Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK Bundesamt für Umwelt BAFU EconoMe 3.0 Online-Berechnungsprogramm zur Bestimmung der Wirkung und Wirtschaftlichkeit von Schutzmassnahmen gegen Naturgefahren April 2015 Handbuch / Dokumentation EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation IMPRESSUM Auftraggeber Bundesamt für Umwelt (BAFU), Abt. Gefahrenprävention Schweizerische Bundesbahnen Arbeitsgruppe Michael Bründl, WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF (Projektleitung) Linda Zaugg-Ettlin, WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF André Burkard, wasser/schnee/lawinen Ingenieurbüro André Burkard AG Nicole Oggier wasser/schnee/lawinen Ingenieurbüro André Burkard AG Cornelia Winkler, Winkler Ingénieurs SA (bis 2011) Fabian Dolf, GEOTEST AG André Gauderon, GEOTEST AG Bernhard Krummenacher, GEOTEST AG (bis 2014) Peter Gutwein, Gutwein IT-Service Reto Baumann, BAFU (Sektion Rutschungen, Lawinen und Schutzwald) Bernard Loup, BAFU (Sektion Rutschungen, Lawinen und Schutzwald) Urs Nigg, BAFU (Sektion Hochwasserschutz, bis 2015) Eva Gertsch, BAFU (Sektion Hochwasserschutz) Adrian Schertenleib (Sektion Hochwasserschutz) Marc Hauser, SBB Zitiervorschlag Bundesamt für Umwelt (BAFU), 2015: EconoMe 3.0 Online-Berechnungsprogramm zur Bestimmung der Wirkung und Wirtschaftlichkeit von Schutzmassnahmen gegen Naturgefahren Kurztitel EconoMe 3.0 Bezug Download aus: www.econome.admin.ch > Dokumentation Stand Bearbeitung April 2015 2 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 5 1.1 Ziel 5 1.2 Konventionen und Standards 5 1.3 Transparenz 6 2. Aufbau der Programmoberfläche 6 2.1 Seitenlayout 6 2.2 Benutzerrolle 9 2.3 Vorgehen / Arbeitsschritte 9 2.4 Befehl Projekt neu berechnen 10 2.5 Projektdaten aus ZIP-Archiv importieren 10 2.6 Suchfunktion 10 3. Vorbereitungsarbeiten für die Projekteingabe in EconoMe 11 3.1 Objektkategorien 12 3.1.1 Gebäude 12 3.1.2 Sonderobjekte 13 3.1.3 Strassenverkehr 13 3.1.4 Schienenverkehr 14 3.1.5 Leitungen 14 3.1.6 Landwirtschaft, Wald und Grünanlagen 15 3.1.7 Mechanische Aufstiegshilfe 15 3.1.8 Sonderobjekte Schienenverkehr 15 4. Eingabe eines Projektes 16 4.1 Schritt A: Projektantrag 16 4.2 Schritt B: Projekteinrichtung 17 4.3 Schritt 1: Projektleiter benachrichtigen 17 4.4 Projektleiter 18 4.5 Import von bereits fertiggestellten EconoMe-Projekten 20 4.6 Schritt 2: Systembeschreibung 20 4.6.1 Entscheidungshilfe Unterscheidung zwischen Murgang – dynamische Überschwemmung – statische Überschwemmung 22 4.7 Schritt 3: Gefahrenanalyse und Szenariendefinition: 25 4.8 Schritt 4: Schadenpotential im Perimeter 28 4.8.1 Import Schnittstellen 30 4.8.2 Objekterfassung über Eingabemaske 31 4.9 Schritt 5: Konsequenzenanalyse (Eingabe der gefährdeten Objekte) 4.9.1 Zuordnung über Eingabemaske 35 36 3 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation 4.10 Schritt 6: Individuelles Risiko 38 4.11 Schritt 7: Definition Massnahme 40 4.12 Schritt 8: Konsequenzenanalyse nach Massnahme 43 4.12.1 XML- / CSV-Import 43 4.12.2 Zuordnung über Eingabemaske 43 4.13 Schritt 9: Individuelles Risiko nach Massnahme 44 4.14 Schritt 10: Übersicht Risiken und Kosten 44 4.15 Schritt 11: Projektabschluss 44 4.16 Schritt C: Statistische Auswertungen der Projekte 45 4 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation 1. Einleitung Zwei zentrale Fragen stellen sich u.a. bei der Planung von Schutzmassnahmen gegen Naturgefahren: - wie stark kann das Risiko gesenkt werden (Wirkung des Projektes)? - Wie ist das Verhältnis der erzielten Risikoreduktion zu den Kosten, welche die Massnahmen verursachen (Wirtschaftlichkeit des Projektes)? Für die Behörden der Gemeinden, der Kantone und des Bundes stellen sich zu dem zwei Fragen: - welche Projekte sollen überhaupt unterstützt werden? - wie können die förderungswürdigen Projekte priorisiert werden? Diese Fragen der Mittelsteuerung bedingen, dass es Instrumente gibt, mit denen die verschiedenen überall in der Schweiz realisierten Projekte und Vorhaben miteinander verglichen werden können. Eben das war bisher nur bedingt möglich. Es gibt zwar einige Methoden zur Bestimmung der Risikoreduktion und der Wirtschaftlichkeit bei Projekten. Deren Anwendungen lassen jedoch so viel Spielraum offen, dass nur schwer vergleichbare Resultate entstehen. Dieses Handbuch bezieht sich auf die Version EconoMe 3.0, nachfolgend als EconoMe bezeichnet. 1.1 Ziel Das vorliegende Werkzeug EconoMe hat zum Ziel, die Vergleichbarkeit zu ermöglichen und die Zweckmässigkeitsbeurteilung von Projekten zu erleichtern. Im Vordergrund stehen die Berechnung der Projektwirkung (Effektivität) und der Wirtschaftlichkeit (Effizienz) des Projektes bzw. der Massnahmen. Das Werkzeug ist nun so weit entwickelt, dass umfangreiche und komplexe Projekte als Ganzes sowie einzelne Massnahmenvarianten bzw. Kombinationen von Massnahmen berechnet werden können. EconoMe ist so aufgebaut, dass jederzeit weitere Teilmodule hinzugefügt werden können. 1.2 Konventionen und Standards Für die Subventionsbehörden ist also die Vergleichbarkeit der Risiko- und Nutzen/KostenBerechnungen ein zentrales Anliegen. Dies konnte nur erreicht werden, indem eine Reihe von Konventionen und Standardwerte eingeführt wurden. Wir sind uns bewusst, dass dadurch der konkrete Einzelfall nicht immer korrekt abgebildet werden kann. Es handelt sich eben um Durchschnittswerte. Vor der Festlegung dieser Standards (Basiswerte) wurde möglichst gut recherchiert. Zudem wurden parallel laufende Projekte des Aktionsplanes der PLANAT konsultiert. In Spezialfällen ist es möglich, begründbare Anpassungen bei den Parametern vorzunehmen. Diese können jedoch nur in Rücksprache mit dem zuständigen Kantonalen Administrator gemacht werden. Als Alternative, zur Berechnung von komplexen Risikoanalysen steht zudem mit EconoMe-Develop (2c) ein separates Instrument zur Verfügung. Mit EconoMe können nur die direkten Schäden und keine indirekten Kosten (z.B. Kosten infolge fehlender Verfügbarkeit von Verkehrswegen) ermittelt werden. Wir haben die Berechnung der indirekten Kosten bewusst weg gelassen, weil diese Berechnungen zum 5 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation heutigen Zeitpunkt noch sehr unsicher sind und stark von Annahmen abhängen. Mit der Berücksichtigung der indirekten Kosten hätte die gewünschte Vergleichbarkeit nicht mehr erreicht werden können. Die öffentliche Hand verfolgt mit der Subventionierung von Schutzmassnahmen gegen Naturgefahren eine volkswirtschaftliche Sicht. Im Gegensatz dazu steht für den Subventionsempfänger die betriebswirtschaftliche Sicht im Vordergrund. Diese beiden Ansprüche sind nicht deckungsgleich und dadurch oft Gegenstand von kontroversen Diskussionen. Während beispielsweise für eine Bahngesellschaft die Unterbruchkosten (Einrichten eines Busersatzbetriebes) entscheidend sind, sind sie für die Volkswirtschaft von geringer Bedeutung. Aus volkswirtschaftlicher Sicht spielt es keine Rolle, ob Passagiere mit der Bahn oder mit einem Busersatz transportiert werden. Was für die Bahngesellschaft zusätzliche Kosten sind, sind für die Busunternehmung zusätzliche Einnahmen. In EconoMe wurden Schadenskosten nur dann berücksichtigt, wenn eine Wertvernichtung eintritt. Wertverlagerungen werden nicht als Schaden erfasst. Deshalb wird auch der entgangene lokale Nutzen (z.B. durch Strassenunterbrüche) nicht berücksichtigt. 1.3 Transparenz Um eine hohe Transparenz herzustellen, sind alle gewählten Basiswerte und Parameter mit einer Quellenangabe indiziert. Diese Angaben findet man im Menü Dokumentation unter Formeln und Basisparameter. Liefern neue Quellen und Erkenntnisse bessere Parameter, so kann das BAFU diese Werte leicht ändern. Weil EconoMe auf einem Webserver läuft, werden für alle Nutzer die Verbesserungen sofort wirksam. 2. Aufbau der Programmoberfläche 2.1 Seitenlayout 2b 2 1 2a 3 2c 6 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation Die Oberfläche von EconoMe ist in drei Hauptbereiche in Form von Funktionsleisten und Eingabefeldern unterteilt. In der Kopfzeile des Programms kann die Benutzersprache (1) (deutsch, italienisch und französisch) ausgewählt werden. Auf der linken Seite befindet sich die Menüleiste, welche je nach Benutzerstatus (ohne Zugriffsberechtigung, Projektleiter /-bearbeiter sowie Administratoren) unterschiedliche Bedienungsoptionen zulässt. Auf der Startseite sind zuerst nur die Hauptfunktionen (2) sichtbar. Wird ein Menüpunkt angewählt, so werden zusätzliche Menüpunkte (2a) aufgelistet. Zudem steht unter der Bezeichnung EconoMe-Familie (2c) eine Linksammlung auf alle bestehenden EconoMe-Produkte zur Verfügung. Für alle Benutzer zugänglich ist die FAQ-Datenbank (2b), welche die am häufigsten gestellten Fragen und Antworten enthält. Sie wird durch Klicken auf das entsprechende Symbol in der Kopfzeile geöffnet. Die Besucher ohne Zugriffsberechtigung erhalten neben der FAQ-Datenbank nur Zugriff auf die Dokumentation, den Projektantrag, den Newsletter, das Glossar sowie das Impressum. Die Projektleiter sowie –bearbeiter erhalten zusätzlich Zugang zum Projektmanager in welchem die einzelnen Projekte bearbeitet werden. Die Administratoren haben Zugang zu allen Funktionen und können im Menüpunkt EconoMe intern alle Berechungsgrundlagen (Formeln, Objektparameter, Basiswerte usw.) entsprechend dem neusten Wissenstand anpassen und so das Berechnungstool auf eine einfache Art und Weise immer aktuell halten. Im Eingabe- und Bearbeitungsfeld (3) im unteren rechten Bereich des Browserfensters werden alle Projekte bearbeitet. Legende der Symbole Details Es kann eine Projektübersicht aufgerufen werden. Projekt öffnen Das Projekt ist zur Bearbeitung bereit. Es können jederzeit Eingaben gemacht werden. Um in der Projektübersicht zu den einzelnen Bearbeitungsschritten zu gelangen muss auf dieses Symbol geklickt werden. Editieren / Bearbeiten Im Projektmanager können damit die Projektdaten editiert werden. Im Projektfortschritt wird damit der einzelne Bearbeitungsschritt zur Bearbeitung geöffnet. Projekt abschliessen werden. Mit diesem Symbol kann ein laufendes Projekt abgeschlossen Projekt oder Objekt kopieren ein Objekt kopiert werden. Mit diesem Symbol kann ein gesamtes Projekt oder Dokumentation Man gelangt in die Dokumentation (Achtung neues Browserfenster wird geöffnet) in welcher die einzelnen Arbeitsschritte erläutert werden. Details Wenn die Eingabe eines Bearbeitungsschrittes vollständig ist, kann dieser Schritt durch einen Klick auf das Auge nochmals angeschaut werden. Eingaben sind dann aber keine möglich. Fertig bearbeitet schlossen. In Arbeit Die Eingaben zu diesem Bearbeitungsschritt sind vollständig abge- Dieser Bearbeitungsschritt ist in Bearbeitung. 7 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation Nicht bearbeitet Dieser Bearbeitungsschritt ist noch nicht bearbeitet worden. XML-Import/Export Dateien. Man gelangt zur Seite für den Import und Export der XML- CSV-Import/Export Man gelangt zur Seite für den Import und Export der CSV-Dateien. Projektleiter benachrichtigen Wenn ein Projekt neu eingerichtet wurde, informiert der kantonale EconoMe-Administrator den Projektleiter durch einen Klick auf dieses Symbol darüber, dass mit der Projektbearbeitung begonnen werden kann. Das Symbol erscheint in der Projektbearbeitung im Schritt 1 des entsprechenden Projektes in der Aktionsleiste. 8 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation 2.2 Benutzerrolle Nachfolgend sind die einzelnen Benutzerrollen mit den entsprechenden Zugriffsrechten definiert (siehe im online Berechnungsprogramm unter Menüpunkt EconoMe intern). Hinweis: Für alle in diesem Handbuch sowie im Internetberechnungstool verwendeten Personenbezeichnungen gilt jeweils die männliche bzw. weibliche Schreibform für beide Geschlechter. 2.3 Vorgehen / Arbeitsschritte Die Online Berechnung der Wirtschaftlichkeit eines Projektes erfolgt in 14 Arbeitsschritten welche in den nachfolgenden Kapiteln genauer erläutert werden. - Schritt A: Projektantrag - Schritt B: Projekteinrichtung - Schritt 1: Projektleiter benachrichtigen - Schritt 2: Systembeschreibung - Schritt 3: Gefahrenanalyse und Szenariendefinition - Schritt 4: Schadenpotential im Perimeter - Schritt 5: Konsequenzenanalyse - Schritt 6: Individuelles Risiko - Schritt 7: Definition der Massnahme - Schritt 8: Konsequenzenanalyse nach Massnahme - Schritt 9: Individuelles Risiko nach Massnahme - Schritt 10: Übersicht Risiken und Kosten - Schritt 11: Projektabschluss - Schritt C: Statistische Auswertungen der Projekte 9 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation 2.4 Befehl Projekt neu berechnen Werden in einem Arbeitsschritt nachträglich Daten abgeändert (z.B. Änderungen im Schadenpotential oder in der Konsequenzenanalyse), so werden diese Anpassungen in den nachfolgenden Schritten in EconoMe nicht automatisch berücksichtigt. Damit die Änderungen wirksam werden, ist ein Klick auf den Befehl Projekt neu berechnen notwendig. 2.5 Projektdaten aus ZIP-Archiv importieren Mit einem Klick auf das Symbol kann ein bestehendes EconoMe-Projekt komplett importiert werden. Ob es sich dabei um ein nur teilweise bearbeitetes, ein älteres, ein bereits abgeschlossenes und archiviertes Projekt oder um ein EconoMe-Offline-Projekt handelt spielt keine Rolle. Wichtig ist jedoch, dass solche ZIPDateien, welche ursprünglich aus EconoMe exportiert wurden, weder im Namen noch im Inhalt verändert worden sind. Es ist jedoch nicht möglich EconoMe-Light-Projekte zu importieren. Um diese Funktion nutzen zu können, muss zuerst durch einen kantonalen Administrator das Projekt eröffnet und der Projektleiter informiert werden. EconoMe-Projekte können in der Projektübersichtsliste mit Klick auf das XML-Symbol vor der Projektnummer exportiert werden. 2.6 Suchfunktion Mit Hilfe der Suchfunktion kann nach bestehenden Projekten gesucht werden. Dazu muss nach dem Login der Projekt Manager angewählt werden. Im Bearbeitungsbereich erscheint nun eine Übersicht über alle offenen Projekte, aufgelistet nach den jeweiligen Kantonen. 10 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation Durch Klicken auf das Symbol Suche anzeigen öffnet sich die Eingabemaske für die EconoMe Projektsuche. Hier können offene Projekte anhand der Projektnummer, dem Projekttitel oder der Gemeinde gesucht werden. Als Platzhalter für Suchbegriffe kann das Symbol „%“ verwendet werden. Mit dem Befehl Suche starten werden die Suchergebnisse in einem neuen Fenster angezeigt. Durch Anwählen der entsprechenden Symbole (beschrieben in Kapitel 2.1) können die Details angezeigt, die Projekte geöffnet, die Projektdaten editiert oder das Projekt abgeschlossen werden. Testprojekt Testprojekt Testprojekt 3. Vorbereitungsarbeiten für die Projekteingabe in EconoMe Um das Nutzen/Kosten-Verhältnis eines Projektes erfolgreich mit EconoMe berechnen zu können, müssen die entsprechenden Grundlagendaten vorhanden sein. So muss für jedes zu beurteilende Eintretensszenario (Wiederkehrdauer / Jährlichkeit eines Ereignisses) des betrachteten Prozesses eine Intensitätskarte sowohl vor als auch nach Erstellen der Schutzmassnahme vorliegen. Diese Intensitätskarten bilden die Grundlage für alle weiteren Bearbeitungsschritte. Ebenfalls müssen detaillierte Angaben zum Schadenpotential (Anzahl Menschen und Sachwerte) sowie die Kosten der geplanten Schutzmassnahmen vorliegen. In Absprache mit dem Auftraggeber (i.d.R. identisch mit dem kantonalen EconoMe-Administrator) wird der Untersuchungsperimeter resp. der relevante Prozessraum des Naturgefahrenprozesses festgelegt. Der Projektleiter verschneidet (i.d.R. im GIS) nun die Intensitätskarten mit diesem Untersuchungsperimeter. Alle Objekte welche sich innerhalb des Untersuchungsperimeters befinden, bilden das zu betrachtende Schadenpotential und müssen beim 11 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation Bearbeitungsschritt 4 in EconoMe eingegeben werden. Obwohl im Hinblick auf eine möglichst schnelle und einfache Bearbeitung für fast alle Objektkategorien Basiswerte (durchschnittliche Objektwerte, welche mit genauen Quellenangaben belegt sind, vgl. dazu Menüpunkt Dokumentation > Parameter für hinterlegte Objekte) erhoben wurden, empfiehlt es sich vor der Eingabe das Untersuchungsgebiet zu begehen und diese Werte vor Ort zu überprüfen. Als zusätzliche Hilfe bei der Erhebung der notwenigen Grundlagendaten wurde im Downloadbereich eine Checkliste mit allen für eine erfolgreiche EconoMe-Berechnung notwendigen Parametern zusammengestellt. Aus dieser Liste ist ersichtlich, welche Werte durch den Benutzer erhoben werden müssen. Es hat sich bei der Projektbearbeitung bewährt, alle Objekte zuerst auf dem Übersichtsplan auszuscheiden und entsprechend den vorgegebenen Objektkategorien durchzunummerieren. Diese nummerierten Objekte können in eine Tabelle mit den in EconoMe geforderten Eingabeparametern (vgl. Tabellen Kapitel 3.1.1 ff) zusammengestellt werden. Die zu erhebenden Parameter werden in Kapitel 4.8 genauer beschrieben. Während der Begehung kann nun immer vor Ort entschieden werden, ob der Basiswert verwendet werden soll, oder ob der reale Wert eines Objektes zu stark vom Basiswert abweicht und deshalb der Verkehrswert (z.B. bei Gebäuden inkl. Gebäudeinhalt) erhoben werden muss. Es ist zu beachten, dass falls der Basiswert nicht verwendet wird, der durch den Projektbearbeiter eingesetzte Wert belegt werden muss. Sind alle Elemente des Schadenpotentials erfasst, kann mit der Eingabe in EconoMe begonnen werden. 3.1 Objektkategorien 3.1.1 Gebäude Wohneinheit Einfamilien- / Mehrfamilienhaus Anzahl Durchschnittliche Personenbelegung pro Objekt Präsenzfaktor (Aufenthaltsdauer der Personen im Objekt) Objektschutzmassnahme vorhanden Stückzahl der Wohneinheiten pro Gebäude (bei Einfamilienhaus immer 1) Als Standardwert wird 2,24 Personen pro Wohneinheit verwendet (Daten BFS). Wert zwischen 0 (keine Personenbelegung) und 1 (immer alle Personen anwesend) Wert zwischen 0 (kein Objektschutz) und 1 (Haus durch Objektschutz vollständig geschützt) Garage (Parkeinheit inkl. Fahrhabe), freistehende Garagenbox (Tiefgarage) und öffentlicher Parkplatz (Grossparkplatz) Anzahl Durchschnittliche Personenbelegung pro Objekt Präsenzfaktor (Aufenthaltsdauer der Personen im Objekt) Objektschutzmassnahme vorhanden Stückzahl der Parkeinheiten pro Objekt Als Standardwert wird 0 Personen pro Objekt verwendet. Wert zwischen 0 (keine Personenbelegung) und 1 (im- Wert zwischen 0 (kein Objektschutz) und 1 (Anlage durch Objekt- 12 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation Falls eine Personenbelegung angeben wird, muss dieser zwingend eine realistische Aufenthaltsdauer zugewiesen werden. mer alle Personen anwesend). Die Werte müssen realistisch gesetzt werden z.B. 5 Minuten = 0.0035. schutz vollständig geschützt) Alle anderen Gebäudeklassen Anzahl Durchschnittliche Personenbelegung pro Objekt Präsenzfaktor Objektschutzmass(Aufenthaltsdauer der nahme vorhanden Personen im Objekt) Volumenangabe des Gebäudes in m3 (die Gebäudefläche kann aus dem Übersichtsplan gemessen werden und die Höhe vor Ort abgeschätzt werden). Muss hergeleitet und nachvollziehbar dokumentiert werden. Wert zwischen 0 (keine Personenbelegung) und 1 (immer alle Personen anwesend) Wert zwischen 0 (kein Objektschutz) und 1 (Gebäude durch Objektschutz vollständig geschützt) 3.1.2 Sonderobjekte Anzahl Durchschnittliche Personenbelegung pro Objekt Präsenzfaktor (Aufenthaltsdauer der Personen im Objekt) Objektschutzmassnahme vorhanden Stückzahl der Sonderobjekte Muss hergeleitet und nachvollziehbar dokumentiert werden. Wert zwischen 0 (keine Personenbelegung) und 1 (immer alle Personen anwesend) Wert zwischen 0 (kein Objektschutz) und 1 (Anlage durch Objektschutz vollständig geschützt) 3.1.3 Strassenverkehr Anzahl Durchschnittliche Personenbelegung pro Fahrzeug Durchschnittlicher Tagesverkehr (DTV) Es muss angegeben werden, wie viele Laufmeter Strasse max. betroffen sind. Als Standardwert wird 1,76 Personen pro Fahrzeug verwendet (Daten BFS). Dieser Wert kann nicht angepasst werden. Diese Daten können Erlaubte Höchstgebeim kantonal zuschwindigkeit pro ständigen Amt (z.B Streckenabschnitt Tiefbauamt) bezogen werden. 13 Durchschnittliche Geschwindigkeit EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation 3.1.4 Schienenverkehr Anzahl Durchschnittliche Personenbelegung pro Zug Zugfrequenz pro Tag (Personen- und Güterzüge) Es muss angeDieser Wert muss geben werden, wie beim Bahnbetreiber viele Laufmeter erhoben werden. Schiene max. betroffen sind. Dieser Wert muss beim Bahnbetreiber erhoben werden. Durchschnittliche Zuglänge Anzahl Gleise Geschwindigkeit Fahren auf Sicht Es muss angegeben werden, wie viele Gleise im gefährdeten Abschnitt max. betroffen sind. Dieser Wert muss beim Bahnbetreiber erhoben werden. Durchschnittliche Geschwindigkeit (Personen- und Güterzüge) Dieser Wert muss beim Bahnbetreiber erhoben werden. (Personen- und Güterzüge) Dieser Wert muss beim Bahnbetreiber erhoben werden. Falls mehrere Schienenobjekte (S. Bild unten mit Bahnlinie1, Brücke und Bahnlinie2) durch das gleiche Ereignis betroffen sind, darf nur das am meisten gefährdete Objekt erfasst werden (in diesem Fall die Brücke). Es muss vermieden werden, für jedes einzelne Element das Risiko separat pro Szenario zu berechnen. Dies weil das x-jährliche Ereignis nur 1-Mal auftritt und die Züge ein Linienelement darstellen, welches sich auf die 3 Objekte ausdehnt. Wird das Risiko für jedes Element berechnet, fällt das ermittelte Schienenrisiko in der Grössenordnung des Faktors 3 zu hoch aus. Allenfalls sind die Laufmeter-Werte des ausgewählten einzelnen Objektes nach oben bzw. nach unten zu korrigieren, um einen angemessenen Basiswert zu erreichen. 3.1.5 Leitungen Anzahl Es muss angegeben werden, wie viele Laufmeter Leitungen max. betroffen sind. Ausnahme Hochspannungsleitungen: Hier müssen die Anzahl Masten, die vom Prozess getroffen werden können, angegeben werden. 14 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation 3.1.6 Landwirtschaft, Wald und Grünanlagen Anzahl Es muss angegeben werden, wie viele Aren max. betroffen sind. 3.1.7 Mechanische Aufstiegshilfe Anzahl Es muss angegeben werden, wie viele Laufmeter der Anlage max. betroffen sind. Die weiteren Angaben wie durchschnittliche Anzahl transportierter Personen pro Tag sowie die Geschwindigkeit müssen beim Bahnbetreiber nachgefragt werden. 3.1.8 Sonderobjekte Schienenverkehr Anzahl Es muss angegeben werden, wie viele Objekte betroffen sind. 15 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation 4. Eingabe eines Projektes Nachfolgend werden alle Eingabeschritte anhand von realen Projekteingaben erläutert. 4.1 Schritt A: Projektantrag Das mit dem Projekt beauftragte Unternehmen / Büro stellt auf der Homepage der EconoMePlattform (Link: www.econome.admin.ch) den Projektantrag an den zuständigen kantonalen EconoMe-Administrator. Das dazu notwendige Formular kann in der Menüleiste mit dem Anklicken des Projektantrages (4) aufgerufen und bearbeitet werden. In diesem Formular werden die wichtigsten Eckdaten des Projektes (Name der beauftragten Firma, Art des Gefahrenprozesses, in welchem Kanton das Projekt durchgeführt wird, kantonal zuständiger EconoMe-Administrator, Name der Gemeinde, Titel des Projektes sowie Kontaktangaben zum Projektleiter selbst) erfasst. Der zuständige kantonale Administrator / Projektbetreuer wird nach der Auswahl des Kantons durch EconoMe automatisch vorgegeben (5). Sollten in einem Kanton mehrere Administratoren existieren, so kann der Benutzer aus einer vorgegebenen Liste den zuständigen Administrator auswählen. Mit Klicken auf Projektantrag absenden wird der ausgefüllte Antrag per E-Mail an den kantonalen EconoMe-Administrator gesendet. Nach Erhalten und Überprüfung auf die Richtigkeit des Projektantrages richtet der kantonale Administrator in EconoMe das Projekt ein und benachrichtigt den Projektleiter (Auftragnehmer).. Falls es sich dabei um einen neuen Projektleiter handelt, erhält er per Email ein EconoMe-Login. Über die Funktion Passwort anfordern auf der EconoMeHauptseite kann sich der neue Projektleiter mit diesem Login ein Passwort zuschicken lassen. Die Funktion Passwort anfordern kann auch benutzt werden, falls Login und/oder Passwort zu einem späteren Zeitpunkt vergessen worden sein sollten. 4 5 16 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation 4.2 Schritt B: Projekteinrichtung Nachdem der kantonale Administrator per E-Mail den Projektantrag erhalten hat, eröffnet er auf der EconoMe-Plattform ein neues Projekt. Dazu muss der Administrator nach dem Login ins EconoMe-Tool den Projekt Manager und dort die Unterkategorie Neues Projekt (6) anwählen. Im Bearbeitungsbereich erscheint nun eine Eingabemaske (7) in welche die Eckdaten zum neuen Projekt eingegeben werden müssen. Wurde der Projektleiter bereits bei einem früheren Projekt im Tool eingerichtet, so kann er unter dem Punkt Projektleiter aus der Dropdown-Liste ausgewählt werden. Handelt es sich jedoch um einen neuen Projektleiter, so muss dieser zuerst neu angelegt werden. Dies geschieht mit einem Klick auf den Link Neuen Projektleiter anlegen (8). 7 6 8 10 Es öffnet sich eine zweite Eingabemaske, in welcher die Personalien des Projektleiters eingegeben werden müssen. Diese Eingabe wird mit einem Klick auf den Knopf Benutzerdaten speichern (9) abgeschlossen. Der neu angelegte Projektleiter kann nun aus der Liste ausgewählt werden und das Projekt durch einen Klick auf Projekt speichern (10) endgültig angelegt werden. 9 4.3 Schritt 1: Projektleiter benachrichtigen Ist das Projekt neu eingerichtet, so erscheint es im Projektmanager als Projekt unter dem entsprechenden Kanton. Dem Administrator stehen nun verschiedene Bearbeitungsschritte offen. Mit der Lupe kann er die bis jetzt erfassten Systeminformationen zum Projekt aufrufen, mit dem geöffneten Schloss (11) gelangt er zur eigentlichen Projektbearbeitung, mit dem Stift kann er die Eintragungen in den Projektdaten editieren (mit dem Kopiersymbol kopieren) und 17 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation mit dem Exit-Symbol kann er das Projekt abschliessen (vgl. dazu auch Legende der Symbole im Kapitel 2.1). Um den Projektleiter zu informieren, dass dieser mit der Arbeit beginnen kann, klickt der Administrator auf das Brief-Symbol (12) im Aktionsfeld unter 11 Bearbeitungsschritt 1 Projektleiter benachrichtigen. 12 Anschliessend wird der Projektleiter per E-Mail informiert, dass das Projekt zur Bearbeitung eingerichtet ist. Dieses Mail enthält zudem den Link auf die EconoMe-Homepage sowie das Login und das Passwort des Projektleiters. 4.4 Projektleiter Hat sich der Projektleiter erfolgreich auf der Internetplattform EconoMe eingeloggt, so steht ihm in der Menüleiste der Projektmanager (13) zur Verfügung. Wird darauf geklickt, so werden in der Bearbeitungsfläche alle Projekte, welche durch diesen Projektleiter bearbeitet werden, angezeigt. Im Projektmanager stehen dem Projektleiter drei Bearbeitungsmöglichkeiten (14) offen. Mit der Lupe kann die Systembeschreibung des Projektes angezeigt werden, mit dem Stift kann diese editiert werden und mit dem geöffneten Schloss gelangt man zu den eigentlichen Bearbeitungsschritten des Projektes. 18 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation 13 14 Durch Klicken auf das geöffnete Schloss gelangt man in den Projektbearbeitungsbereich. Hier werden alle Projektbearbeitungsschritte von 1 bis 11 aufgelistet. Das Eingabefeld ist in 5 Spalten unterteilt. In der ersten Spalte sind die möglichen Bearbeitungsaktionen dargestellt. In der zweiten Spalte steht der Titel des Bearbeitungsschrittes. In der dritten Spalte erscheint der Name des Bearbeiters, welcher zuletzt eine Eingabe im entsprechenden Projektbearbeitungsschritt vorgenommen hat. In der vierten Spalte steht das Datum der letzten Eingabe und in der fünften Spalte wird der Status der Bearbeitung (grün = erledigt, gelb = aktueller Bearbeitungsschritt, rot = noch nicht bearbeitet) angezeigt. Man gelangt erst zu einem nächsten Bearbeitungsschritt, wenn der vorhergehende Punkt abgeschlossen ist. 15 Zusätzlich hat der Projektleiter in der Menüleiste (15) die Möglichkeit in der Benutzerverwaltung weitere für dieses Projekt zugelassene Projektbearbeiter zu erstellen. Im Datei Manager werden alle Daten welche das Projekt betreffen und hochgeladen werden (Projektperimeter, Intensitätskarten, usw.), verwaltet. Nebst den für EconoMe verlangten Daten können hier weitere ergänzende Dateien hochgeladen werden. 19 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation 4.5 Import von bereits fertiggestellten EconoMe-Projekten Soll ein bereits erstelltes EconoMe-Projekt nochmals berechnet resp. die Daten daraus verwendet werden oder möchte man ein mit EconoMe-Offline erstelltes Projekt nach EconoMe exportieren so steht hier mit dem Knopf geeignete Funktion zur Verfügung. eine Mit einem Klick auf den Titel resp. das Symbol kann ein bestehendes abgeschlossenes EconoMe-Projekt komplett importiert werden. Ob es sich dabei um ein nur teilweise bearbeitetes, ein bereits abgeschlossenes und archiviertes Projekt oder um ein EconoMeOffline-Projekt handelt spielt keine Rolle. Wichtig ist jedoch, dass solche ZIP-Dateien, welche ursprünglich aus EconoMe exportiert wurden, weder im Namen noch im Inhalt verändert worden sind. Nicht möglich ist es jedoch, EconoMe-Light-Projekte zu importieren. EconoMeProjekte können in der Projektübersichtsliste mit Klick auf das XML-Symbol vor der Projektnummer exportiert werden. 4.6 Schritt 2: Systembeschreibung Der erste Bearbeitungsschritt, den der Projektleiter in EconoMe vornehmen muss, ist die Systembeschreibung. Dieser Punkt hat anfänglich den Status gelb. Damit wird anzeigt, dass hier die Eingabe gemacht werden soll. Dazu klickt man in der Projektbearbeitung (Projektfortschritt) auf den Stift in der Aktionsspalte vor dem Schritt 2 Systembeschreibung. Dadurch öffnet sich eine Eingabemaske, welche nun ausgefüllt werden muss. Die mit einem Stern * gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder, welche zwingend ausgefüllt werden müssen. Zu diesen gehören der Gemeindename, die Gebietsbezeichnung, der Perimeter (Beschreibung). Zusätzlich werden hier die relevanten Gefahrenprozesse eingegeben. Aus der DropdownListe (16a) kann der Gefahrenprozess ausgewählt und mit einem Klick auf (16a) hinzugefügt werden. Untersucht das Projekt mehrere Gefahrenprozesse, so können weitere Prozesse mit demselben Vorgehen hinzugefügt werden. Unter Bezeichnung kann eine Beschreibung der Prozesse eingegeben werden (Lawinenname, Steinschlaggebiet, etc...). Falls das Projekt den Schienenverkehr betrifft, muss das entsprechende Kästchen (16b) angewählt werden. Mit einem Klick auf (17) öffnet sich ein PDF Dokument mit einer Entscheidungshilfe zur Prozessunterscheidung zwischen Murgang, dynamischer Überschwemmung und statischer Überschwemmung. In Kapitel 4.6.1 ist die Entscheidungshilfe ebenso erläutert. Weiter müssen eine Karte zum Projektperimeter (Übersichtskarte mit eingezeichnetem Polygon des Untersuchungsperimeters, muss als Polygondatei hochgeladen (18) werden) sowie Angaben zu den verantwortlichen Projektbegleitern beim Kanton und bei der Gemeinde eingegeben werden. 20 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation 17 16a 16b 18 20 Hochladen einer (Polygon-)Datei (18): Wird der Link Polygondatei hochladen angeklickt, so öffnet sich im obersten Bereich des Bearbeitungsbereichs ein zusätzliches Eingabefeld, in welchem der Benutzer die Datei auswählen kann. In einem Hinweistext wird erläutert, welche Dateiformate durch das Berechnungstool erkannt und hochgeladen werden können. Mit einem Klick auf Durchsuchen (19) kann auf dem lokalen Computer nach der entsprechenden Datei gesucht werden. 19 Durch Klicken auf Bearbeitung abschliessen (20) gelangt man zurück auf den Bildschirm Projektbearbeitung mit der Übersicht zum Projektfortschritt. 21 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation Hinter dem Bearbeitungsschritt 2 erscheint jetzt der Status grün (Schritt abgeschlossen) Wenn man auf das Auge im Aktionsfeld klickt, kann man die Eingaben überprüfen (jedoch nicht bearbeiten). Klickt man beim Punkt Projektperimeter auf den blau geschriebenen Link so wird ein neues Browserfenster geöffnet, in welchem das hochgeladene File des Projektperimeters dargestellt wird. Mit Klicken auf Zurück zur Projektübersicht gelangt man zur Projektübersicht zurück. 4.6.1 Entscheidungshilfe Unterscheidung zwischen Murgang – dynamische Überschwemmung – statische Überschwemmung Einleitung In der Version EconoMe 1.0 konnte der Anwender bei Hochwasserschutzprojekten nur zwischen den beiden Prozessen Murgang und Überschwemmung auswählen. In der aktuellen Version von EconoMe kann nun mit den drei folgenden Prozessen gearbeitet werden: Prozessbezeichnung im Schritt 2: Prozessabläufe im Perimeter Systembeschreibung Murgang Ausbrüche von murgangfähigen Gewässern Gerinneabschnitten mit mehr als 20 % Gefälle Überschwemmung dynamisch Überflutung von Gewässern mit dynamischer Bewegung (Erosion) und Geschiebetrieb, Überflutungen und Übersarungen von Wildbachkegeln Überschwemmung statisch Überflutung entlang von Uferbereichen von Seen Talflüssen und in in Es wird davon ausgegangen, dass im Planungsablauf eines Hochwasserschutzprojekts die Geländetopographie detailliert ermittelt wird und aus den hydraulischen Berechnungen an jedem Punkt des betroffenen Perimeters die Parameter J, v und h (resp. v·h) für die untersuchten Szenarien bekannt sind. Sie dienen dazu, in den Intensitätskarten für jedes Szenario die flächenhafte Ausdehnung des jeweiligen Prozesses festzulegen respektive die Grenzlinien zwischen zwei unterschiedlichen Prozessen zu bestimmen. Eingrenzung der Gefährdung durch Murgang Es wird vorausgesetzt, dass die Beurteilung der Murgangfähigkeit des Gewässers und somit die Klassierung in den Prozess Murgang von Experten durchgeführt und begründet wird. Der Ansatz, das Gefälle von 20 % als unteren Grenzwert für die Murgangfähigkeit (und somit oberen Grenzwert für dynamische Überschwemmung) zu verwenden, ist deshalb nur ein vorgeschlagener Richtwert. Der Anwender muss die Wahl fachlich begründen können. Unterscheidung zwischen statischer und dynamischer Überschwemmung Der oberste Grenzwert des Gefälles für den Übergang vom statischen zum dynamischen Prozess wird gutachterlich auf J 2% 22 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation festgelegt. Bei kleinerem Gefälle wird die Unterteilung differenziert in Funktion des spezifischen Abflusses q = v·h am untersuchten Geländepunkt. Gestützt auf Grenzwertüberlegungen zur Strömungsenergie und zum Erosionsbeginn (gemäss Formel von Whittaeker und Jäggi) wird das folgende Diagramm für die Einteilung in statische und dynamische Überschwemmung festgelegt: Resultierendes Diagramm zur Differenzierung zwischen statischer und dynamischer Überschwemmung 3 2.5 Überschwemmung dynamisch 2 J 1.5 [%] 1 0.5 situationsbedingt unterschiedlicher Prozess Überschwemmung statisch 0 0 0.5 1 1.5 2 2.5 3 v* h [m2/s] Bei J < 0.5 % und v·h > 2 m2/s ist die Prozesswahl abhängig von der Dynamik der Fliessbewegung. Bei grosser Fliessgeschwindigkeit v und kleiner Überflutungshöhe h handelt es sich um eine dynamische Überschwemmung, bei kleiner Fliessgeschwindigkeit v und grosser Überflutungshöhe h um eine statische Überschwemmung. 23 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation Neue Parameter beim Prozess dynamische Überschwemmung und Änderung von gewissen Parametern beim Prozess Murgang Schadenempfindlichkeit und Letalität: Grundlagen sind Daten aus der Dissertation Hans Romang und der Diplomarbeit Roland Kimmerle 2002, die aus Studien an konkreten Schadenbildern bei dynamischen Überschwemmungen und Murgängen hervorgehen. Konzeptmässig wurde den Grundlagen Rechnung getragen, indem bei dynamischer Überschwemmung die Schadenempfindlichkeit gegenüber jener bei statischer Überschwemmung bei kleiner Intensität spürbar und bei mittlerer Intensität weniger deutlich ansteigt, bei starker Intensität sich aber markant jenen des Prozesses Murgang nähert. Die Letalität der dynamischen Überschwemmung ist jedoch gegenüber jener des Murgangs meist deutlich weniger hoch – auch bei starker Intensität. Dies basiert auf der Annahme, dass bei Murgängen einerseits deutlich stärkere Kräfte herrschen, andererseits aber auch generell meist eine kürzere Vorwarnzeit besteht und die Letalität deshalb – besonders bei starker Intensität – deutlich höher ist als bei dynamischer Überschwemmung Vorgehen: Für den Prozess dynamische Überschwemmung wurden für jedes Objekt die Parameter (für die schwache, mittlere und starke Intensität) der statischen Überschwemmung um einen pro Intensität unterschiedlichen Multiplikationsfaktor angehoben. Für den Prozess Murgang wurden die Parameter (für die mittlere und starke Intensität) mit einem Additionsfaktor angehoben. Dies führt zu den folgenden neuen Schadenempfindlichkeiten in Funktion der Intensität und des Prozesses – gezeigt am Beispiel der Schadenempfindlichkeit von Einfamilienhäusern: Parameter Schadenempfindlichkeit Beispiel Wohneinheit Einfamillienhaus statische Überschwemmung EconoMe 2.0 dynamische Überschwemmung EconoMe 2.0 Murgang EconoMe 2.0 1.000 0.900 0.800 0.700 0.600 0.500 0.400 0.300 0.200 0.100 0.000 schwache Intensität mittlere Intensität Urs Nigg / GeP Sektion Hochwasserschutz BAFU/15.01.2010 24 starke Intensität EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation Neu 2013: schwache Intensität auch beim Prozess Murgang Im Jahr 2013 wurde beim Prozess Murgang die schwache Intensität, welche es gemäss den Richtlinien des BAFU zur Erstellung der Gefahrenkarten nicht gibt, eingeführt. Dies deshalb, um das Schadenbild der Entwässerung/Übersarung im Ablagerungsbereich aus einer Murgangmasse heraus, abbilden zu können. Normalerweise würde dieser Prozess in EconoMe der dynamischen Überschwemmung zugeordnet. Um nun aber die Eingabe zu vereinfachen und nicht einen zweiten Gefahrenprozess einrichten zu müssen, wurde diese Anpassung vorgenommen. Die verwendeten Letalitäts- und Schadenempfindlichkeitswerte entsprechen denjenigen der dynamischen Überschwemmung für die schwache Intensität. Folglich wurde der Prozess Murgang in Murgang / Wasser aus Murgang umbenannt. 4.7 Schritt 3: Gefahrenanalyse und Szenariendefinition: Beim Bearbeitungsschritt 3 gelangt man durch Anklicken des Stiftes zur Szenariendefinition. Hier kann für die im Schritt 2 bestimmten Prozesse ausgewählt werden, welche Szenarien für die Nutzen/Kosten-Berechnung berücksichtigt werden sollen. Mit einem Klick auf das vor den Prozessen (21) gelangt man zur Szenariendefinition für den jeweiligen Gefahrenprozess. 21 Zur Auswahl stehen die Szenarien mit einer Wiederkehrperiode von 30 Jahren, 100 Jahren und 300 Jahren, sowie zwei freie Szenarien. Bei den freien Szenarien kann die Jährlichkeit der Wiederkehrperiode durch den Benutzer individuell festgelegt werden. Der Eintrag von Jährlichkeiten kleiner als 1 ist auch möglich (z.B. für Steinschlag). Bei den Hochwasserprojekten ist zwingend eines der freien Szenarien zu verwenden, um ein Extremereignis (EHQ / > 300J) zu berechnen. Die Szenarien werden durch einen Klick auf das Kästchen (22) in der Spalte Aktiv für die Berechnung ausgewählt. Zu jedem Szenario, welches auf diese Weise ausgewählt wird (Häkchen bei Aktiv gesetzt), muss eine Datei, welche die Intensitätskarte vor und nach Erstellen der Massnahme beinhaltet, in EconoMe hochgeladen werden. Das Hochladen funktioniert analog wie im Schritt 2 durch Anklicken des Knopfs Datei hochladen. Im sich nun öffnenden Fenster kann mit einem Klick auf Durchsuchen die Datei auf dem lokalen Computer ausgewählt werden. Folgende Formate können hochgeladen werden: dxf, *.gif, *.doc, *.jpg sowie *.pdf. Die maximale Dateigrösse beträgt 10 MB. Ist die richtige Datei ausgewählt worden, kann diese mit einem Klick auf Hochladen ins Projekt integriert werden. Dieser Schritt muss für alle ausgewählten Szenarien wiederholt werden. 25 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation Für jedes Szenario wird zudem ein Wert für die räumliche Auftretenswahrscheinlichkeit (p(rA)) vorgeschlagen (23) (siehe dazu auch Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.). Dieser Wert sollte durch den Projektleiter gemäss den Erkenntnissen der Gefahrenbeurteilung angepasst und begründet werden (23a). Fährt der Benutzer mit der Maus über das Eingabefeld der p(rA) bei einem Szenario, so erscheint im Mouse-Over Feld der Standardwert der räumlichen Auftretenswahrscheinlichkeit für den jeweiligen Prozess und das Szenario (gemässFehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.). Am Ende dieses Kapitels illustriert die Abbildung 1die Definition der p(rA) anhand theoretischer Beispiele. Zudem wird in EconoMe in einem PDF-Dokument die Bestimmung der p(rA) anhand realer Beispiele erläutert (unter Dokumentation und per Link in Schritt 3 abrufbar). Die p(rA)-Standardwerte sind im 100-jährlichen Szenario aufgrund der grösseren Unsicherheiten (weniger Daten und Berichte zu Ereignissen) tiefer als bei den 30- und 300jährlichen Szenarien. Bei der Festlegung dieser Werte wurde davon ausgegangen, dass das 30-jährliche Szenario durch Experten relativ genau abzugrenzen ist und deshalb der p(rA)Wert sehr hoch ist. Dasselbe gilt für das 300-jährliche Szenraio, bei welchem die maximale Ausdehnung des Prozesses ebenfalls gut abgeschätzt werden kann. Szenario frei < 30 Szenario 30 Szenario 100 Szenario 300 Szenario extrem 0.8 0.7 0.6 0.8 1 0.005 0.01 0.03 0.05 0.1 0.8 0.8 0.7 0.9 1 1 1 1 1 1 Hangmure / Rutschung spontan 0.05 0.1 0.3 0.5 1 Murgang / Wasser aus Murgang 1 0.8 0.6 0.8 1 Überschwemmung statisch 1 1 1 1 1 Überschwemmung dynamisch 1 0.9 0.7 0.9 0.9 Prozess Lawine Stein-Blockschlag Felssturz Rutschung permanent Tabelle 1: Vorgeschlagene Standardwerte für die p(rA) in EconoMe 26 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation 23 22 23a 25a 25b Sofern das Projekt den Schienenverkehr betrifft und in Schritt 2 das entsprechende Kästchen angewählt wurde, können pro Szenario noch Angaben zu Ereigniswahrscheinlichkeit im Gleisbereich p(EGl), Wahrscheinlichkeit vorsorgliche Sperrung p(vSp) und Wahrscheinlichkeit Anordnung Fahren auf Sicht p(FaS) gemacht werden (24). Diese Werte müssen zusammen mit den Verantwortlichen der Bahngesellschaften erhoben werden. Weitere Informationen zu diesen Werten befinden sich auch in der Formelsammlung. Wenn alle Intensitätskarten für den Prozess hochgeladen worden sind, kann mit einem Klick auf Prozessszenarien speichern (25a), die Bearbeitung für den Prozess abgeschlossen werden. Die Szenariendefinition für weitere Prozesstypen erfolgt analog wie oben beschrieben. Ist für alle vorhandenen Gefahrenprozesse die Bearbeitung der Szenarien abgeschlossen, gelangt man mit einem Klick auf Bearbeitung abschliessen (25b) zum nächsten Projektschritt. 24 Die Art und Anzahl der zu verwendenden Szenarien wird dem Projektleiter durch den Auftraggeber vorgegeben. Diese Vorgaben können nur in Ausnahmefällen und in Rücksprache mit dem Auftraggeber durch den Projektleiter abgeändert werden. Normalerweise werden drei Szenarien verlangt. Es sind dies das 30-, das 100- sowie das 300-jährliche Szenario. Beim einem Überschwemmungsprozess muss zudem immer ein freies Szenario verwendet werden, um ein Extremereignis (EHQ / > 300J) zu berechnen. Die Rutschprozesse (permanente und spontane Rutschungen) stellen eine Ausnahme dar. Bei ihnen muss analog zu den Bundesrichtlinien nur ein Szenario verwendet werden. 27 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation Abbildung 1: Herleitung der räumlichen Auftretenswahrscheinlichkeit für flächige Betrachtungsräume (Siedlungsraum) und für linienförmige Elemente (Verkehrsachsen) in Bezug auf die Umhüllende Intensitätskarte des entsprechenden Szenarios. 4.8 Schritt 4: Schadenpotential im Perimeter Beim Bearbeitungsschritt 4 erfolgt die Erfassung des Schadenpotentials innerhalb des Untersuchungsperimeters. Durch das Anklicken des Stiftes gelangt man zur Objekterfassung. Um diesen Arbeitsschritt erfolgreich durchführen zu können, sind einige vorbereitende Arbeiten (vgl. dazu Kapitel 3) notwendig. So muss jedes Objekt, welches sich innerhalb des im Bearbeitungsschritt 2 festgelegten Untersuchungsperimeters befindet, ausgeschieden werden. Nachfolgend wird zu jeder Objektkategorie erläutert, welche Informationen und Werte im Gelände aufgenommen werden müssen. Grundsätzlich schlägt EconoMe für alle Objekte, mit der Ausnahme von Sonderobjekten, einen Basiswert vor. Dies ermöglicht es dem Anwender einen ersten Berechnungsschritt sehr schnell und ohne grossen Aufwand durchzuführen. Die Quellenangaben zu den Basiswerten sind in der Dokumentation angegeben. Ist dem Bearbeiter für ein Objekt der genaue Wert bekannt, so muss dieser verwendet werden. Der Wert muss aber mit einem Beleg (kann im Datei Manager (15) hochgeladen werden z.B. Beleg Schätzungskommission) dokumentiert werden. Gebäude: Bei einem Wohngebäude muss zuerst bestimmt werden, ob es sich um ein Einfamilien- oder ein Mehrfamilienhaus handelt. Dies ist deshalb wichtig, weil für diese Gebäudekategorien unterschiedliche Basiswerte existieren, derjenige für Einfamilienhäuser ist höher als für Mehrfamilienhäuser. Zudem werden in EconoMe die Wohngebäude nicht als Ganzes erfasst, sondern werden als sogenannte Wohneinheiten berücksichtigt. Eine Wohneinheit pro Gebäude entspricht der einzelnen Wohnung und lässt sich über die Anzahl der Briefkästen pro Gebäude sehr einfach und schnell im Gelände erfassen. 28 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation Neben den Wohneinheiten existieren auch für Garagen Stückpreise. Für alle anderen Gebäudetypen müssen aufgrund der Datenlage die Gebäudewerte über das Gebäudevolumen in m3 bestimmt werden. Dabei lässt sich die Grundfläche der Gebäude einfach aus dem Übersichtsplan herauslesen und bei der Geländebegehung muss evtl. nur noch die Höhe des jeweiligen Gebäudes abgeschätzt werden. Sonderobjekte: Für diese Objektkategorie konnten aufgrund ihrer Heterogenität keine Basiswerte festgelegt werden. Deshalb muss der Wert immer vor Ort erhoben werden. Es ist immer der Wert des gesamten Objektes inklusive Inhalt anzugeben. Zur Vereinfachung ist es auch möglich ein Sonderobjekt in mehrere Teilsonderobjekte aufzuteilen, z.B. den Campingplatz in feste Installationen (Sanitärinstallationen, Verwaltungsgebäude, etc.) sowie mobile Installationen (mittlere Belegung von Wohnwagen, Camper etc.), das Kraftwerk in ein Gebäude (z.B. Turbinenhalle) und Anlagen im Freien (Trafostationen) etc. Strassen- und Schienenverkehrsobjekte: Für die Strassen- und Bahnstrecken sowie Brücken muss die Anzahl Laufmeter, die von einem Ereignis eines bestimmten Szenarios maximal getroffen werden, angegeben werden. Diese können ebenfalls mit Hilfe des Übersichtsplans bestimmt werden. Zusätzlich muss für jeden Strassenabschnitt die durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit und der durchschnittlich Tagesverkehr (DTV) erhoben werden. Der DTV kann bei den kantonal zuständigen Ämtern nachgefragt werden (z.B. Tiefbauamt). Als weiterer Punkt kann beim Strassenverkehr die mittlere Personenbelegung pro Fahrzeug angegeben werden. Falls keine regionalen Messungen vorliegen, wird der Wert des Bundesamtes für Statistik von 1,76 Personen pro Fahrzeug eingesetzt. Beim Schienenverkehr muss abgeklärt werden, welches die durchschnittliche Personenbelegung pro Zug, die durchschnittliche Zugfrequenz pro Tag (sowohl für Personen- wie auch für Güterzüge), die Geschwindigkeit für den Streckenabschnitt (sowohl für Personen- wie auch für Güterzüge), die durchschnittliche Zuglänge (sowohl für Personen- wie auch für Güterzüge), die Geländeverhältnisse, die Anzahl Gleise sowie die Geschwindigkeit Fahren auf Sicht sind. Leitungen: Bei den Hochspannungsleitungen, der Freileitung und der Telekommunikation auf Terrain werden die einzelnen Masten als Objekte erfasst. Für alle anderen Leitungen müssen die Laufmeter angegeben werden. Um die Leitungen unter Terrain bestimmen zu können muss bei der entsprechenden Gemeinde ein Leitungsplan für das Untersuchungsgebiet angefordert werden. Mechanische Aufstiegshilfen: Wie bei den Sonderobjekten können auch hier aufgrund der grossen Differenzen der einzelnen Anlagen keine Basiswerte angegeben werden. Die Anlagen sind in Stationsgebäude mechanische Aufstiegshilfen (in der Kategorie Gebäude!) und die Strecke dazwischen (Objekt mechanische Aufstiegshilfe) zu unterteilen. Landwirtschaft, Wald und Grünanlagen: Bei dieser Kategorie existieren nicht für alle Objekte Basiswerte. Falls keine Basiswerte vorliegen, müssen diese selbst für das Objekt erhoben werden (Preise pro Are angegeben, Angaben belegen). Sonderobjekte Schienenverkehr: Für Schaltposten und die Durchtrennung der Kabelanlage (pro Schadenstelle) sind Basiswerte angegeben. Für ein frei wählbares Sonderobjekt Schienenverkehr muss der Wert jedoch vom Projektleiter erhoben werden. Zur Erfassung der Objekte in EconoMe existieren zwei verschiedene Wege: Entweder die manuelle Eingabe der einzelnen Objekte über eine Eingabemaske im Tool, oder der Import der Objekte über ein XML- oder CSV-File. 29 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation 4.8.1 Import Schnittstellen EconoMe unterstützt die Erfassung der Objekte durch das Einlesen von XML- und CSVDateien. Wie das Generieren dieser Datei funktioniert wird in den separaten Anleitungen XML-Import und CSV Import genau beschrieben. Mit Hilfe der CSV- Schnittstelle ist es möglich Daten (*.dbf-Dateien) direkt aus einem GIS Projekt zu importieren. Werden Nutzniesserlisten im Projekt verwendet, so müssen vor dem Import der Datei die Nutzniesserlisten erstellt werden (26). Nutzniesserlisten ermöglichen es, Objekte einzelnen Nutzniessern (Ämter und Behörden wie z.B. Tiefbauamt, Amt für Naturgefahren, Gemeinde XY, Bahnbetrieben, etc...) zuzuordnen und damit den durch die geplante Massnahme entstehenden Nutzen unter den einzelnen Beteiligten aufzuteilen. Der Code (Nr. des Nutzniessers in der Liste) für den jeweiligen Nutzniesserkann dann in die Import-Datei eingegeben werden. Durch einen Klick auf den Link XML- bzw. CSV-Import (27) gelangt man zur Import-Seite. 27 26 Mittels des Links XML- bzw. CSV-Datei einlesen (28a) wird eine komplette Import-Datei eingelesen. Allenfalls bereits vorhandene Objekte werden überschrieben und sämtliche bereits erledigten nachfolgenden Projektschritte werden gelöscht. Mit dem Link XML- bzw. CSV-Datei anhängen (28b), bleiben bereits eingegebene Objekte erhalten und es werden zu diesen Objekten neue hinzugefügt. Sämtliche nachfolgenden, bereits bearbeiteten Projektschritte werden beibehalten. 28a 28b Es können Dateien mit den Endungen *.xml und *.csv mit einer maximalen Dateigrösse von 10 MB importiert werden. Mit einem Klick auf Durchsuchen (29) können die Dateien von der lokalen Festplatte ausgewählt werden. Mit dem Button Einlesen und Validieren wird die Datei auf die richtige Form überprüft und anschliessend eingelesen. 30 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation 29 4.8.2 Objekterfassung über Eingabemaske Manuell können die Objekte über eine Eingabemaske erfasst werden. Wurden alle Objekte im Untersuchungsperimeter erfolgreich in einer Tabelle erfasst, so können diese in EconoMe eingegeben werden. Dies geschieht durch Klicken auf den Link Objekt hinzufügen (30). Mittels Dropdown-Listekann die Kategorie des Objektes (31) ausgewählt werden. Ist die Kategorie gewählt, so kann die Art des Objektes aus einer vorgegebenen Liste ausgewählt werden. 30 31 Wurde die Objektkategorie ausgewählt, öffnet sich eine Eingabemaske mit welcher das Objekt erfasst wird. Folgende Angaben müssen gemacht werden: Identifikationsnr. (kann frei gewählt werden), Beschreibung (freie Texteingabe, sollte dazu genützt werden das Objekt eindeutig zu definieren z.B. durch die Adresse), Anzahl (hier muss je nach Objekt eine Stückzahl (bei Wohneinheiten Anzahl pro Gebäude, bei Stromleitungen Anzahl Masten pro Leitung etc.), m3-Angabe (bei allen Gebäuden und Sonderobjekten ausser bei den Wohneinheiten und der Garage) oder eine Anzahl Laufmeter (Strassen-, Schienenverkehr, Leitungen, etc.) eingegeben werden). Ebenfalls zwingend, allerdings schon mit vordefinierten Werten 31 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation versehen sind weitere Angaben wie beispielsweise: Ø Personenbelegung/Einheit (bei Einfamilienhäusern 2,24 gemäss BFS), Präsenzfaktor (Wahrscheinlichkeit dass Personen in den Gebäuden sind), usw. Weichen die in der Tabelle erfassten Werte von den durch EconoMe vorgegebenen Basisparametern ab, so können die effektiven Werte durch die Funktion Wert übernehmen (32) erfasst werden. Bereits vorhandene Objektschutzmassnahmen können ebenfalls erfasst werden. Ist eine solche Massnahme vorhanden, muss die Schutzwirkung gegenüber dem Prozess mit einem Wert zwischen 0 und 1 angegeben werden, wobei 0 keine Schutzwirkung und 1 vollständiger Schutz bedeutet. 32 Wird die Funktion Wert übernehmen ausgewählt, so muss in der sich öffnenden Zusatzzeile (33) zwingend angegeben werden, auf welcher Datengrundlage der verwendete Wert beruht. Es ist sinnvoll, schriftliche Belege (z.B. Auszug Schätzungskommission, Versicherung usw.) zu den abgeänderten Objektwerten unter Projektbearbeitung > Datei Manager (15) hoch zu laden und somit dem Auftraggeber ebenfalls digital zur Verfügung zu stellen. Gesamtwerte von Objekten bei denen der Basiswert abgeändert wurde, erscheinen in der Übersicht der Objekte rot eingefärbt. 32 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation 33 Jedes Objekt kann zudem zu einer Nutzniesserliste hinzugefügt werden. Eine Nutzniesserliste kann mit einem Klick auf den Link Nutzniesserliste (34a) und danach mit Klick auf Nutzniesserhinzufügen erstellt werden. Nutzniesserlisten ermöglichen es, Objekte einzelnen Nutzniessern (z.B. Tiefbauamt, Amt für Naturgefahren, Bahngesellschaften, etc...) zuzuordnen (34b) und damit den durch die geplante Massnahme entstehenden Nutzen unter den einzelnen Beteiligten aufzuteilen. 34a 34b 33 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation Sofern das Projekt den Schienenverkehr betrifft und in Schritt 2 das entsprechende Kästchen angewählt wurde, müssen in der Objekterfassung bei Schienenverkehrsobjekten noch weitere Angaben (35) gemacht werden. So können die Geländeverhältnisse, sowie Werte für die Geschwindigkeit Fahren auf Sicht, Anzahl Durchfahrten derselben Person und den Sachwert des Personenzuges angegeben werden. 35 Bei den Projekten mit Schienenverkehr muss zu jedem Schienenabschnitt angegeben werden, um welche Geländeverhältnisse es sich handelt. Der Grund dafür ist, dass bei absturzgefährdeten Streckenabschnitten sowie auf Brücken oder im Bereich von Tunnelportalen die Folgen einer Entgleisung deutlich schlimmer sind und die Schadenempfindlichkeits- und Letalitätswerte entsprechend höher sind. So soll für solche Schienenabschnitte ungünstige Verhältnisse und für alle anderen Abschnitte günstige Verhältnisse ausgewählt werden (siehe zur Abbildung 2 Illustration). Günstige Geländeverhältnisse: Ebenes Gelände, keine Absturzgefahr bei Entgleisung. 34 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation Ungünstige Geländeverhältnisse: Steiles, abfallendes, felsiges Gelände; Nähe von Brücken oder Tunnelportalen, auf Brücken etc. Talseitiger Absturz nach Entgleisung möglich. Abbildung 2: Illustration Schienenverkehr günstiger und ungünstiger Geländeverhältnisse für den Jedes erfasste Objekt muss gespeichert werden. Dies geschieht mit einem Klick auf Objekt speichern. Das Objekt wird nun zu der Liste der im Perimeter vorhandenen Objekte hinzugefügt und das nächste Objekt kann zu der Liste hinzugefügt werden. Sind auf diese Weise alle Objekte erfasst worden, kann dieser Bearbeitungsschritt mit einem Klick auf das Symbol Bearbeitung abschliessen am unteren Seitenende beendet werden und man gelangt zum Projektfortschritt zurück. (Hinweis: Dieser Arbeitsschritt kann je nach Grösse des Untersuchungsperimeters sehr aufwändig sein.) 4.9 Schritt 5: Konsequenzenanalyse (Eingabe der gefährdeten Objekte) In der Konsequenzenanalyse müssen alle unter Schritt 3 Gefahrenanalyse und Szenariendefinition ausgewählten Szenarien für alle gewählten Prozesstypen beschrieben werden. Um diesen Schritt korrekt ausführen zu können, muss als Vorbereitungsarbeit zu jedem Szenario die Intensitätskarte mit dem Untersuchungsperimeter verschnitten werden. Dadurch entsteht eine neue Tabelle, welche zur Erfassung der Objekte innerhalb des Untersuchungsperimeters dient. Diese enthält je nach Szenario unterschiedlich viele Objekte. Zum Starten der Bearbeitung muss im Übersichtsmenü Projektfortschritt auf das Stift-Symbol geklickt werden. Nun werden alle Prozesse angezeigt, welche in diesem Projekt berücksichtigt werden (36). 36 37 38 35 39 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation Es bestehen wiederum zwei Wege, die in den jeweiligen Szenarien vom Prozess betroffenen Objekte in EconoMe zu erfassen. Einerseits kann dies über die Importschnittstellen erfolgen (Klick auf Import-Symbol) (37) oder über eine manuelle Zuordnung (Klick auf den Prozess) (38). Ein Klick auf das Export-Symbol (39) öffnet ein Fenster, in welchem mit einem Klick auf XMLbzw. CSV-Export Datei erzeugen eine entsprechende Datei für den jeweiligen Prozess erzeugt wird und anschliessend heruntergeladen werden kann. 4.9.1 Zuordnung über Eingabemaske Die gefährdeten Objekte in den einzelnen Szenarien können auch manuell eingegeben werden. Mit einem Klick auf einen Prozess (38) erscheinen sämtliche in Schritt 3 gewählten Szenarien für den jeweiligen Prozess (in der Regel werden diese durch den Auftraggeber vorgegeben). Zur Bearbeitung der einzelnen Szenarien klickt man auf den Stift im Aktionsfeld vor dem entsprechenden Szenario. Nun erscheint die blaueingefärbte Liste mit den im Schritt 4 erfassten Objekten. Wenn man nun auf das Plus-Symbol im Aktionsfeld (40) vor einem Objekt klickt öffnet sich ein gelbeingefärbtes Bearbeitungsfeld (41). Hier kann bestimmt werden, durch welche Prozessintensität (schwach, mittel, stark) das Objekt gefährdet ist. Bei Objekten mit Laufmetereinheiten (Strassen, Bahnlinien, Leitungen) sowie Flächenangaben (Wald, Landwirtschaft und Grünflächen) kann unter dem Punkt räumliche Aufteilung angegeben werden, welcher Bereich durch den Naturgefahrenprozess betroffen ist (maximal kann der eingesetzte Wert dem Wert entsprechen, der unter Schritt 4 definiert wurde. Das bedeutet, dass das ganze Objekt betroffen ist). Zudem kann hier angegeben werden, ob ein Objektschutz vorhanden ist oder nicht. (Faktor 0 bis 1, siehe Kapitel 4.8.2). In der letzten Kolonne können Kommentare eingetragen werden. Dieses Feld soll dazu verwendet werden um anzumerken, falls bei einer Gefahrenbeurteilung zwar eine schwache Intensität ausgeschieden wurde, diese durch den Gutachter nicht als relevant für die Risikoanalyse erachtet wird. 40 41 36 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation Die Eingabe wird mit einem Klick auf Objekt ist betroffen abgeschlossen. Dadurch wird das Objekt in eine zweite Liste verschoben, welche sich unterhalb der Objektliste befindet und rot eingefärbt ist. Diese Liste enthält alle Objekte, welche beim Verschnitt der Intensitätskarte des Szenarios mit dem Untersuchungsperimeters durch den Prozess betroffen sind (durch schwache, mittlere oder starke Intensität). Sind alle durch ein Szenario betroffenen Objekte erfasst worden, kann das Szenario durch Klicken auf den Knopf Szenario speichern (unterhalb der Liste mit den betroffenen Objekten) abgeschlossen werden. Unterhalb der Auflistung der Szenarien befindet sich eine dunkelblau eingefärbte Zeile mit dem Titel Übersicht Konsequenzenanalyse. Wird auf das Plus vor dem Titel Übersicht Konsequenzenanalyse (42) geklickt, so wird eine tabellarische und grafische Zusammenstellung über alle eingegebenen Szenarien angezeigt. Nachdem alle Szenarien eines Prozesses bearbeitet wurden, kann die Bearbeitung durch einen Klick auf Prozess speichern abgeschlossen werden. Analog können so auch für die anderen Prozesse die gefährdeten Objekte in den einzelnen Szenarien eingegeben werden. 37 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation 42 4.10 Schritt 6: Individuelles Risiko Für alle in der Konsequenzenanalyse ausgeschiedenen betroffenen Objekte (Gebäude, Sonderobjekte, Strassen- und Schienenverkehr), in welchen sich Personen aufhalten, wird als nächster Schritt das individuelle Todesfallrisiko berechnet. Eine Ausnahme bildet der Prozess permanente Rutschung, bei welchem die Letalität auf 0 gesetzt ist und deshalb kein individuelles Todesfallrisiko berechnet wird. Mit einem Klick auf einen Prozess werden die individuellen Risiken der Objekte angezeigt (43). 38 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation 43 Die Berechnung erfolgt automatisch und der Benutzer erhält beim Aufstarten dieses Arbeitsschrittes sofort eine Übersicht über das Individuelle Todesfallrisiko. Um die Beurteilung zu vereinfachen und einen schnellen Überblick zu ermöglichen, werden die Risiken rangiert dargestellt. Das Objekt mit der dem höchsten individuellen Todesfallrisiko rangiert an erster, dasjenige mit dem geringsten individuellen Todesfallrisiko an letzter Stelle. Zudem sind die Risiken in drei farblich voneinander unterschiedenen Klassen eingeteilt. Diejenigen Objekte mit einem Risiko grösser als 10 -5 werden rot (stark gefährdet) markiert. Die Risiken zwischen 10 –5 und 10 –7 werden gelb (mittel gefährdet) markiert. Alle Risiken kleiner als 10 -7 werden grün (gering gefährdet) markiert. Damit diese automatische Berechnung durchgeführt werden kann, müssen standardisierte Werte für die Präsenzwahrscheinlichkeit in Gebäuden resp. für Verkehrswege wie oft eine Person die gefährliche Stelle pro Tag passiert, verwendet werden. Möchte man das individuelle Risiko genauer berechnen und Werte verwenden, welche von den Standardwerten abweichen, so können die einzelnen Objekte mit einem Klick auf das Plus in der Aktionsspalte geöffnet und bearbeitet werden. Bei den Gebäuden und Sonderobjekten ist es möglich, den Präsenzfaktor (44) (Standardwert 0.8) anzupassen. Dieser Wert gibt Auskunft darüber, wie lange sich Personen in diesem Objekt durchschnittlich aufhalten. Dabei bedeutet der Wert 0, dass sich zu keiner Zeit Personen im Objekt aufhalten und der Wert 1, dass die mit dem durchschnittlichen Personenbelegungsgrad des Objekts angegebene Anzahl Personen immer anwesend sind (0.8 bedeutet, dass die Personen ca. 19 von 24 Stunden im Objekt anwesend sind, bei einem Schulhaus wäre demzufolge ein Wert von max. 0.5 zu wählen). Beim Strassen- und Schienenverkehr kann angegeben werden wie oft ein Pendler den gefährdeten Streckenabschnitt pro Tag passiert. Beim Strassenverkehr ist dieser Wert standardmässig auf 4 Durchfahrten pro Tag gesetzt und soll den Fall eines Pendlers abdecken, der über Mittag nach Hause fährt. Beim Schienenverkehr ist zweimaliges Pendeln am Tag weniger wahrscheinlich, weshalb die Anzahl Durchfahrten derselben Person standardmässig auf 2 gesetzt ist. 39 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation 44 Wurden diese Einstellungen vorgenommen, kann mit einem Klick auf das Feld Individuelles Risiko berechnen und speichern die Eingabe zu einem Objekt abgeschlossen werden. Mit Klick auf Bearbeitungsschritt speichern gelangt man zum Projektfortschritt zurück. 4.11 Schritt 7: Definition Massnahme Im Bearbeitungsschritt 7 werden die geplanten Schutzmassnahmen definiert. Es ist dabei möglich im gleichen EconoMe-Projekt mehrere Massnahmen einzugeben. Nach dem Öffnen des Bearbeitungsfensters mit dem Stift kann über den Link Neue Massnahme definieren die Eingabemaske aufgerufen werden. Es müssen alle Eingabefelder ausgefüllt werden. Zuerst müssen Angaben zur Massnahmenbezeichnung (z.B. Lawinenablenkdamm, Ebenhöch, Steinschlagschutzzaun, Geschiebesammler etc.) gemacht werden. Im zweiten Feld kann die Massnahme ausführlich beschrieben werden. Unter dem Titel Investitionskosten müssen die Kosten für die Massnahme angegeben werden. Der Diskontierungszinssatz ist in EconoMe auf 2% vorgegeben. Weiter müssen die jährlichen Unterhalts- und Betriebskosten der Massnahme erfasst werden. Als letzter Punkt muss die angenommene Lebensdauer der Massnahme eingefügt werden. Sind alle Felder ausgefüllt, so können die jährlichen Kosten mit einem Klick auf Kosten berechnen und Massnahme speichern (45) berechnet werden. Das Resultat dieser Berechnung wird in einer zusätzlichen Zeile am Ende des Formulars eingeblendet. Anschliessend können über den Link Neue Massnahme definieren weitere Massnahmen hinzugefügt werden. 40 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation 45 Alle definierten Massnahmen werden dann in der Übersicht dargestellt und können mit einem Klick auf die Massnahme abgeändert werden (46). Dieser Bearbeitungsschritt kann mit einem Klick auf Bearbeitungsschritt speichern abgeschlossen werden. 47 46 Es ist weiter möglich einzelne Massnahmen zu Massnahmenkombinationen zusammenzufassen. Mit einem Klick auf Neue Massnahmenkombination (47) gelangt man zur Eingabemaske für die Kombination. Es werden alle definierten Massnahmen aufgelistet (48a). Bei den für die Kombination gewünschten Massnahmen kann bei der Zuordnung ein Häkchen (48b) gesetzt werden. Mit einem Klick auf Einzelkosten summieren und Massnahmenkombination speichern (49a) werden die jährlichen Kosten der Massnahmenkombination berechnet (49b). Es werden dabei die Kosten der einzelnen Massnahmen aufsummiert und bei unterschiedlichen Lebensdauern die kürzere verwendet. 41 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation 48b 48a 49a 49b Will man nicht die Kombination bestehender Einzelmassnahmen berechnen, sondern eine Massnahme bestehend aus verschiedenen Komponenten / Bauwerken erstellen, so klickt man auf Neue zusammengesetzte Massnahme (50) und fügt via Neues Bauwerk (51) die gewünschten Bauwerke mit den entsprechenden Kosten- und Lebensdauerwerten ein. 50 51 42 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation 4.12 Schritt 8: Konsequenzenanalyse nach Massnahme Analog zur Konsequenzenanalyse vor der Massnahme (vgl. Kapitel 4.9, Schritt 5) werden die nach dem Erstellen der Massnahme noch betroffenen Objekte erfasst. Dazu müssen die Intensitätskarten nach Erstellen der Massnahmen für die ausgewählten Szenarien erstellt werden. Die Intensitätskarten nach Massnahmen können durch den Projektleiter im Datei Manager hochgeladen werden (15). Werden die Flächen dieser Intensitätskarten mit den Objekten innerhalb des Untersuchungsperimeters verschnitten, so lässt sich wiederum eine Liste mit den betroffenen Objekten erstellen. Analog zu Schritt 5 gibt es 2 Wege die noch betroffenen Objekte einzugeben: Einerseits über den XML- / CSV-Import (siehe separate Anleitungen unter Dokumentation in der oberen Menüleiste) andererseits über eine manuelle Zuordnung im EconoMe-Tool selbst. 4.12.1 XML- / CSV-Import Mit einem Klick auf den Prozess kann anschliessend durch Klick auf das Symbol für den XML- / CSV-Import vor der jeweiligen Massnahme (52) die Importseite aufgerufen werden. Oberhalb der Befehle Datei einlesen und Datei anhängen steht jeweils geschrieben, für welchen Prozess und für welche Massnahme die Datei eingelesen wird. Der Import der Datei erfolgt dann analog zum Import in Schritt 4, beschrieben in Kapitel 4.8.1. 53 52 Bei abgeschlossenem Schritt 8, kann man mit einem Klick auf das Export-Symbol (53) zur Export-Seite gelangen, auf welcher für den jeweiligen Prozess und die jeweilige Massnahme die XML- / CSV-Datei erzeugt und heruntergeladen werden kann. Mit Hilfe des CSV-Exports ist es möglich, Daten welche bereits vorgängig aus einem GIS Programm (georeferenzierte Daten) nach EconoMe importiert wurden, wiederum in einem GIS Programm darzustellen. 4.12.2 Zuordnung über Eingabemaske Analog zu Kapitel 4.9.1 müssen die Objekte einzeln aus der Liste aller Objekte ausgewählt und mit einer Angabe zu der Intensität des Prozesses und allenfalls einer Angabe zu der betroffenen Fläche in Aren resp. der Länge des betroffenen Abschnittes in Laufmetern 43 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation ergänzt werden. Dies muss für jeden Prozess und für jede Massnahme, die auf den Prozess wirkt, durchgeführt werden. Nach der Eingabe und dem Abspeichern aller Szenarien für eine Massnahme kann mit einem Klick auf das Plus in der Zeile Übersicht Konsequenzenanalyse nach Massnahme die Zusammenstellung der eingegebenen Szenarien für die jeweilige Massnahme aufgerufen werden. 4.13 Schritt 9: Individuelles Risiko nach Massnahme Analog zu Schritt 6 wird auch bei Schritt 9 das individuelle Todesfallrisiko für die Objekte, in welchen sich Personen befinden, automatisch bestimmt. Mit einem Klick auf einen Prozess und anschliessend eine Massnahme, werden die individuellen Risiken analog zu Kapitel 4.10dargestellt. Möchte man eigene Werte für den Präsenzfaktor oder die Anzahl Fahrten verwenden, so erfolgt die Eingabe wie im Abschnitt Bearbeitungsschritt 6 (vgl. Kapitel 4.10) beschrieben. Der Bearbeitungsschritt kann mit einem Klick auf Bearbeitungsschritt speichern abgeschlossen werden. 4.14 Schritt 10: Übersicht Risiken und Kosten Im Bearbeitungsschritt 10 Übersicht Risiken und Kosten werden die Resultate der Nutzen/Kosten-Berechnungen dargestellt. Bei diesem Bearbeitungsschritt müssen keine Eingaben gemacht werden, sondern es wird ersichtlich, ob die geplanten Massnahmen innerhalb des Subventionsbereichs liegen oder nicht. Folgende Resultate können in Schritt 10 eingesehen werden: - Übersicht Schadenpotential - Nutzen/Kosten-Verhältnisse für die gewählten Prozesse und Massnahmen - Verteilung der Risikoreduktionen auf die Nutzniesser 4.15 Schritt 11: Projektabschluss Beim letzten Bearbeitungsschritt werden die wichtigsten Resultate in PDF-Dateien zum Download bereitgestellt (54). Zudem kann der Projektleiter an dieser Stelle das Projekt abschliessen (55). Nach dem Abschluss eines Projektes können keine weiteren Veränderungen mehr vorgenommen werden. Der kantonale EconoMe-Administrator hat 44 EconoMe 3.0: Handbuch / Dokumentation allenfalls die Möglichkeit ein bereits abgeschlossenes Projekt wieder für die Bearbeitung zu öffnen. 54 55 4.16 Schritt C: Statistische Auswertungen der Projekte 56 Unter Projekt Manager > Statistik (56) haben die EconoMe-Administratoren auf Kantons- und Bundesebene die Möglichkeit, die eingegebenen Projekte auszuwerten. Es stehen folgende Auswertungsmöglichkeiten zur Verfügung: - Projektübersicht - Subventionsübersicht - Vergleich Kantone - Vergleich Gefahrenprozesse - Risikoübersicht Bei der Subventionsübersicht kann der zuständige kantonale Bearbeiter dem entsprechenden Projekt die kantonale Subventionsnummer, den Subventionssatz (in %) und den exakten Subventionsbetrag (in CHF) zuordnen. 45
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