AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 1 airmediplus.de | Nr. 2/2015 | 4,20 Euro AirMediPlus Magazin für außerklinische Beatmung Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin Dialog, Netzwerk und Expertise Krankenhaus der Maximalversorgung Medizin Krankenhaus Bethanien, Solingen Pflege rehaKIND-Kongress Düsseldorf Portrait SRH Wald-Klinikum Gera AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 2 Inhalt Medizin 4 Wald-Klinikum Gera Krankenhaus der Maximalversorgung 8 Krankenhaus Bethanien Solingen Lungenkrebszentrum, Zentrum für Schlafund Beatmungsmedizin Aktuelle Meldungen 12 Nachrichten aus der Beatmungspflege Pflege 14 Kinderreha ist kein Luxus ... Dialog, Netzwerk und Expertise auf dem rehaKIND-Kongress in Düsseldorf 16 Lungensport – Fit zum Atmen Recht 18 Arztbewertungsportale im Internet Fluch oder Segen? Oder beides zugleich? Medizintechnik 20 Hilfsmittel zur Positionierung Information 22 Erstmals im Rheinland! Jahreskongress der DIGAB e.V. in Düsseldorf Aktuelle Meldungen 24 Nachrichten aus der Beatmungspflege Veranstaltungen 26 Termine 2015 Literaturtipps 27 Biografie und Fachliteratur AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 3 Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, „Ein Einzelner hilft nicht, sondern wer sich mit vielen zur rechten Stunde vereinigt.“ Diesen Satz schrieb Johann Wolfgang von Goethe in seinem Märchen für Erwachsene mit dem Titel: „Die grüne Schlange“. Er drückt damit etwas aus, was auch heute noch für viele Lebenssituationen gilt, besonders für den Pflegebereich: Nur gemeinsam ist es möglich, zum Beispiel Menschen mit Beatmungsbedarf ein sinnvolles Leben zu ermöglichen. Wenden wir uns diesmal an alle, die zum Gelingen einer guten Versorgung beitragen und sagen gemeinsam und von Herzen: Danke! Ramona Förster Fachschwester für Anästhesie und Intensivpflege Pflegedienstleitung Impressum/Herausgeber Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Familien- und Krankenpflege Bochum gGmbH Abteilung Familien- und Krankenpflege Intensivpflege 24 Wittener Straße 56, 44789 Bochum Telefon 0234 · 93 25 65 60, Telefax 0234 · 93 25 65 65 Redaktion: Petra Buckel, Ramona Förster, Petra Janitzki, Michael Schreiber, Sylvia Schreiber Druck: Color Offset Wälter, Dortmund, Layout: Q3 design GbR, Dortmund, www.Q3design.de Abbildungen: Titelseite, großes Foto: Krankenhaus Bethanien Solingen, Seite 3 oben: Familien- und Krankenpflege Bochum, Seite 4 –7: SRH Wald-Klinikum Gera, Seite 8–11: Krankenhaus Bethanien Solingen, Seite 12: Fotolia.com: apops, IPW, Smith Medical, Seite 13: Fotolia.com: Henrie, contrastwerkstatt, Seite 14–15: rehaKIND, Seite 16–17: Petra Buckel, Seite 18: Fotolia.com: liveostockimages, Seite 19: Kanzlei am Ärztehaus, Seite 20: Petra Buckel, Seite 23: DIGAB e.V., Seite 24: Fotolia.com: Masson, Ammentorp, Seite 25: Fotolia.com: Köpenicker, Seite 28: Krankenhaus Bethanien Solingen AirMediPlus Nr. 2|2015 3 AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 4 Medizin SRH Wald-Klinikum Gera Als Krankenhaus der Maximalversorgung bieten wir ein breites medizinisches Leistungsspektrum. 300 Ärzte, 700 Schwestern und Pfleger sowie weitere Spezialisten sind rund um die Uhr für Sie da. Beste Medizin und Pflege hier in Ihrer Heimat haben wir uns auf die Fahne geschrieben. In 24 Kliniken und Instituten bieten unsere 1.700 Mitarbeiter Gesundheit, Hilfe und Heilung von A bis Z. Wie kaum ein anderes Krankenhaus beherrschen wir mit unseren langjährig erfahrenen Fachärzten die ganze Breite der Medizin. Hohe Eingriffszahlen machen unsere besondere Erfahrung und Kompetenz aus. Wir sind gemeinnützig und tragen Verantwortung für unsere Region und unsere Mitarbeiter. Darüber hinaus sind wir Akademisches Lehrkrankenhaus des Universitätsklinikums Jena. Unser 2013 fertig gestellter Neubau bietet allen Patienten in lichten, modernen Zwei-Bett-Zimmern den Komfort einer Privatstation. Als erstes Kulturkrankenhaus Deutschlands sind Kunst und Kultur feste Bestandteile der Architektur unseres Hauses. Wir gehören zum SRH Konzern, einem führenden Anbieter von Bildungsund Gesundheitsdienstleistungen mit rund 11.000 Mitarbeitern. (http://www.waldklinikumgera.de/unser-klinikum/ueber-uns.html) Von der Grundsteinlegung 1913 bis zur Eröffnung des Neubaus 2013 kann das heutige SRH Wald-Klinikum Gera auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Trotz der Wirren zweier Weltkriege wuchs das Kranken- 4 AirMediPlus Nr. 2|2015 AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 5 Medizin Kulturkrankenhaus In unserem modernen Neubau wurde Kunst zu einer Leitidee. Und zu einem unterhaltsamen Leitsystem. Die Ebenen der Bettenhäuser sind nach elf Persönlichkeiten benannt, die in engem Bezug zu Thüringen wirkten; von Friedrich Schiller bis Walter Gropius, von Heinrich Schütz bis Carl Zeiss. Überlebensgroße Kopfreliefs, umgesetzt von dem Heidelberger Künstler Prof. Jürgen Goertz, begrüßen Patienten und Besucher auf den Ebenen. Passend dazu erzählen in den Patientenzimmern Originale, gestaltet von Künstlern aus der Region, aus dem Leben der Namensgeber. Einen Überblick vermittelt der große Flügelaltar in unserem Foyer. Die Idee des Kulturkrankenhau- ses spiegelt sich auch in Veranstaltungen und Ausstellungen wider. (http://www.waldklinikumgera.de/unserklinikum/kulturkrankenhaus.html) Das Luftholen trainieren Am SRH Wald-Klinikum Gera bietet eine Weaningstation Patienten mit Lungenerkrankungen oder Schwerkranken nach maschineller Beatmung die Chance, wieder eigenständig atmen zu können. „Atmen ist Arbeit. Dabei habe ich immer gedacht, Luftholen ist etwas ganz Normales, das geht wie von selbst.“ Ralf Tanz hat das Gegenteil erlebt. Nach einer notwendigen Operation schaffte es seine vorgeschädigte Lunge nicht mehr, allein zu Chefärztin Dr. Susanne Lang haus stetig. Mit dem Zusammenschluss des Bezirkskrankenhauses Gera, dem Bergarbeiterkrankenhaus der SDAG Wismut und der Bezirkslungenklinik Ernsee am 1. Januar 1991 entstand das Klinikum der Stadt Gera. Zum 1. Oktober 2003 erwarb der SRH Konzern das städtische Wald-Klinikum und investierte im Rahmen der Generalsanierung zusammen mit dem Freistaat Thüringen 160 Mio. € in den Neubau. Die Eröffnung wurde am 23.3.2013 gefeiert, bundesweit einzigartig ist das Konzept des Kulturkrankenhauses. Die Weaningstation gehört zur Klinik für Pneumologie am SRH Wald-Klinikum Gera. Schwerpunkte sind die Behandlung von Lungenkrebs sowie von COPD, Tuberkulose und schlafbezogenen Atemstörungen. Die Klinik ist Teil des 2012 zertifizierten Lungenkrebszentrums Gera. AirMediPlus Nr. 2|2015 5 AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 6 Medizin Weaning Patient arbeiten. Ein Luftröhrenschnitt war unumgänglich – und plötzlich war er abhängig von einer Beatmungsmaschine. „Ich dachte, das war es jetzt“, erinnert sich der 68-Jährige und hatte sich schon fast aufgegeben. Dann wurde er in die Weaningstation des SRH Wald-Klinikums verlegt. Schritt für Schritt lernte er hier, wieder selbst Luft zu holen. Ein Team aus Ärzten, Schwestern und Atmungstherapeuten, zudem Logopäden und Physiotherapeuten versorgen die Patienten auf der Zehn-Betten-Station. Es gibt verschiedene Gründe, hierher zu kommen. Lungenerkrankungen wie COPD, bei denen Patienten Lungenvolumen und Kraft verlieren, ist einer der häufigsten in einer alternden und vom Bergbau geprägten Region. Aber auch Patienten wie Ralf Tanz, die auf der Intensivstation wegen einer schweren Erkrankung lange beatmet wurden, müssen von der maschinellen Beatmung oft erst entwöhnt werden. Betreut werden auf der Spezialstation außerdem neurologische Patienten, bei denen die Nerven die Atemmuskulatur nicht mehr richtig ansteuern, oder Menschen mit Infektionskrankheiten wie einer Lungenentzündung. 6 AirMediPlus Nr. 2|2015 Weaning (deutsch: Entwöhnung) ist der erste Schritt für viele Schwerkranke zurück in ein selbstbestimmtes Leben. „Durch das Loslösen von der Beatmungsmaschine verschaffen wir Patienten Lebensqualität; wieder selbst Luft holen zu können, ist ein Zurückerobern der Selbstständigkeit“, beschreibt Oberarzt Dr. Horst Zwingenberger. Das bestätigt Patient Ralf Tanz: „Am schlimmsten fand ich, dass ich nicht sprechen konnte, alles aufschreiben musste.“ Dabei erzählt und lacht der 68Jährige gerne. Doch bis er das wieder konnte, musste er sich gedulden. Zwei Wochen lang wurde täglich geübt, die künstliche Beatmung für wenige Minuten unterbrochen. Die Panik, die das erste Mal in ihm aufstieg, hatte Ralf Tanz im Griff, als er merkte, dass es voran ging. „Entscheidend für die Entwöhnung ist, wie kooperativ ein Patient ist und wieviel Beatmungsunterstützung er benötigt“, sagt Dr. Zwingenberger. Vom ersten Tag an machte Herr Tanz mit den Physiotherapeuten Laufübungen und Gymnastik, um die Muskulatur zu stärken, „dann holt der Patient automatisch mehr Luft“, so Dr. Zwingenberger, „und findet auch die Kraft, Sekret abzuhusten“. Das Atmen erleichtern häufig Atemmasken, die Luft zuführen. Für das anstrengende Husten gibt es Hilfsmittel, die durch Vibration den Schleim in den Bronchien lockern. Physiotherapie, Atmungstherapie, aber auch autogenes Training unterstützen die Patienten. Zudem sind im Krankenhaus der Maximalversorgung Fachärzte anderer Gebiete nicht weit: Neurologen, HNOÄrzte oder Orthopäden. Die Aufenthaltsdauer der Weaningpatienten liegt zwischen drei Tagen und drei Monaten, berichtet Dr. Zwingenberger. 200 werden hier im Jahr versorgt. „Für uns war die moderne Station ein großer Schritt nach vorn“, sagt Prof. Dr. Susanne Lang, Chefärztin der Pneumologie, „um in der Region wohnortnah alle Möglichkeiten der modernen Pneumologie anzubieten.“ In der zweiten Woche seines Aufenthaltes war es dann soweit, Ralf Tanz hatte endlich wieder genug Luft, um zu sprechen. „Das erste, was ich machte, war: meine Frau anzurufen. Die hat gar nicht geglaubt, dass ich das wirklich am Telefon bin.“ Zweieinhalb Stunden kam er ohne Gerät aus. „Wir haben uns lange unterhalten“, sagt auch Dr. Zwingenberger und AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 7 Medizin Oberarzt Dr. Horst Zwingenberger mit Atemmaske. fügt an: „Sprechen ist eine gute Therapie“. Für Tanz war an dem Tag „die Lebensfreude wieder zurück“. Auch wenn es noch ein langer Weg ist – er freut sich schon auf zu Hause, seinen großen Garten mit den Apfel- und Pfirsichbäumen. Und natürlich auf die Silberhochzeit. „Vor kurzem hätte ich gar mehr nicht dran geglaubt, dass ich wieder einmal feiern werde.“ Exkurs: SRH SRH Wald-Klinikum Gera Straße des Friedens 122 07548 Gera Dr. Horst Zwingenberger Telefon 0365 · 828-2151 [email protected] www.waldklinikumgera.de Als Stiftung sind wir von Kapitalinteressen unabhängig und wirtschaften nachhaltig, um das Stiftungsvermögen zu erhalten und zu mehren. (http://www.srh.de/de/die-srh/leitbild/) Wir sind ein privates Unternehmen, mit dem Ziel, die Lebensqualität und die Lebenschancen der Menschen zu verbessern. Wir verstehen uns als weltanschaulich neutral, aber gemeinsamen Werten verpflichtet, auf deren Grundlage wir das Bildungs- und Gesundheitswesen mit unseren Angeboten aktiv mitgestalten. Als gemeinnütziges Unternehmen verbinden wir dabei unternehmerisches Handeln mit sozialer Verantwortung. AirMediPlus Nr. 2|2015 7 AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 8 Medizin Krankenhaus Bethanien Solingen Lungenkrebszentrum, Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin Das Krankenhaus Bethanien hat sich als Fachklinik auf die Diagnostik und Behandlung sämtlicher Lungenerkrankungen spezialisiert und wird als Klinik für Pneumologie und Allergologie/Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin überregional in Anspruch genommen. Jährlich werden hier ca. 5500 Patienten in 120 Betten stationär betreut. Es wird ein umfassendes Spektrum der Therapieoptionen bei schlafbezogenen Atmungsstörungen, Lungenkarzinom, COPD, Emphysem, Asthma, pulmonale Hypertonie, Tuberkulose und seltenen Lungenerkrankungen angeboten. 8 AirMediPlus Nr. 2|2015 Beatmungsmedizin Die Beatmungsmedizin stellt einen der Schwerpunkte der Klinik dar. Es werden alle Formen der Beatmung betreut. Von Akutsituationen mit schwerem Lungenversagen und Notwendigkeit eines extrakorporalen Verfahrens (Extrakorporale Membranoxygenation und CO2 -Elimination) bis zu Patienten, die über längere Zeit beatmet sind und von der (invasiven) Beatmung entwöhnt werden. Weaningzentrum Weaning bedeutet die Entwöhnung der Patienten von der Beatmung. Die Intensivstation der Klinik widmet sich insbesondere langzeitbeatmeten Patienten mit oft komplexen pneumologischen, kardiovaskulären und neurologischen Erkrankungen. Pro Jahr werden in den 24 Intensivbetten mehr als 300 Weaning-Patienten versorgt. Das Krankenhaus Bethanien war eine der ersten Weaning-Einheiten, AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 9 Medizin die in Deutschland von der deutschen Gesellschaft für Pneumologie als Weaningzentrum zertifiziert wurde. Die Patienten werden von einem multidisziplinären Team betreut, bestehend aus Intensivpflegefachkräften, Ärzten, Physiotherapeuten, Logopäden, Psychologen, Seelsorgern und Sozialarbeitern. Nach Erfassen des zugrundeliegenden Weaningproblems und – wenn möglichder Beseitigung von Weaninghindernissen wird eine indiviualisierte Weaningstrategie festgelegt (meist kontinuierliches oder diskontinuierliches Weaning). Die intensiven logopädischen Maßnahmen durch zwei nur auf der Weaningstation eingesetzte Logopädinnen führen zur Erkennung und Beseitigung weiterer Weaninghindernisse wie der Dysphagie. Speziell ausgebildete „respiratory nurses“ betreuen und setzen den Weaning-Prozess auch nach dem Verlassen der Intensivstation fort. Stationsübergreifend beschäftigen sie sich mit allen Problemen der nichtinvasiven Beatmung, insbesondere mit der Anpassung der Nasen- oder Gesichtsmasken, den Hilfsmitteln und den verschiedenen Beatmungsverfahren. AirMediPlus Nr. 2|2015 9 AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 10 Medizin Chefarzt Prof. Dr. med. Winfried J. Randerath male Organisation der außerklinischen Beatmung im Vordergrund (Entlassung nach Hause oder in ein Beatmungspflegeheim). Das Krankenhaus verfügt über eine eigenständige Beatmungsstation für Patienten mit nicht invasiver Beatmung, auf der durch das spezialisierte Ärzte- und Pflege-Team die Beatmungstherapie für jeden Patienten individuell ausgesucht und angewandt wird. Durch die Verbindung mit dem Schlaflabor kann dieses noch weiter optimiert werden (z. B. Titration des exspiratorischen Positivdrucks im Schlaflabor). Da das Beatmungszentrum nicht ausschließlich auf schon langzeitbeatmete Patienten (prolongiertes Weaning, länger als 7 Tage Beatmung) spezialisiert ist, werden auch Patienten betreut, bei denen ein hohes Risiko für die Entwicklung einer Langzeitbeatmung besteht. Dazu gehören Patienten, bei denen die Intubation droht (akutes oder akut-auf-chronisches Atemversagen) oder Patienten, die erst seit wenigen Tagen beatmet sind. Mit einer optimierten nicht-invasiven Beatmungstherapie durch das Team der Beatmungspflege (respiratory nurses) oder durch Einsatz moderner Verfahren, wie zum Beispiel einer extrakorporalen CO2Eliminierung, kann häufig eine Intubation und Langzeitbeatmung vermieden werden. Das Solinger Konzept Bei Patienten, bei denen ein erfolgreiches Weaning trotz intensiver Bemühungen nicht mehr möglich ist, steht die opti- Mit dem „Solinger Konzept“ wird die vollständige Betreuung beatmeter Patienten von der Respiratorentwöhnung auf der Intensivstation über die dauerhafte Einstellung auf invasive oder nichtinvasive Beatmungsverfahren bis hin zur häuslichen oder heimstationären Pflege. Es werden die intensivmedizinischen Möglichkeiten der Fachklinik für Pneumologie mit spezialisierter Beatmungspflege im Seniorenzentrum auf dem gleichen Gelände oder mit der ambulanten Pflege verzahnt. Durch einheitliche Therapiegeräte, gemeinsame Pflegestandards, Personalrotation, Schulungen und Erfahrungsaustausch wird die Qualität der Patientenbetreuung gesichert. Die Patienten werden auch nach Verlassen der Klinik im Heim oder auch im ambulanten Bereich pneumologisch-fachärztlich weiter betreut. Die Betreuung von Patienten mit außerklinischer Beatmung stellt aufgrund der Komplexität der Thematik für niedergelassene Hausärzte eine große Herausforderung dar. Im Rahmen des „Solinger Konzeptes“ werden Patienten, die außerklinisch beatmet werden, weiterhin von den Pneumologen und Intensivmedizinern der Klinik und Pneumologen des Medizinischen Versorgungszentrums Bethanien ambulant betreut. In Zusammenarbeit mit den ambulanten Pflegediensten und den niedergelassenen Ärzten wird die optimale Betreuung der Patienten sichergestellt. Durch die enge Zusammenarbeit können Probleme frühzeitig erkannt und stationäre Klinikaufnahmen häufig vermieden werden. 10 AirMediPlus Nr. 2|2015 AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 11 Medizin Ziel des Krankenhauses und Medizinischen Versorgungszentrum Bethanien ist es, eine lückenlose Versorgung beatmeter Patienten von der Intensivstation bis in die häusliche Situation anzubieten, beginnend in der Akutsituation mit Vermeidung einer Beatmung über die Respiratorentwöhnung bis zur optimalen außerklinischen Versorgung. Eine enge Verzahnung der medizinischen und pflegerischen Betreuung hilft, den Wünschen von Patienten und Angehörigen nahezukom- men, neuen Situationen zu begegnen und Lebensentscheidungen zu begleiten. Krankenhaus Bethanien gGmbH, Klinik für Pneumologie und Allergologie Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin Aufderhöher Straße 169 – 175 42699 Solingen Telefon 0212 · 63 60 02 [email protected] www.klinik-bethanien.de Oberarzt Georgios Sofianos AirMediPlus Nr. 2|2015 11 AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 12 Aktuelle Meldungen Televisite als Bereicherung für die Intensivmedizin in ländlichen Regionen In Zukunft könnte die Telemedizin einen wichtigen Platz in der Intensivmedizin einnehmen. Mit ihr soll die intensivmedizinische Versorgung vor allem auch in den strukturschwächeren Regionen gewährleistet werden können. Derzeit wird in NRW bis Mitte 2015 ein Modell erprobt, das eine telemedizinische Plattform entwickeln soll, über die sich die Intensivmedizin auch in ländlichen Regionen ausbreiten lässt. Versucht wird, mögliche Progressionen zu vermeiden, wodurch akut lebensbedrohliche Erkrankungen verhindert werden können. Daher wird nun untersucht, ob regelmäßige telemedizinische Visiten dazu beitragen können, die Diagnostik und Therapie der Sepsis zu verbessern. Ein Team von Fachärzten ist in der Uniklinik rund um die Uhr erreichbar und so kann diese über die Televisite eine Zweitmeinung zu einem Patienten in ländlicheren Regionen abgeben. Möglichkeiten zur Übertragung von Video- und Vitaldatensowie Röntgenübertragung sind auch vorhanden. Ebenso sei ein dauerhaftes Monitoring aus der Ferne möglich. Von Januar bis August 2014 wurden insgesamt 1480 Televisiten durchgeführt. Bei einer Befragung gaben 90% der Betroffenen an, dass die Televisite die Behandlung verbessere und daher weiter angeboten werden sollte. Quelle: aerzteblatt Krankenkasse ist für die Finanzierung eines mobilen Sauerstoffgeräts zuständig Ein Gerichtsurteil legte fest: Die Krankenkasse ist für die Anschaffung eines leichten Beatmungsgeräts zuständig, mit dem der Patient mobil bleiben kann. Die Wohnung zu verlassen ist ein Grundbedürfnis, welches mit einem schweren Beatmungsgerät nicht einzuhalten ist. Eine 87-jährige Frau ist wegen einer Lungenerkrankung auf eine 24-h-Beatmung angewiesen und benötigt daher ein mobiles Sauerstoffgerät, um auch vor die Tür gehen und kleinere Besorgungen erledigen zu können. Die Krankenkasse kam daher für ein mobiles Beatmungsgerät auf, welches sich mit seinen sechs Kilo jedoch als zu unhandlich erwies. Der Frau war es nicht mehr möglich nach draußen zu gehen, da sie die Belastung von sechs Kilo auf Dauer nicht tragen konnte. Daher verlangte sie von der Krankenkasse, ihr ein vier Kilo leichteres Gerät zu finanzieren. Ein ähnliches Gerichtsurteil sprach Jugendlichen die Versorgung mit transportablen Sauerstoffflaschen auf Klassenfahrten und Ausflügen zu. Das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen beschloss, dass die Krankenkasse Betroffene Schüler mit den Flaschen versorgen muss, damit die Auswirkungen der Behinderung nicht zu stark ins Leben eingreifen. Zumal bei Kindern und Jugendlichen ein höherer Bedarf an Mobilität gewährleistet werden muss. Dieses Gerichtsurteil entstand, da eine Krankenkasse die Versorgung einer Jugendlichen mit Transportablen Sauerstoffflaschen aus Kostengründen beendet hatte und ihr zu Hause eine Druckgasfüllstation zur Verfügung stellt, die allerdings nicht mit in den Urlaub oder auf Ausflüge genommen werden kann. Daher sprach das Gericht ihr einen monatlichen Anspruch auf drei befüllte, transportable Sauerstoffflaschen zu. Tracheostomie Fortbildung & Workshop Vom 18. bis zum 19. Juni 2015 bietet Rüsch-Care eine Fortbildung zur Tracheostomie in Lübeck an. Die Weiterbildung schult richtigen Umgang mit Schluckstörungen und Tracheostomapflege für Ärzte und Pflegende. Der Umgang mit Trachealkanülen, ihre Anpassung sowie begleitend auftretende Schluckstörungen werfen bei vielen Pflegekräften Fragen auf. Die Fortbildung soll diese nun beantworten. Themen des Programms sind u.a.: • Anatomie • Reinigung/ Wiederaufbereitung • Pflege des Tracheostomas 12 AirMediPlus Nr. 2|2015 Im Anschluss an die Weiterbildung findet noch ein Workshop statt, der als Follow up zur Fortbildung dienen soll und praktische Tätigkeiten wie den Kanülenwechsel oder das Absaugen behandelt. Für weitere Informationen besuchen sie die Homepage von Rüsch-Care. AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 13 Aktuelle Meldungen Schnellere und einfachere Diagnose von Tuberkulose bald möglich Die WHO gibt an: Etwa ein Drittel der Weltbevölkerung trägt den Tuberkulose-Erreger in sich. Jährlich sterben etwa 1,5 Millionen Menschen an der Krankheit. Nun soll eine neue Methode den Tuberkulosevirus leichter diagnostizierbar machen. Bislang wurde die Krankheit nur im Sputum verlässlich nachgewiesen. Hierbei ist es allerdings schwierig, die Bakterien aus dem Sputum zu isolieren. Der Versuch, Tuberkulose mit Hilfe anderer Proben wie Blut, Urin oder Atem nachzuweisen, ist zu ungenau, um eine konkrete Diagnose abgeben zu können. Wissenschaftler nahmen nun in einer Studie drei Mundabstriche von 20 gesunden Personen und 20 Personen, bei denen grade Tuberkulose diagnostiziert wurde. Alle Proben wurden mit der Polymerase-Kettenreaktion auf Tuberkulose getestet. Hierbei reichen kleinste Mengen Erbsubstanz der Tuberkulosebakterien aus, um die Krankheit nachzuweisen. Bei den an Tuberkulose erkrankten Patienten wurde der Erreger bei 18 von 20 Proben entdeckt und die gesunden Proben waren alle negativ. Die neue Methode zeigt sich als schneller und einfacher als die bisher angewandten Methoden. Quelle: wired Tracheostomamanagement Aufbauseminar Tracheostomapflege Am 6. Mai 2015 bietet die memedis GmbH ein Aufbauseminar zur Tracheostomapflege in Brandenburg an. Grade im Bereich der invasiven Beatmung, gewinnt, durch den immer neuen Fortschritt bedingt, fundiertes Fachwissen zur Tracheostomapflege und des Trachealkanülenwechsels mehr an Bedeutung. Diese Weiterbildung richtet sich an alle Gesundheits- und Krankenpflegerinnen sowie Altenpflegerinnen. Jede Intensivpflege-Fachkraft sollte ihre Kenntnisse und Fertigkeiten zu den Fragen Hygiene, Recht, Handling und Produktwissen vertiefen. Die Möglichkeit dazu bietet Ihnen dieses Tagesseminar mit anschließendem Workshop. Inhalt des Seminars ist u. a.: • Besonderheiten bei epithelisiertem Tracheostoma und Punktionstracheostoma • Notfallsituation • Hygienische Anforderungen und rechtliche Grenzen beim Trachealkanülenwechsel Zum Abschluss des Seminars erhalten Sie ein Zertifikat, was die erfolgreiche Absolvierung bestätigt. Für diese Weiterbildung werden ihnen 8 Fortbildungspunkte gutgeschrieben. Für weitere Informationen besuchen Sie die Homepage der mamedis GmbH: www.mamedis.de Refreshtag für außerklinische Beatmungspflege Die BaWiG bietet am 7. Mai 2015 einen Refresh Seminartag für die außerklinische Beatmung in Bad Oyenhausen an. Der Refresh Seminartag soll zur Aufarbeitung des Basiskurses für außerklinische Beatmung dienen. Die Themen werden wieder aufgefrischt, so dass jeder einen erneuten Einblick in die Beatmungspflege bekommt und Dinge widerholen kann, bei denen er sich nicht mehr ganz sicher ist. Auch dient der Refresh Seminartag dazu, neue Erkenntnisse in der Beatmungspflege mitzuteilen. Teil des Programms sind folgende Punkte: • Update außerklinische Beatmung • Geräteschulung • Vorbereiten der Betroffenen auf das klinische Weaning • Pharmakologie in der außerklinischen Intensivpflege • TK-Management Für den genauen Veranstaltungsort sowie Anmeldung und für alle weiteren Informationen besuchen Sie die Homepage der BaWiG: www.bawig-essen.de AirMediPlus Nr. 2|2015 13 AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 14 Pflege Kinderreha ist kein Luxus ... Dialog, Netzwerk und Expertise auf dem rehaKIND-Kongress in Düsseldorf Ein deutliches Signal in Richtung Politik und Kostenträger sandten die über 80 Referenten und 830 Teilnehmer des 6. rehaKIND-Kongresses im Februar 2015 in Düsseldorf. Kinderreha ist kein Luxus und die Familien mit behinderten Kindern müssen bestmöglich unterstützt werden durch Medizin, Therapie und Hilfsmittel, die ihnen den Alltag erleichtern. Verena Bentele, die Bundesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen schilderte bei der Eröffnung eindrücklich, wie sie selbst mit den Herausforderungen durch ihr Handicap umgegangen ist. Wichtigste Voraussetzung dazu war, dass alle Beteiligten offen und interdisziplinär miteinander nach Lösungen gesucht haben. Der Austausch der medizinischen Experten mit Hilfsmittel-Fachleuten und Therapeuten müsse immer auf das individuell zu versorgende Kind gerichtet sein. „Ganz wichtig ist in jedem Falle eine professionelle und unabhängige Beratung und Sicherstellung der Hilfsmittelversorgung von Anfang an. Dabei sollten keine Kalkulationen im Vordergrund stehen, sondern die bestmögliche Förderung und Therapie.“ gen, von umfassender Barrierefreiheit, von reibungslosen Übergängen zwischen einzelnen Sektoren und passgenauen Angeboten noch nicht die Rede sein. „All dies ist jedoch zwingend notwendig, um die Versorgungsqualität für die Betroffenen auf eine neue, qualitativ höhere Stufe zu stellen“. Die Angebote müssten den tatsächlichen Bedarfen angepasst, der Zugang in die Systeme erleichtert und die Zusammenarbeit der beteiligten Akteure und Akteurinnen verbessert werden. „Nur so gelingt uns eine echte Orientierung an den Bedürfnissen und nur so erreichen wir unser Ziel einer wirklich inklusiven Gesellschaft,“ fordert die Ministerin. Reibungslose Übergänge zwischen den Systemen notwendig Schirmherrin Prof. Dr. Bettina Westhoff appellierte mit eindrücklichen Beispielen an alle Kongressbesucher und die Politik, ihre Kommunikation zu verbessern zum Wohle der Kinder und Jugendlichen mit Handicap. Frühzeitige fachgerechte Förderung, der Blick auf individuelle Ressourcen und Entwicklungspotentiale helfen Barbara Steffens, NRW-Gesundheitsministerin, beklagte wie Verena Bentele die Schnittstellenproblematiken bei der Kostenübernahme. So könne von einem Problembewusstsein für die Belange von Kindern und Jugendlichen mit Einschränkun- 14 AirMediPlus Nr. 2|2015 Gute Kinderreha-Versorgung ist Investition in die Zukunft mehr Selbständigkeit zu erlangen. Das sichert Lebensqualität und die Chancen auf Teilhabe und einen eigenständigen Platz in der Gesellschaft. „Daher ist jede gute Kinderreha-Versorgung eine Investition in die Zukunft.“ Der rehaKIND-Kongress bot eine ausgezeichnete Plattform, die persönlichen Fachkenntnisse in vielen Bereichen zu erweitern, im direkten Austausch Kontakte zu knüpfen, Ideen zu entwickeln und das Netzwerk zu erweitern. Die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen sowie ihrer Familien in das Kongressprogramm zeigte, wie wichtig es ist, nicht nur über die Bedarfe der Betroffenen zu reden, sondern vielmehr, sie einzubeziehen und ihre Einschätzungen zu hören. Inklusion und Transition – Herausforderungen kreativ angehen Neben einem hochkarätigen orthopädischen Fachprogramm zogen sich die Themen Inklusion und Transition durch viele Beiträge. Berührende Interviews mit Jugendlichen, die mit ICP leben, zeigten, wie wichtig es ist, dass sich alle Beteiligten Gedanken darüber machen, wie ein Übergang von der Kinder- in die Erwachsenenmedizin zu gestalten ist. Bei der Inklusion müssen noch zahlreiche strukturelle Probleme gelöst werden, aber es gibt Mut machende Ansätze, wie es – auch mit Hilfsmittelunterstützung und Schulung der Pädagogen – gelingen kann, wenn alle kreativ und ohne Angst anpacken. Verena Bentele appellierte daran, nicht zu fragen, welche Kinder nicht „inkludiert“ werden können, sondern vielmehr nach Lösungen zu suchen, alle mit zu nehmen. Dass Inklusion kein Sparprogramm ist, sondern viel mehr persönliche und technische Unterstützung an den Schulen ankommen muss, ist eine zentrale Forderung der Behindertenbeauftragten. Chancen sichern für alle Kinder: Deshalb wurde der Verein rehaKIND gegründet. Qualität darf nicht dem Kostendruck und AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 15 Pflege Wettbewerbsgedanken im Gesundheitswesen geopfert werden. Das Schicksal von Familien mit behinderten Kindern ist nicht selbst gewählt: Diese kleine Gruppe braucht eine starke Stimme. Die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft mit immer größer werdenden Überlebenschancen brauchen Perspektiven für eine langfristig zu gestaltende Zukunft. Viel Engagement, gute Versorgung an individuellen Bedürfnissen orientiert, vorhandenes Budget sinnvoll nutzen zum Wohle der Kinder und Jugendlichen – das will rehaKIND e.V. Besonders wirksam ist das multidisziplinäre Netzwerk des Vereins, so können schnell und unkompliziert Fragen zu Behandlungen, Hilfsmitteln, komplexen Erkrankungen, Finanzierungsproblemen mit den entsprechenden Fachleuten geklärt werden. Viele Anliegen der Familien oder der Jugendlichen selbst kann rehaKIND weiterleiten, so dass es gute Lösungen gibt. Zur Zeit unterstützt der Verein die Initiativen gegen Ausschreibungen bei der Hilfsmittelversorgung und gegen den unspezifischen Einsatz der teils unqualifizierten externen Hilfsmittelberater. Hierzu wurde eine juristische Stellungnahme auch in das Gesundheitsministerium und den Gesundheitsausschuss im Bundestag weitergeleitet. Wichtig ist z. B. die Entwicklung einer Handreichung für Regelschulpädagogen zum Umgang mit chronisch kranken oder behinderten Kindern im Fokus ... hier sollen Ängste abgebaut und aufgezeigt werden, dass durch Hilfsmittel und Wissen ein inklusives Miteinander in der Schule möglich ist. Dazu gehört auch die frühzeitige Anbahnung von Kommunikation für beatmete oder komplexer eingeschränkte Kinder, um den Schulbesuch zu ermöglichen. Hier können auch Kinderkrankenpflegedienste mit eingebunden werden. Dies ist z. B. in den Niederlanden in vielen Schulen an der Tagesordnung. Dort ist die Inklusion schon deutlich weiter fortgeschritten. Bei allen Anliegen können sich Eltern und medizinische Fachleute jederzeit an rehaKIND wenden, um kostenfreie Hilfe zu erlangen. www.rehakind.com AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 16 Pflege Lungensport – Fit zum Atmen Lungensport ist – neben einer individuell abgestimmten medikamentösen Therapie – ein sehr wichtiges Element für den Behandlungserfolg bei Menschen, die an chronischen Atemwegs- und Lungenkrankheiten leiden. Chronische Atemwegs- und Lungenkrankheiten wie Asthma bronchiale und COPD (chronic obstructive pulmonary disease = chronisch obstruktive Lungenkrankheit) können mit Hilfe moderner Medikamente erfolgreich behandelt, leider aber noch nicht geheilt werden. Eine medikamentöse Behandlung reicht auch nicht aus, um alle Einschränkungen, die die Erkrankung mit sich bringt, vollständig auszugleichen. Asthma und COPD oder die Lungenfibrose führen bei körperlicher Belastung schnell zu Atemnot. Eine zunehmende körperliche Schonung und die Vermeidung von Anstrengungen sind die Folge; hierdurch kommt es zu einer Abnahme der Muskelmasse, der Muskelkraft, der körperlichen Belastbarkeit und zur Verschlechterung der Lungenfunktion. Die Arbeitsgemeinschaft Lungensport ist ein Zusammenschluss von Personen und Institutionen zur Förderung der Bewegungstherapie und des körperlichen Trainings für Patienten mit Atemwegs- und Lungenkrankheiten. Zu den wesentlichen Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft Lungensport in Deutschland e.V. zählen: • Aufklärung und Beratung von Patienten über die positive Auswirkung körperlichen Trainings • Information über die Notwendigkeit ambulanten Lungensports 16 AirMediPlus Nr. 2|2015 • Aufklärung der Öffentlichkeit über die Möglichkeiten gezielter sportlicher Betätigung von Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen • Ausbildung von qualifizierten Lungensport-Trainern Die Trainerin, Doris Baier, zeigt die Übungen. • Beratung und Unterstützung bei der Gründung und dem Aufbau von Lungensportgruppen Die Arbeitsgemeinschaft Lungensport in Deutschland e.V. verfolgt eine bundesweite flächendeckende und wohnortnahe Versorgung für Patienten mit Atemwegsund Lungenerkrankungen in Deutschland. Mittlerweile gibt es über 750 Lungensportgruppen mit steigender Tendenz. Trotz alldem kann nicht von einer flächendeckenden Versorgung gesprochen werden. Für Teilnehmer, die nicht auf der Matte üben können, gibt es Alternativen, die im Sitzen durchgeführt werden. AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 17 Pflege Auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft Lungensport in Deutschland e.V. werden Hinweise zu Veranstaltungen und andere News veröffentlicht. Außerdem ist dort ein Lungensportregister zu finden. Über diese Adressdatenbank können Lungensportgruppen entweder über eine Suche mittels Postleitzahl/Ortseingabe oder über eine Landkarte gefunden werden. Ein Servicebereich steht für Downloads oder eine Materialbestellung wie: Flyer, Plakate oder Broschüren zur Verfügung. Ebenso finden sich dort nähere Informationen zum Reha-Sport, Verordnung für Lungensport, Vereinsgründung oder elektronische Abrechnungsverfahren. Kontakt Geschäftsstelle AG Lungensport in Deutschland e.V. Raiffeisenstraße 38 33175 Bad Lippspringe Telefon +49 (0) 5252 · 93 70 6-03 Telefax +49 (0) 5252 · 93 70 6-04 [email protected] Lungensport vor Ort (Besuch einer Lungensportgruppe in Castrop-Rauxel) Neun Frauen und ebenso viele Männer finden sich in der Sporthalle der Grundschule an der Wilhelmstraße ein. Zunächst führen sie eine Messung mit dem PeakFlow-Messgerät durch und dokumentieren den Wert in einer Tabelle. Da sich neue Teilnehmer in der Sportgruppe befinden, werden Hilfsmöglichkeiten, welche bei akuter Luftnot sinnvoll genutzt werden können, besprochen und kurz demonstriert. Dann startet die Gruppe mit einem Aufwärmtraining. Diesem folgt ein Ausdauertraining in Intervallform. Dabei werden die Teilnehmer aufgefordert, ihren Atemrhythmus zu beobachten. Ziel ist, die Ausatmungszeit so lang wie möglich zu gestalten. Nach dem Ausdauertraining Jeder übt nach eigener Fähigkeit und im eigenen Tempo. wird wieder der Peak-Flow kontrolliert und dokumentiert. Danach werden verschiedene Streck-, Dehn- und Kräftigungsübungen zur Verringerung des mechanischen Atemwiderstandes durchgeführt. Neue Übungen sollen zu Hause geübt und ver- tieft werden. Am Ende der Sportstunde wird die letzte Peak-Flow-Messung durchgeführt und dokumentiert. So kann der Verlauf über einen langen Zeitraum kontrolliert und bei Abweichungen umgehend reagiert werden. Exkurs: Peak-Flow-Messung: … ist eine wichtige Methode zur Kontrolle des Krankheitsverlaufs und der Therapie sowie zur rechtzeitigen Erkennung von drohenden Asthmaanfällen. Der Patient atmet so schnell und kraftvoll wie möglich in das Gerät aus. „Durch das Pusten gegen das Scheibchen bewegt sich der Zeiger und gibt den so genannten Peak-Flow- bzw. PEF-Wert in Litern pro Minute an („Peak Exspiratory Flow“ bzw. „Maximaler Atemfluss beim Ausatmen“ oder „Spitzenfluss“). Der Peak Flow wird durch drei Faktoren beeinflusst: Den Durchmesser der Atemwege, die Kraft, die die zuständige Muskulatur aufbringen muss, und die Anstrengung/Koordination, die für ein kräftiges Ausatmen erforderlich ist. Da sowohl die Kraft der Muskulatur als auch die Anstrengung und Koordination des Ausatmens bei ausreichender Übung konstant bleiben, weist ein veränderter Peak Flow auf eine Veränderung des Durchmessers der Atemwege hin, ein Abfall des PEF-Wertes also auf eine Atemwegsverengung.“ AirMediPlus Nr. 2|2015 17 AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 18 Recht Arztbewertungsportale im Internet Fluch oder Segen? Oder beides zugleich? Für die einen sind sie ein einziges, womöglich existenzgefährdendes Ärgernis. Andere sehen darin – je nach Perspektive – eine willkommene Plattform zur vorteilhaften Präsentation oder ein nützliches Werkzeug zur erfolgreichen Suche nach „dem richtigen“ Mediziner. Arztbewertungsportale sorgen für Gesprächsstoff. Wichtig zu wissen: Es gibt Grenzen. Und Regeln, die Betroffenen erlauben, sich zur Wehr zu setzen. 18 Online-Portale zur Bewertung von Ärzten erlangen stetig größere Aufmerksamkeit und Bedeutung. Ihre Zahl wächst wie die ihrer Nutzer seit Jahren. Hierzulande recherchiert offenbar bereits jeder Dritte auf der Suche nach einem Mediziner bzw. einer geeigneten Operations- oder Rehabilitationseinrichtung im Netz. Die bekanntesten deutschen Plattformen für Ärztebewertungen wie jameda.de und sanego.de zählen nach eigenen Angaben monatlich mehrere Millionen Besucher. Wohl etwa zwei Drittel der Nutzer solcher Portale haben sich schon einmal infolge dort wahrgenommener Beurteilungen auf einen bestimmten Arzt festgelegt; mehr als die Hälfte entschied sich deswegen bereits gegen den Besuch eines bestimmten Mediziners. führt die Darstellung auf dem ÄrztePortal so zur Gewinnung neuer Patienten. Zweifellos können auch Ärzte von der Existenz der Internetportale profitieren. Gegen gestaffelte „Entgeltpakete“ bieten deren Betreiber die Möglichkeit zur optisch ansprechenden Vorstellung der eigenen Person (Titel, Qualifikation, Behandlungsschwerpunkte), der Praxis (Räumlichkeiten, Team) und der angebotenen Leistungen. Die Plattformen erlauben zudem regelmäßig die weit reichende Veröffentlichung zusätzlicher Praxisinformationen (Erreichbarkeit, Sprechstunden, Anfahrt etc.) sowie von Fotos und Fachpublikationen. Effektive Suchmaschinen-Optimierung und „Verlinkungen“ zur eventuell vorhandenen Praxishomepage sorgen dafür, dass die eigene Person wie die Wirkungsstätte im Netz an exponierter Position geführt und gefunden wird. Ein vollends positiver Eindruck ergibt sich durch die Eintragung vorteilhafter Bewertungen und Benotungen. Im besten Fall Wie des Öfteren betont wird, haben sich Ärzte heute insbesondere vor dem Hintergrund des Rechts auf freie Arztwahl dem auch zwischen Medizinern bestehenden Wettbewerb zu stellen. Zwar wird nicht bestritten, dass Interneteinträge geeignet sind, den sozialen und beruflichen Geltungsanspruch eines Bewerteten negativ zu beeinflussen. Andererseits hält die Rechtsprechung das öffentliche Interesse an Informationen über ärztliche Leistungen für ganz erheblich. Sie führt an, sich der einzelne Arzt wohl oder übel auf die Beobachtung durch die Öffentlichkeit sowie auf Kritik einstellen muss. Daher können Ärzte die Veröffentlichung ihrer betreffenden Daten in Profilform nicht verhindern. AirMediPlus Nr. 2|2015 Ein Profil mit den „Basisdaten“ jedes Arztes (Name, Titel, Berufsbezeichnungen, Adresse und Telefonnummer) findet sich im Verzeichnis einer jeden Bewertungsplattform, um Besuchern eine Bewertung der Person zu ermöglichen. Ein solches Vorhalten personenbezogener Daten ist auch bei Ärzten rechtlich zulässig, wie der Bundesgerichtshof (BGH) kürzlich bestätigte. Denn die Verwendung von Daten aus allgemein zugänglichen Quellen (z.B. Gelbe Seiten) ist grundsätzlich erlaubt. Gerichte qualifizieren Bewertungseinträge zudem regelmäßig als Meinungsäußerungen, die sehr hohen rechtlichen Schutz genießen. Auf den Internetseiten der bekanntesten Bewertungsportale wird Patienten ermöglicht, Ärzte anhand eigener Erfah- rung zu beurteilen. Die meisten Anbieter bedienen sich hierzu eines Schulnotensystems oder erlauben die Vergabe einer bestimmten Punktzahl. Die Bewertung erfolgt anonym, was der BGH inzwischen ebenfalls ausdrücklich gebilligt hat. Einem Bewerteten wird selbst im Falle einer Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte kein Anspruch auf Auskunft darüber zugebilligt, von wem eine Internetbewertung eigentlich stammt. Häufig erhalten Portalnutzer die Gelegenheit, die (angebliche) Behandlung durch den bewerteten Arzt mit eigenen Worten zu kommentieren. Und genau dies birgt für Ärzte Gefahr. Denn der größte Nachteil, den die Existenz der Bewertungsplattformen für sie mit sich bringt, ist zweifellos die „abschreckende“ Wirkung negativer Patienteneinträge. Eine (meist bereits farblich hervorgehobene) schlechte „Benotung“ wird in der Regel durch die Nutzung der Kommentarfunktion noch erheblich verschlimmert. Schlagzeilen wie „sehr oberflächlich, sprach überhaupt nicht mit mir“, „geldgeil und äußerst inkompetent“ oder „unfähig beim Fettabsaugen“ erscheinen vielen Medizinern (zu Recht) als Albtraum. Doch müssen Ärzte natürlich nicht alles in Internetportalen über sie Veröffentlichte widerspruchslos hinnehmen. Vielmehr kann der zuständige „Hostprovider“, also der Portalbetreiber, verpflichtet werden, auf seiner Website verfasste nicht regelkonforme Bewertungseinträge zu löschen. Denn dem Betroffenen steht ein Unterlassungsanspruch zu, wenn eine Beurteilung statt grundrechtlich geschützter Meinungsäußerungen falsche Tatsachenbehauptungen oder sog. unsachliche Schmähkritik beinhaltet. Im Falle einer Beleidigung, Verleumdung oder übler Nachrede kann er auch Strafanzeige erstatten. Vor diesem Hintergrund hat der BGH festgelegt, welche Pflichten den Betreiber eines Internet-Portals bei Beanstandung eines Eintrags wegen einer Persönlichkeitsrechtsverletzung treffen. Die Regeln AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 19 Recht Rechtsanwalt Tim Hesse lassen sich auf Ärzte-Bewertungen wie folgt anwenden: • Ein Portal-Betreiber ist nicht grundsätzlich verpflichtet, von Nutzern eingestellte Beiträge zu überprüfen. Er ist aber verantwortlich, sobald er Kenntnis von einer Rechtsverletzung erlangt und muss bei dem konkreten Hinweis eines Betroffenen tätig werden. • Geht ein solcher Hinweis ein, hat der Provider den tatsächlichen Sachverhalt zu ermitteln die Beanstandung dem Verfasser zur Stellungnahme weiterzuleiten. • Erklärt sich der angebliche Patient daraufhin nicht, ist sein Online-Beitrag zu löschen. • Meldet sich der Verfasser hingegen konkret zurück, hat der bewertete Arzt die Verletzung seiner Rechte zu beweisen. Äußert er sich dann selbst nicht mehr, ist keine Löschung veranlasst. • Ergibt sich aber aus der weiteren Stellungnahme des betroffenen Arztes und/oder vorgelegten Belegen die Rechtsverletzung, ist der beanstandete Eintrag zu löschen. Der Ärzteschaft ist anzuraten, aus dem bisweilen Unangenehmen das Beste zu machen, die einschlägigen Plattformen zur vorteilhaften Eigendarstellung zu nutzen und zufriedene Patienten zur Positivbenotung anzuhalten. Vollkommen unnötig wäre es jedenfalls, die Portalthematik einfach „links liegen“ und Einträge gegen sich sprechen zu lassen, die aufgrund ihres rechtswidrigen Inhalts gar nicht (mehr) vorhanden und einsehbar sein dürften. Dortmund, den 29.03.2015 gez. Tim Hesse, Rechtsanwalt Als Rechtsanwalt der Kanzlei am Ärztehaus berät Tim Hesse bundesweit Ärzte, Zahnärzte und Angehörige anderer Heilberufe sowie Unternehmen und Verbände des Gesundheitswesens in medizinrechtlichen Fragen. Seine Beratungsschwerpunkte bilden das Vertragsarztrecht, das Mietrecht, das Chefarztvertrags- und allgemeine Arbeitsrecht, das ärztliche Berufs- und Weiterbildungsrecht, das Heilmittelwerberecht und Wettbewerbsrecht sowie der Bereich Ärzte und Internet /Social Media. Er referiert und publiziert regelmäßig zu aktuellen Entwicklungen im Bereich seiner Beratungsschwerpunkte. Zudem übernimmt er die Schriftleitung für die Fachzeitschrift „Arzt- und Medizinrecht kompakt". Korrespondenzadresse Tim Hesse Rechtsanwalt Kanzlei am Ärztehaus Konrad-Adenauer-Allee 10 44263 Dortmund Größte deutschsprachige Onlineplattform für Intensiv- und Beatmungspflege Telefon 0231 · 2 22 44-100 Telefax 0231 · 2 22 44-111 [email protected] Mehr als 80.000 Besucher in 2014! • Aktuelle Nachrichten und Rechtsurteile • Experten- und Betroffenenportraits • Ausführliche Vorstellung von Krankenhäusern, Beatmungszentren, Pflegediensten, Pflegeheimen, Wohngemeinschaften und Medizinproduktfirmen •Bundesweite Datenbank, Adressverzeichnis •Umfangreiche Link- und Literaturtipps • Stellenbörse für Fachpersonal Profitieren Sie von hohen Besucherzahlen, werden Sie jetzt Kompetenzpartner und steigern Sie Ihren Bekanntheitsgrad. Mehr Informationen zu den günstigen Werbemöglichkeiten: www.beatmungspflegeportal.de https://www.facebook.com/Beatmungspflegeportal https://twitter.com/beatmungspp 19 AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 20 Medizintechnik Hilfsmittel zur Positionierung „Nach Erkenntnissen der modernen Arbeitsmedizin sind die Menschen in Pflegeberufen arbeitsbedingt stark körperlich belastet. Oft kommt es zu Rückenschäden. Es gibt viele Situationen im Laufe eines Tages, in denen ein Patient, ein Pflegebedürftiger im häuslichen Bereich oder ein alter Mensch seine Position – unterstützt durch eine Pflegekraft – verändern möchte. Durch den Einsatz von Hilfsmitteln kann die Belastung der Pflegekraft und des Patienten reduziert werden.“1 Ein weiterer wichtiger Aspekt für den Gebrauch von Hilfsmitteln ist, dass es keine Scherkräfte (Verschiebung zwischen den Gewebeschichten – die obere Hautschicht folgt der Bewegung, die darunterliegenden Schichten nicht) gibt, die auf den Patienten beim Positionieren einwirken können. Daher wird die Dekubitusgefahr deutlich vermindert. Gleitmatte Die Gleitmatte besteht aus einem glatten und gleitfähigen Gewebe. Häufig besteht die Gleitschicht aus Nylongewebe oder Ballonseide. In den meisten Fällen wird sie in Form eines Schlauches genutzt. Es gibt aber auch offene Formen sowie sehr unterschiedliche Größen. In der Regel können sie bis zu einem Körpergewicht von 200 kg eingesetzt werden. Spezialmatten halten einer noch höheren Belastung Stand. Die Gleitmatte kann in unterschiedlichen Weisen angewandt werden. Der Patient kann sich selbst damit bewegen oder die Pflegekraft kann mit Hilfe der Gleitmatte den Patienten positionieren. Haupteinsatzgebiet ist das Bett, um den Patienten auf die Seite zu drehen oder um ihn im Bett in Richtung Kopfende zu bewegen. Sinnvolle Unterstützung leistet die Gleitmatte jedoch auch beim Transfer, z.B. vom Bett in den Stuhl. Im Bild:2 Gleitmate PM Alpha der Firma Petermann. Positionierungshilfe One Way Diese Positionierungshilfen sind so konzipiert, dass ein Rutschen nur in eine Richtung möglich ist. Mit diesem Hilfsmittel können Patienten optimal versorgt werden, die im Sitzen die Tendenz haben, nach vorne zu rutschen. Wird diese Matte so in den Stuhl gelegt, dass das Rutschen nur in Richtung Stuhllehne möglich ist, kann der Patient einfach positioniert werden und ein Herausrutschen aus dem Stuhl wird beinahe ausgeschlossen. Anmerkung: Gleitmatten werden von vielen Herstellern aus dem Rehabereich angeboten. Zum Beispiel ist die Gleitmatte „PM Alpha“ der Firma Petermann im Hilfsmittelverzeichnis gelistet und die Kosten können somit, nach Rezeptierung des Arztes, von der Pflegekasse übernommen werden. Im Bild:3 Positionierungshilfe One Way der Firma Dietz. 1 http://www.zimmermann vital.de/rehatechnik/umlagerungshilfen/gleitmatte.html 2 Eigene Darstellung 3 Eigene Darstellung 20 AirMediPlus Nr. 2|2015 AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 21 Information Jetzt mit Stellenbörse! Das www.beatmungspflegeportal.de mit neuen Konditionen Das größte deutsche Internetportal für Beatmungs- und Intensivpflege bietet Ihnen neue Konditionen beim Schalten von Werbung an: Hier haben Sie die Möglichkeit, sich mit der Beatmungsszene in Deutschland zu vernetzen und Ihre Angebote und Dienstleistungen einem großen Publikum zu präsentieren. Werden Sie Kompetenzpartner des beatmungspflegeportals und nutzen Sie dadurch die monatlichen Vorteile. 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Monatliche Nachrichten zu ausgewählten Schwerpunktthemen bieten Ihnen die Möglichkeit sich zu präsentieren: Im April lautet das Schwerpunktthema des Beatmungspflegeportals „Wohn- und Übergangsgruppen“. Hier haben bundesweite Häuser die Möglichkeit, sich mit einem eigenen Artikel vorzustellen und ihr Unternehmen zu präsentieren. Das Schwerpunktthema im Mai sind die Pflegedienste und im Juni liegt der Fokus verstärkt auf den Medizinproduktfirmen. Nutzen Sie die Möglichkeit und schreiben Sie ein Portrait Ihres Unternehmens, um den Bekanntheitsgrad zu steigern. Zu den jeweiligen Schwerpunktthemen bietet das www.beatmungspflegeportal.de attraktive Konditionen zur Schaltung von Werbung an. Für weitere Informationen steht Ihnen das Team des Beatmungspflegeportals gerne zur Verfügung. ge- beatmungspflegeportal Alte Bahnhofstraße 82 44892 Bochum www.beatmungspflegeportal.de AirMediPlus Nr. 2|2015 21 AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 22 Information Erstmals im Rheinland! Vom 11. bis 13. Juni 2015 findet in Düsseldorf der 23. Jahreskongress der Deutschen interdisziplinären Gesellschaft für außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V. gemeinsam mit dem 10. Beatmungssymposium unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. statt. Kongresspräsident ist Dr. med. Sven Stieglitz, Petrus-Krankenhaus Wuppertal, Pneumologie und Kardiologie, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I. In ihrem gemeinsamen Grußwort laden Dr. med Karsten Siemon, 1. Vorsitzender der DIGAB e.V., und der Kongresspräsident alle in der außerklinischen Intensivversorgung tätigen Berufsgruppen sowie Betroffene, ihre Angehörigen und Assistenten ins Rheinland ein. Die Region sei deshalb so geeignet, da sich diese „durch ein breites Spektrum universitärer Maximaltherapie und einer sehr vielseitigen außerklinischen Versorgungssituation auszeichnet.“ Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen lobt in ihrem Grußwort die DIGAB e.V., weil sie sich „der Förderung von Expertise und Bewusstseinsbildung“ widme und Themen und Menschen in den Blick nehme, „die sonst eher nicht im Mittelpunkt stehen, wenn über die Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung oder der Pflege diskutiert wird. Das tun sie auf eine ganz und gar zeitgemäße Weise.“ Dies bestätigt ein Blick in das umfangreiche interdisziplinäre Programm. Es enthält 12 Workshops, mehrere Diskussionsforen und Gesprächskreise sowie ein breites Angebot an wissenschaftlichen Vorträgen. Die Themenschwerpunkte erstrecken sich von der nicht-invasiven Beatmung und dem schwierigen Weaning über das schwergradige Lungenversagen (ARDS) mit den extrakorporalen Therapieverfahren bis hin zur invasiven außerklinischen Beatmung. Auch ethische Fragen zum Beatmungsabbruch werden diskutiert. Die praxisnahen Workshops finden alle am ersten Kongresstag statt. In ihnen geht es beispielsweise um Schluckstörungen unter Beatmung, manuelles Sekretmanagement, Sekretmanagement 22 AirMediPlus Nr. 2|2015 mit technischen Mitteln, um das Problemfeld Tracheostoma und Trachealkanüle, Notfallmanagement in der außerklinischen Beatmung oder Atemmuskeltraining. Das Spektrum der Vorträge reicht von der Intensivmedizin über Physiologie/Pathophysiologie über Pädiatrie bis hin zu klinisch praktischen Themen. Allein Titel wie „Supersize me“: Morbide Adipositas“, „Das rechte Herz: Opfer und Täter in der Beatmung“, „Mysterium Atempumpe“ und „All about Weaning“ machen neugierig auf Deutschlands größten Kongress zum Thema außerklinische Beatmung. Es wird auch eine eigene COPD-Session, eine Session zu Hygiene und Infektiologie, zu Nierenversagen, Ernährung, Querschnittlähmung und Respiratorentwöhnung in der Pädiatrie geben. Die Referentinnen und Referenten sind allesamt Experten ihres Faches. Da der DIGAB-Kongress erstmals im Rheinland stattfindet, sind besonders viele Fachleute aus Köln, Leverkusen, Viersen, Bergisch Gladbach, Dortmund, Wuppertal, Duisburg, Essen, Bonn, Aachen, Schmallenberg, Solingen, Wuppertal, Oberhausen, Bochum, Düsseldorf, Witten, Datteln, Hemer, und Bergkamen vertreten. Im Grunde genommen kehrt mit diesem Kongress die DIGAB e.V. in das Bundesland Nordrhein-Westfalen zurück, in dem die Geschichte der Fachgesellschaft begann. Denn im Jahr 1993 fand unter dem Titel „Heimbeatmung und Respiratorentwöhnung“ die erste Arbeitstagung des Vereins zur pneumologischen und allergologischen Forschung und Weiterbildung e.V. im nordrhein-westfälischen Schmallenberg-Grafschaft unter der Schirmherrschaft des damaligen Landesministers Franz Müntefering statt. Bis heute ist in Schmallenberg das berühmte Fachkrankenhaus Kloster Graf- schaft angesiedelt, das erste spezialisierte Beatmungs- und Weaningzentrum in Deutschland. Der 1. Vorsitzende der DIGAB e.V. ist dort tätig. Diese Schmallenberger Tagung, aus der die heutige DIGAB e.V. hervorging, wurde u. a. von Prof. Dr. C.P. Criée, Bovenden-Lenglern, organisiert. Dieser wird gemeinsam mit dem DIGABVorsitzenden Dr. Karsten Siemon im Rahmen eines Diskussionsforums Einblick in die Geschichte der DIGAB e.V. geben und mit den Teilnehmern über die Ziele der Fachgesellschaft diskutieren. Viele weitere Referentinnen und Referenten reisen aus dem gesamten Bundesgebiet, aber auch aus dem Ausland an. Welche Versorgungskonzepte außerklinischer Beatmung es außerhalb der Grenzen Deutschlands gibt, ist Thema einer eigenen Session, in der Modelle aus Chile und den Niederlanden vorgestellt werden. Auch das benachbarte Österreich ist mit einem Referenten beim diesjährigen Kongress vertreten. Aktiv beteiligt sind auch wieder Menschen, die selbst beatmet sind. Denn der DIGAB-Kongress „soll auch in 2015 wieder ein Sprachrohr für Betroffene darstellen,“ so Dr. Karsten Siemon und Kongresspräsident Dr. Stieglitz. Der Vertreter der Betroffenen in der DIGAB e.V., Hans-Joachim Wöbbeking aus Bergkamen, wird einen eigenen Ge- AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 23 Dr. med Karsten Siemon, 1. Vorsitzender der DIGAB e.V. und Kongresspräsident Dr. med. Sven Stieglitz (von links). sprächskreis „Polio“ leiten, ein Betroffenenforum führen Dinah Radtke aus Erlangen und Oliver Jünke aus Berlin durch und ein Referent aus Hamburg geht beispielsweise die Problematik ein, ob es sich bei Inklusion und Beatmung um ein Paradoxon oder um die Realität handelt. Sehr spannend werden dürfte auch wieder der Bereich „Freie wissenschaftliche Vorträge“ I und II am 2. Kongresstag. All diese Vorträge wurden als Abstracts von wissenschaftlichen Arbeiten eingereicht. Die Fragestellungen reichen von Weaning über Zwischenfälle bei invasiver außerklinischer Beatmung bis hin zu den Qualitätsprüfungen durch den MDK und MDK-Gutachten. Die drei besten Vorträge werden von der DIGAB e.V. am Ende des Kongresses prämiert. Jeder Preisträger erhält eine Kongressfreikarte und einen Reisegutschein für den 24. Jahreskongress der Deutschen interdisziplinären Gesellschaft für außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V. gemeinsam mit dem 11. Beatmungssymposium unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. 2016 in Bamberg. Dieses Datum sollte man sich schon jetzt notieren! Am 11. Juni 2015 findet wieder die Jahreshauptversammlung der DIGAB e.V. statt und es werden sich die regionalen Arbeitsgruppen der DIGAB e.V. unter dem Vorsitz von F. Gerhard (Wuppertal) und Ellen Probsthein (Hamburg) treffen. Es lohnt sich übrigens in mehrfacher Hinsicht, Mitglied in der Deutschen interdisziplinären Gesellschaft für außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V. zu werden. Mitglieder sind eingeladen, in den regionalen Arbeitsgruppen und in den diversen Projektgruppen mitzuarbeiten. Außerdem werden sie regelmäßig darüber exklusiv darüber informiert, welche Themen gerade im Vorstand, in den Arbeitskreisen und im Bereich der Zertifizierung von Bildungseinrichtungen bearbeitet werden. Außerdem können DIGAB-Mitglieder an den zukünftigen Jahreskongressen zu vergünstigten Kongressgebühren teilnehmen. Zum gemütlichen Get Together sind am 11. Juni 2015 ab 19.00 Uhr die Teilnehmer in die Industrieausstellung des Congress Centrum Düsseldorfs eingeladen. Dort wird für die musikalische Untermalung der Piano Entertainer Vladimir Burckhardt sorgen. Der Gesellschaftsabend findet am nächsten Abend in der Rheinterrasse statt. Dieser Ort bietet nicht nur einen großartigen Ausblick auf den Rhein, bei schönem Wetter kann auf der Terrasse gefeiert und es darf zur Musik, die DJ Oliver Fuhrmann auflegt, natürlich getanzt werden. Während die Tickets für den Gesellschaftsabend knapp sind, können Kongresstickets auch noch vor Ort erworben werden. Neben den Veranstaltungen können sich die Teilnehmer zudem bei der begleitenden Industrieausstellung über Innovationen der Medizintechnik informieren. Besuchen Sie die Kongresshomepage: www.digab-kongresse.de AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 24 Aktuelle Meldungen Sonnenlicht lindert Schübe bei MS Aus einer neuen umfangreichen US-Studie geht nun hervor, dass das fehlende Sonnenlicht zur Winterzeit sich negativ auf den Verlauf von MS auswirkt. Für diese Studie wurden die Daten von 32.762 MS-Schüben von fast 10.000 Betroffenen in 30 Ländern untersucht. Die Auswertung der Daten ergab, dass die Patienten die meisten Schübe zu Beginn des Frühjahrs hatten, also nach der Winterzeit, der UV-Strahlungsärmsten Zeit im Jahr. Am seltensten waren die Schübe am Herbstanfang, wenn die Patienten die UVStrahlenreichste Jahreszeit, den Sommer, hinter sich gelassen hatten. Im Durchschnitt lag der Zeitraum zwischen dem Auftreten der Schübe und dem UV-Strahlungstief knapp drei Monate. Je näher der Betroffene am Äquator lebte, verkürzte sich die Zeit um etwa 2,9 Tage pro Breitengrad. Menschen, die ohnehin einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel haben, leiden eher unter einem Vitamin-D-Mangel, der vermutlich bei MS die Wahrscheinlichkeit von Schüben begünstigt. Durch diese umfangreiche und globale Studie konnte erwiesen werden, dass die Schübe bei MS von der UV-Strahlung abhängen. Je höher die natürliche UV-Einstrahlung, desto geringer ist auch das Risiko für MS-bedingte Schübe. Das UV-Licht beruhigt das Immunsystem. Es sorgt dafür, dass sich vermehrt regulatorische T-Zellen und dendritische Zellen bilden, die das Immunsystem davon abhalten sich selbst anzugreifen und somit eine Autoimmunreaktion verhindern können. Dies hält allerdings nicht lange an. Ist der Körper nur wenige Tage keiner UV-Strahlung ausgesetzt, verschlechtern sich die Blutwerte und das Immunsystem wieder. Mehr Infos: www.aktiv-mit-ms.de ILD-Register zur Sammlung von Patientendaten Verschiedene Krankheiten der Alveolen und des Interstitium gehören zu den interstitiellen Lungenerkrankungen (ILD), wie z. B. Lungenfibrose oder Sarkoidose. Sie alle gleichen sich darin, dass sich das Lungengewebe mit der Zeit verändert, wodurch Betroffenen das Atmen schwerfällt und schließlich sogar die Lunge versagt. Bei einer frühen Diagnose und sofortiger Behandlung kann das Voranschreiten der ILD aufgehalten oder zumindest verzögert werden. Insgesamt sind in Deutschland mehrere zehntausend Menschen betroffen. Dadurch, dass die Krankheiten verhältnismäßig selten sind, gibt es noch viel zu erforschen. So ist z. B. deutschlandweit erfasst, welche Gruppe ein besonders hohes Risiko für diese Krankheit trägt, oder wie diese Krankheiten therapiert werden. Man versucht nun diese Lücken zu schließen, um eine bessere Versorgung für den Patienten zu garantieren. Mit dem neuen ILD-Register EXITING sol- len nun u. a. Untersuchungsergebnisse, Diagnose, Faktoren, die den Verlauf beeinflussen, wichtige Begleiterkrankungen, Therapien sowie soziodemographische Informationen wie Alter und Beruf des Patienten festgehalten werden. Hiervon erhofft man sich einen allgemeinen Überblick, der Hinweise auf mögliche Risikofaktoren geben kann. Mehr zum Thema: Lungenärzte im Netz Zweiphasenplan für ein selbstbestimmtes Training bei MS Viel Bewegung und Sport steigern die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität von MS-Patienten. Allerdings ist dies nicht immer umsetzbar, da die Betroffenen häufig aufgrund ihrer Fatigue nicht regelmäßig trainieren können. Nun will man versuchen sie so zu schulen, dass sie ihr Training selbstbestimmt in die Hand nehmen können. Hierzu wurde ein Zweiphasenplan entwickelt, der vor allem auch die Fatigue berücksichtigt. Ziel ist es, den Patienten nicht zu stark zu belasten, damit eine mögliche Überanstrengung ihn nicht für mehrere Tage unfähig macht, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Daher sollten die Betroffenen lernen selbst zu entscheiden, wann und wo sie Sport machen wollen. 24 AirMediPlus Nr. 2|2015 Um in diesen Zweiphasenplan einsteigen zu können, sollte vorher ein Eingangstest absolviert werden und anschließend eine intensive Schulung, damit das nötige Grundwissen erlangt werden kann. Bisher gehen die meisten Studienteilnehmer selbstbewusster mit ihrer MS und Sport um. Der Zweiphasenplan zeigt langfristig positive Effekte, wie eine deutliche Steigerung der Leistungsfähigkeit. Auch die plötzlichen Erschöpfungszustände gingen zurück, wodurch die Teilnehmer viel mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und ihren Alltag besser meistern können als noch zuvor. Mehr Infos: www.aktiv-mit-ms.de AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 25 Familien- und Krankenpflege Intensivpflege 24 Literaturtipps Seit über 13 Jahren bietet die Familien- und Krankenpflege Intensivpflege 24 in NRW außerklinische Beatmungs- und Intensivpflege für Kinder und Erwachsene an. Elternbegegnungstagung 2015 Es entspricht unserem Verständnis von häuslicher Pflege, unseren Patienten ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Am 30./31. Mai 2015 findet wieder die jährliche bundesweite Elternbegegnungstagung der INTENSIVkinder zuhause e.V. statt. Diese Veranstaltung gibt betroffenen Eltern die Gelegenheit Erfahrungen und Informationen auszutauschen. Zusätzlich zum Erfahrungsaustausch gibt es Vorträge und Workshops zu folgenden Themen: • Orthopädie und Hilfsmittelversorgung bei INTENSIVkindern – Möglichkeiten und Grenzen • Sind Familien mit INTENSIVkind „Grenzgänger“? • Ernährung bei beatmeten Kindern und Jugendlichen • Informationen zu Kranken- und Pflegeversicherung • Wundversorgung In diesem Jahr gibt es auch die Gelegenheit sich im Rahmen von Gesprächsecken zu den Themen „Persönliches Budget“ und „Transition“ auszutauschen. Die Veranstaltung beginnt am Samstag, den 31.05.2015 um 11.00 Uhr mit einem Vortrag und endet am darauffolgenden Sonntag gegen 11.30 Uhr. Hier geht es zur Internetseite: www.intensivkinder.de Basiskurs „Pflegefachkraft für außerklinische Beatmung” – durch die DIGAB zertifiziert Zielgruppe: Examinierte Pflegekräfte, die im außerklinischen Bereich in der pflegerischen Versorgung beatmungsabhängiger Patienten eigenverantwortlich tätig sind. Termine: Kurs 1: 20.04. - 24.04.2015 Kurs 2: 23.11. - 27.11.2015 Ort: München Abschluss und Zertifikat: Nach Nachweis der vollständigen Teilnahme an den theoretischen und praktischen Anteilen in einem zeitlichen Rahmen von 8 Monaten wird ein Zertifikat der Fachgesellschaft DIGAB verliehen mit der Bezeichnung: „Pflegefachkraft für außerklinische Beatmung". Mehr Infos bei ResMed Akademie Außerklinische Beatmungsund Intensivpflege bei Ihnen zu Hause Unsere Leistungen: • 24-Stunden-Versorgung • Wir versorgen Patienten mit z. B. hohem Querschnitt, Amyotropher Lateralsklerose (ALS), COPD, Wachkoma, Gendefekten • Ausgebildete Pflegedienstleitungen für die Intensivund Beatmungspflege • Examinierte Kranken- und Kinderkrankenpfleger • Kostenlose Visiten durch Fachärzte • Umfangreiches Überleitungsmanagement (Wohnungsberatung, Hilfsmittelberatung, Kostenklärung, Rechtsbeistand) • Kooperationspartner von mehreren Krankenkassen, Unikliniken, Medizinproduktefirmen Familien- und Krankenpflege Intensivpflege 24 Wittener Straße 56 44789 Bochum Telefon 0234 - 932 56 56 0 www.fundk-intensivpflege24.de AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:05 Seite 26 Veranstaltungen Deutscher Anästhesiecongress 2015 Düsseldorf, 07. – 09. Mai 2015 Das Kongressmotto der diesjährigen 62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin, dem DAC 2015, lautet: „Werte – Weitsicht – Wissenschaft “. Das Motto beinhaltet die wesentlichen Elemente der ärztlichen Tätigkeit und spannt den Bogen von der Wertschätzung des Patienten über das vorausschauende und weitsichtige Denken und Handeln bis zur wissenschaftlichen Weiterentwicklung des Faches und der Translation der Erkenntnisse in die Patientenversorgung. Zahlreiche Sondersitzungen werden sich mit dem diesjährigen Motto interdiszipli- när auseinandersetzen. Diese Sitzungen sind eingebettet in das Gesamtprogramm, welches durch das Wissenschaftliche Komitee in Zusammenarbeit mit den Subkomitees und Arbeitskreisen erstellt wurde und durch Industriesymposien ergänzt wird. Das umfangreiche Programm wird aktuelles praxisrelevantes Wissen sowie die neuesten Forschungsergebnisse und Visionen aus dem entsprechenden medizinischen Fachgebiet vorstellen und in den Hauptsitzungen, Fallkonferenzen, Pro- und Contra-Sitzungen, Workshops sowie den DAAF-Refresherkurs anbieten. Als neues Veranstaltungsformat werden sogenannte „Runde Tische“ angeboten, die in Kleingruppen eine intensive Diskussion mit Experten zu verschiedenen Themen ermöglichen. Ein Höhepunkt des Deutschen Anästhesiekongresses ist die Hellmut-Weese-Gedächtnisvorlesung. Als Ehrengast wird Dr. Daniel Martin, Direktor des Zentrums für Höhen- und Weltraummedizin am University College London und medizinischer Leiter der Everest Expeditionen mit seinem Thema: „Xtreme Everest: Doctors in the Death Zone“ auf das Dach der Welt entführen. 22. Kongress des Wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V. (DGM) Bochum, 18. – 20. Juni 2015 Es werden folgende Schwerpunktthemen im wissenschaftlichen Programm in Vorträgen und Posterpräsentationen behandelt, womit alle relevanten Themengebiete im Bereich der neuromuskulären Erkrankungen abgedeckt sind: • Protein-Aggregations-Myopathien mit Eröffnungssymposium • Motoneuronerkrankungen • Periphere Neuropathien • Myositiden • Metabolische Myopathien • Myotone Dystrophien • Muskeldystrophien • Freie Themen Bekannte Referenten werden in interaktiven Vorträgen über die wichtigsten Krankheitsbilder im klinischen Alltag und zur Stufendiagnostik neuromuskulärer Symptome berichten. Anhand neurophysiologischer und sonografischer Live-Demonstrationen wird auf Fragen zur Indikation, Durchführung und Grenzen dieser Methoden eingegangen. Im Videoforum sol- len prägnante Videodemonstrationen die Vielfältigkeit neuromuskulärer Erkrankungen darstellen und zu differentialdiagnostischen Überlegungen anregen. Ein Höhepunkt der Tagung wird der Festakt zum 50-jährigen Jubiläum der DGM sein, zu dem renommierte internationale Referenten erwartet werden. Der traditionelle Patiententag mit Vorträgen zu den Themengebieten ALS, FSDH und Myositis wird am Samstag, den 20.6.2015, ab 11.00 Uhr stattfinden. 47. Bad Reichenhaller KOLLOQUIUM Bad Reichenhall, 19. – 21. Juni 2015 Unter der Leitung von Professor Dr. Rainer W. Hauck und Professor Dr. Winfried Randerath liegt der Schwerpunkt in diesem Jahr auf dem Thema „Die akute respiratorische Verschlechterung“. Neben den traditionellen PRO-CON Debatten gibt es einige Neuerungen wie die „lange Nacht der Wissenschaft“, zu der interessierte Besucherinnen und Besucher Posterbeiträge einreichen können. Über den ganzen Samstag erstrecken sich Vorträge des Symposiums zu dem Thema: 26 AirMediPlus Nr. 2|2015 „Die akute Verschlechterung“. Hier wird der Aspekt aufgegriffen, dass es heutzutage täglich Patienten gibt mit einer akuten pulmonalen Verschlechterung, die aber bereits über alle gängigen Therapieoptionen verfügen. Was tun? Welche „Geheimtipps“ haben die Experten? Wie kann man solche akut bedrohlichen Situationen korrigieren? Hier werden Experten aktuelle Daten und Ratschläge geben und ein interessantes Feld der medizinischen Fachsicht darlegen. Erstmals wird es in diesem Jahr auch ein „Clinical Year in Review“ geben, mit jeweils 4 bemerkenswerten Arbeiten zu kardinalen pneumologischen Themen. Sowohl mit der Sektion Prävention und Rehabilitation, der Sektion klinische Pneumologie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie als auch mit der Deutschen Atemwegsliga und der Deutschen Sauerstoffliga wurden wieder wertvolle und aktive Kooperationspartner zur Gestaltung des wissenschaftlichen Programms gefunden. AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:06 Seite 27 Literaturtipps Von der Tracheotomie zur Dekanülierung: Ein transdisziplinäres Handbuch Thomas Kerz Den zehn Autoren des Buches „Von der Tracheotomie zur Dekanülierung- ein transdisziplinäres Handbuch“, im Jahr 2013 bei Lehmanns erschienen, gelingt auf 142 Seiten ein interessanter Abriss von der Geschichte der Tracheotomie über eine anschauliche Darstellung der verschiedenen Anlagemöglichkeiten bis hin zur Pflege. Neben aktueller wissenschaftlicher Meinung werden eigene Erfahrungswerte wiedergegeben. Darüber hinaus wird längst vergessenes physiologisches Grundwissen in strukturierter Form und ohne redundant zu erscheinen beim Leser wieder in Erinnerung gerufen. So nickt man noch förmlich wissend mit bei den Phasen des Schluckvorgangs und vergewissert sich glücklich, dass die vorklinische Lehre nicht ganz vergebens war, um dann doch wieder aufzuhorchen und festzustellen, dass einem das nächste Faktum nun doch noch nicht bekannt war: Unabhängig von der vorangegangenen Phase der Atmung folgt dem Schluckakt in über 90 % der Fälle eine Expiration. Das interessierte Staunen wird abgelöst durch ein Schmunzeln über sich selbst, wenn man realisiert, dass man gerade im Selbstversuch schluckte und danach ganz unwillkürlich so deutlich ausatmete. Das stimmt also tatsächlich! Den Autoren dieses Buches gelingt ein homogenes, strukturiert aufgebautes Lehrbuch, dem der Spagat gelingt zwischen anschaulichen und theoretischen Fakten sowie zwischen Basisund Spezialwissen. Lehmanns Verlag, 144 Seiten, 14,95 Euro ISBN: 978-3865415127 Diagnostik und Therapie der akuten Aphasie Nana ... der Tod trägt Pink: Der selbstbestimmte Umgang einer jungen Frau mit dem Sterben Barbara Stäcker, Dorothea Seitz von Ruth Nobis-Bosch, Ilona Rubi-Fessen, Rolf Biniek, Luise Springer Das Vermächtnis einer jungen Frau: selbstbestimmt die Krankheit und den Tod leben Warum ist Nanas Geschichte so anders? Normalerweise meint man, ein schwerkranker, dem Tod geweihter Mensch versteckt sich und zieht sich zurück. Nana jedoch hat sich in dieser Zeit selbst gefunden und dies öffentlich gemacht. Mal zeigt sie sich selbstbewusst, mal verletztlich, mal verspielt, mal nachdenklich, mal tough auf den beeindruckenden Bildern, die in ihrem letzten Lebensjahr entstanden sind. Zuerst waren es private Fotos, bis sie sich traute, professionellen Fotografen Modell zu stehen. Aus den Bildern hat Nana Kraft geschöpft. Und so entstand ihre Idee, dies auch anderen Patienten zu ermöglichen. Der von ihren Eltern Axel und Barbara Stäcker gegründete Verein Nana – Recover your smile e.V. ist Nanas Vermächtnis. Farbfotos mit skizzierter Trachea, Ligamentum Conicum und Manubrium sterni verdeutlichen ebenso wie Sonographieaufnahmen auf visuelle Weise die beschriebenen Möglichkeiten der Durchführung. Stets werden dem Leser Pro-und Kontraargumente nachvollziehbar dargestellt. • • • • • • Praxisrelevantes Wissen mit konkreten Durchführungshinweisen zur Behandlung akuter Aphasien: Diagnostisches Vorgehen in der Akutphase, Test- und Screeningverfahren, apparative Diagnostik Inklusive komplettem AABT (Aachener Aphasie-BedsideTest) mit Testmaterial, Untersuchungsbögen und Normwerten Therapieprinzipien bei akuten Aphasien und spezifische Methoden Informationen zu assoziierten Störungen wie Dysphagie, Dysarthrie, Sprechapraxie Konzepte der Frührehabilitation Angehörigenarbeit und kommunikationsförderndes Verhalten Nana ... der Tod trägt Pink ist ein Buch, das berühren will und auf seine besondere, lebensbejahende Art allen Hilfe und Trost ist, die wie Nana und ihre Angehörigen vom Leben herausgefordert werden. Ihr Plus: Den AABT mit Handanweisungen und weitere Diagnostik- und Therapiematerialien finden Sie als Download im Internet. Irisiana Verlag, 176 Seiten, 14,99 Euro ISBN-13: 978-3424151961 Thieme Verlag, 232 Seiten, 39,99 Euro ISBN-13: 978-3131479419 AirMediPlus Nr. 2|2015 27 AirMediPlus 2-2015 RZ_RZ 08.04.15 11:06 Seite 28 Bindeglied Sozialdienst Überleitungsmanagement für künstlich beatmete Patienten in die häusliche 24-h-Versorgung Freitag, 29. Mai 2015, 10.00 bis 14.00 Uhr Johanniter Krankenhaus Oberhausen Bindeglied Sozialdienst Kontakt: Stefan Ott Telefon 0163 · 307 96 75 Telefax 0234 · 810 25 728 [email protected] www.fundk-intensivpflege24.de Familien- und Krankenpflege Intensivpflege 24
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