Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Migrantenkinder Möglichkeiten und Grenzen der Versorgung vor Ort Dr. med. Sandra Kurreck Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Gesundheitsamt Stadt Duisburg 1 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Zuwanderung aus Südosteuropa Situation in Duisburg Duisburg 2013: - höchster prozentualer Zuwachs der gemeldeten bulg./rumän. Staatsbürger in Deutschland - Fast 40% der in Duisburg lebenden Rumänen sind Kinder und Jugendliche 2 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst 3 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst 4 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Asylbewerber: Das Land sorgt für die medizinische Versorgung ! Zuwanderer aus Südosteuropa: Meist kein Krankenversicherungsschutz !!! Problem Nr. 1 !!! 5 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Was unternimmt der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst in Duisburg ? - Lösungsversuche und ihre Grenzen 6 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst 1.) Schulung muttersprachlicher Zuwanderer zu Gesundheitsmediatoren 7 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst 2.) Schuleingangsuntersuchungen von Seiteneinsteigern (SEU) (= Pflichtaufgabe): wöchentliche Seiteneinsteigersprechstunde 2 Aktionstage 2013/14 (samstags) - Sammeltransport mit Unterstützung durch ZOF e.V. - SEU im G-Amt 8 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Deutlicher Anstieg der SEU seit 2006 Zunehmender Anteil aus Südosteuropa 9 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst 3.) Einkauf von Leistungen bei niedergelassenen Kinderärzten und Kinderkliniken (Finanzierung: Stadt) - Seiteneinsteigeruntersuchungen - „Gutscheine“ für - KITA-Aufnahmeuntersuchungen - Vorsorgeuntersuchungen - MMR-Impfung 10 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Grenzen bei der Untersuchung von Migrantenkindern I - Sprachbarriere Sprachmittler nötig ! Kosten für Laiendolmetscher rumänisch / bulgarisch 11 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Grenzen II - Wenig Schulerfahrung Analphabetismus Unregelmäßiger Schulbesuch Oft fehlende häusliche Förderung Kulturelle Unterschiede 12 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Grenzen III - „Rotation“ (Ortswechsel) Erreichbarkeit ? - Sozialstatus /Armut/ Bildungsniveau - Einhalten von Terminen - in DU: SEU nur nach obligatorischer Schulberatung durch KI (Kommunales Integrationszentrum) 13 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Grenzen IV - Massenunterkünfte /“Problemimmobilien“ hygienische / infektiologische Probleme - z.B. Läuse /Scabies - Tbc ? (in DU: 4,5% von 1029 RT23 pos., kein Fall aktiver Tbc) In Duisburg: - Bei SEU Ausgabe von Medikamenten gegen Läuse und Skabies - Bebilderte Gebrauchsanleitungen bulgarisch/rumänisch - Nachuntersuchung i. R. der Seiteneinsteigersprechstunde - Bei Persistenz „Hilfesystem“ (ZOF e.V., ASD des JA ...) 14 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Grenzen V - Personal- / Kostenaufwand für ÖGD 15 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst 4.) Impfprojekt im Brennpunkt - Finanzierung des Impfprojekts aus Landesmitteln 16 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst 1 x / Monat Impfaufklärung im Gesundheitsamt + MMR-Impfung für nicht – krankenversicherte Kinder Nötig: -Dolmetscher -Übersetzte Einwilligung / Information Schlechte Resonanz ! 17 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Grenzen VI - Compliance / Erscheinensquote - Fehlen von Impfdokumenten - Skepsis der Familien gegenüber Impfungen 18 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst 5.) 19 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Gesundheitsnetz Duisburg- Hochfeld Juli 2014: - Einrichtung einer medizinischen Sprechstunde für nicht- krankenversicherte Kinder Alle 14 Tage mittwochs 14-16 Uhr Gesundheitsamt in Kooperation mit AWO Integration GmbH Durchführung: Ehrenamtliche im Wechsel Anfangs offene Sprechstunde, dann Anmeldung über Hilfesysteme 20 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Gesundheitsnetz Duisburg 21 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Patienten der Sprechstunde in Hochfeld Altersverteilung Altersverteilung 19 16 16 12 5 u-1 u-2 5 u-6 u-10 u-14 u-18 © Stadt Dusiburg, Gesundheitsamt, 2015 22 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Patienten der Sprechstunde in HochfeldNationalitäten 23 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Diagnosen in der Sprechstunde in Hochfeld Diagnosen Zähne 22% KiTa-Aufnahme 2% Untersuchung verweigert 2% Laborveränderung 2% Magen-Darm 2% Vorsorge 26% Bewegungsapparat 1% Herz 2% Infektion 3% Luftwege 6% Orthopädie 3% Notfall 1% Augen 4% Haut 11% HNO 7% Innere Organe 2% Elternberatung 1% Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Grenzen VII - Unklare Vorerkrankungen Anamnese oft sehr schwierig und ungenau Meist keine Arztbriefe Keine Vorsorgen Viele Kinder noch nie von einem Arzt gesehen unerkannte Erkrankungen 25 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Weiterbehandlungsbedarf in der Sprechstunde in Hochfeld 26 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Grenzen VIII Fehlende KV fehlende Kostendeckung für Diagnostik und Therapie bei Diagnosestellung Weiter-Überweisung oft nicht möglich Keine Langzeitbetreuung (Diabetes, Wachstumshormonmangel etc.) Keine Hilfsmittelversorgung 27 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Grenzen IX „Medizinische Inobhutnahme“ wird vom JA nicht mehr praktiziert Suche nach Ehrenamtlichen für die Durchführung der Sprechstunde schwierig Fachärzte nötig für Weiterbehandlung (Zahnärzte !!!) Akquise zeitaufwändig ! 28 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Sprechstunde in Hochfeld - Patientenzahlen im Verlauf 29 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Grenzen X - Untersuchungsangebote wurden kaum wahrgenommen - Compliance - Einstellung zu Prävention / Prophylaxe - intensive Betreuung der Familien durch Hilfesysteme nötig 30 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst November 2014: Start des Projekt Infirmarium -Initiator: Sozialpastorales Zentrum Petershof DuisburgMarxloh (Träger: Georgswerk e.V.) -Offene wöchentliche Sprechstunde für NichtKrankenversicherte stetiger Zulauf !!! 31 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Aktuelles Modell in Duisburg Zusammenlegung der Projekte ! 32 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst 6.) Mitwirkung des KJGD im Projekt Infirmarium 33 Der Oberbürgermeister Gesundheitsamt Stadt Duisburg Kinder- und Jugendgesundheitsdienst - Aktuell nur Basisversorgung und bei nur einem Bruchteil der Zuwanderer möglich ! - Fehlender KV-Schutz stellt alle vor eine große Herausforderung ! - Zugang zu weiterführender Diagnostik und Therapie sowie Hilfsmittelversorgung schwierig ! - Viel Engagement nötig für eine bessere Versorgung der Kinder ! - Langfristige Lösung dringend notwendig !!! (KV-Schutz für Zuwanderer- Im Heimatland ? In D ?) 34
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