Magazin für die Region Bodensee

Magazin für die Region Bodensee
Blumiges vom
Rorschach
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01
03 15
NUMMER
Region Rorschach mit Thal, Altenrhein, Staad, Rorschacherberg, Goldach, Untereggen, Mörschwil, Rheineck, Steinach, Tübach, Horn, Wienacht
Entwicklungshilfe
Sanfter Kampf
gegen Malaria
. . . . . .ab Seite 4
Das fliegende
Museum
Alles rund
ums Fliegen in
­Altenrhein
. . . . . ab Seite 8
Ein Herz für
Glockenklänge
«Wenn der Klöppel den Schlagring küsst…»
. . . . .ab Seite 20
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GEDANKEN ZUR ZEIT | 3
seeseiten | märz 2015 | nr. 1
EMRK mit der Souveränität der Schweiz nicht mehr kompatibel ?
Als 1945 der grosse Krieg zu Ende war
und Europa in Trümmern lag, sagten sich
die Menschen: «Nie wieder!» und machten sich ans Werk. Wie konnte man den
Frieden unter den Völkern für die Zukunft sicherstellen? Man musste zunächst
einmal miteinander reden. Das geschah
1949 in London: Dort wurde am 5. Mai
der Europa­rat gegründet. Und in diesem
Rahmen ergab sich dann die Idee: «Wir
müssen uns auf gemeinsame Werte einigen. Wenn alle das gleiche Bild vom hohen
Wert jedes einzelnen Menschen haben,
werden wir ein­ander gar nicht mehr bekriegen können.» Und das hat sich ja seither als richtig herausgestellt.
Nur ist ein Bild von Werten zu verschwommen, um in der Praxis etwas bewirken zu können. Diese Werte mussten
klar definiert werden, in Form von Rechten, die jedem Einzelnen zustehen und die
der Staat, in dem er lebt, ihm garantieren
muss. So entstand die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK). Inzwischen haben 47 Staaten, darunter auch die
Schweiz, dieses Dokument unterzeichnet
und somit als verbindlich anerkannt. Das
bedeutet, dass 820 Millionen Menschen
ihre damit verbrieften Rechte ungehindert
wahrnehmen können. Sollte das einmal
nicht der Fall sein, so kann jeder dieser 820
Millionen den Europäischen Menschenrechts-Gerichtshof in Strassburg anrufen,
der als oberste Instanz entscheidet, ob ein
Verstoss gegen die Konvention vorliegt
oder nicht.
Die RichterInnen werden vom Europarat aus drei Kandidierenden gewählt,
die jeder Mitgliedsstaat vorschlägt. Für die
Schweiz ist es momentan Helen Keller. Es
handelt sich also nicht um «fremde», sondern um gemeinsam ernannte Richter.
Wer sie unbedingt als «fremd» bezeichnen
will, der bedenke bitte, dass sie das für alle
47 Länder auch wären. Von einer Bevormundung speziell der Schweiz kann keine
Rede sein.
Allerdings mögen manche Urteile zunächst
auf Unverständnis stossen; das liegt daran,
dass seit der Entstehung der EMRK Situationen aufgetreten sind, mit denen damals
noch niemand rechnen konnte. Sie müssen
im Geist der Konvention angegangen werden, auch wenn der Text dazu noch keine
spezifischen Artikel enthält. Da wäre zum
Beispiel die Frage nach den Rechten gleichgeschlechtlicher Paare; die pränatale Untersuchung auf Erbkrankheiten; die Frage
nach dem Verhältnis von Vorschriften der
EMRK zu den Bestimmungen neu unterzeichneter Verträge wie Schengen-Dublin.
Auch in solchen Fällen muss der Gerichtshof entscheiden, und er tut das mit wegweisenden Urteilen, die den Veränderungen in
der Gesellschaft Rechnung tragen und die
Menschenrechte ständig erweitern.
In letzter Zeit hat er in einigen Fällen
für den Einzelnen entschieden und die
Schweizer Behörden gerügt. Das ist im
Jahr 2013 von 1210 Entscheiden genau
neun Mal vorgekommen. Natürlich verfährt er genauso bei den 46 anderen Ländern, die an solchen Urteilen auch keine
Freude haben. Aber keines ist bis jetzt auf
die Idee gekommen, deswegen gleich die
EMRK zu kündigen, wie das neuerdings
bei uns vorgeschlagen wird. Gewiss, die
Menschenrechte sind weitgehend auch in
der Verfassung verankert, aber das ist bei
den 46 anderen Ländern auch so.
Nochmals: Die EMRK ist eine Wertegemeinschaft, die den Frieden in Europa
sichert und die Rechte des Einzelnen auf
höchstem Niveau gewährleistet. Man muss
sich gut überlegen, ob unser Land sich aus
dieser Gemeinschaft verabschieden soll.
Denn – es muss einmal so deutlich gesagt
werden – einen Vertrag wie die EMRK
kündigt man nur, um ungerügt dagegen
verstossen zu können. Etwas anderes ist

dabei nicht zu «gewinnen».
Für die Amnesty-Gruppe Rorschach:
Judith Vuillemin, Gallusstr. 6, Steinach
IMPRESSUM
Druck
Seeseiten, Signalstrasse 16, CH-9400 Rorschach
www.seeseiten.ch, [email protected]
Auflage
Redaktion/Leserbriefe
Inseratenannahme
Seeseiten, Signalstrasse 16, CH-9400 Rorschach
Tel./Fax 071 841 27 57 / 50, [email protected]
Raiffeisenbank Rorschacherberg
90-2263-4, CH17 8129 6000 0106 2143 9
Nächste Ausgabe Nr. 2/15 (April) wird am
22. 4. 15 verteilt. Redaktionsschluss ist der 13. 4. 15
St.Galler Tagblatt AG, St.Gallen
27 000 Exemplare, brutto in alle Haushaltungen
von: Altenrhein, Goldach, Horn, Rheineck, Rorschach,
Rorschacherberg, Staad, Steinach, Thal, Mörschwil,
Tübach, Untereggen, Wienacht.
Erscheinungsweise
«seeseiten» erscheint in den Monaten Februar, April,
Juni, August, Oktober und Dezember in allen Haus­
haltungen der Region (auch mit Werbestopp-Kleber).
EDITORIAL
Gott sei Dank leben wir in einem Land,
das seit Napoleon von Kriegen und Wirren
verschont wurde. Gut, einverstanden – der
Mindestkurs wurde aufgehoben, die Wirtschaft und die Tourismus-Branche sind am
Boden zerstört, namhafte Firmen drohen
bereits mit Abwanderung, und, fast schlimmer noch, Fasnacht gehört für dieses Jahr
der Vergangenheit an – im Grossen und
Ganzen sind wir ein einig Volk von Schweizern. Doch zum Glück haben wir noch unsere Fussballfans, über die unsere Presse
immer wieder zu berichten weiss. Wie neulich der als Jude verkleidete Luzerner Spassvogel, der dem Ersten St.Galler Staatsanwalt
arg zu schaffen macht und die Schweizer
Medienlandschaft mit vielen vollgeschriebenen Spalten aufwertet. Nun hat sich der
«Möchtegern-Jude» reumütig entschuldigt.
Doch aus der Sicht des israelischen Gemeindebundes ist so eine Tat absolut inakzeptabel, wie er im «Echo der Zeit» zu verstehen
gab. Staatsanwalt Hansjakob wird nun in
einem komplizierten mehrere hundert Seiten umfassenden Bericht den Tatbestand
mittels Überwachungskameras analysieren.
Die Frage lautet: Wer wurde lächerlich gemacht? Die St. Galler Fans oder die Juden?
Eine fast unlösbare Knacknuss – ich bin zuversichtlich, dass sich auch in diesem Fall
unser Rechtssystem durchsetzen wird; ein
paar Wochen intensivster Recherche mit
den bekanntesten Psychologen wird die
Schuldfrage klären und den Delinquenten
hoffentlich gehörig teeren und federn…
Wie lächerlich mutet dagegen die Empörung der ewig Gestrigen an, die sich darüber aufregen, dass über 60 Prozent der
11- bis 14-jährigen Kids regelmässig Pornos
übers Internet reinziehen. Sollen die doch
froh sein, dass wenigstens unsere Sexindus­
trie den Eltern und den armen Lehrern die
heikle Aufklärungsarbeit abnimmt… Und
ausserdem – dieser innovative Wirtschaftszweig generiert jährlich für unser Land einen Umsatz von 50 bis 100 Millionen. Also,
wirtschaftlich und erzieherisch alles im grünen Bereich. Kein Grund zur Sorge.
In diesem Jahr wird «seeseiten» zehn Jahre alt. «Eins zwei drei im Sauseschritt, läuft
die Zeit, wir laufen mit.» An dieser Stelle
möchten wir allen von Herzen danken, die
mitgeholfen haben, «seeseiten» zehn Jahre
zu schenken. Selbstverständlich in erster
Linie unseren Inserenten und B. Locher als
Gründungsmitglied, welche unser Magazin
zehn Jahre lang die Treue gehalten haben.
Geschätzte Leserinnen und Leser – geniesst die ersten warmen Sonnenstrahlen
und freut Euch am fröhlichen, den nahen
Frühling ankündigenden Gesang der vielen
kleinen und grossen Schweizer Vögel!
10 Jahre: Ihr Seeseiten-Team
4 | ENTWICKLUNGSHILFE
seeseiten | märz 2015 | nr. 1
Ein St. Galler Ehepaar setzt sich auf den Komoren für die Bekämpfung der Malaria ein
Sanfter Kampf gegen Malaria
Im Jahr 2010 besuchte Ladina Graf den medizinischen Kurs «Natürliche Medizin in den Tropen» in Deutschland bei Dr. Hans-Martin Hirt, dem Gründer der Firma Anamed. Der Schwerpunkt des Kurses war die Bekämpfung der Malaria mit der Pflanze Artemisia
annua anamed A-3 und deren Anbau, Kultivierung, vegetative Vermehrung und Verarbeitung.
Die Ferienidylle trügt:
Die dichtbesiedelten
Komoren gehören zu
den ärmsten Ländern
der Welt.
I
m Frühling 2011 starteten wir, Markus
und Ladina Graf, eine Abklärungsreise auf die Komoren, um vor Ort die
medizinische Situation und Versorgung
besser abklären zu können. Es war offensichtlich, dass Malaria die grösste Gefahr
ist und die höchste Todesrate im Land verursacht. Diese Tatsache wurde uns in Gesprächen mit dem Commissair de la Santé bestätigt. Ebenso war es offensichtlich,
dass kein Verständnis der Übertragung
der Krankheit vorhanden war und somit
die Menschen auch nicht in der Lage sind
sich zu schützen (zum Beispiel herumliegender Müll ermöglicht tausenden von
Anopheles-Mücken die Vermehrung, und
fehlende oder falsch montierte Moskitonetze bieten keinen Schutz).
Vorneweg ein paar allgemeine
­Informationen über die Komoren:
Die Komoren liegen im Indischen Ozean,
zwischen Mosambik und Madagaskar. Sie
umfassen drei der vier Hauptinseln des
Komorenarchipels. Diese sind Grand Comore, Anjouan und Moheli. Die vierte
Insel, Mayotte, ist ein «Übersee-Departe-
ment» Frankreichs und wird ebenfalls von
der Union beansprucht.
Die Komoren wurden 1975 von Frank­
reich unabhängig und erlebten seither
eine politisch instabile Geschichte. Ihre
schätzungsweise 750 000 Einwohner sind
von gemischter, vorwiegend ostafrikanischer und arabischer Abstammung und
grösstenteils Muslime (99,9%). Das Klima
ist tropisch und weist eine Durch­schnitts­
tempe­ratur von 27 Grad Celsius aus.
Anjouan ist die dritt-dichtbesiedeltste
Insel der Welt. Es wird geschätzt, dass sich
in zwanzig Jahren die Bevölkerung verdoppelt. Die hohe Arbeitslosigkeit führt
zu Auswanderung, vor allem nach Mayotte und Madagaskar. Die Komoren gehören
zu den ärmsten Ländern der Welt.
Sozialfürsorge und Gesundheitswesen
weisen erhebliche Lücken auf. Unterernährung ist einer der Gründe für die hohe
Säuglingssterblichkeit (2004: 5,2%). Malaria ist weit verbreitet. 2004 hatte das Land
15 Ärzte pro 100 000 Personen.
Vor gut zwei Jahren sind wir aus unserem Heimatland der Schweiz ausgewandert mit dem Ziel, ein Gesundheitsprojekt
auf den Komoren, der Insel Anjouan, aufzubauen. Anjouan ist flächenmässig ca.
halb so gross wie der Bodensee. Sich auf
vierzig Kilogramm Gepäck pro Person zu
beschränken ist eine rechte Herausforderung, zumal ein beachtlicher Teil mit
Utensilien für unser Projekt gefüllt wurde.
Gleich zu Beginn mussten wir den
Commissair de la Santé für unser Projekt
gewinnen. Business-Plan vorlegen, Budget
präsentieren sowie ihn von der Wirksamkeit der Pflanze Artemisia annua anamed
überzeugen. Problemlos erhielten wir das
Visum für ein Jahr.
Malaria: hohe Sterberate
Die Malaria lässt jedes Jahr 200 Millionen
Menschen erkranken, 630 000 Menschen
starben im Jahre 2013 laut der WHO
(Welt-Gesundheits-Organisation). Täglich sterben heute weltweit 1370 Kinder.
Für den Menschen lebensgefährlich
ist vor allem der Erreger Plasmodium falciparum, diese Form ist auch unter dem
Namen «Malaria Tropika» bekannt, und
mit dem haben wir hier zu kämpfen. Die
­Anopheles-Mücke überträgt die Malaria
von einem kranken Menschen auf den
gesunden Menschen. Arthemisia annua
anamed (A-3) zerstört diesen gefährlichen
Erreger im Blut der Kranken und verhindert, dass eine Mücke die Krankheit auf
Gesunde übertragen kann.
seeseiten | märz 2015 | nr. 1
ENTWICKLUNGSHILFE | 5
Beipackzettel ohne
Nebenwirkungen:
Einheimische der
Komoren studieren die
Gebrauchsanleitung
des «Malariatees».
Artemisia annua anamed ist eine Hybridpflanze, eine Kreuzung zwischen
der Chinesischen und Vietnamesischen
Wildpflanze, gemacht in einem deutschen
Labor. Unsere Artemisia annua anamedPflanze wird leider häufig mit dem Wildtyp verwechselt. Der Artemisinin-Gehalt
in den Blättern von der Artemisia annua
anamed ist jedoch 20-mal höher als der in
den Wildtypen. Projekte wie unseres gibt
es schon über 170 in 75 verschiedenen
Ländern. Eine unabhängige amerikanische
Studie der Universität Massachusetts hat
bewiesen, dass der Tee, den wir hier produzieren, im Vergleich zu den Pillen mit
Artemisinin wirkungsvoller und kostengünstiger ist.
Schlussfolgerungen vom Labor für medizinische Zoologie, Institut für Mikrobiologie, Universität von Massachusetts,
Amherst, Massachusetts, Vereinigte Staaten von Amerika im Dezember 2012:
«In der Tat legen die Ergebnisse nahe, dass
die Behandlung mit Artemisia annua wirkungsvoller ist als das im Labor hergestellte
Medikament, das sowohl teuer als auch ineffizient ist. Unser Ansatz würde die Kosten
der Gesundheitsversorgung drastisch reduzieren, nicht nur in Entwicklungsländern,
sondern auch in den Industrienationen.
Darüber hinaus könnte die Verwendung
von Artemisia annua vor Ort umgesetzt
werden, ein Plan für die Pflanzenzucht,
Verarbeitung und Validierung des Wirkstoffgehaltes wurde in unserem früheren
Bericht beschrieben. Dies wiederum könnte
grosse, sozioökonomische Impulse für die
Entwicklungsländer freisetzen, die die
grösste Last der Malaria zu tragen haben.»
Ein Tee mit hoher Wirkung
Artemisia annua anamed ist die Therapie
mit mehreren Polyphenolen und Flavono-
iden gegen Malaria. Die Wirksamkeit des
Tees basiert auf dem Zusammenspiel von
29 Sesquiterpene und 36 verschiedenen
Flavonoiden und ätherischen Ölen. Es ist
nicht möglich, eine Resistenz aufzubauen. In den letzten 2000 Jahren wurde nie
eine Resistenz gegen eine natürliche Pflanze nachgewiesen. Der Artemisia annua
anamed-Tee ist erwiesenermassen effizienter (siehe oben). Zudem erzeugt er keine
Nebenwirkungen.
Therapie auch für die Ärmsten
Unsere Vision ist, dass Malaria therapierbar ist und weiterhin therapierbar bleibt
und diese Therapie auch den Ärmsten zugänglich bleibt. Mit unserem Projekt können sie eines Tages unabhängig von aussen
ihr eigenes Heilmittel gegen Malaria herstellen. Unser Ziel ist es nämlich, das Projekt in den nächsten Jahren in die Hände
der Einheimischen zu übergeben.
Wir schulen verschiedene Personen im
Anbau der Pflanze, Pflege, Vermehrung
(vegetative Vermehrung), Ernte, Verarbeitung und Gewinnung des Teepulvers
und der korrekten Anwendung desselben.
Zusammen mit unserem einheimischen
Supervisor haben wir alle 33 GesundheitsZentren (2 Spitäler, 6 Zentren und 25
Pos­ten) besucht. Fünf Gesundheitsposten
waren nur zu Fuss erreichbar. Wir haben
insgesamt 4675 km zurückgelegt bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 25
km/h. Das medizinische Personal wird
zuerst über das Projekt informiert sowie
über die neue Möglichkeit der Malaria-Bekämpfung und deren Vorteile: keine unangenehmen Nebenwirkungen, keine Resistenzen möglich, keine Übertragung der
Krankheit auf unsere Nächsten usw. Auch
findet eine Schulung über den medizinischen Verlauf und die Wirkung des Tees
innerhalb des Menschen im Blut­
zyklus
statt. Des Weiteren müssen die Ärzte
und das medizinische Fachpersonal eine
«Fiche de Santé» ausfüllen. Wir möchten
damit den Verlauf und die Entwicklung
der Malaria im Allgemeinen beobachten
und statistische Unterlagen bekommen.
Ebenso möchten wir vor allem auch auf
«gehäuftes Vorkommen» in bestimmten
Regionen reagieren können. Es ist auch die
Aufgabe des medizinischen Personals, die
Menschen über die Einnahme des Tees genau aufzuklären. Jeder Patient erhält eine
umweltfreundliche Papiertüte gefüllt mit
dem Tee. Auf diesen sind die Vorbereitung
und die Einnahme des Tees für Analphabeten mit Piktogrammen versehen und
auf Französisch als auch in Shindzuani
(die lokale Sprache) beschrieben.
Ein wirkungsvoller Tee statt Chemie
Bis heute besuchten wir 66 Dörfer und
führten 85 Informationsanlässe durch; so
erfahren sie von der neuen Möglichkeit,
sich mit dem Artemisia annua anamed-Tee
gegen Malaria zu schützen. Wir werden
mit viel Wohlwollen in der Bevölkerung
aufgenommen und sie ist sehr dankbar für
unsere Arbeit.
Dass sie sich mit einem Tee kurieren
können, passt voll und ganz in ihre Kultur. Noch heute ziehen die Komorer einen Tee aus der Natur einem chemischen
Produkt vor, was uns natürlich sehr entgegenkommt. Wir konnten bereits 385
Behandlungen verkaufen, was unsere Erwartungen für das erste Jahr weit übersteigt.
6 | ENTWICKLUNGSHILFE
Vision einer Besserstellung für Menschen in Armut
Die Zusammenarbeit mit der einheimischen
ONG (Hilfswerk) Naipenda und PartnerAid
Schweiz ist ausgezeichnet. Wir sind froh und
dankbar mit zwei so tollen und professionellen
Partnern zusammen arbeiten zu dürfen.
Naipenda ist eine Nichtregierungsorganisation (NGO), eingetragen in Moroni, der
Hauptstadt der Komoren. Datum der Gründung ist der 11. April 2012. Die NGO NAIPENDA wurde von Komorern gegründet.
Der Verein PartnerAid Schweiz wurde 1988
gegründet und ist ein unabhängiges Hilfswerk
für internationale Entwicklungszusammenarbeit und Nothilfe. Unsere Vision: Menschen
in Armut soll der Zugang zu Ressourcen ermöglicht werden, der ihnen Perspektiven gibt
und zu einer nachhaltigen Verbesserung ihrer
Lebenssituation führt.
Die Gründer der NGO Naipenda haben den
Wunsch, soziale Probleme wie Krankheiten,
Analphabetismus, Mangel an angemessenem
Wohnraum und Armut entgegen­zu­treten.
Die lokalen Möglichkeiten gegenüber ausländischen Märkten wieder zu stärken. Die NGO
dient als Plattform für Projekte von lokaler
und internationaler Entwicklung in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Landwirtschaft,
Umweltschutz, etc., auf Mikroprojekte ausgerichtet, zum Wohle der darbenden Bevölkerung. In Zukunft möchte sich die NGO auch
im Sozial-Business engagieren. Präsident:
Djaanfar Ahmed Abou.
Am 25. November 2014 konnten wir das
Büro von Naipenda Comores mit einer sympathischen Zeremonie einweihen. Dies war
vor allem auch für Naipenda ein wichtiger
Meilenstein.
Die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium ist nach wie vor sehr gut.
Aber wir haben bei einem letzten Treffen mit
den lokalen Ärzten und Verantwortlichen in
der Bekämpfung der Malaria herausgefunden,
dass sie gewisse Vorschriften der WHO bezüglich der Handhabung in der Bekämpfung
der Malaria einhalten müssen. Es gebe da ein
gewisses Protokoll, das sie befolgen müssen.
So ist ihnen, das behaupten die Ärzte vor
Ort, nicht erlaubt, unseren Tee über die Spitäler und Gesundheitszentren zu verkaufen.
Die WHO hat hier und allgemein in Afrika
ein Monopol bezüglich der Medikamente im
Kampf gegen die Malaria. Dieses Protokoll
konnten wir aber bis heute nicht einsehen.
Wir haben jetzt zusammen mit dem Commissair de la Santé, der uns sehr wohl gesinnt ist, einen Antrag an die WHO gestellt.
Wir erklären darin unser Projekt und unsere
Ziele und dokumentieren auch all die Vor-
teile unserer Pflanze, wie zum Beispiel, dass
keine Resistenzen gebildet werden können.
Die WHO ist sich der kritischen Situation
bezüglich der Resistenzen bewusst. So gab es
bereits Resistenzen mit Chloroquine und Mefloquine oder Sulphadoxine und Pyrimethamine (Fansidar) und ebenso mit Artemisenin
in Kombination mit einem anderen Präparat,
so genannte ACT-Präparate. All diese Resis­
ten­
zen sind lebensgefährlich. Bereits heute
können vor allem in Afrika aufgrund dieser
Resistenzen zu viele Medikamente nicht mehr
gebraucht werden.
Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit und bei
täglich 1370 Todesfällen bei Kindern müssen wir alle am gleichen Strick ziehen und
gemeinsam die Malaria bekämpfen. Wir setzen uns dafür ein, dass unser Projekt von der
WHO akzeptiert und anschliessend in dieses
Protokoll integriert wird.
Dieses Projekt ist bis heute ausschliesslich
aus privaten Spenden finanziert worden. Wer
sich daran beteiligen möchte, ist herzlich eingeladen, uns über folgendes Konto zu unterstützen: 90-219-8 der St. Galler Kantonalbank,
Partneraid Schweiz, IBAN CH 92 0078 1255
5017 6030 5 mit Vermerk Malariabekämpfung.
Weitere Infos unter www.partneraid.ch.

Vielen herzlichen Dank für Ihr Interesse
seeseiten | märz 2015 | nr. 1
Blumiges vom
Blumenhof Christian Schoch
Neugasse 6, Rorschach, T 071 845 25 25
Neues Interieur für den
«Blumenhof»
Vor einem Jahr wurde ich von Thomas
Lanter, dem Inhaber der Schreinerei Lanter
in Rorschach, auf meine Faszination für
altes Holz angesprochen. Er habe noch einen Stapel Antikholz aus dem Umbau eines
Schlosses in der Umgebung an Lager, aus
dem sich etwas machen liesse.
In Zusammenarbeit mit dem Blumenhofteam und unter kundiger Anleitung von
Schreiner Noldi Steinlin ist in den vergangenen Wochen aus den alten, dunklen
Balken und Brettern ein neues Interieur
für unser Blumengeschäft entstanden.
Wir haben gesägt, gefräst, gebürstet und
geschraubt. Unser Team war noch nie im
Leben so staubig. Aber die Arbeit hat sich
gelohnt. Entstanden sind Möbel in einem
schlichten, zeitgemässen Design. Es dominieren klare Formen, die das alte, verwitterte Holz noch besser zur Geltung bringen.
Die warmen Brauntöne des Mobiliars werden durch das Oliv-grau der Wände noch
zusätzlich unterstrichen.
Im neu gestalteten Innenbereich wirken die
zarten Farben der ersten Frühlingsblumen
noch strahlender und die verschiedenen
Grüntöne der Zimmerpflanzen entfalten
ihre beruhigende Schönheit noch besser.
Wir freuen uns jeden Tag über unseren
neu gestalteten Arbeitsplatz und wir sind
sehr gespannt, wie Ihnen unser gediegenes
Interieur gefällt. Schauen Sie doch einfach
einmal vorbei.
Seien Sie herzlich gegrüsst von Christian
Schoch und seinem «Blumenhof»-Team.
REGION | 7
seeseiten | märz 2015 | nr. 1
Musical-Woche «andersch» mit Spiel, Sport, Workshops, Fun & TeensSpecial für Kinder aus der Region
zen, vom Scheinwerferlicht geblendet
werden und am Schluss einen Applaus
geniessen – das und noch viel mehr erleben die Kinder in der Musical-Woche. Die Vorbereitungen laufen jeweils
am Nachmittag und Abend im Gebäude der eg-Rorschach, Kirche die bewegt.
In den vergangenen Jahren wurden die
­Musical-Wochen von vielen Kindern aus
der ganzen Region sehr gerne besucht und
die Aufführungen fanden begeisterten

Anklang.
Einmal ein richtiger Star sein: Kinder und Jugendliche im Scheinwerferlicht an der letztjährigen Aufführung
«ÜBERALL» der eg-Rorschach im Warteggpark.
Es ist bereits eine langjährige und beliebte
Tradition: die Kindermusicalwoche der
eg-Rorschach in der ersten Frühlings­
ferienwoche. Jeweils 80 bis 100 Kinder aus
der Region, vom kleinen Kindergarten bis
Ende Oberstufe, erleben eine spannende
Woche, gefüllt mit Musik, Singen, Theater, Tanz, Sport, Spiel und Spass. Damit
will die eg-Rorschach Begabungen, Gemeinschaft und das Miteinander fördern
und eine sinnvolle Freizeitgestaltung anbieten. Es ist ihr Anliegen, Familien zu
unterstützen und Kinder ganzheitlich zu
fördern.
Wie ein Star auf der Bühne auftreten,
im Chor mitsingen, Theater spielen, tan-
Aufführungen:
Samstag, 11. April, um 18 Uhr und Sonntag,
12. April, um 11 Uhr in der eg-Rorschach, im
Warteggpark, Rorschacherberg.
bei
ns sind schon da
Über 90 Kids/Tee
e Plätze frei!
– nur noch wenig
Infos und Anmeldung:
www.eg-rorschach.ch
[email protected]
oder Telefon 071 841 28 60
Leben gestalten: Lebenssatt – Grund genug für begleiteten Suizid...
Donnerstag, 12. März, 20 Uhr im EKZ, Signalstrasse 34, Rorschach
Selbstbestimmt leben und selbst­
bestimmt sterben?
Tatsache ist, dass sich eine Mehrheit der
Mitglieder der grössten Sterbehilfeorganisation der Schweiz, Exit, laut einer internen Umfrage genau dies wünscht.
Was heisst das für den Einzelnen und
die Gesellschaft, wenn sich jemand am
Ende seines Lebens sieht und nicht mehr
weiterleben möchte? Kommt man als alter Mensch unter Druck, sein Leben ab-
kürzen zu müssen, um den Angehörigen
nicht mehr zur Last zu fallen? Oder ist die
Aussicht auf ein selbstbestimmtes Ende
die letzte grosse Freiheit, die einem bleibt,
um Leid und Schmerzen zu umgehen oder
hinter sich zu lassen?
Hausarzt Dr. med. Markus Lüscher und
Spitalpfarrer Dr. theol. Pius Helfenstein ge­hen darauf ein ohne die Antwort vorwegzunehmen, geben Raum für Diskussion und
nehmen Bezug auf ihre Erfahrungen.

Mit Suppe helfen, eine Aktion der christlichen Kirchen in Zusammen­
arbeit mit der Feuerwehr Rorschach-Rorschacherberg
Geniessen Sie eine währschafte Suppe, zubereitet mit viel Liebe in der HPV-Küche
sowie Kaffee und Kuchen an einem unserer
Standorte in Rorschach und Rorschacherberg und unterstützen Sie dabei die RomaKindertagesstätte in Durres/Albanien.
Materielle Armut, keine Perspektive,
Gewalt, Zerfall der Familienstrukturen –
das ist das traurige Umfeld für viele Kinder
im Romaviertel von Durres. Mitten in diesem Quartier steht jedoch die Kindertages-
stätte «Nehemia». Dort werden Kinder im
Alter von 4 bis 15 Jahren jeden Tag rundum betreut – sie erhalten etwas zu essen,
folgen dem Schulunterricht und werden
medizinisch untersucht.
Die Feuerwehr und die Kirchen von
Rorschach und Rorschacherberg danken
Ihnen herzlich!
Wann?
Samstag, 25. April, von 11.30 bis 14 Uhr.
Wo?
in Rorschach und Rorschacherberg.
Rorschach: Marktplatz, evang. Kirchgemeindezentrum an der Signalstrasse 34,
Blumenhüsli an der Goldacherstrasse 20
und im «Treppenhaus» an der Kirchstras­
se 3. – Rorschacherberg: Kaplanei Wi­
len-Wartegg, Bierglasmuseum an der Hof­
strasse 84.
Wir wünschen Ihnen «En Guete»!

8 | REGION
seeseiten | märz 2015 | nr. 1
Am Dreiländereck in Altenrhein
Das «Fliegende Museum»
Das im Dreiländereck gelegene Fliegermuseum Altenrhein ist seit seiner Gründung vor mehr als 20 Jahren zu einer Kultstätte
mit dem Schwerpunkt Schweizer Militäraviatik geworden. Rund zweitausend Flugbegeisterte aus Deutschland, Österreich
und der Schweiz besuchen jedes Jahr das Fliegermuseum Altenrhein und lassen sich von den immer noch flugtüchtigen Legenden
der Schweizer Luftwaffe faszinieren.
Hawker Hunter Mk. 68,
Ambri 2013.
D
ie Idee, an historischer Stätte in
Altenrhein ein Museum mit flugtüchtigen Maschinen einzurichten,
entstand in den 1980er Jahren in der wiederbelebten Antique Airplane Association of
Switzerland (AAA). Deren damaliger Präsident H.P. Köstli und der Vizepräsident Roger Strebel beschäftigten sich erstmals mit
dieser Vision. Köstli hatte im Jahre 1984 eine
Venom DH-112 aus Liquidationsbeständen
der Luftwaffe übernommen. Darüber hinaus bestand die Aussicht, auch in Zukunft
solche Flugzeuge mit der Unterstützung
des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL)
flugtauglich erhalten zu können.
Zwei Vampire, ein Vampire-Trainer,
eine Bücker, eine Piper L4 und die ehemalige Twin Bonanza der FFA Flug- und
Fahrzeugwerke Altenrhein AG ergänzten
bald die Sammlung. Alle Maschinen waren eng mit der Geschichte des Flugplatzes
Altenrhein verbunden. Ein zunächst ins
Auge gefasster Neubau für ein Museum
musste allerdings aus Kostengründen immer wieder verschoben werden.
Nach dem Entscheid des Bundesrates
zur Verschrottung der Hawker HunterFlotte, gingen die bis dahin von der Flugund Fahrzeugwerke Altenrhein AG (FFA)
in Altenrhein durchgeführten Wartungsaufträge des Militärdepartements verloren. Sehr bald standen die grossen Wartungshallen in Altenrhein leer.
Im März 1994 formierte sich der Verein Fliegermuseum Altenrhein (VFMA).
Sein Ziel: Zwei Exemplare des legendä­
ren Kampfjets Hawker Hunter der Nachwelt flugtüchtig zu erhalten. Sie waren
dem Museum von der Eidgenossenschaft
geschenkt worden. Weitere Besitzer von
Flugzeugklassikern waren ebenfalls bereit,
ihre wertvollen Maschinen im Museum
einzustellen.
Dies war für das Fliegermuseum der
Anlass, die ehemaligen Hallen der FFA in
Miete zu übernehmen. Zur Trennung des
Museums vom Liegenschaftsbetrieb wurde
die Genossenschaft Fliegermuseum Alten­
rhein (GFMA) gegründet. Sie errichtete be­reits 1997 mit Hilfe von Sponsoren und Genossenschaftern einen Erweiterungsbau.
Als einziges Museum dieser Art in Europa zeigt das Fliegermuseum Altenrhein
flugtüchtige Exponate, die mehr oder we-
REGION | 9
seeseiten | märz 2015 | nr. 1
Triebwerke für De Havilland Venom und FFA P-16.
niger regelmässig geflogen werden. Jedes
Jahr tragen sich Vereinsmitglieder für einen Mitflug in einem der Militärjets oder
sonstigen Oldtimer in die Warteliste ein.
Einige Hundert haben sich schon vom Virus «Fliegen in einem Militärjet» anstecken
lassen; manche haben inzwischen ihren
x-ten Flug absolviert.
Ausser dem Erhalt der Flugtüchtigkeit
alter Militärmaschinen verfolgt das Fliegermuseum Altenrhein mit ebenso grossem Engagement die Dokumentation der
Geschichte
• des Flugplatzes St. Gallen-Altenrhein,
• der Dornier Werke GmbH und der Flugund Fahrzeugwerke Altenrhein AG
• sowie die Ausstellung von Exponaten
der Schweizer Luftwaffe aus der Zeit
ihrer engen Zusammenarbeit mit dem
Flugplatz Altenrhein;
• ausserdem die Würdigung der Ostschweizer Aviatikpioniere.
Pilatus PC-7 und Boeing Stearman vor den Churfirsten.
Grosse Ausstellungshalle mit Mirage 3S (Vordergrund).
Boeing Stearman über dem Walensee.
Fotosammlung
Eine aus der Gründerzeit stammende Fotosammlung mit 1525 Bildern hat das Fliegermuseum Altenrhein im Jahr 2011 dem
Staatsarchiv des Kantons St.Gallen übergeben (www.fliegermuseum.ch). Dieses hat
die zum grossen Teil auf fotografischen
Glasplatten aufgenommenen Sujets mittlerweile vollständig digitalisiert. Sie zeigen
die Entstehung des Flugplatzes Altenrhein
und der Dornier Werke GmbH. Unter anderem auch den Bau des legendären Luftschiffs DO-X. Die Aufnahmen sind über
die Internetseite des Staatsarchivs einer
breiten Öffentlichkeit für Forschungsoder sonstige Zwecke zugänglich: http://
scope.staatsarchiv.sg.ch/suchinfo.aspx
Die bisher angemieteten Räume hat das
Fliegermuseum Altenrhein inzwischen in
Erbpacht übernommen.
Jetzt wartet man auf die Genehmigung zum Bau eines grosszügig dimensionierten Neubaus. In diesem soll auch
mindestens ein Exemplar des für die Ausmusterung vorgesehenen Kampfjets Northrop F5 Tiger der Schweizer Luftwaffe

ausgestellt werden.
Harry Rauch
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Wertvolles Dokument entdeckt: Erster
­Sommerfahrplan der Rorschach-Heiden-Bahn
«Bierquelle»-Eigentümer Werner Willi (links) und
Wirt Destan Rashiti freuen sich über die hinter
den holzgeschindelten Aussenfassaden entdeckten
alten Zeitungen.
Bei Umbauarbeiten im und am Restaurant «Bierquelle» an der Obereggerstrasse
in Heiden wurden zahlreiche, als Isolationsmaterial dienende alte Zeitungen und
Werbematerial aus den 1870er Jahren
entdeckt. Als wertvolles Dokument ist der
erste, ab 1. Juni 1876 gültige Sommerfahrplan der im Herbst 1875 eröffneten Rorschach-Heiden-Bahn (RHB) zu werten.
Die Zahnradbahn beförderte damals mit
Dampflokomotiven und doppelstöckigen
Aussichtswaggons Passagiere vom Boden
see ins Appenzeller Vorderland.
Peter Eggenberger
Wunder der Schöpfung: Explosivster Käfer der Welt
Brachinus crepitans (oder explodens) ist ein kleiner Käfer,
vielleicht einen Zentimeter lang.
Aber wehe, eine Ameise oder eine
Spinne attackiert ihn. Dann wird
der Bombardierkäfer zum Chemiker und mixt in seinem Hin-
Landesweit ein Begriff:
Aus für legendäre
«Hecht»-Nussgipfel
100 Grad heisses Gift:
Wehe , wer ihm
zu nahe kommt…
terleib einen explosiven Cocktail aus Wasserstoffperoxid und
Hydroquinon, angereichert mit
Enzymen: eine kleine Bombe, die
jeden Fressfeind abschüttelt. So
wird das kleine Insekt zum «explosivsten Käfer» der Welt.
Nach fast 35jähriger Tätigkeit verabschiedeten
sich Hansueli und Gabi Zürcher Ende 2014 von der
Bäckerei «Hecht» in Wolfhalden.
Einst wurde in Wolfhalden über ein Dutzend Bäckereien gezählt. Überlebt hat
einzig der «Hecht» im Dorf, der per Ende
2014 seine Pforten schloss.
Sie sind legendär, die «Hecht»-Nussgipfel, auf die jetzt verzichtet werden
muss. Von weither kamen Kundinnen und
Kunden nach Wolfhalden, um sich mit
dieser einzigartigen Spezialität einzudecken, die Ausserrhoder Parlamentarier regelmässig auch ins Bundeshaus brachten.
«Die Trennung von der liebgewordenen
Arbeit und den treuen Kunden fällt uns
nicht leicht. Die Belastung während rund
35 Geschäftsjahren, das spürbar werdende
Alter und damit letztendlich Gesundheitsüberlegungen zwingen uns aber zu diesem
Schritt», begründen Hansueli und Gabi
Zürcher ihren Entscheid. «Leider zeichnet
sich bis jetzt keine Nachfolgelösung ab.
Die allfällige Übergabe einer Kleinbäckerei
samt Café mit all ihren Traditionen ist in
der heutigen Zeit nicht einfach», erklärt
das Bäcker-Ehepaar, das sich des Danks
seiner treuen Kundschaft aus nah und fern

gewiss sein darf. Peter Eggenberger
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14 | REGION
seeseiten | märz 2015 | nr. 1
Die Theatergruppe Spielwitz machts möglich:
Im Winter campen mit Spielwitz
Mit einer irrwitzigen Komödie und einer neuen Art des Theaters macht Spielwitz in der Ostschweiz auf sich aufmerksam.
Dieses Jahr wird campiert, getanzt, gegrillt und ganz einfach viel gelacht… Mit dem Stück «Camping-Fründe» entführen wir Sie
in die Welt der Profi-Camper, Amateur-Grilleure, neugierigen Nachbarn, liebeskranken Italiener und Möchtegern-Pfadfinder.
«Wo man campt, da
lass dich ruhig nieder…» Das gilt jedoch
nur, wenn alle ihren
Frieden haben.
Die Zuschauer werden
unweigerlich in
Campingplatz-Gäste
verwandelt.
W
er meint, dass Campen nur im
Sommer funktioniert, der irrt
gewaltig. Zusammen mit der
Ostschweizer Theatergruppe Spielwitz
werden die Zelte aufgeschlagen und der
Grill eingeheizt. Doch nicht nur die Bühne
wird zum Campingplatz, auch neben der
Bühne sind die Schauspieler in ihren Rollen anzutreffen und verwandeln damit die
Zuschauer zu Campingplatz-Gästen, beispielsweise in der Spielpause.
Doch während der Spielzeit ist das Leben auf dem Zeltplatz schön – sommerliche Temperaturen, Sonnenschein und
eine Bratwurst auf dem Grill. Herr und
Frau Stämpfli geniessen ihre Ferien, wie
jedes Jahr, gut gelaunt auf ihrem Stammplatz – zusammen mit ihren Zeltnachbarn,
Hauptrollen:
Roman Ebneter als Ingo Moser
Silvia Giger als Alexandra Moser
Kurt Heller als Armin Stämpfli
Edith Mühlmann als Gisela Stämpfli
Patrik Fischer als Stefan Gerber
Hildi Jung als Sandra Gerber
Peter Zingg als Markus Wipf
Andrea Luchsinger als Karin Wipf
Selina Küng als Gina Wipf
Eric Aebi als Luca Campanille
Severin Pfeffer als Animateur
Nebenrollen:
Alina Luchsinger, Janice Luchsinger, Annika Fischer, Jasmin Fischer
REGION | 15
seeseiten | märz 2015 | nr. 1
Tournee-Daten, Reservation
Goldach Samstag, 7. März 2015,20 Uhr
Aula Oberstufen Zentrum
Die Theatergruppe Spielwitz lädt Sie ein zu einem unvergesslichen CampingGenuss. Lassen Sie sich überraschen!
den Gerbers. Mit der Ankunft der extrovertierten Frau Moser zieht aber erstmals
Donnerwetter auf. Sich um jeden Handgriff zu schade, beordert sie ihren Pantoffelhelden für dies und jenes. Erschöpft
und langsam an seine Grenzen stossend,
erwachen bei ihm langsam, aber sicher Rachegelüste.
Als eines Morgens dann auch noch die
Familie Wipf ihr Zelt aufschlägt, gerät die
friedliche Stimmung noch mehr aus den
Fugen. Denn es wird schnell klar, dass
Herr Wipf nicht ganz freiwillig Campingferien macht.
Degersheim
Evang. Kirchgemeindehaus
Abendsponsor Hablützel AG
Freitag, 13. März 2015,20 Uhr
Teufen Lindensaal
Samstag,21. März 2015,20 Uhr
Mörschwil Gemeindezentrum Freitag, 27. März 2015,20 Uhr
Samstag,28. März 2015,20 Uhr
Campingbar, Kiosk, Animations-DJ und Türoffnung jeweils
eine Stunde vor Spielbeginn.
Erwachsene Fr. 28.– / Kinder (bis 15 Jahre) Fr. 14.–
Der Vorverkauf startet am 13. Januar 2015.
Reservieren Sie sich Ihre Tickets unter www.spielwitz.ch oder per
Telefon unter Tel. 071 841 81 01 (Buchhandlung Bigler, Öffnungszeiten: Di–Fr 9.00-11.30 Uhr / 14.00–18.00 Uhr).
Während seine Frau und seine Tochter
Gina ihren Spass haben, beschäftigt sich
der Vater mit der Verfolgung von Platzwart Luca, dem Verehrer von Gina. Zum
Unheil des eifersüchtigen Vaters verliebt
sich Gina über beide Ohren in den hübschen Platzwart. Es wird immer turbu-
lenter auf dem bisher idyllischen Campingplatz.
Schon bald ist das Chaos perfekt und
es scheint kein gutes Ende zu nehmen –
wäre da nicht diese eine Sache, die alles
nochmals auf den Kopf stellt. Doch zuviel

sei nicht verraten.
Trachtengruppe Rorschacherberg: Grosses Waldfest am 25. April
Singen, Tanzen, Musizieren
Die Trachtengruppe Rorschacherberg will
die Trachten erhalten, Volkslied, Volkstanz, Heimattheater und die alten Bräuche
pflegen. Im Jahr 1974 wurde unser Verein
gegründet. Er zählt heute 44 Mitglieder
und besteht aus Chor, Kindervolkstanz-
gruppe und Erwachsenentanzgruppe.
Die Mitglieder kommen aus Rorschacherberg, Rorschach, Goldach und den
umliegenden Gemeinden. Die Trachtengruppe Rorschacherberg ist Mitglied der
St. Gallischen und der Schweizerischen
Trachtenvereinigung.
Das traditionelle Liedergut zu pflegen
macht uns Freude. Wir üben jede zweite Woche am Mittwoch um 20.15 Uhr
im Schulhaus Wildenstein. Männer und
Frauen jeden Alters sind bei uns herzlich
willkommen. Unsere Dirigentin gibt ihr
Bes­tes, damit es in unserer Gruppe nie
langweilig wird!
Verbie sind vierzg gfüllti Jöhrli!
Hejoo, es isch gsi gar nöd so gföhrli.
Nun stönd mer scho im Zweinullföfzeh,
hoffentli bringt’s üs of gueti Weg.
Scho hüt machet mer ufmerksam,
am 25. April, blieb doch nöd deham.
Mer hend im Rorschacherberg es Waldfest planet,
mer gönd of sicher, sind drom i de Mehrzweckhalle.
Komm tanz mit! Unsere quirlige Tanzleiterin hat uns voll im Griff. In unserer
Volkstanzgruppe sind Paare und Einzelpersonen jeden Alters willkommen. Wir
tanzen jeden 2. Dienstag um 20.15 Uhr in
der Schulanlage Klosterguet.
Unsere Kindertanzgruppe steht allen
Mädchen und Buben ab der ersten Klasse
offen. Für die Kinder ist das Tanzen sehr
wertvoll. Die Kindertanzgruppe leistet einen grossen Beitrag im Verein und ist voll
integriert. Das Geübte zeigen die Kinder
an verschiedenen Anlässen. Die Kindertrachten werden zur Verfügung gestellt.
www.trachtengruppe-rorschacherberg.ch
Debie sind Jagdhornblöser Hubertus vo St. Galle,
dezue singe und tanze mit Chlie und Gross,
tüend bueche, es chömet sicher alli in Gnoss.
Au Theaterlüüt probet, sind voll im Saft,
weret gse, er chönd tanke för Eui Chraft.
Mit Tanze und Singe bliibet mer in Schwung,
falls Dir das zueseit, öb alt bisch oder jung,
meld Dich eifach, oder chumm ofene Sprung.

16 | REGION
seeseiten | märz 2015 | nr. 1
Stadtharmonie Eintracht Rorschach
Eintracht sucht den Musicstar
«Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an.» Dieses Zitat von E.T.A. Hoffmann vermittelt uns, dass die Sprache an Grenzen stösst,
an der die Musik den Part übernimmt und weiter in die Gefühlswelt eindringt. Sprache wie auch Musik wird von Menschen gemacht
und Menschen, die die Stadtharmonie Eintracht in der Vergangenheit geprägt haben und auch heute noch prägen, verdanken wir,
dass die Eintracht auch noch nach über hundert Jahren für Stadt und Region einen kulturellen Auftrag übernehmen kann.
Die Eintracht feiert die hervorragende Platzierung (2. Rang 1. Klasse Harmonie) am Kantonalen Musikfest in Diepoldsau 2014.
F
rühlingskonzert: Samstag, 25. April
2015 um 20 Uhr im evangelischen
Kirchgemeindehaus in Rorschach.
Das Frühlingskonzert der Stadtharmonie Eintracht Rorschach steht dieses Jahr
unter dem Motto «Eintracht sucht den Musicstar». Gesucht werden Jugendliche und
junggebliebene Erwachsene, die Freude an
Musik haben und sich gerne auf der Bühne präsentieren. An den beiden Samstagen
vom 7. und 21. März 2015 finden die Vor­
ausschei­dun­gen statt. Die besten fünf Finalisten haben dann die Chance, im ersten
Teil des Frühlingskonzertes um den Titel
«Musicstar» zu singen. Dem Sieger winken
professionelle Aufnahmen im Tonstudio.
Im zweiten Teil des Konzertes wartet
die Eintracht mit fetzigen Melodien und
Rhythmen aus dem neu einstudierten Un-
terhaltungsprogramm auf. Der absolute
Höhepunkt des Abends werden aber die
Auftritte der Sängerin Bettina Müller sein,
die von der Eintracht im Big Band Stil begleitet wird. Bettina Müller, bekannt aus
der Fernsehsendung «The Voice of Switzerland», wohnt in Rorschach und wird
auch in der Jury ihre Stimme vertreten.
Bettina Müller, bekannt aus «The Voice Of
­Switzerland».
Aus der Geschichte
Im Jahre 2004 durfte die Stadtharmonie
Eintracht Rorschach das hundertjährige Bestehen feiern. Die Gründungszeit
der Eintracht 1904 fällt in die Hochblüte
der Industrialisierung. Industrie, Handwerk und Gewerbe liefen in Rorschach
um 1900 auf Hochtouren. Arbeiter aus
dem In- und Ausland liessen sich in der
Stadt nieder, wodurch die Bevölkerung
rasch zunahm. Vor diesem Hintergrund
spielte sich die Gründung der Eintracht
ab. Der Chronist der Stadtmusik Rorschach beschreibt die Abspaltung einer
kleinen Gruppe von Musikanten von der
Bürgermusik, wie sich die Stadtmusik
damals nannte. Dieser Verein im Verein
nannte sich zuerst «Alpenrösli» und später «Eintracht». Aus den sieben Grün-
REGION | 17
seeseiten | märz 2015 | nr. 1
dungsmitgliedern entwickelte sich über
das letzte Jahrhundert hinweg die heutige
Stadtharmonie Eintracht Rorschach. Wie
aus der Chronik zu erfahren ist, kämpfte
die Eintracht immer wieder mit Mitgliederschwund. Auch heute ist es unser Bestreben, die Register mit jungen Kräften
besetzen und ausgleichen zu können.
Die Zukunft gehört der Jugend!
Wir sind uns bewusst, dass für den Fortbestand der Eintracht die Nachwuchsförderung eine zentrale Rolle spielt. Darum ist
es uns ein besonderes Anliegen, vermehrt
die Zusammenarbeit mit der regionalen
Jugendmusik «Young Winds» zu suchen.
Schon im Jahre 2010 wie auch letztes Jahr
gestalteten wir das Winterkonzert zusammen mit der Nachwuchsband. Unsere jungen Musikantinnen und Musikanten sind
es gewohnt, schon früh eine grosse Verantwortung in musikalischer und menschlicher Hinsicht zu tragen, spielen sie doch
schnell eine tragende Rolle im Verein.
Diese Verantwortung bringt den jungen
Menschen Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl, das sich im Alltag von grossem
Nutzen erweist.
Es ist jeweils eine Freude zu sehen
und zu hören, wie unser Dirigent Suso
Mattle mit Humor und pädagogischem
Geschick die jungen Nachwuchstalente
zu Höchstleistungen anzuspornen vermag. Und nicht nur die Jungen profitieren von der motivierenden Art unseres
Dirigenten, sondern auch die gesetzteren
Musikantinnen und Musikanten erleben
mitreissende Proben und Konzerte, die
animieren, das Beste aus sich und den Instrumenten zu holen.
Jahresprogramm 2015
Das Musizieren in der Eintracht soll Spass
machen und die Menschen einander näher bringen. Wir möchten eine erfüllende
Kameradschaft pflegen und eine angenehme Bereicherung zum oft harten Berufsalltag schaffen. Darum organisieren
wir jeweils ein abwechslungsreiches Jahresprogramm, das nicht nur Events im
musikalischen Bereich umfasst, sondern
auch besondere Erlebnisse ausserhalb des
Musizierens erlaubt.
Wir treffen uns an der Neujahrsbegrüs­
sung im Januar und erledigen unsere Geschäfte an der Hauptversammlung Anfang
März. Das Frühlingskonzert mit Unterhaltungsmusik im April und das Winterkonzert in symphonischer Richtung im
Dezember (dieses Jahr zusammen mit der
Brass Band Bürgermusik Untereggen) sind
Die Eintracht und die Young Winds vereint am Winterkonzert 2014
unsere musikalischen Höhepunkte. Dazu
summieren sich zahlreiche musikalische
Verpflichtungen für die Stadt oder auch
für andere Vereine, die wir aus Gründen
der kulturellen Bereicherung unserer Region mit Freude übernehmen.
Als Gastwirt treten wir jeweils am Stadtfest im Juni und am Coop Beach Event im
August auf. Vermehrt suchen wir auch die
Zusammenarbeit mit anderen Vereinen.
Im Mai/Juni 2016 sind Unterhaltungskonzerte mit dem Chor über dem Bodensee
unter dem Motto «Let’s swing» geplant.
Gegenwart
Damit ein Verein wie die Stadtharmonie
Eintracht Rorschach über hundert Jahre lang existieren kann, dazu braucht es
Vereinsmitglieder, die gewillt sind, zusammenzustehen und einander zu unterstützen. Das betrifft nicht nur das
musikalische Schaffen, sondern auch die
organisatorischen Belange.
Der Verein ist kein Schmuckstück, das
man zeigen und bewundern kann, sondern
ein lebendiger Organismus, der am Leben
erhalten werden muss. Unser Verein darf
aber nicht nur in sich existieren, sondern
muss wandlungsfähig bleiben. Er muss offen für Neues sein und über die Grenzen
hinweg denken und handeln. Der Dank
gilt all jenen Mitgliedern, die sich ihrer
Verantwortung bewusst waren und den
Verein als Ergänzung zu ihrem privaten
und beruflichen Umfeld mitgestalteten
und auch heute noch mitgestalten.
Die Stadtharmonie Eintracht Rorschach
braucht aber auch die Unterstützung der
Bevölkerung in ideeller und auch finanzieller Art. Was wären Konzerte ohne Publikum? Wir sind dankbar für die Unterstützung der Stadt und der verschiedenen
Organisationen rund um Rorschach, denn
wir benötigen die finanzielle Beteiligung
unserer Passivmitglieder, Gönner und
Sponsoren, damit die stetig steigenden
Ausgaben gedeckt werden können. Unser
Musikverein ist in Rorschach und Umgebung fest verankert und bietet in kultureller und sozialer Hinsicht ein beträchtliches
Angebot. Nur dank der grosszügigen Unterstützung durch unsere zahlreichen Fans
werden wir auch in Zukunft das kulturelle
Leben unserer Stadt bereichern dürfen.
Weitere Informationen unter:
www.eintracht-rorschach.ch. Unsere Bankverbindung: PC 90-148338-7.
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18 | DENKPAUSE
Denk(…)
pause
Der folgende Artikel wurde freundlicherweise von der Zeitschrift «idea Spektrum»
zur Verfügung gestellt.
Botschafter von Gottes
Liebe im Bundeshaus
Gebet im Bundeshaus Wachablösung
der seltenen Art während der Sondersession der eidgenössischen Räte: Annette
Walder und Ernest Geiser sind neu «offizielle» Beter im Bundeshaus. Sie ersetzen die verstorbene Maria Wyss und den
Westschweizer Jean-Claude Chabloz.
Dritter in «Gottes Wandelhallen-Lobby»
bleibt Beat Christen.
«Im Namen Gottes des Allmächtigen»:
Mit diesem Aufruf beginnt die Bundesverfassung. Und im Auftrag dieses Allmächtigen verstehen sie ihren Gebetsdienst: Beat
Christen seit 1992, Jean-Claude Chabloz
seit 1999, Annette Walder und Ernest Geiser seit 2013. Im Bundeshaus erklärten sie
nun, was es für sie heisst, zu Gottes Lobby
im Parlament zu zählen.
Beat Christen: Den Ausdruck «Lobbyist
des lieben Gottes» hat 1979 der Gewerkschafter Ernst Leuenberger geprägt. Er
hatte verstanden, dass ich das Reich Gottes
im Bundeshaus repräsentieren möchte.
Jean-Claude Chabloz: Ich verstand mich
hier im Bundeshaus weniger als Lobbyist,
sondern als einer, der die Gnade Gottes
weitergeben möchte.
Ernest Geiser: Ich zähle mich nun zu
­einer Gruppe, die sich im Bundeshaus einsetzt mit Gebet und Gesprächen und die
Gott bezeugen möchte.
Annette Walder: Ich möchte einfach eine
Botschafterin sein, ein Brief von Gottes
Liebe hier im Bundeshaus.
Wie haben Sie sich auf Ihren neuen
dienst vorbereitet?
Annette Walder: Vor allem im Gebet. Gott
sagt in den Sprüchen, er wolle Herzen lenken wie Wasserbäche, auch das Herz des
Königs. So möchte ich im Gebet dazu beitragen, dass Gottes Wille geschieht.
Ernest Geiser: Seit vielen Jahren pflege
ich das Gebet für die Obrigkeit. Ich sage
seit Langem auch, dass ich in einer Hand
die Bibel halten will und in der andern die
Zeitung. Dieses Spannungsfeld hat mir
stark geholfen in dieser Vorbereitung.
seeseiten | märz 2015 | nr. 1
Auf welches biblische Wort stützen
Sie sich?
Annette Walder: Zuerst auf 1. Timotheus 2,
Verse 1 und 2, wo wir aufgefordert werden,
für die Autoritäten zu beten. Dann aber
auch auf Sprüche 30, 28 im Sinne der kleinen Eidechse, die in den Königspalästen ist.
Ernest Geiser: Ich denke an das Wort von
Jesus in der Bergpredigt, wir sollten Salz
und Licht der Erde sein (Matth. 5,13–14).
Sie gelten laut «Tagesanzeiger» als
«exotische Interessenvertreter».
Wessen Interessen vertreten Sie denn
in erster Linie?
Beat Christen: Ich vertrete die Werte des
Reiches Gottes.
Jean-Claude Chabloz: Ich bin ein Christ,
das heisst, dass Christus in mir wohnt. Ich
wollte im Bundeshaus immer in erster Linie Jesus vertreten, aber ich vertrat auch
die Evangelikalen und das Welschland.
Annette Walder: Ich will die Interessen der Bibel vertreten, die Botschaft des
Sieges von Golgatha.
Ernest Geiser: Ich denke an die Wurzeln
unserer Gesellschaft und die christlichen
Werte. Dazu haben wir viel zu sagen.
Ihre Vision als Gottes Lobbyist
im Bundeshaus?
Jean-Claude Chabloz: Viele Politiker mögen zu Gott finden. Ich kämpfte nicht für
eine Gemeinde oder für eine Partei, sondern für Jesus.
Beat Christen: Ich sehe in der Bibel, dass
sich ein Volk dann Gott zuwendet, wenn
sich die Regierung an Gott wendet. Meine Vision sind darum Politiker, die sich
direkt an Gott wenden und mit ihm kommunizieren.
Ernest Geiser: Mitten in den Fragen, die
hier behandelt werden, möge Hoffnung
aufkommen. Gott möge im Bundeshaus
die Herzen leiten und führen.
Annette Walder: Meine Vision ist, dass
hier wirklich mit Gottes Hilfe regiert wird.
Als jetzt die Session begann, hat es geklingelt. Da dachte ich: Jetzt wäre doch ein
Gebet dran! Der praktizierte christliche
Glaube möge wieder eine Selbstverständlichkeit werden in der Politik.
Was erwarten Sie von der Präsenz
Gottes im Bundeshaus?
Annette Walder: Gott hat gute Gedanken
und gute Pläne für unser Land. Ich erwarte darum, dass sein Wille geschieht!
Er wird auch unsere Politiker benützen,
damit sein Heilsplan in unserm Land Realität werden kann.
Ernest Geiser: Ich erwarte, dass Gott
auch in den Herzen der Politiker gegenwärtig ist und dass die Stimme Gottes gehört wird.
Beat Christen: Ich will niemanden hier
bekehren. Das ist Chefsache! Ich erwarte,
dass Gott selber sichtbar handelt.
Jean-Claude Chabloz: Gottes Gegenwart möge uns zurückführen zu unsern
Wurzeln und zu unserer Berufung, damit
wir auch für andere Nationen zum Segen
werden können.
Herr Chabloz, welches ist Ihr Fazit zu
Ihrem langjährigen Dienst im Bundeshaus? Welche «Frucht» sehen Sie?
Jean-Claude Chabloz: Es ist nicht einfach,
Früchte zu benennen. Doch es gibt einige
Politiker, die Schritte zu Gott hin gemacht
haben. So sagte mir ein Parlamentarier, er
sei jetzt auf dem Weg zu Jesus. Und es berührt mich, dass vermehrt Kirchen und Gemeinden Interesse zeigen an dem, was wir
hier im Bundeshaus für unser Land tun.
Gesprächsleitung: Andrea Vonlanthen
Sie beten während der Session:
Annette Walder (57), Maur ZH, folgt als
Beterin auf die nach schwerer Krankheit
verstorbene Maria Wyss. Die gelernte
Dolmetscherin für Englisch und Russisch
leitet das Gebetsnetz Deutschschweiz bei
«Gebet für die Schweiz». Zu ihrer Berufung sagt sie: «Selber wäre ich nie auf diese
Idee gekommen. Beat Christen hat mich
nach dem Tod von Maria Wyss angefragt.
Ich sagte zuerst ab, doch er hat insistiert.
Gleichzeitig wurde ich auch von anderer
Seite angesprochen: ‹Warum gehst du eigentlich nicht ins Bundeshaus?› Ich wollte
dann von Gott eine klare Zusage, und er
hat sie mir gegeben.»
Ernest Geiser (64), Tavannes BE, ersetzt
den 72-jährigen Jean-Claude Chabloz aus
Vionnaz VS. Der diplomierte Agroingenieur und Theologe ist Pastor in Tavannes.
Zu seiner Berufung: «Als ich 20 Jahre alt
war und erstmals abstimmen konnte, gab
es die grossen Diskussionen um die Zukunft des Berner Jura. Ich habe damals
gespürt, wie wichtig es ist, dass man sich
mit der Politik beschäftigt und auch dafür
betet. Das hat mich geprägt und mir dann
auch die Antwort erleichtert, als ich für
diesen Dienst angefragt wurde.»
Beat Christen (69), bleibt als dritter Beter im Bundeshaus. Seit 1992 in diesem
Dienst, wirkt er heute auch als Generalsekretär der Parlamentarischen Gruppe

«Christ und Politik».
REGION | 19
seeseiten | märz 2015 | nr. 1
Vor 70 Jahren verstorben – heute immer noch unvergessen
Zum Tod von Kräuterpfarrer Künzle
Der Schweizer Pfarrer und Naturarzt Johann Künzle (1857–1945) ging als der «Kräuterpfarrer» in die Geschichte der
traditionellen Pflanzenheilkunde ein. Am 9. Januar 1945 verstarb der legendäre Kräuterpfarrer Johann Künzle. Als origineller
­Heilkundiger und Geistlicher ist er bis heute unvergessen.
gesichts des erbärmlichen Zustands des
Gotteshauses trat er eine dreiwöchige Bettelreise nach Belgien an, wo er das für die
Renovation benötigte Geld auftrieb.
Lebensretter über dem Walensee
Ab 1890 wirkte er in Amden hoch über
dem Walensee. Für den Kräuterpfarrer
war die unkomplizierte Hilfe als Naturarzt selbstverständlich, zumal der nächste
studierte Arzt im fernen Näfels GL wohnte
und oft viel zu spät oder gar nicht in Amden eintraf. Mit seinen Methoden profilierte sich Künzle auch hier immer wieder
als Lebensretter.
Bild: Peter Eggenberger
Johann Künzle war ein origineller Mensch und
hochverdienter Naturarzt, dessen weiss-wallender
Bart sein Markenzeichen war.
D
er 1857 geborene Johann Künzle
wuchs in St. Gallen auf. Vater Anton war Gärtner und Landwirt, und
dank ihm kannte der aufgeweckte Knabe
schon in frühester Jugend eine ganze Reihe
von Kräutern und Pflanzen. Ab 1877 absolvierte er an der Universität Löwen (Belgien)
und später am Priesterseminar in St. Gallen
das Theologiestudium. Seine erste Stelle als
Kaplan trat er 1891 in Mels an.
Schwerkranken auf die Beine geholfen
Vertieft befasste sich Künzle jetzt mit der
Heilkraft der Pflanzen. Doch lassen wir
ihn selbst erzählen: «Als Seelsorger kam
ich zu vielen Kranken, für die nach dem
Dafürhalten der Ärzte keine Hilfe mehr
möglich war. Ich nahm dann meine Kräuterkenntnisse zusammen und brachte in
vielen Fällen auch Schwerkranke wieder
auf die Beine.»
Stationen im Toggenburg
Von 1883 bis 1885 wirkte Künzle im toggenburgischen Kirchberg. Dann übernahm er die Pfarrei von Libingen. An-
Durchbruch in
­Herisau
Ab 1907 betreute er die
Katholiken von Herisau.
Im punkto freier Heiltätigkeit liberalen Appenzell Ausserrhoden Herisau schaffte Künzle aber
auch den eigentlichen
Durchbruch zum anerkannten Naturheiler.
Wangs und Zizers
1909 trat er die Pfarrstelle in Wangs im
St. Galler Oberland an.
1920 entschied sich der
jetzt 63-jährige Kräuterpfarrer endgültig für die
Naturmedizin. Künzle
zog sich nach Zizers GR
zurück, wo er Patienten
aus aller Welt empfing
und heilte.
Ecksteinpredigt in
Herisau
Wie an allen seinen Wirkungsorten blieb Künzle
auch in Herisau unver-
gessen. Als sich 1936 die neue katholische
Kirche im Bau befand, wurde der volkstümliche Geistliche trotz vorgerückten Alters kurzerhand nach Herisau geholt, wo
er die Ecksteinpredigt zu halten hatte. Fast
88jährig, verschied der legendäre Kräuter
pfarrer am 9. Januar 1945.
«
Wenn die Menschen
das Unkraut nicht nur
ausreissen, sondern einfach
aufessen würden,
wären sie es nicht nur los,
sondern würden auch
noch gesund.
Johann Künzle
20 | PEOPLE
seeseiten | märz 2015 | nr. 1
Glockensachverständiger Timotheus Miros Bättig
Sein Herz schlägt für die Glocken
Es ist bitter kalt an diesem Morgen des 14. Februar 2015. Franz Kuhn, der Mesmer der Pfarrkirche St. Kolumban, öffnet uns die
­schwere, eisenbeschlagene Stahltüre zur ehemaligen Schatzkammer und zum Aufgang zur Glockenstube. «Achtung Kopf einziehen!»
Die Warnung kommt zu spät – der Aufstieg ist eng. Zehn Glockenschläge später erreichen wir ein kompliziertes Getriebe.
Glockensachverständiger Timotheus Miros
Bättig neben seiner
Lieblingsglocke auf
dem Turm der Pfarrkirche St.Kolumban in
Rorschach.
T
imotheus erklärt mir voller Begeis- und Augen auf! In fünf Sekunden schlägt
terung: «Das ist das alte Uhrwerk. die Antoniusglocke. Sie hat ein Gewicht
Es ist nicht mehr in Betrieb. Die von 1236 kg…» Den Rest kann ich nicht
Uhr samt Glocken werden heute per Funk mehr vernehmen. Heiliger Bimbam! –
mit modernster Technik angetrieben.» Gerade noch rechtzeitig kann ich meine
Es ist faszinierend: Zahlreiche Zahnräder Ohren zuhalten. Der laute Schall durchgreifen ineinander, kleine und grosse, mes- dringt jede Zelle meines Körpers, der Ton
singbeschlagen und mit Schmiernippeln schwingt in meinen Kopf und pflanzt sich
versehen, steuerten sie früher zuverlässig weiter, hinaus in die Lüfte…
und hörbar die Zeit… TiEin anderer Hammer
motheus erklärt mir das
schlägt
unbarmherzig
Wenn der Klöppel den
Uhrwerk. Schade – die Schlagring küsst, und alle
Glocke zwei, die der Heimoderne Technik hat in ­Glocken voller Harmonie klin­ ligen Maria Mutter Gottes
diesem Getriebe die Zeit
gewidmet ist. Dann ist feigen, tritt eine innere Ruhe
für immer angehalten.
erliche Stille. Zwei Meter
Dann sind wir oben ein und ich fühl mich wie im über meinem Kopf hängt
angekommen. Majestä- siebten Himmel…»
drohend die grösste der
tisch und geduldig warten
fünf Glocken. «Die heilidie fünf mächtigen Glocken nur darauf, ge Dreifaltigkeitsglocke oder Bürgerglocke
dem Städtchen Rorschach die richtige hat ein Gewicht von 4518 Kilo. Sie wurde
Stunde zu schlagen. «Vorsichtig, Ohren zu im Jahr 1931 in Staad durch die Glocken-
«
giesserei Fritz Hamm gegossen.» Ich staune. Timotheus ist ganz in seinem Element.
Mit glänzenden Augen versucht er mir
ausgiebig und vergeblich beizubringen,
mit welchen Tonlagen die verschiedenen
Glocken zusammen harmonieren.
Erstaunliche Zahl
Dann erzählt mir mein Freund, dass er einmal das Gewicht sämtlicher Glocken der
drei Kirchen in Rorschach zusammengezählt hat. Dabei ist er auf ein erstaunliches
Ergebnis gekommen: Alle Glocken von
Rorschach erreichen ein Gesamtgewicht
von 33333,3 kg… Ob sich hier die Glockengiesser wohl heimlich abgesprochen haben?
Begeisterung für Glocken
Timotheus hat schon früh seine Liebe zu
Kirchen­glocken entdeckt. Schon als fünf­jähriger Junge interessierte er sich leiden-
PEOPLE | 21
seeseiten | märz 2015 | nr. 1
Timotheus hat kürzlich sogar eine eigene Firma
­gegründet! Und eine schöne Fahne gehört dazu…
schaftlich für allerlei Glocken mit seinen
vielfältigen Tonfarben. «Mein erstes Klang­
erlebnis hatte ich 1999. Damals durfte ich
mit Peter Jehle zusammen auf den Turm
der Pfarrkirche St. Kolumban. Das erste
Mal diese wunderschönen Klänge der Glocken zu hören, war für mich faszinierend.»
Ein anderes Mal war es Timotheus
vergönnt, in der Seelenkapelle den Glockenstrang zu ziehen. «Danach rief mich
Franz Kuhn, ich solle mal mitkommen.
Am Läutcomputer durfte ich punkt zwölf
Uhr eigenhändig die Dreifaltigkeitsglocke
erklingen lassen.» Die Begeisterungsfähigkeit von Timo ist ansteckend. Seither
empfinde ich das Läuten der Kirchenglocken nicht mehr als unangenehm, sondern
immer wieder als ein Klangerlebnis besonderer Güte. Ich bin auch dankbar, wenn es
wieder vorbei ist...
Timotheus Wissen über alle grösseren
Kirchen und ihre Klangkörper ist einmalig.
Um ihn zu testen, spielte ihm ein Freund
20 Kirchenglocken der näheren Umgebung über Youtube vor. Sein geschultes
Gehör liess ihn Glocke um Glocke auf Anhieb nach Name und Gewicht erkennen.
18 Geläute konnte er genau mit den richtigen Tonfolgen den entsprechenden Glocken und ihren Kirchen zuordnen.
Ausflug nach Pfeffikon
Vor drei Jahren, an einem sehr heissen
Sommertag, unternahm ich mit meinem
Freund Timotheus einen Ausflug auf dem
Motorrad nach Pfeffikon LU, um das
­Mittagsplenum aufzunehmen. Timotheus
hatte die Reise mit Hilfe seiner
Schweizerkarte sehr gut vorbereitet. Pfeffikon wäre unmittelbar in der Nähe der Stadt Luzern, dessen war sich Timo ganz
sicher. Nach einer wunderschönen Fahrt über den Klausenpass erreichten wir schliesslich
Luzern. «Jetzt sind wir bald da»,
ermunterte mich Timo. In einer
halben Stunde müssten wir bei
der Kirche sein. Doch kein Wegweiser und kein Schild kündigte
uns den gesuchten Ort an.
Schliesslich fanden wir über Ein kleiner Teil der umfangreichen, vielfältigen Uhrensammlung.
Umwege unser Pfeffikon LU: es
befand sich nicht in der Nähe von Luzern, weit geöffnetem Fenster mit den schönssondern genau 35,4 Kilometer weiter an der ten Glockentönen. An besonderen FestGrenze zum Kanton Aargau. Als endlich tagen stellte Timotheus einen Altar mit
der Kirchturm auftauchte, war es fast 14.30 einem Kreuz sowie zwei grossen Kerzen
Uhr. Doch mein Freund hatte Glück: Um samt Hostienschale auf. Dabei liess er sein
18 Uhr kündigten die Kirchenglocken den Plenum in höchster Lautstärke ertönen,
Sonntag an. Dreieinhalb Stunden Warten dass es hin und wieder zu kleineren Reklabedeuten für Timo nicht Langeweile, son- mationen kam. Doch die meisten fanden
dern Vorfreude. Während dieser Zeit in- das Läuten grossartig. Leider musste bald
spizierte er die Kirche und filmte von innen darauf der Kirchenpräsident der Timo­
und aussen, und ich machte ein ausgiebiges, theus-Pfarrkirche sein Amt abgeben. «Seiungestörtes Nickerchen auf dem schattigen ne» Kirche wurde wegen Renovation der
Grabe des ehrwürdigen Fräuleins Agnes Fassade kurzerhand geschlossen.
Arnold, bis endlich das Sonntagseinläuten
In eigener Regie
der langen Warterei ein Ende bereitete.
Timotheus hat bisher schon über 180
Kirchengründung
Filme ins Youtube gestellt. Es ist erstaunWie viele Menschen in der Schweiz gibt es, lich – das Fachwissen hat er sich selbst
die eine eigene Kirche gegründet haben? beigebracht. Seine Filme schneidet er
Timotheus ist einer von diesen. Im Jahre am Computer, beschriftet sie fachmän2008 eröffnete er an der Thalerstrasse in nisch und stellt sie dann ins Internet. Im
Rorschacherberg seine eigene Pfarrkirche Youtube ist er als «Willisauer GlockenSt.Timotheus. Eine grosse Uhr, ein Weih- freund» bestens bekannt. Sein Bürgerort
wasserbecken, ein schönes Glockengeläute ist Willisau, seine Lieblingsglocke ist die
und für die Übertragung ein 100-Watt- Wetterglocke der Pfarrkirche Peter und
Lautsprecher – was braucht es mehr? Im- Paul zu Willisau, er trinkt sehr gerne mal
mer, wenn der Kirchenpräsident in seiner einen Kafi Träsch mit Original Willisauer
Kirche weilte, beschenkte er die Bergler Zwetschgenwasser und knabbert dazu die
mittels der Lautsprecherbox stündlich bei harten Willisauer Ringli...
Timotheus Miros Bättig
Geboren: 24. Juli 1992 • Kindergarten
in Flawil • Schule: Wiggenhof, Rorschacherberg • Anlehre als Hauswart im
Atelier am Gärtnerweg, Goldach • Seit
2012: Hauswart im Atelier am Gärtnerweg 2008: Gründung der kath. Pfarrkirche St. Timotheus, Rorschacherberg
Dezember 2013: Verabschiedung der
Pfarrei St.Timotheus mit eineinhalbstündigem Glockengeläute • Hobby: Uhren
Berufung: Glockensachverständiger
2014: Gründung des «Kompetenz-Zentrums für Glocken Bättig AG».
Der Uhrenliebhaber
Neben seiner Tätigkeit als Glockensachverständiger ist Timotheus auch Uhrenliebhaber. Alles was tickt, tackt, gongt und
kuckuckt, wird in die Sammlung aufgenommen. In seinem Zimmer und Büro
ticken zirka 250 Uhren, 15 Wanduhren
schlagen im genauen Abstand von einer
Minute den Viertel-, Halb- und Ganzstundenschlag. Auf meine erstaunte Frage, ob
er nachts noch schlafen könne, nickt er eifrig. «Nur wenn eine Uhr einmal aussteigt,
erwache ich sofort. Sonst pfuse ich wie ein

Herrgöttchen!»
Willi Nänni
22 | KULTUR
seeseiten | märz 2015 | nr. 1
Aufsteigende Band «Starköl» in Rorschach
Rocken, was das Zeug hält…
Freitag, 13.Februar 21.45 Uhr, im Conrad Sohm Club in Dornbirn: vier Schweizer Rockmusiker gehen auf die Bühne, um ihr Bestes
zu geben. Die erste Nummer, ein knallharter Rocksong namens «Hard Ride», macht den Auftakt. Nach dem zweiten Song begrüsst
Lead-Sänger Beni das Publikum: «Guätä Obig Conrad Sohm, sind ihr ready für chli Rock’n’Roll ?»
nicht, es geht darum, Spass an der Musik
zu haben, das Publikum zu begeistern und
einfach die Sau raus zu lassen.
Erstes offizielles Konzert im «Schweizerhof» in Rorschach
Dritter Platz in Dornbirn
Die mitgereisten Fans und das heimische
Publickum grölen und jollen, und die Hard
Rock-Show geht weiter. Nach 30 Minuten
Power-Hardrock ist der Auftritt zu Ende,
die Musiker bedanken sich beim Publikum und verlassen die Bühne. Anlass für
das Konzert war die Vorrunde des österreichischen Rock- und Metal-Wettbewerbs
«Metalchamp». Bis nach Mitternacht treten
noch weitere Bands auf. Dann ist es soweit,
die Sieger des Abends werden genannt.
Völlig unerwartet steht die Band Starköl an
dritter Stelle! Dank der Unterstützung der
mitgereisten Fans und einer soliden Leis­
tung auf der Bühne qualifizieren sich die
Rorschacher Rocker somit für das Viertel­
finale im Südtirol.
Doch wer genau ist die Band Starköl?
Um das herauszufinden, gehen wir zurück
zum 31. Januar 2013 in eine Scheune im
Rorschacherberg. An diesem kalten Win-
terabend finden sich Steve Bosshard (Bass),
Marc Bosshard (Schlagzeug) und Beni
Bruderer (Gitarre und Gesang) zusammen,
um über die weitere musikalische Tätigkeit
zu beraten. Die drei Musiker spielten schon
zuvor einige Konzerte in dieser Besetzung
mit Unterstützung von Gastmusikern.
Nun machen sie Nägel mit Köpfen, gründen eine richtige Band und nennen sich
«Starköl». Dieser Name geht auf die schwedische Bezeichnung für Starkbier zurück.
Geprobt wurde zu Beginn in einer Scheune
an der Hofstrasse. Mit Verstärkern aus den
60er Jahren beschallten sie die ganze Nachbarschaft. Die ersten eigenen Lieder entstanden und der eigene musikalische Stil
wurde entwickelt. Dieser Stil orientiert sich
stark an Rock- und Punk-Bands aus den
70er und 80er Jahren, wie «Motörhead»,
«AC/DC», «Guns’n’Roses» oder den «Ramones». Neben eigenen Liedern spielt die
Band auch Coversongs aus den guten alten Zeiten. Ein fixes Ziel verfolgt die Band
Feuertaufe im «Schweizerhof»
Da Sänger und Gitarrist Beni zum Militär
musste und die Band zeitweise nur noch
im Gästezimmer der Grosseltern von Steve
und Marc proben konnten, wurde die Priorität auf das Songwriting gelegt. Im Frühling 2014 konnte Starköl einen Proberaum
in Rorschach nahe der Eisenbahnlinie beziehen und wieder Gas geben. Im Mai 2014
folgte der erste offizielle Auftritt als Gastband beim Frühschoppen im «Schweizer­
hof» Rorschach. Eine gelungene Feuer­­tau­fe.
Kurz darauf stiess der Rheintaler Gi­
tarrist Jaro zur Band und übernahm von
da an den Part des Lead-Gitarris­ten. Der
nächste Auftritt fand am «Openair Rock
the Wolves» in Wolfhalden statt. Im
Herbst zeigte die Band auch ihre soziale Ader und spielte ein Konzert mit akkustischen Gitarren am Herbstmarkt der
evangelischen Kirche in Rorschach für
einen guten Zweck. Ende Dezember luden
die Musiker alle Freunde und Verwandten
zu einem Konzert in ihren Proberaum ein,
um das Jahr mit lauten Tönen ausklingen
zu lassen.
Erste EP
Kaum war auch Silvester vorbei und das
neue Jahr angebrochen, waren die Musiker schon wieder fleissig. Im «Abla MusicStudio» in Rorschach wurde die erste EP
aufgenommen, die im Frühling 2015 veröffentlicht werden soll. Eine Woche nach
dem Erfolg in Dornbirn spielte Starköl
ihr zweites Konzert im «Schweizerhof» in
Rorschach, einem Geheimtipp für Rockund Blues-Fans. Nun blicken die vier Musiker in eine spannende und laute Zukunft
voller Rock ’n’ Roll. Das nächste bestätigte
Konzert findet am 6. Juni 2015 im Pavillon

am See in Rorschach statt.
seeseiten | märz 2015 | nr. 1
UNTERNEHMEN UNSERER REGION | 23
Wenn der Ehering im Ablauf
verschwindet…
nigung nicht zu oft beanspruchen muss.
An folgende Regeln müsste sich laut Patricia Eisenhut jeder halten: «Beispielsweise
sollte kein Fett in den Küchenablauf geschüttet werden. Oder manchmal landet
Kinderspielzeug in der Toilette und wird
weggespült. Und Katzenstreu gehört in
den Abfallsack, aber nicht ins WC.»
Nie mehr verstopfte Leitungen: Die hochmodernen Fahrzeuge der Kanalprofis stehen bereit für den Einsatz.
D
ie Arbeitstage sind sehr abwechslungsreich. Klingelt bei den Kanalprofis das Telefon, muss man
immer auf Überraschungen gefasst sein.
Beispiele gefällig? Ein Gold-Ehering fiel
in einen Lavaboablauf und galt seither als
verschwunden. Fünf Jahre nach dem Missgeschick entdeckte ein Mitarbeiter der Kanalprofis während der Ablauf-Reinigung
den Ring und übergab ihn der glücklichen
Kundin wieder. «Manchmal ruft uns auch
die Feuerwehr», erklärt Geschäftsführerin
Patricia Eisenhut. So lautete ein Auftrag
beispielsweise «Schacht saugen». Dieser
vermeintliche Kleinauftrag entpuppte sich
als ganztägiger Einsatz. Denn mehrere
Boote waren abgebrannt und der angerichtete Schaden sehr gross.
Seit Juli 2000 führt Patricia Eisenhut die
Firma Kanalprofis. «Derzeit beschäftigen
wir zehn Mitarbeiter und einen Lernenden
(siehe Box). Wir investieren fortlaufend in
neue Technologien, wie zum Beispiel die
Anschaffung neuer Fahrzeuge mit Wasserrecycling, um den Frischwasserverbrauch
zu reduzieren oder in die Kameratechnik.»
Auch die stete Weiterbildung ihres Teams
ist der Chefin der Kanalprofis wichtig. Regelmässig finden interne Weiterbildungen
und Mitarbeiter-Kurse statt. Denn der
Trend zur Digitalisierung macht auch im
Kanalreinigungsgeschäft nicht Halt. Wer
in der Kanalreinigung arbeitet, muss auch
mit Tieren umgehen können. Ratten gehören fast zur Tagesordnung. Doch auch
Katzen mussten schon geborgen werden.
Patricia Eisenhut: «Eine war in einen
Schacht gefallen und wir konnten sie aus
ihrer misslichen Lage befreien.»
Die grössten Fehler im Haushalt
Abwasserleitungen können im Laufe der
Zeit durch Ablagerungen verstopfen und
zu einem Rückstau oder auch zu einer
Überschwemmung führen. Um dem vorzubeugen, empfehlen Fachleute die regelmässige Kontrolle und die Reinigung
der Abwasserkanäle. Dies verlängert die
Lebensdauer der Anlagen und beugt unerwünschten Schädlingen und Bakterien
vor. Natürlich kann jeder Einzelne viel
tun, damit er die fachmännische Kanalrei-
Regelmässige Rohrreinigung
spart Kosten
Die Kanalprofis reinigen alle Abwasserrohre einer Liegenschaft und auf dem
Grundstück: die Abläufe im Badezimmer
oder die des Daches genauso wie den Bodenablauf in der Waschküche oder die
Fallstränge, Sicker- und Grundleitungen
bis zum Anschluss an die öffentliche Kanalisation.
Wer nun denkt, er könne es selbst,
soll es probieren. Wichtig ist: Chemische
Mittel allein helfen den Rohren wenig. Sie
reinigen bestenfalls den Siphon, aber nicht
die Leitungen. Die Produkte fliessen meist
durch die Rohre hindurch, ohne wirklich
ihren Job zu machen und Wirkung zu zeigen. Drähte können abbrechen und im
Rohr hängen bleiben. Wer wirklich Kosten
sparen möchte, lässt regelmässig alle Lei
tungen von Profis überprüfen.
Neue Lehre: Entwässerungspraktiker
Entwässerungstechnologe
Bei den Kanalprofis werden auch Lernende ausgebildet. Seit August 2014 gibt
es einen neuen Lehrberuf – den Entwässerungspraktiker / -technologen. «Unser
ganzes Team freut sich auf die neue Her­
aus­forderung. Diese Ausbildung ist wichtig, da sie unseren Beruf professioneller
und angesehener dastehen lässt», sagt
Patricia Eisenhut. Die Ausbildung dauert
zwei resp. drei Jahre. Wichtige Voraussetzungen für Interessierte: Er arbeitet gerne
mit den Händen, ist teamfähig und zuverlässig. Er arbeitet präzise, ist körperlich fit
und sehr flexibel. Zudem sollte er sich
auch an den Umgang mit Kunden gewöhnen. Der Beruf gilt eher als Männerdomäne, doch Frauen wären sehr willkommen.
Patricia Eisenhut: «Ich würde mich freuen, wenn sich auch mal eine Frau für diese
Lehre bei uns bewerben würde.»
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