Hochwertige Systemfunktion für Biogaskraftwerke relativiert höhere Gestehungskosten Fachgespräch des AK Biogas Südwest mit den Vertretern von MLR und UM am 25.3.2015 in Stuttgart in Sachen Stromsystem 2035/2050 mit 60/80 % EE-Stromanteil Martin Lohrmann, www.wirtschaft-umwelt.de, Koordinator des AK Biogas Südwest Warum wurden die Biogaskraftwerke von vielen aus dem Systembaukasten gestrichen? 1. Ökologisch umstrittene Quellen der Biogasgewinnung Kann korrigiert werden: siehe den Vorschlag des AK Biogas Südwest 2. Geringer Nettonutzungsgrad des aufwändig gewonnenen Biogases: Ohne Wärmenutzung netto 38 kWh Strom aus 100 kWh Biogas Kann korrigiert werden: siehe den Vorschlag des AK Biogas Südwest 3. Wirtschaftlich begründete Kritik: Strom aus Biogas ist bedingt durch die hohen Brennstoffkosten ein zu teurer Strom. Er hängt dauerhaft von Förderung ab. Deshalb die 80% EE-Anteil mit Solar- und Windstrom angehen und die Lückenfunktionen im technologieoffenen Wettbewerb möglichst kostengünstig organisieren: Das wird nicht funktionieren; eine fundierte Systemanalyse wird zeigen, dass die Biogaskraftwerke eine kostengünstige Option darstellen. 25.03.2015 AK Biogas Südwest 2 Warum wurden die Biogaskraftwerke von vielen aus dem Systembaukasten gestrichen? 4. Die Arbeit der Systemanalyse und Konzeptentwicklung blieb hinter den Anforderungen zurück; deshalb geht die Branche in die heiße Phase der Systemverhandlungen (Weißbuch, EEG 2016) mit schwachen bzw. bezogen auf das EEG 2016 ohne Konzeptvorschläge • Es wurde von den Anlagenbetreibern und vom Branchenverband alles an Gewinnchancen aus einem unzureichenden Fördersystem mitgenommen was es mitzunehmen gab; selbst dem Biogas Wohlgesinnte wurden so verprellt • Die Entwicklung eines Leitbildes für die Formung eines systemdienlichen Kraftwerksparks fand nur am Rande statt, in zentral kleinstem Kreis, ohne vorherige Schulung und Beteiligung der Anlagenbetreiber • Mit Denk- und Kommunikationsblockaden steckt die Branche in eine Sackgasse, aus der sie sich selbst nur noch schwer befreien kann 25.03.2015 AK Biogas Südwest 3 Der über die EEG-Umlage von Stromverbraucher finanzierte Biogaskraftwerkspark • ca. 8000 Biogasanlagen in Deutschland • Installierte Leistung ca. 4000 MW • Förderfähige Bemessungsleistung ca. 3600 MW • Tatsächlich gefahrene Bemessungsleistung unbekannt; vielleicht 3600 x 0,92 = 3300 MW • Das entspräche einer Stromproduktion von 29 TWh/a • Stromproduktion aus Biomasse 2014 insgesamt bei 49 TWh/a • Investitionssumme (8000 BGA x 2,0 Mio. €/BGA =) ca. 16 Mrd. Euro • Begleitinvestitionen in die Wärmenutzung ca. 2 Mrd. Euro 25.03.2015 AK Biogas Südwest 4 25.03.2015 AK Biogas Südwest 5 Das nutzbare Biogasvolumen • 2014: 29 TWhel/a / WGel 0,38 = Heizwerteeinsatz • Zum Vergleich: Erdgasverbrauch in Deutschland • Brennwerte ca. • Heizwerte ca. 76 TWh/a 900 TWh/a 810 TWh/a • Biogaszuwachspotenzial wird bei der Gülle gesehen 10 TWh/a el Vielleicht wird ein Rückgang bei der Energie vom Acker durch einen Zuwachs bei der Energie aus Gülle kompensiert? Aktuell sollten wir bei den energiewirtschaftlichen Planungen von einem konstanten Biogasvolumen ausgehen: 76 TWh/a 25.03.2015 AK Biogas Südwest 6 Annahmen zu installierter Leistung von EE – Anlagen 2023 und 2033 Installierte Leistung [in GW] 2023 Nd 2033 Leitszenario des Netzentwicklungsplans (Szenario B 2023) 2033 Ausbaupfad Ausbaupfad "verbrauchs"beste nahe Erzeugung" Standorte" Leitszenario des Netzentwicklungsplans (Szenario B 2033) Ausbaupfad Ausbaupfad "verbrauchs"beste nahe Erzeugung" Standorte" Stand 31.12.2013 33,8 Wind onshore 49,3 63,8 61,4 66,3 88,8 85,3 1,9 Wind offshore 14,1 5,1 7,4 25,3 9 13,8 Photovoltaik 61,3 62,8 61,3 65,3 73,3 51,9 Biomasse 8,5 8,5 8,5 9 9 9 Wasserkraft 4,8 4,8 4,8 5 5 5 Sonstige regen. Erzeugung 1,5 1,5 1,5 2,3 2,3 2,3 36,3 6,4 + 1,9 Abf 5,6 25.03.2015 BERLIN, 11.07.2013 | Agora Energiewende, IWES AK Biogas Südwest 7 Datenquellen für die Leitbild- und Konzeptentwicklung für Strom + Leistung aus Biogas • Ohne Analyse der Daten und Gedanken zur aktuellen und künftigen Stromproduktion ist keine Klärung möglich; kaum jemand war bisher bereit, diese mühsame Analyse- und Denkarbeit zu vollziehen • Sehr wertvoll: der Agorameter • Sehr wertvoll: z.B. Agora mit Fraunhofer IWES, Berlin, 11.7.2013 Erzeugung aus Erneuerbaren Energien und Stromnachfrage in 2023 und 2033. Eine Illustration der Herausforderungen des Stromsystems der Zukunft. Und viele weitere Dokumente von Agora Energiewende • Sehr wertvoll: Veröffentlichungen von Fraunhofer ISE 25.03.2015 AK Biogas Südwest 8 25.03.2015 AK Biogas Südwest 9 Agorameter: das Jahr 2014 25.03.2015 AK Biogas Südwest 10 2014 25.03.2015 AK Biogas Südwest 11 2015 25.03.2015 AK Biogas Südwest 12 2014 25.03.2015 AK Biogas Südwest 13 2014 25.03.2015 AK Biogas Südwest 14 2015 25.03.2015 Kommentar ML: Solarstrom fällt in zeitlich klaren Mustern an: Mit Lastmanagement oder weiteren PV-Anlagen mit Ost- und Westausrichtung können verbleibende Angebotslücken zwischen 9 Uhr und 18 Uhr geschlossen werden. Auch Pumpspeicher das Mittags-Überangebot in das Nachmittags-Defizit verschieben. AK Biogas Südwest 15 2014 25.03.2015 AK Biogas Südwest 16 2014 25.03.2015 AK Biogas Südwest 17 2014/15 Braunkohle 25.03.2015 AK Biogas Südwest 18 2014/15 Steinkohle 25.03.2015 AK Biogas Südwest 19 Mitte Januar Erneuerbare Erzeugung und Strombedarf 2023, Meteo-Jahr 2011, 3. Kalenderwoche Leitszenario des Netzentwicklungsplans 2013 GW Strombedarf konv. Kraftwerke Photovoltaik Offshore-W ind Onshore-W ind W asserkraft Biomasse und sonstige EE 100 90 80 70 60 50 40 30 20 Im Auftrag von 10 0 Mo Di Mi Do W ochentag Fr Sa So Datenquellen: ENTSO-E, DWD, SODA, NEP 2013 25.03.2015 AK Biogas Südwest 20 Erneuerbare Erzeugung und Strombedarf 2033, Meteo-Jahr 2011, 3. Kalenderwoche Leitszenario des Netzentwicklungsplans 2013 GW Strombedarf konv. Kraftwerke Photovoltaik Offshore-W ind Onshore-W ind W asserkraft Biomasse und sonstige EE 100 90 80 70 60 50 40 30 20 Im Auftrag von 10 0 Mo Di Mi Do W ochentag Fr Sa So Datenquellen: ENTSO-E, DWD, SODA, NEP 2013 25.03.2015 AK Biogas Südwest 21 Letzte Januarwoche Erneuerbare Erzeugung und Strombedarf 2023, Meteo-Jahr 2011, 4. Kalenderwoche Leitszenario des Netzentwicklungsplans 2013 GW Strombedarf konv. Kraftwerke Photovoltaik Offshore-W ind Onshore-W ind W asserkraft Biomasse und sonstige EE 100 90 80 70 60 50 40 30 20 Im Auftrag von 10 0 Mo Di Mi Do W ochentag Fr Sa So Datenquellen: ENTSO-E, DWD, SODA, NEP 2013 25.03.2015 AK Biogas Südwest 22 Erneuerbare Erzeugung und Strombedarf 2033, Meteo-Jahr 2011, 4. Kalenderwoche Leitszenario des Netzentwicklungsplans 2013 GW Strombedarf konv. Kraftwerke Photovoltaik Offshore-W ind Onshore-W ind W asserkraft Biomasse und sonstige EE 100 90 80 70 60 50 40 30 20 Im Auftrag von 10 0 Mo Di Mi Do W ochentag Fr Sa So Datenquellen: ENTSO-E, DWD, SODA, NEP 2013 25.03.2015 AK Biogas Südwest 23 Anfang März Erneuerbare Erzeugung und Strombedarf 2023, Meteo-Jahr 2011, 10. Kalenderwoche Leitszenario des Netzentwicklungsplans 2013 GW Strombedarf konv. Kraftwerke Photovoltaik Offshore-W ind Onshore-W ind W asserkraft Biomasse und sonstige EE 100 90 80 70 60 50 40 30 20 Im Auftrag von 10 0 Mo Di Mi Do W ochentag Fr Sa So Datenquellen: ENTSO-E, DWD, SODA, NEP 2013 25.03.2015 AK Biogas Südwest 24 Anfang März Erneuerbare Erzeugung und Strombedarf 2033, Meteo-Jahr 2011, 10. Kalenderwoche Leitszenario des Netzentwicklungsplans 2013 GW Strombedarf konv. Kraftwerke Photovoltaik Offshore-W ind Onshore-W ind W asserkraft Biomasse und sonstige EE 100 90 80 70 60 50 40 30 20 Im Auftrag von 10 0 Mo Di Mi Do W ochentag Fr Sa So Datenquellen: ENTSO-E, DWD, SODA, NEP 2013 25.03.2015 AK Biogas Südwest 25 Mitte Juli Erneuerbare Erzeugung und Strombedarf 2023, Meteo-Jahr 2011, 29. Kalenderwoche Leitszenario des Netzentwicklungsplans 2013 GW Strombedarf konv. Kraftwerke Photovoltaik Offshore-W ind Onshore-W ind W asserkraft Biomasse und sonstige EE 100 90 80 70 60 50 40 30 20 Im Auftrag von 10 0 Mo Di Mi Do W ochentag Fr Sa So Datenquellen: ENTSO-E, DWD, SODA, NEP 2013 25.03.2015 AK Biogas Südwest 26 Mitte Juli Erneuerbare Erzeugung und Strombedarf 2033, Meteo-Jahr 2011, 29. Kalenderwoche Leitszenario des Netzentwicklungsplans 2013 GW Strombedarf konv. Kraftwerke Photovoltaik Offshore-W ind Onshore-W ind W asserkraft Biomasse und sonstige EE 100 90 80 70 60 50 40 30 20 Im Auftrag von 10 0 Mo Di Mi Do W ochentag Fr Sa So Datenquellen: ENTSO-E, DWD, SODA, NEP 2013 25.03.2015 AK Biogas Südwest 27 Woche später im Juli, 2023 Erneuerbare Erzeugung und Strombedarf 2023, Meteo-Jahr 2011, 30. Kalenderwoche Leitszenario des Netzentwicklungsplans 2013 GW Strombedarf konv. Kraftwerke Photovoltaik Offshore-W ind Onshore-W ind W asserkraft Biomasse und sonstige EE 100 90 80 70 60 50 40 30 20 Im Auftrag von 10 0 Mo Di Mi Do W ochentag Fr Sa So Datenquellen: ENTSO-E, DWD, SODA, NEP 2013 25.03.2015 AK Biogas Südwest 28 Woche später im Juli, 2033 Erneuerbare Erzeugung und Strombedarf 2033, Meteo-Jahr 2011, 30. Kalenderwoche Leitszenario des Netzentwicklungsplans 2013 GW Strombedarf konv. Kraftwerke Photovoltaik Offshore-W ind Onshore-W ind W asserkraft Biomasse und sonstige EE 100 90 80 70 60 50 40 30 20 Im Auftrag von 10 0 Mo Di Mi Do W ochentag Fr Sa So Datenquellen: ENTSO-E, DWD, SODA, NEP 2013 25.03.2015 AK Biogas Südwest 29 Anfang Dezember, 2023 Erneuerbare Erzeugung und Strombedarf 2023, Meteo-Jahr 2011, 49. Kalenderwoche Leitszenario des Netzentwicklungsplans 2013 GW Strombedarf konv. Kraftwerke Photovoltaik Offshore-W ind Onshore-W ind W asserkraft Biomasse und sonstige EE 100 90 80 70 60 50 40 30 20 Im Auftrag von 10 0 Mo Di Mi Do W ochentag Fr Sa So Datenquellen: ENTSO-E, DWD, SODA, NEP 2013 25.03.2015 AK Biogas Südwest 30 Anfang Dezember, 2033 Erneuerbare Erzeugung und Strombedarf 2033, Meteo-Jahr 2011, 49. Kalenderwoche Leitszenario des Netzentwicklungsplans 2013 GW Strombedarf konv. Kraftwerke Photovoltaik Offshore-W ind Onshore-W ind W asserkraft Biomasse und sonstige EE 100 90 80 70 60 50 40 30 20 Im Auftrag von 10 0 Mo Di Mi Do W ochentag Fr Sa So Datenquellen: ENTSO-E, DWD, SODA, NEP 2013 25.03.2015 AK Biogas Südwest 31 Kommentar ML: An den Tagen, an denen der Wind kaum bläst und damit der Windstrom fehlt ist eine Füllung der Lücken durch einen weiteren Ausbau der Windkraft nicht möglich. Die Lücken bleiben. Anfang April Erneuerbare Erzeugung und Strombedarf 2023, Meteo-Jahr 2011, 15. Kalenderwoche Leitszenario des Netzentwicklungsplans 2013 GW Strombedarf konv. Kraftwerke Photovoltaik Offshore-W ind Onshore-W ind W asserkraft Biomasse und sonstige EE 100 90 80 70 60 50 40 30 20 Im Auftrag von 10 0 Mo Di Mi Do W ochentag Fr Sa So Datenquellen: ENTSO-E, DWD, SODA, NEP 2013 25.03.2015 AK Biogas Südwest 32 Kommentar ML: Abregeln verursacht Entschädigungszahlungen, ist also teuer. Die Vorhaltung eines parallelen Kraftwerksparks zur Füllung der Angebotslücken verursacht ebenfalls hohe Kapitalkosten sowie Kosten der allzeitigen Betriebsbereitschaft, ist also auch teuer. Anfang April Erneuerbare Erzeugung und Strombedarf 2033, Meteo-Jahr 2011, 15. Kalenderwoche Szenario "Beste Standorte" GW Strombedarf konv. Kraftwerke Photovoltaik Offshore-W ind Onshore-W ind W asserkraft Biomasse und sonstige EE 100 90 80 70 60 50 40 30 20 Im Auftrag von 10 0 Mo Di Mi Do W ochentag Fr Sa So Datenquellen: ENTSO-E, DWD, SODA, NEP 2013 Annahmen zum Ausbau Wind- und Solaranlagen: Agora Energiewende, Studie "Kostenoptimaler Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland" 25.03.2015 AK Biogas Südwest 33 Kommentar ML: Strom aus Biomasse wird KWK-orientiert eingesetzt: Im Sommer wenig Stromund Wärmeerzeugung, im Winter viel. 25.03.2015 AK Biogas Südwest 34 Thesen zur Sommersituation • Die Stromnachfrage ist insgesamt niedriger als im Winter • Im Sommer übernehmen Sonne und Wind immer größere und durchgängige Versorgungsanteile; auch der Beitrag der Laufwasserkraftwerke ist höher • Für die untertägige Synchronisation gibt es mehrere Optionen • Ost-West-Ausrichtung der Solarstrommodule • Lastmanagement: die Nachfrage kann sich dem Verlaufsprofil des Solarstromangebots gut anpassen • Pumpspeicherkraftwerke, auch untertage • Begrenzt flexible Biogaskraftwerke 25.03.2015 AK Biogas Südwest 35 Thesen zur Wintersituation • Die Stromnachfrage ist insgesamt höher als im Sommer • Das EE-Stromangebot: • Geringes Solarstromangebot • Geringeres Angebot der Laufwasserkraftwerke • Hohes Windstromangebot • Die enorme Fluktuation der Windkraft bereitet große Probleme • Lastmanagement kann sich darauf kaum einstellen • Starker Netzausbau lindert das Problem ein wenig • Speicherkapazitäten im erforderlichen Umfang gibt es nicht, ein Pumpspeicher ist nach 7 Stunden leer 25.03.2015 AK Biogas Südwest 36 Suche nach Antworten, Biogas ausgeblendet 1. Starker Ausbau der Windkraft, aber a. Dann mit häufiger Abregelung: das ist teuer b. Exportieren statt abregeln: Problemverschiebung, Konflikt mit Nachbarn c. Sektorenkoppelung: power-to-heat; das ist eine wenig kalkulierbare und damit geringwertige Lösung 2. Bereitstellung von hohen Ausgleichskapazitäten auf fossiler Basis a. b. c. d. e. 25.03.2015 Rückschlag für den Klimaschutz Schwerfälligkeit verursacht Produktionsüberschüsse Hoch flexible Kohlespitzenlastkraftwerke gemäß Grünbuch eine Illusion Auch Erdgas-KWK ist in diesem Systemzusammenhang unwirtschaftlich Das hoch flexible Biogasspitzenlastkraftwerk ist unwirtschaftlich AK Biogas Südwest 37 Eine nahe liegende Idee • Mit stark wachsenden Windkraftanteilen wachsen die Kosten für die Systemstabilisierung stark an. Also die Windkraft nicht unmäßig hoch ausbauen, sondern vorrangig die grundlastfähigen EE-Anlagen ins System nehmen. Dazu gehören die Biogaskraftwerke! • Die Leistung der Biogaskraftwerke maximal in den Winter verschieben • Dieses grundlastfähige Leistungsangebot im wirtschaftlich machbaren Umfang bedarfsorientiert anbieten. • Aufgrund der hohen Brennstoffkosten des Stroms aus Biogas kann dieser Strom nicht mehr stark mit Technikkosten belastet werden, sonst wird das Biogas-Strom- und Leistungsangebot zu teuer!! 25.03.2015 AK Biogas Südwest 38 BGA strom- oder wärmeorientiert fahren? • Agora fordert in „Negative Strompreise – Ursache und Wirkungen“ 035/01-A-2014/DE Korrigierte Version, Veröffentlichung Juni 2014, Seite 6: 25.03.2015 AK Biogas Südwest 39 BGA strom- oder wärmegeführt fahren? • Die BGA haben nur eine Berechtigung, wenn sie auf die Bedürfnisses des künftigen Strommarktes mit 80% EE-Anteilen eingehen • Die Biogaskraftwerke können sich dem saisonalen Leistungsbedarf anpassen; sie können das Stromsystem im Winter stabilisieren. • Sie können im Rahmen des wirtschaftlich Machbaren (im Rahmen der Modulationsbandbreiten der BHKW) untertägig bedarfsgerecht einspeisen, mindestens aber können sie Regelleistung anbieten. • Die Wärmeverwertung darf jedoch nicht blockiert werden, sonst bleiben sämtliche Brennstoffkosten am Strom hängen; zudem sinken die Effizienz der Biogasnutzung und damit auch der Beitrag zur Treibhausgasminderung! 25.03.2015 AK Biogas Südwest 40 Gestehungskosten des Stroms aus Biogas • Wie sind die für 20+10 Förderjahre geforderten 19,25 Cent/kWh für eine Anlage mit 500 kW Bemessungsleistung zu bewerten? • Wenn heute die Wärme wie vom AK Biogas Südwest gefordert zu 50% extern vermarktet werden könnte, und für die Wärme Preise analog dem Erdgas-KWK-Bereich gezahlt würden, dann würde der Strom aus Biogas 3 Cent/kWh weniger kosten, also 16,25 Cent/kWh • Wenn dem Strom aus Biogas noch 3,0 Cent/kWh Gutschriften für die Treibhausgas-minderung im Wärmesektor (Wärmeverwertung!) und landwirtschaftlichen Sektor (Gülleverwertung) zukämen, dann lägen die Kosten für den Strom aus Biogas bei 13,25 Cent/kWh 25.03.2015 AK Biogas Südwest 41 Von Seiten des AK Biogas Südwest nahmen am Fachgespräch teil: • Martin Lohrmann, www.wirtschaft-umwelt.de • Jörg-Dürr Pucher, Clean Energy GmbH, Radolfzell • Jeremy Theunissen, bei Rechtsanwälte Schotten und Partner, Freiburg • Hans-Joachim Röhl, bei NEXT Kraftwerke, Niederlassung Tübingen • Michael Köttner, beim IBBK in Kirchberg an der Jagst • Siggi Wucher, Kommunikationsdrehscheibe für viele BGA-Betreiber • Anton Arnold, Biogaslandwirt in Dettighofen • Christian Kaufmann, Biogaslandwirt in Waibstadt 25.03.2015 AK Biogas Südwest 42
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