NUCKELBOX http://www.nuckelbox.de http://nuckelbox.blogspot.de Freebook Schnitt & Nähanleitung Schnitt„ „Das Schlupf-Shirt“ © 2015, Nuckelbox, Antje Fischer, http://www.nuckelbox.de Die Weitergabe, der Abdruck druck oder die Veröffentlichung dieses Ebooks oder Teile davon ist ausdrücklich untersagt! Anleitung und Schnittmuster dürfen d nur zu privaten Zwecken genutzt werden. Bei Interesse für gewerbliche Nutzung für Kleinserien (keine Massenproduktion) bitte vorher Kontakt aufnehmen. Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 1 von 23 Einleitung Bequem und super leicht an- und auszuziehen – das ist der Schlupf-Shirt-Schnitt. Dieses Shirt basiert auf dem sogenannten „amerikanischem Ausschnitt“, bei dem sich jeweils das Vorder- und Rückenteil über der Schulter kreuzen. Dadurch lässt sich das Shirt am Hals über die gesamte Körperbreite weiten, was das An- und Ausziehen gerade bei Säuglingen und Babys enorm vereinfacht. Bei Kleinkindern wiederum unterstützt es das selbstständige An- und Ausziehen, weil es sich kinderleicht über den Kopf ziehen lässt. Der Schnitt in diesem Ebook soll als Basis-Schnitt für Lang- und Kurzarm-Shirts dienen und kann natürlich vielfältig ausgestaltet werden. Da das Schlupfshirt am besten für die Kleinsten geeignet ist, und diese bekanntlich sehr schnell wachsen, beschreibe ich in der Nähanleitung diesmal zusätzlich auch das Nähen von Mitwachs-Ärmeln. Meine selbst entworfenen Schnittmuster stehen in den 4 Größen 52/56, 62/68, 74/80 und 86/92 jeweils in einer Lang- und Kurzarm-Variante zur Verfügung. Diese können im Onlineshop für einen kleinen Betrag gekauft werden: http://www.nuckelbox.de/schnittmuster-ebook-tutorial/schnittmuster-ebook-Schlupf-Shirt.html Inhalt Einleitung ............................................................................................................................................... 2 Der Schnitt und sein Entwurf .............................................................................................................. 3 1. Rundhals-Schnitt entwerfen ................................................................................................ 3 1.1. Rückenteil entwerfen ........................................................................................................ 3 1.2. Vorderteil entwerfen ......................................................................................................... 5 2. Ärmel entwerfen ...................................................................................................................... 5 3. Schlupf-Ausschnitt entwerfen ............................................................................................ 6 4. „Stellschrauben“ .................................................................................................................... 7 5. Eigenes Schnittmuster – Endergebnis ............................................................................. 8 Hinweise zum Nuckelbox-Schnittmuster und Zuschnitt.................................................................. 9 Exkurs – „Die Mitwachs-Ärmel“ ....................................................................................................... 10 1. Langes Armbündchen ......................................................................................................... 10 2. Enges Armbündchen ........................................................................................................... 10 3. Verlängerter Saum ............................................................................................................... 11 Schritt-für-Schritt Nähanleitung ........................................................................................................ 12 Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 2 von 23 Der Schnitt und sein Entwurf Der Schlupf-Shirt-Schnitt wird ausgehend vom Rundhals-Shirt entwickelt, denn beide Schnitte unterscheiden sich lediglich in der Ausgestaltung der Schulterpartie. Für das Entwerfen des Schlupf-Ausschnitts muss also zunächst der Rundhals-Ausschnitt gestaltet werden, damit man die tatsächlichen Schultermaße erhält. Ausgehend davon kann man dann kinderleicht die überlappenden Schulterteile designen. 1. Rundhals-Schnitt entwerfen Benötigte Körpermaße: - Brustumfang gemessen unterhalt der Achseln (A) - Halsumfang (B) - Schulterlänge (C) - Armlänge (D) - Armumfang gemessen an der Schulter (E) - Rückenlänge (gemessen von Schulter bis Hüfte, Po oder darüber hinaus – für Gesamtlänge des Shirts) (F) Ich verwende in meinen Schnittmustern die Maße der gängigen Konfektionsgrößen. Das Schnittmuster entwerfe ich generell in der Frontalansicht. Erst zum Schluss halbiere ich meine Entwürfe längs und schneide die „schönere“ Hälfte aus. Alle in diesem Kapitel gezeigten Bilder stellen lediglich das Schnittmuster schematisch dar, d.h. die tatsächlichen Größenverhältnisse stimmen nicht mit einem echten Schnittmuster überein, sondern sollen lediglich den entsprechenden Entwicklungsschritt hervorheben. 1.1. Rückenteil entwerfen Das Rückteil basiert auf einem Rechteck. Die Breite des Rechtecks ergibt sich aus der Brustweite (also dem halben Brustumfang A) sowie der gewünschten Rückenlänge (Gesamtlänge F). Für eng anliegende Shirts wird exakt die gemessene Brustweite verwendet, ansonsten wird jeweils links und rechts etwas Breite dazugegeben. Je breiter das Rechteckt, desto legerer das Shirt. Bei der Länge des Rechtecks ist lediglich zu berücksichtigen, was als Saum verwendet werden soll. Bei einem Bündchen mit Bündchenstoff z.B. kann von der gewünschten Gesamtlänge die spätere Bündchenbreite abgezogen werden (sonst wird das Shirt einfach länger). Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 3 von 23 An diesem Rechteck kennzeichnet man sich nun am oberen Rand die Breite des Halsausschnitts. Aus dem Halsumfang (B) muss man sich dafür zunächst den Halsdurchmesser (B2) errechnen. Im Internet gibt es dafür zum Glück Hilfsmittel, wo man einfach den gemessenen Umfang eingeben kann, und den entsprechenden Durchmesser erhält: z.B. http://rechneronline.de/pi/kreis-rechner.php Das Maß des Halsdurchmessers (B2) wird ausgehend von der Mitte des Rechtecks jeweils gleichmäßig zu beiden Seiten angezeichnet. Auch hier kann wieder variiert werden. Für eng am Hals anliegende Halsausschnitte wird exakt der errechnete Halsdurchmesser verwendet. Für einen „luftigeren“ Halsausschnitt wird jeweils links und rechts etwas Breite hinzugegeben. Bitte auch berücksichtigen, dass evtl. Bündchen oder Saumband am Halsausschnitt angebracht werden soll. Auch dann muss zusätzlich zum Halsdurchmesser etwas Weite hinzugerechnet werden. Zwischen den gesetzten Markierungen für den Halsdurchmesser+Saum wird anschließend eine leichte Rundung für den hinteren Halsausschnitt gezeichnet. Achtung: je weiter der Bogen nach unten gezogen wird, um so größer wird der Halssauschnitt am Rücken ausfallen. Jetzt kommt die Schulterlänge (C) hinzu, welche direkt an den Halsaussschnitt ansetzt. Ausgehend vom oberen Schulterrand wird anschließend der Armdurchmesser nach unten abgemessen. Auch hier wird mittels eines Rechners aus dem Armumfang (E) der Armdurchmesser (E2) ermittellt. Wer aus stretchfähigen Stoffen ein enganliegendes Shirt nähen möchte, der verwendet wieder extakt den errechneten Armdurchmesser, ansonsten empfiehlt es sich etwas Weite hinzuzugeben um einen bequemeren Sitz zu ermöglichen. Das untere Ende der abgemessenen Strecke definiert die Achselposition. Das Ende der Schulter sowie die Achsel werden nun mit einem Rundbogen verbunden. Die Biegung befindet sich dabei mehr im unteren Drittel der Strecke und verläuft zur Schulter eher etwas gerader aus. Die Linien im unteren Teil des Rechtecks kann man einfach nachziehen und fertig ist das Rücken-Schnittteil. Dieses wird nun längs halbiert und entlang der „schöneren“ Seite am Rand ausgeschnitten. Dort wo der Entwurf halbiert wurde, wird später beim Zuschnitt der Stoffbruch angelegt, damit ein symmetrisches Schnittteil entstehen kann. Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 4 von 23 1.2. Vorderteil entwerfen Das Vorderteil lässt sich kinderleicht entwerfen. Dazu wird zunächst einfach das bereits fertiggestellte Rückenteil aufgezeichnet und der Halsausschnitt weiter und runder gestaltet. Mehr ist nicht notwendig, denn Schulterbreite, Ärmelausschnitt, Breite und Gesamtlänge des Schnittteils stimmen 1:1 mit dem Rückenteil überein. 2. Ärmel entwerfen Bevor wir uns dem Schlupf-Ausschnitt widmen, entwerfen wir zuerst noch die Ärmel. Hierfür nehmen wir uns etweder das Vorder- oder das Rückenteil und kopieren die Achselauschschnitt-Linie spiegelverkehrt. Somit entsteht die eine Hälfte der Ärmel-Rundung. Wenn man die Ärmelrundung exakt spiegelverkehrt zum Vorder- bzw. Rückenteil belässt (siehe Abbildung links), wird der Ärmel später im 90° Winkel vom Shirt abstehen. Schöner ist es, wenn man die Rundung um die Schulter mit berücksichtigt und deshalb im Schulterbrereich die Biegung gegenläufig auslaufen lässt (siehe Abbildung rechts). Je nachdem, ob man die Armlänge (D) ausgehend von der Schulter oder unter den Achseln gemessen hat, muss man dieses Maß nun als Ärmellänge anzeichnen. Da sich Ärmel nach außen hin verjüngen (also enger werden), sollte dies auch im Schnittmuster entsprechend eingezeichnet werden. Ggf. kann auch der Handgelenks-Durchmesser ermittelt und als untere Ärmelbreite verwendet werden. Auch hier gilt wieder: Bei enganliegendem Schnitt kann exakt der gemessene Wert verwendet werden, sonst empfiehlt es sich etwas Zugabe hinzuzurechnen. Bei der Länge ist wieder zu beachten, dass evtl. die Breite für ein späteres Bündchen aus Bündchenstoff von der Gesamtlänge abzuziehen ist, sonst wird der Ärmel ggf. zu lang. Nun wird der Ärmel längsseitig spiegelverkehrt kopiert, so dass ein Gesamt-Ärmelschnittteil entsteht. Wer ein Kurzarm-Shirt entwicklen möchte, passt natürlich die Länge des Ärmel-Schnittmusters entsprechend der gewünschten Ärmellänge an. Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 5 von 23 3. Schlupf-Ausschnitt entwerfen Jetzt kommt der letzte Schritt. Um den Schlupf-Ausschnitt Ausschnitt zu designen, legt man sich das Rundhals-Vorder Rundhals Vorder- und Rückteil an den Schultern gegenüberliegend aufgeklappt hin. Am besten zeichnet man sich die Halsausschnitts-, Halsausschnitts Schulter- und Ärmellinie beider Schnittteile zweimal nach. Ausgehend hend von der Mitte des Halsausschnitts wird ein gegenläufiger Bogen über die Schulterlinie hinaus zur Ärmellinie des gegenüberliegenden Schnittteils gezogen. Je nachdem wie weit man diesen Bogen in den gegenüberliegenden Ärmel hineinzieht, um so größer wird d die Überlappung. I.d.R. reicht maximal die Hälfte des Ärmelausschnitts. Für größere Kinder kann die Überlappung aber auch eher kurz gehalten werden, damit die doppelte Stofflage nicht als störend empfunden wird. /Schulterausschnitts-Linie Linie fertig, muss man nur noch die Ärmellinie des Hat man die Hals-/Schulterausschnitts Rundhals-Vorder- bzw. Rückteils bis zum Schnittpunkt des neuen Bogenverlaufs nachziehen. WICHTIG: Auf dem Schnittmuster muss man sich unbedingt die Position der früheren Rundhals-Schulter-Linie Linie markieren. Denn diese Position legt die oberste Schulterkante fest, an der die beiden Schnittteile später übereinander gelegt werden und die Mitte des Ärmelschnittteils beim Nähen angesetzt werden muss. Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 6 von 23 4. „Stellschrauben“ Wie bereits angesprochen, kann man mit der Länge des neuen Hals-/Schulterbogens Hals /Schulterbogens den Grad der Überlappung festlegen. Für Säuglinge empfehle ich eine größere Überlappung, damit die Schulter vollständig umschlossen ist (ähnlich wie die amerikanischen Bodys). Bei größeren Kindern kann die Überlappung auch kleiner gestaltet werden, so dass diese auf der Schulter nur aufsitzt. Natürlich kann man durch die Gestaltung des Bogens die Höhe bzw. Tiefe des Halsausschnitts beeinflussen. Möchte man die Halsausschnittsweite des Rundshirts beibehalten, muss der neue Hals-/Schulterverlauf Hals /Schulterverlauf direkt auf der Mitte des Halsausschnitts beginnen, diese Linie dann exakt nachempfinden und erst ab der alten Schulterlinie in einem Bogen zum Ärmel auslaufen (siehe gelber Verlauf). Setzt man den Verlauf des Bogens weiter oben an und kreuzt die frühere Schulterlinie weiter innen, dann verkleinert man den Halsausschnitt (siehe grüner Verlauf). Andersherum vergrößert man die Halsweite, wenn man die frühere Schulterlinie Schulterlinie weiter außen schneidet (siehe roter Verlauf). In allen Fällen kann man durch den Grad der Biegung festlegen, wie rund bzw. gerade der Halsausschnitt verlaufen soll. Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 7 von 23 5. Eigenes Schnittmuster – Endergebnis Als Endergebnis müssen folgende 3 Schnittmuster vorliegen: Halbes Rückteil (für Zuschnitt im Stoffbruch) mit Überlappungsmarkierung Halbes Vorderteil (für Zuschnitt im Stoffbruch) mit Überlappungsmarkierung Ärmel Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 8 von 23 Hinweise zum Nuckelbox-Schnittmuster und Zuschnitt Die eben erstellen Schnittmuster enthalten keine Nahtzugabe! Deshalb ringsherum mit 0,5 cm – 1 cm Nahtzugabe zuschneiden. Meine selbst entworfenen Schnittmuster stehen in den Größen 52/56, 62/68, 74/80 und 86/92 jeweils in einer Lang- und Kurzarm-Variante zur Verfügung. Diese können im Onlineshop für einen kleinen Betrag gekauft werden: http://www.nuckelbox.de/schnittmuster-ebook-tutorial/schnittmuster-ebook-Schlupf-Shirt.html Teile nach dem Zuschnitt: 1x Vorderteil – im Stoffbruch 1x Rückteil – im Stoffbruch 2x Ärmel – 1 x in doppelter Stofflage rechts auf rechts oder links auf links 1x Bündchenstreifen für Halsausschnitt (5cm breit) 1x Bündchenstreifen für unteren Saum (9cm breit) Ggf. Bündchenstreifen für die Ärmel Was die Bündchenlänge betrifft, gilt: Messt zunächst die Länge der Kante, an der das Bündchen angebracht werden soll. Ist der Bündchenstoff stark dehnbar, verwendet ihr den Faktor 0,7 sonst den Faktor 0,8 um die entgültige Bündchenlänge zu ermitteln. Info: Die Ebook-Kaufversion enthält die exakten Maße der Bündchen für meine Schnittmuster. Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 9 von 23 Exkurs – „Die Mitwachs-Ärmel“ Wenn man für seine kleinen Liebsten etwas selber näht, wünscht man sich, dass die Kleidungsstücke möglichst lang getragen werden können. Besonders bei den ganz kleinen Größen ist es schade, wenn das Shirt nach 2 bis 3 Monaten nicht mehr passt. Knackpunkt beim Shirt bilden dabei die Langarm-Ärmel. Während Kurzarm-Ärmel und eine kürzere Gesamtlänge beim Wachsen weniger auffallen, sind Langarm-Ärmel dagegen schnell sichtbar zu kurz. Hier möchte ich deshalb auf 3 Vorschläge für mitwachsende Ärmel eingehen: 1. Langes Armbündchen Bei dieser Variante verlängert man sich den Ärmel mit einem extra langen Bund aus Bündchenstoff. Statt einer „normalen“ Bündchenbreite von 1-2 cm verwendet man einen Bündchenschlauch von 4 bis 6 cm Länge, der dann zu Beginn in kleinster Größe umgeschlagen und später in voller Länge genutzt werden kann. Allerdings ist das lange und voll aufgeschlagene Bündchen am Ärmchen eines Säuglings bzw. Babys eher Geschmacksache, eignet sich daher eher für Kleinkinder und größere Größen. Hinweis: Beim Zuschnitt des Bündchen bitte beachten, dass dieses im Stoffbruch an den Ärmel genäht wird, d.h. wenn man eine Bündchenlänge von 6 cm erhalten möchte, muss der Zuschnitt für 12cm + Nahtzugabe erfolgen. 2. Enges Armbündchen Diese Möglichkeit des Mitwachs-Ärmels setzt auf die Dehnbarkeit vom Bündchenstoff. Hier schneidet man den Stoff für den Ärmel insgesamt um ca. 2 bis 3 cm länger zu, also eine Größe größer. Als Bündchen verwendet man hier wieder die normale Bündchenbreite von 1-2 cm, schneidet den Bündchenstreifen in der Weite aber so eng, dass dieser später am Handgelenk fast vollständig gedehnt anliegt (trotzdem berücksichtigen, dass das Bündchen noch über die Hand zum Anziehen passen muss). Somit rutscht der Ärmel nicht über das Handgelenk und der Ärmel bauscht sich am Anfang in der kleinen Größe wie ein „Pusch-Ärmel“ auf bis er nach und nach mit rauswächst. Um die richtige Weite für den Bündchenstreifen zu ermitteln, schneidet man diesen diesmal am besten im gedehnten Zustand zu. Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 10 von 23 3. Verlängerter Saum Diese Variante nähe ich in der folgenden Schritt-für-Schritt Nähanleitung. Dabei wird diesmal kein Bündchenstoff verwendet, sondern der „klassische“ umgeschlagene Saum. D.h. am Ärmelende wird die Nahtzugabe nach innen geklappt und abgesteppt. Beim verlängerten Saum für den Mitwachs-Ärmel wird diese „Nahtzugabe“ um 4-6 cm verlängert. Zu beachten ist: Möchte man den Ärmel um 2 cm mitwachsen lassen, muss der Ärmel im Zuschnitt um 4 cm verlängert werden. Am Anfang kann der Ärmel dann umgeschlagen später lang getragen werden, ohne dass dies am Stoffmuster am Ärmel groß auffällt (da gleicher Stoff). Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 11 von 23 Schritt-für-Schritt Nähanleitung Allgemeine Infos zum Nähen: Wer für das Verschließen der Nähte keine Overlock-Maschine zur Verfügung hat, sollte mit der Nähmaschine alle Nähte zunächst mit einem Geradestich schließen (ggf. die Nahtzugabe kürzen) und im Anschluss mit einem Zickzackstich versäubern. Im folgenden Beispiel nähe ich das Schlupf-Shirt in Größe 62/68 mit Mitwachs-Ärmeln in der „verlängerten Saum“-Variante. Wer das Shirt mit Bündchen am Ärmel nähen möchte, kann die entsprechende Anleitung in den Tutorials „Rundhals-Shirt“ und „Raglan-Shirt“ nachlesen. 1. Stoff zuschneiden Folgende Schnittteile werden benötigt: - 1x Vorderteil im Stoffbruch - 1x Rückteil im Stoffbruch - 2x Ärmel (hier verlängert für Mitwachs-Variante) - 1x Bündchenstreifen für unteren Saum - 2x Bündchenstreifen für Halsausschnitt WICHTIG: Bevor die Schnittmuster entfernt werden, muss die Überlappungsmarkierung am Vorder- und Rückteil auf die Stoffteile übertragen werden. Dazu an der entsprechenden Stelle in der Nahtzugabe des Stoffteile mit der Schere einen kleinen Einschnitt machen. Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 12 von 23 2. Mitwachs-Ärmel vorbereiten In diesem Beispiel möchte ich den Ärmel um 2cm mitwachsen lassen. D.h. beim Zuschnitt habe ich den Ärmel um 4cm + 1cm Nahtzugabe (also ingesamt 5cm) länger zugeschnitten. Damit später beim Nähen des Saums die richtige Länge umgeschlagen wird, bereite ich den Ärmel insofern vor, dass ich die spätere Umschlagkante mit einer Bügelkante markiere. D.h. der Ärmel wird zunächst bei 3cm (2cm fürs Mitwachsen und 1cm Nahtzugabe) links auf links (also rechte Stoffseite außen) umgeschlagen und die Kante dann mit dem Bügeleisen glatt gebügelt. Diese Bügelkante an beiden Ärmel-Stoffteilen erstellen. Ich verwende hier Jersey, einen nicht ausfransenden Stoff. Wer ausfransenden Stoff verwendet, muss den Rand jetzt noch versäubern (z.b. mit Zickzackstich). Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 13 von 23 3. Halsausschnitt versäubern Zunächst werden die Halsausschnittskanten versäubert. Dazu den Bündchenstreifen links auf links längs halbieren (rechte Stoffseite außen) und mit der offenen Kante an die Halsausschnittslinie des Rückteils legen. Bündchen und Stoffteil werden rechts auf rechts aufeinander gelegt. Dabei beachten, dass das Bündchen jeweils an den Seiten 1-2 cm hinausragt! Alle 3 Stofflagen zusammennähen. Dabei den Bündchenstoff nicht zu sehr dehnen, da sich der Stoff sonst nachher wellt. Wenn der angenähte Bündchenstreifen länger als nötig herausragt, kann er entsprechend abgeschnitten werden. Achtung: 1-2cm überstehen lassen! Analog den zweiten Bündchenstreifen an das Vorderteil nähen. ´ Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 14 von 23 Jetzt die Nahtzugabe an beiden Stoffteilen absteppen. Dazu mit einem Gerade- oder Zierstich von der rechten Stoffseite aus nähen. Wenn die Nahtzugabe nicht abgesteppt wird, kann sich das Bündchen später evtl. unschön nach außen klappen. 4. Vorder- und Rückteil fixieren Damit das Annähen der Ärmel einfacher wird, setzt man das Vorder- und Rückteil vorher zusammen und fixiert beide mit einer Hilfsnaht. Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 15 von 23 Dazu wird das Rückteil auf das Vorderteil gelegt (Achtung: nicht anders herum!) bis die Überlappungsmarkierungen an den Stoffteilen direkt übereinander liegen. In der Nahtzugabe werden beide Stoffteile mit einem einfachen Geradestich zusammengenäht. Diese Fixierungsnaht auf beiden Seiten nähen. Ein Vernähen der Naht ist nicht notwendig, da diese Hilfsnaht beim Annähen der Ärmel wieder weggeschnitten wird. Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 16 von 23 5. Ärmel annähen Die Ärmel werden rechts auf rechts an Vorder-& Rückteil genäht. Dafür den Ärmel zunächst längs halbieren und die ermittelte Mitte des Ärmels exakt auf die Überlappungsmarkierungen auf der Schulter legen. Den Ärmel mit einer Stecknadel fixieren. Nun den Ärmel an Vorder- und Rückteil annähen. Im Bereich der Schulter, wo sich Vorder- und Rückteil kreuzen, müssen gleichzeitig 3 Stofflagen zusammen genäht werden. Beim Nähen darauf achten, dass jede Stofflage korrekt liegt (ohne Falten). WICHTIG: Beim Nähen müssen die Bündchen des Halsausschnitts mit in die Naht eingefasst werden (deshalb wurde das Bündchen 1-2cm überstehen gelassen). Der Ärmel ist korrekt angenäht, wenn alle 3 Stofflagen gleichmäßig in der Naht zusammengefasst wurden. Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 17 von 23 Zur Kontrolle prüfen, dass das Vorderteil unter dem Rückteil vollständig mit eingenäht wurde. Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 18 von 23 6. Vorder- und Rückseite zusammennähen Nun kann das Shirt vollständig zusammen genäht werden. Dafür jeweils die Vorder- und Rückseite rechts auf rechts legen. Die Ärmelenden, die Achseln und die Seitenkanten müssen exakt übereinander liegen. Die Mitwachs-Ärmel werden in voller Länge, also nicht umgeschlagen, seitlich zusammen genäht. Die Naht verläuft jeweils durchgängig vom Ärmelende über die Achsel bis zum unteren Saum. Anschließend das Shirt auf rechts wenden. 7. Bündchen am untere Saum annähen Zunächst muss das Bündchen vorbereitet werden. Dazu den breiten Bündchenstreifen in dehnbarer Richtung rechts auf rechts (in der Länge) halbieren und an der Seite zusammen nähen, so dass ein Ring entsteht. Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 19 von 23 Den Bündchenring anschließend längs links auf links umschlagen (in der Breite halbieren), d.h. die Nahtzugabe der Seitennaht liegt anschließend innen, die rechte Stoffseite zeigt nach außen. Dann markiert man sich in dem Bündchenring die Positionen für „vorn“, „hinten“, „links“ und „rechts“. Die Seitenaht ist bereits die Markierung für „links“ bzw. „rechts“. Gegenüber liegt dementsprechend „rechts“ bzw. „links“. Diese Position wird mit einer Stecknadel markiert (Bündchenring so vor sich hinlegen, dass die Seitennaht auf einer Seite liegt. Im gegenüberliegenden Stoffbruch dann die Stecknadel setzen). Legt man diese Markierung und die Seitennaht übereinander erhält man in den seitlichen Stoffbrüchen dann die Markierungen für „vorn“ und „hinten“. Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 20 von 23 Auch am Shirt werden Markierungen für „vorn“ und „hinten“ mit Stecknadeln gesetzt. Dafür die Seitennähte übereinander legen und jeweils in den seitlichen Stoffbrüchen eine Stecknadel stecken. Dann wird der Bündchenring auf das Shirt geschoben. Der Stoffbruch des Bündchens zeigt zum Shirt, die offenen Kanten nach außen. Dabei die Stecknadelmarkierungen für „vorn“, „hinten“, „links“ und „rechts“ exakt übereinander legen. Alle 3 Stofflagen an jeder Position mit je einer Stecknadel fixieren. Die Fixierung hilft, dass Bündchen gleichmäßig gedehnt an das Shirt zu nähen. Dann alle 3 Stofflagen ringförmig zusammen nähen. Die Stoffe dabei gleichmäßig dehnen. Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 21 von 23 Nach dem Nähen die Nahtzugabe nach innen klappen und das Bündchen nach unten umschlagen. Die Nahtzugabe abschließend mit einem Geradestich knappkantig absteppen. Das verhindert, dass das Bündchen beim Tragen wieder nach oben umklappt. 8. Mitwachsärmel nähen Den Ärmel exakt an der Bügelfalte nach innen umschlagen. Hinweis: Ich verwende hier Jersey, einen nicht ausfransenden Stoff. Wer ausfransenden Stoff verwendet, muss den äußersten Ärmelrand vor dem Umschlagen versäubern (z.b. mit Zickzackstich). Ca. 0,5-1cm vom innersten Rand entfernt den breiten Saum knappkantig absteppen. Statt einem Geradestich kann auch ein dekorativer Zierstich verwendet werden, je nachdem wie auffälig die Naht werden soll. Ich nähe den Saum von innen, weil der Freiarmtisch meiner Nähmaschine nicht klein genug für die Ärmelweite ist. D.h. ich schiebe den Ärmel mit der rechten Stoffseite nach außen unter die Nadel und nähe im Ärmelinneren an der umgeschlagenen Kante (rechte Stoffseite des Ärmels zeigt unter der Nadel nach unten, d.h. der Unterfaden ist am Ende auf der rechten Stoffseite sichtbar). Wer eine Freiarmnähmaschine mit sehr kleiner Freiarmnähfläche besitzt, kann den Ärmel sonst auch wie gewohnt von links nähen (linke Stoffseite außen). Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 22 von 23 Zum Schluss noch überstehende Fäden abschneiden. Ärmelsaum bis zur Nahtzugabe umschlagen für kleinste Länge, danach nach und nach Umschlag verkleinern bis der Saum komplett aufgekrempelt wurde. 9. Fertig Nuckelbox –Ebook: Schnitt- & Nähanleitung – „Schlupf-Shirt“ Seite 23 von 23
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