lasermarkieren Rissfreie Glasbeschriftung mit dem Pikosekundenlaser und Mikrorisse. Selbst die Methode des Innenglasmarkierens erzeugt kleine Risse und somit Schädigungen im Glas, die für einige Anwendungen nicht akzeptiert werden können. Die in diesem Abstrakt vorgestellte alternative Glasoberflächenbeschriftung unterscheidet sich von herkömmlichen Lasermarkierungen durch die rissfreie Bearbeitung. Ausschlaggebend für diese Abbildung 1: Rissfreie Glasmarkierung – Data Matrix Code´s, Beschriftung, Logo. T echnische Gläser werden heutzutage mit hohem Aufwand, z. B. chemisches und thermisches Härten, gegen mechanische Belastungen und Zerkratzen geschützt bzw. optimiert. Gläser, die im Bereich der medizinischen Verpackungen eingesetzt werden, müssen einerseits unempfindlich sein gegen thermische Einflüsse und andererseits saubere Oberflächen aufweisen, so dass keine bakteriellen Anhaftungen oder 14 Verunreinigungen ein Risiko für das spätere Produkt darstellen. Für eindeutige Kennzeichnungen und ästhetische Veredelungen ist es meistens notwendig, diese Gläser zu beschriften oder nachhaltig bzw. dauerhaft zu kennzeichnen. Lasermarkierverfahren mittels CO2oder Nd:YAG-Laser sind hinreichend bekannt, erzeugen jedoch durch den Abtrag hervorgerufene Schädigungen Abbildung 2: Kompakter Helios Pikosekundenlaser. Alle Abb.: Coherent qualitativ hochwertige Beschriftung ist der Einsatz eines kompakten Pikosekundenlasers. Mit Pulsdauern von ca. 600 ps ist es möglich, die in Abbildung 1 dargestellten Beschriftungen in Form von Data Matrix Codes (DMC), Barcodes (BC) oder Logo´s auf verschiedenen Glasmaterialien zu applizieren. Laser 1-2015 lasermarkieren Der Coherent Helios Pikosekundenlaser kann aufgrund der kompakten Bauform, kombiniert mit attraktiver Preisstruktur, in fast jedes Beschriftungssystem integriert werden. Das Lasersystem ist speziell für oberflächennahe Bearbeitungen ausgelegt und erreicht mit der Wellenlänge von 532 nm in der höchsten Leistungsklasse eine Ausgangsleistung von 3 W, was bei einer Pulswiederholrate von 50 kHz einer Pulsenergie von größer 60 µJ entspricht. Die für diese Anwendung benötigten Pulsenergien liegen je nach Material und Oberflächenbeschaffenheit bei 35 µJ bis 55 µJ. Abbildung 3: Rissfreie Beschriftung mit unterschiedlichem Visualisierungsgrad durch Variation der Prozessparameter. Das Besondere dieses rissfreien Beschriftungsverfahrens ist aus ästhetischer Sicht ein brillant schimmernder Effekt und der variabel einstellbare Visualisierungsgrad. Wie in Abbildung 3 gezeigt, kann beispielsweise ein Logo »fast unsichtbar« oder aber deutlich lesbar erstellt werden. Hierzu sind verschiedene Einflussgrößen zu variieren, so dass für jede individuelle Beschriftung und Kunden die Sichtbarkeit eingestellt werden kann. Einflussgrößen sind neben der applizierten Pulsenergie der Punktabstand, die Anzahl der Überfahrten und der Einstrahlwinkel des Laserstrahls. Einsatzbereiche dieser neuen Beschriftungsmöglichkeit sind ungehärtete und gehärtete Displaygläser und medizinische Glasprodukte. Die Beschriftung ist auf den verschiedensten Glaswerkstoffen und anderen sprödbrüchigen Materialien, wie Saphir, möglich. Die Eigenschaften der Gläser werden hinsichtlich mechanischer und thermischer Beständigkeit durch die dargestellte rissfreie Markierung nicht beeinflusst. KONTAKT Coherent (Deutschland) GmbH www.coherent.de Die Autoren Dr.-Ing. Oliver Haupt ist Produktlinienmanager für die Helios Produktlinie bei der Coherent LaserSystems GmbH & Co. KG, Hannover. Dr. Haupt kam 2012 zu Coherent und arbeitete zuvor als Business Development Manager für sub-ns Laser. Dr. Haupt promovierte im Maschinenbau an der Universität Hannover. Ulrike Timmer ist Applikationsingenieurin bei der Coherent LaserSystems GmbH & Co. KG. Sie ist seit 2012 bei Coherent tätig und arbeitete zuvor im Produktions- und Qualitätsmanagement. Ulrike Timmer studierte Angewandte Lasertechnik und Technisches Management an der Fachhochschule Emden. Laser 1-2015
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