Aktion Neue Nachbarn - Katholikenausschuss in der Stadt Köln

Aktion Neue Nachbarn
24.03.2015 Katholikenausschuss Köln
Die Aktion Neue Nachbarn wurde am 11.11.2014 von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki ins
Leben gerufen Zusammenarbeit mit Diözesan-Caritasverband Köln mit folgenden Zielen:
bestehende Flüchtlingsarbeit unterstützen, vernetzen und intensivieren
Unterstützung der Pfarrgemeinden durch Finanzierung von Aktivitäten in Gemeinden, Schulung
und Begleitung von Ehrenamtlichen
Wohnraumbeschaffung
Diözesane Vernetzung kirchlicher Akteure der Flüchtlingshilfe (z.B. durch Fachveranstaltungen)
Öffentlichkeitsarbeit durch eigene Homepage und mediale Begleitung unterstützen
Die Aktion Neue Nachbarn wird geleitet von Caritas-Direktor Dr. Hensel.
Funktionen des Koordinators der Flüchtlingshilfe im Erzbistum Köln (Klaus Hagedorn):
a. Unterstützung Flüchtlingsarbeit in den Seelsorgebereichen des Erzbistums durch
• Beratung über mögliche Aktivitäten
• Erhebung von Aktivitäten in den SBs: Aufbereitung für homepage, Bistumskarte
• Bearbeitung der Anträge auf Zuschuss aus dem Flüchtlingsfonds des Erzbistums
Köln
• Beratung und Vermittlung im Themenkomplex „Angebot kirchlichen Wohnraums zur
Flüchtlingsunterbringung“
b. Koordination Flüchtlings-Hotline, Beantwortung Mails Flüchtlingshilfe
c. Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit
Fakten zum Thema Flüchtlinge
Jährlich sind etwa 50 Mill. Menschen auf der Flucht. Gründe dafür sind
• Krieg oder Bürgerkrieg im Heimatland
• Verfolgung aus politischen, religiösen, rassistischen, geschlechtsspezifischen Gründen
• Bedrohung der Lebensgrundlage
Ein Großteil der die Heimat verlassenden Menschen flieht in Nachbarländer (Pakistan, Iran, Libanon, Jordanien, Türkei). Beispielsweise befinden sich derzeit über 1 Mill. Menschen syrischer Abstammung als Flüchtlinge im Libanon, was die dortige Gesellschaft und Wirtschaft vor erhebliche
Probleme stellt.
Zum Vergleich: nach Deutschland kamen
• 2014: 202.834 (davon 20.000 syrische Kontingentflüchtlinge)
• 2008: 28.018
• 1992: 438.191 Flüchtlinge,
• für 2015 werden vorauss. ca. 300.000 Flüchtlinge erwartet
Hauptherkunftsländer waren im Januar und Februar 2015:
1.
Kosovo
22,0% = 9.942
2.
Syrien, arab. Republik 21,6% = 9.755
3.
Serbien
8,7 % = 3.935
4.
Albanien
7,4 % = 3.342
5.
Afghanistan
4,8 % = 2.155 Personen,
danach folgen Irak, Mazedonien, Eritrea, Nigeria, Bosnien/Herzegowina.
Die Anerkennung als Flüchtling und Bleiberecht erhielten in 2014 29,8 % der Asyl-Antragsteller und
über Bundes- und Landeskontingente aufgenommene Flüchtlinge (aus Syrien)
Die Verteilung der Flüchtlinge erfolgt über den Königssteiner Schlüssel, demnach werden nach
NRW 21,2% der nach Deutschland einreisenden Flüchtlinge zugewiesen. Die Stadt Köln muss
demnach 5,2% der nach NRW zugewiesenen Flüchtlinge aufnehmen und unterbringen.
Merkmale des Asylrechts sind
• Residenzpflicht (Beschränkung des Aufenthalts auf NRW)
• Arbeitsverbot (aktuell gelockert von 9 auf 3 Monate)
• Asylbewerber-Leistungsgesetz (Sicherung des Lebensunterhalts unterhalb des SozialhilfeNiveaus, eingeschränkte medizinische Leistungsgewährung etc.)
Die Aktion Neue Nachbarn fängt nicht bei Null an, sondern fußt auf bewährten Strukturen und Hilfsangeboten: Im Erzbistum gibt es
• 12 Caritas-Fachdienste f. Integration und Migration
• 8 interkulturelle Zentren bei Caritasverbänden
• 2 Caritas-Rechtsberater
• 1 Caritas-Therapiezentrum für Folteropfer in Köln,
sowie z.T. langjähriges und großes ehrenamtliches Engagement in den Seelsorgebereichen, oftmals ökumenisch getragen und gelebt.
Wichtiges Element der Aktion Neue Nachbarn ist der Flüchtlingsfonds (2 Mill. €), aufgeteilt in
1. Soforthilfefonds zur Unterstützung von pfarrgemeindlich gebundenem Ehrenamt
Aktuell sind 54 Anträge aus Kirchengemeinden positiv bescheiden worden mit einem Fördervolumen von 233.000 €. Gefördert werden bspw. der Aufbau von Radwerkstätten, Kleiderkammern, Treffpunkten (Mutter-Kind, Frauen, Sprach- und Kommunikationstreffs), die Einrichtung
von Betreuungsräumen, das Angebot von Hausaufgabenhilfe, Spiel-, Sport-, Bastel, Koch-, Kreativkursen, Feste, Einzelfallhilfen und Ferienaktionen.
2. Hilfsfonds zur fachlichen und verbandlichen Stärkung der Flüchtlingshilfe.
Mit diesen Mittel werden gefördert
• Sprachförderung und Qualifizierungsmaßnahmen durch Bildungswerke
• Verschiedene Aktionen in Jugendagenturen, Caritasverbänden u.a. (Sport- Musik, Theaterangebote, Ausbau Jugendangebote, Aufbau Lernpatenschaften, mobile Freizeitangebote)
• Ausbau von FSJ-Stellen
• Fachforen sowie das Gemeindeforum am 16.05.2015 im Maternushaus
• Mediale Begleitung der Aktion neue Nachbarn.
Aktion Neue Nachbarn: Katholikenausschuss 24.03.2015
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Das Erzbistum Köln hat darüber hinaus finanzielle Mittel bereit gestellt zum Ausbau der professionellen kirchlichen Flüchtlingshilfe
• Einrichtung von Koordinierungsstellen in allen Kreis- und Stadtdekanaten (insgesamt 15 Vollzeit-Stellen)
• Aufstockung aller Caritas-Fachdienste für Integration und Migration um 0,5 zusätzliche Stellenanteile für die Flüchtlingshilfe.
Ergänzend sind derzeit in Planung:
• Fortbildungsangebote für pastorale Kräfte: Seelsorge für Flüchtlinge
• Männerpastoral: Angebote für allein stehende männliche Flüchtlinge
• Medien: Zusammenstellung von Filmen zum Thema, ergänzt durch Unterrichtsvorschläge
• Beschäftigungsförderung: Möglichkeiten der Qualifizierung und beruflichen Integration von
Flüchtlingen. Eine Idee: Projekt Radfahren (Mobilitätssteigerung, Beschäftigung, Radfahrtraining), in Köln gemeinsam mit IN VIA und Katholikenausschuss.
Kirchlichen Wohnraum für Flüchtlingsunterbringung anbieten: Aktueller Stand: von Flüchtlingen
bzw. Flüchtlingsfamilien bezogen sind
• ca. 10 Wohnungen aus dem Besitz des Erzbistums Köln
• ca. 20 Wohnungen aus dem Bestand der Rheinwohnungsbau und Aachener SWG
• 24 Wohnungen aus dem Besitz verschiedener Pfarrgemeinden,
für weitere 43 Wohnungen aus dem Besitz verschiedener Pfarrgemeinden bestehen Planungen,
diese herzurichten bzw. den Kommunen für die Unterbringung von Flüchtlingen anzubieten.
Für alle in der Flüchtlingshilfe engagierten und interessierten Menschen, sowie für alle Anfragenden rund um das Thema ist im Erzbischöflichen Generalvikariat eine Hotline eingerichtet, diese ist zu erreichen unter
• Telefon 0221 1642 1212
• Mail [email protected].
Hauptanliegen der Anfragenden sind
• Anbieten von Sachspenden
• Angebot der Mitwirkung (als Sprachlehrer/in, Trainer/in, Pat/in etc.)
• Informationsbedarf zu den Themen Flüchtlingsfonds, Wohnraum-Überlassung, Flüchtlingsfragen
Wichtige Informationsquelle rund um die Aktion Neue Nachbarn ist die Homepage
www.aktion-neue-nachbarn.de. Hier sind u.a. zu finden
• Best-practise-Beispiele Flüchtlingshilfe im Erzbistum
• Kontaktadressen der Caritas-Flüchtlingsberatungsstellen
• Hinweise auf die finanzielle Förderung, Checkliste Wohnraum
• Hinweise auf Fortbildungsangebote
• Informationen rund ums Thema Flüchtlinge
Demnächst (April 2015):
• Relaunch Homepage
• Aufbau Facebook-Seite (vor allem zwecks Vermittlung von Sachspenden).
Kontakt:
Klaus Hagedorn, Koordinator für Flüchtlingshilfe im Erzbistum Köln
Erzbistum Köln | Generalvikariat, Stabsstelle Büro des Generalvikars
Marzellenstr. 32 | 50668 Köln
Tel.: 0221 1642 1844
Fax: 0221 1642 1091
[email protected]
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