Worüber ich mit Ihnen sprechen möchte: Slow Tourism und Pilgerboom – eine Einführung aus tourismuswissenschaftlicher Perspektive Prof. Dr. Susanne Leder Fachkongress Kirche und Tourismus, 17.03.2015, Rostock 1. Slow Tourism und spirituelle Reisen „boomen“ – Beobachtungen auf der Angebotsseite 2. Urlaub als Gegenwelt zum Alltag – Ein Blick in die Tourismuswissenschaft 3. Gesellschaftliche Trends als Motivgeber – Erklärungen zum Nachfragewandel 4. Vom Erlebnisurlaub zur „Reise zum Ich?“ – Fazit und Ausblick Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 2 Foto: Sauerland Tourismus e.V. Selbstfindung und Entschleunigung im Urlaub Slow Tourism und spirituelle Reisen boomen? – Beobachtungen auf der Angebotsseite Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 3 Auf der touristischen Angebotsseite finden sich (spätestens) seit Beginn der 2000er-Jahre immer mehr mußeorientierte Angebote: u.a. Meditations- und Besinnungsreisen, Mal- und Kreativurlaube, Achtsamkeitsseminare, Literatur- und Gartenreisen etc. Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 4 Muße-Angebote im Tourismus Beispiel: Studien Kontakt Reisen Wellness-Reisen (ICH-Zeit) Klosterurlaub/ Spirituelle Reisen Wüstenreisen Almdorf „Seinerzeit“ Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 5 Quelle/Fotos: privat, DTVWellnessguide, Wüstenwandern Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 6 1 Spirituelle Angebote im Tourismus Pilgern auf dem Jakobsweg Meditationswanderweg (Ammergauer Alpen) Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 7 Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 8 Spirituelles Reisen als Thema der DZT Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 9 Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 10 Projekt „Wege zum Leben“ in Südwestfalen Urlaub als Gegenwelt zum Alltag? – Ein Blick in die Tourismuswissenschaft Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 11 Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 12 2 Motivrichtungen von Reisen Definition Tourismus “Tourismus umfasst die Aktivitäten von Personen, die an Orten außerhalb ihrer gewohnten Umgebung reisen und sich dort zu Freizeit-, Geschäfts- oder bestimmten anderen Zwecken nicht länger als ein Jahr ohne Unterbrechung aufhalten” (UNWTO 1993) (ergänzt nach Freyer 1998, S. 52-62) Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 13 Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 14 Tourismus und Soziologie Tourismus und Psychologie Tourismus = Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklung Urlaub als „Testphase“ für neue Verhaltensweisen: …außerhalb der Fremdbestimmung des Alltags …außerhalb der gewohnten Einflussfaktoren Urlaub = Gegenwelt zum Alltag Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 15 …außerhalb der „Beobachtung“ durch mein Umfeld Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 16 Gesellschaftliche Trends und Tourismus Wirtschaft Aktuelle gesellschaftliche Trends als Motivgeber Politik Tourismus – Erklärungen zum Nachfragewandel Ökologie Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 17 Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 18 Gesellschaft Welche Veränderungen wirken sich auf den Tourismus aus? Zeit, Freizeit, Bedingungen des (Arbeits-)Alltags etc. 3 Vergleich Alltagsbelastungen (in %) Defizite der Überflussgesellschaft Mußenachfrager/Gesamtbevölkerung Nur Nennungen „starke“ und „sehr starke“ Belastung Wachsende Zeitnot („immer mehr, immer schneller“) Wachsende Komplexität (menschlicher Organismus versus technische Innovationsgeschwindigkeit) Verlust vertrauter Strukturen (Individualisierung der Gesellschaft) Quelle: Leder 2006; STERN 16/2005 (Forsa-Umfrage) Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 19 Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 20 RETURN-Modell : Determinanten Mediale und technische Übersättigung Überangebot in Konsum und Freizeit Zunehmende Beschleunigung Vom Erlebnisurlaub zur „Reise zum ICH“? - Fazit und Ausblick Wachsende Komplexität Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 21 Neue Bedürfnisse in der Freizeit Verlust vertrauter Strukturen Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 22 RETURN-Modell (Leder 2006) R E T U R N eduktion Askese ntschleunigung Neue Langsamkeit ranszendenz Spiritualität/Religion rsprünglichkeit Tradition elaxen Wellness atur Landschaft Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Prof. Dr. Susanne Leder, Tourismusmanagement und Marketing Folie 24 4
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