Wärmepumpe und Eisspeicher

06.05.2015
Martin Heuser
Frankfurt, 05.05.2015
Wärmepumpe und Eisspeicher
Änderungen der EnEV und neue Konzepte
Agenda
EnEV – Systematik in Kürze
EnEV – Neuerungen 2014 und 2016
Wärmepumpe – Systematik und Charakteristik
Wärmequelle Eisspeicher: Funktionsweise
Einbindung Eisspeicher in die Anlage
Projekte aus der Region
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Die EnergieEinsparVerordnung EnEV
- die Systematik in Kürze
Gilt für Wohngebäude, Bürogebäude, teilweise für Betriebsgebäude
Teil der Baugenehmigung
Ansatz: Definiert wird ein Referenzgebäude mit Festlegung der
Gebäudehülle und der Anlage für
Heizung und Warmwasser
Für das Referenzgebäude wird der
jährliche Primärenergiebedarf
ermittelt nach DIN V 18599
„Energetische Bewertung von
Gebäuden“
Geplantes Gebäude darf keinen
höheren Primärenergiebedarf haben
als Referenzgebäude
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Das Referenzgebäude
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EnEV 2014 - Was ist neu ?
Primärenergetische Anforderungen an Neubauten verschärfen sich 2014 um ca.
4% (gegenüber EnEV 2009) und 2016 nochmals um ca. 25 %. Auch
Anforderungen an die Gebäudehülle verschärfen sich 2016 um ca. 20 %.
Mehr „grüner Strom“ im Netz: Primärenergiefaktor von Strom sinkt zum
01.05.2014 von 2,6 auf 2,4 und zum 01.01.2016 auf 1,8
Stilllegungspflicht für Heizkessel: ab 01.01.2015 gilt diese für Einbaudatum vor
1985, Pflicht zur Außerbetriebnahme von Öl- und Gaskesseln nach 30 Jahren
(Ausnahme: NT- und Brennwertkessel)
Energieausweis für Gebäude ähnlich Elektrogeräte (A+ bis H). Solar + GasBrennwertkessel ist etwa „B“. Angabe ist bei Vermietung und Verkauf Pflicht.
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Wärmepumpe - die Systematik in Kürze
WP entzieht einem kalten Medium
Wärme
Wärmequelle (z.B. Luft,
Grundwasser) wird abgekühlt
Im Verdampfer der WP wird
Kältemittel verdampft
Kompressor verdichtet Kältemittel
auf höheren Druck
Im Kondensator wird Kältemittel
(bei höherer Temperatur) verflüssigt
Dabei wird Wärme abgegeben, z.B.
an Heizungswasser
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Charakteristiken der Wärmepumpe
Arbeitszahl = Wärme-Output/ Strom-Input
Arbeitszahl wird beeinflusst von
Temperatur Wärmequelle (möglichst hoch)
Temperatur Heizkreis (möglichst niedrig)
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Konventionelle Wärmequellen
+ einfach zu realisieren
+ robuste Wärmequelle
+ beste Arbeitszahl
+ kostengünstig
+ gute Arbeitszahl
- Schlechte Arbeitszahl
- Sondenherstellung
+ bei größeren Anlagen
günstiger
- Lärm
- Flächenbedarf
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- Wasserbehandlung
erforderlich
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Andere Wärmequellen
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Feldtest-Ergebnisse von Wärmepumpen
Fraunhofer/ ISE vermisst seit 2012 Wärmepumpen in Neubauten und ca.
50 ältere WP aus vorangegangenen Feldtests
Neu installierte Erdwärmepumpen (Sole) haben Jahres-COP von 4,3
Neue Luftwärmepumpen schaffen JAZ von 3,2
Im Feldtest 2005-2010 lagen die Werte noch bei 3,9 bzw. 2,9
Große Bandbreite bei COP deutet auf Einfluss guter Planung, Ausführung
und Betrieb hin (z.B. Sole-WP mit Fußbodenheizung 3,0 bis 5,4)
Erfolgsfaktoren: niedrige Heizkreistemperatur, wenig Takten
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Warum profitiert die Wärmepumpe
von der EnEV 2014 ?
EnEV 2009
EnEV 2014
2016
PEF Strom
2,6
2,4
1,8
Arbeitszahl
3,0
3,2
3,3
PEF Wärmepumpe
0,87
0,75
0,55
Strompreis
23 ct
24 ct
25 ct
Wärme-Arbeitspreis
7,67 ct
7,50 ct
7,58 ct
Mehr „grüner Strom“ im Netz führt zu deutlich verbessertem
Primärenergiefaktor der Wärme aus WP
Bei Erdwärmepumpen (Sole-Wasser) mit Arbeitszahl >4 sind sogar PEF <
0,45 möglich
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Auswirkungen auf Systemwahl
Bei Gas/ Heizöl erfüllt
man die strengeren
Anforderungen nur noch
mit einer besseren
Gebäudehülle
Strombetriebene Wärmepumpen verbessern sich
quasi von allein
Bei BHKW ist StromGutschrift in der PEFBetrachtung weniger wert
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Zwischenfazit
Geänderte Randbedingungen
Neue EnEV verschärft die
Anforderungen
PEF von Strom sinkt von 2,6 auf 1,8
JAZ Wärmepumpen verbessert sich
leicht
Auswirkung könnte sein
Wärmepumpen kommen verstärkt
zu Einsatz
Herausforderungen
Erschließung der Wärmequelle
Bereitstellung der hohen Temperatur
für Warmwasser
Strompreis
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„Wärmequelle“ Eisspeicher
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Eisspeicher - Funktionsweise
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Eisspeicher – weitere Hersteller
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Eisspeicher – die Vorteile
• Hohes Speichervermögen durch Schmelzwärme
• Beladung erfolgt zur Hälfte mit > 0°C
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Wärmequellen > 0°C
• Außenwand des Eisspeichers
• Abgas-Kondensator (Kessel, BHKW)
• BHKW
• Abwärme des BHKW
• Abwärme Heizraum
• Abwärme Lüftungsanlage
• Abwärme Kälteerzeugung
• Abwärme Abwasser
• Abwärme Druckluft
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Eisspeicher + Sonnenkollektor
• Grundregel Kollektor: Wirkungsgrad ist umso
besser, je geringer (TK – Ta) ist
• Sonnenkollektor zum Regenerieren eines
Eisspeichers
• braucht keine Glasabdeckung
• braucht keinen Isolierkasten
• arbeitet bei Ta > 0°C auch nachts !
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Anlagenkonzepte I – Regeneration separat
• Wärmequelle regeneriert des Eisspeicher
• Wärmepumpe ist nur mit Eisspeicher
verbunden
• Keine direkte Verbindung WärmequelleWärmepumpe
+ regelungstechnisch sehr einfach
+ max. Ergiebigkeit der Wärmequelle
- Kalte Seite der Wärmepumpe meist <0°C,
dadurch höherer Stromverbrauch
Abluft
25°
Abgas
80°
M
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Anlagenkonzepte II – Regeneration aus
Überschuss
• Wärmequelle bedient vorrangig
die Wärmepumpe
• Regeneration nur mit WärmeÜberschuss
oder
• Regeneration aus
Wärmepumpen-Rücklauf
• Eisspeicherbetrieb, wenn keine
Wärmequelle verfügbar
+ höhere Temperatur zur
Wärmepumpe
+ geringerer Stromverbrauch
- aufwändigere Regelung
- Wärmequelle weniger
ergiebig
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Anlagenkonzepte II – Regeneration aus
Überschuss
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Bilder aus der Praxis - Eisspeicher
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Bilder aus der Praxis - Eisspeicher
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Bilder aus der Praxis - Eisspeicher
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Anlagenbeispiele – Urbacher Weg, Köln
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Variante kaltes Nahwärmenetz
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Kaltes vs. warmes Nahwärmenetz
Kaltes Wärmenetz
Warmes Nahwärmenetz
keine Verluste, eher Wärmegewinn
Wärmeverluste 5 – 20%
ungedämmte Trinkwasserleitungen
gedämmte Wärmeleitungen
(Kunststoff oder Stahl)
Wärmequelle als kostengünstige,
zentrale Großanlage
Wärmequelle als kostengünstige,
zentrale Großanlage
Theoretisch Abrechnung nur über
Grundpreis möglich
Abrechnung immer über Grundpreis
und Arbeitspreis
Wärmepumpen dezentral
(hohe JAZ, kein Lärmproblem)
dezentral nur Hausstationen
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Aktuelle Eisspeicher-Projekte in der Region
Hortensienring Unterliederbach (KEG)
• Hochwertige Sonnenkollektoren, große Fläche
• Direkte Wärmenutzung für Hzg. und WWB
• Nur Wärmepumpen, keine Kessel
• Überschusseinspeisung in Mainova-Wärmenetz
Ökosiedlung Friedrichsdorf (FRANK-Gruppe)
• Warmes Nahwärmenetz
• Energiezentrale mit Wärmepumpen und BHKW
• Solenetz zu Flachdächern rund um den Eisspeicher
Riedberg (Nassauische Heimstätten)
• Schlauchabsorber unter PV-Fläche
• Energieplushaus
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
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