Thomas Cueni, Generalsekretär, Interpharma Behördliche

19. März 2015
Trendtage Gesundheit Luzern:
Behördliche Preisfestlegung im Pharmabereich
Thomas B. Cueni, Generalsekretär Interpharma
Übersicht
Bildung von Medikamentenpreisen
 Auslandpreisvergleich (APV), Therapeutischer Quervergleich (TQV)
 Preisüberprüfung alle 3 Jahre (3JÜ)
Positive Entwicklungen
 Einsparungen im Rahmen der 3JÜ
 Sinkender Medikamentenpreisindex
 Entwicklung der Bruttoleistungen in der OKP
 Internationaler Preisvergleich
 Vergleich mit Produkten des tägl. Bedarfs
Verbesserungspotenzial
 Beschleunigung der Zulassung
 Berücksichtigung des TQV
Thomas B. Cueni, Generalsekretär Interpharma
19. März 2015
2
Bildung von Medikamentenpreisen
Auslandpreisvergleich (APV)
 Der Fabrikabgabepreis eines Arzneimittels darf in der Regel den
Durchschnitt der Fabrikabgabepreise dieses Arzneimittels in seinen
Vergleichländern nicht überschreiten. Im Länderkorb sind:
Therapeutischer Quervergleich (TQV)
 Für die Aufnahme von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen und für die
Erweiterung einer Limitation um eine neue Indikation ist ein
Kostenvergleich mit mindestens einem vergleichbaren Arzneimittel
der Spezialitätenliste (SL) vorzunehmen
Preisüberprüfung alle 3 Jahre
 Die Preise kassenpflichtiger Medikamente werden regelmässig alle drei
Jahre überprüft. Auch bei Erweiterung der Indikation findet eine sofortige
Überprüfung der Aufnahmebedingungen statt.
Thomas B. Cueni, Generalsekretär Interpharma
19. März 2015
3
Substantielle Einsparungen im Rahmen der
dreijährlichen Preisüberprüfung
Kostenersparnisse bei Medikamenten zulasten der
OKP im Rahmen der dreijährlichen Preisüberprüfung
800
172 Mio. CHF*
700
600
500
400
623 Mio. CHF
300
415 Mio. CHF
200
100
198 Mio. CHF
0
2013
1. Tranche
2014
1. + 2. Tranche
2015 (Prognose)
1. + 2. + 3. Tranche
* Übrige Preissenkungen infolge Überprüfung bei Patentabläufen, Limitationsänderungen/Indikationserweiterungen
plus freiwillige Preissenkungen.
Thomas B. Cueni, Generalsekretär Interpharma
Quelle: santésuisse, interpharma, vips
19. März 2015
4
Medikamentenpreisindex: Preise in der
Schweiz sind deutlich gesunken
Harmonisierter Verbraucherpreisindex
Index: 2005=100, Pharmazeutische Produkte
DK
DE
FR
NL
AT
UK
CH
Durchschnitt 6 Vergleichsländer
130
124.2
120
119.2
112.7
109.4
110
103.6
100
98.5
97.9
90
80
70
69.9
60
2005
2006
2007
Thomas B. Cueni, Generalsekretär Interpharma
2008
2009
2010
Quelle: Eurostat, 2015.
2011
2012
2013
2014
19. März 2015
5
Entwicklung der Bruttoleistungen in der OKP
nach Kostengruppen, 2007-2013
Bruttoleistungen in Mrd. Franken (Ø +4.4 p.a.)
14.0
+8%
12.0
+7%
+6%
Milliarden Franken
10.0
+5.3% p.a.
+5%
8.0
+4%
+3.2% p.a.
6.0
+3%
4.0
+2%
Ambulante Kosten (ohne Medikamente, MiGeL)
Bruttoleistungen (linke Achse)
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2013
2012
2011
2010
+0%
2009
0.0
2008
+1%
2007
2.0
Medikamente, MiGel (inkl. Spital ambulant)
Veränderung zu Vorjahr (rechte Achse)
Quelle: Statistik der obligatorischen Krankenversicherung (BAG), Tabelle 2.17, Jahrgänge 2005-2013 (eigene Berechnung)
Thomas B. Cueni, Generalsekretär Interpharma
19. März 2015
6
Internationaler Preisvergleich für
patentgeschützte Produkte
Basis: Index Fabrikabgabepreise in Kaufkraftparität 2013, CH=100
Kaufkraftparität 2013
350
324
300
250
200
158
150
128
124
110
109
100
UK
SE
FR
100
50
0
US
DE
CA
IT
Quelle: Patented Medicine Prices Review Board, Canada, Annual Report 2013, Mai 2014.
Thomas B. Cueni, Generalsekretär Interpharma
19. März 2015
7
Produkte des täglichen Bedarfs sind in der
Schweiz teurer als im Ausland
Preisvergleich von Produkten in der Schweiz mit den
Nachbarländern
(Index, Schweiz = 100)
100
100
80
100
82
67
67
68
67
60
73
71
100
84
78
75
AT
DE
49
FR
40
IT
CH
20
0
Kleider*
Kosmetika**
Sportartikel***
*
**
115 Produkte (AT, DE, FR, IT), , Preise erhoben vom 22.10.2014 – 14.11.2014
41 Produkte (AT), 49 Produkte (DE), 27 Produkte (IT), 46 Produkte (FR), Preise erhoben vom 16.8.2014 – 26.8.2014
(billigster Schweizer Anbieter im Vergleich zum billigsten Anbieter im entsprechenden Land)
*** 40 Produkte (AT), 20 Produkte (DE), 62 Produkte (FR), Preise erhoben vom 10.11.2014 – 16.11.2014
Thomas B. Cueni, Generalsekretär Interpharma
Quelle: preisbarometer.ch
19. März 2015
8
Verbesserungspotenzial
Beschleunigung der Zulassung
 Schnellerer Zugang zu Innovation: SL-Aufnahme 60 Tage nach
Swissmedic-Zulassung (gem. Einigung mit BR Berset in 2013)
 Forschritte sind zwar erkennbar (EFPIA Patients' W.A.I.T. Indicator von
190 Tagen in 2012 auf 107 Tage in 2013 gesunken), aber immer noch
doppelt so lange wie ursprünglich vereinbart
 Gewisse Fälle immer noch ungenügend (z.B. Perjeta)
Berücksichtigung des TQV
 Ausgewogene Berücksichtigung des therapeutischen Nutzens sowohl bei
SL-Erstaufnahme wie auch bei der dreijährlichen Überprüfung
Thomas B. Cueni, Generalsekretär Interpharma
19. März 2015
9
Herzlichen Dank
Thomas B. Cueni, Generalsekretär Interpharma
Interpharma, Petersgraben 35, Postfach, 4009 Basel, www.interpharma.ch
10