Profil 2015 Die RhB im Überblick fe Tie s zi Ca is us Th ta n ne s ün z du na Bo äz Rh un al Re ls- de br en th n og Ro n Ro Castrisch Ilanz Lü Ch ur S en tad . P -C t as et er t -M iel St in Tr Rueun Waltensburg/Vuorz Tavanasa-Breil/Brigels Trun Rabius-Surrein UR CH Disentis/Mustér Malans h ric l Zü ase n B lle a .G St u- ag ie af -S as -S am nd le rs Va Ve t es W rg ur be s m Ch ls Fe t/E erk a W s m Do ms min E Ta na he ic Re Andermatt Brig Zermatt Sumvitg-Cumpadials 384000 m Schienen führen über 612 Brücken und durch 115 Tunnels Landqu Landq Igis Zizers Unterva Haldens Chur Wi M ch s- n u M rov tres rag in l Be orte as a Be rni rat Be rni na sch S n uo Os rni a Al piz na Dia t Ca p G io B Lag vole r a Ca vag üm ern lb zza in Pr der lia a Po ivil a a Li sch sco Le Cur iav o M Pre t Br iral se a Ca usi go o Ca mp m as po ci co o Ti ra lo no gn o Po ue am Ch r ve Su nt Sp Pu Be nt s in a n ai La itz Pu ed a Pr ur lis Fi gn av uo Br n/ l ai Br oz ul ad M rg ü la ig s in l– f Zu an n Be sp ra z de Ba ra w La ng irü ti V tu ere nn in el a- tz Li Ta l- an n vi ia gl ez he -c os nu Ci ch S- n a Lugano Milano da ar Gu Davos Wolfgang Ar La Sa h rn Ze h irc ris nk ue ra z at Pl sc Su f or s vo sD vo Da Da ei se ie st on sM la rin le or .M nt Cele M rin ur a ag St l S az ta z Cavadürli Ft Arosa sG n a ed m Sa Ce St Pu in is Pe ist ol Davos Laret uo Sc M s ie Fi Je Schiers Grüsch Seewis-Valzeina Fu rn na a de z Kü ris Sa blis as Kl os te Kl rs os Do te rf Se rs lfr Pl an at z ga stein sF el iesental vo Da st az-Trimmis vo Da sW ca uart Ried vo Da vo Da en quart Inhalt Editorial 3 Ein vielfältiges Unternehmen 4 Mission – wer wir sind 6 Vision und Strategie 7 Unsere Werte – wie wir sind 8 Starke Marken 10 Organisation 12 Erfolgsfaktor Mitarbeitende 14 Personenverkehr 16 Güterverkehr 17 Autoverlad Vereina 18 Energie und Umwelt 19 Rollmaterial 20 Infrastruktur 22 Neubau Albulatunnel 24 Kennzahlen 26 Sparten 28 Blick ins Geschichtsbuch 30 Impressum Herausgeber: Rhätische Bahn AG Unternehmenskommunikation Bahnhofstrasse 25 CH-7002 Chur Tel +41 (0)81 288 61 00 [email protected] www.rhb.ch Fotos: Andrea Badrutt, Ralph Feiner, Peter Fuchs, Foto Homberger, Tibert Keller, Andy Mettler, Jano Felice Pajarola, Christof Sonderegger Grafik: Süsskind SGD Chur Printed in Switzerland Faszinierend anders unterwegs 2 Allegra! Das 384 Kilometer lange Streckennetz der RhB ist das Rückgrat der Verkehrserschlies sung in Graubünden: Panoramazüge, Regi onalzüge, Güterzüge sowie Autozüge sorgen für zuverlässige Transportketten in unserem Kanton. Im Zentrum unseres Handelns stehen unsere Kunden: mit gu ten Leistungen wollen wir sie überzeugen, mit innovativen Angeboten neue hinzugewinnen. Dieses Ziel erreichen wir mit einer klaren Strategie, die ebenso klar umgesetzt wird. Mit modernen Fahrzeugen werden wir in Zukunft den An sprüchen unserer Fahrgäste gerecht. Das neue Rollmaterial wiederum nutzen wir für einen deutlichen Produktivitäts sprung. Wir handeln nachhaltig, machen 100-jährige Brücken und Tunnels für die Zukunft fit, steigern die Energieeffizienz und setzen auf erneuerbare Energie aus Bündner Wasserkraft. Mit den Zugpferden Bernina Express und Glacier Express verfügt die RhB über Marken von weltweiter Bekanntheit. Marken, die wir zusammen mit unseren touristischen Part nern pflegen und positionieren. Das 2008 verliehene UNESCO Welterbe Label «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/ Bernina» steigert die Bekanntheit der RhB weiter. All dies ist nur gemeinsam möglich: mit begeisterten Mitarbei terinnen und Mitarbeitern, mit starken Partnern aus Touris mus und Wirtschaft und mit dem grossen Engagement unserer Eigner und Auftraggeber Bund und Kanton für «ihre» Bahn. Allen gebührt ein kräftiges Danke! Mille Grazie! Grazia fitg! Hans Amacker Direktor 3 Ein vielfältiges Unternehmen Die RhB hat viele Facetten, die sie erst zu dem machen, was sie heute ist: ein modernes, vielseitiges Transportunternehmen und eine faszinierende Meterspurbahn der gesamten Alpen region. Als Pendlerbahn bringt die RhB jeden Tag Tausende von ihren Wohnorten in die Zentren Chur, Landquart, Davos, St. Moritz und zurück. Als leistungsstarke Güterbahn ist sie eine wichtige Partnerin der Bündner Wirtschaft und als rol lende Strasse durch den Vereinatunnel sorgt sie für die einzige wintersichere Verbindung von Nordbünden ins Engadin. All dies ermöglichen rund 1 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 4 welche die RhB in Graubünden zu einer der grössten Arbeitge berinnen machen. Sie sorgen dafür, dass die Züge auf dem 384 Kilometer langen Streckennetz zuverlässig verkehren, tagtäg lich, zu jeder Jahreszeit, durch 115 Tunnels, über 612 Brücken. Die Kehrseite dieser ingenieurtechnischen Meisterleistung aus den Entstehungsjahren der RhB ist der hohe Finanzbedarf für Instandhaltung und Erneuerung der Infrastruktur. All diese Facetten und noch viele mehr – das ist die Rhätische Bahn, ein Unternehmen am Puls von privatem Unternehmer tum und öffentlichem Interesse. Die RhB, die Bahn der Bündner Kanton Graubünden 51,3 % Eidgenossenschaft 43,1 % Private/Unternehmen 4,6 % Gemeinden aus dem Kanton Graubünden 1 % Die RhB ist eine privatrechtlich organisierte Aktiengesell schaft – über 95 Prozent der Anteile sind im Besitz der öf fentlichen Hand. Sie erfüllt im Kanton Graubünden dieselbe Aufgabe wie die SBB auf dem übrigen Gebiet der Schweiz: sie erschliesst den Kanton mit ihren Reise- und Güterzügen. Um den attraktiven Service Public erfüllen zu können, ist sie auf Beiträge ihrer Eigner Bund und Kanton angewiesen. 5 Mission – wer wir sind Die RhB handelt für Graubünden und fasziniert Kunden aus aller Welt Wir betreiben eine kundenfreundliche Bahn und sind si cher, sauber und pünktlich unterwegs. Wir konzentrieren uns auf ein geographisch klar umschrie- benes Kerngebiet und nehmen aktiv Einfluss auf die Aus gestaltung des öffentlichen Verkehrsangebots in Grau bünden. Wir sind ein zuverlässiges und nachhaltig ausgerichtetes Unternehmen für unsere Kunden, die öffentliche Hand, unsere Mitarbeitenden und Partner. Wir tragen zur Tourismusentwicklung im Kanton Graubün den bei. 6 Vision und Strategie Die RhB strebt die Vision «faszinierend anders unterwegs» an, indem sie mit … … effizienter Abwicklung ihres Verkehrs, … neuen, modernen Fahrzeugen, … Angebotsausbau und faszinierenden Produkten, … Stärkung ihrer Marken und Erlebniswerte … und Engagement überzeugen will. Die RhB will faszinieren und künftig auch anders unterwegs sein. Um die Vision zu erreichen, haben Verwaltungsrat und Ge schäftsleitung die Strategie 2020 verabschiedet. Die RhB steht bei ihrem Fahrzeugpark vor einem grossen Erneuerungsbedarf. Diese umfassende Modernisierung nutzt sie in den kommenden Jahren für eine deutliche Produktivitätssteigerung. Die RhB unterstreicht damit ihre Rolle als verantwortungsvolle Arbeit geberin und als Rückgrat im Tourismuskanton Graubünden. Strategische Massnahmen Im Rahmen der Strategieumsetzung werden unter anderem folgende strategische Massnahmen bearbeitet: Flottenerneuerung Angebotsausbau Top-Produkt Retica 30 realisierbar machen Glacier Express neu aufstellen Güterverkehr Immobilien für Produktivitätssprung nutzen nach Mass betreiben weiter kommerzialisieren Substanzerhalt der Infrastruktur sicherstellen Substanzerhalt und Zukunft Autoverlad Vereina sichern Energieeffizienz Attraktive leben Arbeitgeberin sein 7 Unsere Werte – wie wir sind Begeistere – «ich bin aufmerksam» Kundenorientierung Identifikation Lerne – «ich bin neugierig» Flexibilität Rückmeldungen 8 und kontinuierliche Verbesserung Handle – «ich bin verantwortlich» einbringen und umsetzen Sicherheit Sorgsamer Umgang mit Arbeitsmitteln Sich Geh mit gutem Beispiel voran – «ich bin Vorbild» Vorbild 9 Starke Marken Im Schweizer Markt und im grenznahen Raum positioniert sich die RhB mit den drei Marken Rhätische Bahn, Bernina E xpress und Glacier Express. Für die Fernmärkte Europa, Nord- und Südamerika, Naher und Ferner Osten bewährt sich die Kon zentration auf die emotionsstarken Marken der beiden «Ex presszüge». Die Auftritte erfolgen gemeinsam mit Schweiz Tourismus, Graubünden Ferien und weltbekannten Kur- und Ferienorten wie St. Moritz, Davos und Zermatt. 10 Bernina Express Der Panoramazug Bernina Express führt von Chur (585 m ü. M.) durch das wilde Albulatal ins Oberenga din und weiter zum höchsten Punkt auf 2253 m ü. M. auf den Berninapass. Danach geht es über spektakuläre Kunstbauten hinunter bis ins italienische Tirano (429 m ü. M.) – von den Gletschern zu den Palmen. Die gesamte Fahrt dauert rund vier Stunden. Sie führt durch klimatische Extreme und ver bindet Kulturen und Sprachen. Schlag auf Schlag folgen sich die Höhepunkte unterwegs: verwirrende Kehrtunnels und Schwindel erregende Viadukte im Albulatal, zum Greifen nahe Gletscher und als Schlussbouquet Palmen und viel italieni scher Charme. Glacier Express Seit 1930 rollt der Glacier Express, der langsamste Schnellzug der Welt, vom Engadin zum Matter horn und verbindet auf seiner rund achtstündigen Fahrt die weltbekannten Kurorte Davos / St. Moritz mit Zermatt. Die Züge gefallen durch ihr frisches Design; die Panoramawagen erlauben atemberaubende Rundumsichten. Die markante Komfortverbesserung der letzten Jahre und das Verpflegungs konzept begeistern die Fahrgäste zusätzlich. In sechs Spra chen erhält der Kunde über Kopfhörer Informationen zu den Höhepunkten unterwegs. Von St. Moritz nach Thusis (rund 60 km) durchfährt der Glacier Express das Albulatal mit dem berühmten Landwasserviadukt. UNESCO Welterbe RhB Anfangs Juli 2008 hat das Welterbekomitee der UNESCO die Albula- und Berninastrecke der Rhätischen Bahn in ihre Welterbeliste aufgenommen. Damit ist die Rhätische Bahn weltweit erst die dritte Eisenbahn, welche von der UNESCO als «universal outstanding» beurteilt wurde. Die «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina» ist ein bahntechnisches Meister stück, das durch ein vielfältiges Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft, Technik, Kultur und Natur entstanden ist. 11 Organisation Organisation — Organigramm — Organigramm Generalversammlung Mitglieder desder Verwaltungsrats: * Mitglieder Geschäftsleitung Geschäftsleitung Verwaltungsrat Stefan Engler, Surava (Präsident) ° Stellvertreter des Direktors des Direktors Heinz Dudli, Zizers (Vizepräsident) Stefan Engler, Präsident Paul Blumenthal, Schmitten FR Benno Burtscher, Valbella Tarzisius Caviezel, Davos Direktor Hans-Jürg Spillmann, Belp Andreas Thöny, Landquart Hans Amacker * unikation ice g Schweiz l Stefan Engler, Präsident Direktor Hans Amacker * Produktion Rollmaterial Rollmaterial Infrastruktur Fin Piotr Caviezel * Markus Barth * Markus Barth * Ivo Hutter * Ivo Hutter * Christian Florin * ° Ma } Support } Produktionsentwicklung } Marketingkommunikation } Netzplanung und } } Produktionsentwicklung } Planung / Steuerung } Planung / Steuerung Dienste } } Netzplanung und Qualitätssicherung, } } Qualitätssicherung, Planung / Steuerung Betriebsführung Sicherheit } Sicherheit Logistik / Services } } B etrieb Region Engineering / Support } } Engineering / Support Projektabwicklung } – Nord Erneuerung } } Erneuerung Kunstbauten } – Süd Wartung } } Wartung Bahndienst } } Lokpersonal Clever / KAIZEN } – Nord Clever / KAIZEN } } Arbeitssicherheit und Fachstelle Schweissen } – Süd Fachstelle Schweissen Gefahrengut } Elektrotechnische Anlagen und E-Business Betriebsführung } Produkt und Service } Betrieb Region } Verkaufsstellen – Nord – Nord – Süd – Mitte } Lokpersonal – Süd } Arbeitssicherheit und } Marktbearbeitung Schweiz Gefahrengut und International Stand 1. April 2015 Rhätische Bahn Geschäftsbericht 2014 12 Verwaltungsrat Vertrieb Produktion *Mitglieder der2015 Geschäftsleitung Stand 1. April °Stellvertreter des Direktors 15 Generalversammlung } S } R } C } I } I } M Konsultativrat Güterverkehr Matthias Tscharner } Produktmanagement } Kundenservice } Disposition } Umschlagszentren Konsultativrat Jakob Barandun, Filisur Marco Berger, Rhäzüns Patrick Blarer, Samedan Duri Blumenthal, Ilanz Martin Butzerin, Arosa Armin Candinas, Rabius Peter Engler, Davos Dorf Stefan Engler, Surava (Vorsitz) Anton Hartmann, Küblis Christian Jenny, Arosa Güterverkehr Fabrizio Keller, Grono Leo Koch, Davos Platz Matthias Tscharner Chur Manfred Kürschner, Jürg Looser, Chur } Produktmanagement Marcandrea Paganini, Campascio } Kundenservice Ernst Sax, Obersaxen } Disposition Hans Wolf, Untervaz } Umschlagszentren Tino Zanetti, Igis Infrastruktur nanzen Finanzen Stab / HR Stab / HR Christian Florin * ° artin Gredig * Martin Gredig * Andreas Bass * Andreas Bass * } } Dienste Support } Support Sekretariat GL / VR } } Planung / Steuerung Rechnungswesen } Rechnungswesen Personalbetreuung } } Logistik / Services Controlling } Controlling Personalentwicklung } } Projektabwicklung Informatik } Informatik Lohn / Systeme } } Kunstbauten Immobilien } Immobilien Unternehmensentwicklung } } Bahndienst Materialwirtschaft } Materialwirtschaft Unternehmenskommunikation – Nord } Rechtsdienst – Süd } Qualität / Prozesse } Elektrotechnische Anlagen} Sicherheit / Risk } Sekretariat GL / VR } Personalbetreuung } Personalentwicklung } Lohn / Systeme } Unternehmensentwicklung } Unternehmenskommunikation } Rechtsdienst } Qualität / Prozesse } Sicherheit / Risk 13 Erfolgsfaktor Mitarbeitende Die RhB ist eine verlässliche und innovative Arbeitgeberin mit attraktiven Stellen in den verschiedensten Berufen. Viele ihrer Mitarbeitenden haben direkten Kundenkontakt. Ande re wiederum sorgen hinter den Kulissen dafür, dass Fahr gäste und Güter reibungslos ans Ziel gelangen. Als Dienst leistungsunternehmen ist sie personalintensiv: rund die Hälfte der Kosten entfallen auf Löhne, Sozialleistungen und weitere Personalaufwendungen. Eine attraktive Aus- und Weiterbildungspolitik schöpft das Potenzial der Mitarbeitenden aus und ermöglicht ihnen eine persönliche Entwicklung. Die Ausbildung von Lernenden ist der RhB ein grosses An liegen. Um ihnen den bestmöglichen Start ins Berufsleben zu ermöglichen, wurde das gesamte Ausbildungswesen 2007 an den Ausbildungsverbund login ausgegliedert. Die Berufs erfahrung sammeln die Lernenden weiterhin bei der RhB. 14 Ständiges Personal im Jahresmittel (exklusive Auszubildende und Praktikanten) 1411 1344 1337 1311 1329 1500 1300 1100 900 700 500 1995 2000 2005 2010 2014 Personalbestand pro 100 000 Zugkilometer 24,5 20,4 20,6 16,5 17,3 1995 2000 2005 2010 2014 25 20 15 10 5 0 Mitarbeitende nach Geschäftsbereichen Infrastruktur 238 Rollmaterial 272 Produktion 518 1) Stab/Personalbereich 1) 32 Finanzen 73 Vertrieb 183 Güterverkehr 14 inkl. IV-Pool (Stand Ende 2014) 15 Personenverkehr Die RhB ist am Markt erfolgreich positioniert und konnte ihre Leistung im Personenverkehr über die letzten Jahre ausbauen. Dank einer attraktiven Angebotspalette für Feriengäste und Pendler werden jährlich rund zehn Millionen Personenfahrten durchgeführt. Entwicklung Personenfahrten (in Tausend) 8584 8760 9226 1995 2000 2005 10 401 10 093 2010 2014 10000 9000 8000 7000 6000 5000 16 Güterverkehr Ob Rundholz, (Roh-)Baustoffe, Lebensmittel, Getränke, Recy cling oder Mineralölprodukte – die «Bündner Güterbahn» transportiert als wichtiges Bindeglied zwischen Schiene und Strasse all diese Güter und noch viel mehr. Effizient und ökologisch sinnvoll. Mit der laufenden Erneuerung des vorhan denen Rollmaterials, mit Anpassungen der Logistik an die Anforderungen des Marktes, mit verbesserten Güterum schlagszentren sowie mit Förderung des kombinierten Ver kehrs ist und bleibt der Güterverkehr ein wichtiger Transport partner im und für den Kanton Graubünden. Entwicklung Güterverkehr (Tonnen in Tausend) 872 714 699 680 1) 1995 2000 2005 2010 547 1) 800 700 600 500 400 300 200 100 0 1) 2014 Das Leergewicht der Container wird seit 2008 zum Ladungsgewicht addiert 17 Autoverlad Vereina Die Vereinalinie hat seit ihrer Eröffnung 1999 nichts an At traktivität verloren. Die Anzahl verladener Fahrzeuge bleibt auf sehr hohem Niveau. Mit 473 000 Fahrzeugen transpor tierte die RhB wieder beinahe eine halbe Million Autos, LKWs und Reisecars. Der Autoverlad kann bei allen Witterungsver hältnissen betrieben werden – ein Erfolgsfaktor. Die rund 20 -minütige Fahrt vom Prättigau ins Engadin ist bei den Kunden sehr beliebt. Anzahl verladener Fahrzeuge am Vereina (in Tausend) 306 385 434 481 473 2000 2005 2007 2010 2014 500 400 300 200 100 0 18 Energie und Umwelt Die RhB sieht Natur und Umwelt als Teil ihres Betriebskapitals und setzt sich für sie ein. Neben der Steigerung der Energie effizienz steht die Nutzung erneuerbarer Energie im Vorder grund. Dementsprechend bezieht die RhB den Strom für ihre Immobilien sowie ihrer elektrisch betriebenen Triebfahrzeuge aus Bündner Wasserkraft. Aus historischen und technischen Gründen fährt die RhB mit zwei verschiedenen Stromsystemen. Die Berninalinie wird mit Gleichstrom betrieben, das restliche Netz mit Wechselstrom. Dies bedingt unterschiedliches Rollmaterial, was aufwendig und kostspielig ist. So muss in Pontresina ausser bei den neu en ALLEGRA-Zweispannungstriebzügen jeweils ein anderes Triebfahrzeug zur Weiterfahrt vorgespannt werden. Verbrauch Traktionsenergie (Energieverbrauch in MWh) 64 594 83 332 86 213 100 289 92 803 100000 80000 60000 40000 20000 0 1995 2000 2005 2010 2014 19 Rollmaterial Wer in Europa als Erlebnis- und Freizeitbahn bestehen will, muss den Fahrgästen zeitgemässe Wagen anbieten. Die Pano ramawagen des Bernina Express und Glacier Express bieten eine atemberaubende Rundsicht und hohen Komfort. Die ALLEGRA-Triebzüge zeigen sich kräftig, elegant und komfor tabel zugleich. Behinderte steigen problemlos ein und aus. Bildschirme informieren Gäste jederzeit über den Reiseverlauf. Um den Anliegen der Fahrgäste weiterhin gerecht zu werden und sich in einem attraktiven Kleid zu präsentieren, inves tiert die RhB auch weiterhin in neues Rollmaterial. Ab 2016 werden den Fahrgästen auf der Albulalinie sechs neue Glie derzüge zur Verfügung stehen. Daneben erfüllt die RhB auch die speziellen Qualitätsansprü che der Güterkunden und investiert jedes Jahr viel in die Er neuerungen, den Unterhalt und in Reparaturen. 20 Die RhB und ihr Rollmaterial Personen- und Steuerwagen Panoramawagen Aussichts- und Velowagen Speise- und Servicewagen Gepäckwagen Rangierfahrzeuge Lokomotiven/Triebfahrzeuge Triebzüge Güterwagen Dienstfahrzeuge Total Rollmaterial 248 47 30 13 30 27 72 20 454 189 1130 (Stand März 2015) 21 Infrastruktur Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte die In genieurskunst in den Bündner Bergen Sternstunde an Stern stunde. Mit wesentlich weniger Hilfsmitteln als heute legten die Techniker für die werdende Rhätische Bahn tollkühne Trassees durch Schluchten, über Abgründe, durch Hindernis se hindurch und über Pässe hinweg. Auf total 384 Kilometer Streckenlänge durchfahren heute die roten Zugskompositi onen beinahe 60 Kilometer in Tunnels, davon ein Drittel im 1999 eröffneten Vereinatunnel. 22 Doch selbst an Höhepunkten der Technikgeschichte nagt der Zahn der Zeit. Für die RhB heisst dies, dass sie jedes Jahr hohe Summen investieren muss, um die Substanz der Kunstbauten zu erhalten. Nachlässigkeit ist dabei nicht erlaubt – sie wür de sich in Form von nicht mehr sicher passierbaren Brücken und Tunnels rasch rächen. Im Jahr 2014 investierte die RhB rund 162 Millionen Franken in ihre Infrastruktur. Eine Zahl, die eindrücklich zeigt, dass eine Gebirgsbahn anders rechnen muss als andere Bahnen. Die RhB-Infrastruktur in Zahlen Streckenlänge Anteil Kunstbauten an Streckenlänge Anzahl Haltestellen und Stationen 384 km 20 % 103 Tunnels Längster Tunnel (Vereina) Gesamtlänge Tunnels Anteil an Streckenlänge 115 19 042 m 58 690 m 15 % Galerien Längste Galerie (Sassal Mason II) Gesamtlänge Galerien Anteil an Streckenlänge 42 348 m 3409 m 1 % Brücken Längste Brücke (Langwieserviadukt) Höchste Brücke (Wiesnerviadukt) Gesamtweite Brücken Anteil an Streckenlänge 612 285 m 89 m 15 866 m 4 % Grösste Steigung (Berninalinie) Höchster Punkt (Ospizio Bernina) Tiefster Punkt (Tirano) Spurweite 70 ‰ 2 253 m ü. M. 429 m ü. M. 1000 mm 23 Neubau Albulatunnel Der 5 864 Meter lange Albulatunnel wurde 1903 in Betrieb genommen und ist Teil des UNESCO Welterbes «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula / Bernina». Die Zustandserfassung des eigentlich für den Dampfbetrieb gebauten Tunnels ergab gra vierenden Erneuerungsbedarf. Nach eingehendem Vergleich von diversen «Instandsetzungsvarianten» und der Variante «Neubau» entschied sich die RhB für einen Neubau. Aus schlaggebende Argumente dafür waren der relativ geringe Kostenunterschied, kaum fahrplanrelevante Einschränkungen während der Bauphase und das wesentlich höhere Sicher heitsniveau, welches den neusten Normen und Vorschriften entspricht. Der neue Albulatunnel wird parallel zum beste henden Tunnel, im Abstand von 30 Metern gebaut. Für die Sicherheit sorgen zwölf Querverbindungen zwischen den beiden Röhren. Nach Abschluss des Neubaus wird der jetzige Tunnel zum Sicherheitstunnel umgebaut. Weitere Informationen zum Neubau unter www.rhb.ch/albulatunnel 24 Zahlen und Fakten Planung und Ausführung (2011 – 2022) Bauzeit Länge Albulatunnel II (Neubau) Länge Albulatunnel I (bestehender Tunnel) Querverbindungen zum Sicherheitstunnel Tunnelhöhe ab Schienenoberkante Tunnelbreite Innenmass Ausbruch (Höhe) Ausbruch (Breite) Ausbruchsquerschnitt maximal Freie Tunnelquerschnittsfläche Scheitelhöhe Mögliche Höchstgeschwindigkeit im Tunnel Kubatur / Ausbruchvolumen (Festmass) Züge pro Jahr Personenfrequenz pro Jahr 11 Jahre 6,5 Jahre 5 860 m 5 864 m 12 5,44 m 5,76 m 9,52 m 7,67 m 58,39 m² 26,88 m² 1 821 m ü. M. 120 km/h 244 000 m3 15 215 1,15 Mio. Finanzierung Gesamtprojektkosten Bund Kanton CHF 345 Mio. 85 % 15 % Termine Vorarbeiten Spatenstich Hauptvortriebe Durchschlag Innenausbau Inbetriebnahme Albulatunnel II Umbau Albulatunnel I Projektabschluss 2014 25. Juni 2014 2015 – 2017 Dez. 2017 2017 – 2019 2020 2021 2022 25 Kennzahlen Der RhB-Franken 2014 Herkunft Übriger Ertrag Abgeltung Infrastruktur 0,16 0,36 Nettoerlöse aus Verkehrsleistungen 0,26 0,22 Abgeltung Verkehr / Übrige Kennzahlen in Mio. CHF Ertrag Verkehrserträge – Personenverkehr – Autoverlad – Güterverkehr 1) Abgeltung Andere Erträge 1) Aufwand Personalaufwand Abschreibungen Andere Aufwendungen 1) Jahresergebnis Investitionen 26 Verwendung Direkt abgeschriebene Projektkosten / Abschreibungen 0,31 0,43 Übriger Betriebsaufwand Personalaufwand 0,26 1995 2000 2005 2010 2014 212,1 233,7 255,4 334,3 354,1 66,6 71,8 93,6 97,7 68,9 9,7 11,4 13,7 14,7 19,9 1,0 15,6 15,8 19,1 13,5 88,6 107,3 116,2 141,5 169,7 33,7 34,5 40,2 66,4 58,5 212,1 232,2 254,5 334,4 353,9 128,4 123,8 131,3 140,4 149,9 26,9 40,2 48,4 74,6 91,1 56,8 68,2 74,8 119,4 112,9 0 1,5 0,9 –0,1 0,2 142,3 107,7 116,5 210,2 205,1 2) 1) seit 2009 Bruttoverbuchung Erträge / Kosten 2) nur Albula 27 Sparten Jede Sparte der RhB besitzt strategische Ziele und Pro jekte. Zielvorgaben wie Erträge, Kosten, Leistungen und Ergebnisse werden mit internen Verantwortungen fest gelegt und laufend auf ihre Wirksamkeit überwacht. 8 % 49 % 8 % 21 % 14 % Betriebsertrag 2014 nach Sparten (vor Abgeltung und inkl. Infrastrukturbenützungsentgelt) 28 Personenverkehr Autoverlad Güterverkehr Infrastruktur Nebengeschäfte 29 Blick ins Geschichtsbuch Schneeräumungsteam früher … … und heute 30 Chronik 1889 Eröffnung der Schmalspurbahn Landquart — Davos (LD) 1895 Die LD nennt sich von nun an «Rhätische Bahn» 1896 Eröffnung der Strecke Landquart — Thusis 1903 Eröffnung der Strecke Reichenau — Ilanz 1904 Eröffnung der Strecke Thusis — St. Moritz 1907 Eröffnung der Strecke Bellinzona — Mesocco 1908 Eröffnung der Strecke Samedan — Pontresina 1909 Eröffnung der Strecke Davos — Filisur 1910 Eröffnung der Strecke St. Moritz — Tirano (Berninabahn) 1912 Eröffnung der Strecke Ilanz — Disentis/Mustér 1913 Eröffnung der Strecke Bever — Scuol-Tarasp 1914 Eröffnung der Strecke Chur — Arosa (Chur — Arosa Bahn) 1922 Abschluss Elektrifizierung der RhB 1930 Erste Fahrt des Glacier Express St. Moritz — Zermatt 1942 Fusion der RhB mit der Chur — Arosa Bahn 1942 Fusion der RhB mit der Bellinzona — Mesocco Bahn 1943 Fusion der RhB mit der Berninabahn 1973 Einführung des Bernina Express 1989 Die RhB feiert ihr 100-jähriges Jubiläum. Zur Feier des Jahres erhält die RhB ein neues Erscheinungsbild und die Züge werden neu rot gestrichen 1997 Umelektrifizierung der Strecke Chur — Arosa von 2400 V Gleichstrom auf 11 000 V Wechselstrom 1999 Eröffnung der Strecke Klosters — Lavin/Susch (Vereinatunnel mit Autoverlad) – erste Strecken verlängerung seit 1914 2003 Stilllegung der Strecke Bellinzona — Mesocco 2008 Die Albula- und Berninalinie werden in die UNESCO Welterbeliste aufgenommen 2010 Inbetriebnahme ALLEGRA-Zweispannungstriebzüge 2013 Inbetriebnahme ALLEGRA-Stammnetztriebzüge 31 295 Personen- und Panoramawagen für jährlich zehn Millionen Kunden
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