Pressemitteilung zur Puma-HV - Dachverband der kritischen

Pressemitteilung Nr. 11
Köln/Herzogenaurach, 04. Mai 2015
Keine gerechten Löhne für Mitarbeiter in den Puma- Zulieferbetrieben
Kritische Aktionäre bei der Puma-Hauptversammlung in Herzogenaurach
Der Dachverband der Kritischen Aktionäre zweifelt trotz Bemühungen des Sportartikelkonzerns
Puma an dessen Glaubwürdigkeit hinsichtlich Sozial- und Umweltstandards. Vertreterinnen des
Dachverbands werden bei der morgigen Hauptversammlung dem Vorstandsvorsitzenden
Gulden ihre Vorwürfe vortragen.
Der Puma-Konzern versucht seit einigen Jahren mit einer Reihe von Maßnahmen sein Image als
drittgrößter Sportartikelhersteller der Welt zu verbessern. Dazu zählt zum einen eine erhöhte
Transparenz hinsichtlich seiner Zulieferbetriebe. So veröffentlicht der Konzern seit neustem auf
seiner Internetseite eine Zuliefererliste und gibt auch Auskunft darüber, wie Audits in seinen
Zulieferbetrieben durchgeführt werden. Zum anderen kooperieren die Franken sowohl mit
nationalen Gewerkschaften als auch internationalen Stakeholdern wie der Fair Labour
Association und dem Fair Wage Network, um die Arbeitsbedingungen und Löhne in den
Produktionsländern zu verbessern.
Trotz dieser Bemühungen bezweifelt der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und
Aktionäre, dass damit substantielle Verbesserungen bei Sozial- und Umweltstandards
herbeigeführt werden. „Puma garantiert keinen existenzsichernden Grundlohn, noch lässt sich
das Unternehmen auf eine Definition dessen ein“, sagt Markus Dufner, Geschäftsführer des
Dachverbands. „Damit verkommen die grundsätzlich zu begrüßende Kooperation mit der Fair
Labour Association und die Mitarbeit innerhalb des Fair Wage Networks zu einer bloßen
Imagekampagne.“
Zusätzlich nutze Puma die niedrigen lokalen Mindestlöhne und seine eigene Stellung als dringend
benötigter Investor gezielt aus, um die Lohnkosten in den Produktionsländern weiterhin gering zu
halten. „Der staatlich festgesetzte Mindestlohn von rund 160 Dollar in der Textilbranche reicht bei
weitem nicht aus, um eine Familie über die Runden zu bringen“, stellt Dufner fest. Auch im
Hinblick auf die Kontrollen der Produktionsstätten versteckt sich Puma hinter staatlichen
Bestimmungen und entzieht sich so seiner Verantwortung.
Wie eine Delegation der Christlichen Initiative Romero, einer Mitgliedsorganisation des
Dachverbands der Kritischen Aktionäre, auf bei einer Projektreise im Januar dieses Jahres zu den
Produktionsstätten nach El Salvador feststelle, den sog. Maquilas, bestätigend festgestellt hat,
werden staatliche Kontrollen und Auflagen mitunter ignoriert. Eher werden die niedrigen
Bußgelder in Kauf genommen, als dass die Produktionsbedingungen in den Betrieben verbessert
werden. „Puma muss sich seiner Verantwortung für die Mitarbeiter in den Produktionsstätten
stellen, anstatt die meist laxen gesetzlichen Vorgaben auszunutzen“, so Dufner.
Bei den Umweltstandards war der Fund von 76 Milligramm Nonylphenole (Detox) in
Torwarthandschuhen im vergangenen Jahr der Glaubwürdigkeit des Konzerns ebenfalls nicht
zuträglich. Obwohl von dem Unternehmen bereits im Jahr 2012 der Verzicht auf diese Giftstoffe
kommuniziert wurde, verweisen seine Verantwortlichen darauf, dass der gefundene Wert sich
innerhalb der gesetzlichen Vorgaben bewege.
Weitere Informationen entnehmen Sie dem soeben vom Dachverband der Kritischen Aktionäre
herausgegebenen Steckbrief zum Puma-Konzern.
Kontakt:
- Markus Dufner, Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre
Tel. 0221 / 599 56 47, [email protected]