Ausgabe 2 - AirMediPlus

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airmediplus.de | Nr. 2/2015 | 4,20 Euro
AirMediPlus
Magazin für außerklinische Beatmung
Zentrum für Schlaf- und
Beatmungsmedizin
Dialog, Netzwerk
und Expertise
Krankenhaus der
Maximalversorgung
Medizin
Krankenhaus Bethanien, Solingen
Pflege
rehaKIND-Kongress Düsseldorf
Portrait
SRH Wald-Klinikum Gera
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Inhalt
Medizin
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Wald-Klinikum Gera
Krankenhaus der Maximalversorgung
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Krankenhaus Bethanien Solingen
Lungenkrebszentrum, Zentrum für Schlafund Beatmungsmedizin
Aktuelle Meldungen
12
Nachrichten aus der Beatmungspflege
Pflege
14
Kinderreha ist kein Luxus ...
Dialog, Netzwerk und Expertise auf dem rehaKIND-Kongress
in Düsseldorf
16
Lungensport – Fit zum Atmen
Recht
18
Arztbewertungsportale im Internet
Fluch oder Segen? Oder beides zugleich?
Medizintechnik
20
Hilfsmittel zur Positionierung
Information
22
Erstmals im Rheinland!
Jahreskongress der DIGAB e.V. in Düsseldorf
Aktuelle Meldungen
24
Nachrichten aus der Beatmungspflege
Veranstaltungen
26
Termine 2015
Literaturtipps
27
Biografie und Fachliteratur
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Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Ein Einzelner hilft nicht, sondern wer sich
mit vielen zur rechten Stunde vereinigt.“
Diesen Satz schrieb Johann Wolfgang von
Goethe in seinem Märchen für Erwachsene mit dem Titel: „Die grüne Schlange“.
Er drückt damit etwas aus, was auch heute noch für viele Lebenssituationen gilt,
besonders für den Pflegebereich: Nur gemeinsam ist es möglich, zum Beispiel Menschen mit Beatmungsbedarf ein sinnvolles Leben zu ermöglichen. Wenden wir
uns diesmal an alle, die zum Gelingen einer guten Versorgung beitragen und sagen gemeinsam und von Herzen: Danke!
Ramona Förster
Fachschwester für Anästhesie
und Intensivpflege
Pflegedienstleitung
Impressum/Herausgeber
Verantwortlich im Sinne des Presserechts:
Familien- und Krankenpflege Bochum gGmbH
Abteilung Familien- und Krankenpflege Intensivpflege 24
Wittener Straße 56, 44789 Bochum
Telefon 0234 · 93 25 65 60, Telefax 0234 · 93 25 65 65
Redaktion: Petra Buckel, Ramona Förster, Petra Janitzki, Michael Schreiber, Sylvia Schreiber
Druck: Color Offset Wälter, Dortmund, Layout: Q3 design GbR, Dortmund, www.Q3design.de
Abbildungen: Titelseite, großes Foto: Krankenhaus Bethanien Solingen, Seite 3 oben: Familien- und Krankenpflege Bochum, Seite 4 –7: SRH Wald-Klinikum Gera, Seite 8–11: Krankenhaus Bethanien Solingen, Seite 12:
Fotolia.com: apops, IPW, Smith Medical, Seite 13: Fotolia.com: Henrie, contrastwerkstatt, Seite 14–15: rehaKIND,
Seite 16–17: Petra Buckel, Seite 18: Fotolia.com: liveostockimages, Seite 19: Kanzlei am Ärztehaus, Seite 20:
Petra Buckel, Seite 23: DIGAB e.V., Seite 24: Fotolia.com: Masson, Ammentorp, Seite 25: Fotolia.com: Köpenicker,
Seite 28: Krankenhaus Bethanien Solingen
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Medizin
SRH Wald-Klinikum Gera
Als Krankenhaus der Maximalversorgung bieten
wir ein breites medizinisches Leistungsspektrum.
300 Ärzte, 700 Schwestern und Pfleger sowie
weitere Spezialisten sind rund um die Uhr für Sie da.
Beste Medizin und Pflege hier in Ihrer Heimat haben wir uns auf die Fahne geschrieben. In 24 Kliniken und Instituten bieten unsere 1.700 Mitarbeiter Gesundheit, Hilfe und Heilung von A bis Z. Wie kaum ein anderes Krankenhaus beherrschen wir mit unseren langjährig erfahrenen
Fachärzten die ganze Breite der Medizin. Hohe Eingriffszahlen machen
unsere besondere Erfahrung und Kompetenz aus. Wir sind gemeinnützig
und tragen Verantwortung für unsere Region und unsere Mitarbeiter.
Darüber hinaus sind wir Akademisches Lehrkrankenhaus des Universitätsklinikums Jena.
Unser 2013 fertig gestellter Neubau bietet allen Patienten in lichten, modernen Zwei-Bett-Zimmern den Komfort einer Privatstation. Als erstes
Kulturkrankenhaus Deutschlands sind Kunst und Kultur feste Bestandteile der Architektur unseres Hauses.
Wir gehören zum SRH Konzern, einem führenden Anbieter von Bildungsund Gesundheitsdienstleistungen mit rund 11.000 Mitarbeitern.
(http://www.waldklinikumgera.de/unser-klinikum/ueber-uns.html)
Von der Grundsteinlegung 1913 bis zur Eröffnung des Neubaus 2013 kann
das heutige SRH Wald-Klinikum Gera auf eine wechselvolle Geschichte
zurückblicken. Trotz der Wirren zweier Weltkriege wuchs das Kranken-
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Medizin
Kulturkrankenhaus
In unserem modernen Neubau wurde
Kunst zu einer Leitidee. Und zu einem
unterhaltsamen Leitsystem. Die Ebenen
der Bettenhäuser sind nach elf Persönlichkeiten benannt, die in engem Bezug
zu Thüringen wirkten; von Friedrich
Schiller bis Walter Gropius, von Heinrich
Schütz bis Carl Zeiss. Überlebensgroße
Kopfreliefs, umgesetzt von dem Heidelberger Künstler Prof. Jürgen Goertz, begrüßen Patienten und Besucher auf den
Ebenen. Passend dazu erzählen in den
Patientenzimmern Originale, gestaltet
von Künstlern aus der Region, aus dem
Leben der Namensgeber. Einen Überblick
vermittelt der große Flügelaltar in unserem Foyer. Die Idee des Kulturkrankenhau-
ses spiegelt sich auch in Veranstaltungen
und Ausstellungen wider.
(http://www.waldklinikumgera.de/unserklinikum/kulturkrankenhaus.html)
Das Luftholen trainieren
Am SRH Wald-Klinikum Gera bietet eine
Weaningstation Patienten mit Lungenerkrankungen oder Schwerkranken nach
maschineller Beatmung die Chance, wieder eigenständig atmen zu können.
„Atmen ist Arbeit. Dabei habe ich immer
gedacht, Luftholen ist etwas ganz Normales, das geht wie von selbst.“ Ralf Tanz
hat das Gegenteil erlebt. Nach einer notwendigen Operation schaffte es seine vorgeschädigte Lunge nicht mehr, allein zu
Chefärztin Dr. Susanne Lang
haus stetig. Mit dem Zusammenschluss
des Bezirkskrankenhauses Gera, dem Bergarbeiterkrankenhaus der SDAG Wismut
und der Bezirkslungenklinik Ernsee am
1. Januar 1991 entstand das Klinikum der
Stadt Gera.
Zum 1. Oktober 2003 erwarb der SRH
Konzern das städtische Wald-Klinikum
und investierte im Rahmen der Generalsanierung zusammen mit dem Freistaat
Thüringen 160 Mio. € in den Neubau. Die
Eröffnung wurde am 23.3.2013 gefeiert,
bundesweit einzigartig ist das Konzept
des Kulturkrankenhauses.
Die Weaningstation gehört zur Klinik für
Pneumologie am SRH Wald-Klinikum
Gera. Schwerpunkte sind die Behandlung
von Lungenkrebs sowie von COPD, Tuberkulose und schlafbezogenen Atemstörungen. Die Klinik ist Teil des 2012 zertifizierten Lungenkrebszentrums Gera.
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Medizin
Weaning Patient
arbeiten. Ein Luftröhrenschnitt war unumgänglich – und plötzlich war er abhängig von einer Beatmungsmaschine. „Ich
dachte, das war es jetzt“, erinnert sich der
68-Jährige und hatte sich schon fast aufgegeben. Dann wurde er in die Weaningstation des SRH Wald-Klinikums verlegt.
Schritt für Schritt lernte er hier, wieder
selbst Luft zu holen.
Ein Team aus Ärzten, Schwestern und Atmungstherapeuten, zudem Logopäden
und Physiotherapeuten versorgen die
Patienten auf der Zehn-Betten-Station.
Es gibt verschiedene Gründe, hierher
zu kommen. Lungenerkrankungen wie
COPD, bei denen Patienten Lungenvolumen und Kraft verlieren, ist einer der häufigsten in einer alternden und vom Bergbau geprägten Region. Aber auch Patienten wie Ralf Tanz, die auf der Intensivstation wegen einer schweren Erkrankung
lange beatmet wurden, müssen von der
maschinellen Beatmung oft erst entwöhnt werden. Betreut werden auf der
Spezialstation außerdem neurologische
Patienten, bei denen die Nerven die Atemmuskulatur nicht mehr richtig ansteuern,
oder Menschen mit Infektionskrankheiten wie einer Lungenentzündung.
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Weaning (deutsch: Entwöhnung) ist der
erste Schritt für viele Schwerkranke zurück in ein selbstbestimmtes Leben. „Durch
das Loslösen von der Beatmungsmaschine verschaffen wir Patienten Lebensqualität; wieder selbst Luft holen zu können,
ist ein Zurückerobern der Selbstständigkeit“, beschreibt Oberarzt Dr. Horst
Zwingenberger. Das bestätigt Patient Ralf
Tanz: „Am schlimmsten fand ich, dass ich
nicht sprechen konnte, alles aufschreiben
musste.“ Dabei erzählt und lacht der 68Jährige gerne. Doch bis er das wieder
konnte, musste er sich gedulden. Zwei
Wochen lang wurde täglich geübt, die
künstliche Beatmung für wenige Minuten unterbrochen. Die Panik, die das erste
Mal in ihm aufstieg, hatte Ralf Tanz im
Griff, als er merkte, dass es voran ging.
„Entscheidend für die Entwöhnung ist,
wie kooperativ ein Patient ist und wieviel
Beatmungsunterstützung er benötigt“,
sagt Dr. Zwingenberger. Vom ersten Tag
an machte Herr Tanz mit den Physiotherapeuten Laufübungen und Gymnastik,
um die Muskulatur zu stärken, „dann holt
der Patient automatisch mehr Luft“, so Dr.
Zwingenberger, „und findet auch die
Kraft, Sekret abzuhusten“. Das Atmen
erleichtern häufig Atemmasken, die Luft
zuführen. Für das anstrengende Husten
gibt es Hilfsmittel, die durch Vibration
den Schleim in den Bronchien lockern.
Physiotherapie, Atmungstherapie, aber
auch autogenes Training unterstützen die
Patienten. Zudem sind im Krankenhaus
der Maximalversorgung Fachärzte anderer Gebiete nicht weit: Neurologen, HNOÄrzte oder Orthopäden.
Die Aufenthaltsdauer der Weaningpatienten liegt zwischen drei Tagen und drei
Monaten, berichtet Dr. Zwingenberger.
200 werden hier im Jahr versorgt. „Für uns
war die moderne Station ein großer
Schritt nach vorn“, sagt Prof. Dr. Susanne
Lang, Chefärztin der Pneumologie, „um in
der Region wohnortnah alle Möglichkeiten der modernen Pneumologie anzubieten.“
In der zweiten Woche seines Aufenthaltes
war es dann soweit, Ralf Tanz hatte endlich wieder genug Luft, um zu sprechen.
„Das erste, was ich machte, war: meine
Frau anzurufen. Die hat gar nicht geglaubt, dass ich das wirklich am Telefon
bin.“ Zweieinhalb Stunden kam er ohne
Gerät aus. „Wir haben uns lange unterhalten“, sagt auch Dr. Zwingenberger und
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Medizin
Oberarzt Dr. Horst Zwingenberger mit Atemmaske.
fügt an: „Sprechen ist eine gute Therapie“.
Für Tanz war an dem Tag „die Lebensfreude wieder zurück“. Auch wenn es
noch ein langer Weg ist – er freut sich
schon auf zu Hause, seinen großen Garten mit den Apfel- und Pfirsichbäumen.
Und natürlich auf die Silberhochzeit. „Vor
kurzem hätte ich gar mehr nicht dran
geglaubt, dass ich wieder einmal feiern
werde.“
Exkurs:
SRH
SRH Wald-Klinikum Gera
Straße des Friedens 122
07548 Gera
Dr. Horst Zwingenberger
Telefon 0365 · 828-2151
[email protected]
www.waldklinikumgera.de
Als Stiftung sind wir von Kapitalinteressen unabhängig und wirtschaften nachhaltig, um das Stiftungsvermögen zu erhalten und zu
mehren.
(http://www.srh.de/de/die-srh/leitbild/)
Wir sind ein privates Unternehmen, mit dem Ziel, die Lebensqualität und die Lebenschancen der Menschen zu verbessern.
Wir verstehen uns als weltanschaulich neutral, aber gemeinsamen
Werten verpflichtet, auf deren Grundlage wir das Bildungs- und
Gesundheitswesen mit unseren Angeboten aktiv mitgestalten. Als
gemeinnütziges Unternehmen verbinden wir dabei unternehmerisches Handeln mit sozialer Verantwortung.
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Medizin
Krankenhaus Bethanien Solingen
Lungenkrebszentrum, Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin
Das Krankenhaus Bethanien hat sich als Fachklinik auf die Diagnostik und
Behandlung sämtlicher Lungenerkrankungen spezialisiert und wird als Klinik
für Pneumologie und Allergologie/Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin
überregional in Anspruch genommen. Jährlich werden hier ca. 5500 Patienten
in 120 Betten stationär betreut. Es wird ein umfassendes Spektrum der Therapieoptionen bei schlafbezogenen Atmungsstörungen, Lungenkarzinom, COPD,
Emphysem, Asthma, pulmonale Hypertonie, Tuberkulose und seltenen Lungenerkrankungen angeboten.
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Beatmungsmedizin
Die Beatmungsmedizin stellt einen der
Schwerpunkte der Klinik dar. Es werden
alle Formen der Beatmung betreut. Von
Akutsituationen mit schwerem Lungenversagen und Notwendigkeit eines extrakorporalen Verfahrens (Extrakorporale
Membranoxygenation und CO2 -Elimination) bis zu Patienten, die über längere
Zeit beatmet sind und von der (invasiven)
Beatmung entwöhnt werden.
Weaningzentrum
Weaning bedeutet die Entwöhnung der
Patienten von der Beatmung. Die Intensivstation der Klinik widmet sich insbesondere langzeitbeatmeten Patienten mit
oft komplexen pneumologischen, kardiovaskulären und neurologischen Erkrankungen. Pro Jahr werden in den 24 Intensivbetten mehr als 300 Weaning-Patienten versorgt. Das Krankenhaus Bethanien
war eine der ersten Weaning-Einheiten,
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Medizin
die in Deutschland von der deutschen Gesellschaft für Pneumologie als Weaningzentrum zertifiziert wurde.
Die Patienten werden von einem multidisziplinären Team betreut, bestehend
aus Intensivpflegefachkräften, Ärzten,
Physiotherapeuten, Logopäden, Psychologen, Seelsorgern und Sozialarbeitern.
Nach Erfassen des zugrundeliegenden
Weaningproblems und – wenn möglichder Beseitigung von Weaninghindernissen wird eine indiviualisierte Weaningstrategie festgelegt (meist kontinuierliches oder diskontinuierliches Weaning).
Die intensiven logopädischen Maßnahmen durch zwei nur auf der Weaningstation eingesetzte Logopädinnen führen
zur Erkennung und Beseitigung weiterer
Weaninghindernisse wie der Dysphagie.
Speziell ausgebildete „respiratory nurses“
betreuen und setzen den Weaning-Prozess auch nach dem Verlassen der Intensivstation fort. Stationsübergreifend beschäftigen sie sich mit allen Problemen
der nichtinvasiven Beatmung, insbesondere mit der Anpassung der Nasen- oder
Gesichtsmasken, den Hilfsmitteln und
den verschiedenen Beatmungsverfahren.
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Medizin
Chefarzt Prof. Dr. med.
Winfried J. Randerath
male Organisation der außerklinischen
Beatmung im Vordergrund (Entlassung
nach Hause oder in ein Beatmungspflegeheim).
Das Krankenhaus verfügt über eine eigenständige Beatmungsstation für Patienten mit nicht invasiver Beatmung, auf
der durch das spezialisierte Ärzte- und
Pflege-Team die Beatmungstherapie für
jeden Patienten individuell ausgesucht
und angewandt wird. Durch die Verbindung mit dem Schlaflabor kann dieses
noch weiter optimiert werden (z. B. Titration des exspiratorischen Positivdrucks
im Schlaflabor).
Da das Beatmungszentrum nicht ausschließlich auf schon langzeitbeatmete
Patienten (prolongiertes Weaning, länger
als 7 Tage Beatmung) spezialisiert ist, werden auch Patienten betreut, bei denen ein
hohes Risiko für die Entwicklung einer
Langzeitbeatmung besteht. Dazu gehören Patienten, bei denen die Intubation
droht (akutes oder akut-auf-chronisches
Atemversagen) oder Patienten, die erst
seit wenigen Tagen beatmet sind. Mit
einer optimierten nicht-invasiven Beatmungstherapie durch das Team der Beatmungspflege (respiratory nurses) oder
durch Einsatz moderner Verfahren, wie
zum Beispiel einer extrakorporalen CO2Eliminierung, kann häufig eine Intubation und Langzeitbeatmung vermieden
werden.
Das Solinger Konzept
Bei Patienten, bei denen ein erfolgreiches
Weaning trotz intensiver Bemühungen
nicht mehr möglich ist, steht die opti-
Mit dem „Solinger Konzept“ wird die vollständige Betreuung beatmeter Patienten
von der Respiratorentwöhnung auf der
Intensivstation über die dauerhafte Einstellung auf invasive oder nichtinvasive
Beatmungsverfahren bis hin zur häuslichen oder heimstationären Pflege. Es werden die intensivmedizinischen Möglichkeiten der Fachklinik für Pneumologie mit
spezialisierter Beatmungspflege im Seniorenzentrum auf dem gleichen Gelände
oder mit der ambulanten Pflege verzahnt.
Durch einheitliche Therapiegeräte, gemeinsame Pflegestandards, Personalrotation, Schulungen und Erfahrungsaustausch wird die Qualität der Patientenbetreuung gesichert. Die Patienten werden
auch nach Verlassen der Klinik im Heim
oder auch im ambulanten Bereich pneumologisch-fachärztlich weiter betreut.
Die Betreuung von Patienten mit außerklinischer Beatmung stellt aufgrund der
Komplexität der Thematik für niedergelassene Hausärzte eine große Herausforderung dar. Im Rahmen des „Solinger
Konzeptes“ werden Patienten, die außerklinisch beatmet werden, weiterhin von
den Pneumologen und Intensivmedizinern der Klinik und Pneumologen des
Medizinischen Versorgungszentrums Bethanien ambulant betreut. In Zusammenarbeit mit den ambulanten Pflegediensten und den niedergelassenen Ärzten
wird die optimale Betreuung der Patienten sichergestellt. Durch die enge Zusammenarbeit können Probleme frühzeitig
erkannt und stationäre Klinikaufnahmen
häufig vermieden werden.
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Medizin
Ziel des Krankenhauses und Medizinischen Versorgungszentrum Bethanien ist
es, eine lückenlose Versorgung beatmeter
Patienten von der Intensivstation bis in
die häusliche Situation anzubieten, beginnend in der Akutsituation mit Vermeidung einer Beatmung über die Respiratorentwöhnung bis zur optimalen außerklinischen Versorgung. Eine enge Verzahnung der medizinischen und pflegerischen Betreuung hilft, den Wünschen von
Patienten und Angehörigen nahezukom-
men, neuen Situationen zu begegnen und
Lebensentscheidungen zu begleiten.
Krankenhaus Bethanien gGmbH,
Klinik für Pneumologie und Allergologie
Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin
Aufderhöher Straße 169 – 175
42699 Solingen
Telefon 0212 · 63 60 02
[email protected]
www.klinik-bethanien.de
Oberarzt Georgios Sofianos
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Aktuelle Meldungen
Televisite als Bereicherung für die
Intensivmedizin in ländlichen Regionen
In Zukunft könnte die Telemedizin einen wichtigen Platz in der Intensivmedizin
einnehmen. Mit ihr soll die intensivmedizinische Versorgung vor allem auch in den
strukturschwächeren Regionen gewährleistet werden können.
Derzeit wird in NRW bis Mitte 2015 ein
Modell erprobt, das eine telemedizinische
Plattform entwickeln soll, über die sich die
Intensivmedizin auch in ländlichen Regionen ausbreiten lässt. Versucht wird,
mögliche Progressionen zu vermeiden,
wodurch akut lebensbedrohliche Erkrankungen verhindert werden können. Daher
wird nun untersucht, ob regelmäßige
telemedizinische Visiten dazu beitragen
können, die Diagnostik und Therapie der
Sepsis zu verbessern.
Ein Team von Fachärzten ist in der Uniklinik rund um die Uhr erreichbar und so
kann diese über die Televisite eine Zweitmeinung zu einem Patienten in ländlicheren Regionen abgeben. Möglichkeiten zur
Übertragung von Video- und Vitaldatensowie Röntgenübertragung sind auch
vorhanden. Ebenso sei ein dauerhaftes
Monitoring aus der Ferne möglich.
Von Januar bis August 2014 wurden insgesamt 1480 Televisiten durchgeführt. Bei
einer Befragung gaben 90% der Betroffenen an, dass die Televisite die Behandlung verbessere und daher weiter angeboten werden sollte.
Quelle: aerzteblatt
Krankenkasse ist für die Finanzierung eines
mobilen Sauerstoffgeräts zuständig
Ein Gerichtsurteil legte fest: Die Krankenkasse ist für die Anschaffung eines leichten Beatmungsgeräts zuständig,
mit dem der Patient mobil bleiben kann. Die Wohnung zu verlassen ist ein Grundbedürfnis, welches mit einem
schweren Beatmungsgerät nicht einzuhalten ist.
Eine 87-jährige Frau ist wegen einer Lungenerkrankung auf eine 24-h-Beatmung
angewiesen und benötigt daher ein mobiles Sauerstoffgerät, um auch vor die Tür
gehen und kleinere Besorgungen erledigen zu können.
Die Krankenkasse kam daher für ein
mobiles Beatmungsgerät auf, welches
sich mit seinen sechs Kilo jedoch als zu
unhandlich erwies. Der Frau war es nicht
mehr möglich nach draußen zu gehen, da
sie die Belastung von sechs Kilo auf Dauer
nicht tragen konnte. Daher verlangte sie
von der Krankenkasse, ihr ein vier Kilo
leichteres Gerät zu finanzieren.
Ein ähnliches Gerichtsurteil sprach Jugendlichen die Versorgung mit transportablen Sauerstoffflaschen auf Klassenfahrten und Ausflügen zu. Das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen beschloss, dass die Krankenkasse Betroffene
Schüler mit den Flaschen versorgen muss,
damit die Auswirkungen der Behinderung
nicht zu stark ins Leben eingreifen. Zumal
bei Kindern und Jugendlichen ein höherer
Bedarf an Mobilität gewährleistet werden muss. Dieses Gerichtsurteil entstand,
da eine Krankenkasse die Versorgung
einer Jugendlichen mit Transportablen
Sauerstoffflaschen aus Kostengründen
beendet hatte und ihr zu Hause eine
Druckgasfüllstation zur Verfügung stellt,
die allerdings nicht mit in den Urlaub
oder auf Ausflüge genommen werden
kann. Daher sprach das Gericht ihr einen
monatlichen Anspruch auf drei befüllte,
transportable Sauerstoffflaschen zu.
Tracheostomie Fortbildung & Workshop
Vom 18. bis zum 19. Juni 2015 bietet Rüsch-Care eine Fortbildung zur Tracheostomie in Lübeck an.
Die Weiterbildung schult richtigen Umgang mit Schluckstörungen und Tracheostomapflege für Ärzte und Pflegende. Der
Umgang mit Trachealkanülen, ihre Anpassung sowie begleitend auftretende
Schluckstörungen werfen bei vielen Pflegekräften Fragen auf. Die Fortbildung soll
diese nun beantworten.
Themen des Programms sind u.a.:
• Anatomie
• Reinigung/ Wiederaufbereitung
• Pflege des Tracheostomas
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Im Anschluss an die Weiterbildung findet
noch ein Workshop statt, der als Follow up
zur Fortbildung dienen soll und praktische Tätigkeiten wie den Kanülenwechsel
oder das Absaugen behandelt.
Für weitere Informationen besuchen sie
die Homepage von Rüsch-Care.
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Aktuelle Meldungen
Schnellere und einfachere Diagnose von
Tuberkulose bald möglich
Die WHO gibt an: Etwa ein Drittel der Weltbevölkerung trägt den Tuberkulose-Erreger
in sich. Jährlich sterben etwa 1,5 Millionen Menschen an der Krankheit. Nun soll eine
neue Methode den Tuberkulosevirus leichter diagnostizierbar machen.
Bislang wurde die Krankheit nur im Sputum verlässlich nachgewiesen. Hierbei ist
es allerdings schwierig, die Bakterien aus
dem Sputum zu isolieren. Der Versuch, Tuberkulose mit Hilfe anderer Proben wie
Blut, Urin oder Atem nachzuweisen, ist zu
ungenau, um eine konkrete Diagnose
abgeben zu können.
Wissenschaftler nahmen nun in einer Studie drei Mundabstriche von 20 gesunden
Personen und 20 Personen, bei denen grade Tuberkulose diagnostiziert wurde. Alle
Proben wurden mit der Polymerase-Kettenreaktion auf Tuberkulose getestet.
Hierbei reichen kleinste Mengen Erbsubstanz der Tuberkulosebakterien aus,
um die Krankheit nachzuweisen.
Bei den an Tuberkulose erkrankten Patienten wurde der Erreger bei 18 von 20 Proben entdeckt und die gesunden Proben
waren alle negativ. Die neue Methode
zeigt sich als schneller und einfacher als
die bisher angewandten Methoden.
Quelle: wired
Tracheostomamanagement Aufbauseminar Tracheostomapflege
Am 6. Mai 2015 bietet die memedis GmbH ein Aufbauseminar zur Tracheostomapflege in Brandenburg an.
Grade im Bereich der invasiven Beatmung, gewinnt, durch den immer neuen
Fortschritt bedingt, fundiertes Fachwissen zur Tracheostomapflege und des
Trachealkanülenwechsels mehr an Bedeutung.
Diese Weiterbildung richtet sich an alle
Gesundheits- und Krankenpflegerinnen
sowie Altenpflegerinnen.
Jede Intensivpflege-Fachkraft sollte ihre
Kenntnisse und Fertigkeiten zu den Fragen Hygiene, Recht, Handling und Produktwissen vertiefen. Die Möglichkeit dazu bietet Ihnen dieses Tagesseminar mit
anschließendem Workshop.
Inhalt des Seminars ist u. a.:
• Besonderheiten bei epithelisiertem Tracheostoma und Punktionstracheostoma
• Notfallsituation
• Hygienische Anforderungen und rechtliche Grenzen beim Trachealkanülenwechsel
Zum Abschluss des Seminars erhalten Sie
ein Zertifikat, was die erfolgreiche Absolvierung bestätigt. Für diese Weiterbildung werden ihnen 8 Fortbildungspunkte
gutgeschrieben. Für weitere Informationen besuchen Sie die Homepage der
mamedis GmbH:
www.mamedis.de
Refreshtag für außerklinische Beatmungspflege
Die BaWiG bietet am 7. Mai 2015 einen Refresh Seminartag für die außerklinische Beatmung in Bad Oyenhausen an.
Der Refresh Seminartag soll zur Aufarbeitung des Basiskurses für außerklinische
Beatmung dienen. Die Themen werden
wieder aufgefrischt, so dass jeder einen
erneuten Einblick in die Beatmungspflege
bekommt und Dinge widerholen kann, bei
denen er sich nicht mehr ganz sicher ist.
Auch dient der Refresh Seminartag dazu,
neue Erkenntnisse in der Beatmungspflege mitzuteilen.
Teil des Programms sind folgende Punkte:
• Update außerklinische Beatmung
• Geräteschulung
• Vorbereiten der Betroffenen auf das
klinische Weaning
• Pharmakologie in der außerklinischen
Intensivpflege
• TK-Management
Für den genauen Veranstaltungsort sowie
Anmeldung und für alle weiteren Informationen besuchen Sie die Homepage
der BaWiG:
www.bawig-essen.de
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Pflege
Kinderreha ist kein Luxus ... Dialog, Netzwerk und
Expertise auf dem rehaKIND-Kongress in Düsseldorf
Ein deutliches Signal in Richtung Politik und Kostenträger sandten die über 80
Referenten und 830 Teilnehmer des 6. rehaKIND-Kongresses im Februar 2015 in
Düsseldorf. Kinderreha ist kein Luxus und die Familien mit behinderten Kindern
müssen bestmöglich unterstützt werden durch Medizin, Therapie und Hilfsmittel,
die ihnen den Alltag erleichtern.
Verena Bentele, die Bundesbeauftragte
für die Belange behinderter Menschen
schilderte bei der Eröffnung eindrücklich,
wie sie selbst mit den Herausforderungen
durch ihr Handicap umgegangen ist.
Wichtigste Voraussetzung dazu war, dass
alle Beteiligten offen und interdisziplinär
miteinander nach Lösungen gesucht
haben. Der Austausch der medizinischen
Experten mit Hilfsmittel-Fachleuten und
Therapeuten müsse immer auf das individuell zu versorgende Kind gerichtet sein.
„Ganz wichtig ist in jedem Falle eine professionelle und unabhängige Beratung
und Sicherstellung der Hilfsmittelversorgung von Anfang an. Dabei sollten keine Kalkulationen im Vordergrund stehen,
sondern die bestmögliche Förderung und
Therapie.“
gen, von umfassender Barrierefreiheit,
von reibungslosen Übergängen zwischen
einzelnen Sektoren und passgenauen
Angeboten noch nicht die Rede sein. „All
dies ist jedoch zwingend notwendig, um
die Versorgungsqualität für die Betroffenen auf eine neue, qualitativ höhere
Stufe zu stellen“. Die Angebote müssten
den tatsächlichen Bedarfen angepasst,
der Zugang in die Systeme erleichtert und
die Zusammenarbeit der beteiligten Akteure und Akteurinnen verbessert werden. „Nur so gelingt uns eine echte Orientierung an den Bedürfnissen und nur so
erreichen wir unser Ziel einer wirklich
inklusiven Gesellschaft,“ fordert die Ministerin.
Reibungslose Übergänge zwischen den
Systemen notwendig
Schirmherrin Prof. Dr. Bettina Westhoff
appellierte mit eindrücklichen Beispielen
an alle Kongressbesucher und die Politik,
ihre Kommunikation zu verbessern zum
Wohle der Kinder und Jugendlichen mit
Handicap. Frühzeitige fachgerechte Förderung, der Blick auf individuelle Ressourcen und Entwicklungspotentiale helfen
Barbara Steffens, NRW-Gesundheitsministerin, beklagte wie Verena Bentele die
Schnittstellenproblematiken bei der Kostenübernahme. So könne von einem Problembewusstsein für die Belange von Kindern und Jugendlichen mit Einschränkun-
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Gute Kinderreha-Versorgung ist
Investition in die Zukunft
mehr Selbständigkeit zu erlangen. Das
sichert Lebensqualität und die Chancen
auf Teilhabe und einen eigenständigen
Platz in der Gesellschaft. „Daher ist jede
gute Kinderreha-Versorgung eine Investition in die Zukunft.“
Der rehaKIND-Kongress bot eine ausgezeichnete Plattform, die persönlichen
Fachkenntnisse in vielen Bereichen zu
erweitern, im direkten Austausch Kontakte zu knüpfen, Ideen zu entwickeln und
das Netzwerk zu erweitern. Die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen sowie ihrer Familien in das Kongressprogramm zeigte, wie wichtig es ist, nicht nur
über die Bedarfe der Betroffenen zu reden, sondern vielmehr, sie einzubeziehen
und ihre Einschätzungen zu hören.
Inklusion und Transition – Herausforderungen kreativ angehen
Neben einem hochkarätigen orthopädischen Fachprogramm zogen sich die Themen Inklusion und Transition durch viele
Beiträge. Berührende Interviews mit Jugendlichen, die mit ICP leben, zeigten, wie
wichtig es ist, dass sich alle Beteiligten
Gedanken darüber machen, wie ein Übergang von der Kinder- in die Erwachsenenmedizin zu gestalten ist.
Bei der Inklusion müssen noch zahlreiche
strukturelle Probleme gelöst werden, aber
es gibt Mut machende Ansätze, wie es –
auch mit Hilfsmittelunterstützung und
Schulung der Pädagogen – gelingen kann,
wenn alle kreativ und ohne Angst anpacken.
Verena Bentele appellierte daran, nicht zu
fragen, welche Kinder nicht „inkludiert“
werden können, sondern vielmehr nach
Lösungen zu suchen, alle mit zu nehmen.
Dass Inklusion kein Sparprogramm ist,
sondern viel mehr persönliche und technische Unterstützung an den Schulen ankommen muss, ist eine zentrale Forderung der Behindertenbeauftragten.
Chancen sichern für alle Kinder: Deshalb
wurde der Verein rehaKIND gegründet.
Qualität darf nicht dem Kostendruck und
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Pflege
Wettbewerbsgedanken im Gesundheitswesen geopfert werden.
Das Schicksal von Familien mit behinderten Kindern ist nicht selbst gewählt: Diese
kleine Gruppe braucht eine starke Stimme. Die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft mit immer größer werdenden
Überlebenschancen brauchen Perspektiven für eine langfristig zu gestaltende Zukunft.
Viel Engagement, gute Versorgung an
individuellen Bedürfnissen orientiert, vorhandenes Budget sinnvoll nutzen zum
Wohle der Kinder und Jugendlichen – das
will rehaKIND e.V.
Besonders wirksam ist das multidisziplinäre Netzwerk des Vereins, so können
schnell und unkompliziert Fragen zu Behandlungen, Hilfsmitteln, komplexen Erkrankungen, Finanzierungsproblemen mit
den entsprechenden Fachleuten geklärt
werden. Viele Anliegen der Familien oder
der Jugendlichen selbst kann rehaKIND
weiterleiten, so dass es gute Lösungen
gibt.
Zur Zeit unterstützt der Verein die Initiativen gegen Ausschreibungen bei der
Hilfsmittelversorgung und gegen den
unspezifischen Einsatz der teils unqualifizierten externen Hilfsmittelberater. Hierzu wurde eine juristische Stellungnahme
auch in das Gesundheitsministerium und
den Gesundheitsausschuss im Bundestag
weitergeleitet.
Wichtig ist z. B. die Entwicklung einer
Handreichung für Regelschulpädagogen
zum Umgang mit chronisch kranken oder
behinderten Kindern im Fokus ... hier sollen Ängste abgebaut und aufgezeigt werden, dass durch Hilfsmittel und Wissen
ein inklusives Miteinander in der Schule
möglich ist.
Dazu gehört auch die frühzeitige Anbahnung von Kommunikation für beatmete
oder komplexer eingeschränkte Kinder,
um den Schulbesuch zu ermöglichen. Hier
können auch Kinderkrankenpflegedienste
mit eingebunden werden.
Dies ist z. B. in den Niederlanden in vielen
Schulen an der Tagesordnung. Dort ist die
Inklusion schon deutlich weiter fortgeschritten.
Bei allen Anliegen können sich Eltern und
medizinische Fachleute jederzeit an rehaKIND wenden, um kostenfreie Hilfe zu erlangen.
www.rehakind.com
AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 16
Pflege
Lungensport – Fit zum Atmen
Lungensport ist – neben einer individuell abgestimmten medikamentösen
Therapie – ein sehr wichtiges Element für den Behandlungserfolg bei Menschen,
die an chronischen Atemwegs- und Lungenkrankheiten leiden. Chronische Atemwegs- und Lungenkrankheiten wie Asthma bronchiale und COPD (chronic obstructive pulmonary disease = chronisch obstruktive Lungenkrankheit) können
mit Hilfe moderner Medikamente erfolgreich behandelt, leider aber noch nicht
geheilt werden. Eine medikamentöse Behandlung reicht auch nicht aus, um alle
Einschränkungen, die die Erkrankung mit sich bringt, vollständig auszugleichen.
Asthma und COPD oder die Lungenfibrose
führen bei körperlicher Belastung schnell
zu Atemnot. Eine zunehmende körperliche
Schonung und die Vermeidung von Anstrengungen sind die Folge; hierdurch
kommt es zu einer Abnahme der Muskelmasse, der Muskelkraft, der körperlichen
Belastbarkeit und zur Verschlechterung
der Lungenfunktion.
Die Arbeitsgemeinschaft Lungensport ist
ein Zusammenschluss von Personen und
Institutionen zur Förderung der Bewegungstherapie und des körperlichen Trainings für Patienten mit Atemwegs- und
Lungenkrankheiten. Zu den wesentlichen
Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft Lungensport in Deutschland e.V. zählen:
• Aufklärung und Beratung von Patienten
über die positive Auswirkung körperlichen Trainings
• Information über die Notwendigkeit
ambulanten Lungensports
16
AirMediPlus Nr. 2|2015
• Aufklärung der Öffentlichkeit über die
Möglichkeiten gezielter sportlicher Betätigung von Patienten mit chronischen
Lungenerkrankungen
• Ausbildung von qualifizierten Lungensport-Trainern
Die Trainerin, Doris Baier, zeigt die Übungen.
• Beratung und Unterstützung bei der
Gründung und dem Aufbau von Lungensportgruppen
Die Arbeitsgemeinschaft Lungensport in
Deutschland e.V. verfolgt eine bundesweite flächendeckende und wohnortnahe
Versorgung für Patienten mit Atemwegsund Lungenerkrankungen in Deutschland.
Mittlerweile gibt es über 750 Lungensportgruppen mit steigender Tendenz.
Trotz alldem kann nicht von einer flächendeckenden Versorgung gesprochen werden.
Für Teilnehmer, die nicht auf der Matte üben
können, gibt es Alternativen, die im Sitzen
durchgeführt werden.
AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 17
Pflege
Auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft Lungensport in Deutschland e.V.
werden Hinweise zu Veranstaltungen und
andere News veröffentlicht. Außerdem ist
dort ein Lungensportregister zu finden.
Über diese Adressdatenbank können Lungensportgruppen entweder über eine Suche mittels Postleitzahl/Ortseingabe oder
über eine Landkarte gefunden werden.
Ein Servicebereich steht für Downloads
oder eine Materialbestellung wie: Flyer,
Plakate oder Broschüren zur Verfügung.
Ebenso finden sich dort nähere Informationen zum Reha-Sport, Verordnung für
Lungensport, Vereinsgründung oder elektronische Abrechnungsverfahren.
Kontakt
Geschäftsstelle AG Lungensport
in Deutschland e.V.
Raiffeisenstraße 38
33175 Bad Lippspringe
Telefon +49 (0) 5252 · 93 70 6-03
Telefax +49 (0) 5252 · 93 70 6-04
[email protected]
Lungensport vor Ort (Besuch einer
Lungensportgruppe in Castrop-Rauxel)
Neun Frauen und ebenso viele Männer
finden sich in der Sporthalle der Grundschule an der Wilhelmstraße ein. Zunächst
führen sie eine Messung mit dem PeakFlow-Messgerät durch und dokumentieren den Wert in einer Tabelle. Da sich neue
Teilnehmer in der Sportgruppe befinden,
werden Hilfsmöglichkeiten, welche bei
akuter Luftnot sinnvoll genutzt werden
können, besprochen und kurz demonstriert. Dann startet die Gruppe mit einem
Aufwärmtraining. Diesem folgt ein Ausdauertraining in Intervallform. Dabei werden die Teilnehmer aufgefordert, ihren
Atemrhythmus zu beobachten. Ziel ist, die
Ausatmungszeit so lang wie möglich zu
gestalten. Nach dem Ausdauertraining
Jeder übt nach eigener Fähigkeit
und im eigenen Tempo.
wird wieder der Peak-Flow kontrolliert und
dokumentiert. Danach werden verschiedene Streck-, Dehn- und Kräftigungsübungen zur Verringerung des mechanischen
Atemwiderstandes durchgeführt. Neue
Übungen sollen zu Hause geübt und ver-
tieft werden. Am Ende der Sportstunde
wird die letzte Peak-Flow-Messung durchgeführt und dokumentiert. So kann der
Verlauf über einen langen Zeitraum kontrolliert und bei Abweichungen umgehend reagiert werden.
Exkurs:
Peak-Flow-Messung:
… ist eine wichtige Methode zur Kontrolle des Krankheitsverlaufs und der Therapie
sowie zur rechtzeitigen Erkennung von drohenden Asthmaanfällen. Der Patient atmet so schnell und kraftvoll wie möglich in das Gerät aus. „Durch das Pusten gegen
das Scheibchen bewegt sich der Zeiger und gibt den so genannten Peak-Flow- bzw.
PEF-Wert in Litern pro Minute an („Peak Exspiratory Flow“ bzw. „Maximaler Atemfluss
beim Ausatmen“ oder „Spitzenfluss“). Der Peak Flow wird durch drei Faktoren beeinflusst: Den Durchmesser der Atemwege, die Kraft, die die zuständige Muskulatur aufbringen muss, und die Anstrengung/Koordination, die für ein kräftiges Ausatmen
erforderlich ist. Da sowohl die Kraft der Muskulatur als auch die Anstrengung und
Koordination des Ausatmens bei ausreichender Übung konstant bleiben, weist ein
veränderter Peak Flow auf eine Veränderung des Durchmessers der Atemwege hin,
ein Abfall des PEF-Wertes also auf eine Atemwegsverengung.“
AirMediPlus Nr. 2|2015
17
AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 18
Recht
Arztbewertungsportale im Internet
Fluch oder Segen? Oder beides zugleich?
Für die einen sind sie ein einziges, womöglich existenzgefährdendes Ärgernis.
Andere sehen darin – je nach Perspektive – eine willkommene Plattform zur vorteilhaften Präsentation oder ein nützliches Werkzeug zur erfolgreichen Suche
nach „dem richtigen“ Mediziner. Arztbewertungsportale sorgen für Gesprächsstoff.
Wichtig zu wissen: Es gibt Grenzen. Und Regeln, die Betroffenen erlauben, sich
zur Wehr zu setzen.
18
Online-Portale zur Bewertung von Ärzten
erlangen stetig größere Aufmerksamkeit
und Bedeutung. Ihre Zahl wächst wie die
ihrer Nutzer seit Jahren. Hierzulande recherchiert offenbar bereits jeder Dritte
auf der Suche nach einem Mediziner bzw.
einer geeigneten Operations- oder Rehabilitationseinrichtung im Netz. Die bekanntesten deutschen Plattformen für
Ärztebewertungen wie jameda.de und
sanego.de zählen nach eigenen Angaben
monatlich mehrere Millionen Besucher.
Wohl etwa zwei Drittel der Nutzer solcher
Portale haben sich schon einmal infolge
dort wahrgenommener Beurteilungen
auf einen bestimmten Arzt festgelegt;
mehr als die Hälfte entschied sich deswegen bereits gegen den Besuch eines bestimmten Mediziners.
führt die Darstellung auf dem ÄrztePortal so zur Gewinnung neuer Patienten.
Zweifellos können auch Ärzte von der
Existenz der Internetportale profitieren.
Gegen gestaffelte „Entgeltpakete“ bieten
deren Betreiber die Möglichkeit zur
optisch ansprechenden Vorstellung der
eigenen Person (Titel, Qualifikation,
Behandlungsschwerpunkte), der Praxis
(Räumlichkeiten, Team) und der angebotenen Leistungen. Die Plattformen erlauben zudem regelmäßig die weit reichende Veröffentlichung zusätzlicher Praxisinformationen (Erreichbarkeit, Sprechstunden, Anfahrt etc.) sowie von Fotos und
Fachpublikationen. Effektive Suchmaschinen-Optimierung und „Verlinkungen“ zur
eventuell vorhandenen Praxishomepage
sorgen dafür, dass die eigene Person wie
die Wirkungsstätte im Netz an exponierter Position geführt und gefunden wird.
Ein vollends positiver Eindruck ergibt sich
durch die Eintragung vorteilhafter Bewertungen und Benotungen. Im besten Fall
Wie des Öfteren betont wird, haben sich
Ärzte heute insbesondere vor dem Hintergrund des Rechts auf freie Arztwahl dem
auch zwischen Medizinern bestehenden
Wettbewerb zu stellen. Zwar wird nicht
bestritten, dass Interneteinträge geeignet
sind, den sozialen und beruflichen Geltungsanspruch eines Bewerteten negativ
zu beeinflussen. Andererseits hält die
Rechtsprechung das öffentliche Interesse
an Informationen über ärztliche Leistungen für ganz erheblich. Sie führt an, sich
der einzelne Arzt wohl oder übel auf die
Beobachtung durch die Öffentlichkeit
sowie auf Kritik einstellen muss. Daher
können Ärzte die Veröffentlichung ihrer
betreffenden Daten in Profilform nicht
verhindern.
AirMediPlus Nr. 2|2015
Ein Profil mit den „Basisdaten“ jedes
Arztes (Name, Titel, Berufsbezeichnungen,
Adresse und Telefonnummer) findet sich
im Verzeichnis einer jeden Bewertungsplattform, um Besuchern eine Bewertung
der Person zu ermöglichen. Ein solches
Vorhalten personenbezogener Daten ist
auch bei Ärzten rechtlich zulässig, wie der
Bundesgerichtshof (BGH) kürzlich bestätigte. Denn die Verwendung von Daten
aus allgemein zugänglichen Quellen (z.B.
Gelbe Seiten) ist grundsätzlich erlaubt.
Gerichte qualifizieren Bewertungseinträge zudem regelmäßig als Meinungsäußerungen, die sehr hohen rechtlichen
Schutz genießen.
Auf den Internetseiten der bekanntesten
Bewertungsportale wird Patienten ermöglicht, Ärzte anhand eigener Erfah-
rung zu beurteilen. Die meisten Anbieter
bedienen sich hierzu eines Schulnotensystems oder erlauben die Vergabe einer
bestimmten Punktzahl. Die Bewertung
erfolgt anonym, was der BGH inzwischen
ebenfalls ausdrücklich gebilligt hat. Einem Bewerteten wird selbst im Falle einer
Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte
kein Anspruch auf Auskunft darüber zugebilligt, von wem eine Internetbewertung eigentlich stammt.
Häufig erhalten Portalnutzer die Gelegenheit, die (angebliche) Behandlung durch
den bewerteten Arzt mit eigenen Worten
zu kommentieren. Und genau dies birgt
für Ärzte Gefahr. Denn der größte Nachteil, den die Existenz der Bewertungsplattformen für sie mit sich bringt, ist
zweifellos die „abschreckende“ Wirkung
negativer Patienteneinträge. Eine (meist
bereits farblich hervorgehobene) schlechte „Benotung“ wird in der Regel durch die
Nutzung der Kommentarfunktion noch
erheblich verschlimmert. Schlagzeilen
wie „sehr oberflächlich, sprach überhaupt
nicht mit mir“, „geldgeil und äußerst inkompetent“ oder „unfähig beim Fettabsaugen“ erscheinen vielen Medizinern (zu
Recht) als Albtraum.
Doch müssen Ärzte natürlich nicht alles
in Internetportalen über sie Veröffentlichte widerspruchslos hinnehmen. Vielmehr kann der zuständige „Hostprovider“,
also der Portalbetreiber, verpflichtet werden, auf seiner Website verfasste nicht
regelkonforme Bewertungseinträge zu
löschen. Denn dem Betroffenen steht ein
Unterlassungsanspruch zu, wenn eine Beurteilung statt grundrechtlich geschützter Meinungsäußerungen falsche Tatsachenbehauptungen oder sog. unsachliche
Schmähkritik beinhaltet. Im Falle einer
Beleidigung, Verleumdung oder übler
Nachrede kann er auch Strafanzeige erstatten.
Vor diesem Hintergrund hat der BGH festgelegt, welche Pflichten den Betreiber
eines Internet-Portals bei Beanstandung
eines Eintrags wegen einer Persönlichkeitsrechtsverletzung treffen. Die Regeln
AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 19
Recht
Rechtsanwalt
Tim Hesse
lassen sich auf Ärzte-Bewertungen wie
folgt anwenden:
• Ein Portal-Betreiber ist nicht grundsätzlich verpflichtet, von Nutzern eingestellte Beiträge zu überprüfen. Er ist
aber verantwortlich, sobald er Kenntnis
von einer Rechtsverletzung erlangt und
muss bei dem konkreten Hinweis eines
Betroffenen tätig werden.
• Geht ein solcher Hinweis ein, hat der
Provider den tatsächlichen Sachverhalt
zu ermitteln die Beanstandung dem
Verfasser zur Stellungnahme weiterzuleiten.
• Erklärt sich der angebliche Patient daraufhin nicht, ist sein Online-Beitrag zu
löschen.
• Meldet sich der Verfasser hingegen
konkret zurück, hat der bewertete Arzt
die Verletzung seiner Rechte zu beweisen. Äußert er sich dann selbst nicht
mehr, ist keine Löschung veranlasst.
• Ergibt sich aber aus der weiteren Stellungnahme des betroffenen Arztes
und/oder vorgelegten Belegen die
Rechtsverletzung, ist der beanstandete
Eintrag zu löschen.
Der Ärzteschaft ist anzuraten, aus dem
bisweilen Unangenehmen das Beste zu
machen, die einschlägigen Plattformen
zur vorteilhaften Eigendarstellung zu
nutzen und zufriedene Patienten zur Positivbenotung anzuhalten. Vollkommen
unnötig wäre es jedenfalls, die Portalthematik einfach „links liegen“ und Einträge
gegen sich sprechen zu lassen, die aufgrund ihres rechtswidrigen Inhalts gar
nicht (mehr) vorhanden und einsehbar
sein dürften.
Dortmund, den 29.03.2015
gez. Tim Hesse, Rechtsanwalt
Als Rechtsanwalt der Kanzlei am Ärztehaus berät Tim Hesse bundesweit Ärzte, Zahnärzte und Angehörige anderer Heilberufe sowie Unternehmen und Verbände des Gesundheitswesens in medizinrechtlichen Fragen.
Seine Beratungsschwerpunkte bilden das Vertragsarztrecht, das Mietrecht, das Chefarztvertrags- und allgemeine Arbeitsrecht, das ärztliche Berufs- und Weiterbildungsrecht, das Heilmittelwerberecht und Wettbewerbsrecht sowie der Bereich Ärzte und
Internet /Social Media. Er referiert und publiziert regelmäßig zu aktuellen Entwicklungen im Bereich seiner Beratungsschwerpunkte. Zudem übernimmt er die Schriftleitung für die Fachzeitschrift „Arzt- und Medizinrecht kompakt".
Korrespondenzadresse
Tim Hesse
Rechtsanwalt
Kanzlei am Ärztehaus
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AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 20
Medizintechnik
Hilfsmittel zur Positionierung
„Nach Erkenntnissen der modernen Arbeitsmedizin sind die Menschen in Pflegeberufen
arbeitsbedingt stark körperlich belastet. Oft kommt es zu Rückenschäden. Es gibt viele
Situationen im Laufe eines Tages, in denen ein Patient, ein Pflegebedürftiger im häuslichen Bereich oder ein alter Mensch seine Position – unterstützt durch eine Pflegekraft –
verändern möchte. Durch den Einsatz von Hilfsmitteln kann die Belastung der Pflegekraft
und des Patienten reduziert werden.“1
Ein weiterer wichtiger Aspekt für den Gebrauch von Hilfsmitteln ist, dass es keine
Scherkräfte (Verschiebung zwischen den
Gewebeschichten – die obere Hautschicht
folgt der Bewegung, die darunterliegenden Schichten nicht) gibt, die auf den Patienten beim Positionieren einwirken können. Daher wird die Dekubitusgefahr
deutlich vermindert.
Gleitmatte
Die Gleitmatte besteht aus einem glatten
und gleitfähigen Gewebe. Häufig besteht
die Gleitschicht aus Nylongewebe oder
Ballonseide. In den meisten Fällen wird sie
in Form eines Schlauches genutzt. Es gibt
aber auch offene Formen sowie sehr unterschiedliche Größen. In der Regel können sie bis zu einem Körpergewicht von
200 kg eingesetzt werden. Spezialmatten
halten einer noch höheren Belastung
Stand. Die Gleitmatte kann in unterschiedlichen Weisen angewandt werden.
Der Patient kann sich selbst damit bewegen oder die Pflegekraft kann mit Hilfe
der Gleitmatte den Patienten positionieren. Haupteinsatzgebiet ist das Bett, um
den Patienten auf die Seite zu drehen
oder um ihn im Bett in Richtung Kopfende
zu bewegen. Sinnvolle Unterstützung leistet die Gleitmatte jedoch auch beim
Transfer, z.B. vom Bett in den Stuhl.
Im Bild:2 Gleitmate PM Alpha
der Firma Petermann.
Positionierungshilfe One Way
Diese Positionierungshilfen sind so konzipiert, dass ein Rutschen nur in eine Richtung möglich ist. Mit diesem Hilfsmittel
können Patienten optimal versorgt werden, die im Sitzen die Tendenz haben,
nach vorne zu rutschen. Wird diese Matte
so in den Stuhl gelegt, dass das Rutschen
nur in Richtung Stuhllehne möglich ist,
kann der Patient einfach positioniert werden und ein Herausrutschen aus dem
Stuhl wird beinahe ausgeschlossen.
Anmerkung: Gleitmatten werden von vielen Herstellern aus dem Rehabereich angeboten. Zum Beispiel ist die Gleitmatte
„PM Alpha“ der Firma Petermann im Hilfsmittelverzeichnis gelistet und die Kosten
können somit, nach Rezeptierung des
Arztes, von der Pflegekasse übernommen
werden.
Im Bild:3 Positionierungshilfe
One Way der Firma Dietz.
1 http://www.zimmermann vital.de/rehatechnik/umlagerungshilfen/gleitmatte.html
2 Eigene Darstellung
3 Eigene Darstellung
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AirMediPlus Nr. 2|2015
AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 21
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AirMediPlus Nr. 2|2015
21
AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 22
Information
Erstmals im Rheinland!
Vom 11. bis 13. Juni 2015 findet in Düsseldorf der 23. Jahreskongress der Deutschen interdisziplinären Gesellschaft für außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V. gemeinsam mit dem
10. Beatmungssymposium unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für
Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. statt.
Kongresspräsident ist Dr. med. Sven
Stieglitz, Petrus-Krankenhaus Wuppertal,
Pneumologie und Kardiologie, Chefarzt
der Klinik für Innere Medizin I. In ihrem
gemeinsamen Grußwort laden Dr. med
Karsten Siemon, 1. Vorsitzender der DIGAB
e.V., und der Kongresspräsident alle in der
außerklinischen Intensivversorgung tätigen Berufsgruppen sowie Betroffene, ihre
Angehörigen und Assistenten ins Rheinland ein. Die Region sei deshalb so geeignet, da sich diese „durch ein breites Spektrum universitärer Maximaltherapie und
einer sehr vielseitigen außerklinischen
Versorgungssituation auszeichnet.“
Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des
Landes Nordrhein-Westfalen lobt in ihrem Grußwort die DIGAB e.V., weil sie sich
„der Förderung von Expertise und Bewusstseinsbildung“ widme und Themen
und Menschen in den Blick nehme, „die
sonst eher nicht im Mittelpunkt stehen,
wenn über die Weiterentwicklung der
Gesundheitsversorgung oder der Pflege
diskutiert wird. Das tun sie auf eine ganz
und gar zeitgemäße Weise.“
Dies bestätigt ein Blick in das umfangreiche interdisziplinäre Programm. Es enthält 12 Workshops, mehrere Diskussionsforen und Gesprächskreise sowie ein breites Angebot an wissenschaftlichen Vorträgen. Die Themenschwerpunkte erstrecken sich von der nicht-invasiven Beatmung und dem schwierigen Weaning
über das schwergradige Lungenversagen
(ARDS) mit den extrakorporalen Therapieverfahren bis hin zur invasiven außerklinischen Beatmung. Auch ethische Fragen
zum Beatmungsabbruch werden diskutiert. Die praxisnahen Workshops finden
alle am ersten Kongresstag statt. In ihnen
geht es beispielsweise um Schluckstörungen unter Beatmung, manuelles Sekretmanagement, Sekretmanagement
22
AirMediPlus Nr. 2|2015
mit technischen Mitteln, um das Problemfeld Tracheostoma und Trachealkanüle, Notfallmanagement in der außerklinischen Beatmung oder Atemmuskeltraining.
Das Spektrum der Vorträge reicht von der
Intensivmedizin über Physiologie/Pathophysiologie über Pädiatrie bis hin zu klinisch praktischen Themen. Allein Titel wie
„Supersize me“: Morbide Adipositas“, „Das
rechte Herz: Opfer und Täter in der Beatmung“, „Mysterium Atempumpe“ und
„All about Weaning“ machen neugierig
auf Deutschlands größten Kongress zum
Thema außerklinische Beatmung. Es wird
auch eine eigene COPD-Session, eine Session zu Hygiene und Infektiologie, zu Nierenversagen, Ernährung, Querschnittlähmung und Respiratorentwöhnung in der
Pädiatrie geben. Die Referentinnen und
Referenten sind allesamt Experten ihres
Faches.
Da der DIGAB-Kongress erstmals im Rheinland stattfindet, sind besonders viele
Fachleute aus Köln, Leverkusen, Viersen,
Bergisch Gladbach, Dortmund, Wuppertal, Duisburg, Essen, Bonn, Aachen,
Schmallenberg, Solingen, Wuppertal,
Oberhausen, Bochum, Düsseldorf, Witten,
Datteln, Hemer, und Bergkamen vertreten. Im Grunde genommen kehrt mit diesem Kongress die DIGAB e.V. in das Bundesland Nordrhein-Westfalen zurück, in
dem die Geschichte der Fachgesellschaft
begann. Denn im Jahr 1993 fand unter
dem Titel „Heimbeatmung und Respiratorentwöhnung“ die erste Arbeitstagung
des Vereins zur pneumologischen und
allergologischen Forschung und Weiterbildung e.V. im nordrhein-westfälischen Schmallenberg-Grafschaft unter
der Schirmherrschaft des damaligen
Landesministers Franz Müntefering statt.
Bis heute ist in Schmallenberg das berühmte Fachkrankenhaus Kloster Graf-
schaft angesiedelt, das erste spezialisierte
Beatmungs- und Weaningzentrum in
Deutschland. Der 1. Vorsitzende der DIGAB
e.V. ist dort tätig. Diese Schmallenberger
Tagung, aus der die heutige DIGAB e.V.
hervorging, wurde u. a. von Prof. Dr. C.P.
Criée, Bovenden-Lenglern, organisiert.
Dieser wird gemeinsam mit dem DIGABVorsitzenden Dr. Karsten Siemon im Rahmen eines Diskussionsforums Einblick in
die Geschichte der DIGAB e.V. geben und
mit den Teilnehmern über die Ziele der
Fachgesellschaft diskutieren.
Viele weitere Referentinnen und Referenten reisen aus dem gesamten Bundesgebiet, aber auch aus dem Ausland an.
Welche Versorgungskonzepte außerklinischer Beatmung es außerhalb der Grenzen Deutschlands gibt, ist Thema einer
eigenen Session, in der Modelle aus Chile
und den Niederlanden vorgestellt werden. Auch das benachbarte Österreich ist
mit einem Referenten beim diesjährigen
Kongress vertreten. Aktiv beteiligt sind
auch wieder Menschen, die selbst beatmet sind. Denn der DIGAB-Kongress „soll
auch in 2015 wieder ein Sprachrohr für
Betroffene darstellen,“ so Dr. Karsten Siemon und Kongresspräsident Dr. Stieglitz.
Der Vertreter der Betroffenen in der
DIGAB e.V., Hans-Joachim Wöbbeking aus
Bergkamen, wird einen eigenen Ge-
AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 23
Dr. med Karsten Siemon,
1. Vorsitzender der DIGAB
e.V. und Kongresspräsident
Dr. med. Sven Stieglitz
(von links).
sprächskreis „Polio“ leiten, ein Betroffenenforum führen Dinah
Radtke aus Erlangen und Oliver Jünke aus Berlin durch und ein
Referent aus Hamburg geht beispielsweise die Problematik ein,
ob es sich bei Inklusion und Beatmung um ein Paradoxon oder
um die Realität handelt.
Sehr spannend werden dürfte auch wieder der Bereich „Freie
wissenschaftliche Vorträge“ I und II am 2. Kongresstag. All diese
Vorträge wurden als Abstracts von wissenschaftlichen Arbeiten
eingereicht. Die Fragestellungen reichen von Weaning über Zwischenfälle bei invasiver außerklinischer Beatmung bis hin zu
den Qualitätsprüfungen durch den MDK und MDK-Gutachten.
Die drei besten Vorträge werden von der DIGAB e.V. am Ende des
Kongresses prämiert. Jeder Preisträger erhält eine Kongressfreikarte und einen Reisegutschein für den 24. Jahreskongress der
Deutschen interdisziplinären Gesellschaft für außerklinische
Beatmung (DIGAB) e.V. gemeinsam mit dem 11. Beatmungssymposium unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft
für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. 2016 in Bamberg.
Dieses Datum sollte man sich schon jetzt notieren!
Am 11. Juni 2015 findet wieder die Jahreshauptversammlung der
DIGAB e.V. statt und es werden sich die regionalen Arbeitsgruppen der DIGAB e.V. unter dem Vorsitz von F. Gerhard (Wuppertal)
und Ellen Probsthein (Hamburg) treffen. Es lohnt sich übrigens
in mehrfacher Hinsicht, Mitglied in der Deutschen interdisziplinären Gesellschaft für außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V. zu
werden. Mitglieder sind eingeladen, in den regionalen Arbeitsgruppen und in den diversen Projektgruppen mitzuarbeiten.
Außerdem werden sie regelmäßig darüber exklusiv darüber informiert, welche Themen gerade im Vorstand, in den Arbeitskreisen und im Bereich der Zertifizierung von Bildungseinrichtungen bearbeitet werden. Außerdem können DIGAB-Mitglieder an den zukünftigen Jahreskongressen zu vergünstigten Kongressgebühren teilnehmen.
Zum gemütlichen Get Together sind am 11. Juni 2015 ab 19.00
Uhr die Teilnehmer in die Industrieausstellung des Congress
Centrum Düsseldorfs eingeladen. Dort wird für die musikalische Untermalung der Piano Entertainer Vladimir Burckhardt
sorgen. Der Gesellschaftsabend findet am nächsten Abend in
der Rheinterrasse statt. Dieser Ort bietet nicht nur einen großartigen Ausblick auf den Rhein, bei schönem Wetter kann auf
der Terrasse gefeiert und es darf zur Musik, die DJ Oliver Fuhrmann auflegt, natürlich getanzt werden. Während die Tickets
für den Gesellschaftsabend knapp sind, können Kongresstickets
auch noch vor Ort erworben werden.
Neben den Veranstaltungen können sich die Teilnehmer zudem
bei der begleitenden Industrieausstellung über Innovationen
der Medizintechnik informieren.
Besuchen Sie die Kongresshomepage:
www.digab-kongresse.de
AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 24
Aktuelle Meldungen
Sonnenlicht lindert Schübe bei MS
Aus einer neuen umfangreichen US-Studie geht nun hervor, dass das fehlende
Sonnenlicht zur Winterzeit sich negativ auf den Verlauf von MS auswirkt. Für diese
Studie wurden die Daten von 32.762 MS-Schüben von fast 10.000 Betroffenen in
30 Ländern untersucht.
Die Auswertung der Daten ergab, dass die
Patienten die meisten Schübe zu Beginn
des Frühjahrs hatten, also nach der Winterzeit, der UV-Strahlungsärmsten Zeit im
Jahr. Am seltensten waren die Schübe am
Herbstanfang, wenn die Patienten die UVStrahlenreichste Jahreszeit, den Sommer,
hinter sich gelassen hatten. Im Durchschnitt lag der Zeitraum zwischen dem
Auftreten der Schübe und dem UV-Strahlungstief knapp drei Monate. Je näher der
Betroffene am Äquator lebte, verkürzte
sich die Zeit um etwa 2,9 Tage pro Breitengrad. Menschen, die ohnehin einen
niedrigen Vitamin-D-Spiegel haben, leiden eher unter einem Vitamin-D-Mangel,
der vermutlich bei MS die Wahrscheinlichkeit von Schüben begünstigt.
Durch diese umfangreiche und globale
Studie konnte erwiesen werden, dass die
Schübe bei MS von der UV-Strahlung abhängen. Je höher die natürliche UV-Einstrahlung, desto geringer ist auch das
Risiko für MS-bedingte Schübe.
Das UV-Licht beruhigt das Immunsystem.
Es sorgt dafür, dass sich vermehrt regulatorische T-Zellen und dendritische Zellen bilden, die das Immunsystem davon abhalten
sich selbst anzugreifen und somit eine Autoimmunreaktion verhindern können. Dies
hält allerdings nicht lange an. Ist der Körper nur wenige Tage keiner UV-Strahlung
ausgesetzt, verschlechtern sich die Blutwerte und das Immunsystem wieder.
Mehr Infos: www.aktiv-mit-ms.de
ILD-Register zur Sammlung von Patientendaten
Verschiedene Krankheiten der Alveolen und des Interstitium gehören zu den interstitiellen
Lungenerkrankungen (ILD), wie z. B. Lungenfibrose oder Sarkoidose.
Sie alle gleichen sich darin, dass sich das
Lungengewebe mit der Zeit verändert,
wodurch Betroffenen das Atmen schwerfällt und schließlich sogar die Lunge versagt. Bei einer frühen Diagnose und sofortiger Behandlung kann das Voranschreiten der ILD aufgehalten oder zumindest
verzögert werden. Insgesamt sind in
Deutschland mehrere zehntausend Menschen betroffen.
Dadurch, dass die Krankheiten verhältnismäßig selten sind, gibt es noch viel zu
erforschen. So ist z. B. deutschlandweit erfasst, welche Gruppe ein besonders hohes
Risiko für diese Krankheit trägt, oder wie
diese Krankheiten therapiert werden.
Man versucht nun diese Lücken zu schließen, um eine bessere Versorgung für den
Patienten zu garantieren.
Mit dem neuen ILD-Register EXITING sol-
len nun u. a. Untersuchungsergebnisse,
Diagnose, Faktoren, die den Verlauf beeinflussen, wichtige Begleiterkrankungen,
Therapien sowie soziodemographische
Informationen wie Alter und Beruf des
Patienten festgehalten werden. Hiervon
erhofft man sich einen allgemeinen Überblick, der Hinweise auf mögliche Risikofaktoren geben kann.
Mehr zum Thema: Lungenärzte im Netz
Zweiphasenplan für ein selbstbestimmtes Training bei MS
Viel Bewegung und Sport steigern die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität von MS-Patienten. Allerdings ist dies
nicht immer umsetzbar, da die Betroffenen häufig aufgrund ihrer Fatigue nicht regelmäßig trainieren können.
Nun will man versuchen sie so zu schulen,
dass sie ihr Training selbstbestimmt in die
Hand nehmen können.
Hierzu wurde ein Zweiphasenplan entwickelt, der vor allem auch die Fatigue berücksichtigt. Ziel ist es, den Patienten
nicht zu stark zu belasten, damit eine
mögliche Überanstrengung ihn nicht für
mehrere Tage unfähig macht, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Daher
sollten die Betroffenen lernen selbst zu
entscheiden, wann und wo sie Sport machen wollen.
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AirMediPlus Nr. 2|2015
Um in diesen Zweiphasenplan einsteigen
zu können, sollte vorher ein Eingangstest
absolviert werden und anschließend eine
intensive Schulung, damit das nötige
Grundwissen erlangt werden kann. Bisher
gehen die meisten Studienteilnehmer
selbstbewusster mit ihrer MS und Sport
um. Der Zweiphasenplan zeigt langfristig
positive Effekte, wie eine deutliche Steigerung der Leistungsfähigkeit.
Auch die plötzlichen Erschöpfungszustände gingen zurück, wodurch die Teilnehmer viel mehr am gesellschaftlichen
Leben teilnehmen und ihren Alltag besser
meistern können als noch zuvor.
Mehr Infos: www.aktiv-mit-ms.de
AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 25
Familien- und Krankenpflege
Intensivpflege 24
Literaturtipps
Seit über 13 Jahren bietet die Familien- und
Krankenpflege Intensivpflege 24 in NRW
außerklinische Beatmungs- und Intensivpflege
für Kinder und Erwachsene an.
Elternbegegnungstagung
2015
Es entspricht unserem Verständnis von häuslicher
Pflege, unseren Patienten ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Am 30./31. Mai 2015 findet wieder die jährliche bundesweite Elternbegegnungstagung der
INTENSIVkinder zuhause e.V. statt.
Diese Veranstaltung gibt betroffenen Eltern die Gelegenheit Erfahrungen und Informationen auszutauschen.
Zusätzlich zum Erfahrungsaustausch gibt es Vorträge und
Workshops zu folgenden Themen:
• Orthopädie und Hilfsmittelversorgung bei INTENSIVkindern – Möglichkeiten und Grenzen
• Sind Familien mit INTENSIVkind „Grenzgänger“?
• Ernährung bei beatmeten Kindern und Jugendlichen
• Informationen zu Kranken- und Pflegeversicherung
• Wundversorgung
In diesem Jahr gibt es auch die Gelegenheit sich im Rahmen von Gesprächsecken zu den Themen „Persönliches
Budget“ und „Transition“ auszutauschen.
Die Veranstaltung beginnt am Samstag, den 31.05.2015 um
11.00 Uhr mit einem Vortrag und endet am darauffolgenden Sonntag gegen 11.30 Uhr.
Hier geht es zur Internetseite: www.intensivkinder.de
Basiskurs „Pflegefachkraft für
außerklinische Beatmung” –
durch die DIGAB zertifiziert
Zielgruppe:
Examinierte Pflegekräfte, die im außerklinischen Bereich in
der pflegerischen Versorgung beatmungsabhängiger Patienten eigenverantwortlich tätig sind.
Termine:
Kurs 1: 20.04. - 24.04.2015
Kurs 2: 23.11. - 27.11.2015
Ort: München
Abschluss und Zertifikat:
Nach Nachweis der vollständigen Teilnahme an den theoretischen und praktischen Anteilen in einem zeitlichen
Rahmen von 8 Monaten wird ein Zertifikat der Fachgesellschaft DIGAB verliehen mit der Bezeichnung: „Pflegefachkraft für außerklinische Beatmung".
Mehr Infos bei ResMed Akademie
Außerklinische Beatmungsund Intensivpflege bei Ihnen
zu Hause
Unsere Leistungen:
• 24-Stunden-Versorgung
• Wir versorgen Patienten mit z. B. hohem Querschnitt,
Amyotropher Lateralsklerose (ALS), COPD, Wachkoma,
Gendefekten
• Ausgebildete Pflegedienstleitungen für die Intensivund Beatmungspflege
• Examinierte Kranken- und Kinderkrankenpfleger
• Kostenlose Visiten durch Fachärzte
• Umfangreiches Überleitungsmanagement
(Wohnungsberatung, Hilfsmittelberatung, Kostenklärung,
Rechtsbeistand)
• Kooperationspartner von mehreren Krankenkassen,
Unikliniken, Medizinproduktefirmen
Familien- und Krankenpflege Intensivpflege 24
Wittener Straße 56
44789 Bochum
Telefon 0234 - 932 56 56 0
www.fundk-intensivpflege24.de
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Veranstaltungen
Deutscher Anästhesiecongress 2015
Düsseldorf, 07. – 09. Mai 2015
Das Kongressmotto der diesjährigen 62.
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft
für Anästhesiologie und Intensivmedizin,
dem DAC 2015, lautet: „Werte – Weitsicht –
Wissenschaft “. Das Motto beinhaltet die
wesentlichen Elemente der ärztlichen Tätigkeit und spannt den Bogen von der
Wertschätzung des Patienten über das
vorausschauende und weitsichtige Denken und Handeln bis zur wissenschaftlichen Weiterentwicklung des Faches und
der Translation der Erkenntnisse in die Patientenversorgung.
Zahlreiche Sondersitzungen werden sich
mit dem diesjährigen Motto interdiszipli-
när auseinandersetzen. Diese Sitzungen
sind eingebettet in das Gesamtprogramm,
welches durch das Wissenschaftliche Komitee in Zusammenarbeit mit den Subkomitees und Arbeitskreisen erstellt wurde
und durch Industriesymposien ergänzt
wird. Das umfangreiche Programm wird
aktuelles praxisrelevantes Wissen sowie
die neuesten Forschungsergebnisse und
Visionen aus dem entsprechenden medizinischen Fachgebiet vorstellen und in den
Hauptsitzungen, Fallkonferenzen, Pro- und
Contra-Sitzungen, Workshops sowie den
DAAF-Refresherkurs anbieten.
Als neues Veranstaltungsformat werden
sogenannte „Runde Tische“ angeboten, die
in Kleingruppen eine intensive Diskussion
mit Experten zu verschiedenen Themen
ermöglichen. Ein Höhepunkt des Deutschen Anästhesiekongresses ist die Hellmut-Weese-Gedächtnisvorlesung. Als Ehrengast wird Dr. Daniel Martin, Direktor
des Zentrums für Höhen- und Weltraummedizin am University College London und
medizinischer Leiter der Everest Expeditionen mit seinem Thema: „Xtreme Everest: Doctors in the Death Zone“ auf das
Dach der Welt entführen.
22. Kongress des Wissenschaftlichen Beirates der
Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V. (DGM)
Bochum, 18. – 20. Juni 2015
Es werden folgende Schwerpunktthemen
im wissenschaftlichen Programm in Vorträgen und Posterpräsentationen behandelt, womit alle relevanten Themengebiete
im Bereich der neuromuskulären Erkrankungen abgedeckt sind:
• Protein-Aggregations-Myopathien mit
Eröffnungssymposium
• Motoneuronerkrankungen
• Periphere Neuropathien
• Myositiden
• Metabolische Myopathien
• Myotone Dystrophien
• Muskeldystrophien
• Freie Themen
Bekannte Referenten werden in interaktiven Vorträgen über die wichtigsten Krankheitsbilder im klinischen Alltag und zur
Stufendiagnostik neuromuskulärer Symptome berichten. Anhand neurophysiologischer und sonografischer Live-Demonstrationen wird auf Fragen zur Indikation,
Durchführung und Grenzen dieser Methoden eingegangen. Im Videoforum sol-
len prägnante Videodemonstrationen die
Vielfältigkeit neuromuskulärer Erkrankungen darstellen und zu differentialdiagnostischen Überlegungen anregen.
Ein Höhepunkt der Tagung wird der Festakt zum 50-jährigen Jubiläum der DGM
sein, zu dem renommierte internationale
Referenten erwartet werden. Der traditionelle Patiententag mit Vorträgen zu
den Themengebieten ALS, FSDH und Myositis wird am Samstag, den 20.6.2015, ab
11.00 Uhr stattfinden.
47. Bad Reichenhaller KOLLOQUIUM
Bad Reichenhall, 19. – 21. Juni 2015
Unter der Leitung von Professor Dr. Rainer
W. Hauck und Professor Dr. Winfried Randerath liegt der Schwerpunkt in diesem
Jahr auf dem Thema „Die akute respiratorische Verschlechterung“. Neben den traditionellen PRO-CON Debatten gibt es einige Neuerungen wie die „lange Nacht der
Wissenschaft“, zu der interessierte Besucherinnen und Besucher Posterbeiträge
einreichen können.
Über den ganzen Samstag erstrecken sich
Vorträge des Symposiums zu dem Thema:
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AirMediPlus Nr. 2|2015
„Die akute Verschlechterung“. Hier wird
der Aspekt aufgegriffen, dass es heutzutage täglich Patienten gibt mit einer akuten pulmonalen Verschlechterung, die
aber bereits über alle gängigen Therapieoptionen verfügen. Was tun? Welche „Geheimtipps“ haben die Experten? Wie kann
man solche akut bedrohlichen Situationen korrigieren? Hier werden Experten aktuelle Daten und Ratschläge geben und
ein interessantes Feld der medizinischen
Fachsicht darlegen.
Erstmals wird es in diesem Jahr auch ein
„Clinical Year in Review“ geben, mit jeweils 4 bemerkenswerten Arbeiten zu
kardinalen pneumologischen Themen.
Sowohl mit der Sektion Prävention und
Rehabilitation, der Sektion klinische
Pneumologie der Deutschen Gesellschaft
für Pneumologie als auch mit der Deutschen Atemwegsliga und der Deutschen
Sauerstoffliga wurden wieder wertvolle
und aktive Kooperationspartner zur Gestaltung des wissenschaftlichen Programms gefunden.
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Literaturtipps
Von der Tracheotomie zur Dekanülierung:
Ein transdisziplinäres Handbuch
Thomas Kerz
Den zehn Autoren des Buches „Von der Tracheotomie zur Dekanülierung- ein transdisziplinäres Handbuch“, im Jahr 2013 bei
Lehmanns erschienen, gelingt auf 142 Seiten ein interessanter Abriss von der Geschichte der Tracheotomie über eine anschauliche Darstellung der verschiedenen
Anlagemöglichkeiten bis hin zur Pflege.
Neben aktueller wissenschaftlicher Meinung werden eigene Erfahrungswerte wiedergegeben. Darüber hinaus wird längst
vergessenes physiologisches Grundwissen
in strukturierter Form und ohne redundant
zu erscheinen beim Leser wieder in Erinnerung gerufen. So nickt man noch förmlich wissend mit bei den Phasen des
Schluckvorgangs und vergewissert sich glücklich, dass die
vorklinische Lehre nicht ganz
vergebens war, um dann doch wieder aufzuhorchen und festzustellen, dass einem
das nächste Faktum nun doch noch nicht
bekannt war: Unabhängig von der vorangegangenen Phase der Atmung folgt dem
Schluckakt in über 90 % der Fälle eine Expiration. Das interessierte Staunen wird
abgelöst durch ein Schmunzeln über sich
selbst, wenn man realisiert, dass man gerade im Selbstversuch schluckte und danach ganz unwillkürlich so deutlich ausatmete. Das stimmt also tatsächlich!
Den Autoren dieses Buches gelingt ein homogenes, strukturiert aufgebautes Lehrbuch, dem
der Spagat gelingt zwischen anschaulichen und
theoretischen Fakten sowie zwischen Basisund Spezialwissen.
Lehmanns Verlag, 144 Seiten, 14,95 Euro
ISBN: 978-3865415127
Diagnostik und
Therapie der akuten
Aphasie
Nana ... der Tod trägt Pink: Der selbstbestimmte
Umgang einer jungen Frau mit dem Sterben
Barbara Stäcker, Dorothea Seitz
von Ruth Nobis-Bosch, Ilona
Rubi-Fessen, Rolf Biniek,
Luise Springer
Das Vermächtnis einer jungen Frau:
selbstbestimmt die Krankheit und den
Tod leben
Warum ist Nanas Geschichte so anders?
Normalerweise meint man, ein schwerkranker, dem Tod geweihter Mensch versteckt sich und zieht sich zurück. Nana
jedoch hat sich in dieser Zeit selbst gefunden und dies öffentlich gemacht. Mal
zeigt sie sich selbstbewusst, mal verletztlich, mal verspielt, mal nachdenklich, mal tough auf den beeindruckenden Bildern, die in ihrem letzten Lebensjahr entstanden sind. Zuerst waren es private Fotos, bis sie
sich traute, professionellen Fotografen Modell zu stehen. Aus den Bildern hat Nana Kraft geschöpft. Und so entstand ihre Idee, dies auch
anderen Patienten zu ermöglichen. Der von ihren Eltern Axel und Barbara Stäcker gegründete Verein Nana – Recover your smile e.V. ist Nanas Vermächtnis.
Farbfotos mit skizzierter Trachea, Ligamentum Conicum
und Manubrium sterni verdeutlichen ebenso wie Sonographieaufnahmen auf visuelle Weise die beschriebenen Möglichkeiten der Durchführung.
Stets werden dem Leser Pro-und Kontraargumente nachvollziehbar dargestellt.
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Praxisrelevantes Wissen mit konkreten Durchführungshinweisen
zur Behandlung akuter Aphasien:
Diagnostisches Vorgehen in der Akutphase, Test- und Screeningverfahren, apparative Diagnostik
Inklusive komplettem AABT (Aachener Aphasie-BedsideTest) mit Testmaterial, Untersuchungsbögen und Normwerten
Therapieprinzipien bei akuten Aphasien und spezifische
Methoden
Informationen zu assoziierten Störungen wie Dysphagie,
Dysarthrie, Sprechapraxie
Konzepte der Frührehabilitation
Angehörigenarbeit und kommunikationsförderndes Verhalten
Nana ... der Tod trägt Pink ist ein Buch, das berühren will und auf
seine besondere, lebensbejahende Art allen Hilfe und Trost ist, die
wie Nana und ihre Angehörigen vom Leben herausgefordert werden.
Ihr Plus: Den AABT mit Handanweisungen und weitere Diagnostik- und Therapiematerialien finden Sie als Download im
Internet.
Irisiana Verlag, 176 Seiten, 14,99 Euro
ISBN-13: 978-3424151961
Thieme Verlag, 232 Seiten, 39,99 Euro
ISBN-13: 978-3131479419
AirMediPlus Nr. 2|2015
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AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:06 Seite 28
Bindeglied Sozialdienst
Überleitungsmanagement für
künstlich beatmete Patienten in
die häusliche 24-h-Versorgung
Freitag, 29. Mai 2015, 10.00 bis 14.00 Uhr
Johanniter Krankenhaus Oberhausen
Bindeglied
Sozialdienst
Kontakt:
Stefan Ott
Telefon 0163 · 307 96 75
Telefax 0234 · 810 25 728
[email protected]
www.fundk-intensivpflege24.de
Familien- und Krankenpflege
Intensivpflege 24