WS_Mobbing_ 17.03.15_Kuhr - Psychotherapeutenkammer Berlin

Psychotherapeutenkammer Berlin
Veranstaltungsreihe
Betriebliche Prävention
psychischer Erkrankungen
1
Psychotherapeutenkammer Berlin
RA G. Wenning
Mobbing, Diskriminierung,
Burnout
17.03.2015
2
Rahmenbedingungen
Stress und Arbeitsplatz |
Medien
Psychothemen sind immer wieder in
den Medien präsent:
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3
Rahmenbedingungen
Daten | AU-Tage
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5
Rahmenbedingungen
Neuberentung | 1993-2011
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6
Rahmenbedingungen
Einflussfaktoren | Teil 1
Einflussfaktoren für Zunahme von
psychischen bzw. psychosomatischen Erkrankungen
Verbesserte Früherkennung und Diagnostik
•
Familie
• Erziehung, Partnerschaft (Ehe), Pflege, Überschuldung
•
Beruf
• erhöhte Leistungsanforderungen
• (qualitativ, Arbeitsverdichtung)
• verstärkter Konkurrenzdruck
• (z.B. durch Globalisierung)
• Verringerte Arbeitsplatzsicherheit
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7
Rahmenbedingungen
Einflussfaktoren | Teil 2
Einflussfaktoren für Zunahme von
psychischen bzw. psychosomatischen Erkrankungen
Gesellschaft
• rascher Wandel bzw. Pluralität von Werten
• subjektiv empfundene Entsolidarisierung und Isolation
• gehäuft auftretende Systemkrisen (Politik / Wirtschaft)
Zukunftsängste
•
bezüglich Lebensstandard bzw. Lebensqualität
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8
Das Gesundheitskontinuum
Angsterkrankungen
Sucht
psychische
Störung
Unwohlsein
Erschöpfung
ICD-10, Kap. V
(F00 – F 99)
Depression
Schizophrenie
psychische
Gesundheit
Stress
Burnout
Mobbing
Essstörungen
Zwei Perspektiven
Diagnostik von Burnout
Burnout wird in der „Internationalen Klassifikation der
Erkrankungen“ (ICD 10) als „Ausgebranntsein“ und „Zustand
der totalen Erschöpfung“ mit dem Diagnoseschlüssel Z73.0
erfasst.
Restkategorie im ICD- 10
Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur
Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen.
(Z00-Z99):
 Z 73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der
Lebensbewältigung
 Z 73.0 Ausgebranntsein burnout, Zustand der totalen Erschöpfung
Diagnostik von Burnout
 Burnout ist nach dieser Klassifikation ein
Einflussfaktor, aber kein Syndrom und keine
eigenständige Krankheit.
DSM-5: Burnout wird nicht genannt.
Burnout-Prozess - in vier Phasen
• Enthusiasmus und erste Warnsignale
1.
• Gefühl der Unentbehrlichkeit, Hyperaktivität, Vernachlässigung
der eigenen Bedürfnisse, Überschätzung, nicht mehr
abschalten können.
• Stagnation und wachsende Selbstzweifel
2.
• emotionaler, geistiger/ innerer Rückzug aus sozialer Umwelt,
Verlust positiver Gefühle, emotionale Distanzierung, Gefühle des
Versagens, der Hilfs- und Hoffnungslosigkeit.
• Abbau der Leistungsfähigkeit
3.
• deutlicher Abbau geistiger/ körperlicher Leistungsfähigkeit, der
Motivation/ Kreativität, Konzentrationsschwäche bei der Arbeit,
verringerte Flexibilität, rigides schwarz-weiß Denken.
• Depression und Verzweiflung
4.
• Ohnmachtsgefühle, existentielle Verzweiflung, Sinnlosigkeit des
Lebens, totale geistige, emotionale und körperliche Erschöpfung,
emotionale Verflachung, Suizidgedanken.
Dieser Zustand gleicht
einer Depression!
Anlehnung an Prof. Dr. Schürgers (www.burnon.de)
Strukturelle Aspekte
Balance | Befindlichkeit
Einflussfaktoren – Psychische
Befindlichkeit
Arbeitsorganisation
Arbeitsbedingungen
Gesundheitsverhalten
Arbeitszufriedenheit
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Stressoren
Arbeitsplatzsicherheit
Unfallrisiko
Unternehmensklima
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15
Wissenschaft
Risikofaktoren |
Verschiedene
Risikofaktoren am Arbeitsplatz
geringer
Handlungsspielraum
Intransparenz
der Informations7
flüsse
8
fehlende soziale
Unterstützung
(Mobbing)
1
2
geringe
Wertschätzung
Siegrist (1996), Karasek (1990), Stansfeld
(1999),
Michie & Williams (2003), Ahler & Brussig
(2004)
Risikofaktoren
6
mangelnde Aufstiegschancen
3
5
Hohe Arbeitsbelastung /
Zeitdruck
4
Arbeitsplatzunsicherheit
Mängel im
Führungsverhalten
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Psychologie/Psychotherapie im
Betrieb
Belastungen | NZZ August 2014
Ein Leben vor und nach der Arbeit
Stress als Summe vieler Belastungen ‐ Arbeitszeit in der Schweiz seit Jahren rückläufig
Was Schweizer Erwerbstätige stresst
Chronisch auftretende Belastungsfaktoren, Erwerbstätige in %
Unterbrechungen
Arbeiten mit hohem Tempo
Termindruck
Umstrukturierung/Neuorganisation
Effort‐Reward Imbalance
In der Freizeit arbeiten
Organisatorische Probleme
Unklare Anweisungen
> 10 Std. tägliche Arbeitszeit
Emotionale Dissonanz
Konflikte mit Wertvorstellungen
Arbeitsplatzunsicherheit
48
43
40
35
31
18
16
13
12
12
8
8
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Psychologie/Psychotherapie im
Betrieb
Stress und Arbeitsplatz |
Ungleichgewicht
Stress und Arbeitsplatz
Ab wann macht Stress am Arbeitsplatz krank?
Bei einem langdauernden Ungleichgewicht
zwischen Anforderungen, Handlungsspielraum,
sozialer Unterstützung, Belohnung
und Verausgabungsbereitschaft
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Psychologie/Psychotherapie im
Betrieb
Belohnungskrisen | SIEGRIST &
RÖDEL
Das Modell beruflicher
Belohnungskrisen
Gesundheitsschädigende Wirkungen:
Ein erhöhtes Risiko von Herzerkrankungen und
psychischer Störungen (was zahlreiche Studien empirisch
belegen).
Belohnung
Verausgabung
Siegrist & Rödel 2005
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Psychologie/Psychotherapie im
Betrieb
Stress und Arbeitsplatz | Burnout
Stress und Burnout
Ab einem kritischen Punkt kann bereits eine minimale Zunahme von
Belastung zum Zusammenbruch führen
Erschöpfung
Erkrankung
Ermüdung
Zusammenbruch
Leistung
Stress
Belastung
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Psychologie/Psychotherapie im
Betrieb
Führung | Stil und Kultur
Führungskraft
Die Führungskraft prägt durch ihren Führungsstil
entscheidend die Kultur und das Miteinander im
Team. Dabei stellen Anerkennung und
Wertschätzung zentrale Elemente dar
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21
Psychologie/Psychotherapie im
Betrieb
Führungsverhalten | Teil 1
Führungsverhalten und Häufigkeit
gesundheitlicher Beschwerden
Bekommen Sie von Ihrem Vorgesetzten Rückmeldung?
Erkennt Ihr Vorgesetzter gute Leistungen lobend an?
54,5
Beachtet Ihr Vorgesetzter Ihre Meinung?
41,5
Bespricht Ihr Vorgesetzter Ihre Aufgaben ausreichend mit Ihnen?
36,2
Sorgt Ihr Vorgesetzter dafür, dass die Arbeit gut geplant wird?
34,6
Nimmt sich Ihr Vorgesetzter ausreichend Zeit für Ihre Anliegen?
32,4
Kümmert sich Ihr Vorgesetzter um Schwierigkeiten?
31,5
Informiert Ihr Vorgesetzter Sie rechtzeitig und ausreichend?
31,2
Ist Ihr Vorgesetzter auf Probleme bei der Arbeit ansprechbar?
28,3
Nimmt Ihr Vorgesetzter Rücksicht?
28,1
Fühlen Sie sich von Ihrem Vorgesetzten gerecht behandelt?
25,1
Ist der Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern kollegial?
21,4
0
C
©2014
Institutfür
fürBeratung
Beratung
Therapie,
Prof.
Armin
2014
ibt ibt
Institut
undund
Therapie
/ Prof.
Dr. Dr.
Dr. Dr.
Armin
Kuhr
Quelle: Fehlzeiten‐Report 2011
© WIdO 2011
62,4
Kuhr
20
40
60
80
100
Antwortkategorie „selten“/ „nie“ in %
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22
22
Psychologie/Psychotherapie im
Betrieb
Führungsverhalten | Teil 1
Führungsverhalten und Häufigkeit
gesundheitlicher Beschwerden
Antwortkategorie"
„Ja“
Quelle: Fehlzeiten‐Report 2011
© WIdO 2011
„Nein“
Bekommen Sie von Ihrem Vorgesetzten Rückmeldung?
Erkennt Ihr Vorgesetzter gute Leistungen lobend an?
Beachtet Ihr Vorgesetzter Ihre Meinung?
Bespricht Ihr Vorgesetzter Ihre Aufgaben ausreichend mit Ihnen?
Sorgt Ihr Vorgesetzter dafür, dass die Arbeit gut geplant wird?
Nimmt sich Ihr Vorgesetzter ausreichend Zeit für Ihre Anliegen?
Kümmert sich Ihr Vorgesetzter um Schwierigkeiten?
Informiert Ihr Vorgesetzter Sie rechtzeitig und ausreichend?
Ist Ihr Vorgesetzter auf Probleme bei der Arbeit ansprechbar?
Nimmt Ihr Vorgesetzter Rücksicht?
Fühlen Sie sich von Ihrem Vorgesetzten gerecht behandelt?
Ist der Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern kollegial?
60
65
70
75
80
85
Anteil der Befragten, die über Gesundheitsbeschwerden berichten in %
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Psychologie/Psychotherapie im
Betrieb
Politik | SZ vom 29. Aug. 2014
„Für die Schublade“
Die AntistressVerordnung
wird wohl eine
Totgeburt
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„Wirtschaft ist zu 50% Psychologie.“
Ludwig Erhard
Quelle: http://www.mtu.de/de/company/history/beginning/index.html