- und Verkehrsverein Hesel

Nr. 1/15
Januar 2015
30. Jahrgang
Das Redaktionsteam des KIEK RIN wünscht
seinen Lesern alles Gute für das Jahr 2015!
Foto: Gerd Dählmann
Ihr spezieller Partner in allen Baufragen!
Allen Beteiligten
viel Vergnügen!
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Die nächste Ausgabe erscheint Mitte März · Redaktionsschluss: 15. Februar / Anzeigenschluss: 5. März
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Januar 2015
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EHRENAMTLICH TÄTIGE UND POLITISCH INTERESSIERTE REISEN IN DIE HAUPTSTADT
Connemann empfing Gruppe im Bundestag
Leer/Berlin
Vier Tage verbrachte eine Gruppe
von rund 50 Ostfriesen und Emsländern auf Einladung der CDUBundestagsabgeordneten Gitta
Connemann in der Hauptstadt.
Neben einem Gespräch mit der
Vorsitzenden des Ausschusses
für Ernährung und Landwirtschaft
standen aber auch noch andere
politische Besuche auf dem Programm. Ob Führung durch den
Bundestag, Besuch des Bundesnachrichtendienstes oder ein
Empfang im Landwirtschaftsministerium - überall durfte hinter
die Kulissen geschaut werden.
Gitta Connemann empfängt die Besuchergruppe im Ausschusssaal des Ernährungsausschusses.
EHRE WEM EHRE GEBÜHRT - 25 JAHRE GASTGEBERIN/VERMIETERIN
Eine Gastgeberin der ersten Stunde
Holtland
Auf der letzten Vermieterversammlung am 29.10.2014 hatte
der 1. Vorsitzende Horst Harms
eine ehrenvolle Aufgabe. Er durfte Frau Henriette Blank aus Holtland für 25 Jahre Gastgeberin mit
einem Blumenstrauß und einer
Ehrenurkunde auszeichnen.
In den Jahren um 1988/89 wurden in unserer Samtgemeinde
Hesel die ersten Ferienunterkünfte angeboten. Eine der ersten
und langfristigen Gastgeberinnen
ist Frau Henriette Blank aus Holtland. Sie und ihr Mann Jürgen
haben sich damals entschieden,
„fremden Menschen“ eine Übernachtungsmöglichkeit anzubie-
ten. Die eigenen Kinder waren
aus dem Haus, und die Räumlichkeiten standen zur Verfügung.
Als Gastgeberin ist es ganz wichtig, dass man gern mit Menschen
umgeht. Damals waren es eine
Handvoll privater Gastgeber. Frau
Blank berichtet aus den vielen
Jahren und den zahlreichen Begegnungen mit Menschen, wie
sie manchmal unterschiedlicher
nicht sein könnten. Es gibt so
viele Geschichten, mit dem sie
sicherlich einen unterhaltsamen
Abend füllen könnte.
Viele „fremde Menschen“ hat sie
aufgenommen, und heute sind
einige davon sehr gute und langjährige Freunde, die mehrmals im
Jahr ihre Ferienwohnung buchen.
Die Kontakte sind schon längst
familiär geworden. Herr Harms
dankte Frau Blank auch für ihre
engagierte Mitarbeit im Touristikverein der Samtgemeinde Hesel
e. V..
Sie hat trotz ihrer Berufstätigkeit
immer noch die Zeit gefunden,
aktiv am Vereinsleben teilzunehmen, ob es die Standbesetzung
auf Werbetouren in verschiedenen Städten war oder die Mithilfe
bei Arbeitseinsätzen beim Som-
merfest, bei Weihnachtsmärkten oder anderen Aktionen. Frau
Blank hat viel Freude an der Vermietung, am Kontakt mit Gästen
und ist froh, diese Entscheidung
getroffen zu haben. Sie würde
auf kein einziges Jahr verzichten
wollen. Man merkt ihr an, mit wie
viel Herzblut sie über diese Zeit
spricht, und ihr Lächeln verrät,
dass die eine oder andere Geschichte, wenn sie diese erzählt
hätte, sicherlich spannend und
unterhaltsam gewesen wäre.
Impressum
Herausgeber:
Heimat- und Verkehrsverein
der Samtgemeinde Hesel e. V.
Leeraner Straße 1
26835 Hesel
Postfach 1124
Telefon 04950 2648
Fax 04950 937081
E-Mail: [email protected]
Internet: www.hvv-hesel.de
Redaktion:
Heimat- u. Verkehrsverein Hesel,
Baukea Dänekas, Onno Folkerts,
Günter Meyer, Heiko Müller,
Friedo Sanders, Anja Schuberth,
Rudolf Störmer
Herstellung:
DRUCKdesign Uplengen
Gertrud & Ulrich de Buhr
Am Bargacker 16
26670 Uplengen-Hollen
Tel. 04489 928026
Fax 04489 928025
E-Mail: [email protected]
KIEK RIN ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit der Heimat-, Verkehrs-,
Gewerbe- und Bürgervereine in
der Samtgemeinde Hesel, Bagband und im Moormerland-Ortsteil
Jheringsfehn. KIEK RIN hat eine
verteilte Auflage von 7.000 Exemplaren und wird als Postwurfsendung kostenlos an alle Haushalte
der Samtgemeinde Hesel und
Bagband verteilt.
Nachdruck, auch auszugsweise,
nur mit Genehmigung der Schriftleitung. Für eine vollständige, unabgeänderte Veröffentlichung eingesandter Manuskripte besteht keine
Gewähr. Beachten Sie bitte, dass
nur Berichte und Bilder veröffentlicht werden können, die direkt bei
der KIEK RIN-Redaktion vorliegen.
Wir behalten uns Kürzungen der
eingereichten Berichte vor. Für die
Richtigkeit eines Textbeitrages ist
allein der Verfasser verantwortlich.
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Freude bei den kleinen Leserinnen und Lesern sorgte.
BERICHT ÜBER DIE JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG HVV
Sinkenden Mitgliedszahlen entgegenwirken
Hesel
Die diesjährige Jahreshauptversammlung des Heimat- und Verkehrsvereins der Samtgemeinde
Hesel e. V. (HVV) fand am 11. November 2014 in der Villa Popken
statt. Der 1. Vorsitzende, Manfred
Marschner, ging nach der Begrüßung der Mitglieder und der
Gemeindevertreter auf die Aktivitäten des HVV ein. Insbesondere die Erntefestwoche konnte
erfolgreich bestritten werden. Zur
Umsetzung des SEPA-Verfahrens
beim Einzug der Mitgliedsbeiträge wurde ein Notebook mit
entsprechender Software für die
Geschäftsstelle angeschafft. Ein
besonderer Glückwunsch ging an
die Spillwarker Hesel zum 30-jährigen Jubiläum.
Der Vorsitzende, Manfred Marschner,
dankt Gerhard Dänekas (links) für seine
bisherige Arbeit.
Gabriele Neugebauer, Vorsitzende des Freundeskreises, überreicht die Päckchen.
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Helmut Mansholt für die Spillwarker Hesel, Erwin Meyer für
den Steerner Kring und Gerlinde
Saathoff für den Bürgerverein
Holtland gingen in ihren Berichten auf die vielen erfolgreichen
Aktivitäten der Untergruppen des
HVV ein. Bei allen Gruppen ist jedoch das künftige Engagement
durch sinkende Mitgliedszahlen
und Überalterung gefährdet.
Alfred Oltmanns als Kassenwart
berichtete über den Jahresabschluss 2013 und die aktuelle Finanzlage des HVV. Die im Vorfeld
Hans-Jürgen Leiner (Schriftführer)
durchgeführte Kassenprüfung ergab keine Beanstandungen. Eine
ausreichende Liquidität des HVV
ist gegeben. Daraufhin wurde
dem bisherigen Gesamtvorstand
einstimmig die Entlastung erteilt.
Turnusgemäß fanden danach
die Vorstandwahlen statt. Zum
1. Vorsitzenden wurde Manfred
Marschner, zum stellv. Vorsitzenden Helmut Mansholt, zum
Kassenwart Alfred Oltmanns und
zum neuen Schriftführer HansJürgen Leiner gewählt. Nicht
mehr zur Wiederwahl stand der
bisherige Schriftführer des HVV,
Gerhard Dänekas. Im Namen des
Vorstandes bedankte sich Manfred Marschner für das langjährige Engagement und übergab
einen Präsentkorb. Als Beisitzer
wurden Reinhold Hirthe, Erwin
Meyer, Gerlinde Saathoff, Heinz
Schmidt und Georg Leerhoff gewählt. Als Rechnungsprüfer sind
Hans Kohlenbach und Gerhard
Dänekas gewählt worden.
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Mitglieder ausgezeichnet
Firrel
Die Freiwillige Feuerwehr Firrel
konnte am 17. Oktober 2014 14
Kameraden für ihre langjährige
Mitgliedschaft auszeichnen.
Dazu trafen sich die Kameraden
mit ihren Frauen im Dorfgemeinschaftshaus in Firrel zu einer Feierstunde.
Bürgermeister Johann Aleschus, Kreisbrandmeister Theodor de Freese, Gemeindebrandmeister Sirke Siebens, Joachim Leerhoff (25 Jahre), Manfred Meyer (25 Jahre),
stellv. Ortsbrandmeister Holger Harms, Ortsbrandmeister Thorsten Dirks, Samtgemeindebürgermeister Uwe Theemann; sitzend: Heinz Beckmann (40 Jahre), Meenke
Keiser (60 Jahre), Hanko Pottberg (40 Jahre).
Foto: Thorsten Dirks
FAIRTRADE – Fairer Handel
(Menschlichkeitssiegel)
Hesel
Auf unserer Monatsversammlung
im November hielt Frau Angelika
Boden einen interessanten Vortrag über den Fairen Handel.
Woher kommen unsere Lebensmittel? Z. B. Kaffee oder Bananen, und unter welchen Bedingungen kommen diese in unsere
Supermärkte?
Von armen Kaffeebauern in Peru
– über den dubiosen Händler in
Peru – zum Großhändler in Kolumbien – weiter zur Auktionshalle in Hamburg – zum Handelsmarkt und von dort an diverse
Supermarktketten .
Auf eindrucksvolle Weise vermittelte sie uns, wie und unter welchen Bedingungen die Menschen
u. a. in Afrika und Asien ihren
Lebensunterhalt verdienen müssen. So schlüpfte Frau Boden in
die Rollen eines peruanischen
Kaffeebauern und einer afrikanischen Frau, die auf einer Bananenplantage mit ihrem Mann viele
Stunden am Tag unter schlechten, ungesunden Arbeitsbedingungen den Lebensunterhalt für
ihre kinderreiche Familie verdienen muss.
Außerdem erzählte sie von der
schweren unzumutbaren Kinderarbeit.
FAIRTRADE hat es sich zur Aufgabe gemacht, menschliche Arbeitsbedingungen zu schaffen. So
werden von FAIRTRADE Genossenschaften gebildet. Die Bauern
können mit der Genossenschaft
zusammenarbeiten und dadurch
verdienen sie mehr Geld, da dann
viele Zwischenhändler wegfallen.
Die Genossenschaften verhandeln direkt mit den Handelsmärkten der Supermarktketten. Die
Bauern erhalten einen fairen Lohn
plus einer Prämie. Sie werden
verpflichtet, von dieser Prämie
u. a. menschenwürdige, gesunde Arbeitsbedingungen zu
schaffen. Dies wird in regelmäßigen Abständen auch von der
FAIRTRADE Organisation überprüft.
Einige Einzelhändler in unserer Region verkaufen Waren mit
dem FAIRTRADE- Siegel. Frau
Boden appellierte an uns, doch
möglichst einige dieser Produkte
zu kaufen, um somit den Menschen in den armen Ländern zu
helfen. Sie zeigte uns eine ganze Palette Lebensmittel mit dem
FAIRTRADE- Siegel.
Vielleicht bewegt ja dieser Artikel
die Leserinnen und Leser dazu,
auch gezielt nach FAIRTADE Waren Ausschau zu halten und mit
dem Kauf für gerechte Bezahlung
für gute Arbeit zu sorgen.
Weitere Infos unter
www.fairtrade-deutschland.de
Bericht: Gunda Wilken
Foto: Gabi Siemens
10. Oktoberfest
Siebestock
Obwohl das Bier nicht aus München, sondern aus Bagband kam,
gabs ein zünftiges Oktoberfest
auf Reitmeyers Wiesn. Wegen
der Deckenhöhe im Zelt fand das
obligatorische auf den Tischentanzen am Boden statt. Die zahlreichen Attraktionen beschräkten
sich auf Dekoltees, krachende
Lederhosen und deftiges Essen.
Internationale Besucher haben
den Weg nach Siebestock in
diesem Jahr auch wieder nicht
gefunden. So bleibt es wohl das
kleinste Oktoberfest, einfach gestrickt und doch mit einer Riesengaudi und einer Sperrstunde, von
der die Münchener nur träumen.
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Ein Weihnachtsbaum
Schwerinsdorf
Ein Weihnachtsbaum. Wie
viele andere auch, mag jeder
im ersten Augenblick denken.
Diesen jedoch fotografierte
KIEK RIN-Leserin Elke Fritz
aus Schwerinsdorf. Sie entdeckte den geschmückten
Baum beim weihnachtlichen
Spaziergang im Heseler Wald.
Deutschlands zweitbester Nachwuchs-Tischler kommt aus Holtland
Dass alle Finalisten einen großen Schritt in ihrem beruflichen
Werdegang
vorangekommen
sind, auf den sie zu Recht stolz
sein dürfen, stellte der Präsident des Verbandes TischlerSchreiner Deutschland Konrad
Steininger heraus. „Mit der richtigen Einstellung, einem guten
Ausbildungsbetrieb und unsern
Bildungsstrukturen können es
junge Schreiner- und Tischlergesellen weit bringen.“ Solche
Nachwuchstalente, wie Nico
Schweer, sind ideale Botschafter
für einen kreativen Ausbildungsberuf im Handwerk.
Holtland
Nach 19 Stunden Arbeit stand
der Sieger des Leistungswettbewerbs „Profis leisten was“ in
Hamburg fest. Die tolle Leistung
von Nico Schweer aus Holtland
wurde mit der Silbermedaille belohnt.
Nach einem Sieg im gleichen
Leistungswettbewerb auf Landesebene wurde Nico Schweer,
der bei der Firma Pannhusen &
Rademacher gelernt hatte, nun
am 11. November 2014 zum
zweitbesten Nachwuchs-Tischler
in Deutschland gekürt.
Die Aufgabe war für alle 15 teilnehmenden Nachwuchstalente
die gleiche: Sie mussten innerhalb von 19 Stunden anhand einer
Fertigzeichnung ein Sideboard
mit Schubkästen anfertigen. Die
Zeit konnten sie sich dabei selbst
einteilen. Zwar musste jeder für
sich kämpfen, aber fair und kollegial lief es trotzdem ab, erklärte
der Sieger des Wettbewerbs, Manuel Chmiel, aus Bayern.
Zweierlei hatten alle Teilnehmer
gemeinsam: Ihre Ausbildung
haben sie erst in diesem Jahr
Gunter Kiem, Vorsitzender der Bewertungskommission, mit Nico Schweer
abgeschlossen und bereits auf
Innungs- und Landesebenen ein
breites Teilnehmerfeld des Leistungswettbewerbs überflügelt.
Von einem hohen Niveau beim Bundesleistungswettbewerb berichtete
Gunter Kiem, der Vorsitzende der
Bewertungskommission. Die Passgenauigkeit der beweglichen Teile
war letztendlich ausschlaggebend
für die Bewertungen.
Gesellenstück von Nico Schweer, mit
Note „Sehr gut“ bewertet
Die nächste Ausgabe erscheint Mitte März · Redaktionsschluss: 15. Februar / Anzeigenschluss: 5. März
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Januar 2015
ADFC: Neues Tourenprogramm und neuer Vorstand
Hesel
Im November trafen sich die Mitglieder des ADFC-Ortsvereins
Hesel im Jagdhaus Kloster Barthe
zur Jahreshauptversammlung. Der
Vorsitzende, Lehno Grzeca, konnte
dazu 23 Personen begrüßen.
Schwerpunkt der Versammlung
war die Zusammenstellung des
Programms für 2015, das wieder abwechslungsreich gestaltet
werden konnte. So sind u. a. Tagestouren ins Ammerland, nach
Friesland sowie ins Brookmerland
geplant. Die Wochenendfahrt
führt diesmal in die Dwingeloer
Heide südlich von Assen (NL).
Für diese Veranstaltung liegen
bereits zahlreiche Anmeldungen
vor, jedoch gibt es eine Warteliste
bei Leonhard Müller (Tel. 049461490). Das neue Programm liegt
ab Anfang 2015 u. a. in der Villa
Popken und im Fahrradgeschäft
Erlenborn aus.
Bei den Neuwahlen des Vorstandes wurde Hans-Hermann Joachim zum neuen Vorsitzenden
gewählt, Leonhard Müller bleibt
Stellvertreter, Kassenwartin ist
weiterhin Christa Müller, neuer
Schriftführer ist Peter Brauer
Ein Rückblick auf die Touren der
abgelaufenen Saison rundete die
Versammlung ab.
Das neue Rentenpaket mit der „Mütterrente“
Rente für Mütter ab dem
01.07.2014 kann noch beantragt werden.
ländern. Die sogenannte „Mütterrente“ kommt auch für Väter in
Frage, für die Kindererziehungszeiten im Rentenkonto enthalten
sind.
erforderlich. Viele Rentenbezieher haben die Nachricht über
die „Mütterrente“ bereits von der
Deutschen Rentenversicherung
erhalten.
Seit dem 01.07.2014 sind mehrere
Leistungsverbesserungen
in der gesetzlichen Rentenversicherung in Kraft getreten. Unter
anderem wurde die „Mütterrente“ eingeführt. Für Kinder, die vor
1992 geboren wurden, wird jetzt
ein zusätzliches Jahr mit Kindererziehungszeiten berücksichtigt.
Die Rente erhöht sich dadurch
monatlich je Kind um bis zu 28,61
Euro im Westen und um 26,39
Euro in den östlichen Bundes-
Für alle Mütter und Väter, die bereits eine Rente mit anerkannten
Kindererziehungszeiten beziehen, wird der Zuschlag automatisch berechnet und bis Ende
des Jahres rückwirkend ausgezahlt. Manchmal wird die „Mütterrente“ auch über die Hinterbliebenenrente berechnet. Dies
ist dann der Fall, wenn für den
bereits verstorbenen Ehegatten
Kinderziehungszeiten anerkannt
wurden. Ein Antrag ist hier nicht
Wer sollte einen Antrag stellen?
Etwas anderes gilt für Mütter, für
die bislang noch keine Kindererziehungszeiten in der Rentenversicherung anerkannt wurden.
Diese Mütter sollten die Berücksichtigung der Kindererziehungszeiten für ihre vor 1992 geborenen Kinder geltend machen.
Vor allem Mütter, die bereits im
Rentenalter sind (65 Jahre und
älter) und noch keine Rente be-
Hesel
ziehen, sollten jetzt einen Antrag
stellen. Bereits bei Erziehung
von 3 Kindern kann allein durch
die Kindererziehung ein eigener
Rentenanspruch erworben werden. Auch wenn „nur“ ein oder
zwei Kinder erzogen wurden,
kann mit einer entsprechenden
Nachzahlung von Beiträgen ein
Rentenanspruch entstehen.
Für weitere Auskünfte steht u.
a. der Versichertenberater der
Deutschen Rentenversicherung
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zur Verfügung. Herr Diener ist
montags bis freitags in der Regel
ab 18:00 Uhr unter der Rufnummer 04956/405680 zu erreichen.
Die Beratung erfolgt kostenlos.
Leserbrief
Windparkflächen in der Samtgemeinde
Die Einsicht in den WindenergieEntwurf ist seit dem 4. November
beendet und dem Landkreis liegen die Stellungnahmen der Gemeinden und Bürger vor. Auf eine
Auswertung und folglich auf den
Beschluss des Kreistages werden die Einwohner voraussichtlich wohl noch bis zum Sommer
2015 warten müssen.
Warten und nichts tun jedoch
wollen die Bürger in und um Hasselt nicht. Denn für den Ortsteil
Hasselt bedeuten die Ergebnisse
der Potenzialstudie nichts Gutes.
Drei Windparks sollen um die
kleine Ortschaft entstehen, je einer im Südosten, im Südwesten
und im Norden. In dem Entwurf
des Landkreises sind jedoch die
drei Flächen nur als ein Windpark
ausgewiesen. Dies ist möglich,
weil der kürzeste Abstand der
einzelnen Flächen zueinander
nur ca. 800 m beträgt und somit
die gesetzlichen Vorgaben erfüllt
sind. Dass mitten in diesem Gebiet Menschen wohnen und eine
Ortschaft quasi umzingelt wird,
war für die Planer wohl nicht relevant.
Auch besteht der Eindruck, dass
die Studie im Hinblick auf den
Vogel- und Tierschutz nicht korrekt erstellt worden ist. Hierzu
belegen etliche Fotos und Zeugen einen tatsächlichen Bestand
vieler schützenswürdiger Vogelund Tierarten. Beispiele hierfür
sind: Weißstörche, Grünspechte,
Schwäne, Fledermäuse, Uferschnepfen, Eulen, Wildgänse (um
nur einige zu nennen).
Durch die Parkfläche HasseltNord wird auch der Heseler Wald
mit seiner vorgelagerten offenen
Kulturlandschaft und den z. T.
wertvollen Moorgebieten stark
belastet. Zudem werden die südlichen Waldrandwege auch gerne
als Naherholungsgebiet genutzt.
Die wichtige Bedeutung des
größten
zusammenhängenden
Waldes im gesamten Landkreis
sollte den Verantwortlichen bewusst sein. Zumindest der Heseler Gemeinderat und der Samtgemeinderat sehen die Bewertung
der Fläche ähnlich und versuchen
ihrerseits Hasselt-Nord aus dem
Entwurf des Landkreises streichen zu lassen.
Die bekannten Beeinträchtigungen eines Windparks, z. B.
Schattenwurf, Blinkfeuer, Lärmbelästigung und Infraschall erfahren auch die anliegenden
Ortsteile und Gemeinden Selverde, Lammertsfehn, Siebestock
und Schwerinsdorf. Außerdem
ist nordöstlich von Schwerinsdorf auf einer Fläche von 105 ha
ein weiteres Turbinenfeld in der
Samtgemeinde geplant. Dies alles ist nur möglich, da der bestehende Windpark Firrel als Weißfläche angesehen wird, d. h. in der
Planung wird einfach so getan,
als sei er nicht da. Insgesamt ist
dieser Bereich mit vier geplanten
und einem bestehenden Windpark überbelastet. Vorgesehen
sind für die geplanten Flächen
mindestens 18 Windkraftanlagen
mit einer Gesamthöhe von jeweils
200 m. Man bedenke, der Kirchturm in Hesel hat eine Höhe von
etwa 40 m. Mit einem Abstand
von nur 500 m zu den Wohngebäuden kann sich sicher jeder die
bedrückende und beklemmende
Lage in Hasselt und den umliegenden Orten vorstellen.
Dies wollen und können die Bewohner Uwe Dirks, Karl Tuitjer,
Johann Rademacher, Wilhelm
Möhlmann, Walter Kinkelder, Eilert Bruns u. v. m. so nicht hinnehmen. Die Zeit bis zur Beschlussfassung im Sommer soll genutzt
werden, um eine dorfübergreifende Bürgerinitiative zu gründen.
Januar 2015
Seite 7
VORSTANDSNEUWAHLEN BEI DER HESELER CDU
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Jünger, weiblicher, bunter. Dieses
Motto der CDU wird nun auch
in Hesel gelebt. Dort wurde jetzt
mit Melanie Nonte zum ersten
Mal eine Frau an die Spitze der
CDU in der Samtgemeinde Hesel gewählt. Die 43-jährige tritt die
Nachfolge von Michael Witassek
an, der im August aus persönlichen Gründen zurückgetreten
war. Neben dem Vorsitz wurden
auch die anderen Vorstandsmitglieder neugewählt oder in ihrem
Amt bestätigt. Gerd Dählmann
wird der neuen Vorsitzenden als
Stellvertreter zur Seite stehen.
Hilko Siebens wurde zum Schatzmeister gewählt, Anja Schuberth
zur Schriftführerin. Der erweiterte Vorstand besteht aus acht
Beisitzern: Johann und Werner
Aleschus, Jonas Buja, Ralf Elsner, Friedhelm Höfes, Anita Meyer, Heinz Gödeke sowie Gregor
Thier.
Gemeinsam mit dem neuen Vorstand will Melanie Nonte schon
jetzt auf die Kommunalwahlen im
Jahr 2016 blicken: „Es ist wichtig,
frühzeitig auf die politischen Themen in der Samtgemeinde aufmerksam zu machen, um auch
jüngere Leute für ein Amt begeistern zu können.“ Diese Ansicht
teilt auch Gitta Connemann. Sie
berichtete von einer spannenden
Parlamentswoche. Am Beispiel
der Debatte über die Sterbehilfe
machte sie deutlich, wie unmittelbar Entscheidungen in Berlin
das Leben der Menschen vor
Ort beeinflusst. „Sterbehilfe ist
ein Thema, das uns alle betrifft.“
Connemann sprach sich für ein
striktes Verbot der organisierten
Sterbehilfe aus und forderte „Lebenshilfe statt Sterbehilfe“ durch
eine noch bessere Palliativ- und
Hospizversorgung. „Schmerzen
müssen so gelindert, Menschen
so begleitet werden, dass das
Leben die bessere Alternative
als ein vorgezogener Tod ist.“ Sie
warnte vor einem Dammbruch
wie in den Niederlanden und in
Belgien.
Wir in Ostfriesland
„Unser erster Besuch war über
das Pfingstwochenende 1990.
Die Unterkunft und Lage der
Wohnung haben uns auf Anhieb
gut gefallen. Die Familie Henrike
und Fritz Rosenboom hat uns
damals freundlich und liebevoll
aufgenommen. So stand für uns
schnell fest: Wir kommen wieder!
Der liebevoll gedeckte Tisch, die
netten Einladungen zum Tee und
die zwischenmenschliche Beziehung waren der Grund zu sagen: Diese Familie ist was ganz
Besonderes, und das teilen wir
mit unseren sechs Enkelkindern.
Abwechselnd durften diese mit
in den Urlaub nach Firrel. Täglich haben die Enkel Fritz beim
Füttern der Tiere und Suchen der
Hühnereier geholfen. Zum Abend
wurde dann immer ein Spaziergang durch den angrenzenden
Wald gemacht, wo häufig Preiselbeeren gesucht wurden. Ein
Besuch beim „Goldenen Stern“
durfte nicht fehlen. Nun ist es bereits das 40. Mal das wir uns in
den „Hohen Norden“ begeben,
und es ist immer wieder schön.
Die freundliche Bedienung in den
Gaststätten und Geschäften fasziniert uns immernoch.
Wir sind froh über unseren ersten
Besuch im Jahr 1990, sonst hätten wir Henrike und Fritz niemals
kennengelernt und wären um
zwei gute Freunde ärmer. An dem
Verlust unserer Freundin Henrike
hatten wir schwer zu knacken.
Wir hoffen noch auf viele Besuche und viele Urlaube bei der Familie Rosenboom.“
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Das Foto zeigt die Mitglieder der heutigen Damenabteilung mit den beiden Gründungsmitgliedern Hilda Janssen und Henny Bontjer, von links nach rechts: Karin
Bertus, Andrea Marks, Erika Wilken, Ingrid Engels, Gisela Grotlüschen, Hilda Janssen,
Margret Träger, Henny Bontjer, Bettina Meyer, Anita Berghaus, Marion Kaffka-Krüger.
Hesel
Am 29. November 1989 wurde
die Damenabteilung des Heseler
Schützenvereins gegründet. Das
25-jährige Bestehen wurde nun
mit einem Empfang im Schützenhaus mit befreundeten Damenabteilungen des Kreisverbandes
Leer und Ehrengästen gefeiert.
Den Schützenverein Hesel an
sich gab es bei der Gründung
der Damenabteilung schon fast
40 Jahre. Gisela Grotlüschen,
die heutige Damensportleiterin, machte auch kein Geheimnis daraus, dass die Gründung
der Damenabteilung damals bei
den Männern nicht unumstritten
gewesen war. Lange Jahre war
man skeptisch beäugt worden,
und auch heute gebe es noch
den einen oder anderen, der den
Aktivitäten von Frauen im Schützensport skeptisch gegenüberstehe. Dabei seien die Damen im
Schützenwesen durchaus sportlich sehr erfolgreich. Die beiden
ersten Plätze beim Bundeskönigsschießen in Wiefelstede in
diesem Jahr sind beispielsweise
beide von Frauen belegt worden.
Die erste Damenkönigin im Heseler Schützenverein wurde seinerzeit Hilda Janssen. Sie und
Henny Bontjer wurden bei der
Jubiläumsfeier für 25 Jahre Zugehörigkeit zum Schützenverein
Hesel und zum Deutschen Schützenbund ausgezeichnet.
Der Damenabteilung in Hesel gehören heute 15 Damen an.
Die Ehrengäste Samtgemeindebürgermeister Uwe Themann, der
Bürgermeister von Hesel Gerd
Dählmann und der Präsident des
Ostfriesischen Schützenbundes
Detlef Temmen würdigten den
großen ehrenamtlichen Einsatz
der Schützen, die sich über ihre
Teilnahme an sportlichen Wettkämpfen hinaus an zahlreichen
Aktivitäten beteiligen und das
Gemeinwesen bereichern.
Text: Anita Berghaus
Für Sie vor Ort:
Beratungsstellenleiter Karl-Heinz Vormelcher
Betriebs- und Finanzwirt
Bagbander Straße 5, 26835 Hesel
Tel. 04946 899105, [email protected]
Zertifizierungsprüfungen abgelegt
Hesel
Karl-Heinz Vormelcher, Beratungsleiter der Vereinigten Lohnsteuerhilfe e. V. (vlh) in Hesel,
hat die Zertifizierungsprüfungen
nach den Abschnitten 4.1 und 5
DIN 77700 durchgeführt durch
den Zertifizierungsverband der
Lohnsteuerhilfe e. V. ( ZVL) Berlin,
am 20.09.14 in Hamburg und am
09.12.14 in Hannover erfolgreich
abgelegt. Die Beratungsstelle in
Hesel wird jetzt zertifiziert.
Gratulanten und Jubilare waren sich einig, dass die Damenabteilungen sportlich sehr
erfolgreich und für den Zusammenhalt und ehrenamtlichen Einsatz in den Schützenvereinen unverzichtbar sind: Samtgemeindebürgermeister Uwe Themann, Erntekönigin Verena Westenberg, Johannes Grotlüschen, Vorsitzender des Schützenvereins
Hesel, Henny Bontjer,Gründungsmitglied der Damenabteilung, Gisela Grotlüschen,
Damensportleiterin, Hilda Janssen, Gründungsmitglied der Damenabteilung und erste
Damenkönigin des Schützenvereins, Detlef Temmen, Präsident Ostfriesischer Schützenbund, Gerd Dählmann, Bürgermeister der Gemeinde Hesel.
Januar 2015
Seite 9
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Steerner Theatergruppe lädt wieder ein
Hochdeutsch:
In der Familie Gerd von Kniephuusen (Peter Fürst), der mit seiner
Frau Anita von Kniephuusen (Grete de Buhr) und dem Sohn Klaus
von Kniephuusen (Walter Franzen)
einen landwirtschaftlichen Betrieb
bewirtschafte, herrscht der gute
Ton. Ehefrau Anita legt hierauf
sehr großen Wert. Für den jüngsten Sohn würden Gerd und Anita
nur zu gern den Hof von Gerds
verstorbenem Bruder wieder in
die Familie eingliedern. Dieser wird
aktuell aber von der Schwägerin
Trintje van Kniephuusen (Marianne Wilhelms) geführt, die Ihre Verwandten durch kleine Sticheleien
zu gern „auf die Palme“ bringt.
Da der älteste Sohn von Gerd und
Anita sich aktuell auf großer Hochzeitsreise befindet, helfen die Nichte Silke von Kniephuusen (Jenny
Poppen) und der Arbeiter Harm
Kramer (Stefan Duin), der eigentlich
auf dem Hof von Trintje angestellt
ist, dort aus. Als Harm eine Standortplanung für einen Windpark findet, der auf den Ländereien von
Gerd gebaut werden soll, beginnt
eine große Protestaktion. Hierbei
wird die Familie vom Pastor Jann
Stinkfoot (Guido Wallenstein) unterstützt. Für Recht und Ordnung
sorgt der Polizist Otto Knüselkoop
(Christian Scheide).
Was genau die Familie Kniephuusen zum Protest gegen den Bau
der Windkraftanlage unternehmen
wird und welche anderen Familiengeheimnisse zu Tage gebracht
werden, dass zeigt die Steerner
Theatergruppe in ihrem neuen
Stück „Jede Minschke moakt
moal’n Fehler“ von Wim Wynstra
(Niederlande), Plattdeutsch übersetzt von Günther Drewes. Die Aufführungen finden am 06.02. und
07.02.15 in Remels (Schulaula),
am 13.02., 14.02. und 15.02.2015
in Filsum (Rathaussaal), am 18.02.,
19.02. und 20.02.2015 in Holterfehn (Gaststätte Meyerhoff) sowie am 27.02. und 01.03.2015 in
Voßbarg (Gaststätte Fiedler) statt.
Karten gibt es unter 04956-1572
(Fürst) sowie 04956-2974 (Wilhelms).
Plattdeutsch:
In de Familie van Gerd von Kniephuusen (Peter Fürst), de mit sein
Frau Anita von Kniephuusen (Grete de Buhr) un hör Söhn Klaus van
Kniephuusen (Walter Franzen) een
landwirtschaftlichen Bedriev bewirtschaften, herrscht de gaude Ton.
Ehefrau Anita legt hierup besünners
grooten Wert. För hör jüngste Söhn
willt Gerd un Anita an´t Leevsten
de Hof van Gerds verstürben Broer weer in de Familie ingliedern. De
word aabe aktuell van´t Schwägerin
Trintje van Kniephuusen (Marianne
Wilhelms) föhrt, de hör Verwandten
dör lüttje Sticheleien to gern „up de
Palme“ brengt.
Weil de oolste Söhn van Gerd un
Anita im Moment up Hochtiedsreis is, helpen Nichte Silke van
Kniephuusen (Jenny Poppen) un
de Arbeider Harm Kramer (Stefan
Duin), de egentlich up den Hof van
Trintje anstellt is, dor ut. As Harm
een Standortplanung för een Windpark finnt, de up dat Land van Gerd
baut worden sall, geiht de groote
Protestaktion lös. Dorbi word de
Familie van Pastor Jann Stinkfoot
(Guido Wallenstein) unnerstützt.
För Recht und Ördnung sörgt de
Polizist Otto Knüselkoop (Christian
Scheide).
Wat genau de Familie Kniephuusen as Protest tegen de Bau van
de Windkraftanlage unnernehmen
will un wat sük annes noch för
Familiengeheimnisse updaut, dat
wiest de Steerner Theatergruppe
in hör neeiste Stück „Jede Minschke moakt moal´n Fehler“ van Wim
Wynstra (Holland), up Platt översett
van Günther Drewes. Spölen deiht
de Gruppe an´t 06.02. un 07.02.15
in Remels (Schoolaula), an´t 13.02.,
14.02. und 15.02.2015 in Filsum
(Rathuussaal), an´t 18.02., 19.02.
und 20.02.2015 in Holterfehn
bi Meyerhoff un an´t 27.02. und
01.03.2015 in Voßbarg bi Fiedler.
Koorten gift dat unner 04956-1572
(Fürst) ode 04956-2974 (Wilhelms).
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Januar 2015
Der Erste Weltkrieg
Die Erinnerungen sind verblasst,
die Zeitzeugen längst gestorben
und die Opfer, die drei Generationen vor uns gelebt haben, weitgehend vergessen. Seit dem Kriegsausbruch 1914 sind hundert Jahre
vergangen. Aus dem Grunde sind
im letzten Jahr die schicksalsschweren Ereignisse des Krieges
nochmals in allen Medien ausführlich thematisiert worden.
Ausgelöst wurde der Krieg mit
der Kriegserklärung ÖsterreichUngarns an Serbien als Folge
des Attentats auf den österreichischen Thronfolger Erzherzog
Franz Ferdinand in Sarajewo. Die
Täter waren serbische oder serbischfreundliche Revolutionäre.
Der Krieg forderte rund 17 Mio.
Menschenleben, ein fürchterlicher Preis und ein verheerendes
Ausmaß, das es bislang in der
Welt noch nicht gegeben hatte. Mit dem Ende des Krieges
war in Deutschland die Kaiserzeit endgültig vorbei. Am 9. November 1918 wurde in Berlin die
Republik, die sog. Weimarer Republik, ausgerufen, die 15 Jahre
später, am 30. Januar 1933, mit
der Ernennung Adolf Hitlers zum
Reichskanzler endete.
Wie hat nun die Bevölkerung in
dem Gebiet der heutigen Samtgemeinde Hesel die Kriegszeit
erlebt und durchgestanden? Die
Einwohnerschaft Hesels war
überwiegend bäuerlich geprägt.
Die Verhältnisse waren nicht
einfach, denn der Geest-und
Moorboden war nur mit guter
Bearbeitung und nährstoffreicher
Düngung ertragreich.
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Informationen zur politische Lage
waren nur schwer zugänglich,
weil nur einige Haushalte über
ein Radio vefügten, einzig in der
Tageszeitung konnte man einiges
lesen. Die eigentlich zufriedenen
Menschen wurden in den Wochen vor Kriegsausbruch zunehmend unruhiger, denn man hatte
ein gutes Gespür für Veränderungen. Am 1. August 1914 wurde
in Berlin durch Verlesen auf der
Straße Unter den Linden bekannt
gegeben: „Die Mobilmachung der
Armee ist soeben angeordnet.“
Diese Nachricht verbreitete sich
in Windeseile noch am selben
Tag bis in den letzten Winkel der
Gemeinde. Diese Ankündigung,
wie ein drohendes Sommergewitter nach einem heißen Tag,
löste in der Bevölkerung Ängste
aus, jedenfalls alles andere als
Kriegsbegeisterung. Man war unsicher, konnte die Tragweite nicht
erkennen. Lediglich Pastoren und
Lehrer versuchten, die Menschen
zu mobilisieren und ihnen klarzumachen, dass sie Weihnachten
wieder zu Hause sein würden.
Als die ersten Todesnachrichten
eintrafen, war der Schmerz in den
Familien groß. Junge Menschen,
Hofnachfolger, blieben für immer
in fremder Erde bestattet.
Ein großes Problem für die bäuerlichen Betrieb war das Fehlen
von Arbeitskräften, weil sowohl
die Hofsöhne als auch die Arbeiter eingezogen worden waren.
Der Hof der Fam. de Werf wurde
von Ww. de Werff und vier Söhnen bewirtschaftet. Die Brüder
Bernhard, Theodor und Johann
wurden gleich eingezogen. Nach
einiger Zeit wollte auch der verbliebe Sohn Hinrich offenbar dem
Vaterland dienen und zog in den
Krieg. Die Mutter Antje war natürlich allein nicht in der Lage, den
Hof weiterzuführen Sie. wandte
sich an den damaligen Bürgermeister Buhs.
Die Kirchenvorsteher der Heseler
Kirche mussten die kleine Glocke
im Kirchturm abgeben, weigerten
sich allerdings erfolgreich mit Eingaben und Fristverlängerung, auch die
Kupferbedeckung der Turmspitze
für den Kriegseinsatz abzubauen.
Bereits 1915 wurden die Pfarrer
in den Dörfern aufgefordert, für
Kriegsanleihen zu werben. Bürger gaben Geld und erhielten
als Gegenleistung eine Urkunde
mit dem festgelegten Zins. Mit
dieser Aktion kamen allein in
Hesel beträchtliche Summen zusammen. Die Kirchengemeinde
Hesel konnte bei 13 Gläubigern
54000 Mark sammeln. Der Heseler Müller Garrelt de Buhr, der
eine erhebliche Summe an Anleihen gezeichnet hatte, fiel in
Frankreich.
Auf Veranlassung
der Angehörigen wurde sein Sarg
nach Hesel überführt mit der Auflage, den Sarg nicht zu öffnen.
Jann Höfes
Theodor Höfes
Zu Hause bestand die Mutter
allerdings darauf, den Sarg zu
öffnen, weil sie wirklich sicher
sein wollte, dass auch ihr Sohn
im Sarg liege. Weil der Schmied
beim Öffnen des Sarges zitterte
und mit dem Hammer nicht den
Meißel traf, nahm ihm der Bruder das Werkzeug aus der Hand
und öffnete selbst den Sarg. Als
der Deckel ein wenig angehoben
wurde, erkannte man Garrelt an
dem Bart und an den Gesichtszügen und einer sagte: “He is`t,
maok wär dicht.“
euch mitteilen, dass ich noch
munter und gesund bin, was ich
auch von euch hoffe. Wir müssen
alle Tage marschieren, denn die
Russen gehen so schnell zurück,
dass wir sie gar nicht wiederkriegen. Es wird aber wohl bald zur
Entscheidung kommen. Es grüßt
euch euer Sohn Jann.“ Fünf Monate nach dem Brief war Jann tot,
ist er bei der Entscheidung, von
der er schreibt, gefallen. Friderike Höfes kam am 1. September
1939 durch einen kleinen Gartenpfad zur Nachbarsfamilie Hill, um
ihr den Beginn des 2. Weltkrieges
mitzuteilen. Dabei weinte sie heftig um ihre geliebten Söhne, ihren
Tod hat sie nie überwunden.
Die Nachricht vom Tode des Ehemanns oder der eigenen Kinder
löste in den Familien Betroffenheit und Schmerz aus. Mit besonderer Erschütterung müssen Familien den Tod von zwei Söhnen
empfunden haben. Beispielhaft
genannt werden sollen die Familien Bruns und Höfes. Geeske und
Fokke Bruns aus Kiefeld verloren
ihren Sohn Weert am 27.01.1917
und Jürgen am 04.10.1917 und
die Eheleute Friderike und Hinrich Höfes ihren Sohn Jann am
05.10.1915 und ihren Sohn Theodor am 11.03.1918. Jann hatte am
15. Mai 1915 an seine Eltern noch
eine Karte geschrieben mit folgendem Text: „Liebe Eltern, kann
Nach dem Kriege wurden in den
Dörfern Ehrenmale gebaut, um
der Kriegsteilnehmer und der Gefallenen zu gedenken. Insgesamt
sind vom Gebiet der heutigen
Samtgemeinde Hesel 162 Männer gefallen. Ein hoher Blutzoll,
den sie und wir zahlen mussten.
Quelle: Weßels, Beiträge zur
Geschichte des ostfriesischen
Geestdorfes Hesel
Text: Heiko Müller
Fotos: privat, Fam. Höfes
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Seite 11
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Weihnachtliche Klänge auf dem Dorfplatz
Hesel
Mitternachtsshopping in Leer
oder Weihnachtskonvoi in Moormerland? Die Konkurrenz war
groß. Gut 200 Heseler entschieden sich aber für das diesjährige
Adventssingen auf dem Heseler
Dorfplatz. Auch in diesem Jahr
hatte die Gemeinde Hesel am
Samstag vor dem 1. Advent wieder zum gemeinsamen Singen
eingeladen.
Die Baumschmückaktion des
Gewerbevereins lieferte dazu das
passende Ambiente. Die kleinen
geschmückten Weihnachtsbäume
verwandelten den Dorfplatz in einen heimeligen Tannenwald.
Der bunte Baumschmuck wurde
von Kindern aus der Krippe „Lüttje
Nüst, dem Kindergarten Hesel und
der Grundschule gebastelt. „Es ist
uns wichtig und eine Freude, diese schöne Idee zu unterstützen“,
erklärte Karina König, die stellvertretende Kindergartenleiterin.
Nach der Eröffnung durch den
Bürgermeister der Gemeinde
Hesel, Gerd Dählmann, sangen
die Heseler am wärmenden Feuer gemeinsam viele altbekannte
und neue Weihnachtslieder wie
„Oh Tannebaum“, „Ihr Kinderlein kommet“ oder „In der Weihnachtsbäckerei“.
Der Schulchor unter der Leitung
von Jane Eich unterstützte dabei
kräftig. Das Gedicht vom Bratapfel kannten sicher noch viele Heseler aus ihrer Kindheit. Der Schulchor präsentierte es an diesem
Abend neben anderen Liedern in
einem neuen Gewand – als Adventslied.
Begleitet wurden die kleinen und
großen Adventssänger vom Posaunenchor der ev. Liudgerigemeinde in Hesel unter der Leitung
von Johann Berghaus trotz eisiger Kälte.
Tipps für das Weihnachtsmenü
erhielten die Sangesfreudigen
von Hilka de Groot. Ihre Geschichte über ein Ehepaar, das
sich zum Weihnachtsessen eine
selbst gezogene Gans gönnen
wollte, letztlich diese aber, aus
Liebe zum Tier, vom Speiseplan
strich, hat vielleicht den einen
oder anderen Speiseplan für das
anstehende Weihnachtsfest noch
umgeworfen.
Der Ostwind hat es tatsächlich
geschafft, dass an diesem Abend
auch der Nikolaus, in Person
von Rüdiger Böhlhoff, noch mit
seinem Schwarzen Piet vorbeikam. Im Gefolge auch drei seiner goldenen Engel. Die Kinder
hatten schon kräftig geübt, und
so konnten sie dem Nikolaus ein
wunderbares „Niklaus komm in
unser Haus“ vorsingen. Der Nikolaus bedankte sich mit einer
Kleinigkeit aus dem großen Nikolaussack dafür.
Für wärmenden Punsch, Kuchen
und Würstchen sorgten Mitglieder des Schulfördervereins der
Grundschule Hesel e.V. und die
Jugendfeuerwehr Hesel.
Unterstützt von Gemeinderatsmitgliedern sowie den genannten Vereinen, Bürgerinnen und
Bürgern, hat Melanie Nonte dieses voradventliche Treffen für die
Gemeinde Hesel organisiert und
moderiert. Der guten Zusammenarbeit sei an dieser Stelle allen
Mitwirkenden, Helfern und Spendern vor und hinter den Kulissen
gedankt.
Ein herzliches Dankeschön geht
auch an die Bürgerinnen und
Bürger für ihr Kommen trotz der
Eiseskälte!
Text: Melanie Nonte
Seite 12
Januar 2015
DIE EHEMALIGEN FRIESISCHEN HEFE- UND SPIRITUSWERKE IM GESCHICHTLICHEN RÜCKBLICK
Schon vor über 100 Jahren wurde
Hesel Industriestandort
Hesel
Wenn in diesen Tagen aus Sicherheitsgründen der Fabrikschornstein der ehemaligen „Friesischen Hefe- und Spirituswerke“
in Hesel abgetragen wird, so verschwindet damit ein markantes
sichtbares Zeichen eines Industriedenkmals aus dem späten 19.
Jahrhundert, welches zumindest
in seiner äußeren Hülle über alle
Zeitläufe und Widernisse hinweg
bis heute erhalten geblieben ist.
Vor diesem Hintergrund erscheint
es angebracht, einen Rückblick
über die Entstehung und Historie
dieses Unternehmens zu geben,
das zu einer Zeit entstand, als
Hesel noch ein stilles Geestbauerndorf und nicht der zentrale
Wirtschaftsstandort in der Mitte
Ostfrieslands war, als der es sich
heute präsentiert.
Die Gründung der Heseler Fabrik,
die später einem Ortsteil den Namen gab, geht auf die Gründung
des Norders Fiepko ten Doornkaat Koolman und die Brüder
Hermann und Gerhard Brouer
zurück, deren Eltern bereits seit
1877 in der Wörde in Leer eine
“Korn-Genever-Fabrik“ betrieben.
Das markante, mit Zinnen bekrönte Gebäude in direkter Lage zum
Handelshafen, ging später in den
Besitz der Getreidefirma Kromminga über und wird heute als
Wohngebäude genutzt. Koolman
und Brouer produzierten neben
Korn, Genever und Likören auch
Mineralwasser und Essig und genossen für ihre Produkte ein solches Ansehen, dass sie sich 1888
mit ihren Produkten sogar auf
der Weltausstellung in Melbourne
präsentierten und auf Messen mit
Medaillen ausgezeichnet wurden.
Die Brouers waren sehr einflussreich: Wie schon sein Vater war
Hermann Brouer dänischer Konsul, während sein Bruder Gerhard
als lebenslang gewählter Senator
die Geschicke der in jenen Jahren
so wirtschaftlich prosperierenden
Stadt mitbestimmte.
Obwohl ten Doornkaat Koolman
bereits früh aus dem Unternehmen ausschied, behielt dieses
seinen Namen bei. 1897 wurde
in Hesel die „Presshefe- und Spiritus-Fabrik Hesel der Koolman
und Brouer G.m.b.H.“gegründet.
Die landwirtschaftliche Brennerei
mit angeschlossener Hefefabrik
produzierte nach dem weniger
aufwendigen Wiener Produktionsverfahren zu einer Zeit, als
andere Hersteller bereits zum
Lufthefe-Fabrikationsverfahren
auf der Basis von Melasse übergegangen waren. Als wichtigste
Rohstoffe für die Herstellung von
Hefe aus Getreide benötigte man
Roggen, Gerste, Mais, Kartoffeln
und Malz, der in einer eigenen
Mälzerei gewonnen wurde. Malz
war ein wichtiger Zusatz für die
Hefe- und Spiritusproduktion.
Neben dem Getreidespiritus wurde auch aus Mais und Kartoffeln
Spiritus hergestellt.
Es waren unternehmerische Erwägungen, die die beiden Leeraner Unternehmer bewogen, in
der Abgeschiedenheit zwischen
Holtland und Hesel die Industrieanlage zu errichten: So brachte
die Verteilung der Branntweinproduktion auf zwei Betriebe steuerliche Vorteile.
Die Herstellung von Hefe, die im
Leeraner Betrieb nicht erfolgte,
war angesichts des gewaltigen
Anstiegs des Weizenmehlverbrauchs angesagt. Daneben
konnte das für die Brennerei
benötigte Getreide auf den umliegenden Gasten angebaut werden und die bei der Produktion
von Alkohol und Hefe anfallende
Schlempe mit ihrem hohen Eiweiß- und Stickstoffgehalt eignete sich gut als Viehmastfutter.
Infolgedessen wurde ein landwirtschaftlicher Betrieb angegliedert, der sich auf einer Fläche von
60 ha beiderseits der Landstraße
ausdehnte. Es war unkultiviertes
Brach- und Heideland. Arbeitskräfte waren genügend vorhanden und die Lage an der Chaussee war ideal, zumal ein paar
Jahre später auch die Kleinbahnstrecke nach Aurich entstand, an
deren Planung Brouer aktiv mit
dem Ergebnis beteiligt war, dass
die neu errichtete Fabrik einen
eigenen Gleisanschluss „Bahnhof
Hesel-Fabrik“ erhielt. Dieser war
wichtig, um den Antransport der
Rohstoffe und den Versand der
empfindlichen Hefe zu beschleunigen. Konsul Brouer erwirkte von
Beginn an besondere Konditionen für sein Unternehmen.
Brouer war ein wichtiger Arbeitgeber für die armen Kolonisten von
Nücke, Klein-Hesel und Kiefeld,
bei denen häufig auch auswärtige
Arbeiter in Kost und Logis lebten.
Am Bau dieses großen Projektes
waren viele auswärtige Arbeiter,
vornehmlich Schornsteinbauer,
beschäftigt. In einer Arbeitsordnung aus dem Jahre 1905 war
eine Regelarbeitszeit von 60
Wochenstunden festgelegt, die
sich in den 30er Jahren auf 48
Stunden reduzierte. Mit der Errichtung eines langen, auch heute noch bestehenden Gebäudes
mit
Fabrikarbeiterwohnungen,
rückte eine bis dahin ungewohnte Wohnform ins Blickfeld der bis
dahin von eingesessenen Bauern
bestimmten Dorfgemeinschaft.
Es sorgte denn auch für Aufruhr,
als bereits 1904 der Fabrikarbeiter Johann Janssen Eden in den
Heseler Gemeinderat gewählt
wurde. Der Betrieb beschäftigte
damals zwischen 30 und 40 Arbeitskräfte, die überwiegend aus
Hesel und Holtland kamen und
die eine starke Bindung an das
Unternehmen auszeichnete. Über
viele Jahrzehnte bestand ein gutes Einvernehmen zwischen Geschäftsführung und Belegschaft,
für die „die Fabrik“, wie der Volksmund sie nannte, ein wichtiger
Arbeitgeber war. Hier eröffnete
sich den Kolonisten eine regelmäßige Einnahmequelle, musste
man sich doch vorher als Knecht
oder Tagelöhner verdingen.
Die Verwaltung der Heseler Fabrik
erfolgte in den ersten 40 Jahren
ihres Bestehens von Leer aus. Allen Unkenrufen zum Trotz bestand
das Unternehmen den stark umkämpften Hefemarkt und konnte
seinen Umsatz bis zum Einbruch
des Ersten Weltkrieges verfünf-
fachen. Die großen Investitionen
sollten sich durch Eintritt in das
nationale Syndikat der Hefeproduzenten 1909 amortisieren; denn
so waren Absatz und Preise gesichert. Veränderungen traten nach
dem 1. Weltkrieg ein als infolge
des erlassenen Branntweinmonopolgesetzes der Leeraner Betrieb
eingestellt wurde und in Hesel die
Hefeherstellung von Getreide auf
Melasse, einem Abfallprodukt der
Zuckerindustrie, umgestellt wurde. Fortan stand die Hefeproduktion im Mittelpunkt. Infolgedessen
wurde die Mälzerei aufgelöst. Die
nunmehr betriebene gewerbliche
Brennerei zur Verarbeitung der
Melasse bildete mit der Hefefabrik
eine Einheit. Die landwirtschaftliche Brennerei produzierte keine
Hefe mehr und arbeitete nur noch
saisonweise. Der Trinkbranntwein
wurde nicht mehr selbst hergestellt, sondern von der Reichsmonopolverwaltung bezogen.
Die zum Unternehmen gehörende
Landwirtschaft wurde wie die auf
der gegenüberliegenden Straßenseite gegründete Gärtnerei als
Nebenbetrieb geführt. Besonders
Gerhard Brouer war der Landwirtschaft und insbesondere der Pferdezucht verbunden. Neben der
Aufstallung von eigenem Vieh versorgte man auch Pensionsmastvieh anderer, zumeist kleinerer
Landwirte. Auf dem ursprünglich
unfruchtbaren Heideland wurden
Roggen, Hafer, aber auch Bohnen
und Erbsen angebaut.
Nach Kriegsende wurde seit 1920
der Betrieb laufend vergrößert
und modernisiert. Eine wesentliche Veränderung in der Besitzstruktur trat ein, als es 1925 zur
Gründung einer Genossenschaft
für Hefeerzeugung mit 27 selbstständigen Bäckern kam, denen
sich später viele hundert Bäcker
aus Bremen, Bremerhaven und
Ostfriesland anschlossen und als
Anteilseigner Anteile an der Firma Koolman & Brouer erwarben.
Im Zuge der Weltwirtschaftskrise 1928 wurde die Bäckergenossenschaft alleinige Inhaberin
des Unternehmens. Die Brüder
Brouer hingegen blieben ihm als
Geschäftsführer erhalten. Die Bäcker hatten vorrangig Interesse an
der Sicherung der Hefelieferung
zum Selbstkostenpreis. Natürlich
wurde auch bei Berufskollegen
moralischer Druck ausgeübt, die
einzige sich im Besitz der Bäcker
befindliche deutsche Hefefabrik
zu unterstützen. Angesichts des
harten Wettbewerbs musste das
weite Absatzgebiet, das von der
Nordseeküste bis in Münsterland reichte und zu dem auch die
Bremer und Bremerhavener Bäcker zählten, durch persönliche
Ansprache betreut werden. Die
Januar 2015
zeitaufwendige Auslieferung der
Hefe an die Bäckereien übernahmen Hefeverteiler.
Während der Prokurist Boelsen
das Unternehmen faktisch führte,
vertrat Konsul Brouer das Unternehmen weltläufig nach außen.
Er verfügte über die notwendigen
Kontakte in Wirtschaft und Politik.
Sein Bruder Gerhard hatte den besseren Einblick ins Unternehmen.
Anders als in der Anfangszeit war
die Produktion von Spirituosen
ein Nebengeschäft geworden.
Von der Reichsmonopolverwaltung wurden jährlich etwa 10 000
Liter Trinkbranntwein bezogen.
Neben der Hausmarke „Koolman“ wurde Weinbrand, Weinbrandverschnitt, Wacholdergenever und der Magenbitter „Alter
Schwede“ vor allem an Gastwirtschaften vertrieben. Zum großen
Teil geschah dies in Korbflaschen
oder kleinen Fässern, weniger in
kleinen Gebinden.
Nachdem im Zuge der Weltwirtschaftskrise das Hefekartell auseinanderbrach und erneut ein gnadenloser Preiswettbewerb einsetzte,
war Konsul Brouer 1932 in Berlin
als Mitglied des Hefe-Industrievereins stark darum bemüht, ein neues Kartell zu schmieden. Nur unter
Beachtung fester Preisabsprachen
war die Existenz der kleinen Heseler
Fabrik gesichert. In diesen schweren Zeiten zahlte sich die genossenschaftliche Besitzstruktur aus, und
doch verlor man in jenen Jahren die
Emder und Norderneyer Bäcker als
Kunden. Vor diesem Hintergrund
war es für das Unternehmen von
existenziellem Interesse, das nach
der Machtergreifung 1933 Preise
und Produktionsquoten festgelegt wurden. Immer wieder geriet
Konsul Brouer mit Vertretern der
neuen Machthaber in Konflikt. Der
Prokurist Traumann wurde zeitwei-
Seite 13
lig in Schutzhaft genommen und
kam durch persönliche Intervention
Brouers beim Regierungspräsidenten in Aurich frei. Unter den Bedingungen einer Diktatur gradlinig die
Interessen des Betriebes trotz erheblicher Konfliktfelder aufrechtzuerhalten, erforderte diplomatisches
Geschick und war vor allem der
Persönlichkeit Brouers geschuldet. Die Position Brouers war aber
sicherlich auch dadurch gefestigt, dass das Unternehmen in der
Kriegszeit kriegswichtigen Rohalkohol produzierte, der an die IG Farben abgeliefert werden musste.
Mit dem Ausscheiden der Brüder Brouer 1937 wurden die alte
Firma liquidiert und das Kapital
auf die Genossenschaft für Hefebeschaffung als alleinige Gesellschafterin übertragen. Seit dieser
Zeit firmierte die Fabrik unter
dem Namen „Friesische Hefeund Spirituswerke“ und blieb
bis 1991 im Besitz der Genossenschaft der Bäcker. Auch die
Verwaltung verzog nach Hesel,
wo seit den 20er Jahren bis 1964
Dr. Kühling als Direktor die Fabrik
leitete. Bis 1973 konnte der Betrieb ohne Turbulenzen aufrecht
erhalten werden. Die Bäckergenossenschaft hatte den Vorteil,
das unternehmerische Risiko auf
viele Schultern zu verteilen und
gleichzeitig den stetigen Absatz
der Hefe zu günstigen Preisen
für die Genossen zu sichern. Die
Produktion von Alkohol war nicht
so entscheidend.
Erst als in der Ölkrise die Energiekosten drastisch anstiegen,
sich die Melassepreise bei gleichbleibenden Preisen für die Hefe
erhöhten und die sich seit den
30er Jahren abzeichnenden Probleme der Abwasserentsorgung
zu einer existenzgefährdenden
Frage der Hefefabrik wurden,
setzte eine Entwicklung ein, die
in den letzten 20 Jahren vor der
endgültigen Schließung im Jahre 1994 von vielen Rückschlägen
gekennzeichnet war. Mittlerweile
war aus der äußerlich unveränderten Fabrikanlage aus der Jahrhundertwende der kleinste deutsche
Hefeanbieter am Markt geworden.
Es war das Verdienst des Bäckermeisters Ludwig Dirks aus Loga,
den Betrieb als Geschäftsführer
in schwierigem Fahrwasser zu
halten. Große Probleme traten
auf, als im Zuge der EG-Harmonisierung billige französische Hefe
auf den Markt kam, die durch das
offensive Vorgehen der deutschen
Hersteller abgewehrt werden
konnte. Noch schwerwiegender
wirkten die Brennrechte der dänischen Großbrennereien, was letztendlich zu einer 60prozentigen
Reduzierung der Brennrechte in
Hesel führte. Gleichzeitig bröckelte der Spirituosenmarkt ab.
Seit den 70er Jahren reagierten
Bevölkerung und Politik zunehmend sensibel auf Umweltbelastungen, die von den Hefe- und
Spirituswerken ausgingen. Man
fürchtete, dass die Aufbringung der
stark eiweiß- und stickstoffhaltigen
Abwässer die Böden mit einer hohen Nitratkonzentration belasten
würde. Deshalb musste die Firma
Abwasser-Sammelbecken und vier
Peilbrunnen bauen und weitere
Flächen zur Verregnung anpachten. Große Umsatzverluste gab
es durch die Halbierung der Zahl
der Genossen und den Absprung
eines Großabnehmers, der 50 %
der Produktion abnahm. Qualitätsverluste der Hefe, nicht enden
wollende Schwierigkeiten bei der
Inbetriebnahme eines neuen Fermenters und das Zurückschrecken
der noch verbliebenen Genossen
vor immer neuen Investitionen bedeuteten letztendlich das Aus eines Unternehmens, das rund 100
Jahre Industriegeschichte schrieb.
Die verbliebenen Anteilseigner
hatten nur noch das Ziel, ohne
Verluste den Betrieb aufzulösen.
Dabei kam ihnen zugute, dass
die Brennrechte einen erheblichen Wert darstellten. Nachdem
ein hiesiger Spirituosenfabrikant
das Unternehmen erwarb und
gedachte, die Produktion in Hesel mit erheblichen Investitionen
zu konzentrieren, kam gerade bei
den Betriebsangehörigen große
Hoffnung auf, den Arbeitsplatz
behalten zu können. Doch diese
Pläne wurden ad acta gelegt, als
am bisherigen Firmensitz kurzfristig eine stillgelegte Molkerei
erworben werden konnte. Einen
großen Teil der zur Hefefabrik
gehörenden Ländereien kaufte die Gemeinde Hesel, die ein
Gewerbe- und Industriegebiet
erschloss, dessen Betriebe vielen Menschen der weiteren Umgebung Arbeit geben. Vielleicht
könnte man in diesem Gebiet mit
einem Straßennamen an den Industriepionier Brouer erinnern.
Wir als Heseler freuen uns, dass
das alte Gemäuer eine neue Nutzung erfuhr und damit als ortsbildprägendes Gebäude erhalten
geblieben ist. In der Rückschau
mag es mancher bedauern, dass
er kein Andenken durch den Kauf
eines Paketes Friesen-Hefe, einer
Flasche Silbermöwe oder Heseler
Nonnenwassers in einem Geschäft
der Umgebung erworben hat.
Text: Onno M. Folkerts
(Grundlage des Artikels sind die „Beiträge zur Geschichte des Ostfriesischen
Geestdorfes Hesel“ von Paul Wessels.
Die Chronik ist zur Vertiefung sehr zu
empfehlen und bei der Buchhandlung
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Euro erhältlich.)
Mit solchen Rechnungsbriefköpfen präsentierten sich damalige Unternehmer gerne Kunden und Lieferanten. Nicht selten wurden dabei die Betriebsanlagen imposanter als in
Wirklichkeit dargestellt.
Bild: Stadtarchiv Leer
Seite 14
Januar 2015
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Malwettbewerb
Hesel
Anlässlich des Erntedankfestes in
Hesel fand in der Rosen Apotheke ein Malwettbewerb für Kinder
statt.
Jedes Kind bekam eine kleine
Überraschung, und alle Bilder
wurden im Schaufenster ausgestellt. Unter allen Künstlern wurde dann ein Gutschein von der
Spielfarm in Leer verlost. Glücklicher Gewinner war Jonas Bleeker
(Foto).
VOM ZUCKERHUT ZUM AYERS ROCK
Ostfriesische Grüße weltweit
Orten oder mit spannenden Motiven erhalten“, so Katrin Rodrian, Leiterin der Kulturagentur.
„So fehlen uns noch Motive
aus Korea, Bilder aus der Karibik oder aus den Tiefen des
Meeres“, so Rodrian. Alle eingesandten Motive werden auf
der Webseite der Ostfriesischen
Landschaft veröffentlicht (http://
www.ostfriesischelandschaft.
de/492.html).
Ferienzeit:
Aufkleber-Aktion
„Friesische Freiheit“ geht ins
fünfte Jahr
Ostfriesland/OFL
Wenn Arno Ulrichs von der Industrie- und Handelskammer
für Ostfriesland und Papenburg
im fernen Australien am Ayers
Rock ausgerechnet an der Stelle
steht, an der William und Kate
ebenfalls vor Kurzem posierten,
dann hat der Ostfriese offenbar
sein Zuhause im Herzen und
sendet kurzerhand per Handy
Friesische Freiheitsgrüße an seine Heimat.
Ähnlich machte es Onno Denekas aus Timmel, der sich vor
seiner Reise nach Israel eigens
einen Aufkleber mit dem Motiv
des inzwischen weithin bekannten Autobahnschildes zur Friesischen Freiheit besorgte und mit
ins Reisegepäck nahm. Es dauerte nicht lange, da erreichten
seine Grüße aus Jerusalem, aufgenommen vor dem Felsendom,
seine Freunde und die Ostfriesische Landschaft.
Die Aktion „Friesische Freiheit
weltweit“, 2009 ausgedacht und
initiiert von der Kulturagentur
der Ostfriesischen Landschaft,
findet nach wie vor viele neue
Freunde – Ostfriesen sowieso,
aber auch viele Liebhaber der
Küsterregion.
Aufgrund des stetigen Zuspruchs nach den Autoaufklebern hat die Ostfriesische
Landschaft jetzt eine Neuauflage drucken lassen. „Wir hoffen
natürlich, dass wir auch in den
nächsten Sommerferien wieder
Fotogrüße von ungewöhnlichen
„Eala Frya Fresena“ – Seid gegrüßt ihr freien Friesen
Die „Friesische Freiheit“ gilt bis
heute als die Besonderheit Ostfrieslands. Im Mittelalter war
sie ein einzigartiges Modell im
Gegensatz zur feudalen Gesellschaftsstruktur des übrigen Europa. Ein Privileg, das sich bis in
diese Tage in dem charakteristischen Merkmal von Land und
Leuten widerspiegelt. Die bäuerlichen Landesgemeinden entwickelten Strategien zur Verteidigung der Friesischen Freiheit
und schufen ihr eigenes Rechtssystem. Der Upstalsboom bei
Aurich ist ihr alter Versammlungsort und gilt als das Symbol
der Friesischen Freiheit.
Text: Karin Rodrian
Januar 2015
Seite 15
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Alarmübung des THW im Heseler Wald
Hesel
Im Rahmen einer Alarmübung
im Heseler Wald wurde der
THW Ortsverband Leer am
13.11.2014 alarmiert. Ziel der
Übung war eine Personensuche von Opfern eines Heißluftballonabsturzes. Nach einer
entsprechenden Ausleuchtung
der Schadensstelle konnte die
Personensuche erfolgreich abgeschlossen werden.
Alles ist stockdunkel - man
sieht die eigene Hand kaum vor
den Augen, als die Einsatzfahrzeuge des Technischen Hilfswerkes (THW) in Hesel beim
Silbersee in den Heseler Wald ein-
fahren. Am Donnerstagabend um
18:31 Uhr wurden die Helfer des
Leeraner THW-Ortsverbandes zu
einer Personensuche alarmiert.
Es handelte sich dabei um eine
Übung zur Feststellung der Einsatzbereitschaft.
Im Übungsszenario war ein Heißluftballon im Heseler Wald abgestürzt. Die Einsatzkräfte hatten
die Aufgabe die Unfallstelle nach
verletzten Personen abzusuchen und diese zu bergen. Keine
leichte Aufgabe, da aufgrund der
Dunkelheit das weitläufige Gelände kaum zu erkennen war. Aus
diesem Grund wurde zunächst
durch die 2. Bergungsgruppe für
eine ordentliche Ausleuchtung
der Schadensstelle gesorgt. Ne-
ben dem Lichtmast mit neun Halogenstrahlern wurden im Wald
mehrere Lichtquellen wie beispielsweise Beleuchtungsballons
die sog. Powermoons aufgestellt.
Ein Suchtrupp der Bergungsgruppen konnte recht schnell drei
Personen ausfindig machen. Bei
der Befragung der Verunfallten
ergab sich, dass noch zwei weitere Insassen des Heißluftballons
vermisst wurden. Damit die noch
fehlenden Personen möglichst
schnell aufgefunden werden können, entschied sich Gruppenführer Frank Zimmermann für eine
Flächensuche. Dabei haben je
zehn Helfer das Einsatzgebiet, im
Abstand von je drei Metern, systematisch abgesucht.
Zwei der Opfer waren verletzt und
mussten durch die Bergungshelfer mit Tragen durch das schwierige Gelände getragen werden.
Die Verletzten wurden dann an
den Arbeiter-Samariter-Bund zur
weiteren Behandlung übergeben.
Die Mitglieder des ASB hatten
auch die Verpflegung der Einsatzkräfte übernommen. Als Verletztendarsteller hatten Mitglieder
der Freiwilligen Feuerwehr Neukamperfehn ausgeholfen.
Ermöglicht wurde der Übungseinsatz durch die Unterstützung des
Revierförsters Gerd Dählmann
von den Niedersächsischen Landesforsten.
Seite 16
Januar 2015
VERLEIHUNG DER FELIX-PLAKETTE AM JUBILÄUMSTAG
40 Jahre Kindergarten Hesel
Übergabe der Urkunde und der Felixplakette (in der Mitte von links nach rechts: Jan Stickfort (Kassenwart des Ostfr. Sängerbundes), Anita Arians (Felixbeauftrage des Ostfr.
Sängerbundes), Uwe Themann (Samtgemeindebürgermeister), Ruth Wagenfeld (Leiterin des Kindergartens Hesel).
Hesel
Der Kindergarten Hesel besteht
seit 40 Jahren, am 08.12.1980,
vor 34 Jahren wurde der Neubau des jetzigen Kindergartens
bezogen. Am Jubiläumstag, dem
08.12.2014, fand im Rahmen einer kleinen Feierstunde die Verleihung der Felix-Plakette durch
den Deutschen Chorverband
statt.
Die Auszeichnung besteht aus
einer Urkunde und einem Email-
leschild, das an der Außenwand
des Kindergartens angebracht
wird. Es wird an Kindergärten mit
einer guten sängerischen Frühausbildung verliehen, bei der
neben dem Gesang auch auf die
richtige Tonhöhe geachtet wird,
und es müssen auch Lieder aus
anderen Ländern und Kulturkreisen gesungen werden. Die Kinder
sollen sich zur Musik bewegen
und Klanginstrumente, wie Trommeln, Flöten usw. spielen. Vor der
Verleihung findet eine Begutachtung durch die Felixbeauftrage
des Ostfriesischen Sängerbundes, Frau Anita Arians, statt. Ver-
geben wird die Medaille jeweils
für 3 Jahre, danach erfolgt eine
erneute Überprüfung. Der Kindergarten Hesel hat diese Plakette
am Montag zum 3. Mal erhalten.
2014 wurden in Ostfriesland bereits 13 Kindergärten mit dem
Gütesiegel ausgezeichnet.
Zur Verleihung der Auszeichnung
hatten sich 30 Eltern und 75 Kindergartenkinder im Sportraum
des Kindergartens eingefunden.
Nach dem Begrüßungslied „Ich
will euch begrüßen“ durch die
Kinder, welches in Hoch- und
in Plattdeutsch gesungen wur-
de, hat Frau Arians die Plakette
und die vom Präsidenten des
Deutschen Chorverbundes, Dr.
Henning Scharf, in Berlin unterzeichnete Urkunde an die Kindergartenleiterin, Frau Ruth Wagenfeld, übergeben. Sie wies dabei
auf die besondere Bedeutung der
Lernphase der Kinder im Alter
von 3 bis 13 Jahren hin, in dem
die Weichen für das Leben gestellt werden. Der Gesang stärkt
dabei insbesondere auch das
Gefühl des Zusammenseins der
Kinder.
Samtgemeindebürgermeister
Uwe Themann drückte seinen
Die Kinder singen.
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außergewöhnlichen Stolz über
diese Preisverleihung aus und
beglückwünschte die Kinder zu
dieser Auszeichnung. Er bedankte sich auch bei den Kindergartenmitarbeitern und den Eltern,
denen er empfahl, auch zu Hause mit den Kindern zu singen. Er
gestand, dass er leider nie einen
Kindergarten besuchen konnte,
und dass er im Singen nie besonders gut war.
Die kleine Jubiläumsfeier wurde
zur großen Freude der Kinder
durch den Auftritt des Zauberers
PINKO, Ingo Kleen, abgerundet,
der es in besonderem Maße verstand, die Kinder zu unterhalten
und sie in seine Show der großen
Überraschungen einzubeziehen.
Januar 2015
Seite 17
„DE URIGE WEERTSHUUS“
Holtlander Spoeldeel
Holtland
„De urige Weertshuus“ - ein
Lustspiel in 3 Akten nach einer
Idee von Ilse Kaster, welches
am 6., 7. und 8. Februar 2015
im Dorfgemeinschaftshaus zu
Holtland uraufgeführt wird. Weitere Stationen sind der 13. und
14. Februar 2015 im Dorfgemeinschaftshaus in Akelsbarg,
am 20. und 21. Februar 2015 im
Dorfgemeinschaftshaus in Firrel,
am 27. Februar und 28. Februar
2015 im Fehnhuus in Beningafehn, 7. März 2015 im Dorfgemeinschaftshaus Nortmoor und
am 27. und 28. März 2015 im
Jägerstübchen in Brinkum. Einzelheiten zum Kartenvorverkauf
finden Sie hier:
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Inhalt des Stückes
„De urige Weertshuus“: Alma,
die Frau des Wirtes Friederich
muss sich zur Zeit alleine um
das Wirtshaus kümmern, da
Friederich auf Reisen ist. Mit
der Zeit wird es Alma zu viel
und sie beschließt, einiges zu
verändern, was die Bewirtung
ihrer Gäste und Stammkunden
angeht - und das bleibt nicht
ohne Folgen. Ganz besonders
Almas Stammkundschaft leidet sehr unter der Abwesenheit
Friederichs und den eingeführten Neuerungen. Somit ist es
nicht verwunderlich, dass es
hin und wieder zu Streitigkeiten
zwischen Alma und ihren Gästen kommt. Aber nicht nur im
Wirtshaus hängt der Haussegen schief, auch privat hat Alma
einiges zu leisten. Selbstverständlich versuchen ihre Nachbarn ihr mit ihren Problemen zu
helfen, was aber nicht wirklich
funktioniert und für einige Turbulenzen sorgt. Mehr wird an
dieser Stelle nicht verraten, was
wir aber sagen können ist - es
wird wie immer ein Angriff auf
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HESELER KOMITEE „DEN KINDERN VON TSCHERNOBYL
E. V.“ STELLT DIE ARBEIT ZUM JAHRESENDE EIN
Riesiger Dank an
alle Unterstützer
Hesel
Mit dem Jahresende 2014 stellt
der Verein die Erholungsaktionen für Tschernobyl-Kinder
endgültig ein. Die Mitgliederversammlung hat auf dem letzten
Treffen Ende November den Beschluss gefasst und Günther E.
Weers als Vorsitzenden mit der
Abwicklung der Vereinsauflösung beauftragt.
Mehrere Gründe haben unter
anderem dazu geführt:
1. Der Verein fand immer weniger Gasteltern, die bereit waren, die Tschernobyl-Kinder
für vier Wochen aufzunehmen. 2013 bei der letzten Erholungsmaßnahme waren es
vier Gasteltern.
2. Die Spendengelder hatten
eine rückläufige Entwicklung,
obwohl alle Erholungsmaßnahmen ausreichend finanziert wurden.
3. Die Vorstandsmitglieder sind
alle älter geworden, die meisten waren seit der Gründung
des Vereins und davor seit
dem Herbst 1993 dabei.
4. Die Auflagen für die VisaAbwicklung sind immer komplexer geworden. Ab 2015
müssen die Kinder einen
Fingerabdruck bei den VisaAnträgen leisten.
Der Vorstand ist rückblickend mit
der über 20-jährigen Arbeit sehr
zufrieden über die bisherigen Erholungsaktionen. Weit über 800
Tschernobylkinder und -jugendliche waren in Hesel und umzu zur
Erholung. Alle Gasteltern haben
sehr positiv mitgewirkt, damit die
Kinder und Jugendlichen eine
überwiegend vierwöchige Erholung mit positiven Auswirkungen
auf ihr Immunsystem genießen
konnten.
Große Unterstützung erfuhr der
Verein von der Gemeinde und
Samtgemeinde Hesel und den
hiesigen Kirchen, ebenso von
zahlreichen Spendern und Gasteltern, die sich sehr engagiert
einbrachten.
Dafür möchte der Vorstand des
Vereins ganz herzlich danken ohne ihre Hilfe wäre diese Arbeit
nicht möglich gewesen.
Günther E. Weers
Vorsitzender Heseler Komitee
Den Kindern von Tschernobyl e. V.
9. Dezember 2014
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Seite 18
Januar 2015
FÜNF JAHRE NACH ORKAN IM HESELER WALD
Revierförster zieht Bilanz
Hesel
Vielen Heselern ist der Morgen des
28. Mai 2009 vermutlich noch in besonderer Erinnerung. Ein örtliches
Unwetter versetzte die Bewohner
unseres Dorfes in Schrecken.
Orkanböen und tornadoartige
Windhosen durchzogen das Gemeindegebiet und den Heseler Wald
in bisher unbekanntem Ausmaß.
Gebäudeschäden und unzählige
umgestürzte Bäume an den Straßen machten einen Dauereinsatz
unserer Freiwilligen Feuerwehren
von Südwesten seinen verheerenden Weg“, erinnert sich Revierförster Gerd Dählmann.
Über 100 Jahre alte Kiefern, 35 m
hohe Douglasien, selbst meterdicke Eichen und Buchen wurden
entwurzelt oder in einigen Metern
über dem Boden abgebrochen.
Auch das Forsthaus wurde in Mitleidenschaft gezogen. Eine 20 m
hohe Linde stürzte auf das Dach
der Försterei.
„Insgesamt“, so berichtet Dählmann, „fielen bei den anschließenden Aufräumarbeiten über 3.000
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galt, die notwendige öffentliche
Sicherheit und Ordnung schnell
wiederherzustellen.
Etliche Straßen waren versperrt,
der Schulbusverkehr kam zum
Erliegen, und ein genereller Schulausfall wurde verkündet.
Der nur 30-minütige Sturm wütete
auch auf vielen Wallhecken innerhalb unseres Gemeindegebietes.
Besonders betroffen war aber der
520 ha große Heseler Wald.
Auf einer Schneise von etwa 500
m Breite und etwa 1.500 m Länge
wurde das größte zusammenhängende Waldgebiet im Landkreis
Leer heimgesucht. „Der Orkan zog
Kubikmeter Holz an.“ Die Forstwirte Andreas Müller und Helmuth
Weber waren bis in den Hochsommer mit den zum Teil gefährlichen
Aufräumarbeiten der Windwurfaufarbeitung befasst.
Helmuth Weber, mittlerweile im
Ruhestand befindlicher Vorarbeiter
der Revierförsterei Kloster-Barthe,
erinnert sich: „Am Morgen, auf
dem täglichen Weg in den Wald,
fing der Sturm an zu toben. Meine Kollegen und ich flohen mit
unseren Fahrzeugen auf die freie
Wiese am Forsthaus um Schutz zu
suchen. Selbst die dicksten Bäume knickten hinter uns im Sekundentakt um. Der Sturm jagte uns
Forstwirte Helmuth Weber (links) und Andreas Müller.
Angst und Schrecken ein.“
Nach einigen Minuten klarte sich
zwar der Himmel auf, aber es bot
sich ein Bild der Verwüstung. Helmuth Weber erinnert sich noch
heute betroffen: “So ein dramatisches Ereignis habe ich in meinen
über 40 Berufsjahren im Wald nur
noch im großen Sturm von 1972
erlebt.“
Noch am selben Tag wurden
schwere Spezialmaschinen in
den Heseler Wald beordert. Diese
leisteten die notwendige Unterstützung, um zunächst die Waldwege von unzähligen Bäumen frei
zu räumen. Die Sicherheit für die
Waldbesucher sollte schnell wieder hergestellt werden.
In den folgenden Wochen wurden
von Helmut Weber und Andreas
Müller alle geschädigten Waldflächen aufgesucht, um die verwertbaren Bäume aufzuarbeiten.
Das Holz wurde zügig von den
geschädigten Waldflächen mit den
Spezialmaschinen an die Wegränder transportiert. „Die Borkenkäfer
hätten sonst alle umgestürzten
Fichten und Kiefern befallen und
damit auch noch die stehenden
gesunden Bäume gefährdet“, so
Revierförster Gerd Dählmann.
„Saubere Wirtschaft“ heißt ein solches Vorgehen in der Fachsprache
der Förster.
Um die Lücken im Heseler Wald
schnell wieder zu schließen, mussten im Folgejahr mehrere Hektar
Wald neu aufgeforstet werden.
Revierförster Gerd Dählmann
„Zur Wahrung einer nachhaltigen
Bewirtschaftung mussten im Jahr
2010 sofort 16.000 Bäume wie
Buchen, Eichen und Douglasien
auf sieben größeren geschädigten
Flächen im Heseler Wald gepflanzt
werden“, so Dählmann.
Fünf Jahre nach diesem Ereignis
kann eine erfreuliche Bilanz gezogen werden: Alle Anpflanzungen
sind prächtig gediehen, und aus
den kleinen Setzlingen sind meterhohe Jungpflanzen geworden. Die
Lücken haben sich geschlossen.
„An vielen Stellen hat sich die
Natur im Heseler Wald aber auch
selbst geholfen. Naturverjüngung
nennen die Förster diesen Segen
der Natur. Die natürliche Ansamung von Buchen, Tannen und
Douglasien hat uns auf vielen
sehr kleinen Windwurfflächen im
Wald geholfen, die wir somit gar
nicht bepflanzen brauchten. Eine
erstaunliche Regeneration und
Entwicklung ist zu beobachten“,
zeigt sich Revierförster Dählmann
beeindruckt.
Für die Entwicklung des Naturschutzes haben die Zerstörungen
des Sturmes auch ein Gutes hinterlassen. So wurden an ausgesuchten Stellen abgebrochene Eichen oder Buchen im Wald gezielt
belassen, um den Lebensraum
für Fledermäuse oder Höhlenbrüter wie Waldkauz und Spechte zu
verbessern. Diese besonderen Arten haben die neu entstandenen
Quartiere dankbar angenommen.
„Das Vorkommen hat erfreulich
zugenommen“, berichtet Dählmann zufrieden über die Beobachtungen in seinem Revier.
Text und Fotos: Gerd Dählmann
Januar 2015
Seite 19
REISE DER SENIORENGRUPPE HESEL AM 16. JUNI 2014 NACH HANNOVER
Planwagenfahrt und Hundevorführung
Hesel
Seit vielen Jahren fährt die Seniorengruppe Hesel mit Freunden
und Bekannten zu verschiedenen
Veranstaltungen.
Das Reiseunternehmen Wissmann, Uplengen-Hollen, leitete in
diesem Jahr die Reise.
Der mit 46 Personen fast voll be-
setzte Bus startete um 6:30 Uhr
vom Dorfplatz in Hesel. Nach
Ankunft in Hannover beim Unternehmen Wenatex (international
tätiges Unternehmen mit Hauptsitz in Salzburg) wurden zuerst
alle Reisenden mit Kaffee und
Brötchen versorgt.
Vorgestellt wurden neue Entwicklungsprodukte für höchsten
Schlafkomfort, nach dem Vorsatz
„Gut schlafen, besser leben“.
Nach dem zweistündigen Vortrag
wurde ein Mittagsimbiss gereicht.
Danach führte eine Planwagenfahrt an den Rand der Lüneburger
Heide. Bei einer Hundevorführung mit Border Collies wurden
Heidschnucken gehütet und die
Hunde mit wenigen Kommandos
von A nach B geschickt. Dies demonstrierte die besondere Leichtigkeit dieser Hütehunde.
Bevor die Rückfahrt nach Hesel
um ca. 17 Uhr startete, gab es
noch einmal Kaffee und Kuchen.
Es war, wie jedes Jahr, eine schöne und gelungene Reise.
Fotos: Kutzki, Schiekedanz
Text: Nanne Reiners
Seite 20
Januar 2015
Selbstversorgung vor 50 Jahren
Schweine schlachten war in Holtland ein Familienfest, konnte man doch zeigen, dass
genug zu Essen da ist.
Hesel
Bis in den Anfang der sechziger
Jahre des vorigen Jahrhunderts
versorgten sich die Familien
größtenteils mit den täglichen
Nahrungsmitteln aus ihren eigenen Gärten. Es wurde Gemüse
angebaut, und für Obstbäume
und Beerenbüsche fand man immer noch irgendeinen günstigen
Platz. Da nicht selten mehrere
Generationen in einem Haus lebten, lohnte es sich auch, wenn für
alle zusammen ein großer „Pott“
gekocht wurde, ganz abgesehen
von der Tatsache, dass man alles schmackhafter und gesünder
auf den Tisch bringen konnte, als
das nun heute mit vorgefertigter
Nahrung der Fall ist. Die Gärten
gaben mehr her, als sich in der
Saison verwerten lies. Vorräte
wurden in Gläser eingekocht und
eingekellert. Wenn man sich in
den Wintermonaten daraus versorgte, schmeckte einem das Essen eben doch besser.
Viele Häuser waren im Stil der
Bauernhäuser gebaut, in denen
man auch Haustiere halten konnte. Dies geschah artgerecht im
Gegensatz zur Massentierhaltung
heute. Bei den Landwirten war
dies ohnehin Standard. Wer sich,
wie es nicht selten war, für die Versorgung ein oder mehrere Schweine hielt, hatte im Stall hinreichend
Platz und für die Aufzucht bzw.
Fütterung
die
dazugehörige
Ackerfläche mit genug Platz für
die erforderlichen Früchte.
In der kalten Jahreszeit wurden
die im Sommer angesammelten
und konservierten Vorräte um
weitere ergänzt, die sich nunmehr
aus der Schlachtung der Tiere aus
den Stallungen ergaben. Während man Haustieren wie Hunden
und Katzen auch einen Namen
gab, war zu den Stalltieren keine
besondere Beziehung aufgebaut
worden. Wenn bei den gemästeten Schweinen vom Gewicht her
die nötige Schlachtreife gegeben
war, wurde der Hausschlachter
bestellt, der morgens pünktlich
begann, und für den dann auch
soweit alle vorbereitet war.
Dem mit dem Bolzenschussappa-
Hausschlachtung im von Mindenweg in Hesel
rat betäubten Schwein stach der
Schlachter in die Halsschlagader,
und das sofort herausschießende Blut wurde unter ständigem
Rühren in einer großen Schüssel
aufgefangen.
In unterfeuerten Kesseln stand
hinreichend heißes Wasser bereit,
um das getötete Tier in einem
speziellen Brühtrog zu säubern
und die Borsten zu entfernen.
Sodann stellte man mit vereinten
Kräften die Leiter mit der darauf
befestigten Sau zur Weiterverarbeitung an die Wand.
Hier wurde sie nun ausgenommen und dort bis zum Abend
zur Auskühlung stehen gelassen. Abends kam der Schlachter
wieder zurück, um das Tier zu
zerteilen und dem Geschmack
der Tierhalter entsprechens die
Würste zu bereiten. Die Gewürze dazu brachte er meistens mit.
Nicht selten waren damals in der
Küche an der Decke Vorrichtungen angebracht, an denen die
Mettwürste neben den Schinken
und Speckseiten zum Trocknen
in Leinenbeuteln aufgehängt wur-
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den. Die Vorräte zeigte man dem
Besuch, der sich oft in der Küche
aufhielt, ja auch gerne.
Da es zur damaligen Zeit noch
keine Gefriervorrichtungen gab,
wurden die Fleischteile mit oder
ohne Knochen in sogenannten
Einweckgläsern eingekocht, womit man sich dann je nach Bedarf
bediente.
Diese Vorratshaltung liegt indes
einige Jahre zurück. Wer allerdings heute die Gelegenheit dazu
hat, noch einmal einen Sonntagsbraten aus einer Hausschlachtung zu bekommen, der wird
beim Vergleich sicher feststellen,
dass der Geschmack eines Bratens aus der Massentierhaltung
heute ungeheuer gelitten hat.
Text: Rudolf Störmer
Fotos: Archiv Bernhard Leerhoff
Snirtjebraten
Zutaten:
1,5 kg schlachtfrisches Schweinefleisch (Nacken, Oberschale)
1-2 EL Salz
frisch gemahlener Pfeffer
2 EL Schmalz
500 g Zwiebeln
1 EL Mehl
3-4 EL Sahne
Zubereitung:
Das Fleisch in ca. 5 cm große Stücke
schneiden und mit viel Salz und Pfeffer würzen. Schmalz erhitzen und das
Fleisch darin von allen Seiten scharf anbraten. Die Zwiebel pellen und in Achtel
schneiden. Zwiebeln zum Fleisch geben
und goldbraun mit anbraten. Mit Wasser
ablöschen und bei mittlerer Hitze ca. 45
Minuten köcheln lassen.
Das Fleisch auf einer vorgewärmten
Platte anrichten. Die Soße mit in kaltem
Wasser angerührtem Mehl und Sahne
binden und dazu reichen.
Dazu reicht man Salzkartoffeln, Rotkohl, Rote Beete, eingelegte Gurken und
Kürbis. Rosenkohl und grüne Bohnen
schmecken ebenso gut dazu.
Dies ist eines der beliebtesten ostfriesischen Fleischgerichte und wurde früher
abends nach dem Schlachten gegessen.
Die Kinder aus dem Dorf bekamen nach
dem Schlachten eine kleine Brühwurst,
den „Pinkje“ (= kleiner Finger) geschenkt.
Januar 2015
Seite 21
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REVIERFÖRSTEREI KLOSTER-BARTHE KÜNDIGT FORSTARBEITEN AN
Holzernte im Heseler Wald
Hesel
Aufmerksame Waldbesucher haben bestimmt schon die Farbmarkierungen entlang des Waldrandes, direkt angrenzend an
Hesel, bemerkt. Hier soll ein etwa
100 m breiter Streifen entlang der
Friedewaldstraße und der Straße „Am Altenheim“ durchforstet
werden. Es werden schadhafte
Bäume entlang der öffentlichen
Wege entnommen, um die Verkehrssicherheit weiterhin zu gewährleisten.
„Bei dieser Maßnahme wird die
Grenze zwischen Siedlung und
Wald sinnvoll unter ökologischen
und ästhetischen Aspekten gestaltet“, so Revierförster Gerd
Dählmann. Der Waldrand stellt
einen wichtigen Lebensraum für
eine Vielzahl von Arten dar. Je
mehr Struktur durch Sträucher,
selbst ausgesamte junge, mittelalte und sehr starke Bäume vorhanden ist, desto vielfältiger sind
auch die darin lebenden Vogel-,
Käfer- und Insektenarten.
Nicht nur die Fauna soll von der
Maßnahme profitieren. Gleichzeitig werden besonders wertvolle
Stämme durch die Entnahme von
bedrängenden Bäumen frei gestellt, damit sie ihre Kronen entwickeln können. So verbessert
sich der Wald insgesamt, und die
freigestellten Bäume wachsen in
ihrem Wert zu.
„Natürlich sieht es erst einmal ein
wenig wild aus, wenn die Forstwirte mit den Motorsägen und
schweren Maschinen die mitunter starken Bäume fällen. Doch
man ist oft erstaunt, wie schnell
die Natur das wieder ausgleicht
und uns mit einem wunderbaren und vielfältigen Anblick ihre
Leistungsfähigkeit demonstriert,“
sagt Leonard Römer, zur Zeit
Forstanwärter in der Revierförsterei Kloster Barthe.
So liefert der Wald nachhaltig eine
ökologische, ökonomische und
eben auch soziale Wertschöpfung, in dem er viele Möglichkeiten der Erholung, Entspannung
und Freizeitgestaltung bietet.
Text: Forstanwärter Leonard Römer,
zurzeit Försterei Kloster-Barthe
Holzernte in den Landesforsten
L iebe Waldbesucher in Hesel !
Hier wird in Kürze eine Holzerntemaßnahme stattfinden.
Dabei wird besonderes Augenmerk auf das Vorkommen
verschiedener Baumarten in unterschiedlichen Altersstufen
gelegt.
Der Förster achtet bei dem Auszeichnen ebenso auf die
Wertoptimierung des Baumbestandes wie auf seltene und
schöne Baumindividuen. Er schafft Raum für die nächste
Waldgeneration und belässt Totholz in der Zerfallsphase –
Vielfalt in den Landesforsten.
Während der Maßnahme
Nutzen Sie besser andere schöne Bereiche des Waldes.
Es kann auch verspätet noch unerwartet Gefahr durch
Brennholz sowohl selbst werben, z.B. aus liegenden Kronen als
auch fertig gerückte Polter am PKW-befahrbaren Weg
herabfallende Äste bestehen.
Haben Sie bitte Verständnis für zeitweise
beziehen.
•
•
Wegesperrungen oder Behinderungen.
Durch die Maschinen werden die Wege stark
•
beansprucht. Nach der Maßnahme erfolgt dann
eine Instandsetzung.
Holz – auch für Sie
Verfügen Sie selbst über einen Ofen, können Sie mit
dem Revierförster in Kontakt treten. Sie können
Seite 22
Januar 2015
Bilder und Postkarten aus alten Zeiten:
Neuefehn und Stiekelkamperfehn
Beide Fehne wurden schon
1660 von dem Emder Bürgermeister Leonhard Fewen
gegründet und zählen damit
zu den ältesten ostfriesischen
Fehngründungen. Nachher
kamen die Fehne in den Besitz
des Kriminalrats Kettwig und
des Kriegsrats Lantzius-Beninga. Voraussetzung für den
erfolgreichen Torfabbau und
die Kolonisation des Hochmoores waren die Entwässerung und der Abtransport des
Torfes. Die Kapitalgeber für
den Bau des Neuefehnkanals
waren Emder Unternehmer,
die ein Interesse daran hatten,
sich langfristig Brennstoffe
zu sichern. Das Graben der
Inwieken, die von der Hauptwieke abzweigen, war Ange-
legenheit der Siedler. Diese
nahmen eine Moorparzelle
in Erbpacht und begannen
mit der Urbarmachung. Um
möglichst schnell den Torf gewinnbringend in den Städten
und auf der Marsch verkaufen
zu können, bemühten sich die
Siedler darum, in den Besitz
eines Schiffes zu kommen.
Bereits 1789 zählte man in
Neuefehn und Stiekelkamperfehn 63 Torf- und Seeschiffer.
Demzufolge entstanden auf
den Fehnen Werften, die die
„Törfmuttjes“, später sogar
Seeschiffe, bauten. Noch um
1900 war Neuefehn der Heimathafen für über 40 Binnenschiffe und eine Reihe seegängiger Schiffe.
Text: Onno Folkerts
Januar 2015
Seite 23
150 JAHRE ALTES LEHRERWOHNHAUS UND SCHULE STIEKELKAMPERFEHN
Jubiläum: Eines der ältesten Gebäude
ehrenamtlicher Unterstützer und
sachkundiger Handwerker – besonders zu nennen ist der inzwischen verstorbene Altbaumeister
Theodor Fecht – erstrahlt das alte
Lehrerhaus nun wieder in neuem
Glanz. Im Gebäudeinneren hat
sich gegenüber früher sehr viel
verändert: Eine gemütliche Ferienwohnung im Obergeschoss
und u. a. ein Veranstaltungsraum
im unteren Bereich sorgen dafür,
dass wieder regelmäßig Leben in
dieses historische Haus eingekehrt ist.
Frau Antonia Baumann, 1. Vorsitzende des Bürgervereins und damit Hausherrin, zeigte sich hoch
erfreut über den regen Zuspruch
zum Jubiläumsfest. Nach ihrer
Auffassung sind mit der geglückten Restaurierung die Vergangenheit des Lehrerhauses und seine
heutige Nutzung für da Leben in
der Dorfgemeinschaft eine gelungene Verbindung von Tradition
und Moderne eingegangen.
Stiekelkamperfehn
Am 1. Juni 2014 erinnerte der
Fehntjer Bürgerverein (fehntjerbuergerverein.de)
mit
einem
Nachmittag der offenen Tür an
den 150. Geburtstag des alten
Lehrerhauses und der nebenan
gelegenen Schule.
Bereits 1981 beschrieb Heimatkundler Hinrich Kroon in einem
Beitrag zur Entwicklung Stiekelkamperfehns und Neuefehns
detailliert die wechselvolle Geschichte der dörflichen Bildungseinrichtungen.
1864 war es bereits der 4. Schulbzw. Lehrerwohnhausbau, u. a.
bedingt durch steigende Schülerzahlen. Eine Ausstellung mit
ausgewählten
Fotos,
handschriftlichen Dokumenten und
Bauzeichnungen (Sammlung H.
Kroon) lassen die Vergangenheit
beider Gebäude wieder lebendig
werden. Noch bis Ende September 2014 könne die Exponate in
den Räumen des Lehrerhauses
während der Café-Öffnungszeiten und nach Absprache besichtigt werden.
Über 100 Jahre diente dieses
historische Gebäude in seiner ursprünglichen Funktion als
Wohnung für an der damaligen
Volksschule beschäftigte Pädagogen. Zwei bekannte Namen
aus der langen Reihe der in
Stiekelkamperfehn tätigen Lehrerschaft sollen an dieser Stelle
exemplarisch erwähnt werden:
Friedrich Frieshammer, 1. Lehrer und Schulleiter von 1864 bis
1897 und Tönjes Rabenberg,
Schulleiter von 1910 bis 1947, mit
kriegsbedingter Unterbrechung.
Nachdem es als Lehrerwohnhaus
ausgedient hatte, begann ein
schleichender Niedergang des
Hauses. Mehrere Jahre wurde
es nun als Behelfsunterkunft für
Wohnungssuchende genutzt. Dadurch bedingte Umbaumaßnahmen, massive Beschädigungen
und unterbliebene Reparaturen
verunstalteten das einst so markante Haus auf unansehnliche Art
und Weise. Vor ca. zehn Jahren
sollte es schließlich abgerissen
werden.
Auf Initiative des Fehntjer Bürgervereins und vieler anderer an
der Dorfgeschichte interessierter
Menschen gelang, es im letzten
Moment dieses Vorhaben abzuwenden. Mit einem bemerkenswerten Kraftaufwand zahlreicher
Jedenfalls wurde gebührend gefeiert: Am Eingang kredenzten
Vereinsmitglieder den Gästen
Geburtstagscocktails. Im Lehrerhauscafé blieb dank der fleißigen
Servicekräfte kein Wunsch unerfüllt. Außerdem führten Frau Baumann und andere Vereinsmitglieder viele Interessierte durch die
umgestalteten Räumlichkeiten.
Dazu informierten sie über die
verschiedenen Tätigkeitsschwerpunkte des Bürgervereins. Abgerundet wurde dieser außergewöhnliche Nachmittag durch eine
hinreißende Märchenaufführung
des Seniorenkreises der Kirchengemeinde Stiekelkamperfehn im
Garten des Lehrerhauses. Nur
der festliche Ehrenbogen an der
Eingangstür des Lehrerhauses,
aufgestellt von der AG „Pflege
öffentlicher Anlagen und Plätze“,
kündete noch einige Zeit von
diesem denkwürdigen Jubiläum
eines der ältesten Gebäude in
Stiekelkamperfehn.
Text und Fotos: Horst Bosse
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