Bericht Sonntagsblatt 22.03.2015

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Nr. 12 22. März 2015
kirchenkreis nürnberg
Sonntagsblatt 13
Auge und Ohr Deutschlands
Jukeboxklänge in
St. Lorenz
Nürnberger Jahresprogramm zur Reformationsdekade
Die evangelische Kirche in
Nürnberg beteiligt sich mit einem
umfangreichen Programm am
Themenjahr »Buch und Bild«
der Reformationsdekade. Der
Titel der Veranstaltungsreihe mit
rund 100 Terminen lautet »Buch.
Bild.Provokation – Medienstadt
Nürnberg«.
D
as Programm orientiert sich
an der historischen Rolle
Nürnbergs als zentrale Medienstadt Deutschlands im 16. Jahrhundert. Martin Luther fand für
die Stadt die griffige Umschreibung als »Auge und Ohr Deutschlands«. »Wir wollen ein Feuerwerk
abbrennen«, versicherte Ekkehard Wohlleben, Pressesprecher
des Dekanats.
Rund 70 Seiten umfasst das
Veranstaltungsheft. Darin finden
sich Gottesdienste und Predigten ebenso wie musikalische und
künstlerische Aktionen. Den Auftakt der Veranstaltungsreihe von
April bis Juni macht die Lutherbotschafterin Margot Käßmann
mit einem Festvortrag zum Thema
»Reformationsjubiläum 2017. Was
gibt es da zu feiern?« am 23. April
in der Lorenzkirche.
Ein
weiterer
Höhepunkt
soll die Ausstellung »Deutschlands Auge und Ohr – Nürnberg
als Medienzentrum der Reformationszeit« im Stadtmuseum
Fembohaus werden (24. April bis 31. Oktober). Eine zweite
Ausstellung bereitet das Museum Industriekultur vor: Sie beschäftigt sich unter dem Titel
»Schwarze Kunst. Weiße Kunst«
mit der Geschichte von Druck
und Papier in Nürnberg (18. Juni
bis 11. Oktober). Auch das Germanische Nationalmuseum macht
mit und stellt seine CranachBestände in den Dienst der
Schau »Zwischen Venus und Luther: Cranachs Medien der Verführung« (21. Mai 2015 bis
22. Mai 2016).
n Die Druckerwerkstatt im Nürnberger Museum Industriekultur steht im
Mittelpunkt der Ausstellung »Schwarze Kunst. Weiße Kunst«, die Nürnbergs
historische Rolle als Druckerstadt beleuchtet.
Foto: Sauerbeck
Der Koordinator der Reformationsdekade in Bayern, Pfarrer
Christian Düfel, ist besonders darüber erfreut, dass die Strahlkraft
der Reformationsdekade nunmehr
weit über das kirchliche Milieu
hinausreicht. »Die Kooperationspartner reichen vom Bildungszentrum der Stadt über das Germanische Nationalmuseum bis zum
Deutschen Jugendherbergswerk«,
sagt Düfel. In der Nürnberger Jugendherberge bringen demnächst
drei von Jugendlichen gestaltete Kurzfilme den Gästen das Thema »Nürnberg und die Reformation« näher.
Zu den Schwerpunkten des
Programms gehört außerdem die
Erlebnisausstellung »Bibelmobil«.
Damit setzt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK)
einen ökumenischen Schwerpunkt. Ein hochkarätig besetztes
Medienkonzil von Landeskirche
und Universität Erlangen fragt am
21. und 22. Mai nach dem »Bürgersein in der digitalen Welt«. Da-
rüber hinaus gibt es audiovisuelle
Installationen, Videokunst, Predigtreihen, Führungen, Kunstgespräche sowie Kunst-Workshops
(siehe auch Kasten »Jukeboxklänge in der Lorenzkirche«).
Die Pfarrerin von St. Lorenz,
Claudia Voigt-Grabenstein beschrieb bei der Vorstellung des
Programms das übergeordnete
Ziel: Die Menschen sollten erfahren, wie es sei, neu hinzuschauen
und Dinge zu entdecken. »Unser
Ziel in der Reformationsdekade
ist es, die Menschen zum Nachdenken zu bringen. Sie sollen sich
neu mit der Kirche auseinandersetzen«, so die Pfarrerin. thg/epd
DAS PROGRAMMHEFT mit allen
Veranstaltungen ist im i-Punkt des
»eckstein« in Nürnberg, Burgstraße
1-3, sowie bei allen Tourismusinformationen erhältlich und liegt in den
Kirchengemeinden aus. Es steht zudem zum Download unter: www.luther2017-bayern.de
Nürnberg. Zum ersten Mal
in der langen Geschichte
der Lorenzkirche erklingt
in dem gotischen Kirchenraum Musik aus einer Jukebox. Die Installation mit 60
Musikstücken mit Bezug zu
Stadt, Reformation und Kirche ist Teil des Lorenzer kirchenmusikalischen Jahresprogramms 2015, das sich
an das Motto »Musik. Medien. Reformation« anlehnt
(siehe nebenstehenden Artikel). Es entstand in Zusammenarbeit mit dem EKDKulturbüro in Berlin.
»Das Programm bezieht
sehr unterschiedliche Medien von Musik bis zu Video,
Tonband und Social Media
ein«, sagte Lorenzkantor
Matthias Ank. Der Clou: Ab
Ende April werden für einige Monate die Bänke aus
dem Kirchenraum entfernt,
um neue Klang- und Raumerlebnisse zu ermöglichen.
Im Zentrum stehen Veranstaltungen unter dem
Motto »Luther – printed in
Nuremberg« und »Bach –
printed in Nuremberg«. Audiovisuelle Installationen,
Bachkantaten-Gottesdienste und Instrumentalmatineen erinnern daran, dass
sowohl die Schriften Martin
Luthers als auch zahlreiche
Kompositionen von Johann
Sebastian Bach in Nürnberg verlegt wurden.
Die
Videoskulptur
»Green
machine«
von
Matthew McCaslin wird
von Ende April bis Anfang
Juni im südlichen Teil des
Hallenchors zu sehen sein.
Einige
ungewöhnliche
Klangeindrücke verspricht
auch ein multimediales
Passionskonzert am BachGeburtstag, 21. März ,mit
Werken von Bach, Händel und dem Zeitgenossen John Adams sowie ein
Bach´sches
Weihnachtsoratorium am 12. Dezember für Solisten, Orchester,
Chor und Nachrichtensprecher. thg
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