Presseartike

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Samstag, 25. April 2015 CHF 3.30
163. Jahrgang, Nr. 111
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Rhätische Bahn
mit guter Bilanz,
aber ohne Direktor
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EXKLUSIV IM BT
Ein Augenschein
an der Expo
In fünf Tagen wird die Weltausstellung in Mailand
feierlich eröffnet. Bis dahin werden auf dem ganzen
Expogelände noch die letzten Abschlussarbeiten
verrichtet – auch in und am Schweizer Pavillon. Das
«Bündner Tagblatt» konnte am Montag anlässlich
einer Medienreise einen ersten Augenschein nehmen, wie sich die Schweiz und mit ihr der Kanton
Graubünden dem Weltpublikum ein halbes Jahr
lang präsentieren werden. Entstanden ist eine
Rundreise auf Papier, von der Zugreise nach Rho
Fiera über Mailänder Capuns bis hin zu einem marokkanischen Teekrug. (VR)
G R AU B Ü N D E N ...... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 5
Das «Somedia-Geleit»: CEO Andrea Masüger (links) und Verleger Hanspeter Lebrument
begleiten die Bundesrätin in die Lobby des neuen Medienhauses. (FOTO OLIVIA ITEM)
Hoher Besuch im Medienhaus
Das neue Medienhaus in Chur ist nun offiziell eröffnet. Gestern haben Bundesrätin
Doris Leuthard und rund 120 geladene Gäste der Somedia ihre Aufwartung gemacht.
▸ S I LV I A K E S S L E R
Hinter dem Vorhang ...
... da stapfen die Elefanten, tänzeln die Pferde und
beten die Artisten. Das BT hat das neue Programm
des Circus Knie nicht nur in der Manege, sondern
auch hinter den Kulissen begleitet.
C H U R . .................. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 13
«Mit Kunst soll man leben»
Stefan Puttaert ist Direktor von
Sotheby’s Zürich. Dort ist er
unter anderem für Graubünden
zuständig. «Das Sammeln von
Kunst ist eine Droge», sagt er
im BT-Interview.
K U LT U R .. . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8/9
Verträge unterzeichnet
Die Konzessionsgemeinden des Kraftwerks Chlus
haben gestern die Konzessionsverträge sowie das
Genehmigungsgesuch unterzeichnet. Ob das
Projekt realisiert wird, bleibt allerdings offen.
G R AU B Ü N D E N ...... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3
EHC Arosa bleibt in der 1. Liga
Der EHC Arosa verzichtet auf
einen Rekurs gegen den NLBEntscheid der Lizenzkommission und will in der
kommenden Saison in der
1. Liga antreten.
S P O R T .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 19
Der Durst nach der Zukunft
Patrick Gartmann hat das Ingenieurbüro Conzett,
Bronzini, Gartmann verlassen. Innerhalb weniger
Wochen hat er einen eigenen Betrieb mit zehn
Mitarbeitenden in Chur eröffnet.
G R AU B Ü N D E N ..... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 6
Als der Helikopter mit Bundesrätin
Doris Leuthard, Vorsteherin des
Eidgenössischen Departements für
Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek), pünktlich um
16.20 Uhr direkt neben dem Medienhaus landete, war dort schon
alles für ihren Empfang bereit. Über
120 Gäste aus Politik und Wirtschaft
hatten ihre Plätze in der Lobby bereits bezogen. Die offizielle Eröffnung des seit einigen Wochen neu
bezogenen Medienhauses stand be-
vor, von allen erwartet wurde noch
die Medienministerin – der eigentliche «Stargast» des Abends.
Anerkennung von höchster Stelle
Und diese lobte in ihrer Ansprache
den fortschrittlichen Geist der Somedia-Verantwortlichen, die nun
nicht «nur» alle Medien konvergent
unter einem Dach vereinen, sondern grad auch noch den Studienlehrgang Multimedia-Production
der HTW. «Dies alles beweist: Verleger Hanspeter Lebrument und CEO
Andrea Masüger glauben an die Zu-
kunft der Medien», so Doris Leuthard. «Ich spreche allen am Projekt
Beteiligten meinen Respekt und
meine Anerkennung aus.»
Im Verlauf des frühen Abends
gab die Medienministerin dann
auch Auskunft darüber, wie sie über
den Journalismus der neueren Zeit
und dessen Qualität denkt, welche
Ziele der Bundesrat mit dem am
14. Juni zur Abstimmung gelangenden Radio- und Fernsehgesetz verfolgt und anderes mehr.
BAHN Die Rhätische Bahn (RhB)
hat gestern für das Jubiläumsjahr
2014 ein ausgeglichenes Ergebnis
präsentiert. Erfreulich entwickelte
sich der Personenverkehr mit über
zehn Millionen Fahrgästen. Der Güterverkehr bereitete der RhB hingegen einen Verlust von 1,6 Millionen Franken. Die Sparte Güterverkehr soll nun einer Angebotsüberprüfung unterzogen werden. Ebenfalls hat die Geschäftsleitung den
Auftrag erhalten, im gesamten RhBGeschäftsbereich Einsparungen bis
Ende Jahr von drei Millionen Franken zu erzielen. Die RhB bereitet
sich damit auf einen allfälligen
Rückgang im Personenverkehr aufgrund des starken Frankens vor.
«Wir wollen Ende Jahr nicht von
einem negativen Ergebnis überrascht werden, das uns die Frankenstärke beschert hat», sagte Verwaltungsratspräsident Stefan Engler
dem BT. An seiner Seite präsentierte
gestern der stellvertretende Direktor Christian Florin das Jahresergebnis. Direktor Hans Amacker ist
schwer erkrankt und kann sein Amt
derzeit nicht ausüben. (LUB)
G R A U B Ü N D E N . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 7
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G R A U B Ü N D E N . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3
L E I T A R T I K E L Claudio Willi zur Auseinandersetzung im «historischen» Jubiläumsjahr
Streit um historische Fakten und Mythen
D
Das Jubiläumsjahr 2015 mit den
Daten Morgarten 1315, Marignano
1515 und Wiener Kongress und Neutralität 1815 sorgen für eine ungeahnte emotionale Debatte über die
Wurzeln der Eidgenossenschaft
und den Marksteinen auf dem Weg
zur Schweiz. Es wird von einem Historikerstreit gesprochen, wenn es
unter Historikern auch längst geklärt ist, wie die Jubiläumsdaten zu
werten sind, was Konstrukt späterer Zeiten ist. Die Auseinandersetzung entzündet sich mit Politikern
der nationalkonservativen Richtung, die mit ihrer Verteidigung
eines überkommenen Geschichtsbildes offensichtlich einen Nerv getroffen haben. Dabei ist längst erkannt, dass mit einer Verklärung
von Rütlischwur und Schlachtenbildern die historische Realität
überstrapaziert wird.
Es gilt, geschichtliche Fakten
von daraus entstandenen Mythen
GRAUBÜNDEN Seite 3
zu unterscheiden. Fakt ist natürlich:
Nach Marignano wurde nicht gleich
«die Neutralität» ausgerufen. Aber
immerhin lässt sich erkennen, dass
die Eidgenossenschaft nach diesem
heillosen Unterfangen das eigene
Grossmachtstreben aufgab, auch
wenn sich danach Eidgenossen als
Söldner ihr Brot in fremden
Diensten erwarben und
erwerben mussten.
Historiker haben den
Unterschied zwischen
Historie und Legende
auszuarbeiten.
Der
heute gerne belächelte
Mythos wurde immer
wieder selbst zu einer Kraft.
«Tell heissts und Winkelried, Fontanas Tod...» : Im 19. Jahrhundert feierte Graubünden die Helden, die
gegen den gemeinsamen Feind
Habsburg-Österreich gekämpft hatten. Vom damaligen Zeitgeist beflügelt, wurde ein nationales eidgenössisches Bewusstsein besungen
wie nie zuvor und nie danach.
Mythen und Rituale gehören zu
einem Staatswesen, wobei es weniger wichtig ist, ob der Mythos auf
historisch gesichertem Grund steht.
KULTUR Seite 8
CHUR Seite 11
schichtliche Fakten und Mythen
Land und Volk geprägt haben, mithin zur Erfolgsgeschichte der
Schweiz beigetragen haben.
Das Jubiläumsjahr ist Wahljahr,
und der Wahlkampf lässt grüssen!
Herkunft und Zukunft und die Identität des Landes werden ins Zentrum gerückt, die Sicht der
Geschichte, und tradierte
«Geschichtliche
oder moderne GeFakten wie
schichtsbilder werden
zum Feld politischer
Mythen haben
Auseinandersetzung.
Land und Volk
Erfreulich jedenfalls,
nicht nur für historisch
geprägt»
Interessierte: Die emotionale und publikumswirksame Debatte dokumentiert ein neu
1291 wenig oder nichts zu tun hat.
Wichtig ist auch nicht, ob Tell erwachtes Interesse an der Schweigelebt hat. Aber die Kraft des My- zer Geschichte, die in neuerer Zeit
thos zu leugnen ist ebenso unhisto- auf allen Schulstufen, bis in die Unirisch wie den Mythos zu instrumen- versität, doch immer mehr als ein
talisieren. Dass dieses Feld der Stiefkind behandelt wurde und
Schweizer Geschichte zu lange al- wird. Doch wie heisst es so schön:
lein der SVP und den Nationalkon- Nur wer weiss, woher er kommt,
servativen überlassen wurde, är- weiss, wohin er geht.
gert offensichtlich sogenannte progressive Kreise, die Ablenkungsma- C L A U D I O W I L L I , Dr. phil.,Journanöver mit anderen Daten suchen. list und Historiker, Schwerpunkt
Tatsache allerdings ist, dass ge- Politik, [email protected]
Das Rütli wurde von General Henri
Guisan in schwierigen Kriegstagen,
in militärisch umstrittener Aktion,
in den Mittelpunkt einer Botschaft
des Zusammenhaltens in schwieriger Zeit gerückt. Die Symbolik wurde verstanden, auch wenn die Rütliwiese wohl nicht Fakt ist und mit
RADIO/TV Seite 14
SPORT Seite 17
SCHWEIZ Seite 27
WELT Seite 29
WETTER Seite 32