1_5 Bachelorarbeit Implementierung Hoferichter

Implementierung eines
Triage-Systems in einer
Zentralen Notaufnahme
Vortrag zur Bachelorarbeit von Carolin Hoferichter
B.Sc. Gesundheitsökonomie und –management
Bergische Universität Wuppertal
Gliederung
1. Motivation für die Themenwahl
2. Gründe zur Implementierung
3. Nutzungsbedingungen
4. Auswirkungen der Implementierung des MTS
5. Praktische Erfahrungen in der ZNA in Unna
6. Fazit und Ausblick
Motivation für die Themenwahl
• Meine Mutter arbeitet in der Zentralen
Notaufnahme (ZNA) in Unna
• Junges Alter des Systems  nicht viele Studien
• Implementationshandbuch war aufschlussreich
und interessant
• Erfahrungsberichte waren sinnvoll und leicht
nachzuvollziehen
Forschungsfrage der Bachelorarbeit
• Ist in 2 Fragen gegliedert:
1. Welche Gründe hat ein Krankenhaus für die
Einführung eines Triageinstrumentes?
2. Welche Voraussetzungen und Auswirkungen
sind festgestellt worden nach Implementierung?
Ergebnis
• Bei korrekter Nutzung des MTS ist eine
Optimierung der Arbeit in der Notaufnahme zu
erwarten
• Qualität der Behandlung kann verbessert
werden
• Man hofft, dass die Patientenzufriedenheit steigt
und somit die Motivation der Mitarbeiter
• Vergleich von Literaturdaten und
Beobachtungen aus dem Katharinen-Hospital in
Unna
• Studie von Cooke und Jinks (1999) legte dar,
dass das MTS ein sensitives Instrument ist
 Von 91 Testpersonen wurde lediglich eine vom MTS
als nicht „schwer krank“ eingestuft
 Hohe Sicherheit
Gründe zur Implementierung
• Ansteigende Patientenzahlen
• Geringer werdende Ressourcen
• Kosteneinsparungen
Gesundheitsökonomisches System, welches die
Dringlichkeit der Beschwerden kategorisiert und
somit die Ressourcen optimal genutzt und
aufgeteilt werden  Triage als Lösung
„Triage“ = Einsortierung von Patienten nach
Behandlungsdringlichkeit
Fallzahlen – vollstationärer
Patienten/Innen
19.500.000
Absoluter Anteil Fallzahlen
19.000.000
18.500.000
18.000.000
17.500.000
17.000.000
16.500.000
16.000.000
Fallzahlen
2006
17.142.476
2007
17.568.576
2008
17.937.101
2009
18.231.569
2010
18.489.998
2011
18.797.989
Absolute Fallzahlen der Bevölkerung von 2006 bis 2012
vgl. Quelle: GBE 2013: Diagnosedaten der Krankenhäuser ab 2000 (Eckdaten der vollstationären Patienten und
Patientinnen)
2012
19.082.321
Eckdaten zu den ansteigenden
Patientenzahlen
prozentualer Anteil von Fallzahlen und
Bevölkerung
24,0%
23,5%
23,0%
22,5%
22,0%
21,5%
21,0%
20,5%
20,0%
19,5%
19,0%
Ergebnis
2006
20,8%
2007
21,4%
2008
21,9%
2009
22,3%
2010
22,6%
2011
23,0%
2012
23,7%
Prozentualer Anteil von Fallzahlen an der Bevölkerung
vgl. Quelle: GBE 2013: Diagnosedaten der Krankenhäuser ab 2000 (Eckdaten der vollstationären Patienten und
Patientinnen); Statistisches Bundesamt: Bevölkerung auf Grundlage des Zensus 2011; Bevölkerung auf Grundlage früherer
Zählungen Stand:
Erstkontakte in der Notaufnahme in
Unna
25.000
Anzahl der Erstkontakte
20.000
15.000
10.000
5.000
0
Erstkontakte
2011
16.938
2012
16.769
Erstkontakte in der Notaufnahme des Katharinen-Hospitals in Unna
vgl. Quelle: Jahresberichte der Notaufnahme des Katharinen-Hospitals Unna 2011, 2012 und 2013.
2013
21.142
Nutzungsbedingungen
• Nicht nur zur Einsortierung von Patienten nach
Dringlichkeit, sondern:
• Qualitätssicherung
 Es wird kein Patient ausgeschlossen oder vergessen
• Risikomanagement
 Adäquate Behandlung, durch zeitnahe Versorgung
• Personalbemessung
 Effizienten Personalplan
• Controlling
Durchschnittliche Patientenzahlen im Jahr
2013 im Katharinen-Hospital in Unna
2500
Patientenanzahl
2000
1500
1000
500
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
Uhrzeit
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
Auswirkungen nach einer
Implementierung
• Positiv: hohe Patientenzufriedenheit, durch
Information
Folge: die Motivation der Mitarbeiter steigt
• Qualität der Behandlung wird gesichert, durch
Ersteinschätzung
• Entlastung der Notaufnahme
 Weiterleitung an den KV-Dienst, bei optimaler
Ersteinschätzung
• Patientenwege können zeitsparend genutzt werden
Praktische Erfahrungen im KatharinenHospital in Unna
• Eigene „Maske“  „Mimik“
• Patient erhält Information über die Vorgehensweise
in der Notaufnahme
 Plakat in der Wartezone
• Flyer sind bei der Anmeldung ausgelegt
• Monitoring hat positive Auswirkung
(Prozessverbesserung)
 Belegung der Behandlungsräume
 Zeit kann effizient genutzt werden
• KV-Dienst
Anforderungen an eine ZNA bei
Nutzung des MTS
• „Ist“-Zustände sollen in bessere „Soll“-Zustände
umgewandelt werden
• Nicht schwer zu bedienen
 muss schnell zugänglich sein
• Dokumentation ist Pflicht
handschriftlich ist möglich, doch Studien haben
beweisen können, dass mit einer EDV-Unterstützung die
Resonanz besser ist
 geringerer Zeitaufwand
Prozessoptimierung
• Prozesszeiten nach Einführung des MTS mit
EDV-gestütztem Ersteinschätzungsprotokoll
haben sich verändert
Studie: (Gräff et al. 2011; Schellein et al. 2009)
• Wartezeit zum ersten Arztkontakt hat sich
signifikant reduziert:
- Median ohne MTS: 27/15 Minuten
- Median mit MTS (EDV): 12/10 Minuten
Studie: (Schellein et al. 2009)
• Anteilnahme bei handschriftlicher
Dokumentation: 62,2% (2007)
• Anteilnahme bei EDV-gestützter
Dokumentation: 95,2% (2008)
 Spekulationen: Mit PC geht die Eingabe schneller
Voraussetzungen in der ZNA
• Personal:
- Medizinisches Fachwissen vorausgesetzt
- Geschult (zweitägige Schulung)
- Rechtliche Aspekte müssen bekannt sein
• Räumlich:
- Im besten Fall hat das Krankenhaus einen
eigenen Ersteinschätzungsraum
 bessere Diskretion
- Kurze Wege kann zur Optimierung der
Wartezeiten und besseren Gemütszustand der
Patienten führen
Umsetzung in Unna
• Letzte Schulung war 2014 mit Herrn Jörg Krey
• Personen in der Anmeldung und Pflegepersonal
haben die nötigen Kenntnisse
• Sechs Behandlungsräume (sind in Fachbereiche
unterteilt)
• Räume und Anmeldung in unmittelbarer Nähe
zur Wartezone
• Triagekraft hat den Wartebereich „im Blick“
• Kein Ersteinschätzungsraum, aber Materialien
stehen zur Verfügung
Ergebnisse aus der Literatur
• Patienten wurden zufriedener und somit auch
das Personal (Styrsky 2013)
• Wege für Personal sind kürzer geworden und
somit konnte die Lenkung der Patientenströme
verbessert werden (Krey 2013)
• Entlastung der Notaufnahme
 Wartezeiten könnten verkürzt werden (Krey 2013)
Fazit und Ausblick
• Nicht mehr planbare Patientenzahlen werden
von Jahr zu Jahr ansteigen (F&E)
• Hausarztpraxen werden weniger und
multimorbide Patienten mehr
• Für die steigenden Zahlen muss eine
Patientenlenkung systematisch eingeführt
werden  Triage-System
• Man darf nicht davon ausgehen, dass die
Wartezeiten verkürzt werden, aber bei optimaler
Nutzung kann es zur Entlastung der
Notaufnahme kommen
Kassenärztlicher Notdienst
Bei Steuerung der Patienten und optimaler
Wegeführung kann Zeit eingespart werden
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!!

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