Ausgabe 30 - im Neuköllner Dschungel

6 X IM JAHR KOSTENLOS
30. AUSGABE/6. JAHRGANG
Berlin
Berlin
Seite 9
MÄRZ/APRIL 2015
Unter anderem hier erhältlich:
www.neukoellner-dschungel.de
Hotels, Restaurants, Kneipen, Cafés:
„Karibuni” Hotel, Neckarstr. 2
„Bierbaum 1”, Thomasstr. 9
„Zur Mitte”, Herrnhuter Weg
„Sunrise”, Sonnenallee 152
„Louis”, Österreichische Küche, Richardstr./Ecke Richardplatz
„Villa Rixdorf”, Pizzeria, Richardplatz 6
„malso malso” Café Bar, Böhmische Str. 14
„erste Sahne OTIVM”, Café & Eiscafé, Kienitzer Str. 116
„Valentin Stüberl”, Donaustr. 112
„Brezel Company”, Lenaustr. 10/Ecke Friedelstr.
„Atrium”, Deutsche Küche, Bat-Yam-Platz 1 und Kirschweg 23
„Sorrentina” Trattoria-Pizzeria, Gustav-Müller-Str. 1 (Schöneberg)
„Petite Claudine”, Uhlandstr. 162 (Wilmersdorf)
Arztpraxen:
Praxis Dr. Harmon, Anzengruberstr. 8
Praxis Dr. Amann/Dr. Fleischer, Hermannstr. 106
Praxis Dr. Schlüter-Block, Sonnenallee 306
Tierarztpraxis Watson-Tasdan, Altenbraker Str. 29
Tierarztpraxis Förster-Zimmermann, Johannisthaler Chaussee 311/313
Physiotherapie Joanna Kalläne, Mariendorfer Damm 423a, 12107 Berlin
Läden:
Döring Wohnungsauflösung, Emser Str. 42
Schlüsseldienst Heise, Emser Str. 27
Regenbogenlicht, Emser Str. 41
Blutwurstmanufaktur, Karl-Marx-Platz 9-11
Kiez Gourmet, Manitiusstr. 23-24
Biosphäre, Weserstr. 212
Landmann, Herrfurthplatz 11
Ökotussi, Großbeerenstr. 11 (Kreuzberg)
Kiez Kiosk, Hermannstr. 110
Lotto-Laden, Karl-Marx-Str. 181
Zeitungen/Lotto Buyrukoglu, Gerlinger Str. 64
Zeitungsladen Ziebandt, Lipschitzallee 72a
Coiffeur Carola, Braunschweiger Str. 22
Sozialer Computerladen, Briesestr. 6
Stöberstübchen, Buckower Damm 242 (Buckow)
Rixdorfer Tante Emma Laden, Richardstr. 14
WuK DRUCK, Emser Str. 42
Werbe-Block, Mariend. Damm 419A (Mariendorf)
Kulturelle Einrichtungen:
„Buchkönigin”, Hobrechtstr. 65
„RaumB”, Wildenbruchstr. 4
Saalbau Neukölln, Karl-Marx-Str. 141
Helene-Nathan-Bibliothek, Karl-Marx-Str. 66
„AHOJ! Souvenirmanufaktur”, Hertzbergstr. 1
Neuköllner Leuchtturm, Emser Str. 117
Werkstatt der Kulturen, Wissmannstr. 32
Theater im Keller e.V., Weserstr. 211
tfk theaterforum kreuzberg, Eisenbahnstr. 21, 10997 Berlin (Kreuzberg)
Fliegendes Theater, Urbanstr. 100, 10967 Berlin (Kreuzberg)
Tanz Centrum Berlin, Heinrich-Heine-Platz 10, Berlin (Mitte)
Kirchen:
Kath. Gemeinde St. Richard, Braunschweiger Str. 18
Fürbitt-Melanchthon Kirchengemeinde, Kranoldstr. 16
Evangelische Kirchengemeinde in der Gropiusstadt,
Joachim-Gottschalk-Weg 41 und Martin-Luther-King-Weg 6
Außerdem:
Bürgeramt, Blaschkoallee 32, Haus 5
AOK Neukölln, Donaustr. 89
JOB Point Neukölln, Karl-Marx-Str. 131-133
Förderverein Gemeinschaftshaus, MORUS 14 e.V., Werbellinstr. 41
Im Reuter-Kiez, Rund um die Schillerpromenade, Richardplatz, Rollbergviertel,
Weichselplatz, Gropiusstadt, Britzer Tor
viele Eier passen in einen
Das Osterrätsel Wie„Ein-Dutzend-Eier-Karton?
a) 10
b) 11
c) 13
d) ________
Zu gewinnen gibt es eine original
NEUKÖLLNER-DSCHUNGEL
Wanduhr.
Die Auslosung findet unter Ausschluss des
Rechtsweges statt.
Einsendungen bitte bis zum 17. April 2015 an WuK DRUCK,
Emser Str. 42, 12051 Berlin oder an [email protected]
2
Editorial
AUS DEM INHALT
Der Alte erinnert sich/Vampireule . . . . . . . . . 4
Neulich im Kiez . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Es wird ge-emsert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Auf Tour mit Dschungel-Klaus . . . . . . . . . . . . 7
Erfindergeist / Tapir / JAGI . . . . . . . . . . . . . . . 8
Berlin, Berlin (Teil 6) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
100 Meilen Berlin (Teil 3) . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Pressemitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Ende des Weinanbaus in Neukölln? . . . . . . . 12
Chinesische Malerei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Die Buchhandlung ZENIT. . . . . . . . . . . . . . . 15
Pawel und Pegida . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Neues vom Aphaia Verlag/tfk . . . . . . . . . . . . . 17
Kannibalismus in Neukölln? (Teil 5). . . . . . . 18
Stadtfüchse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
KUNSTdemokratie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Frau Gerdas Rat. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Aus dem Umland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Comic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Rezept / Trude & Erna . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Leserbriefe / Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Jasmin B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
„Na, da haben Sie sich aber ein teures Hobby
zugelegt”, war die Reaktion des Finanzamtes,
als wir vor 5 Jahren den NEUKÖLLNER DSCHUNGEL
herausbrachten.
In einer Nacht- und Nebelaktion wurde die
Erstausgabe mit M. Bonitz, L. Anders und mir,
unter der antreibenden, künstlerischen Herausforderung von Herrn Marc Floßmann, selbst ein
hervorragender Künstler, der schon zwei mal im
NEUKÖLLNER DSCHUNGEL vorgestellt wurde, zum
damaligen „Neuköllner Kunstsalon”, als Quereinsteiger in die Kunst- und Kiezscene,
herausgebracht.
Was damals als Eintagsfliege von vielen Leser/
innen schmunzelnd aufgenommen wurde, hat
sich in den letzten Jahren als ernstzunehmendes
Kiez- und Kulturmagazin entwickelt, vor allen
Dingen durch die rege Mitarbeit zahlreicher
Künstler, Autoren, Zeichner, Nörgler, Leser/innen, Cartoonisten und Musikern.
All der große Aufwand wäre nicht machbar
gewesen und ist es noch immer nicht, wenn wir
als Redaktion kein Herzblut in dieses Projekt
stecken würden. Rege Teilnahme an der NeuTitel: Selfi von Mona L. (verfremdet)
köllner Kultur, inzwischen ist der NEUKÖLLNER
DSCHUNGEL auch in anderen Stadtteilen bekannt
ESPERANTO UNUSOLA „NORMALA” LINGVO
und Artikel werden uns wohlwollend einge– EF – Europa Federacio
reicht, vom Haushalt über Bibliotheken und
DE
LA 01.08.2014/5774
Abonnements, bis hin zu Altersresidenzen.
Der NEUKÖLLNER DSCHUNGEL wird nun auch im
47 anstatau 28, Berlin/CEFURBO
Netz gelesen und viele Mail-Nachrichten
P/A A. A. Soczówka
erreichen uns mit Tipps, Anregungen, Kritiken
PF 424022, DE-12082 Berlin
und Bitten um Veröffentlichungen, die wir sehr
T. (030) 706 17 23
ernst nehmen und gerne in einer der nächsten
Ausgaben vorstellen.
Die große Resonanz bestätigt unsere Arbeit und
V I S I T E N KA R T E N
deshalb müssen wir noch flexibler werden. So
100 Stück: 25,- EURO
wird der NEUKÖLLNER DSCHUNGEL demnächst auf
Facebook vertreten sein, mit Möglichkeiten der
Korrespondez, Bilder schicken, Meinungen
äußern und Anzeigen (kostenpflichtig) schalten
zu können. Um dies alles zur Zufriedenheit und
dem Anspruch der kritischen Leser/innen folNur Digitaldruck
Bis 10 h gebracht, 14 h gemacht!
gen zu können, suchen wir engagierte Anzeigenverkäufer auf Erfolgsbasis.
WuK DRUCK Emser Str. 42, 12051 Berlin
Nun genug Lobhudelei, lassen Sie es sich gut
030/625 60 23, Mo-Fr 9-15
gehen und haben Sie Spaß an der 30. Ausgabe!
[email protected]
Johann Leschinkohl, Herausgeber
KONZEPT · REALISATION
3
KOPFLOS
Wir waren so etwa 5 Jahre alt, mein Freund und
ich. Der zweite Weltkrieg lag nur drei Jahre
hinter uns. Wie bei allen nichtvermögenden Berlinern zu dieser Zeit war Schmalhans Koch. Von
Süßigkeiten und reichlichen Mahlzeiten konnte
keine Rede sein.
Doch, es war ca. Ende Juli, Anfang August und
Hochsommer. Sicherlich ein Sommer, wie alle
Sommer die ich erinnere: Strahlend blau, warm
und voller lieblicher Düfte.
Ich wollte meinen Freund zum Spielen abholen.
Er führte mich, bevor wir nach draußen gingen,
an einen Schrank. Hinter den Schiebeglastüren
stand ein Schokoladen-Osterhase. Er war unverpackt, die Schokolade war zum Teil schon weißfleckig. Demonstrativ langsam schob mein
Freund die Glastüren zur Seite, holte den
Osterhasen heraus und erzählte mir, dass er den
Schokohasen seit Ostern aufgehoben hatte.
Genüsslich führte er ihn mehrfach an meinem
Gesicht vorbei und der seltene Duft von
Schokolade drang intensiv in meine Nase. Bei so
viel Provokation von „Reichtum“ war ich weit
überfordert. So biss ich dem alten Osterhasen
beim nächsten Vorbeiführen an meiner Nase
den Kopf ab. Ich kann mich noch heute an den
Inhalt des Osterhasen erinnern, es war eine
grüne Fondantmasse. Leider schmeckte mir der
Kopf des nunmehr kopflosen Osterhasen überhaupt nicht.
Mein Freund jedoch rastete aus und schrie nach
seiner Mutter. Die dann auch unverzüglich dazu
kam um den „Schaden” zu betrachten. Sie
verlangte einen gleichwertigen Osterhasenersatz. Und das im Hochsommer! Selbstverständlich wurde auch meine Mutter mit einbezogen. Sie bemühte sich nach Kräften einen
Osterhasen gleicher Machart zu besorgen. Es
gelang ihr nur mäßig. Nach vielen vergeblichen
Versuchen konnte sie dennoch einen in
Goldpapier eingewickelten hohlen Hasen
kaufen. Der hatte sogar eine kleine Glocke am
roten Halsband. Leider fand er nur mäßige Zustimmung meines Freundes und seiner Mutter.
Doch, ehrlich gesagt, hatte ich
überhaupt kein schlechtes
Gewissen und kann heute
nur noch über diese
Geschichte lachen.
Text und Bild: H.-D. Barth
Übrigens: Am besten wirkt Hühnersuppe,
wenn die heißen Dämpfe vor dem Verzehr
kurz inhaliert werden.
Vertreibt Hühnersuppe wirklich
eine Erkältung?
Großmutter schwört auf die stärkende Wirkung einer kräftigen Hühnersuppe bei
Erkältung – und sie hat recht: Forscher der
Universität Nebraska demonstrierten jetzt
die entzündungshemmende Wirkung des Gerichts in einem Laborversuch. Die Suppe
blockiert bestimmte Bestandteile des Blutes,
die Schwellungen der Schleimhäute auslösen.
Außerdem enthält sie Vitamine, Eisen und
Zink, die das Immunsystem auf Trab bringen.
4
Wie weit können Hühner fliegen?
Höchstens sieben Meter. Bei Hühnern sollte
man dabei aber eher von flügelunterstützendem Springen als vom Fliegen reden. Das
Haushuhn hat sich, wie der Name schon sagt,
in den vergangenen 4 Jahrtausenden sesshaft
gemacht. Da Fliegen damit nicht mehr nötig
war, wurde die Fähigkeit verlernt. Bei den
meisten Haushühnern werden die Flügel zusätzlich gestutzt. Außer zum heftigen Flattern
taugen ihre Flügel daher kaum noch. Damit
kommen Hühner aber immerhin auf Bäume
oder über zwei Meter hohe Zäune.
JL
Neulich im Kiez
Vom Orient zum Okzident
jedudelt hat. „Seht an” hab ick jesacht, „nu sind
wa schon im Balkan”! Woruffhin de Maria jleich
ihre Handtasche festa, un Josef seine Maria, an
sich drückte.
Als wa nu inne Karl-Marx-Str. rin sind, frachtn
se, ob det nu schon der Osten sei, wejen den
Straßnnam un die villen polnischen Autokennzeichn. Det Antwortn hab ick meena Schalotte
übalassn, wejen die Rippnschmerzn.
Denn sind wa in de Passaje abjebogn un die
beedn ham sich jewundat, det wir hier sojar ne
Opa ham. „In Rixdorf is ebn Musike” hab ick
jesacht un denn sind wa de Richardstr. langjeloofn. Die beedn warn nu och viel entspannta
un Maria hatte wieda een Halstuch. Im
Böhmischen Dorf hab ick denn erklärt, det det
hier allet Asylanten uffjebaut ham, die vor lange
Zeit als Jlaubensflüchtlinge zu uns kamen, aba
det die sich im Laufe der Jahrhunderte janz jut
intejriet habn un dem Könich aus Dank een
Denkmal jestiftet ham un heutzutage sojar zu
Hause deutsch sprechen.
Det wa nu fast zu viel für die beedn un so warn
wa zum versöhnlichn Abschluss am Richardplatz noch Schnitzel essn un ham uns eene
Molle jejönnt. Wir ham se denn noch een
bissken üba det wahre Neukölln uffjeklärt, det
sich det hier janz jut mitnanda
lebn lässt un det Neukölln
ville Facetten hat un ham se
denn mitn Taxi wieda zum
,
Ku damm jeschickt.
Der Fahrer kam
übrijens aus
Kamerun, ham se
uns speta erzählt,
der hatte sich
jefreut, endlich
ma deutsch
mit de Fahrjäste
zu redn.
Neulich hattn wa Besuch aus de Bajuwarische
,
Provinz. Een älteret Ehepaar, det wa vor n paar
Jahre ma uff eene Busreise kennjelernt habn:
durch Italien. Ick sage sie, nie wieda so eene
Fahrt. Am Ende hatte ick Schwieln am Hintan.
Aba ejal. Die beedn, Josef un Maria (keen
Scherz), hattn ihrn fuffzichsten Hochzeitstach
un wolltn ihre zweetn Flittawochn nu in Balin
vabring, weil se ihre erste Hochzeitsreise och in
unsre scheene Stadt jeführt hatte.
Un nu warn se da un bezogn Quartier am
,
Ku damm un ludn uns zum „Brunch”. Da wa
uns revanjiern wolltn, ham wir se nu jleich zu
eene kleene Neuköllntour einjeladn. Da ham se
sich erstma jeniert. Neukölln kanntn se aus det
Fernsehn un de Zeitung als een kriminelln Problembezirk mit eena deutschn Mindaheit un
hattn mehr Schiss als Vatalandsliebe. Aba wir
ham se überzeucht, denn wir warn ja noch am
Lebn un seit viele Jahre ohne jrößere Blessurn.
Also ham wa se am nächsten Tach abjeholt. Vom
Bahnhof Zoo mit de U-Bahn bis zum Kotti. Nu
dachte ick mir, ick muss ihre Ressantiments ma
een bissken ausnutzen, jib dem Volk, wat det
Volk will un hab jesacht: „Jetzt steijn wa um, in
den Orientexpress zum Hermannplatz”. Schon
hatte meene Schalotte ihrn Ellnbogn in meene
Rippn plaziert.
Wie wir denn am Hermannplatz det Licht der
Welt wieda erblicktn, wat fürn Zufall, stehn wa
plötzlich vor eena Burka. Ick dreh mir um un
seh, wie de Maria mitn Affnzahn ihr Halstuch
zum Kopptuch umfunktioniert. „Jute Tarnung”
entfuhr mir det un ick hatte meen zweetn
Rippntreffa. Aba ick war jetze so richtich in
Fahrt. Enn Stücke de Sonnallee runta, hinta de
Panierstr., da jibts ja fast nur arabische Jeschäfte
un da hab ick nu jleich erklärt, det de Sonnallee
nach Mekka ausjerichtet is un für det Freitachsjebet imma jesperrt is un alle ihre Teppiche
Also, Tschö mit „ö”
rausholn. Meene Schalotte ...
Da unsre beedn Jäste nu een wenich ängstlich un bleibn se
aus de Wäsche kiektn, ham wa nu det jeschmeidich!
„Morjnland” valassn un sind inne Fuldastr.
abjebogn. Promt kam uns ne Straßnkapelle
entjejen, die zwar nich scheen, aba dafür laut
5
logo: „emsige Ko-Produktion”
ES WIRD GE-EMSERT!
Ein Stadtentwicklungs-Soziologe sagte, dass es
damals im Prenzlauer Berg mit der Verdrängung der alten Mieter lange nicht so schnell gegangen wäre, hätten die Menschen dort ihre
Rechte gekannt und wahrgenommen.
Auch hier kennen lange nicht alle ihre Rechte
und so ist es gut, dass sich endlich etwas zu
bewegen scheint. Ende Januar fand die im
letzten Dschungel angekündigte InformationsVeranstaltung statt zu der gut 70 interessierte
Anwohner kamen.
Ein Anwalt für Mietrecht erzählte aus seiner
Praxis, eine Mieterin von ihren, mit ihrer Hausgemeinschaft gemeinsam errungenen Erfolgen.
Jemand vom Mieterverein stellte die allgemeine
Entwicklung in Neukölln dar und eine mietenpoilitisch engagierte Vertreterin der BVV Neukölln wusste zu berichten, dass unsere BezirksPolitiker eher nicht der Meinung wären, dass
hier im Kiez schon ein Problem bestünde. Es sei
von daher nicht verkehrt ihnen einmal einen
Besuch abzustatten. Von allen betont wurde, wie
wichtig es sei rechtzeitig in die Mietervereine zu
gehen, um Anspruch auf Beratung und Rechtsschutz zu haben und vor allem mit seinen
Nachbarn zu sprechen und mit ihnen an einem
Strang zu ziehen.
Der Plan sei es nun eine straßenweite Vernetzung zu erzielen. Dazu werde erst einmal ein
regelmäßiger Stammtisch eingerichtet. Zum
besseren Informationsfluss für alle Mieter
bräuchte es am Besten einen Ansprechpartner
pro Haus, damit ein Schneeball-Effekt entstehen könne. Auch ein Tag der offenen Höfe
wäre vorstellbar. Wer also bei den Emserianern
mitmachen oder informiert werden möchte,
kann sich gerne melden (siehe unten).
Wer weiß, vielleicht wird nun wieder ein neuer
schlechter Ruf für diese Straße entstehen: Hier
wohnt ein Volk, was seine Rechte kennt. Denn
eines haben die Menschen, die hier schon lange
leben nämlich bewiesen: Sie sind zäh! HFKN
Es ist noch gar nicht so viele Jahre her, dass man
als Bewohner der Emser Straße wie ein Aussätziger behandelt wurde.
Freunde kamen eigentlich nie zu Besuch, außer
zu runden Geburtstagen. Neukölln war ja schon
das Letzte, aber die Emser ... ! Jeder hatte nämlich angeblich schon einmal hier gewohnt oder
kannte zumindest jemanden, der hier irgendwann gewohnt hatte, „weil es damals auf die
Schnelle eben nur in dieser Straße Wohnungen
gab”. Sofort bekamen hier „alle die Depressionen ihres Lebens” und so zogen sie so schnell
wie möglich wieder weg. Die Menschen die hier
weiter beharrlich blieben lernten die Macken
der anderen irgendwie zu ertragen oder als
Schrullen abzutun.
Heute wird diese Gegend bei Immobilienscout
den potentiellen Käufern mitunter sogar als
„Kreuzkölln” angepriesen. Von Renditeerwartungen mit hohem Steigerungspotenzial ist da
die Rede. Dass hier aber nach wie vor Menschen
leben, die dieses Potenzial gar nicht aufzubringen in der Lage sind, scheint die um ihr
liebes Geld bangenden Investoren nicht zu
interessieren. Auch die legendären Schießereien wie die vor gut 4 Jahren (ja, genau die mit
den 18 Einschusslöchern!) können sie nicht Kontakt: [email protected]
daran hindern, weiter kräftig aufzukaufen und Weitere Informationen und Termine:
die lästigen alten Mieter loswerden zu wollen.
www.mietenbuendnis.de/emserkiez
46
Wir lassen es nicht
so weit kommen!!!
Der NEUKÖLLNER DSCHUNGEL reagiert auf die vielen
Anfragen aus unserer Leserschaft, wie Mieter
Mietern helfen können.
Durch den enormen Verdrängungskampf im
Neuköllner Kiez können viele Bewohner den
stetig steigenden Mietwucher nicht mehr finanziell auffangen und sind leider auf Hilfe
angewiesen. Wir bieten hier eine Plattform, um
günstige Wohneinheiten durch Mieter/innen
bekanntzugeben, die natürlich nicht den Vermietern oder Immobilienhaien zugänglich gemacht werden.
Wohnungsangebote/Tauschangebote mit Lage,
Wohneinheiten, Größe, Mietpreis (Kaution),
Tierhaltung, bitte nur an WuK DRUCK einsenden, die wir nach Prüfung an Interessenten
weiterleiten.
Fax: 625 20 46, [email protected] oder
WuK DRUCK, Emser Str. 42, 12051 Berlin.
Mieter helfen Mietern ist eine Aktion des
NEUKÖLLNER DSCHUNGEL!
Auf Tour mit
Dschungel-Klaus
Geschrieben und
fotografiert von
Klaus-Dieter Risch
Die Zugänge zur U 8, Hermannstr. Ecke
Emser Str. werden zur Zeit noch umgebaut.
Die Bauverkleidungen sind mit alten Fotos
aus dem Museum Neukölln sehr gelungen
gestaltet worden. Hier kann man sehen,
wie es früher einmal war. Nur schade, dass
diese es nicht bis auf den Bahnhof, wie bei
anderen Stationen, geschafft haben.
Oder ist die Dschungel-Landschaft auf dem
U-Bahnhof Hermannstr. eine Anspielung
auf die Kiezzeitschrift NEUKÖLLNER
DSCHUNGEL?
7
ERFINDERGEIST
TA P I R
JL
Foto: Hermann Syzygos
In New York und Neukölln leben nicht nur die
meisten auffallend schönen Frauen pro qm,
sondern auch jede Menge einfallsreiche Erfinder, lehren uns die Statisten von der Statistik.
Als Beispiel bringen wir heute; nein, nein, und
nochmals nein, keine Abbildung einer schönen
Neuköllnerin, weil, das könnte ja werweißwelche Gefühle verletzen, vom Roten Rathaus
bis hin zur Brüsseler Beamtenrepublik, sondern, ja, ja und nochmals ja, die Abbildung einer
hiesigen Erfindung, nämlich des weltweit ersten
Türtelefons – wenn Sie bitte mal schauen
möchten. – Die Adresse ist der DschungelRedaktion bekannt, fällt aber unter den
Datenschutz. Die CIA muss doch nicht alles
wissen, sonst bauen das ja in New York gleich
alle nach und jubeln: „Yes, We Can Too!”
Der Tapir ist ein scheues Tier,
vermeidet ängstlich Blößen.
Er lebt im dunklen Waldrevier,
zählt zu den stillen Größen.
Er gilt als lebendes Fossil
aus tertiären Zeiten.
Sein Rüssel schnüffelt rasch und viel,
bedächtig ist sein Schreiten.
Der Tapir, fast ein Fabeltier,
wird leider kaum beachtet.
Gleichwohl zählt er zum Erdwelt-Wir,
gern dämmerungsumnachtet.
Was mag wohl seiner Ohren Spiel
dem, der es sieht, bedeuten?
Hat dieses Tun ein echtes Ziel?
Hörst, Tapir, du was läuten?
Bewirke, liebes Tapirtier,
dass wir was davon hören!
Dass wir in unsrer Ausrottgier
auf deine Urwelt schwören!
Wir wollen ja längst gar zu gern
in eine Frühwelt gleiten.
Und liegt sie zeitlich noch so fern
magst du uns hingeleiten?
Josef Wilms, Köln
Verfasst: 3. September 2005 nachts
48
Berlin, Berlin
Teil 6: Hunde
Dann sind da noch die Hunde Berlins, die sehr
viel mehr zu sagen haben als alle in der U-Bahn
oder im Bus sitzenden und stehenden Menschen. Sie verstehen auch alles, was ihre Besitzer
zu ihnen sagen und sagen wollen. In meiner
Nachbarschaft traf ich sehr oft eine Frau, die
zuerst einen Mops hatte, um dann später einen
zweiten zu haben. Der zweite war zu jung und
dumm und so musste sie sich mehr Zeit nehmen, um ihn zu erziehen. Eines Tages, als ich
von der Arbeit kam und meine Straße erreichte,
traf ich wieder diese Frau und ihre zwei Möpse.
Der junge, etwas dümmere, hatte offenbar die
zweite Ausbildungsstufe noch nicht erhalten
und lief mir an meiner Tasche schnüffelnd nach.
Was mich erheiterte und zum Gespräch mit ihm
animierte.
Doch mir war nicht bewusst,
dass er gerade eine
Unterrichtstunde in
Sachen Handtaschen
erhielt. Das
machte mir seine
Besitzerin, eine
Blondierte mit
toupiertem
Haar, klar,
indem sie ihn
anschrie:
„Komm
zurück zu
mir. Diese
Tasche ist
völlig
uninteressant
für dich!”
Beleidigte sie jetzt
meine Tasche oder
das Unwissen ihres
Hundes? Irrelevant,
wichtig ist, dass der Mops
seinen HandtaschengeschmackUnterricht bekommen hat.
Vor kurzem traf ich meine Nachbarin Kerstin,
die auch einen Hund hat, der Emil heißt. Es war
März und Emil spürte, dass Frühling an der Tür
klopft. Sie habe nicht schlafen können, weil es
ihr Emil auch nicht kann.
Ich schaute auf Emil und musste feststellen: Es
ist wahr, Emil war verliebt und ich stellte fest:
„Emil braucht nur Sex”. Kerstin stimmte mir
zu.
Ich habe sehr viel gelesen und gesehen und
wusste, dass es in Berlin auch Hotels und Kitas
für Hunde gab und fragte Kerstin, meine
Nachbarin, ob es auch ein Bordell für Hunde
gäbe, in das sie ihren Emil bringen könnte, um
so seinen Frühlingsgefühlen zu entsprechen.
Sie meinte, nie etwas von Hundebordellen gehört zu haben und fragte mich, wie wir in
meinem Land dieses Problem gelöst hätten.
„Ganz einfach”, sagte ich und erzählte, was ich
nach dem Krieg von meinem Balkon beobachtet
hatte. Ich sah einen großen Hund und eine
Hündin, die sich gerade liebten und einen
kleinen, dürren, fast durchsichtigen Hund, der
daneben stand und immer wieder
versuchte, ein Stückchen Lust
für sich zu erobern, doch
ohne Erfolg. Nach
vielen Versuchen
gab er auf und
fing an zu onanieren. So, da
gab es doch
auch eine
Lösung für
Emil, nur
die Frage
war, wer
bringt ihm
das bei.
Berlin hat
eine Marktlücke und es
wundert mich,
dass diese noch
nicht, zumindest
von uns Ausländern
entdeckt wurde.
([email protected])
Die Autorin Suzana Jasharaj ist 1964
in Prishtina/Kosovo geboren. Fortsetzung folgt.
Foto: Mona L.
9
Teil 3
100 Meilen Berlin
Eine Wanderung rund ums ehemalige Westberlin
Und wieder zieht sich die ehemalige Grenze an
einem reizvollen Stück Wasser entlang zwischen
Plänterwald und Neukölln.
Am Beginn dieses Abschnittes steht auch ein
Denkmal. Es ist den fünfzehn Maueropfern,
unter ihnen zwei Kinder, gewidmet, welche in
Treptow umkamen.
Der Heidekampgraben ist ein kleines Fließ, um
einen Karpfenteich auf der Plänterwalder Seite
mit frischen Wasser zu versorgen. Ich weiß
nicht, ob es die Karpfenzucht heute noch immer
gibt. Aber der Heidekampgraben hat total
idyllische Fleckchen zu bieten. So gibt es direkt
an der S-Bahnbrücke einen romantischen Ort,
wo der Graben eher einem kleinen Teich gleicht.
Zuvor, am Dammweg, stehen einige Trauerweiden, die ebenfalls wunderschön anzusehen
sind. Nicht weit von diesem schönen Fleckchen
Erde fließt der Heidekampgraben in den Britzer
Zweigkanal, welcher alsbald in den Teltowkanal
mündet. Hier, am Britzer Zweigkanal steht
wieder eine Gedenkstele, so eine, wie ich sie am
ersten Tag meiner Wanderung in der Zimmerstraße gesehen hatte. Sie ist aufgerichtet zum
Gedenken an Chris Gueffroy. „Er war der letzte
Flüchtling, der erschossen wurde, als er
versuchte, die DDR-Grenzanlagen zu überwinden.” (Original Aufschrift)
Auch ist hier der Ort, wo mir eine ganz spezielle
Pflanze aufgefallen ist. Es ist der Japanische
410
Knöterich. Eine invasive (Monster-) Art, welche
anderen Pflanzen absolut keinen Raum lässt.
Von dieser Stelle aus ist die Autobahnbrücke am
Neuköllner Dreieck schon längst deutlich prägend. Direkt hinter ihr fließt der Britzer Zweigkanal und der Neuköllner Schifffahrtskanal in
den nach Süden abbiegenden Teltowkanal,
welcher Johannisthal und Rudow trennt. Der
Beginn der Skater- und Radfahr-„Autobahn”
hier in Berlin, zwischen Teltowkanal und
Autobahn 113, die sich einige Kilometer bis an
die südöstliche Ecke vom ehemaligen Westberlin hinzieht.
Wirklich schön ist diese scheinbar endlos lange
gerade Strecke nicht. Aber es war ja nicht mehr
allzuweit bis zur eben erwähnten südöstlichen
Ecke, an der Waßmannsdorfer Chaussee. Meine
vierte Etappe endete zuvor an der Stubenrauchstraße, und als ich mit dem M11er Bus die
Heimfahrt antrat fing es an zu regnen. Wer
Interesse hat, die 100 Meilen Berlin ganz oder
etappenweise zu entdecken, der melde sich bitte
bei mir (Telefon 01578-4977 573). Über Gesellschaft beim Wandern bin ich natürlich erfreut.
Diana-Dana Möller
Fortsetzung folgt.
P R E S S E M I T T E I L U N G E N
Respekt und Dank für Heinz Buschkowsky
„Mit Heinz Buschkowsky verlässt ein waschechter Neuköllner und gestandener Sozialdemokrat die politische Bühne. Die Neuköllnerinnen
und Neuköllner lieben ihn dafür, wie er hinsieht, zuhört, die Probleme des Bezirks und der
Gesellschaft auf den Punkt bringt und sie angeht. Mit diesem Politikstil hat Heinz Buschkowsky Neukölln geprägt und bundesweit als
Mahner und als Vorbild gewirkt. Sein Beispiel
wird uns Weggefährten und allen, die in
Neukölln weiter bürgernahe Politik machen,
auch in Zukunft Orientierung geben.
Ich danke Heinz Buschkowsky ganz persönlich
für über zwei Jahrzehnte eines gemeinsam
zurückgelegten, oft auch holprigen, aber immer
geraden politischen Weges und wünsche ihm
alles erdenklich Gute.”
Fritz Felgentreu
Und was meinen die Leser/innen?
Er hat unseren Bezirk weit über die Grenzen
Berlins hinaus bekannt gemacht. Das war gut,
auch wenn ich nicht immer seiner Meinung war
und sein Buch ziemlich schräg fand.
Klara S.
Nachdem ich Anfang Februar seine Auslassungen
in der Berliner Abendschau zum Weinbau in
Neukölln gesehen habe, ist er endgültig unten
durch bei mir. Zeit, dass er ging!
Jens Schmitt
Er hat Dinge angesprochen, die sich andere nicht
getraut haben und damit auch etwas angeschoben. Er kannte seinen Bezirk, der ihm am Herzen
lag. Danke.
Elfriede T.
Girls‘ Day mit Christina Schwarzer
Politik hautnah erleben
Einen Tag lang Bundestags-Luft schnuppern
und ganz nah dran sein an der großen Politik:
Diese Chance hast Du jetzt. Die Berliner Bundestagsabgeordnete Christina Schwarzer
bietet zwei Plätze für den Girls‘ Day 2015 am
Donnerstag, 23. 4. 2015.
Der Girls‘ Day findet in diesem Jahr bereits
zum 15. Mal statt. Einen Tag lang können
Schülerinnen ab der 5. Klasse Unternehmen
besuchen und in Berufe reinschnuppern, in
denen fast nur Männer arbeiten. Mädchen
sollen ermutigt werden, die Vielfalt ihrer
Begabungen zu nutzen und sich auch für
Berufe in neuen zukunftsträchtigen Branchen zu interessieren. Darüber hinaus bietet
der Aktionstag die Gelegenheit, sich mit den
Themen Einkommen und Karriere, Frauen in
Führungspositionen und Frauen als Unternehmerinnen auseinander zu setzen und
Vorstellungen in Bezug auf die eigene Berufsund Lebensplanung zu entwickeln.
Mit dem Girls‘ Day am Do., 23. 4. 2015, sollen
die Mädchen ermutigt werden, das breite
Spektrum von 350 Ausbildungsberufen kennenzulernen, um beispielsweise Elektrikerin,
Ingenieurin und Informatikerin zu werden –
oder eben Politikerin!
Das will Christina Schwarzer unterstützen.
Denn sie meint: „Frauen bereichern die
Politik. Deshalb brauchen wir mehr Frauen
als Entscheidungsträgerinnen. Das muss jetzt
auch in Neukölln Schule machen.”
Wenn Du Interesse hast, sende uns Deine
Bewerbung bis zum 2. 4. 2015 an die E-MailAdresse: [email protected].
Mit etwas Glück, siehst Du den Bundestag
von Innen, bekommst Einblick in die vielen
Aufgaben eines Abgeordnetenbüros und
kannst hautnah eine Debatte im Plenarsaal
des Deutschen Bundestages erleben.
11
Hein sagt NEIN zum Wein!
Ende des Weinanbaus in Neukölln?
symbolischen Zwecken und nicht kommerziell
gekeltert werden. Wein darf nur auf höchstens
100 m² zu Hobbyzwecken angebaut werden.
Da fragt man sich doch, warum war es denn
bisher möglich? Immerhin wird auf dem
Gelände seit 13 Jahren Wein angebaut.
2002 bekam der gelernte Weinbauer Viktor
Sucksdorf, der Ende der 1990er Jahre mit seiner
Familie aus Moldawien nach Berlin zog, das
Brachland (knapp 5000 m²) vom Bezirksamt
Neukölln zur Verfügung gestellt. Seitdem baut
er hier rund 1000 Rebstöcke verschiedenster
Anfang des Jahres erklärte unser Bezirksbürgermeister, Heinz Buschkowsky, seinen Rücktritt.
Eine seiner letzten Amtshandlungen sorgte wieder einmal für Aufsehen. Mit einem Schreiben
vom 15.1.2015, lehnte er eine weitere Verpachtung des Geländes am Britzer Koppelweg,
an den Verein zur Förderung der Berliner
Weinkultur e.V. ab und verlangte die Räumung.
Begründet wurde dieser Schritt mit dem Deutschen Weingesetz, nachdem Berlin kein Weinanbaugebiet sei. Wein darf nur zu wohltätig-
WEINBAU IN RIXDORF UM 1732
In dem Buch „RIXDORF-NEUKÖLLN”, von
Prof. Dr. Johannes Schultze, das 1960 aus
Anlass des 600jährigen Jubiläums vom Bezirksamt Neukölln herausgegeben wurde,
kann man folgendes lesen:
... Auf einem Plan von 1780 findet sich südlich
des Dorfes, rechter Hand des Weges nach
Britz, nahe der Britzer Gemarkungsgrenze die
Flurbezeichnung „Weinberg”, welche anzeigt,
dass in Rixdorf auch Weinbau getrieben
wurde. Dieser Weinberg wurde vermutlich von
den Besitzern des Schulzengutes angelegt, in
Beziehung dazu stand wohl der „Weinmeister
im Rathsdorfe Riechsdorff Peter Falckenberg”, der 1732 erwähnt ist. ... Falckenberg hat
auf dem erkauften Gartenplatz einen eigenen
Weinberg angelegt, der sich rentiert haben
12
muss, da ihn die Witwe Falckenbergs weiter
betrieb und 1774 deren aus späterer Ehe,
Johann Friedrich Kulicke, die Bewirtschaftung übertragen wurde. ...
Sorten an. Der Pachtvertrag wurde mit der Projektagentur des Vereins Freunde der Domäne
Dahlem abgeschlossen.
Eine Beschäftigungsgesellschaft sorgte für
Arbeitsplätze. Die Brache wurde kultiviert und
nach 3 Jahren konnte zum erstenmal geerntet
und gekeltert werden. Das kam unter anderem
auch dem Weinkeller des Rathauses Neukölln
zu Gute!
2012 noch dankte Heinz Buschkowsky dem
Förderverein für sein großes Engagement, denn
es wurden kostenlose Führungen veranstaltet;
Schulen wurde dieser Ort, übrigens von der
Heiko Rieb
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Bildungsstadträtin Giffey, als Ausflugsziel
empfohlen. Das Gelände wurde auch als interkulturelle Begegnungsstätte genutzt.
Eine Nachnutzung für das Grundstück ist noch
nicht vorgesehen, trotzdem wird es vorsorglich
als Schulstandort gesichert.
Man kann nur an die neue Bezirksbürgermeisterin appellieren, diesen Vorgang zu überdenken. Es wird sich doch wohl eine Lösungsmöglichkeit finden. In anderen Bezirken funktioniert es doch auch! Schließlich gibt es in Berlin
auch noch weitere „Weingüter”!
Text/Fotos: LA
Rieb
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13
Chinesische Malerei
aus Neukölln
im Jahr der Ziege
Nach versprochener Rücksprache in Heft 29 und intensiver Diskussion mit der
Künstlerin, Frau Weiyi Xu,
ist der NEUKÖLLNER DSCHUNGEL
wiederum zu mehreren Pinselzeichnungen der umtriebigen Künstlerin zur Veröffentlichung gekommen,
die einen Überblick ihrer Arbeiten zugänglich
machen.
Namhafte Lehrer in ihrer Heimat China zeigten ihr
seit 2006 und zeigen ihr noch heute die hohe Kunst
der chinesischen Malerei und führen sie in die
jahrhunderte alte Technik ein. So pendelt sie von
Berlin nach Peking und macht auch Zwischenstationen in anderen Ländern, um ihr Wissen und
ihre Kunst zu präsentieren und zu verfeinern.
Hierbei hebt sie ihre Lehrer und Wegbereiter, Herrn
Liu Huiming, Herrn Gao Lin und Herrn Huang
Qinghua immer hervor, um auch diese in der
westlichen Welt unvergesslich zu machen.
Schon seit der Veröffentlichung in der letzten
Ausgabe bekommen wir immer wieder Anfragen, ob
die Werke von Weiyi Xu käuflich zu erwerben sind.
Die Künstlerin versprach uns, ihre Werke in
Preiskategorien ab 200,- Euro zu veräußern und
diese vorher per E-Mail mit ihr abzusprechen. Der
NEUKÖLLNER DSCHUNGEL vermittelt auch gerne
zwischen Interessenten und der Künstlerin, da diese
nicht leicht zu erreichen ist.
Letztendlich müssen wir auf das Titelbild der
letzten Ausgabe zurückgreifen. Viele Leser und
Leserinnen rätselten, wer das Magazin Nr. 29
präsentiert.
Frau Weiyi Xu erklärte uns, dass es den legendären
chinesischen Philosophen Laozi (Laofuzius)
darstellt, den Begründer des Daoismus (Taoismus),
der im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben soll. Auch
dieses Werk ist käuflich zu erwerben zum Preis von
450,- Euro.
Text/Fotos: JL
14
Wellness für Körper, Geist und Seele –
Die Buchhandlung ZENIT in Wilmersdorf
„Wo du auch wandelst im Raum, es knüpft dein Zenit
an den Himmel dich an, dich an die Achse der Welt.
Wie du auch handelst in dir, es berühre den Himmel
der Wille, durch die Achse der Welt gehe die Richtung
der Tat!” schrieb einst Friedrich Schiller und
beschreibt hier seine Vorstellung eines geozentrischen Weltbildes, in dem die Erde
Mittelpunkt des Universums ist.
Ähnlich der astronomischen Bedeutung hat sich
die Buchhandlung ZENIT in der Pariser Str. 7 in
Wilmersdorf (U Spichernstr.) in den letzten 27
Jahren zur Kernadresse für Esoterik und
Spiritualität in Berlin und Umgebung etabliert.
Inhaberin Ingrid Reimold und ihr Team
überzeugen mit Fachkompetenz, engagierter
Kundenbetreuung und einer herzlichen
Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt. Dies ist
die perfekte Ergänzung zum gut sortierten
Bücherangebot zu Themen wie Astrologie,
Ayurveda , Yoga , Buddhismus, Engel, Heilung,
Naturspiritualität / Schamanismus, Neues
Denken, Tantra / Beziehung.
Darüber hinaus führt die ZENIT Buchhandlung auch Bestseller zum Thema Gesundheit,
positive Lebensführung, Belletristik, Kinderund Jugendbücher und vieles mehr. Von der
Neuerscheinung bis zum gut sortierten Antiquariat – es ist für jeden was dabei!
Und wer bei den Büchern nicht fündig wird,
kann sich bestimmt an der einen oder anderen
Besonderheit erfreuen: das ZENIT führt CD‘s
und DVD‘s mit meditativer Musik, geführten
Meditationen, Weltmusik und Hörbüchern,
Aromaöle/Kerzen/Duftlampen, Aura-Soma
(das komplette Sortiment), buddhistische Statuen/Salzlampen/Brunnen, Energiekarten (z.B.
Hildebrandt, Aeona, Kristallkarten, Feng-ShuiArtikel/Ayurveda-Produkte, Klangschalen, Räu22
cherwaren (Harze, Kräuter, Stäbchen, Kegel),
Tarotkarten, Jahreskalender um nur einiges zu
nennen.
Besonders ist bestimmt auch das 24-StundenBestellservice für jedes lieferbare Buch, egal zu
welchem Thema – auch Schulbücher können
hier im ZENIT bestellt werden!
Ein bunt gestalteter Veranstaltungskalender
mit u.a. geführten Meditationsabenden, Kartenlegerin, Aura Soma Beratung, oder verschiedensten Vorträgen und Buchvorstellungen rundet das Angebot der ZENITBuchhandlung umfassend ab, so dass jede(r) für sich das Passende
finden kann.
Auf Anfrage wird der Veranstaltungsraum auch
gerne an externe Seminare und Workshops vermietet.
Ergänzend zur Buchhandlung befindet sich in
den zusätzlichen Räumen die Ganzheitliche
Heilpraxis von Ingrid Reimold. Die Heilpraktikerin und Inhaberin der Buchhandlung arbeitet seit 1983 mit Meditation, Astrologie und
der Lehre der Chakras. Die eigene Vision und
Lebensaufgabe zu erkennen und ihr auf Erden
Raum zu geben, ist ihr ein persönliches Anliegen. Mit ihren Kursen und Beratungen möchte
sie dazu beitragen, Ihre individuelle Kreativität
zu fördern und Ihre Freude am Sein zu stärken,
um den Alltag inspirierter zu gestalten.
Abschließend kann gesagt werden, dass die
ZENIT-Buchhandlung auf jeden Fall eine Reise
wert ist. Ein idealer Ort zum Auftanken und
Abschalten, die Seele baumeln lassen – eine
Oase der Ruhe in unserer hektischen Zeit. ML
ZENIT-Buchhandlung, Pariser Str. 7, 10719 Berlin
www.zenit-buch.de, [email protected]
Öffnungszeiten: Mo–Fr 10–19 Uhr, Sa 10–15 Uhr
Mit der U-Bahn: Linie U9 und U3, U Spichernstr.
Mit dem Bus: Bus 249 Haltestelle Uhlandstr./Pariser Str. bzw. Uhlandstr./Ludwigkirchstr.
Pawel und Pegida
Mir persönlich am aktuellsten erscheint Pawels
und Josefas Plan Anfang der zwanziger Jahre,
mit ihren vier Kindern nach Amerika zu gehen.
So langsam müssen wir ja die Kröte schlucken,
dass für uns einheimische kleine Leute ohne
Lobby in Rathäusern und Parlaments-Palästen
das heutige Deutschland zum Auswanderungsland geworden ist. Wir haben uns eben einfach
die falschen Eltern ausgesucht und eine zu gute
Erziehung bekommen, aber das ist kein Grund
zum Jammern. Wenn ein neuer Tag anbricht
und die Sonne wieder aufgeht, dann leuchtet sie
stärker als jeder Halbmond.
Monika Maron selbst wuchs in der DDR auf,
siedelte 1988 in die Bundesrepublik über und
lebt seit 1993 wieder in Berlin. Sie veröffentlichte u. a. die Romane ›Flugasche‹, ›Die Überläuferin‹, ›Stille Zeile sechs‹, ›Animal triste‹,
›Endmoränen‹ und ›Ach Glück‹, außerdem
mehrere Essaybände und die Reportage ›Bitterfelder Bogen‹. Zuletzt erschien der Roman
›Zwischenspiel‹. Sie wurde u.a. ausgezeichnet,
mit dem Kleist-Preis (1992), dem FriedrichHölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg (2003),
dem Deutschen Nationalpreis (2009) und dem
Lessing-Preis des Freistaates Sachsen (2011).
Mit ihrem Schriftsteller-Kollegen Peter Schneider besuchte sie am Montag vor Weihnachten
2014 Dresden, um sich ein Bild von den PegidaDemonstrationen zu machen. Im darauf folgenden WELT-Artikel (4.1.2015) „Pegida ist
keine Krankheit, Pegida ist das Symptom” kam
sie diesbezüglich zu dem Schluss: „Wir preisen
die offene Gesellschaft und verweigern die
offeneDiskussion.”
Der NEUKÖLLNER DSCHUNGEL bildet da
geographisch die nächstgelegene Ausnahme im
grenzenlosen globalen Binnenmarkt der öffentlichen Koofmich-Meinung. Wer jetzt also andere Ansichten vertritt und nun vielleicht unbedingt mit den Guten tuten
muss, der möge einen Leserbrief schreiben.
Herbert-Friedrich WITZEL
1907 sind Josefa und Pawel Iglarz mit ihren
Söhnen Bruno und Paul als erste Mieter in das
Haus Schillerpromenade 41 gezogen. Dort
erblickten dann zuerst ihre Töchter Marta
(1910) und Hella (1915) das Licht Neuköllns
und last, but not least die Enkelin Monika Maron
(geb. 1941).
Pawels Briefe, das sind
Briefe des Großvaters
von Monika Maron, die
er 1942 aus dem Ghetto
Belchatow an seine Kinder in Berlin geschrieben hat und die Jahrzehnte lang unbeachtet
auf dem Speicher vor
Monika Maron (1992). sich hin reiften, bis ihre
Bildquelle: Wiki;
Zeit erfüllt war – eine
Urheber: Günter Prust. Zeit aus Sommer und
Winter und Saat und
Erntedankfest, jene Zeit, die die Bibel kairos
nennt im Gegensatz zu chronos, der messbaren
Tick-Tack-Zick-Zack-Zeit vom Fließband.
1879 wird Pawel geboren und lebt erst mal
sieben Jahre lang außerhalb aller Aktenordner.
Erst dann meldet ihn sein „Tate” (Vater), ein
Analphabet, beim Standesamt an, und zwar mit
dem Namen „Schloma”. Diese Registrierung
wird sein Todesurteil. Er hat zwar nicht als Jude
gelebt, sondern als freikirchlicher Christenund Baptistenmensch, doch offiziell wurde er
als Jude geboren und musste drum als Jude
sterben. 1939 wird er aufgefordert, in die
polnische Heimat zurückzukehren. Seine Frau
Josefa hat die Wahl, sich von ihm scheiden zu
lassen oder mit ihm zu gehen. Sie begleitet ihn
und stirbt 1942 qualvoll an Krebs, einsam und
alleingelassen. Pawel hält sich wahrend dieser
schweren Zeit im Ghetto Belchatow auf, wo er
im gleichen Jahr ermordet wird.
Monika Maron beschreibt feinfühlig am
Beispiel ihrer Familie die Zeit des Dritten
Reichs bis zur Kapitulation und zum anderen
den Wiederaufbau, die Teilung Deutschlands Monika Maron; „Pawels Briefe –
Eine Familiengeschichte”;
bis zum Fall der Mauer.
Hardcover, S. Fischer Verlag,
Nach dem Krieg begeisterte sie sich fur den
Frankfurt a.M. 1999;
Kommunismus und folgte ihrer Liebe zu Karl
ISBN: 978-3-10-048809-1
Maron von Neukölln nach Ostberlin.
16
DIE BÜCHERECKE
Neues vom APHAIA VERLAG
Di. 17. März 2015 – 20 Uhr
Zimmergazette – FREDERIKE FREI
liest aus Mitlesebuch 126
musikalische Begleitung
JANNI STRUZYK, TUBA
Lettrétage, Mehringdamm 61, 10961 Berlin
(U7 Mehringdamm)
Mo. 23. März 2015 – 20 Uhr
Buchpremiere – Mitlesebuch 113
Ursula Kramm-Konowalow
mit Grafik von Harms Bellin
URSULA KRAMM-KONOWALOW – Lesung
Kai Nerger – Querflöte
Lessing-Salon
im Nikolaiviertel
Nikolaikirchplatz 7,
10178 Berlin
(S5 Alexanderplatz,
Bus M48)
Fotos:
Aphaia-Verlag
theaterforum
kreuzberg
Eisenbahnstr. 21
10997 Berlin
www.tfk-berlin.de
Der Auswanderer
(L' Émigré de Brisbane)
Schauspiel in 9 Bildern von Georges Schehadé
Es ist eine Kriminalgeschichte, die sich in einem kleinen Dorf auf Sizilien abspielt. Alles
beginnt mit der Rückkehr eines Auswanderers,
der in der Fremde reich wurde, und der gleich
nach seiner Ankunft stirbt. Der französischlibanesische Dichter und Dramatiker Schehadé
beschreibt in poetischen Bildern und mit viel
Humor, wie Menschen den Verlockungen des
Geldes verfallen und auch widerstehen können.
Regie: A. Poland, Bühne: R. Schmidt-Matt
Kostüme: G. Wahl-Deschan & N. Säwert
Musikkomposition: D. Rave,
Rechte: Hartmann & Stauffacher
Es spielt das Ensemble des tfk:
L. Betz, M. Dechau-Pascuta, W. Hedrich,
T. Herrmann, M. Hurka, G. Marstaller,
S. Mayer, N. Meier, T. Otto, S. Reinhart,
A. Riemann / A. van Ric, S. Schulze
Fr, Sa, So um 20 Uhr bis zum 22. März 2015
Vorbestellungen: Telefon: 030 - 700 71 710 oder
unter www.tfk-berlin.de
Pressestimmen:
Das theaterforum kreuzberg ist eine kleine, aber
wirklich sehr feine Bühne: fast alles, was sie dort
zeigen, wird mit Hingabe inszeniert, gekonnt
gespielt, leidenschaftlich gebracht - stets ein Genuss
zuzusehen …Neues Deutschland
Das Ensemble präsentiert einen spannungsreichen,
vielschichtigen Stoff um Fremde und Hiesige, arm
und reich und das immer komplizierte Verhältnis der
Geschlechter ... Zitty
Dramatisch beginnt das Stück von Georges
Schehadé, das von Anemone Poland gut durchdacht
inszeniert wurde. … Die Kostüme, die Masken, die
Musik, alles ist aufeinander abgestimmt, und auch
die Schauspieler ziehen alle Register ihres Könnens
mit Bravour. Ein Abend, der in seinen bildhaften
Aussagen noch lange das Gemüt der Zuschauer
bewegt und in ihren Gedanken nachwirkt.
Das Goetheanum
17 19
Nun berichten wir schon 4 Folgen lang, die verschlungenen Pfade erkundend und abenteuererprobt in den Kellergewölben der WuK
DRUCK, mit seltsamen Begebenheiten und
einem verwirrten alten Mann ... und dies alles
nur, um die Herkunft des legendären „Bulbro”
zu erkunden.
Wir stellten dem alten Einsiedler eine direkte
Frage und beobachteten ihn mit starren
Blicken, damit er uns nicht mit Ausflüchten
hinhielt: „Sie müssen doch sicherlich eine
konkrete Antwort geben können, woher diese
Vielzahl an Bulbro-Zeichnungen kommen, die
diese Wand zieren? (S. Heft 27) So eingeschlossen und weitab des pulsierenden Lebens
entfernt, gibt es für uns nur eine Antwort: Sie
sind der Vater, Erfinder, besser gesagt, der
Erzeuger unserer gefahrvollen Stöberei nach
diesem Wesen. Und wer gab ihm überhaupt
diesen schwachsinnigen Namen: Bulbro?”
Der alte Mann stutzte über unseren direkten
Angriff mit Worten und blinzelte mit seinen
nun weit aufgerissenen Augen auf die Bilderwand, nach einer plausiblen Antwort suchend.
Er murmelte vor sich hin und es hörte sich an,
wie „Punkt, Punkt, Komma, Strich”, dann ein
tiefdurchatmendes Pfeifgeräusch mit einem
Schmatzlaut. Die danach folgende Denkpause
zerrte an unseren Nerven und im Hintergrund
hörten wir die Katze schnurren, die zusammengerollt, vor sich hindöste.
Eigenartigerweise war sie nun schwarz/weiß
gefleckt und nicht mehr nur Schwarz, was uns
aber nicht zum Nachdenken anregte.
18
„Ich bekenne”, hauchte der Alte kaum vernehmbar und fuhr sich mit einer Hand über die
Augen, um einen nichtvorhandenen Schleier
wegzuwischen. Nun also, es bewegt sich etwas in
unserem Gegenüber und wir spitzten unsere
Ohren auf Empfang. Die verschrumpelte Hand
griff nach hinten und hielt einen vom Rost
zerfressenen Schlüssel hoch.
„Seht ganz genau hierher. Als ich in diese
Einsamkeit kam, war mein Wohnungsschlüssel
neu und glänzend. Nun könnt ihr erkennen, wie
lange ich schon hier dahinvegetiere, bei all
dieser Feuchtigkeit und Entbehrung. Der
Schlüssel ist nicht mehr benutzbar, damit
können keine Türen mehr geöffnet werden!”
In dieser kurzen Atempause, in der der alte
Mann seinen verrosteten Hausschlüssel traurig
ansah, schossen wir schnell ein Foto.
„Was machen Sie da?”, schnauzte er uns an, als
das Blitzlicht vom Fotoapparat kurz aufleuchtete. „Dieses Bild kenne ich nicht. Schauen Sie
auf das Datum auf der Rückseite. Vor mir muss
eine andere Person hier gewesen sein. Und hier,”
er hielt eine Leinwand hoch: „Was hat dies zu
bedeuten?”
JL
Wird es noch verwirrender, oder nähert sich die
Lösung? Lesen Sie in der nächsten Ausgabe weiter!
STADTFÜCHSE
Das Verbreitungsgebiet des
mitteleuropäischen Fuchses
(Vulpes vulpes) hat sich inzwischen auch bis nach Berlin
ausgedehnt. Nicht nur in den
Parks und auf Friedhöfen kann
man ihnen begegnen, sondern
mitten auf den Straßen der Stadt.
Auch in der Emser Straße gibt es Füchse.
Da gibt es fuchsrote Exemplare. Aber auch
Graufüchse. Manche Füchse neigen zu Haarausfall.
Es gibt Pfennigfuchser, die ihren Bau für gutes
Geld untervermieten.
Schlaue Füchse sitzen mit ihrer teuren AppleTechnik speziell im Winter bei einem Tee den
ganzen Tag in den überall vorhandenen Cafés
und sparen sich zu Hause die Heizkosten, um
sich die nächste Neuerung bei Apple & Co.
Leisten zu können.
Fotos: LA
Für manchen, der sich für einen Künstlerfuchs hält, hängen die Trauben aber wohl
doch zu hoch und er entpuppt sich
als Kunstpelz.
Aber wenn man dem Fuchs das
Fell über die Ohren ziehen
will, wird er fuchsig.
Neulich geschehen im
Café „Loislane“.
Ein intelligenter Fuchs
vermisste seinen
wertvollen Pelz und
wurde fuchsteufelswild.
Da in unseren Gefilden
aber die Zeiten der
Tollwut der Vergangenheit angehört, waren wir
sicher, dass keine
wirkliche Gefahr droht.
Zumal alles nur ein Missverständnis war, denn
der Pelz wurde einfach nur verlegt und fand
sich wieder an.
B. Reinecke-Fuchs
19 19
Nur in freiwilliger Vereinigung
ist der Mensch schön und sein Handeln
ist die Seele der Welt.
Rainer Oscar zu Lenz 1751/2015
Liebe Neuköllner, Europäer und Freunde der Welt – Der Freundeskreis KUNSTdemokratie
versucht die finanziellen Voraussetzungen zu schaffen für eine rechtsfähige Stiftung nach §§ 80 ff.
BGB durch Crowdfunding. – Wir planen dafür ein zweistufiges Crowdfunding – Projekt mit der
http:// www.kisskissbankbank.com/de/projects/kunstdemokratie. Ab 5 Euro sind Sie, seid Ihr
dabei und erhaltet Kunst als Dankeschön dafür. Unser Auftakt im gefühlten Leben für das
Internet, ist der 26.2.2015 ab 18°° Uhr, in der Flughafenstraße 38 bei „Trude Ruth & Goldammer“.
Ein neuer Typ von Berliner Eckkneipe. Performance, Literatur und Session Musik mit der
Community rund um Phil. Das Crowdfunding endet am Sonntag dem 26.4.15 um 24°° Uhr.
Diskussionsentwurf für die Stiftung „KUNSTdemokratie“ in spe, wer mitdiskutieren will oder die
vollständige Präambel lesen will, schicke eine Email an [email protected], Betreff: Diskussion Präambel oder komme ebenfalls am Sonntag 1.3.15 um 19°°Uhr in den Nachbarschaftstreff
Mahlower Straße 27.
STIFTUNGSZWECK
Der Zweck der Stiftung namens „KUNSTdemokratie“ hat folgende Aufgaben: Aus den Bestandssicherungen von Produktionen der jeweiligen Zeiten aller Altersgruppen, die einer immer wieder
neu zu treffenden Definition wie Außenseiter und/oder Nichtetablierten Menschen der europäischen Gesellschaften und ihrer Gäste auf den Gebieten der Künste und Gesellschaftstheorien zu
erkennen sind und daraus werden Sammlungen, Archive, Forschungseinrichtungen entwickelt,
mit dem Gebot eine Transparente und Teilhabende Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Es werden
Arbeitsgemeinschaften zur freien handelnden Kunstforschung und zur freien handelnden
Demokratieforschung gebildet. Die Stiftung ist Operativ und Fördernd tätig.
PRÄAMBEL (Auszug)
… Diese Arbeitsgemeinschaften bilden eine Universität, eine Denkfabrik zur Erforschung freier
Lebensentfaltung. ...
Ein sensibles Viele-Augen- Prinzip über einen längeren Zeitraum trifft die Entscheidung in Bezug
auf unveräußerlichen Stiftungsbesitz, Vermarktung zur Existenzsicherung der Stiftung und ihrer
Aufgaben, sowie den Verträgen der Zustiftungen, der Erben, der Schenker, der Ehrenämter, der
Künstler, der Teilhaber, der Förderer.
Der Rest aus den Nachlässen und übertragenen Beständen werden im Sinn von Collage, Recycling,
kollektiven und interaktiven Bezügen durch Bildende Künstler in hierfür geschaffene Ateliers zu
neuer Produktion verwendet. ...
Das Wissen der freien Universität sowie das Kulturkapital aus Sammlung und Archiv werden zu
existenzsichernden Zwecken der Stiftung, so wie für die Stiftung arbeitenden Menschen
eingesetzt. Es werden für die jeweilige Gegenwart tragfähige wirtschaftliche Konzepte umgesetzt
die den Geist der Stiftung wiedergeben und sich an Akkumulation orientieren. Vermögenswerte
wie Geld, Gold, Aktien und Ähnlichem soll die Stiftung nicht in unbegrenzter Höhe horten. Die
Vermögensverwaltung ist angehalten, die inhaltliche und materielle Gesamtstruktur sowie die auf
Zukunft geplante Vorhaben der Stiftung, aus ihrer Kompetenz auf immer wieder neu zu
definierende Zeiträume sicher zu stellen.
Da wo die geförderten Ideen, Anliegen und Ergebnisse ermöglicht durch die KUNSTdemokratie
vom Außenseitertum in die Selbstständigkeit und/oder Mehrheitsgesellschaften übergehen,
werden diese Ideen und Ergebnisse entäußert. Sie sollen ihr Eigenleben führen.
Die Stiftung darf in keinem Fall eine Religionsgemeinschaft sein, Religion ist Privatangelegenheit.
Humanismus ist die Grundhaltung. ...
Diskussionsstand 8.2.2015 i.A. R. Wieczorek,
(Künstler/Soziologe/DADAsoph) www.rainerwieczorek.de
20
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GewinnerInnen
ABONNENT
Wir senden Ihnen den
Lieferstellen
NEUKÖLLNER DSCHUNGEL auch zu!
Als Abonnement immer sofort nach dem
Erscheinen der neuen Ausgabe!
2
1
Verteilung
3
Bestellen Sie ein Jahresabonnement (6 x) und überweisen Sie 15,- € an WuK DRUCK, IBAN: DE04 1009 0000 7192 4710 06
(Berliner Volksbank). Die Zusendung erfolgt nach Rechnungseingang. Ihre Bestellung senden Sie bitte an WuK DRUCK,
Emser Str. 42, 12051 Berlin, Fax 030/625 20 46 oder per e-mail: [email protected].
Frau Gerdas Ratschläge für Ihre Gesundheit:
Umgang mit
Handtüchern
Hautausschlag durch
die Waschmaschine
Sobald am Handtuchhalter mehrere Handtücher hängen, trocknen diese nicht richtig
und werden zum idealen Nährboden für
Fußpilz-Sporen.
Einfachste Lösung: Handtücher immer getrennt aufhängen. Nach drei Tagen wechseln
und bei mindestens 60 Grad waschen
Bei weniger als 40 °C haben Bazillen in der
Waschmaschine ideale Bedingungen um sich
auszubreiten. Sie können Hautausschläge
und Lungenentzündung auslösen.
Schutztipp: Vor allem Handtücher und Unterwäsche sollten Sie bei mindestens 60 °C
waschen.
egenbogenlicht
RAkademie
für Philosophie,
Lebenshilfe und Ethik
Aus dem Zyklus: Liebe, Tod und Wiedergeburt
Spirituelles Heilfasten aus der christlichen Mystik
Das Karwochen-Ostergeheimnis
Liebe ist das Leben. Aus Liebe wurde uns eines der größten Mysterien gegeben: Die eigene, befreite
Wiedergeburt im Licht. Heilung durch vollständiges Loslassen all dessen, was uns zurückhält.
Die Karwoche ist die Zeit der Reinigung, die Vorbereitung zur großen Ostertransformation. Beginnend
mit der Reinigung unserer Körperzellen steigen wir Stufe für Stufe in das Mysterium ein. Altlasten werden
ausgeschwemmt und erlöst. Körper und Seele entspannen sich, der Geist kommt zur Ruhe, der Heilungsprozess wird eingeleitet. Die darauf folgende Auferstehung, die Wiedergeburt im Geist der Klarheit
erschafft das Wunder der Erfüllung unserer Wünsche für uns und unsere Familien, Gesundheit, Arbeit,
ein erfolgreiches Dasein. – Das Karwochen-Ostergeheimnis birgt die Kraft effektivster Herausleitung
jeglicher negativer – krankmachender – Informationen aus unseren Körperzellen, 100% Heilung
jeglicher Süchte und Störungen in sieben Tagen!
Dipl. Soz.-Arb.
Ingrid Elisabeth Sollors
Das Karwochen-Ostergeheimnis – Info-Abend: 27. März 2015; 20:00 Uhr, 10 Euro
Für alle Teilnehmer an der Heilfastenwoche (20 Euro) vom 30. März – 6. April 2015 findet
am Info-Abend ab 21:00 Uhr die Teilnehmer-Einweihung statt.
Anmeldung: Regenbogenlicht Akademie, Emser Str. 41, 12051 Berlin,Tel.: 030/217 03 19
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Tote). 1950 wurde „Bautzen I” von der Volkspolizei übernommen. Dem „gelben Elend” ist
die Gedenkstätte gewidmet in „Bautzen II”.
Deutsch-sorbisches Eine weitere überregionale gelbe Berühmtheit
ist der Bautzener Senf. Zu diesem Thema gibt es
Ortsschild.
Foto: Wikimedia, ein eigenes Senf-Museum, in dem die Bautzener
Senf-Geschichte nachgezeichnet und der Senf
Julian Nitzsche.
in seiner ganzen Vielfalt an Produkten darDiese kleine, feine Stadt liegt in Sachsen, wo gestellt wird.
die hübschen Mädchen sind und sich wohl- Um 1000 wurde in Bautzen die erste Pfarrkirche
fühlen, denn dort haben sie sich nicht den Buß- errichtet, 1213/21 das Domstift St. Petri gegrünund Bettag klauen lassen. Die Buße ist ein det und an gleicher Stelle mit dem Dom St. Peter
frohliches Geschaft; ohne Buße ergeht es uns (Petridom) begonnen. Nach 1430 erhielt der
wie der EU mit ihrer Alzheimer-Bulimie: Sie Dom seine heutige Gestalt. – Seit der Reforfrisst und frisst und frisst und vergisst zu mation 1524 ist der Dom die älteste „Simultankotzen.
kirche”, er wird sowohl von der katholischen als
Was das höher gelegene Bautzen mit unserem auch von der protestantischen Gemeinde
via Luftlinie ca. 170 km entfernten Berlin genutzt. Weil innen restauriert wird, kann der
verbindet, ist die Spree auf ihrem Weg in die Dom zur Zeit nur von außen bewundert werden.
Havel in die Elbe in die Nordsee. Das Städt- Zum Dom gehört die „Domschatzkammer“;
chen ist über tausend Jahre alt, es findet sich diese wiederum kann besichtigt werden.
1002 als „Budissin” in einer Chronik. „Wenn Reinsten protestantischen Wassers ist die
der Wind nicht weiß, wohin, dann weht er über Taucherkirche mit dem Taucherfriedhof. Sie hat
Budissin.” So heißt es und so stimmt es, aber mit diesem Unterwasserberuf nichts zu
deshalb empfiehlt sich entsprechende Be- tun, sondern ist benannt nach dem „Taucherkleidung.
wald” 15 km westlich von Bautzen.
Bautzen hat 40.000 Einwohner und ist das Auf einer natürlichen, die Spree überragenden
kulturelle Zentrum der Sorben, einer sla- stabilen Granitplatte steht in der Altstadt die
wischen Minderheit (ca. 65.000 insgesamt in Ortenburg. Sie war die Hauptfestung der OberSachsen und Brandenburg), früher „Wenden“ lausitz und gehörte den jeweiligen Landesgenannt, mit eigener Sprache. – Hier befindet herren.
sich das Sorbische Museum und informiert Bautzen hat auch einen schiefen Turm, den
über eben dieses Völkchen.
Reichenturm, der zwischenzeitlich auch als
Was einem bei Bautzen zuerst einfällt, ist der Schuldturm genutzt wurde. Diese Tatsache und
wegen seiner Klinkerfassade als „gelbes Elend“ der Name erinnert mich daran, dass wir als
bezeichnete Knast. Er wurde um 1900 als reiches Land gelten, obwohl seit 1969 die StaatsZuchthaus hingestellt und war damals die
modernste Strafvollzugsanstalt in Sachsen
(„Königlich-sächsische Strafanstalt Bautzen I“). –
Knastwärter bzw. Schließer, sozialpädagogisch
„Gruppenbetreuer“ genannt, ist übrigens ein
ausgesprochen krisensicherer Beruf. O-Ton
eines Kollegen aus der Branche: „Die Gefangenen wechseln mit den Regierungen, aber wir
bleiben. Uns brauchen sie immer.“ – Prominentester Häftling war Ernst Thälmann in der
Nazi-Zeit, nicht so namentlich bekannt sind
die ca. 26.000 politischen Gefangenen der
sowjetischen Besatzungsmacht 1945 bis 1950 Stadtansicht von der Friedensbrücke aus.
(„Sonderlager 4”), nachweislich mind. 2.700 Foto: Wikimedia, Stephan Höhne.
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verschuldung steigt und steigt und steigt und
steigt …
Nachbar des Reichenturms ist der Wendische
Turm, Bestandteil eines ehemals befestigten
Stadttors. Neben dem Turm befindet sich eine
von Gottfried Semper erbaute Kaserne, der es
genauso ergeht wie der Kaserne in Kreuzberg
am Mehringdamm: Sie wird heute als Finanzamt genutzt.
Leider steigt das Wasser nicht immer so
zuverlässig wie die Schulden in der EU, deshalb
wurden von unseren Altvorderen Wassertürme
und Pumpwerke eingerichtet, nicht nur zum
Wohle der Trinkwasserversorgung, sondern
auch, um Brände löschen zu können. Hier in
Bautzen ist die „Alte Wasserkunst” gut erhalten.
Nicht weit weg davon befindet sich die
Michaeliskirche.
Das Ensemble aus Wasserkunst und Michaeliskirche ist das Wahrzeichen der Stadt Bautzen.
Stilisiert fand es Anwendung bei vielen städtischen Zeichen und Beschriftungen. Nach den
berühmten Dresdener Bauwerken und Schloss
Moritzburg ist es außerdem eines der am
häufigsten verwendeten Motive für die touristische Werbung in Sachsen.
Und wer gut essen will, dem kann ich aus
eigener Erfahrung das sorbische Restaurant
„Wjelbik” empfehlen. Dort begrüßte uns die
Wirtin Veronika Mahling („Malinkowa”) in
Alte Wasserkunst und Michaeliskirche.
Foto: Wikimedia, Julian Nitzsche.
sorbischer Tracht mit Brot und Salz und einem
Sorbisch-Crashkurs: „prošu” = Bitte;
„d´zakuju” = Danke.
(Benuzte Quellen: Baedeker Sachsen, bautzen.de,
Wikipedia und die Wirklichkeit.) Herbert WiTzel
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die Pastinaken verbraucht sind. Dann die Apfelscheiben hinein geben und zum Schluss mit
einer Schicht Kartoffelscheiben bedecken.
Die Eier mit der Sahne und der Milch verquirlen, mit Salz, frisch gemahlenem Pfeffer,
dem gehackten Knoblauch und Muskat würzen.
Die Masse über den Auflauf gießen und zum
Schluss mit dem gehobelten Käse bestreuen.
Noch ein paar Butterflocken dazu geben und in
den 220 °C heißen Ofen(Ober- und Unterhitze)
stellen. Nach 20 min. die Temperatur auf 180 °C
herunter stellen und weitere 40 min. im Ofen
lassen.
Vor dem Servieren mit Petersilie bestreuen.
Pastinaken sind eine alte Gemüsesorte, die fast Zum Auflauf kann man einen Salat reichen.
Zubereitet und abgelichtet: LA
in Vergessenheit geraten war und erst in den
letzten Jahren wieder neu entdeckt wurden. Sie
sind ein Wurzelgemüse mit einem angenehmen
nussigen Geschmack. Sie eignen sich als Beilage, für Eintöpfe oder wie hier, als Auflauf.
Vergessenes Gemüse:
Pastinaken-Auflauf
300 g Pastinaken, 500 g Kartoffeln, 1 Apfel,
2 Eier, 200 ml Sahne, 200 ml Milch, Käse (z.B.
Emmentaler), Salz, Pfeffer, Knoblauch, Muskat.
Pastinaken und Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben (1-2 mm) hobeln. Den Apfel schälen und in ca. 5 mm dicke Scheiben schneiden.
Eine Auflaufform ausbuttern und abwechselnd
Kartoffeln und Pastinaken darin schichten, bis
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VERANSTALTUNGEN
Bis 12.4. – Di–So 10–18 h – Brücke über stillem
Wasser. Ausstellung. Die Landschaftsbilder von
Milena Aguilar entstehen unter freiem Himmel
in der urbanen Peripherie.
Museum Neukölln
Bis 19.4. – Di–So 10–18 h – EXITUS. Ausstellung. Der Tod war und ist für Künstler/innen in
allen Epochen ein dringendes Thema. Malerei,
Fotografie, Zeichnungen und Skulpturen von 10
Künstler/innen.
Galerie im Körnerpark
15.3. – 18 h – Laura Guidi, eigene Songs und
Coverversionen von der italienischen Gitarristin und Sängerin
Café eßkultur im Körnerpark
19.3. – 18 h – Zwei nach Shanghai, mit dem
Fahrrad von Neukölln nach Shanghai. Filme,
Fotos und Geschichten einer Fahrradtour.
Stadtbibliothek Berlin
21./22. 3 – 10–18 h – Kreativmarkt in der Dorfschule, Kunsthandwerker/innen stellen ihr
Hobby vor und laden ein zum Ausprobieren.
Alte Dorfschule Rudow
22.3. – 18 h – Die halbe Miete, swingende Musik
zwischen Tradition und aktuellem Jazz.
Café eßkultur im Körnerpark
3.4. – 20 h – Chuck Ragan & The Camaraderie.
Die amerikanische Indie-Folk-Ikone zusammen mit den Briten um Skinny Lister.
Heimathafen Neukölln
19.4. – 18 h – Georgie Fisher, die Australierin
kombiniert in ihren Songs kraftvolle und
poetische Lyrics.
Café eßkultur im Körnerpark
28.4. – 21 h – Balthazar. Indie-Rock aus Belgien.
Heimathafen Neukölln
Frieden schließen mit der eigenen Vergangenheit
Aus dem Bann der Zwänge treten.
Wie zwanghaftes Verhalten geformt wurde und was wir
dagegen tun können. Mo, 13.4.2015, 19 h.
Verhängnisvolle Gefühle überwinden.
Familie als Schamfabrik und wie wir falschen Schamgefühlen
entkommen können. Mo, 11.5.2015, 19 h.
Kursabende im „Adventhaus“ in Neukölln,
Wissmannstraße 27.
www.forum-lebensschule.de.
26
Raum B - Wildenbruchstr. 4, 12045 Bln, Tel.: 030 956 280 82
www.raumb-berlin.com - Di/Fr: 14-20 h - Sa: 10-18h
U-Bahn: Rath. Neukölln (U7) - Bus: Erckstr. (M41-104-167)
12. 3., 19:30 h: deutsch-französisches Theater Au fil des nuages im
Raum B – Lesung von Maiandacht (auf Frz.) von Thomas Bernhard
und Die Rothaarigen (auf Dt.) von Jean-Claude Grumberg –
Vorstellung der Zeitschrift À Verse
13. 3., 19 h: Vernissage "Recette & bicyclette" - Claire und Lucie,
2 Mädchen, die im letzten Frühling von Berlin 2500 km mit den
Fahrrädern gefahren sind, um das Schwarze Meer in Rumänien zu
erreichen. Sie haben Rezepte und Groß-Mutter Geschichten
gesammelt und illustriert.
20. 3., 20 h: Open Mike mit dem US-Verlag Internation Word Bank Offene Bühne für englischsprachige Autoren.
27. 3., 19:30 h: Rock'N'Read-Adend aus Neukölln mit WiTzels GuteLaune-Liedern, Autor Wolfgang Endler, Singer/Songwriterin
Jana Berwig und einem Überraschungsgast!
7. 4., 19:30 h: Konzert mit dem ital. Musiker FABRIZIOTESTA
10. 4.,l ab 19 h: Zinerelease der 2. Ausgabe von Beton
Deutsch-französisches Comiczine
Die nächsten Führungen mit R. Steinle:
Körnerkiez: 7.3.,14 h „leuchtstoff-Kaffeebar”, Siegfriedstr. 19
Schillerkiez: 14.3. +26.4., 14 h „Café Backparadies”, Hermannstr. 221
Reuterkiez: 22.3.+11.4., 14 h „Klötze und Schinken”, Bürknerstr. 12
Britz: 29.3.+19.4., 14 h „Restaurant Mexico”Alt-Britz 61
Richardplatz: 4.4., 14 h „AHOJ! Souvenier”, Hertzbergstr.1
Informationen zu weiteren Führungen unter www.reinhold-steinle.de
Anmeldung: 030-857 323 61, [email protected]
VERANSTALTUNGSORTE
Galerie im Saalbau
Karl-Marx-Str. 141, 12043 Berlin, Tel. 030/902 39 37 72
Heimathafen Neukölln
Karl-Marx-Str. 141, 12043 Berlin, Tel. 030/56 82 13 33
Museum Neukölln, Gutshof Britz
Alt-Britz 81, 12359 Berlin, Tel. 030/62 72 77-727
Galerie im Körnerpark
Schierker Str. 8, 12051 Berlin, Tel. 030/56 82 39 39
Gemeinschaftshaus Morus 14
Morusstr. 14, 12051 Berlin, Tel. 030/68 08 61 10
Stadtbibliothek Neukölln
Karl-Marx-Str. 66, 12043 Berlin, Tel. 030/902 39 43 42
Alte Dorfschule Rudow
Alt-Rudow 60, 12355 Berlin, Tel. 030/66 06 83 10
Gemeinschaftshaus Gropiusstadt
Bat-Yam-Platz 1, 12353 Berlin, Tel. 030/902 39 14 16
Fliegendes Theater
Urbanstr. 100, 10967 Berlin, Tel. 030/692 21 00
Bauchhund Salonlabor
Schudomastr. 38, 12055 Berlin, Tel. 030/56 82 89 31
Hallo Dschungler, habe soeben das erste Exemplar des neuen Jahres 2015 erhalten. Gefällt mir
sehr gut! Euer Witz im Januarheft war sehr
witzig, habe laut lachen müssen.
Gruß Dieter
Die Seite mit Dschungel-Klaus ist immer
informativ, obwohl der Herr einige Pfunde zu
viel mit sich herumschleppt und sich auch mal
,
Abnehmtipps aneignen könnte. Wie wär s mit:
Dschungel-Klaus nimmt ab (im Slip, vorher
und nachher). Nicht böse sein Herr Klaus, Ihre
treue Leserin
Irmgard aus Buckow
Nun sind CDU und SPD im NEUKÖLLNER
,
DSCHUNGEL gelandet und mich wundert s:
Foto: LA
Die CDU links plaziert, die SPD rechts plaziert? Wohl ein Gag der Redaktion! – Heft 29
sehr gut gelungen!!! Der Bericht über den
„Straßenchor” ist vor allem durch seine verständliche Schreibweise in meiner Klasse sehr
Gehen zwei Erbsen spazieren. Sagt die Eine
gut angekommen. Übrigens: „Meister Adebar”
zur Anderen: „Pass bloß auf, da kommt eine
habe ich mit meiner Wandergruppe besucht und
Treppe-pe-pe-pe!”
kann den Ausflugstipp nur empfehlen.
Per mail von Th. Die nächste Ausgabe NEUKÖLLNER DSCHUNGEL©erscheint
Ein doofer Witz muss sein!
Für alle die es noch nicht mitbekommen haben:
Der Neuköllner Dschungel hat glatte zwei Seiten für uns in seiner aktuellen Ausgabe (Nr. 29 Jan./Febr.) frei gemacht, damit wir Euch
umfassend über unser Projekt „Die StrassenCarmina” und natürlich allgemein über den
Chor informieren können. Vielleicht könnt ihr
ja noch ein Exemplar des begehrten kostenlosen
Magazins ergattern. Es liegt kostenlos in Neukölln bei öffentlichen Stellen, Kneipen, Restaurants, Läden, ect. aus. Oder ihr schaut einfach
auf der Homepage des Neuköllner Dschungel
vorbei. Dort könnt ihr euch die aktuelle Ausgabe auch per PDF herunterladen!
Von der Facebookseite des Straßenchor-Fanclubs
Ich vermisse die Berichte über die Parks und
Grünanlagen. Da bin ich dann immer gern hingegangen. Waren das schon alle in Neukölln?
Vielleicht können sie ja auch in unsere Nachbarbezirke blicken und berichten.
Friedhelm Mey, Britz
im Mai 2015.
Texte, Kurzgeschichten, Politik, Fotos, Comics, Satire, Musik
und Veranstaltungen – nicht nur aus Neukölln – werden
kostenlos veröffentlicht. Preisgebundene Termine mit Euroangabe gelten als Anzeige.
Sämtliche Rechte und Haftung liegen bei den Autoren.
Nachdruck und Vervielfältigung nur nach Rücksprache mit
dem Herausgeber.
Annahmeschluss für die Nr. 31 (Mai/Juni) für Veranstaltungshinweise, Beiträge u. Anzeigen: 10. April
(Anzeigenpreisliste 02/2013)
Impressum
Herausgeber: WuK DRUCK, Inh. Johann Leschinkohl
Emser Straße 42, 12051 Berlin, St.-Nr. 16/418/60569
Tel. 030/625 60 23, Fax 030/625 20 46
[email protected], www.neukoellner-dschungel.de
Redaktion: Michael Bonitz („Le Professeur”)
Johann Leschinkohl (JL), V.i.S.d.P. (Anzeigen)
Lutz Anders (LA), Grafik
An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet:
H.-D. Barth, F. Felgentreu, HFKN, S. Haske, Jagi, S. Jasharaj,
„Kalle”, M. Löffler, D.-D. Möller, B. Reinecke-Fuchs, tfk,
K.-D. Risch, I. E. Sollors, H. Syzygos, R. Wieczorek, J. Wilms,
F. H. Witzel, Weiyi Xu
Kontrolliert verteilte Auflage dieser Ausgabe: 2.500 Expl.
27
Malen ...
eine Symphonie aus
Farben, Formen und Magie.
Dem Nichtaussprechlichen
eine Form geben.
Jasmin B.
Kontakt: [email protected], Fotos: Privat