Heute mit Stellenanzeigen Samstag, 25. April 2015 CHF 3.30 163. Jahrgang, Nr. 111 www.buendnertagblatt.ch 60017 AZ 7000 CHUR | REDAKTION 7007 Chur, Telefon 081 255 50 50 | KUNDENSERVICE/ABO Telefon 0844 226 226, [email protected] | INSERATE Somedia Promotion, Telefon 081 255 58 58 9 771424 754008 Rhätische Bahn mit guter Bilanz, aber ohne Direktor INSERAT www.somedia-promotion.ch EXKLUSIV IM BT Ein Augenschein an der Expo In fünf Tagen wird die Weltausstellung in Mailand feierlich eröffnet. Bis dahin werden auf dem ganzen Expogelände noch die letzten Abschlussarbeiten verrichtet – auch in und am Schweizer Pavillon. Das «Bündner Tagblatt» konnte am Montag anlässlich einer Medienreise einen ersten Augenschein nehmen, wie sich die Schweiz und mit ihr der Kanton Graubünden dem Weltpublikum ein halbes Jahr lang präsentieren werden. Entstanden ist eine Rundreise auf Papier, von der Zugreise nach Rho Fiera über Mailänder Capuns bis hin zu einem marokkanischen Teekrug. (VR) G R AU B Ü N D E N ...... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 5 Das «Somedia-Geleit»: CEO Andrea Masüger (links) und Verleger Hanspeter Lebrument begleiten die Bundesrätin in die Lobby des neuen Medienhauses. (FOTO OLIVIA ITEM) Hoher Besuch im Medienhaus Das neue Medienhaus in Chur ist nun offiziell eröffnet. Gestern haben Bundesrätin Doris Leuthard und rund 120 geladene Gäste der Somedia ihre Aufwartung gemacht. ▸ S I LV I A K E S S L E R Hinter dem Vorhang ... ... da stapfen die Elefanten, tänzeln die Pferde und beten die Artisten. Das BT hat das neue Programm des Circus Knie nicht nur in der Manege, sondern auch hinter den Kulissen begleitet. C H U R . .................. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 13 «Mit Kunst soll man leben» Stefan Puttaert ist Direktor von Sotheby’s Zürich. Dort ist er unter anderem für Graubünden zuständig. «Das Sammeln von Kunst ist eine Droge», sagt er im BT-Interview. K U LT U R .. . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8/9 Verträge unterzeichnet Die Konzessionsgemeinden des Kraftwerks Chlus haben gestern die Konzessionsverträge sowie das Genehmigungsgesuch unterzeichnet. Ob das Projekt realisiert wird, bleibt allerdings offen. G R AU B Ü N D E N ...... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3 EHC Arosa bleibt in der 1. Liga Der EHC Arosa verzichtet auf einen Rekurs gegen den NLBEntscheid der Lizenzkommission und will in der kommenden Saison in der 1. Liga antreten. S P O R T .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 19 Der Durst nach der Zukunft Patrick Gartmann hat das Ingenieurbüro Conzett, Bronzini, Gartmann verlassen. Innerhalb weniger Wochen hat er einen eigenen Betrieb mit zehn Mitarbeitenden in Chur eröffnet. G R AU B Ü N D E N ..... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 6 Als der Helikopter mit Bundesrätin Doris Leuthard, Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek), pünktlich um 16.20 Uhr direkt neben dem Medienhaus landete, war dort schon alles für ihren Empfang bereit. Über 120 Gäste aus Politik und Wirtschaft hatten ihre Plätze in der Lobby bereits bezogen. Die offizielle Eröffnung des seit einigen Wochen neu bezogenen Medienhauses stand be- vor, von allen erwartet wurde noch die Medienministerin – der eigentliche «Stargast» des Abends. Anerkennung von höchster Stelle Und diese lobte in ihrer Ansprache den fortschrittlichen Geist der Somedia-Verantwortlichen, die nun nicht «nur» alle Medien konvergent unter einem Dach vereinen, sondern grad auch noch den Studienlehrgang Multimedia-Production der HTW. «Dies alles beweist: Verleger Hanspeter Lebrument und CEO Andrea Masüger glauben an die Zu- kunft der Medien», so Doris Leuthard. «Ich spreche allen am Projekt Beteiligten meinen Respekt und meine Anerkennung aus.» Im Verlauf des frühen Abends gab die Medienministerin dann auch Auskunft darüber, wie sie über den Journalismus der neueren Zeit und dessen Qualität denkt, welche Ziele der Bundesrat mit dem am 14. Juni zur Abstimmung gelangenden Radio- und Fernsehgesetz verfolgt und anderes mehr. BAHN Die Rhätische Bahn (RhB) hat gestern für das Jubiläumsjahr 2014 ein ausgeglichenes Ergebnis präsentiert. Erfreulich entwickelte sich der Personenverkehr mit über zehn Millionen Fahrgästen. Der Güterverkehr bereitete der RhB hingegen einen Verlust von 1,6 Millionen Franken. Die Sparte Güterverkehr soll nun einer Angebotsüberprüfung unterzogen werden. Ebenfalls hat die Geschäftsleitung den Auftrag erhalten, im gesamten RhBGeschäftsbereich Einsparungen bis Ende Jahr von drei Millionen Franken zu erzielen. Die RhB bereitet sich damit auf einen allfälligen Rückgang im Personenverkehr aufgrund des starken Frankens vor. «Wir wollen Ende Jahr nicht von einem negativen Ergebnis überrascht werden, das uns die Frankenstärke beschert hat», sagte Verwaltungsratspräsident Stefan Engler dem BT. An seiner Seite präsentierte gestern der stellvertretende Direktor Christian Florin das Jahresergebnis. Direktor Hans Amacker ist schwer erkrankt und kann sein Amt derzeit nicht ausüben. (LUB) G R A U B Ü N D E N . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 7 INSERAT Überall in Graubünden. Alles aus einer Hand. www.spitexgr.ch G R A U B Ü N D E N . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3 L E I T A R T I K E L Claudio Willi zur Auseinandersetzung im «historischen» Jubiläumsjahr Streit um historische Fakten und Mythen D Das Jubiläumsjahr 2015 mit den Daten Morgarten 1315, Marignano 1515 und Wiener Kongress und Neutralität 1815 sorgen für eine ungeahnte emotionale Debatte über die Wurzeln der Eidgenossenschaft und den Marksteinen auf dem Weg zur Schweiz. Es wird von einem Historikerstreit gesprochen, wenn es unter Historikern auch längst geklärt ist, wie die Jubiläumsdaten zu werten sind, was Konstrukt späterer Zeiten ist. Die Auseinandersetzung entzündet sich mit Politikern der nationalkonservativen Richtung, die mit ihrer Verteidigung eines überkommenen Geschichtsbildes offensichtlich einen Nerv getroffen haben. Dabei ist längst erkannt, dass mit einer Verklärung von Rütlischwur und Schlachtenbildern die historische Realität überstrapaziert wird. Es gilt, geschichtliche Fakten von daraus entstandenen Mythen GRAUBÜNDEN Seite 3 zu unterscheiden. Fakt ist natürlich: Nach Marignano wurde nicht gleich «die Neutralität» ausgerufen. Aber immerhin lässt sich erkennen, dass die Eidgenossenschaft nach diesem heillosen Unterfangen das eigene Grossmachtstreben aufgab, auch wenn sich danach Eidgenossen als Söldner ihr Brot in fremden Diensten erwarben und erwerben mussten. Historiker haben den Unterschied zwischen Historie und Legende auszuarbeiten. Der heute gerne belächelte Mythos wurde immer wieder selbst zu einer Kraft. «Tell heissts und Winkelried, Fontanas Tod...» : Im 19. Jahrhundert feierte Graubünden die Helden, die gegen den gemeinsamen Feind Habsburg-Österreich gekämpft hatten. Vom damaligen Zeitgeist beflügelt, wurde ein nationales eidgenössisches Bewusstsein besungen wie nie zuvor und nie danach. Mythen und Rituale gehören zu einem Staatswesen, wobei es weniger wichtig ist, ob der Mythos auf historisch gesichertem Grund steht. KULTUR Seite 8 CHUR Seite 11 schichtliche Fakten und Mythen Land und Volk geprägt haben, mithin zur Erfolgsgeschichte der Schweiz beigetragen haben. Das Jubiläumsjahr ist Wahljahr, und der Wahlkampf lässt grüssen! Herkunft und Zukunft und die Identität des Landes werden ins Zentrum gerückt, die Sicht der Geschichte, und tradierte «Geschichtliche oder moderne GeFakten wie schichtsbilder werden zum Feld politischer Mythen haben Auseinandersetzung. Land und Volk Erfreulich jedenfalls, nicht nur für historisch geprägt» Interessierte: Die emotionale und publikumswirksame Debatte dokumentiert ein neu 1291 wenig oder nichts zu tun hat. Wichtig ist auch nicht, ob Tell erwachtes Interesse an der Schweigelebt hat. Aber die Kraft des My- zer Geschichte, die in neuerer Zeit thos zu leugnen ist ebenso unhisto- auf allen Schulstufen, bis in die Unirisch wie den Mythos zu instrumen- versität, doch immer mehr als ein talisieren. Dass dieses Feld der Stiefkind behandelt wurde und Schweizer Geschichte zu lange al- wird. Doch wie heisst es so schön: lein der SVP und den Nationalkon- Nur wer weiss, woher er kommt, servativen überlassen wurde, är- weiss, wohin er geht. gert offensichtlich sogenannte progressive Kreise, die Ablenkungsma- C L A U D I O W I L L I , Dr. phil.,Journanöver mit anderen Daten suchen. list und Historiker, Schwerpunkt Tatsache allerdings ist, dass ge- Politik, [email protected] Das Rütli wurde von General Henri Guisan in schwierigen Kriegstagen, in militärisch umstrittener Aktion, in den Mittelpunkt einer Botschaft des Zusammenhaltens in schwieriger Zeit gerückt. Die Symbolik wurde verstanden, auch wenn die Rütliwiese wohl nicht Fakt ist und mit RADIO/TV Seite 14 SPORT Seite 17 SCHWEIZ Seite 27 WELT Seite 29 WETTER Seite 32
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