter Leitung von Anna Maier die verschiedenen Aspekte eines multikulturellen Arbeitsumfelds. Die Delegiertenversammlung vom 27. November 2014 stand ganz im Zeichen der Neuwahlen in der Verbandsleitung. Die Delegierten wählten Andreas Züllig, Gastgeber und Eigentümer des Hotels Schweizerhof in Lenzerheide, zum neuen Präsidenten. Jörg Arnold, General Manager Hotel Storchen in Zürich, und Urs Zimmermann, Direktor Hotel Dellavalle, Brione, nehmen neu Einsitz in der Verbandsleitung. Der abtretende Präsident, Guglielmo L. Brentel, wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Am Nachmittag fand der Pre-Event zum Swiss Hospitality Investment Forum statt, das nächstes Jahr im Rahmen der Igeho erstmals stattfindet. Verbandsleitung Die zukünftige Finanzierung des Verbands war auch für die Verbandsleitung eines der vorrangigen Themen. Weiter galt es, die nötigen Richtungsentscheide für den Vollzug der Klassifikation 2014 zu fällen und neue Optionen für die htr hotel revue zu finden. Resultate dazu sind im nächsten Jahr zu erwarten. Beirat Das Thema Mitgliederbeitragserhöhung wurde auch im Beirat rege diskutiert. Interessiert nahmen die Teilnehmenden zudem Kenntnis von den wirtschaftspolitischen Tätigkeiten in diesem für die Branche wichtigen Abstimmungsjahr sowie von den Fortschritten der Bildungsstrategie von hotelleriesuisse. Ehrenmitglieder Alberto Amstutz (Orselina), Paul Barraud-Braun (Lausanne), Rosmarie und Emanuel Berger (Unterseen), Christoffel Brändli (Landquart), Guglielmo L. Brentel (Rapperswil-Jona), Robert O. Bucher (ChêneBougeries), Jean-Jacques Cevey (Montreux), André L. Chollet (Lausanne), Francis Clivaz (Versoix), Dumeni Columberg (Disentis/Mustér), Ernst Frauchiger (Valbella), Freddy Girardet (Féchy), Rosemarie GruberHofer (St. Niklaus), Urs Hitz (Binningen), Gottfried F. Künzi (Herrenschwanden), François Ph. Lachat (Porrentruy), Hans C. Leu (Eglisau), Kurt Ritter (Unterseen), Marius Robyr (Chermignon), Samuel Salvisberg (Chexbres), Georges Schneider (Val-d‘Illiez), Herbert A. Schott (Genf), Christian Seiler (Zermatt), Marco Torriani (Bellevue/Montreal), Walter Trösch (Valbella), Lydia und Martin Vogel (Ennenda), Jacques Zurbuchen (Ovronnaz). BILDUNG Gezielte und nachhaltige Nachwuchsförderung FAIRTRADE IM SCHULHOTEL REGINA INTERLAKEN Fairtrade ist nicht nur in der Branche ein Thema, sondern fand im Berichtsjahr auch Eingang ins Schulhotel. Um die Lernenden auf den fairen Handel einzustimmen, wurden im Regina Interlaken im 3. Lehrjahr drei entsprechende Unterrichtslektionen integriert. Im Herbst richteten Lernende für das ganze Haus ein Frühstücksbuffet mit Fairtrade-Produkten an. Das Thema wird künftig vom Internat weitergeführt – beispielsweise mit Früchten für die Pausenverpflegung, Frühstücksartikeln oder ganzen Fairtrade-Menus, welche als solche gekennzeichnet werden. Für den Herbst 2015 ist eine Ausweitung auf alle temporären Schulhotels geplant. Die Lernenden werden somit sensibilisiert und tragen die Nachhaltigkeit in die Ausbildungsbetriebe weiter. www.hotelbildung.ch/schulhotels Das Geschäftsfeld Bildung hat sich auch 2014 mit Überzeugung für eine zeitgemässe Aus- und Weiterbildung in der Branche engagiert. Unsere Mitglieder können auf eine umfassende Dienstleistung ihres Verbandes im Bereich Bildung zählen. 2014: Jahr der Berufsbildung und der Jubiläen Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat 2014 zum Jahr der Berufsbildung erklärt. Als Höhepunkt haben im September in Bern die ersten nationalen Berufsmeisterschaften SwissSkills stattgefunden. hotelleriesuisse hat im Rahmen der Hotel & Gastro formation (die Bildungsinstitution der Branchenverbände) am Anlass teilgenommen. Über 150 000 Besucherinnen und Besucher haben den rund 1000 jungen Berufsleuten während der fünftägigen Wettkämpfe über die Schultern gesehen. Erstmals waren neben den Köchen und den Restaurationsfachleuten die Hotelfachleute (HOFA) an einer solchen Berufsmeisterschaft vertreten. anschliessend der EQR (Europäischer Qualifikationsrahmen) ab 2016 die internationale Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen erleichtern. Umfangreiches Betreuungsangebot in der Grundbildung Die Grundbildung stellt einen wichtigen Pfeiler der Aufgaben von hotelleriesuisse dar. Mitglieder, die ihre Lernenden in einer unserer Berufsfachschulen respektive im Schulhotel ausbilden lassen, erhalten eine umfangreiche Betreuung. So haben die Mitarbeiterinnen des Fachbereichs Grundbildung & Betreuung 2014 über 340 Lehrbetriebe besucht, die rund 800 Lernende ausbilden. Im Rahmen von UpdateVeranstaltungen wurden zirka 200 Berufsbildnerinnen und Berufsbildner auf den neusten Stand bezüglich gesetzlicher und fachlicher Entwicklungen gebracht. Zudem konnten im Rahmen des Lehrmeisterkurses von hotelleriesuisse «Learning by doing» einige neue Ausbildungsverantwortliche für unsere Branche gewonnen werden. Der Beruf HOFA feierte 2014 zudem 40 Jahre eidgenössische Anerkennung. Dieses Ereignis wurde im Herbst zusammen mit dem Jubiläum «50 Jahre Schulhotelsystem» gewürdigt. Die Schaffung der Grundausbildung HOFA sowie des Schulhotelsystems sind wichtige Meilensteine im langjährigen Engagement von hotelleriesuisse in der Grundbildung. Vielseitige Marketingaktivitäten «Karriere beginnt mit einem Klick» – mit diesem Slogan wirbt die neue Plattform hotelbildung.ch für die Aus- und Weiterbildung in unserer Branche. Die Online-Plattform wurde vollständig überarbeitet und wird 2015 auch einen physischen Auftritt erhalten. Ein neues System, das die internationale Vergleichbarkeit von Abschlüssen vereinfachen soll, wurde 2014 initiiert – der Nationale Qualifikationsrahmen NQR. hotelleriesuisse hat sich zusammen mit Partnern am Pilotprojekt des SBFI beteiligt und für mehrere Abschlüsse anhand einer numerischen Hierarchie Probeeinstufungen vorgenommen. In unserer hochgradig mobilen Branche wird der NQR und daran Mit der Schaffung des Teilbereichs Marketing & Verkauf Bildung hat hotelleriesuisse sein Engagement in der Vermarktung von Grund- und Unternehmerbildung noch deutlicher unterstrichen. Das Nachwuchsmarketing wird erfolgreich über den Auftritt berufehotelgastro.ch vorangetrieben. hotelleriesuisse hat 2014 verschiedene weitere Bildungsaktivitäten umgesetzt. So beispielsweise den Tag der offenen Zimmer- 9 türen «Please Disturb», der im März 2014 erstmals national ausgetragen wurde. Über 270 Hotels ermöglichten einem interessierten Publikum einen Blick hinter die Kulissen. Am ersten national ausgetragenen Career Day in Bern nahmen über 180 Jugendliche, die kurz vor dem Lehrabschluss standen, teil. Für beide Anlässe hat direkt nach der Durchführung im Jahr 2014 die Organisation für das nächste Jahr begonnen. hotelleriesuisse ist davon überzeugt, dass den rückläufigen Lernendenzahlen in unserer Branche nur durch eine konsequente Erneuerung und Modernisierung der Berufsbilder begegnet werden kann. Im Rahmen seines strategischen Mandats bei Hotel & Gastro formation hat sich hotelleriesuisse deshalb stark dafür eingesetzt, sowohl den sich in Entwicklung befindenden neuen Beruf (Arbeitstitel) als auch die bestehenden Berufsbilder voranzubringen und auf die Bedürfnisse der Branche und des Nachwuchses auszurichten. Bildungspartner: Erweiterung des Netzwerks 2014 erhielt das Netzwerk der Hotel-Handelsschulen mit der Hotelière Franziska Anderegg eine neue Präsidentin der Prüfungskommission. Im Verbund der Hotelfachschulen (HF Thun, HF Passugg und EHL) stand die Konsolidierung der Beziehungen im Fokus. Neue und bewährte Köpfe setzen zusammen alles daran, eine Ausbildung auf gewohnt hohem Schweizer Niveau anzubieten. hotelleriesuisse konnte 2014 mit den Hotelfachschulen GATE in Nepal und YHI in China sein internationales Netzwerk von «Affiliate Schools» ausbauen. Die Zusammenarbeit mit den drei Partnerschulen (GATE in Nepal, YHI in China und ICHM in Australien) wird weiter intensiviert. Unternehmerbildung auf Kurs Das Nachdiplomstudium (NDS) zur Hotelmanagerin und zum Hotelmanager NDS HF ist nach wie vor die etablierte Weiterbildung für jede Hotelunternehmerin und jeden Hotelunternehmer. Wie jedes Jahr waren auch 2014 drei Zyklen des NDS aktiv. Im Rahmen des abschliessenden Zyklus 39 konnten 16 Diplomandinnen und Diplomanden ihre Urkunde entgegennehmen. 22 Studierende des Zyklus 40 haben ihre Module mit hohem Engagement absolviert und knapp 30 Berufsleute aus der Hotellerie haben mit Zyklus 41 ihre Weiterbildung begonnen. Der Studiengang erfreut sich nach wie vor grösster Beliebtheit. Die Inhalte, technischen Hilfsmittel und didaktischen Konzepte werden ständig weiterentwickelt. Veränderungen als Konstante Das Jahr 2014 stand erneut im Zeichen der Veränderung. So wurde im Frühjahr die Organisation des Geschäftsfeldes den heutigen Anforderungen angepasst und in fünf Fachbereiche (Grundbildung & Betreuung, Berufsfachschule Schulhotels, Unternehmerbildung, Marketing & Verkauf Bildung, Bildungspartner) gegliedert. Im Zuge dieser Reorganisation wurde auch beschlossen, das Büro Bellinzona per Ende 2014 zu schliessen und die Aufgaben neu aufzuteilen. Mitte des Jahres wurde der bisherige Leiter Bildung pensioniert und er hat seine Aufgaben seinem Nachfolger übergeben. Zudem wurde eine neue stellvertretende Leiterin Bildung ernannt. PARTNERSCHULEN Ecole hôtelière de Lausanne (EHL) In Zusammenarbeit mit der Universität Houston und der Polytechnischen Universität Hongkong lancierte die EHL einen neuen Master of Science HES-SO in Global Hospitality Business. Dieses Programm ist einzigartig und wird auf drei Kontinenten durchgeführt. Im Rahmen dieses Studiengangs werden zukünftige internationale Manager für die Hospitality Branche ausgebildet, um sie auf Positionen mit internationaler Ausrichtung vorzubereiten. Bei diesem Ausbildungsgang und den gemischten Klassen tauchen sie in verschiedene Kulturen ein, arbeiten an einem realen Forschungsprojekt und haben die Möglichkeit, drei Berufszertifikate zu erwerben. Gemeinsam mit STR Global gründete die EHL das Lausanne Hospitality Research Center (LHRC). Hotelfachschule Thun Im Herbst 2011 haben die ersten Studierenden den Bildungsgang der Hotelfachschule Thun nach einem revidierten Konzept begonnen. Diese Revision war nötig, weil mit dem altrechtlichen System der behördliche Rahmenlehrplan nicht erfüllt gewesen wäre. Anfang Dezember 2014 ging dieser von einem Expertenteam begleitete Referenzlehrgang erfolgreich zu Ende. Dank den Anpassungen wie beispielsweise der Verlängerung der Ausbildung um ein Semester erhalten die Studierenden einen klaren Mehrwert. ICHM Est. 1992 International College of Hotel Management International College of Hotel Management (ICHM) Anfang 2014 verlieh die australische Regulierungsbehörde dem ICHM eine Reakkreditierung für die Dauer von sieben Jahren. Später wurde das ICHM in Adelaide auch von Experten von hotelleriesuisse geprüft und erzielte erneut ein positives Ergebnis. Im September wurden 64 Absolvierenden aus 22 Ländern das Diplom von hotelleriesuisse sowie das Bachelor-Diplom verliehen. Zum ersten Mal absolvierte ein australischer Student ein Praktikum in der Schweiz. Swiss School of Tourism and Hospitality (SSTH) Nach der Übernahme durch die EHL und hotelleriesuisse stand das Jahr 2014 an der SSTH in Passugg im Zeichen der Weichenstellung und Profilschärfung. Im März übernahm Knut Rupprecht die Direktion der Schule. Durch seinen Impuls wird nach einer Neuüberarbeitung der Lehrgänge praktisches Arbeiten noch höher gewertet. Von der Erfahrung der Profis lernen, dieses Credo wird auch in der Küche verstärkt umgesetzt: Per Ende 2014 übernahm Gion Martin Fetz (vorher Dolder Grand) den Posten als Executive Chef an der SSTH. Global Academy of Tourism & Hospitality Education (GATE) 2014 war ein historisch bedeutendes Jahr für GATE. Ein Auditteam, zusammengesetzt aus Vertretern der Universität Zürich, der EHL und einem unabhängigen Auditoren des ICHM, führte ein umfassendes Audit in GATE in Nepal durch, um die Qualität der Ausbildungsstandards zu überprüfen. GATE wurde zur ersten Partnerschule von hotelleriesuisse in Asien ernannt. Der Diplomfeier in Nepal wohnten Christoph Juen, CEO hotelleriesuisse, und Ueli Schneider, Leiter Bildung hotelleriesuisse, sowie der nepalesische Tourismusminister und viele weitere Führungspersonen der Tourismusbranche Nepals bei. Yangzhou Hospitality Institute (YHI) Im September 2014 öffnete das Yangzhou Hospitality Institute (YHI) für die ersten 112 Studierenden erstmals seine Tore. Das YHI erhielt bereits grosse Unterstützung von der Branche und unterschrieb 14 Vereinbarungen mit bekannten Hotelmarken wie Marriott, Accor, Kempinski und BTG-Jinguo in China. Der Investor des YHI besitzt mehrere Hotels in China und versicherte, künftig Beschäftigungsmöglichkeiten für Studierende des YHI anzubieten. Ein weiterer wichtiger Schritt für das YHI ist die kürzlich mit der Emirates Academy getroffene Absichtserklärung für zukünftige Bildungsprojekte der Studierenden. CONRAD CADONAU, GESCHÄFTSLEITER STIFTUNG LA CAPRIOLA «Herzlichkeit und Freundlichkeit sind unerlässliche Tugenden für eine gewinnende und wertschätzende Gastfreundschaft. Diese Werte sind Angelegenheiten des Herzens, unabhängig der kognitiven oder physischen Begabungen und Fähigkeiten.» Lernende spenden vierstelliges Trinkgeld an Stiftung «La Capriola» Im Juni 2014 servierten angehende Hotel- und Gastrofachleute der Schweizerischen Schule für Touristik und Hotellerie (SSTH) geladenen Gästen im Rahmen ihrer praktischen Prüfung im Schweizerhof Lenzerheide ein Prüfungsmenu. Anstelle eines Trinkgeldes hatten die Gäste die Möglichkeit, einen Betrag zugunsten der Stiftung «La Capriola» zu spenden. Die Stiftung bildet seit über zehn Jahren Jugendliche mit Handicaps zu Berufsleuten aus und ermöglicht ihnen so die Integration in den regulären Arbeitsmarkt. Auch nach der Ausbildung werden die Jugendlichen weiter begleitet, etwa bei der Jobsuche oder als Ansprechpartner für künftige Arbeitgeber. Die Aktion der SSTH generierte insgesamt 1000 Franken. www.lacapriola.ch MICHAEL STUTZ, DIREKTOR HOTEL CHESA ROSATSCH , CELERINA «Innovative Produzenten sollen ihr Handwerk fortsetzen können, damit uns auch vergessene Nahrungsmittelsorten erhalten bleiben.» Slow Food Das Restaurant Stüvas Rosatsch im Hotel Chesa Rosatsch in Celerina hat im Sommer 2013 die Grundsätze von Slow Food eingeführt. Damit steht der Betrieb für Genuss, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion und biologische Vielfalt. Über 98 Prozent der Zutaten kommen aus dem Engadin, dem Bündnerland sowie anderen Schweizer Regionen und dem nahen Veltlin. Das Restaurant setzt auf hochwertige Produkte von Kleinstproduzenten. Die Speisekarte ist damit vollständig von der regionalen Verfügbarkeit der Produkte bestimmt. An sogenannten «Slow Tables» haben die Gäste zudem die Möglichkeit, die Produzenten persönlich kennenzulernen und Näheres über ihr Handwerk zu erfahren. www.rosatsch.ch 13 GESCHÄFTSSTELLE Organisation der Geschäftsstelle Organigramm per 31.12.2014 Delegiertenversammlung Beirat Verbandsleitung Guglielmo L. Brentel, Präsident, Anne-Marie Minder, Vizepräsidentin, Werner Affentranger, Thomas Egli, Pierre-André Michoud, Patrik Scherrer, Andreas Züllig Kommunikation Manuel Staub*** Wirtschaftspolitik Christophe Hans*** Assistenz CEO Sandra Heim*** CEO Dr. Christoph Juen* Nachhaltigkeit Sonja Seiffert Zentrale Dienste Marc Kaufmann** Jaques Biner*** (Stv.) Bildung Dr. Ueli Schneider** Nicole Meier*** (Stv.) Rechtsdienst Marc Kauffmann Berufsfachschule Schulhotels Daniel Thomet Mitglieder Thomas Allemann Daniel Beerli *** (Stv.) htr hotel revue Thomas Allemann Dr. Christoph Juen (Stv.) Finanzen Jacques Biner Grundbildung & Betreuung Barbara Holzhaus Klassifikation/QMS Daniel Beerli Redaktion Gery Nievergelt*** HR und interne Dienste Ursula Imhasly Bevc*** Unternehmerbildung Daniel Plancic Mitgliederbetreuung Barbara König Verlag Barbara König*** Informatik Gabriel Thomet*** Marketing & Verkauf Bildung Nicole Meier Partnerschaften Thomas Allemann Bildungspartner Dr. Ueli Schneider Daten-Erfa Barbara Friedrich Mitglieder und htr hotel revue Thomas Allemann** * Vorsitzender der Geschäftsleitung ** Mitglied der Geschäftsleitung *** Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung Per Ende 2014 waren 95 Mitarbeitende (7790 Stellenprozente) für hotellerie- suisse tätig. hotelleriesuisse beschäftigt insgesamt acht Lernende und zwei Praktikanten. Ein Hotelpraktikum als wertvolle Erfahrung Im Rahmen des Leitbildes, das hotelleriesuisse 2012 lancierte, wurden 2013 die wichtigste Zielgruppe, die Mitglieder, in den Fokus gerückt. Um die Bedürfnisse der Mitglieder aus erster Hand kennenzulernen, erhielten alle Mitarbeitenden von hotelleriesuisse zwischen August 2013 und September 2014 die Möglichkeit, ein Hotelpraktikum zu absolvieren. Zahlreiche Mitarbeitende haben davon profitiert und sind während jeweils dreier Tage in eine neue Tätigkeit eingetaucht. Jeder Mitarbeitende konnte aus 39 Hotelbetrieben in verschiedenen Regionen der Schweiz frei wählen. Im Rahmen des Praktikums lernten die Mitarbeitenden die wichtigsten Abläufe in einem Hotel kennen und erhielten Einblicke in die verschiedenen Arbeitsbereiche. Sie waren fester Bestandteil des Teams und unterstützten dieses im abwechslungsreichen Hotelalltag. Die gesammelten Erfahrungen sowie der spannende Austausch wurden von den Mitarbeitenden wie auch von den Praktikumsbetrieben sehr geschätzt. WIRTSCHAFTSPOLITIK Politische Weichenstellungen für die Schweizer Hotellerie NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IN DER HOTELLERIE Das von hotelleriesuisse in Auftrag gegebene Nachhaltigkeitsmonitoring zeigt erstmals umfassend auf, wo die Schweizer Hotellerie steht und wie sie sich in den letzten Jahren entwickelt hat. Die Ergebnisse weisen auf einen heterogenen Verlauf hin. In allen drei Nachhaltigkeitsdimensionen zeigt sich die Branche insgesamt nicht allzu dynamisch, aber in der Nische kommt Bewegung auf. Eine wachsende Anzahl von Betrieben betrachten Ökologie und Nachhaltigkeit als wichtige Aspekte ihrer Geschäftstätigkeit. Damit eröffnen sich für die Branche neue Chancen: Vielen Gästen sind die ökologischen und sozialen Auswirkungen ihrer Reisetätigkeit zunehmend wichtig. www.hotelleriesuisse.ch/nachhaltigkeit Gesetz über Zweitwohnungen hotelleriesuisse befürwortet den Gesetzesentwurf des Bundesrates, der sowohl die Forderung der Initianten als auch die Bedürfnisse der hauptsächlich betroffenen Regionen und auch der Hotelbranche berücksichtigt. Der Gesetzesentwurf unterstützt einerseits den Strukturwandel, da sich die Hoteliers über den Verkauf von Zweitwohnungen refinanzieren können. Andererseits wird der Umbau von Hotels in Zweitwohnungen gestattet, was zur Sanierung der Branche beitragen kann. Der Ständerat hat das Zweitwohnungsgesetz in einer ersten Lesung im Rahmen seiner Herbstsession behandelt. Er hat sich dagegen ausgesprochen, unwirtschaftliche Beherbergungsbetriebe in Wohnungen umnutzen zu können. hotelleriesuisse hat im Herbst sowohl die Ständeräte als auch die Mitglieder der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrats (UREK-N) ausführlich informiert. Zum Jahresende hat die UREK-N entschieden, im erwähnten Punkt auf den Vorschlag des Bundesrates zurückzukommen. Das Gesetz wird in der ersten Jahreshälfte 2015 vom Nationalrat behandelt. Umsetzung der Initiative «Gegen Masseneinwanderung» Das Jahr 2014 war von einem Richtungswechsel in der Einwanderungspolitik geprägt. hotelleriesuisse setzte sich mit Nachdruck gegen die Initiative «Gegen Masseneinwanderung» ein, denn gut 43 Prozent der Beschäftigten im Gastgewerbe sind ausländische Mitarbeitende. In den übrigen Wirtschaftsbereichen sind es zum Vergleich 24 Prozent. Die Initiative erschwert eine flexible Rekrutierung von Personal, insbesondere auch von in der Branche bereits heute schwer zu findenden Fachkräften. Im vergangenen Jahr hat sich hotelleriesuisse an mehreren Arbeitsgruppen beteiligt und konkrete Vorschläge zur Umsetzung der erwähnten Initiative unterbreitet. Sie hat sich mehrfach gegenüber Dachverbänden und dem Bundesrat eingeschaltet, damit letzterer eine Gesetzesvorlage verabschiedet, in der die spezifischen Bedürfnisse der Branche berücksichtigt werden. Nein zum Mindestlohn und Nein zu Ecopop Neben der Initiative zur Masseneinwanderung hat das Stimmvolk über fünf andere Themen abgestimmt, die für hotelleriesuisse von Bedeutung sind. Der Verband hat sich im Rahmen der Abstimmungskampagne mit Erfolg gegen die Initiative «Für den Schutz fairer Löhne» engagiert. Die Festlegung von Mindestlöhnen ist Sache der Sozialpartner, welche die Gegebenheiten und Bedürfnisse der Branche am besten kennen. Der allgemein verbindlich erklärte Gesamtarbeitsvertrag der Branche kennt seit Jahrzehnten Mindestlöhne. In der Initiative «Schluss mit der MWSt-Diskriminierung des Gastgewerbes» von GastroSuisse wird gefordert, dass der MWSt-Satz für das Gastgewerbe identisch mit dem für Grundnahrungsmittel ist. hotelleriesuisse hat diese Initiative unterstützt, da deren Annahme eine Diskussion über den einheitlichen Satz ermöglicht und somit eine langfristige Lösung bei der Mehrwertsteuer geschaffen hätte. Die Initiativen «Ecopop – Stopp der Überbevölkerung – zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen», «Schluss mit den Steuerprivilegien für Millionäre» und «Rettet unser Schweizer Gold» hat hotelleriesuisse sowie das Stimmvolk alle abgelehnt. Forschung und Innovation In den Bereichen Forschung und Innovation fungiert hotelleriesuisse als Bindeglied zwischen den Forschungspartnern und der Branche. Im Jahr 2014 hat das Kompetenzzentrum fast 200 Anfragen von Studenten, Schülern, Hoteliers und Beratern beantwortet. 15 L-GAV UND RECHT «Gut für alle» – 40 Jahre L-GAV AUF DER SICHEREN SEITE IN DER HOTELLERIE Die Leitlinie «Gute Verfahrenspraxis im Gastgewerbe» vermittelt einen Überblick über die wichtigsten gesetzlichen Bestimmungen und Verordnungen in der Lebensmittelsicherheit und konkrete Mindeststandards für die tägliche Arbeit im Hotelbetrieb. Bei der Erarbeitung der Hygiene-Leitlinie hat sich hotelleriesuisse insbesondere zum Ziel gesetzt, eine Leitlinie zu erstellen, die nachhaltig ist. So bezieht die Hygiene-Leitlinie ökonomische, ökologische und soziale Aspekte mit ein, lässt sich leicht aktualisieren und ist auf eine langfristige Anwendung ausgelegt. Gemeinsam mit Diversey Consulting bietet hotelleriesuisse entsprechende Schulungsangebote an. www.hotelleriesuisse.ch/sicherheit Unter dem Motto «Gut für alle» feierte der Schweizer L-GAV sein 40-jähriges Bestehen. Von dieser sozialen Errungenschaft profitieren heute über 200 000 Arbeitnehmende in rund 27 000 Betrieben. Gemeinsam übernehmen die Arbeitgeberverbände hotelleriesuisse, GastroSuisse und die SCA Swiss Catering Association mit den Arbeitnehmerverbänden Hotel & Gastro Union, Unia und Syna die Verantwortung für zeitgemässe Arbeitsbedingungen und die Förderung der Professionalität im Schweizer Gastgewerbe. Schritt für Schritt Die Erfolgsgeschichte des L-GAV beginnt 1917, als die Union Helvetia erstmals Bestrebungen in Bezug auf einen Gesamtarbeitsvertrag unternimmt. 1919 wurde der erste Landes-Gesamtarbeitsvertrag ratifiziert. Er war gültig bis 1921, wurde danach jedoch nicht mehr erneuert. 1947 wurden die Sozialverhältnisse über den sogenannten «Mehrstädte-Gesamtarbeitsvertrag» geregelt, welcher in Zürich, Bern, Basel und Lausanne gültig war. Aufgrund von dessen Erfolg folgten auch in weiteren Städten solche Verträge. 1954 regelte ein «Mehr-Regionen-Gesamtarbeitsvertrag» die Arbeitsbedingungen in den Regionen, wo bisher kein GAV abgeschlossen werden konnte. 1988 folgten Fortschritte in Bezug auf die Gleichstellung von Mann und Frau, indem Mindestlöhne für alle Beschäftigten im Schweizer Gastgewerbe geschlechtsunabhängig eingeführt wurden. Köchinnen und Köche wurden ebenfalls dem GAV unterstellt. 1998 wird der Vertrag für allgemein verbindlich erklärt. Ab Oktober 2010 wurden fünf Wochen Ferien eingeführt, Aus- und Weiterbildungen werden stark subventioniert und ab dem 1. Januar 2012 kam für alle der 13. Monatslohn ab dem ersten Arbeitstag hinzu. Mindestlöhne Im Rahmen der Lohnverhandlungen im Herbst 2013 haben die Sozialpartner entschieden, die Mindestlöhne per 1. Januar 2014 um die durchschnittliche Jahres- teuerung der Jahre 2009 bis 2012 anzupassen. Die Erhöhung der Mindestlöhne belief sich auf insgesamt 0,2 Prozent. Für Saisonbetriebe galt die Erhöhung auf die Sommersaison 2014 und für Saisonbetriebe, welche das ganze Jahr geöffnet haben, spätestens ab 1. Mai 2014. Per 1. Januar 2015 wurden die Mindestlöhne nicht erhöht und bleiben für das Jahr 2015 unverändert. Rechtsberatung Im Berichtsjahr wurde ein leichter Rückgang der Rechtsfragen verzeichnet. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Mindestlöhne für das kommende Jahr unverändert bleiben und der L-GAV keine weiteren Änderungen vorsieht. Die Abnahme ist primär bei Auskünften an die Arbeitnehmer festzustellen. Gegenüber dem Vorjahr haben die Anfragen per E-Mail leicht zugekommen. Erfreulich ist ebenfalls, dass vermehrt Anrufe aus der Westschweiz empfangen wurden. Am häufigsten wurden Auskünfte zu Fragen rund um Kündigungen, Sperrfristen und Mindestlöhne gegeben. Auskünfte Rechtsberatung 2014 (E-Mail und Telefon) Übrige 32 | 0,6 % Arbeitnehmer 410 | 7,3 % Arbeitgeber 5197 | 92,1 % Auskünfte Total 5639 Ø 4 70 pro Monat Ø23 pro Tag HOTELA Sozialversicherung der Hotellerie auf Kurs Die AHV-Ausgleichskasse, die Familienausgleichskasse (FAK), die Krankenkasse, die Versicherungen AG und die Vorsorgestiftung der HOTELA verzeichneten 2014 eine erneut positive Entwicklung. Besonders erfreulich ist das Kundenwachstum in den meisten Versicherungsbereichen. So vermeldete die AHVAusgleichskasse Ende 2014 einen Zuwachs von 71 Betrieben gegenüber dem Vorjahr. Die Kundschaft der Vorsorgestiftung vergrösserte sich sogar um 76 Betriebe. Dank einer ausgezeichneten Performance bei den Anlagen konnte die Vorsorgestiftung im Jahr 2014 den Deckungsgrad von 94,3 Prozent auf über 101 Prozent steigern. Zu diesem Erfolg trugen die neue Anlagestrategie und die neue Anlageorganisation der HOTELA entscheidend bei. Im Zuge der neuen Organisation wurde auch die Zusammensetzung der Anlagekommission verändert. Präsident der seit Januar 2014 paritätisch besetzten Kommission ist Marc Kaufmann, Mitglied der Geschäftsleitung von hotelleriesuisse. Noch näher bei den Kunden Die Kunden optimal betreuen und administrativ entlasten: Diese Strategie setzt die HOTELA Schritt für Schritt weiter um. Dazu gehört die Straffung der eigenen Organisation. Per 1. Juli 2014 reduzierte das Unternehmen die Zahl der Direktionen. Die Kundenbetreuung und der Dienstleistungsbereich haben in der Geschäftsleitung nun noch mehr Gewicht. Wie kundenorientiert die Mitarbeitenden agieren, zeigt der «Prix Goéland», den die HOTELA im Mai 2014 entgegennehmen durfte. Dieser Preis zeichnet das Westschweizer Unternehmen mit dem freundlichsten Telefonempfang aus. Verliehen wird er von der Ecole de Management et de Communication ESM, die 665 mittlere und grosse Firmen bei mehreren Kontakten getestet hat. Ausbau der Online-Dienstleistungen Mit HOTELA Full lancierte die HOTELA im Frühling 2014 ein umfassendes Lohnmanagement-System. Es richtet sich vor allem an kleinere Betriebe, wird inzwischen aber auch von grösseren Unternehmen genutzt. HOTELA Full ergänzt das bereits bestehende Versicherungsmanagement-Tool HOTELA+ perfekt. Die beiden innovativen Online-Plattformen sind eng vernetzt und vereinfachen die Abwicklung von Versicherungsereignissen sowie die Lohnadministration erheblich. «Simplify your Business» Die HOTELA ist überzeugt, dass für Unternehmen der Schlüssel zum Erfolg in der Vereinfachung liegt, in der Konzentration aufs Wesentliche. Dies bringt sie in ihrem neuen Werbeauftritt mit dem Slogan «Simplify your Business» zum Ausdruck. Sowohl auf Inseraten als auch im Geschäftsbericht würdigen bekannte Vertreter verschiedener Branchen die Leistungen der HOTELA. Ihre Statements sind ein starkes Zeichen der Solidarität mit ihrer Sozialversicherung. Fünf unter einem Dach Die HOTELA ist Spezialistin für alle fünf Sozialversicherungen. Sie ist die Verbandsausgleichskasse von hotelleriesuisse und versichert die Mitarbeitenden aller hotelleriesuisse Mitgliederbetriebe. Seit fast 70 Jahren steht die HOTELA im Dienst ihrer Gründerverbände, zu denen neben hotelleriesuisse, der SRV, Swiss Snowsports und senesuisse gehören. Fünf Sozialversicherungen unter einem Dach – das Konzept der HOTELA garantiert ihren Kunden eine umfassende Deckung, schafft Synergien, verringert den administrativen Aufwand und reduziert die Kosten. MARION PATZELT UND TORBEN SCHWARZ, DIREKTION BIOHOTEL UCLIVA , WALTENSBURG «Mit unserer langjährigen nachhaltigen Betriebsführung beweisen wir, dass sich Tourismus und Umweltschutz nicht widersprechen.» Öko-Pionier Unter dem Vorsatz des «sanften Tourismus» wurde 1983 das Ucliva als erstes Ökohotel der Schweiz eröffnet. Es verfolgt seither das Ziel, die Natur in der Surselva und die Umwelt zu schützen und für die nächsten Generationen zu erhalten. So verfügt das Hotel über einen grossen Warmwasserspeicher, der primär durch die Wärmerückführung der Kühl- und Tiefkühlanlagen gespeist wird. 100 Quadratmeter Sonnenkollektoren bringen weiteres Warmwasser hinzu. Den Rest übernimmt seit 1996 eine Holzschnitzelheizung. Als Biohotel werden in der Küche ausschliesslich Bioprodukte verarbeitet – wenn immer möglich aus der Region. Auch soziale Fairness wird gross geschrieben. Nach dem Grundsatz «Gute Arbeit muss auch gut bezahlt werden» erhalten alle Mitarbeitenden ein Gehalt das über dem Mindestlohn liegt. www.ucliva.ch DR. CHRISTOPH JUEN, CEO HOTELLERIESUISSE «Es gilt, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit mit einem ökologischen und sozialen Verantwortungsbewusstsein in Einklang zu bringen.» Taten statt Worte Im Rahmen der Nachhaltigkeits-Charta des Schweizer Tourismus und der verbandseigenen Nachhaltigkeitsstrategie engagiert sich hotelleriesuisse gezielt für nachhaltiges Handeln in der Branche. Ein Kernanliegen ist die konsequente Steigerung der Ressourcen- und Energieeffizienz. Damit leistet der Verband direkt und indirekt einen Beitrag zur Stärkung der Kostenbasis in den Hotelbetrieben und schafft Rahmenbedingungen zur Verkleinerung des ökologischen Fussabdruckes. Auch intern setzt der Verband auf eine ökologische Betriebsführung, die schrittweise verankert wird. 2011 hat hotelleriesuisse die ISO-Zertifizierung nach 14001:2004 erhalten und entsprechende Ziele zur Reduktion der Umweltbelastung definiert. Dabei werden die Mitarbeitenden aktiv in die entsprechenden Verbesserungsprozesse einbezogen. Gemäss dem Prinzip «Vermeiden – Reduzieren – Kompensieren» ist hotelleriesuisse seit 1. Januar 2014 klimaneutral. www.hotelleriesuisse.ch/nachhaltigkeit DIE GEMEINSCHAFT DES BEAU-SITE, HÔTEL-PENSION BEAU-SITE, , CHEMIN SUR MARTIGNY «Das Hôtel Beau-Site bietet vor allem ein schönes Erlebnis, eine neue Art zu arbeiten und die Möglichkeit, einen Betrieb in der Gemeinschaft an einem besonderen Ort zu führen, wo die Achtung vor dem Menschen und der Natur im Vordergrund steht.» Ruhepol Das authentisch gestaltete Hotel aus dem Jahr 1912, im Herzen der Alpen in Chemin-Dessus bei Martigny gelegen, positioniert sich als ökologische Einrichtung, die sich ganz der Musse seiner Gäste verschrieben hat. Die 13 Zimmer sind schlicht und stilvoll eingerichtet. Auf Fernseher und Radio wird bewusst verzichtet – dafür gibt es eine hauseigene Bibliothek. Im Bistro kann man vegetarische Bio-Küche geniessen. Sonnenkollektoren und eine Pelletheizung gewährleisten die Wärmeversorgung. www.chemin.ch 21 KOMMUNIKATION Drehscheibe für kommunikative Dienstleistungen BIKE TO WORK Im Fahrtwind zur Arbeit – mit Rückenwind durch den Arbeitstag. Mit diesem Slogan führte Pro Velo Schweiz auch 2014 die Aktion «bike to work» durch. Seit der Lancierung 2005 stiegen die Teilnehmerzahlen kontinuierlich. Im Berichtsjahr nahm hotelleriesuisse bereits zum dritten Mal teil. Die beiden Teams mit je vier Teammitgliedern haben sich während des Monats Juni einen fairen sportlichen Wettkampf geliefert und insgesamt 896 Kilometer erfahren. Mit der Teilnahme an der Aktion verfolgt hotelleriesuisse das Ziel, das nachhaltige Bewusstsein der Mitarbeitenden für Gesundheit und Bewegung und die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln zu fördern. www.biketowork.ch Die Schweizer Hotellerie stiess auch 2014 auf grosses Medieninteresse und erzielte eine entsprechend hohe Medienresonanz. So beantwortete die Medienstelle von hotelleriesuisse rund 300 Anfragen. Damit bewegt sich der Verband auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr. Die Themen waren vor allem durch die für den Tourismus und die Hotellerie bedeutsamen Volksabstimmungen geprägt. Aber auch die Position des Verbands gegenüber Online-Buchungsplattformen und Airbnb wurde 2014 oft nachgefragt. e-Newsletter – stets gut informiert Der elektronische Newsletter, der seit Anfang 2012 im Einsatz ist, hat sich als offizielles Sprachrohr an die Mitglieder etabliert. Unter den rund 8600 Abonnenten, die 2014 monatlich mit dem e-Newsletter bedient wurden, befinden sich aber auch weitere interessierte Kreise wie etwa die Medienschaffenden. Mit dem Newsletter informiert der Verband über seine Positionen zu aktuellen Geschehnissen auf politischer und wirtschaftlicher Ebene und seine Aktivitäten, beispielsweise in den Bereichen Bildung, Klassifikation und Recht, sowie Angebote der Preferred Partner. Einheitlicher Webauftritt Nachdem im Vorjahr das Projekt für die Anpassung der Regionalverbands-Webseiten an das Corporate Guglielmo L. Brentel an der Jahresmedienkonferenz von Schweiz Tourismus Design des Verbands erfolgreich gestartet werden konnte, wurden 2014 vier weitere Webseiten entsprechend umgesetzt. Damit zeigen sich nun die Webseiten vom Kantonalen Hotelier-Verein Aargau, von Hotellerie Bern+ Mittelland, vom Hotelier-Verein Berner Oberland, von hotellerie ostschweiz, von hotelleriesuisse Ticino, vom Walliser Hotelier-Verein, von der Association Romande des Hôteliers und von Zentralschweiz Hotels im einheitlichen Erscheinungsbild. Mit der neuen Webseite von Luzern Hotels wurde das Design zudem auch bei einer Sektions-Webseite übernommen. Anlässe von und mit hotelleriesuisse Auch im Berichtsjahr hat hotelleriesuisse zahlreiche Events mit grossem Erfolg durchgeführt sowie an wichtigen Branchenanlässen teilgenommen. Im Rahmen der Jahresmedienkonferenz von Schweiz Tourismus vertrat Guglielmo L. Brentel die Interessen der Schweizer Hotellerie. Der MILESTONE. Tourismuspreis Schweiz wurde im November im Kursaal Bern zum 15. Mal vergeben. Die strahlenden Preisträger, renommierten Referenten und zahlreichen Gäste trugen zu einem unvergesslichen Anlass bei. Weitere wichtige Meilensteine für den Verband waren der Auftritt von hotelleriesuisse an der ITB sowie der Lobby-Anlass Polit-Dîner im Dezember. OMBUDSSTELLE Offenes Ohr für Gäste und Gastgeber Die Ombudsstelle behandelt Anfragen und Beschwerden zur gesamten schweizerischen Hotellerie und ist für Gäste und Hoteliers kostenlos. Ombudsfälle in der Übersicht Reklamationen aus der Schweiz Reklamationen aus Europa Reklamationen aus Übersee Total Reklamationen Lösung gefunden Keine Lösung gefunden 2014 110 35 22 167 2013 114 41 14 169 153 14 156 13 MITGLIEDER Unter guten Sternen AUSGEZEICHNET Da Gäste bei der Hotelwahl vermehrt Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen, hat hotelleriesuisse 2013 die Spezialisierungen «Green Living» und «Sustainable Living» ins Leben gerufen. Während bei «Green Living» vor allem Massnahmen im Bereich der Ökologie gefordert sind, deckt die Spezialisierung «Sustainable Living» alle Dimensionen der Nachhaltigkeit ab. Die Vergabe der Spezialisierungen stützt sich vollständig auf bestehende Umwelt- und Nachhaltigkeitslabels oder -zertifikate ab. Seit der Einführung dieser beiden Spezialisierungskategorien konnten über 100 Hotels mit der Spezialisierung «Green Living» und fast 50 mit der Spezialisierung «Sustainable Living» ausgezeichnet werden. www.hotelleriesuisse.ch/spezialisierungen 2014 war für die Klassifikation ein Übergangsjahr. Die neue Gültigkeitsdauer der Hotelsterne und der neue Auditrhythmus wurden rollend eingeführt und die Revision der Hotelklassifikationskriterien 2015–2020 abgeschlossen. 2014 wurden deshalb nur rund 450 Hotels auditiert; künftig werden es jeweils rund 720 Betriebe pro Jahr sein. Damit wird auch die 2013 eingeleitete Professionalisierung des Normenvollzugs finalisiert. Abschluss Reorganisation der Gremien Mit der Einführung des Reglements der Expertengruppe für Normentwicklung (ENOR) und den Anpassungen der Strukturen der Unabhängigen Rekursinstanz (URI) konnte die Reorganisation aller Gremien der Schweizer Hotelklassifikation abgeschlossen werden. Der Umbau der URI erfolgte mit dem Ziel, eine stringente Struktur zum Nationalen Auditorenpool (NAP) zu schaffen und dem grossen Rückgang der Rekurse Rechnung zu tragen. Ab 2015 setzt sich die URI deshalb nur noch aus vier Mitgliedern und dem Präsidenten zusammen. Analog dem Modell des NAP werden aus diesem Gremium ab 2015 zwei Mitglieder als lizenzierte LeadAuditoren sowie drei Mitglieder als Co-Auditoren fungieren. Der NAP ist dabei für die erstinstanzliche und die URI für die zweit- und somit letztinstanzliche Überprüfung der Klassifikationskriterien zuständig. Revision Hotelklassifikationskriterien 2015–2020 Unter der Führung der Schweiz wurde die neuste Revisionsphase des europäischen Kriterienkataloges abgeschlossen. Auch die Schweizer Anpassungen, die insbesondere die Kriterien der Basiskategorie Swiss Lodge betreffen, wurden entsprechend vorgenommen. Die Delegierten von hotelleriesuisse stimmten den Kriterien vollumfänglich zu. Damit kann die Einführung wie geplant Anfang 2015 erfolgen. Bei der Revision der europäischen Kriterien wurde ein klarer Akzent auf den Themenbereich Schlafkomfort gesetzt. Weitere Anpassungen fanden in den Bereichen Internet-Konnektivität, Gästesicherheit und Nachhaltigkeit statt. Die neuen Kriterien wurden vor der Einführung bei rund 25 Hotels getestet. Nachdem das Sekretariat der Hotelstars Union 2013 von hotelleriesuisse geführt wurde, erfolgte im Sommer 2014 die ordentliche Übergabe dieser Geschäfte an Österreich. Gute Noten für hotelleriesuisse Gemäss einer bei den Hotelmitgliedern durchgeführten Umfrage sind die Hoteliers sehr zufrieden mit der Arbeit des Verbands. So werden beispielsweise Services wie Weiterbildung, Rechtsdienst, hoteljob.ch oder auch die htr hotel revue als sehr wichtige Dienstleistungen mit sehr guter Qualität beurteilt. Auch die Lobby-Themen, die hotelleriesuisse betreut, werden als sehr wichtig eingestuft und die Behandlung derselben erhält mehrheitlich gute bis sehr gute Noten. Zudem geniesst die Klassifikation einen hohen Stellenwert. Diese wird auch künftig als ein wichtiges Instrument für die richtige Positionierung am Markt erachtet. Entwicklung der Mitgliedschaften Die Mitgliederzahlen blieben 2014 stabil. hotelleriesuisse konnte im Berichtsjahr 78 neue Hotelmitglieder gewinnen. Diesen Eintritten stehen 84 Austritte gegenüber, die mehrheitlich auf Betriebsschliessungen zurückzuführen sind. Insgesamt resultiert ein erfreulicher Zuwachs von 678 Zimmern und 1653 Betten. Per Ende 2014 verzeichnete hotelleriesuisse somit 2000 Hotelmitglieder, was einer Veränderung von –6 Betrieben gegenüber dem Vorjahr entspricht. In der Kategorie Restaurants sind 2014 66 neue Betriebe dazugekommen. 23 Mitgliederbestand 2014 Kat. P | 10 % 307 Kat. H | 68 % 2000 Kat. U | 7 % 207 Kat. R | 15 % Hotels Kat. H 464 Restaurants Kat. R Unternehmungen Kat. U Persönliche Mitglieder Kat. P NACHHALTIGE PARTNER Den Nachhaltigkeitsgedanken teilt hotelleriesuisse auch mit seinen Partnern: Schwob, Saviva, Swisscom (Preferred Partner); Max Havelaar, myclimate, Diversey Consulting (Kooperationspartner); HUBERT (Business Partner). Eine Zusammenarbeit findet unter anderem mit folgenden Organisationen statt: Stiftung «Denk an mich», Claire & George Hotelspitex, United Against Waste, Öbu/Proofit, Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW). swisshoteldata.ch – mehr als eine Datenbank 2014 wurde swisshoteldata.ch als umfassendes Hotelverzeichnis realisiert. Dabei werden alle relevanten Hotelinformationen auf einer einzigen Plattform verwaltet und müssen künftig nicht mehrfach aktualisiert werden. Im Rahmen unserer Beteiligung an der Switzerland Travel Center AG und der strategischen Partnerschaft mit Schweiz Tourismus ermöglicht die Datenbank eine Konzentration der Daten sowie eine maximale Datenveredelung. Der Aufwand für den Hotelier soll dadurch massiv reduziert werden. Dank bestehenden und geplanten Schnittstellen stehen diese Daten auch Regionalverbänden, Tourismusorganisationen und weitern touristischen Leistungsträgern zur Verfügung. Alle Mitglieder von hotelleriesuisse haben unentgeltlichen Zugang zur Schweizer Hoteldatenbank. Seit November 2014 werden die Daten zudem als Hotelportraits im elektronischen Hotelverzeichnis ebenfalls auf www.swisshoteldata.ch publiziert. 70 Jahre ERFA: Austausch fördern 2014 feierten die ERFA-Gruppen von hotelleriesuisse ihr 70-Jahre-Jubiläum. 1944 wurde auf Initiative von Hans Schellenberg die erste ERFA-Gruppe gegründet mit dem Ziel, den Erfahrungsaustausch unter gleichgesinnten Hoteliers zu fördern. Heute betreut hotelleriesuisse 15 ERFA-Gruppen mit rund 165 Teilnehmern. Wer nicht aktiv in einer ERFA-Gruppe teilnimmt, kann seine Betriebskennzahlen dennoch jährlich mit den Benchmark-Zahlen der ERFA-Gruppen vergleichen lassen oder einen anonymen Lohnvergleich vornehmen. Mit dem STAR Benchmarking bietet hotelleriesuisse zudem ein online basiertes Tool zur monatlichen Beurteilung der Preisstrategie und zur Messung der eigenen Performance im Bereich Auslastung, Durchschnittspreis, RevPAR und Marktanteil. Aktuell nutzen rund 450 Betriebe dieses Tool, das Mitgliedern von hotelleriesuisse gratis zur Verfügung steht. Partnerschaften ausbauen und weiterführen Partnerschaften spielen bei hotelleriesuisse eine zentrale Rolle. Entsprechend wurde die Zusammenarbeit mit den bestehenden Partnern im Berichtsjahr weiter gepflegt und vertieft. Mit den verschiedenen Partnerschaftsmodellen verfolgt hotelleriesuisse das Ziel, die Branche durch die Bündelung von Kompetenzen zu stärken und einen Mehrwert für die Mitglieder zu schaffen. Seit Mitte 2014 ist Samsung Electronics Switzerland neuer Preferred Partner von hotelleriesuisse. Dank der Preferred Partnerschaft mit Saviva konnte hotelleriesuisse zudem mit der Migros eine Zusammenarbeit im Rahmen des Cumulus Extra Programms eingehen. Diese Plattform öffnet den Mitgliedern von hotelleriesuisse exklusiv einen Markt von rund 2,8 Millionen Cumulus-Teilnehmern. Das gemeinsame Beraternetzwerk von hotelleriesuisse und CURAVIVA zählt 97 Beratungsunternehmen, davon 64 mit Hotelkompetenz. Die drei Expertenforen «Input» erfreuten sich mit rund 60 Teilnehmern pro Anlass grosser Beliebtheit und waren alle in kürzester Zeit ausgebucht. htr hotel revue Starke Online-Präsenz – hochkarätige Gäste beim MILESTONE 2014 Die Erfolgsbilanz für die htr hotel revue im Jahr 2014 ist vor allem im Online-Bereich erfreulich. Für das Stellenportal www.hoteljob.ch konnte das anvisierte Umsatzziel übertroffen werden. Auch die Zugriffszahlen sind mit durchschnittlich über 40 000 Visits pro Monat sehr positiv und gegenüber dem Vorjahr deutlich höher ausgefallen. Gleichzeitig erfreuen sich das Newsportal www.htr.ch wie auch die wöchentlich erscheinenden htrNews stetig wachsender Beliebtheit. Die Gewinner des MILESTONE 2014 Die im Jahr 2013 eingeleiteten Massnahmen mit dem Schwerpunkt All-Media beginnen zu greifen. So besuchen mittlerweile pro Monat durchschnittlich über 30 000 Nutzer die Webseite und informieren sich täglich über die Aktualitäten der Branche. Bis Ende Jahr wird htr.ch die Schwelle von einer Million Seitenaufrufen deutlich überschritten haben. Das ist beachtlich, wenn man die überschaubare Grösse der Tourismusbranche in Betracht zieht. Zur Umsetzung der All-Media-Strategie zählt auch die Herausgabe des Magazins hotel gourmet welten, das 2014 sechsmal der htr hotel revue beigelegt war. Mit einem optimierten optischen Auftritt, dem Beizug prominenter Kolumnisten sowie exklusiven Geschichten aus Hotellerie und Gastronomie konnte das Magazin die Beachtung weiter steigern. Herausfordernd bleibt die Situation beim Stellenmarkt im Print. Die gedruckten Stelleninserate werden je länger, je mehr nur noch gezielt für Kaderstellen genutzt, da das gedruckte Inserat auch Kandidaten anspricht, welche nicht aktiv auf Stellensuche sind. Dank der Kooperation mit der Hotellerie et Gastronomie Zeitung wird der gedruckte Stellenmarkt Woche für Woche an bis zu 40 000 Empfänger versendet und deckt so den für Fachstellen interessanten Markt optimal ab. Die Fach- und Praxisberichte, welche sowohl auf der Stellen- wie auch auf der Immobilienseite angeboten werden, gewährleisten eine hohe Beachtung für die Beilage PROFIL. Als guter Jahrgang erwies sich der MILESTONE. Tourismuspreis Schweiz 2014. Beim bedeutendsten Tourismuspreis der Schweiz, der von der htr hotel revue und hotelleriesuisse ausgerichtet wird, zählte die Hotellerie zu den grossen Gewinnern. Drei der sechs Milestones, die für innovative Projekte vergeben werden, gingen an die Hoteliers. Zu einem gesellschaftlichen Höhepunkt wurde die Preisverleihung im Berner Kursaal auch dank neuer Bühnengestaltung und prominenter Gäste wie Bundesrätin Doris Leuthard, Staatssekretärin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch vom Seco oder SRG-Generaldirektor Roger de Weck. Informationen zum MILESTONE gibt es unter www.htr-milestone.ch. DANIEL SCHNEITER, ENAW-COACH «Die von uns vorgeschlagenen Massnahmen müssen wirtschaftlich sein.» Leuchtturm – Energieeffiziente Bündner Hotels Vor dem Hintergrund der bis ins Jahr 2020 massiv steigenden CO2-Abgabe hat hotelleriesuisse Graubünden im März 2013 das Projekt «Leuchtturm – Energieeffiziente Bündner Hotels» lanciert. Ziel des Projekts ist, so viele Hotelbetriebe wie möglich zu motivieren, an einem Programm der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) teilzunehmen und sich so durch eine Zielvereinbarung mit dem Bundesamt für Umwelt von der CO2-Abgabe befreien zu lassen. Das Echo ist überwältigend: Bis heute haben sich 98 touristische Betriebe verpflichtet, ihren Energieverbrauch und damit den CO2-Ausstoss bis 2020 massiv zu reduzieren. Die beteiligten Hotelbetriebe bieten 35 Prozent der Zimmer der Bündner Hotellerie an und verzeichnen 50 Prozent der Übernachtungen. Diese Leuchtturm-Betriebe setzen Nachhaltigkeit in die Tat um: Bis 2020 sparen die Leuchtturm-Hotels 68 Gigawattstunden fossile Energie und 26 Gigawattstunden Strom, 18 100 Tonnen CO2 und 22 Millionen Franken. Das Engagement der Leuchtturm-Hotels ist schweizweit vorbildlich. 2014 gewann das Projekt den Umweltpreis im Rahmen des MILESTONE. Tourismuspreis Schweiz in der Kategorie Umwelt. Im Januar 2015 wurde das Projekt vom Bundesamt für Energie mit dem Watt d’or 2015 in der Kategorie Gesellschaft ausgezeichnet. www.leuchtturm-hotels.ch SUSANNE GÄUMANN, GESCHÄFTSLEITERIN CLAIRE & GEORGE STIFTUNG «Die zahlreichen, positiven Rückmeldungen bestätigen, dass Claire & George Hotelspitex eine Lücke deckt. Der Bedarf nach individuellen Ferien mit ambulanter Pflegeunterstützung wird aufgrund der demografischen Entwicklung weiter zunehmen.» Gepflegter Urlaub für alle Claire & George Hotelspitex ermöglicht individuelle Ferien im Hotel für junge und alte Menschen mit pflegerischem Unterstützungsbedarf, zum Beispiel aufgrund alters-, gesundheits- oder unfallbedingter Einschränkungen. Die 2013 gegründete Claire & George Stiftung fungiert dabei als Vermittlungsplattform zwischen Ferienanbietern, Kunden und Anbietern von ambulanten Pflege- und Unterstützungsdienstleistungen. Aktuell verfügt die Stiftung über 50 Hotelpartner in der ganzen Schweiz. hotelleriesuisse ist im Stiftungsrat vertreten und unterstützt das Bestreben der Stiftung, pflegebedürftigen Gästen und ihren mitreisenden Ehepartnern, Eltern, Kindern oder Freunden gemeinsamen, gepflegten Urlaub zu ermöglichen. Im vergangenen Jahr wurden 1000 Logiernächte vermittelt. www.claireundgeorge.ch 27 KOMMENTAR JAHRESRECHNUNG Kommentar zur Jahresrechnung 2014 Der Umsatz für das Geschäftsjahr 2014 beläuft sich auf 25,8 Millionen Franken und bleibt damit hinter den Erwartungen für das Jahr 2014 zurück. Dank der Umsetzung der Bildungsstrategie und verschiedener Sparmassnahmen konnte das Geschäftsjahr mit einem besseren Ergebnis als erwartet, einem Aufwandsüberschuss von 77 000 Franken, geschlossen werden. Der prognostizierte Verlust beläuft sich auf über 400 000 Franken. Im Vergleich zum Budget wird beim Umsatz eine Abweichung von 400 000 Franken verzeichnet. Diese lässt sich mit den weiterhin sinkenden Einnahmen aus den Werbe- und Stelleninseraten der Wochenzeitschrift htr hotel revue erklären, was einmal mehr die Situation auf dem Markt widerspiegelt. Die anderen Leistungen und Beiträge konnten stabilisiert beziehungsweise durch ungeplante Einnahmen kompensiert werden. Dabei handelt es sich um Projekte, die von Innotour unterstützt werden, um Handelspartnerschaften sowie um Verträge, die im Rahmen der Ausbildung geschlossen wurden. Des Weiteren wurde das Geschäftsjahr 2014 von ausserordentlichen, nicht periodischen Erträgen getragen. Dank der Umsetzung der Bildungsstrategie wurden deutliche Einsparungen bei den Personalkosten erzielt. Die Aufwendungen für Verwaltung, IT, Public Relations und Marketing sowie die Projektkosten liegen insgesamt unter den Prognosen. Die direkten Kosten wurden ebenfalls deutlich gesenkt, insbesondere in den Schulhotels und bei der htr hotel revue. Die Gesamtkosten wurden um fast eine Million Franken reduziert. Eine nicht unwesentliche Anzahl an Projekten wurde in den verschiedenen Geschäftsbereichen mithilfe der aus zweckgebundenen Beiträgen gebildeten Reservefonds finanziert. Dabei sind insbesondere die Einführung der Bildungsplattform, die Förderung der Berufe bei den SwissSkills, dem Career Day sowie der Hotelschau Please Disturb, der MILESTONE, die ITB in Berlin, die Mitgliederumfrage, die Unterstützung bei der Abstimmungskampagne sowie Publikationen und Studien zugunsten der Branche zu nennen. Nach Verbuchung des Ausgabenüberschusses betrug das ungebundene Kapital per 31. Dezember 2014 rund vier Millionen Franken oder 23,3 Prozent der Bilanzsumme. Das gesamte Eigenkapital des Verbandes, das heisst die Summe aus ungebundenem und zweckgebundenem Kapital, ist trotz des Verlustes von 77 000 Franken am Ende des Geschäftsjahres 2014 um 190 000 Franken gestiegen. hotelleriesuisse Bilanz per 31. Dezember 2014 Aktiven Umlaufvermögen 31.12.2014 31.12.2013 in Tsd. CHF in Tsd. CHF Flüssige Mittel 120 418 Wertschriften 301 301 5 819 5 224 126 208 Debitoren aus Lieferungen und Leistungen Übrige Forderungen Verbandsbetriebe, Stiftungen Transitorische Aktiven 2 80 1 132 764 7 500 6 995 Anlagevermögen Sachanlagen Mobilien, Einrichtungen, Fahrzeuge Immobilien 749 854 5 560 5 758 Finanzanlagen Wertschriften Total Aktiven Passiven Fremdkapital 3 230 2 896 9 540 9 508 17 039 16 503 31.12.2014 31.12.2013 in Tsd. CHF in Tsd. CHF Kurzfristige Bankverbindlichkeiten 418 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 674 959 Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 300 300 Übrige Kreditoren 678 461 Transitorische Passiven 4 118 3 699 Mittel- und langfristige Verbindlichkeiten 4 475 4 875 Rückstellungen 204 227 10 867 10 521 Verbandskapital Zweckgebundenes Kapital Reservefonds für Interessenvertretung 424 450 Reservefonds für PR und Marketing 512 442 Reservefonds für Aus- und Weiterbildung 1 271 1 047 2 207 1 939 4 042 4 125 Ungebundenes Kapital Kapital am 1. Januar Mehraufwand Kapital am 31. Dezember Total Passiven –77 –82 3 965 4 042 17 039 16 503 29 Erfolgsrechnung 2014 Ertrag 2014 2013 in Tsd. CHF in Tsd. CHF Handelsertrag 3 085 3 338 Dienstleistungsertrag 9 794 9 772 12 838 13 139 Beiträge und Erträge aus Lizenzen Erträge aus Rückerstattungen Aufwand Aufwand für Material, Waren und Dienstleistungen 144 191 25 861 26 439 2014 2013 in Tsd. CHF in Tsd. CHF Materialaufwand 1 098 1 076 Aufwand für Drittleistungen 3 640 3 955 4 737 5 031 11 357 11 499 2 263 2 293 Personalaufwand Personalaufwand Sozialversicherungsaufwand Übriger Personalaufwand 705 595 14 326 14 388 Sonstiger Betriebsaufwand Raumaufwand 778 829 Unterhalt mobile Sachanlagen, Leasing 28 27 Fahrzeugaufwand 10 10 Sachversicherungen 34 24 Energie- und Entsorgungsaufwand 37 37 Verwaltungs- und Informatikaufwand 2 961 3 132 Werbeaufwand 1 666 1 689 Übriger Betriebsaufwand 472 359 Finanzaufwand 110 106 Abschreibungen Ordentliches Betriebsergebnis Ausserordentlicher und betriebsfremder Erfolg 432 495 6 528 6 709 271 311 2014 2013 in Tsd. CHF in Tsd. CHF Ausserordentlicher und betriebsfremder Ertrag 1 923 1 712 Ausserordentlicher und betriebsfremder Aufwand 2 271 2 105 –348 –393 –77 –82 Gesamtergebnis, Mehraufwand BERICHT DER REVISIONSSTELLE hotelleriesuisse, Schweizer Hotelier-Verein (SHV), Bern Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung von hotelleriesuisse, Schweizer Hotelier-Verein (SHV), bestehend aus Bilanz und Erfolgsrechnung (Seiten 28 und 29), für das am 31. Dezember 2014 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Verantwortung der Verbandsleitung Die Verbandsleitung ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Vorstand für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich. Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2014 abgeschlossene Geschäftsjahr dem schweizerischen Gesetz und den Statuten. Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen. In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben der Verbandsleitung ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert. Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen. KPMG AG Martin HirsigerCristan Haldi Zugelassener Revisionsexperte, Leitender Revisor Gümligen-Bern, 27. Februar 2015 Zugelassener Revisionsexperte SIMON V. UND GABRIELA JENNY, DIREKTION HOTEL CASTELLO DEL SOLE , ASCONA «Die Kombination von Ruhe und Natur sowie der Genuss von lokalen, authentischen Landwirtschaftsprodukten aus dem Eigenanbau sind Werte, die der Hotelgast der Zukunft immer stärker nachfragt – im Castello del Sole findet er sie.» Naturprodukte aus erster Hand Das Castello del Sole ist eingebettet in das rund 150 Hektar grosse Landwirtschaftsgebiet «Terreni alla Maggia». Neben dem Naturschutzgebiet an der Maggia-Mündung hat hier eine ökologische Landwirtschaft seit dem 16. Jahrhundert Tradition. Hochwertige Produkte wie Weine, Risotto-Reis, Getreide für Pasta, Kartoffeln, Spargeln und Obst werden für den Eigenverbrauch im Castello del Sole sowie für den Weiterverkauf produziert. Hier wird auch der erste und einzige Schweizer Reis angepflanzt. Das jüngste Produkt, die «Pasta Nostrana Ticinese», wird ebenfalls aus eigenem Hartweizen hergestellt. www.castellodelsole.ch KURT BIERI, VERANTWORTLICHER FÜR NACHHALTIGKEIT, SUNSTAR HOTELS «Nicht nur davon reden, sondern umsetzen, im Interesse unserer Natur – auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten für die Ferienhotellerie.» Klimaneutrale Ferien Mit der am 1. Mai 2008 eingeführten kompletten Klimaneutralität ist Sunstar weltweit die erste Hotelgruppe, die den gesamten CO2-Ausstoss ihrer Schweizer Hotels vollständig kompensiert. Sunstar berechnet jährlich die CO2-Emmissionen aller Energieträger sowie Lebensmittel, Verkehr, Reinigung, Abfallentsorgung und weiterer Dienstleistungen. Treibhausgase werden mit einem definierten Faktor in CO2 umgerechnet. Derzeit resultieren daraus jährlich 5538 Tonnen oder rund 19 Kilogramm pro Übernachtung. Diese Menge wird in Zusammenarbeit mit der Klimaschutzstiftung myclimate in Projekten speziell CO2-sensitiver Länder kompensiert. Auf freiwilliger Basis haben Sunstar-Gäste zudem die Möglichkeit, ihre An- und Abreise klimaneutral zu gestalten. Auch dieser Beitrag kommt denselben myclimate-Projekten zugute. www.sunstar.ch 33 UMWELTMANAGEMENT hotelleriesuisse verbessert seine CO2-Bilanz Ein nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen ist für die Tourismuswirtschaft von grundlegender Bedeutung. hotelleriesuisse engagiert sich deshalb aktiv für eine nachhaltige Entwicklung auf den Ebenen Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft. Auch innerhalb des Verbands setzt hotelleriesuisse auf eine ökologische Betriebsführung. 2011 hat hotelleriesuisse die ISOZertifizierung 9001 und 14001 erhalten und wurde im Berichtsjahr rezertifiziert. Damit verpflichtet sich der Verband zur kontinuierlichen Verbesserung seines Qualitäts- und Umweltmanagementsystems. Ganz nach dem Prinzip «Vermeiden – Reduzieren – Kompensieren» ist der Verband seit 1. Januar 2014 klimaneutral. Zudem verfolgt hotelleriesuisse das Ziel, als Verband eine Vorbildfunktion für die Tourismusbranche zu übernehmen. Seit 2012 erhebt hotelleriesuisse Daten zur CO2-Bilanz. Erstmals ermöglichen diese Daten einen Vergleich zwischen den Jahren 2012 und 2013. Wie die folgenden Grafiken zeigen, fallen insbesondere die Bereiche Mobilität, Heizöl (Brennstoffverbrauch) und Elektrizität sowie Papier und Drucksachen ins Gewicht. Fairtrade-Aktivitäten 2014 hatten die Mitglieder von hotelleriesuisse die Möglichkeit, an den Max Havelaar-Aktionen «Fairtrade Break(fast)» und «Wir kochen fair & klimafreundlich» teilzunehmen. Im Rahmen dieser Aktionen wurden die Gäste mit regionalen, saisonalen Produkten aus fairem Handel bedient. Auch verbandsintern hat man sich an diesen Aktionen beteiligt und die Mitarbeitenden zu einem Fairtrade Break(fast) eingeladen. 120 100 CO2 -Fussabdruck Dank der ökologischen Betriebsführung konnte der Fussabdruck von hotelleriesuisse gesamtheitlich verbessert werden. Während die CO2 -Emissionen 2012 bei insgesamt 319 Tonnen lagen, betrugen sie 2013 279 Tonnen. Dies entspricht einer Reduktion um 6,8 Prozent. t CO2e 80 60 40 20 2012 2013 Br en ns to ffv erb ra T rei uc Ein h bs ge t of ka fve uf rb te ra Gü Vo uc ter rg h e u lag Vo n dS rg er ela te er vic Ak ge es rte tiv itä rT ten ra ns En po erg rt un An ie dD fal len ist rib de ut rA ion bf all au sB etr Ge ieb sc hä f ts ve rke hr Pe nd elv erk eh r 0 2012 2013 UMWELTMANAGEMENT 200 000 180 000 160 000 140 000 120 000 100 000 80 000 60 000 40 000 20 000 185 148 32 936 2012 Heizöl Liter Pendelverkehr 18 245 km (Motorrad) Strom- und Energieverbrauch Der Energieverbrauch innerhalb des Verbands blieb stabil. Durch den Bezug von 100 Prozent zertifiziertem Ökostrom «naturemade star» aus dem Wasserkraftwerk Aarberg der BKW Energie AG seit Anfang 2013 konnten die CO2 -Emissionen um rund 90 Prozent reduziert werden. Mit dem zertifizierten Ökostrom wird zusätzlich ein Ökofonds unterstützt, der beispielsweise die Renaturierung von Gewässern fördert. Der Verbrauch von Heizöl konnte leicht reduziert werden. 183 126 26 837 2013 Elektrizität kWh Geschäftsverkehr 49 258 km (Flugreisen) 252 980 km (PW) 220 899 km (PW) 107 710 km (ÖV) 878 582 km (ÖV) 2 t CO2 (Motorrad) 10,6 t CO2 (Flugreisen) 77 t CO2 (PW) 73 t CO2 (PW) 1,16 t CO2 (ÖV) 23 t CO2 (ÖV) 28 hotelleriesuisse 2013, Angaben in km und CO2-Emissionen 28 × rund um die Erde Äquatorumfang 40 075 km 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Geschäfts- und Pendelverkehr 2013 Der Anteil Tonnen CO2 -Emissionen des Geschäftsverkehrs machen 30 Prozent, der des Pendelverkehrs 34,5 Prozent am gesamten Fussabdruck von hotelleriesuisse aus. Mit den zurückgelegten Kilometern kann die Welt beim Geschäftsverkehr 10-mal, beim Pendelverkehr 28-mal umrundet werden. Mit verschiedenen Massnahmen fördert hotelleriesuisse die Nutzung des öffentlichen Verkehrs – beispielsweise durch die Finanzierung eines Halbtax-Abonnements für Mitarbeitende oder die Wahl von Sitzungs- und Veranstaltungsorten mit guter Anbindung an den öffentlichen Verkehr. 10 10 × rund um die Erde Äquatorumfang 40 075 km 16,98 9,85 2012 2013 Publikationen und Drucksachen Publikationen und Drucksachen 2012/2013 Aufgrund der gezielten Sensibilisierung der Mitarbeitenden und entsprechender Massnahmen konnte der Papierverbrauch 2013 bei Drucksachen und Publikationen um 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr reduziert werden. Impressum Herausgeber: hotelleriesuisse, Bern Konzept/Redaktion: Kommunikation hotelleriesuisse Gestaltung: SUPERSCRIPT GmbH, www.superscript.ch Fotos: hotelleriesuisse, z.V.g., Alain D. Boillat, swiss-image.ch_Lucia Degonda, swiss-image.ch_Christof Sonderegger Druck: Courvoisier-Attinger Arts graphiques SA, Biel Auflage: 5000 Exemplare (4000 in Deutsch, 1000 in Französisch) Bern, Mai 2015 PERFO RMAN CE neutral Drucksache No. 01-15-695995 – www.myclimate.org © myclimate – The Climate Protection Partnership Farbbildseiten (5/6, 11/12, 17/18, 19/20, 25/26, 31/32) auf Cordenons Flora Anice Recycling gedruckt Textseiten (Umschlag, 3/4, 7/10, 13-16, 21-24, 27-30, 33/34) auf Refutura blauer Engel Recycling gedruckt hotelleriesuisse – Kompetent. Dynamisch. Herzlich. Monbijoustrasse 130 Postfach CH-3001 Bern Telefon+41 31 370 41 11 Telefax+41 31 370 44 44 [email protected] www.hotelleriesuisse.ch
© Copyright 2024 ExpyDoc