Herbstvorschau 2015

Neofelis Verlag
Herbst 2015
Programmbereiche
Belletristik............................................................................................... 4–5
Kultur- & Sozialwissenschaften.................................8–15, 24–29, 36–39
Kunst & Architektur.............................................................. 10–11, 32–33
Theater, Film, Medien........................................................... 18–23, 30–31
Jüdische Studien........................................................................6–7 , 22–31
Philosophie............................................................................. 12–13, 16–17
Geschichte..................................................................10–13, 22–25, 28–29
Politik & Debatte.................................................................................... 6–9
Animal Studies....................................................................... 16–17, 34–35
English Books........................................................................ 12–13, 38–39
Reihen und Zeitschriften
Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne..................................... 22–31
Relationen................................................................................................ 6–9
Expressionismus................................................................................. 32–33
Tierstudien.......................................................................................... 34–35
Nebulosa.............................................................................................. 36–37
Global Humanities............................................................................. 38–39
Backlist................................................................................................ 40–43
4 ◆ Belletristik
◆5
Freundliche Verhöre
„Was sind wir Menschen doch! Ein Wohnhaus grimmer Schmerzen“ /
„Es gibt nur zwei Dinge: die Leere und das gezeichnete Ich.“ – Von
Andreas Gryphius bis Gottfried Benn: Was von den großen Versen
im Ohr bleibt, hat einen Weg hinter sich – von innen nach außen;
etwas Subjektives, Intimes gibt sich zu erkennen – als Klage, Trostbedürfnis, bitteres Eingeständnis.
Die Gedichte in diesem Buch sind in der Gegenrichtung unterwegs:
Am Anfang stehen nicht innere Motive, sondern äußere Anlässe –
Bilder als Fundsachen: Plakate, private Aufnahmen, Gemälde, Selfies.
Meist aber sind es die der Aktualität verpflichteten Pressefotos der
Agenturen. Süchtig sind wir nach ihnen, als seien sie der Wirklichkeit ganz nah und wir damit auch. Dabei sind sie oft die Nutten der
Macht; sie machen uns täglich an und sind leicht zu haben. Ihnen ist
nicht zu trauen. Brecht sagte es 1931 so: „Das riesige Bildmaterial,
das tagtäglich von den Druckerpressen ausgespien wird und das doch
den Charakter der Wahrheit zu haben scheint, dient in Wirklichkeit
nur der Verdunkelung der Tatbestände.“
Wenn man diese Bilder aber lange anschaut und freundlich verhört,
verraten sie mehr als ihnen und der Macht lieb sein kann. Martin
Jürgens betreibt dies Geschäft seit über sechs Jahren monatlich in
Konkret: in seinen lyrischen Bildlegenden. Die Themen reichen von
Schweini bis zur Kanzlerin inmitten des politischen Spitzenpersonals,
von seiner Heiligkeit in Rom bis Obama, der im Weißen Haus am
Monitor der Tötung Bin Ladens zusieht.
Martin Jürgens
Frau Merkel sieht auf ihrem Schuh ein Streifenhörnchen, das sich putzt.
Lyrische Lesarten, mit einem Nachwort von Hermann Kinder
und einer CD mit musikalischen Vignetten
ca. 120 S. ◆ Softcover ◆ 150 x 200 mm ◆ € 19
ISBN (Print) 978-3-95808-029-4
September 2015
Und manchmal gibt es was zu sehen, das abseits von allem so schön
ist, dass es nur wahr sein kann: Wenn Ingeborg Bachmann mit ihrer
Zigarette Hans Werner Henze Feuer gibt, wenn Charlie Chaplin
sich zu den gestürzten Giganten des Pergamon-Altars setzt, wenn
eine junge Frau uns über ihre Schulter ansieht in einem Gemälde
Vermeers.
Martin Jürgens lebt in Berlin. Nach Promotion
und Habilitation war er bis 2001 Hochschullehrer. Seit 1967 publiziert er wissenschaftliche
und literarische Texte. Von ihm sind u. a. drei
Essay-Sammlungen erschienen: So. Über das
Leben, die Kunst und den Tod, Seine Kunst
zu zögern und zuletzt Helle Ekstasen. Seit
2006 veröffentlicht er regelmäßig in Konkret.
Theaterregie führte er u. a. bei Jakob von
Gunten (nach Robert Walser), Erklärt Pereira
von Antonio Tabucchi und Der Tod eines
Bienenzüchters von Lars Gustafsson.
6 ◆ Relationen. Essays zur Gegenwart
◆7
Ein Plädoyer für jüdisches Leben
in der Diaspora
„Wann, wenn nicht jetzt…“ Die Frage aus den talmudischen Sprüchen
der Väter weist daraufhin, dass eine Selbstbesinnung der Juden,
ihrer Geschichte und ihres gemeinsamen Schicksals zu keiner Zeit
Aufschub erlaubte.
Die Wahlen zum israelischen Parlament, zur Knesset, im Frühjahr
des Jahres 2015 haben mit dem Sieg Benjamin Netanyahus, seinen
rassistischen, antiarabischen Ausfällen sowie seiner glasklaren Stellungnahme gegen jede Zweistaatenlösung einen Einschnitt markiert,
der auch Jüdinnen und Juden in der Diaspora nicht gleichgültig sein
kann. Dem entspricht eine steigende antisemitische Stimmung in vielen europäischen Ländern, die in den Protesten gegen den Gazakrieg
des Sommers 2014 zumal in Deutschland deutlichen Ausdruck fand.
Vor diesem Hintergrund ist eine Selbstbesinnung des Judentums in
der Diaspora, auch und gerade in Deutschland, ebenso ein Gebot
der Stunde wie eine Reflexion über die Zukunft Israels als jüdischem
Staat.
Micha Brumlik
Wann, wenn nicht jetzt? Versuch über die Gegenwart des Judentums
Relationen. Essays zur Gegenwart ◆ Bd. 3
Hrsg. v. David Jünger / Jessica Nitsche / Sebastian Voigt
ca. 100 S. ◆ Softcover ◆ 120 x 190 mm ◆ € 10
ISBN (Print) 978-3-95808-032-4
ISBN (Epub) 978-3-95808-095-9
November 2015
Micha Brumlik ist emeritierter Professor am
Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Johann Wolfgang Goethe-Universität
Frankfurt am Main. Von 2000 bis 2005 war er
Leiter des Fritz Bauer Instituts, Studien- und
Dokumentationszentrum zur Geschichte
und Wirkung des Holocaust, in Frankfurt.
Zwischen 1989 und 2001 war er in Frankfurt
zudem Stadtverordneter der GRÜNEN. Seit
2013 ist er Senior Professor am Zentrum Jüdische Studien Berlin/Brandenburg in Berlin.
© Stephan Röhl
Der Essay Micha Brumliks verbindet ein Plädoyer für jüdisches
Leben in der Diaspora mit einer geschichtsphilosophischen Skepsis
über die Zukunft des Staates Israel als eines jüdischen Staates und
erwägt erneut und zeitgemäß modifiziert die schon von Martin
Buber vorgeschlagene Idee eines binationalen Staates Israel/Palästina
durchaus im Bewusstsein der blutigen Krise der arabischen Welt zu
Beginn des 21. Jahrhunderts. Judentum aber, sei es in Israel, sei es in
der Diaspora, ist ohne den Reichtum der jüdischen Tradition gerade
in ihren religiösen Aspekten nicht zu haben. Das Judentum des
21. Jahrhunderts wird – in welcher Form auch immer – ein religiöses
Judentum sein oder es wird nicht sein.
8 ◆ Relationen. Essays zur Gegenwart
◆9
Über ein zweifelhaftes Tauziehen
mit ungewissem Ausgang
Was Menschen tun können, um Menschen ein leichtes und friedliches Sterben zu
ermöglichen, bleibt noch herauszufinden. (Norbert Elias)
Wenn in der jüngeren Vergangenheit über massenmediale Kanäle
und in rhythmisch anmutenden Intervallen die Diskussion um ein
würdevolles Lebensende wiederholt aufbrandete, entzündeten sich
die Gemüter meist an einem konkreten Einzelfall, bei dem sich ein
sterbenskranker Mensch auf die in vielen Ländern verbotene Sterbehilfe einließ – und dies öffentlich darlegte. In der Regel soll eine
ärztlich koordinierte Selbsttötung dem Leiden ein Ende bereiten, weil
die verbliebene Zeit aufgrund der erheblichen Last nicht mehr als
lebenswert angesehen wird. Und so sind Expert_innen und Betroffene ständig aufs Neue gefragt, die schwierige Situation aus individueller und medizinisch-ethischer Sicht zu bewerten. Dabei fällt
auf, dass oftmals eine strikte Polarität skizziert wird: Entweder man
befürwortet die Sterbehilfe und kleidet diese Haltung in ein Plädoyer
für Selbstbestimmtheit; oder aber man argumentiert gegen die Konsequenzen eines solchen Denkens, wobei dann allerdings kaum die
Rede von Alternativen ist.
Doch besteht nicht noch ein Mangel bei der Aufklärung einer breiten
Öffentlichkeit? Eignet sich das Konzept der Sterbehilfe schlichtweg besser für das mediale Streben nach Aufmerksamkeit? Und
könnte eine tendenziöse Berichterstattung sogar eine gefährliche
Begünstigung der zweifelhaften Geschäftspraktiken von SterbehilfeOrganisationen zur Folge haben? Der Band möchte auf einige Fragen
zu antworten versuchen, die sich im Dickicht der Diskussion um
Sterbebegleitung und Sterbehilfe aufdrängen. Die Präsenz in den
etablierten Medien soll als signifikanter Faktor für die gesamtgesellschaftliche Entwicklung vorgestellt werden. Durch die gegenwärtigen Umbrüche in der bundesdeutschen Legislative hinsichtlich des
Themas erreicht die Debatte eine neue Brisanz.
Daniel S. Ribeiro
Ein würdevolles Ende? Sterbebegleitung, Sterbehilfe
und ihre medialen Repräsentationen
Relationen. Essays zur Gegenwart ◆ Bd. 4
Hrsg. v. David Jünger / Jessica Nitsche / Sebastian Voigt
ca. 100 S. ◆ Softcover ◆ 120 x 190 mm ◆ € 10
ISBN (Print) 978-3-95808-033-1
ISBN (Epub) 978-3-95808-096-6
Dezember 2015
Daniel S. Ribeiro studierte Medienwissenschaft an der Universität Paderborn
und ist dort seit Abschluss des Diploms als
Lehrbeauftragter und Wissenschaftliche
Hilfskraft im Bereich Medienästhetik tätig.
Derzeit arbeitet er an seiner Dissertation zur
Relevanz vorherrschender Todesvorstellungen
für fotografische Darstellungen von Toten.
Es ist ihm ein grundsätzliches Anliegen,
kulturwissenschaftliche Perspektiven mit dem
lebensweltlichen Blick des Sozialwesens zu
verbinden.
10 ◆ Kultur- und Sozialwissenschaften
◆ 11
Stadt und Gedächtnis
Erzählungen führen eine Arbeit aus, die unaufhörlich Orte in Räume und
Räume in Orte verwandelt. (Michel de Certeau)
Der Mensch verdrängt, blendet aus und kehrt unter den Teppich, um
handlungsfähig zu bleiben. Unstimmigkeiten werden kaschiert, um
vor sich selbst und vor Anderen identitätsstiftende Kohärenz verkörpern zu können. Nichtsdestotrotz erscheint das längst Verdrängte
immer wieder an der Oberfläche; die eigene Geschichte bestimmt
die Wahrnehmung, das Denken und Handeln. Sie provoziert
Konflikte mit Neuem und Unbekanntem. Ebenso verdrängen oder
verbergen auf kollektiver Ebene Gesellschaften Bereiche der eigenen
Geschichte, deuten sie um, setzen sie in neue Kontexte oder geben
ihnen neue Formen.
Gleich der vielfach beschriebenen antiken Papyrusrolle weist
die Stadt als Palimpsest verschiedene historische Schichten auf.
Wenn es schwerwiegende politische Zäsuren in der Vergangenheit
gegeben hat, treten materielle Relikte dieser Regime als dissonante
Störungen umso deutlicher in Erscheinung, werden als unpassend
erlebt und sorgen für Irritation. Das Heute gibt Aufschluss über das
Gestern. Erinnerungskonflikte tragen gleichsam die Frage nach dem
Umgang mit der eigenen Geschichte in sich und gewinnen somit an
Bedeutung.
Wie beeinflussen sich Gedächtnis und Materialität an ehemaligen
Orten von Diktaturen wechselweise? Mit Hilfe ausgewählter Fallbeispiele – die Berliner Mauer, der Gebäudekomplex des ehemaligen
DDR-Rundfunks in der Nalepastraße, Berlin, und ehemalige Haftund Folterzentren in Buenos Aires – kontrastiert Stadt als Palimpsest
räumliche Aushandlungen zu Gedächtnis und möchte einen
Beitrag dazu leisten, raum- und gedächtnistheoretische Ansätze
zusammenzuführen.
Julia Binder
Stadt als Palimpsest. Zur Wechselwirkung von Materialität und Gedächtnis
ca. 260 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 24
ISBN (Print) 978-3-95808-024-9
ISBN (PDF) 978-3-95808-084-3
September 2015
Julia Binder studierte Kulturwissenschaften,
Romanistik und Journalismus in Bremen
und Buenos Aires. Sie promovierte 2014 an
der Humboldt-Universität zu Berlin in der
Stadt- und Regionalsoziologie am Institut
für Sozialwissenschaften, gefördert durch
ein Elsa-Neumann-Stipendium des Landes
Berlin. 2011/2012 war sie Visiting Cities
Researcher am King’s College London. Ihre
Forschungsschwerpunkte sind Sozialraumforschung, Vergleichende Stadtforschung und
Gedächtnistheorien.
12 ◆ Kultur- und Sozialwissenschaften
◆ 13
Thinking the African Past and Present
It is a great irony of history and geography that Africa, whose landmass is
closer than any other to the mainland of Europe, should come to occupy in the
European psychological disposition the farthest point of otherness, should indeed
become Europe’s very antithesis. This perception problem is not in its origin the
result of ignorance. It was in general a deliberate invention devised to facilitate
two gigantic historical events: the Atlantic slave trade and the colonization of
Africa by Europe. (Chinua Achebe)
African Thoughts on Colonial and Neo-Colonial Worlds shows the
many facets of African engagements with the world. The book starts
from the premise that current global asymmetries ascribing Africa to
a marginalized position are the effects of colonial and imperial pasts
still lingering on. The decolonization process of the post-war years
did not radically erode the global power structure which privileges
the West in both political and economic terms. While new dependencies emerged, several old bonds were maintained and continue
to influence African affairs quite strikingly. It is appropriate, then, to
call these continued unequal relations between Africa and the West
frankly ‘neo-colonial’.
Arno Sonderegger (ed.)
African Thoughts on Colonial and Neo-Colonial Worlds.
Facets of an Intellectual History of Africa
ca. 220 pages ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 22
ISBN (Print) 978-3-95808-023-2
ISBN (PDF) 978-3-95808-083-6
October 2015
This designation applies all the more as the post-colonial states of
Africa inherited a complex legacy of foreign rule – colonial frontiers,
colonial languages, colonial infrastructure and authoritarian institutions, as well as the social intricacies and imbalances so characteristic
of the ‘colonial situation’. The contributions to this volume look at
various aspects of these complex processes from intellectual history
perspectives. The topics dealt with are manifold. Contributions
deliberately attack key themes, ideas and discourses of an intellectual
history of Africa (‘state’, ‘modernity’, ‘development’, ‘dependency’,
‘art’, etc.), and introduce important engaged public intellectuals from
Africa and the African diaspora. What is Africa, and how is she
related to the rest of the world? How can she overcome her internal
problems and her external dependencies? – These are perennial questions critically tackled by Africans throughout the 20th century. Their
thoughts form the core of the present volume.
With contributions by Anaïs Angelo, Paulina Aroch-Fugellie,
Lena Dallywater, Lutz Diegner, Myra Ann Houser, Janine Kläge,
Sara Marzagora, Felix Müller, Arno Sonderegger, Ninja SteinbachHuether, and Joanna Tegnerowicz.
14 ◆ Kultur- und Sozialwissenschaften
◆ 15
Über den Wert eines roten Fadens
Oft ist Kontinuität erst im Rückblick sichtbar. (Mary Catherine Bateson)
Unsere Gegenwart scheint mehr und mehr Umbrüchen zu unterliegen. Eine Innovation folgt der nächsten, Traditionen gelten schnell
als überholt, moderne Trends werden altmodisch. Dieser permanente
Wandel verläuft in unserer Wahrnehmung immer rasanter. Auch bei
einem Blick in die Vergangenheit scheinen Umbrüche, neue Ideen
und Erfindungen zu überwiegen und in ständigen Wertverschiebungen zu resultieren. Aber was ist mit den beständigen Dingen?
Nicht nur Veränderungen schaffen Werte, sondern auch Beständigkeit. Dabei stellt sich nicht nur die Frage, welche Werte durch
Kontinuität entstehen, sondern auch welche Werte sie bedingen.
Traditionen sind identitätsstiftend. Sie gehören zum kulturellen
Gedächtnis, bilden oftmals eine Basis für Innovationen und haben
dadurch eine eigene Bedeutung im Hinblick auf Veränderungen.
Kontinuitäten zu erkennen, ist in einer Welt im stetigen Wandel ein
schwieriges Unterfangen und auch im Rückblick nicht unproblematisch, vor allem wenn die Akteure selbst nicht mehr zu sprechen sind.
Aber ein Blick auf die materielle Kultur erlaubt Aufschlüsse über
Beständigkeit. Von Menschen gefertigte Objekte sind Traditionsträger, sie beherbergen die Ideen und Wertvorstellungen ihrer Gestalter
und bleiben über Zeit und Raum hinweg erhalten.
Laura Picht / Katharina Schmidt / Geraldine Schmitz / Lukas Wiggering (Hrsg.)
The Limits of Change. Was ist der Wert der beständigen Dinge?
ca. 310 S. ◆ Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 29
ISBN (Print) 978-3-95808-022-5
ISBN (PDF) 978-3-943414-87-5
Oktober 2015
The Limits of Change umfasst Beiträge aus Archäologie, Philosophie
und Ethnologie, die sich auf unterschiedliche Weise mit der Thematik der Kontinuität auseinandersetzen und den Sachverhalt kritisch
beleuchten. So wird zum einen der Blick in die Vergangenheit
gerichtet und auf Basis archäologischer Überlieferungen das Thema
untersucht. Zum anderen liefert die Diskussion zeitgenössischer und
globaler Sachverhalte wichtige Hinweise im Hinblick auf Kontinuität
und Tradition. So wird beispielsweise diskutiert, welche Arten von
Kontinuitäten sich in heutigen Gesellschaften finden und wodurch
sich diese auszeichnen bzw. sichtbar werden. Ferner wird die Frage
gestellt, ob Tradition als kulturelles Marketing im Hinblick auf Tourismus genutzt werden kann.
Mit Beiträgen von Torsten Bendschus, Arthur Depner, Stefan Eisenhofer, Martin Hensler, Elwira Janus, Thomas Knopf, Beate Löffler,
Bonka Nedeltscheva, Ton Otto, Laura Picht, Elnaz Rashidian und
Geraldine Schmitz.
16 ◆ Animal Studies
◆ 17
Beflügelnde Perspektivwechsel
Unsere Sinne sind nicht für eine unbeteiligte Kognition gemacht, sondern für
Teilhabe. (Isabelle Stengers)
Zugehörigkeit zur Welt verbindet alle Lebewesen, und über Beziehungen und Sinnzusammenhänge teilen sie sich einander mit. Wie
aber lässt sich eine weiter gefasste Kommunikation verstehen, die
über die rein sprachlichen und spezieseigenen Muster hinausgeht?
Unter welchen Bedingungen kann man über die Verbalisierung hinausgehen? Und wodurch sind die Möglichkeiten zur Kommunikation
überhaupt gegeben?
Philosophische und verhaltenspsychologische Erkenntnisse aus
den Animal Studies werden im mehrheitlich praktizierten Umgang
mit nicht-menschlichen Tieren immer noch großteils verdrängt
und negiert. Aber die Konsequenzen dieser Erkenntnisse fordern
traditionelle Taxonomien und Hierarchien heraus und führen sie
als ideologische Konstrukte vor. Und das Zugeständnis, mit anderen
Lebewesen verbunden zu sein, eröffnet gleichzeitig eine Vielzahl an
Erfahrungen, die über einen streng speziezistischen Subjektbegriff
weit hinausgehen. Entsprechend der Forderung, das Denken zu
entkolonialisieren, werden animistische und phänomenologische
Anschauungen für die philosophische Diskussion verfügbar. Die
Vorstellung eines ‚Gestaltwandels‘, in dem die Mensch-Tier-Grenze
mit Leichtigkeit überschritten wird, bringt einen beflügelnden Perspektivenwechsel mit sich: Erfahrungen eines anderen Lebewesens
werden erlebbar.
Verbundenheit untersucht philosophische, kulturanthropologische
und wissenschaftskritische Argumente der Animal Studies und
bringt Erkenntnisse und Ereignisse zusammen, die Sinnstrukturen
und wechselseitiges Bezogensein heterogener Subjekte aufeinander
als wesentlich erkennen. Die Frage nach den Voraussetzungen, die
Kommunikation ermöglichen, führt in unterschiedliche Perspektivierungen. Zentral sind dabei verschiedene Seelenkonzepte und die
daraus folgende Anerkennung als Akteure.
Susanne Magdalena Karr
Verbundenheit. Zum wechselseitigen Bezogensein von Menschen und Tieren
ca. 280 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 26
ISBN (Print) 978-3-95808-031-7
ISBN (PDF) 978-3-95808-094-2
November 2015
Susanne Magdalena Karr studierte Philosophie und Germanistik an der Universität Wien
und promovierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien im Fach Kunst- und
Kulturwissenschaften. Sie befasst sich mit der
Philosophie der Mensch-Tier-Beziehungen
und mit den künstlichen Grenzen von NaturKultur, Mensch-Tier und Leib-Seele. Sie ist
auch als Kulturredakteurin tätig. Wissen und
dessen Austausch auf neuen und unkonventionellen Wegen faszinieren sie und gehören zu
ihren wichtigsten Themen.
18 ◆ Theater, Film, Medien
◆ 19
Wie anfangen
Die Sonne war noch nicht aufgegangen. Meer und Himmel ließen sich nicht
unterscheiden, nur daß das Meer leicht gefältelt war wie ein zerknittertes Tuch.
Allmählich, während der Himmel weiß wurde, erstreckte sich eine dunkle Linie
am Horizont, die das Meer vom Himmel trennte, und das graue Tuch wurde
von dicken Streifen durchzogen, die sich, einer nach dem anderen, unter der
Oberfläche bewegten, einander folgend, einander jagend, immerzu.
(Virginia Woolf, Die Wellen)
‚Anfang‘ und ‚Ende‘ sind in den letzten Jahren sowohl in den Wissenschaften als auch den Künsten zunehmend prekäre Kategorien
geworden: Einerseits werden Handlungen ausgehend von Konzepten
der Kontinuität und Wiederholung gedacht, die auf keinen ursprünglichen Grund zurückzuführen sind. Andererseits stehen wir immer
wieder den Anforderungen, Problemen und den Herausforderungen des Anfangens gegenüber: Wie beginnen? Wie einen Anfang
produzieren?
Adam Czirak / Gerko Egert (Hrsg.)
Dramaturgien des Anfangens
ca. 330 S. ◆ Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 26
ISBN (Print) 978-3-95808-028-7
ISBN (PDF) 978-3-95808-088-1
Dezember 2015
Künstler_innen, Wissenschaftler_innen und Aktionist_innen suchen
in ihren Projekten vielfach nach Möglichkeiten, dem Handeln neue
Wendungen zu geben, ‚etwas‘ zu beginnen, ohne sich zugleich den
Produktionszwängen eines ‚Regimes des Anfangens‘ zu unterwerfen. Welche Fragen und Probleme ergeben sich somit, wenn die
Dramaturgien des Anfangens nicht gegen, sondern ausgehend von
Konzepten der Differenz und Wiederholung gedacht und konzeptualisiert werden? Wie lässt sich der Begriff des Anfangs produktiv
wenden und als Beschreibungskategorie für soziales, künstlerisches
und wissenschaftliches Handeln diskutieren? Dramaturgien des
Anfangens nimmt sich jener Fragen an und beleuchtet Figurationen
des Anfangs aus der Perspektive der Philosophie, Kunstgeschichte,
Theater-, Film-, Medien- und Kulturwissenschaft.
Mit Beiträgen von Julia Bee, Christoph Brunner, Leena Crasemann,
Adam Czirak, Gerko Egert, Jörn Etzold, Karin Harrasser, Krassimira
Kruschkova, Sibylle Peters, Gerald Raunig, Matthias Warstat und
Heike Winkel.
20 ◆ Theater, Film, Medien
◆ 21
Über die vermeintliche Zauberformel
der amerikanischen Gegenwartsoper
American opera composers have been playing it safe these days, glomming on to
one classic book or play after another, preferably one that Hollywood turned into
an equally classic movie. (Alex Ross)
Eine spezifische Adaptionsformel in drei Schritten gehört seit gut
anderthalb Jahrzehnten zu den lebendigsten Trends der amerikanischen Gegenwartsoper, angefangen von den großen Häusern in New
York, Chicago, Houston oder San Francisco bis in die Provinztheaterund Collegeszene. Die Formel ist einfach: Ein klassisches amerikanisches Theaterstück oder Buch, das zwischendurch eine bekannte
Filmfassung erfahren hat, wird nun als Oper neu gedeutet.
Eine idealtypisches Beispiel für diesen Trend ist André Previns A Streetcar Named Desire. 1998 als Auftragswerk der dortigen Oper in San
Francisco uraufgeführt, ist Grundlage des Librettos das gleichnamige
Theaterstück (1947) von Tennessee Williams. Williams Stück konnte
sich bis heute im Repertoire behaupten. Previns Opernfassung wiederum erlebte seit der Premiere mehr als drei Dutzend Inszenierungen weltweit. Die ultimative Erfolgsformel für eine zeitgenössische
amerikanische Oper, so scheint es.
Frédéric Döhls Buch führt nicht nur in diesen Trend ein, hinterfragt
dabei besagte Einschätzung und kontextualisiert diese Entwicklung
vor dem Hintergrund der ein Jahrhundert alten Suche nach der sogenannten „Great American Opera“. Anhand ausgewählter Beispiele
geht es vor allem darum, in Analysen einzelner Passagen und Szenen
nach der künstlerischen Spezifik dieses neuen Genres zu fragen. Eine
Eigenart, die sich daraus ergibt, dass die Opernbesucher_innen nicht
nur die kanonischen Vorlagenstoffe regelmäßig kennen, sondern die
Verfasser der Opern davon ausgehen müssen, dass über die berühmten Verfilmungen auch eine bestimmte audiovisuelle Adaptionslösung
bereits präsent ist. Wie aber damit umgehen?
Frédéric Döhl
Die Rückkehr der Great American Opera.
Opernadaptionen aus Literatur, Theater und Film, 1998–2015
ca. 140 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 17
ISBN (Print) 978-3-95808-025-6
ISBN (PDF) 978-3-95808-085-0
Dezember 2015
Frédéric Döhl ist Musikwissenschaftler und
Jurist. Derzeit ist er als Wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Institut für Musik und
Musikwissenschaft der TU Dortmund tätig.
2008 promovierte er an der FU Berlin mit
...that old barbershop sound. Die Entstehung
einer Tradition amerikanischer A-Cappella
Musik. 2015 folgte hier seine Habilitation mit
Mashup. Fremdreferenzielles Komponieren und
Urheberrecht.
22 ◆ Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne
◆ 23
Die ‚Jeckes‘ und das hebräische Theater
Hermann Badt […] beendete seine Rede mit der Erklärung, „daß das palästinensische Theater […] nicht auf die Kritik und passive Mitarbeit eines Publikums
verzichten solle, das jahrzehntelange Theatererziehung von der europäischen
Bühne her besitze.“ (Manfred Geis)
Infolge des im April 1933 in Deutschland erlassenen „Gesetzes zur
Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“, wurden ca. 8.000 Schauspieler, Musiker, Sänger, Regisseure, Bühnenarbeiter und Direktoren
von Theatern, Opernhäusern und Konzertsälen mit einem Mal
arbeitslos. Viele von ihnen suchten sich neue Arbeitsplätze und
Erwerbsquellen, zunächst in Europa und später an jedem Ort auf der
Erde, der bereit war, sie aufzunehmen. Vor besonderen Schwierigkeiten standen jene Theaterschaffenden, die der Sprache beraubt waren,
ihrem Ausdrucksmittel auf der Bühne. Noch schwerer hatten es die
Theaterschaffenden unter den ‚Jeckes‘, den jüdischen Einwanderern
aus dem deutschen Sprach- und Kulturraum, die in den 1930er
Jahren nach Palästina kamen. Die dortige jüdische Gemeinschaft
war von osteuropäischen Juden geprägt und das hebräische Theater
war fest in der Tradition des russischen Theaters verankert – beides
erschien den Neueinwanderern fremd. Da ihnen die Türen der existierenden hebräischen Theater verschlossen waren, blieb den Jeckes
nichts anderes übrig, als eigene Theater zu gründen, die jedoch – aus
Mangel an Publikum – nie lange überlebten.
Zwischen allen Bühnen untersucht zum ersten Mal den Werdegang
von ca. 60 deutschsprachigen jüdischen Theaterschaffenden, die nach
Palästina kamen. Anhand von Archivmaterialien, Artikeln aus der
zeitgenössischen Presse und autobiografischen Aufzeichnungen werden die Dimensionen der kulturellen Auseinandersetzung zwischen
ost- und westeuropäischen Traditionen deutlich. Sie finden in den
Bemühungen der Jeckes, auch in der neuen Heimat die Traditionen
und künstlerischen Werte des modernen deutschen Theaters zu
bewahren, ihren Ausdruck.
Thomas Lewy
Zwischen allen Bühnen. Die Jeckes und das hebräische Theater 1933–1948
Aus dem Hebräischen von Sebastian Schirrmeister
Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ Bd. 12
Hrsg. v. Joachim Schlör
ca. 400 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 26
ISBN (Print) 978-3-95808-019-5
ISBN (PDF) 978-3-943414-90-5
Dezember 2015
Thomas Lewy, 1935 in Berlin geboren, lehrte
als Professor an der Universität Tel Aviv und
war dort Direktor des Instituts für Theaterwissenschaften. Zudem arbeitete er als Regisseur
und Dramaturg und übersetzte und inszenierte zahlreiche deutschsprachige Dramen
am hebräischen Theater. Er leitete das Theater
Beit Lessin in Tel Aviv und das Theaterfestival
in Akko. Seit seiner Emeritierung forscht er
intensiv zur Geschichte deutschsprachiger
Einwanderer im hebräischen Theater in Israel
und dem britischen Mandatsgebiet Palästina.
24 ◆ Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne
◆ 25
Die ‚Jeckes‘ neu verhandelt –
Plädoyer für ein vielfarbiges Mosaik
Es gibt keinen idealen Prototyp des Mitteleuropäers, es gibt eine Unmenge von
Varianten, jeder ist ein Individuum mit seinen Neigungen, Abneigungen, Qualitäten und Schwächen. (Shlomo Erel)
Lange Zeit waren im kollektiven Gedächtnis sowie in der Geschichtsschreibung über die ‚Jeckes‘ zwei Narrative dominierend: Während
das eine artikuliert, dass die Migrantinnen und Migranten aus
Deutschland und Zentraleuropa in Palästina/Israel sich nur begrenzt
in die bereits bestehende jüdische Gesellschaft Palästinas der Mandatszeit integriert hätten, betont das andere den positiven ‚Beitrag‘
derselben Einwanderer zur Modernisierung des Landes. Beide
Narrative sind nicht konkurrierend, sondern ergänzen sich, beiden
liegt zumeist dasselbe normative Diktum zugrunde – der Aufbau von
Stadt, Land und Staat als Maßstab, an dem eine Migrantengruppe zu
messen sei.
Doch so zählebig beide Narrative sind, wird die Geschichte der
Jeckes doch zunehmend mittels innovativer historiographischer und
kulturgeschichtlicher Ansätze und Methoden geschrieben, wie sie für
die moderne Geschichtsschreibung längst üblich sind. Diese neueren
Trends bündelt und intensiviert Deutsche und zentraleuropäische
Juden in Palästina und Israel. Das Buch blickt auf kulturelle Transfers
von Deutschland und Zentraleuropa nach Palästina und entsprechende ‚Mischungen‘, die deutsche und zentraleuropäische Juden
‚erfanden‘. Das Buch fragt nach Lebenswelten und Identitätsentwürfen,
untersucht ‚jeckische Einrichtungen‘ der Stadt, Biographien von
Individuen und Generationen, Alltag, ‚Kulturkämpfe‘, Milieus und
Habitus, nicht zuletzt Gedächtnisse und Tradierungen.
Anja Siegemund (Hrsg.)
Deutsche und zentraleuropäische Juden in Palästina und Israel.
Kulturtransfers, Lebenswelten, Identitäten – Beispiele aus Haifa
Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ Bd. 11
Hrsg. v. Joachim Schlör
ca. 540 S. ◆ Hardcover ◆ 165 x 225 mm ◆ € 39
ISBN (Print) 978-3-95808-027-0
ISBN (PDF) 978-3-95808-087-4
September 2015
Dass diese vielfältigen Facetten und Blickwinkel ein polyphones –
auch disparates – Mosaik bilden, ist gewollt. Gleichermaßen will
der Band die Stereotypen, die im Zusammenhang mit den Jeckes
beharrlich reproduziert werden, aufbrechen, überprüfen und die
Komplexität und Pluralität der Befunde herausstellen. Haifa dient
in diesem Zusammenhang als Prisma und Beispiel. Unter den drei
großen Städten Palästinas am meisten ‚jeckisch‘ geprägt, spiegelt
Haifa die Migrationserfahrungen der deutschen und zentraleuropäischen Juden wider, also jener, die dieses Judentum in vieler Hinsicht
repräsentierten. Die Stadt ist daher für eine Perspektive ‚von unten‘
besonders geeignet.
Mit Beiträgen von Linde Apel, Ofer Ashkenasi, Yossi Ben-Artzi,
Anne Betten, Friedrich von Borries, Patrick Farges, Jens Uwe Fischer,
Ita Heinze-Greenberg, Fabian Hennig, Katharina Hoba, Caroline
Jessen, Christian Kraft, Thomas Lewy, Andrea Livnat, Malgorzata
A. Maksymiak, Ruthi Ofek, Viola Rautenberg, Christiane Reves,
Sebastian Schirrmeister, Joachim Schlör, Grit Schorch, Rakefet SelaSheffy, Anja Siegemund, Ines Sonder, Gernot Wolfram, Dorit Yosef.
26 ◆ Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne
◆ 27
Jüdische Selbstverständnisse
jenseits eindeutiger Zugehörigkeiten
Ich höre, Jude ist, wer eine jüdische Mutter hat. Die so glauben, mögen dabei
bleiben, doch ich kann mich daran nicht beteiligen. Ein Mensch ist, wer Menschen als Eltern hat, nicht mehr und nicht weniger. (Jurek Becker)
Viele Jüdinnen und Juden lieben nichtjüdische Partner_innen, leben
und haben Kinder mit ihnen. Die Vorstellung von ‚Juden‘ und ‚Nichtjuden‘ als klar unterscheidbaren Gruppen ist überholt. ‚Gemischte‘
Familien und Partnerschaften sind stattdessen Teil der zeitgenössischen Lebensrealität im deutschsprachigen Raum und darüber
hinaus.
Der nicht unumstrittene Begriff des Hybriden, ursprünglich aus Botanik und Biologie entlehnt und im 19. Jahrhundert in die Rassenlehre
übernommen, wo er negativ besetzt wurde, findet seit einigen Jahren
in diversen Bereichen der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften
wieder Verwendung. Dort richtet sich das Interesse auf Begegnungen, Vermischungen, Übergänge, Übersetzungen und Neuschöpfungen. Daraus entstehen Fragen nach Inklusion und Exklusion, welche
Formen ‚Vermischungen‘ oder ‚Hybridisierungen‘ in konkreten
Kontexten annehmen und in welchen kulturellen Praktiken und
Identitätskonstruktionen sich diese äußern. Solche Fragen stellen
sich auch für zeitgenössische jüdische Lebensentwürfe: Versteht man
Identitäten als reflexive Prozesse des Selbstverstehens, des Entwickelns von sich immer in Veränderung befindlichen Selbstbildern
und als eine Beziehung, zeigt sich, wie bedeutsam der Kontakt mit
anderen und das Erfahren von Fremdwahrnehmung durch andere
ist. Widersprüchliche Definitionen von Jüdischsein führen hier zu
Herausforderungen für gemischte Familien. Die Komplexität resultiert u. a. aus den verschiedenen Ebenen zeitgenössischer jüdischer
Identität, wie der kulturellen, der religiösen und nach der Shoah der
historischen Ebene der Familien- und Verfolgungsgeschichte.
Lea Wohl von Haselberg (Hrsg.)
Hybride jüdische Identitäten. Gemischte Familien und patrilineare Juden
Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ Bd. 3
Hrsg. v. Joachim Schlör
ca. 250 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 24
ISBN (Print) 978-3-943414-52-3
ISBN (PDF) 978-3-943414-76-9
September 2015
Der Band Hybride Identitäten des Jüdischen versammelt die Vorträge
der gleichnamigen internationalen Tagung, die im November 2012
am Erziehungswissenschaftlichen Institut der Universität Zürich
stattgefunden hat. Die Autor_innen bringen nicht nur Perspektiven
unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen, wie der Psychologie, der Soziologie, der Kultur- und Literaturwissenschaft sowie der
Psychoanalyse zusammen, sondern untersuchen auch unterschiedliche nationale Zusammenhänge und Spezifika. Der Sammelband
bündelt damit erstmalig Forschungen zu gemischt jüdisch-nichtjüdischen Familien und deren Selbstverständnissen und Erfahrungen.
Mit Beiträgen von Elisabeth Beck-Gernsheim, Pearl Beck, Michał
Bilewicz, Christina von Braun, Micha Brumlik, Lars Dencik, Madeleine Dreyfus, Joela Jacobs, Catherine Gransard, Birgitta Scherhans,
Adrian Wójcik, Christa Wohl, Ruth Zeifert und einer Einleitung von
Lea Wohl von Haselberg.
28 ◆ Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne
◆ 29
Auf dem Weg zu den Produktionsstätten
zionistischer Kultur
Können wir auch nicht alle Zerstreuten Israels im Lande der Väter sammeln, aber
die zerstreuten Bücher Israels, [...] dazu sind wir imstande. (Heinrich Loewe)
Frank Schlöffel
Heinrich Loewe (1869–1951). Zionistische Netzwerke und Räume
Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ Bd. 13
Hrsg. v. Joachim Schlör
ca. 500 S. ◆ Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 29
ISBN (Print) 978-3-95808-026-3
ISBN (PDF) 978-3-95808-086-7
Dezember 2015
Die zionistische Geschichte Berlins ist zweifellos mit den Biographien
einer Vielzahl von Aktivistinnen und Aktivisten verknüpft, die sich
vom ausgehenden 19. Jahrhundert an selbstorganisierten. Heinrich
Loewe, den Barbara Schäfer zum „Paradebeispiel einer ganzen
Epoche“ erklärte, spielte im Zuge der zionistischen ‚Aneignung‘
der Großstadt zweifelsohne eine entscheidende Rolle. Auf seinem
Grabstein auf dem Alten Friedhof in Tel Aviv ist zurecht eingraviert:
„Einer unter den Gründern der zionistischen Bewegung“.
Loewe – geboren in Wanzleben, Berliner seit 1933 – war um die
Jahrhundertwende an zahlreichen zionistischen Vereinsgründungen
beteiligt und viele Jahre als Journalist und Chefredakteur tätig. Früh
unternahm er mehrmonatige Reisen nach Palästina, war Delegierter
(nicht nur) auf dem 1. Zionistenkongress, später sogar Referent für
„Palästina-Kulturfragen“ im 1907 in Berlin eröffneten Zentralbüro
der Zionistischen Weltorganisation. Mit der Machtübernahme der
Nationalsozialisten 1933 endete Loewes langjährige Tätigkeit als
Bibliothekar der Berliner Universitätsbibliothek und er emigrierte
mit seiner Familie nach Tel Aviv. Zu diesem Zeitpunkt blickte er auf
einen 30 Jahre andauernden Einsatz für den Aufbau einer jüdischen
Nationalbibliothek in Jerusalem zurück. Er wäre beinahe ihr erster
Direktor geworden.
Basierend auf umfangreichem Material aus israelischen und deutschen Archiven sowie einem großen Korpus weiterer zeitgenössischer Quellen untersucht Frank Schlöffels Buch am Beispiel der
Biographie Heinrich Loewes soziale und kulturelle Verflechtungsprozesse. Häufig von konkreten raum-zeitlichen Settings ausgehend –
einem Ort etwa wie der Bibliothek oder der Redaktion –, richtet er
einerseits den Blick auf das in diesen Kontexten entstehende Wissen,
anderseits auf die sich knüpfenden Beziehungen zwischen Orten und
zwischen Menschen, Gegenständen und Ideen.
Frank Schlöffel ist Publizist und Kulturwissenschaftler. Er studierte Jüdische Studien,
Soziologie und Religionswissenschaft an der
Universität Potsdam. In Potsdam wurde er
2015 mit der Arbeit „Heinrich Eljaqim Loewe
(1869–1951)“, die von der Studienstiftung des
Deutschen Volkes gefördert wurde, promoviert. Er forscht vor allem zur Geschichte und
Kultur des Zionismus und ist Mitherausgeber
der Zeitschrift Nebulosa. Figuren des Sozialen.
30 ◆ Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne
◆ 31
Jüdische Filmfiguren zwischen
Spiegelfunktion und Folklore
„Ist das aus dem Talmud?“ „Kann gut sein, ich hab’s aus einem Film.“
(Dialog aus dem Fernsehfilm Liebe unter Verdacht)
In der Bundesrepublik gibt es eine auffällige Diskrepanz zwischen
der hier lebenden jüdischen Minorität und der großen symbolischen
Bedeutung, die ‚den Juden‘ zukommt. Während diese symbolische
Bedeutung durchaus ein Faktor im öffentlichen Bewusstsein ist, wird
eine Begegnung mit Jüdinnen und Juden im Alltag kaum erlebt. Das
liegt an der geringen Größe der jüdischen Bevölkerung, aber auch
daran, dass Jüdinnen und Juden nicht erkennbar sind.
Und nach dem Holocaust? vertritt die These, dass diese Begegnung
medial vermittelt stattfindet – auf besondere Weise in Spielfilmen,
weil hier jüdische Figuren für das nichtjüdische Publikum als solche
sichtbar gemacht werden. Gleichzeitig ist die Figurengestaltung
symptomatisch für ihre jeweilige Entstehungszeit. Davon ausgehend
werden die Darstellungen jüdischer Spielfilmfiguren in über hundert
bundesrepublikanischen Spielfilmen, Fernsehfilmen, Fernsehspielen,
Reihen- und Serienepisoden untersucht, die zwischen 1948 und 2014
entstanden sind. Im Gegensatz zur bisherigen Forschung, die vor
allem auf Holocaustfilme fokussierte und danach fragte, was und wie
zu welchem Zeitpunkt erinnert wurde, werden hier Filme untersucht,
deren Handlung nach 1945 situiert ist. Im Fokus stehen Figuren- und
Konfliktkonstellationen, wiederholt auftauchende thematische Verbindungen sowie Rollenmuster, aber auch die Frage, wie die Figuren
als jüdisch kodiert und damit als solche erkennbar gemacht werden.
Das Buch bietet darüber hinaus eine umfangreiche Typologie jüdischer Spielfilmfiguren – vom Überlebenden bis zum jüdischen Lover.
Der Anhang des Buches bereitet das umfangreiche Filmkorpus, das
der Studie zugrunde liegt, mit kurzen Synopsen zu einem Nachschlagewerk jüdischer Filmfiguren im westdeutschen Kino- und Fernsehfilm auf.
Lea Wohl von Haselberg
Und nach dem Holocaust? Jüdische Spielfilmfiguren
im (west-)deutschen Film und Fernsehen nach 1945
Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ Bd. 7
Hrsg. v. Joachim Schlör
ca. 420 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 28
ISBN (Print) 978-3-943414-60-8
ISBN (PDF) 978-3-943414-81-3
November 2015
Lea Wohl von Haselberg hat Theater-, Filmund Medienwissenschaften in Frankfurt
am Main studiert und an der Universität
Hamburg im Bereich Medienwissenschaften
mit Und nach dem Holocaust promoviert.
Sie forscht und schreibt zu zeitgenössischen
jüdischen Themen in Deutschland, zu
Erinnerungskultur und Film. Sie lebt in Berlin
und Bonn.
32 ◆ Zeitschriften
ISSN 2363-5592 ◆ 33
„Die Musik ist ausdrucksvoll, dem Vorgang
auf der Bühne ähnlich.“
(Wassily Kandinsky)
Expressionismus widmet sich der Erforschung einer der einflussreichsten Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts, die trotz ihrer
kurzen Dauer eine Vielzahl von Beteiligten aufweist und sich in den
unterschiedlichsten Kunstrichtungen abspielt. Mit der Zeitschrift
liegt erstmals ein Forum vor, das die Erkenntnisse der verschiedenen
wissenschaftlichen Disziplinen zusammenführen und den gegenseitigen Austausch befördern soll. Auf diese Weise gilt es, das Bild des
historischen Expressionismus zu vervollständigen wie auch seine
Nachwirkungen bis in die Gegenwart zu verfolgen.
Das zweite Heft der Zeitschrift Expressionismus wendet sich der
performativen Seite expressionistischer Kunst zu. Expressionistische
Arbeiten sind programmatisch stark auf die Veränderung der Gesellschaft ausgerichtet – ein Ziel, das expressionistische Kunst nicht nur
ständig kommuniziert, sondern auch aktiv umsetzen will. Entsprechend hoch ist die Zahl an Versuchen, spezifisch performative
Formen von Kunst zu entwickeln.
Die Dimensionen dieses Bereichs sind vielfältig. Verschiedentlich
werden in den 1910er Jahren Forderungen laut, die Wirkung von
Gedichtlesungen zu intensivieren. Expressionistische Bühnen wie die
Tribüne und die Sturm-Bühne tragen mit dazu bei, dass die konkrete
Theatererfahrung gegenüber dem reinen Dramentext stärker ins
Zentrum rückt und Musik und Bildende Kunst integriert werden.
Außerdem bringen Fotografie und Film eine neue Ebene des Performativen hervor. Diese Breite des Feldes zeigt das Heft auf, indem es
eine internationale Perspektive einnimmt sowie auf die performative
Verflechtung verschiedener Kunstrichtungen aufmerksam macht. Es
versammelt Aufsätze zum deutschen wie zum spanischen Avantgardetheater, zur Beziehung von Tanz und Lyrik sowie zur performatorischen Ausrichtung der Bildenden Kunst in Polen. Außerdem wirft
das Heft einen Blick über das expressionistische Jahrzehnt hinaus und
verfolgt sowohl die Einflüsse des Expressionismus auf den amerikanischen Film der 1920er und 1930er Jahre als auch aktuelle Versuche,
expressionistische Texte performativ wieder zum Leben zu erwecken.
Kristin Eichhorn / Johannes S. Lorenzen (Hrsg.)
Der performative Expressionismus
Expressionismus ◆ Heft 02/2015
ca. 120 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 14
ISBN (Print) 978-3-95808-005-8
ISBN (PDF) 978-3-95808-092-8
November 2015
Mit Beiträgen von Michael Bahn, Jean Marie Carey, Lidia Głuchowska,
Herle-Christin Jessen, Larissa Kikol, Rebecca Schönsee und Florian
Zappe.
Expressionismus erscheint zweimal jährlich. Jedes Heft widmet sich
einem Schwerpunktthema, dem sich wissenschaftliche Beiträge aus
unterschiedlichen Forschungsperspektiven annähern.
Für Privatkunden und Bibliotheken ist Expressionismus als Printausgabe abonnierbar (€ 24), für Erstgenannte zudem als E-Journal.
Buchhandlungen können die Zeitschrift mit erhöhtem Rabattsatz als
Fortsetzung bestellen.
34 ◆ Zeitschriften
ISSN 2193-8504 ◆ 35
„The most alive is the wildest.“
(Henry David Thoreau)
Die interdisziplinäre Fachzeitschrift Tierstudien widmet sich im
Kontext der neu entstandenen Animal Studies dem Verhältnis von
Mensch und Tier, indem sie vor allem, aber nicht nur aus kulturund geisteswissenschaftlicher Perspektive kulturell und historisch
bedingte Vorstellungen, Bilder und Repräsentationen von Tieren,
aber auch aktuelle Praktiken und Theorien der Tier-Mensch-Beziehung untersucht.
Diese Ausgabe von Tierstudien widmet sich der Denkfigur des Wilden. Wildheit gehört zu den grundlegenden kulturellen Zuweisungen
von Animalität, wobei nicht nur Raubtiere, sondern auch Barbaren,
Kinder und Naturausschnitte als wild gelten können. Dabei wird das
Wilde meist assoziiert mit dem Ungezügelten, mit Fremdheit und
Sprachlosigkeit. Die Zuschreibung von Wildheit kann genauso der
Aus- und Abgrenzung des Anderen und des Unzivilisierten dienen
wie als positive, vitale Qualität mit subversiver Kraft gemeint sein.
Für die einen ist der Teil der Natur wild, der nicht von Menschen
kontrolliert werden kann, für die anderen der, der unterworfen und
gezähmt werden muss. Als unkorrumpierte Natur kann Wildnis mit
den dort heimischen Tieren Erholung bieten – oder aber Gefahren
bergen.
Es existieren Skalen, um die spezifische Wildheit von Labormäusen
zu testen, und es gibt eine eigene Kategorie von Tieren, die landläufig einfach als „Wild“ bezeichnet und damit als jagdbar markiert
wird. Dennoch bleiben alle Definitionen von ‚wild‘ und ‚Wildheit‘
stets vorläufig. Dieser wandelbare Topos wird in Tierstudien nun aus
unterschiedlichen disziplinären Perspektiven verhandelt und neu
gedacht.
Jessica Ullrich (Hrsg.)
Wild
Tierstudien ◆ Heft 08/2015
ca. 170 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 12
ISBN (Print) 978-3-95808-001-0
ISBN (PDF) 978-3-95808-089-8
Oktober 2015
Mit Beiträgen von Leonie Bossert, Clemens Butzert, Belinda
Kleinhans, Bernd Kleinhans, Alexander Kling, Elisabeth Luggauer,
Dominik Mahr, Loredana Nemes, Dominik Ohrem, Marcello Pocai,
Sebastian Schönbeck, Volker Sommer, Mariel Jana Supka und Nadir
Weber.
Tierstudien erscheint zweimal jährlich. Jedes Heft hat ein Thema, das
in mehreren wissenschaftlichen Beiträgen und einem künstlerischen
Beitrag aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird.
Für Privatkunden und Bibliotheken ist Tierstudien als Printausgabe
abonnierbar (€ 20), für Erstgenannte zudem als E-Journal. Buchhandlungen können die Zeitschrift mit erhöhtem Rabattsatz als
Fortsetzung bestellen.
36 ◆ Zeitschriften
ISSN 2193-8490 ◆ 37
„Hoffentlich hat das niemand gehört! Der Bauch knurrte laut und
deutlich – und das, obwohl das Frühstück gerade mal
zwei Stunden her ist. Peinlich!“ (gofeminin.de)
Die Zeitschrift Nebulosa richtet den Blick auf soziale Akteur_innen,
ihre Praxen und Funktionen. Fragen nach Handlungsfähigkeiten und
repräsentativen Verhältnissen, die Kategorien wie ‚Figur‘ überhaupt
erst heraufbeschwören, sie in Verbindung zu anderen setzen und
sie so sozial werden lassen, soll anhand von für das gesellschaftliche
Imaginäre wirksamen und konstitutiven Figuren nachgegangen werden. Ohne den Anspruch, eine Vollständigkeit sozialer Figuren oder
eine einheitliche Typologie zur Diskussion zu stellen, werden sich die
Hefte von Nebulosa je einer sozialen Figur und ihren Erscheinungsformen widmen.
Die vorliegende Ausgabe von Nebulosa setzt sich mit dem Thema
Hunger auseinander. Hunger lässt sich als biologisches und als soziales Phänomen begreifen, das für den einzelnen Menschen als Aspekt
seines Körpers eine lebenswichtige Rolle spielt, allerdings aufgrund
der sozialen und historischen Verhältnisse, in denen er/sie lebt, ganz
unterschiedliche Formen annehmen kann. Hunger ist ein Begleiter
des Menschen durch die Geschichte in zahlreichen historischen
und künstlerischen Darstellungen, eine Folge von Katastrophen,
eine Waffe im Krieg und in der Gegenwart zu einem chronischen
und konstitutiven Bestandteil der kapitalistischen Weltverhältnisse
geworden.
In den Beiträgen der aktuellen Ausgabe von Nebulosa wird nach
gegenwärtigen sozialen Formen des Hungers gefragt und nach dem
Motiv des Hungers in der Praxis von NGOs. Es wird das Erleben von
Hunger in der Anorexie betrachtet und das Verhältnis von Hunger,
Not und Armut in der Habsburger Monarchie analyiert. Ferner
fokussieren die Beiträge u.a. die ikonische Repräsentation des Hungers auf dem Live-Aid-Festival 1985, Hunger als literarische Figur bei
Goethe und Diktonius sowie die filmische Inszenierung von Hunger
in The Walking Dead.
Eva Holling / Matthias Naumann / Frank Schlöffel (Hrsg.)
Hunger
Nebulosa. Figuren des Sozialen ◆ Heft 08/2015
ca. 170 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 14
ISBN (Print) 978-3-95808-003-4
ISBN (PDF) 978-3-95808-090-4
Oktober 2015
Mit Beiträgen von Gregor Balke, Frederike Felcht, Felix Lenz,
Isabella Marcinski, Benjamin Möckel, Gottfried Schweiger, ManuelaClaire Warscher, Michaela Zöhrer u.a. Mit einem künstlerischen
Beitrag von Rolf Bier.
Nebulosa erscheint zweimal jährlich. Jedes Heft besteht aus einem
Thementeil und einem Forum, in dem die im vorangegangenen Heft
veröffentlichten Beiträge kommentiert und diskutiert werden.
Für Privatkunden und Bibliotheken ist Nebulosa als Printausgabe
abonnierbar (€ 22), für Erstgenannte zudem als E-Journal. Buchhandlungen können die Zeitschrift mit erhöhtem Rabattsatz als
Fortsetzung bestellen.
38 ◆ Zeitschriften
ISSN 2199-3939 ◆ 39
“There are people in the world so hungry, that God
cannot appear to them except in the form of bread.”
(Mahatma Gandhi)
The biannual and peer-reviewed journal Global Humanities – Studies
in Histories, Cultures, and Societies was initiated to discuss topics of
a global and transnational range from an interdisciplinary perspective. It should provide a forum for likewise young and experienced
scholars to present their recent research. The aim of the journal is to
discuss historical, cultural, social, and economic topics from a wider
and more global perspective and thus to underline the deeper meanings and reasons for global processes, which have become increasingly dominating in our world.
Nowadays religions are especially important for those who are living
in countries of the formerly so-called ‘Third World.’ Consequently,
there seems to be a close connection between religion and poverty,
especially in the 21st century, when the hope for a better afterlife has
become a driving force for the poor population of the world. However, what could be interpreted as a proof of the Marxist doctrine
of religion as opium of the people, for sure deserves a more multiperspectival approach, which would not just cover the recent years
of human history, but past centuries as well as the different religions
around the globe. Therefore the second issue of Global Humanities
will trace the interrelationship between religion and poverty not only
from a historical, but also from a religious perspective. The depiction
of this interrelationship in literature and art will be addressed as well.
Next to other topics, the issue will deal with Daoist popular practices
of money burning, social interpretations of the Jewish bible, and the
interrelationship between religious adherence and economic status in
Muslim countries.
Frank Jacob (ed.)
Religion and Poverty
Global Humanities – Studies in Histories, Cultures and Societies ◆ Issue No. 02/2015
ca. 250 pages ◆ Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 25
ISBN (Print) 978-3-95808-004-1
ISBN (PDF) 978-3-943414-91-1
July 2015
With contributions by Benjamin Beit-Hallahmi, Waleed Chellan,
Logan Cochrane, Divya Kannan, Alvin Lim, Atara Moscovich, Sabine
Müller, and Jeremiah Unterman.
Global Humanities appears biannually. Every issue comprises a theme
section and a review section.
Private customers and libraries can subscribe to Global Humanities
in print (€ 40), the former may also subscribe to the online issue. It
is also available to book retailers as a standing order at an increased
discount.
40 ◆ Backlist
Wissenschaft
Aggermann, Lorenz / Ralph Fischer / Eva Holling /
Philipp Schulte / Gerald Siegmund (Hrsg.)
„Lernen, mit den Gespenstern zu leben“. Das Gespenstische als Figur,
Metapher und Wahrnehmungsdispositiv
378 S. ◆ Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 28 ◆ ISBN 978-3-943414-47-9 ◆ April 2015
Albrecht, Melanie / Michael Wehren (Hrsg.)
Verortungen / Entortungen. Urbane Klangräume
182 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 16 ◆ ISBN 978-3-943414-08-0 ◆ Mai 2015
Barnert, Anne (Hrsg.)
Filme für die Zukunft. Die Staatliche Filmdokumentation am Filmarchiv der DDR
ca. 260 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 22 ◆ ISBN 978-3-95808-012-6 ◆ Mai 2015
Bernhardt, Fabian
Zur Vergebung. Eine Reflexion im Ausgang von Paul Ricœur
122 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 18 ◆ ISBN 978-3-943414-53-0 ◆ Mai 2014
Bischoff, Doerte / Miriam N. Reinhard / Claudia Röser / Sebastian Schirrmeister (Hrsg.)
Exil Lektüren. Studien zu Literatur und Theorie
112 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 12 ◆ ISBN 978-3-943414-54-7 ◆ Februar 2014
Braun, Christina von / Dorothea Dornhof (Hrsg.)
Spekulantenwahn. Zwischen ökonomischer Rationalität und medialer Imagination
164 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 18 ◆ ISBN 978-3-95808-016-4 ◆ März 2015
Boihmane, Sandra
Malina – Versteck der Sprache. Die Chiffre ‚Malina‘ in Ingeborg Bachmanns Werk
und in Zeugnissen von ZeitzeugInnen
326 S. ◆ Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 28 ◆ ISBN 978-3-943414-66-0 ◆ November 2014
Dafinger, Johannes
Wissenschaft im außenpolitischen Kalkül des „Dritten Reiches“. Deutsch-sowjetische
Wissenschaftsbeziehungen vor und nach Abschluss des Hitler-Stalin-Paktes
192 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 19 ◆ ISBN 978-3-943414-64-6 ◆ September 2014
Ebbrecht-Hartmann, Tobias
Übergänge. Passagen durch eine deutsch-israelische Filmgeschichte
300 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 26 ◆ ISBN 978-3-943414-51-6 ◆ November 2014
Ebert, Sophia / Johannes Glaeser (Hrsg.)
Ökonomische Utopien
ca. 220 S. ◆ Softcover ◆ 165 x 225 mm ◆ € 20 ◆ ISBN 978-3-95808-008-9 ◆ Mai 2015
Backlist ◆ 41
Guillon, Laurence / Heidi Knörzer (Hrsg.)
Berlin und die Juden. Geschichte einer Wahlverwandtschaft?
Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ Bd. 9
Hrsg. v. Joachim Schlör
ca. 210 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 21 ◆ ISBN 978-3-95808-009-6 ◆ Juni 2015
Hahn, Hans Peter (Hrsg.)
Vom Eigensinn der Dinge. Für eine neue Perspektive auf die Welt des Materiellen
202 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 19 ◆ ISBN 978-3-95808-018-8 ◆ Mai 2015
Hannemann, Raiko
Die unerträgliche Leichtigkeit des Vorurteils. Zu einer Funktionalisierung
des historischen Antisemitismus im gegenwärtigen Geschichtsdiskurs
198 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 16 ◆ ISBN 978-3-943414-63-9 ◆ Dezember 2014
Holling, Eva / Matthias Naumann / Frank Schlöffel (Hrsg.)
Nebulosa. Figuren des Sozialen (ISSN 2193-8490)
Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 14 pro Ausgabe
01/2012 Wahrnehmung und Erscheinen (ISBN 978-3-943414-00-4)
02/2012 Subversion (ISBN 978-3-943414-06-6)
03/2013 Gespenster (ISBN 978-3-943414-09-7)
04/2013 Maßnehmen / Maßgeben (ISBN 978-3-943414-11-0)
05/2014 Subjekte der Geschichte (ISBN 978-3-943414-42-4)
06/2014 Arbeiterinnen und Arbeiter (ISBN 978-3-943414-43-1)
07/2015 Prinzessinnen (ISBN 978-3-95808-002-7) ◆ Juni 2015
Jacob, Frank (ed.)
Global Humanities. Studies in Histories, Cultures, and Societies (ISSN 2199-3939)
Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 25 per issue
01/2015 On the Correlation of Center and Periphery (ISBN 978-3-943414-68-4)
Kindermann, Martin
Zuhause im Text. Raumkonstitution und Erinnerungskonstruktion
im zeitgenössischen anglo-jüdischen Roman
Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ Bd. 6
Hrsg. v. Joachim Schlör
290 S. ◆ Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 26 ◆ ISBN 978-3-943414-59-2 ◆ Dezember 2014
Kleiner, Stephanie (Hrsg.)
Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 22 pro Band
Glück und Erfolg
Bd. 1 Guter Rat. Glück und Erfolg in der Ratgeberliteratur 1900–1940
ca. 200 S. ◆ ISBN 978-3-943414-50-9 ◆ Juni 2015
Eichhorn, Kristin (Hrsg.)
Expressionismus (ISSN 2363-5592)
Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 14 pro Ausgabe
01/2015 zus. m. Johannes S. Lorenzen: Künstlerkreise (ISBN 978-3-943414-69-1)
Lehnardt, Andreas (Hrsg.)
Wein und Judentum
Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ Bd. 2
Hrsg. v. Joachim Schlör
255 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 29 ◆ ISBN 978-3-943414-15-8 ◆ April 2014
Emmert, Claudia / Jessica Ullrich / Kunstpalais Erlangen (Hrsg.)
Affekte
340 S. ◆ Softcover ◆ 165 x 225 mm ◆ € 38 ◆ ISBN 978-3-95808-010-2 ◆ Januar 2015
Leonhardt, Nic
Durch Blicke im Bild. Stereoskopie im 19. und frühen 20. Jahrhundert
ca. 180 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 18 ◆ ISBN 978-3-95808-006-5 ◆ Juni 2015
Engster, Frank
Das Geld als Maß, Mittel und Methode. Das Rechnen mit der Identität der Zeit
790 S. ◆ Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 32 ◆ ISBN 978-3-943414-18-9 ◆ Januar 2014
Mann, Michael / Ineke Phaf-Rheinberger (eds)
Beyond the Line. Cultural Narratives of the Southern Oceans
271 pages ◆ Hardcover ◆ 165 x 225 mm ◆ € 42 ◆ ISBN 978-3-943414-14-1 ◆ April 2014
Gromova, Alina / Felix Heinert / Sebastian Voigt (eds)
Jewish and Non-Jewish Spaces in Urban Context
Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ Vol. 4
Ed. by Joachim Schlör
ca. 300 pages ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 26 ◆ ISBN 978-3-943414-44-8 ◆ May 2015
Nesselhauf, Jonas / Markus Schleich (Hrsg.)
Gegenwart in Serie. Abgründige Milieus im aktuellen Qualitätsfernsehen
Relationen. Essays zur Gegenwart ◆ Bd. 2
Hrsg. v. David Jünger / Jessica Nitsche / Sebastian Voigt
100 S. ◆ Softcover ◆ 120 x 190 mm ◆ € 10 ◆ ISBN 978-3-95808-020-1 ◆ Juni 2015
42 ◆ Backlist
Nitsche, Jessica (Hrsg.)
Mit dem Tod tanzen. Tod und Totentanz im Film
286 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 25 ◆ ISBN 978-3-943414-58-5 ◆ Februar 2015
Ortlieb, Cornelia / Patrick Ramponi /Jenny Willner (Hrsg.)
Das Tier als Medium und Obsession. Zur Politik des Wissens von Mensch und Tier um 1900
ca. 270 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 24 ◆ ISBN 978-3-943414-16-5 ◆ Juni 2015
Reinhard, Miriam N.
Von der Schwelle. Diana. Ihr eigener Tod in der Ordnung der Anderen
Relationen. Essays zur Gegenwart ◆ Bd. 1
Hrsg. v. David Jünger / Jessica Nitsche / Sebastian Voigt
122 S. ◆ Softcover ◆ 120 x 190 mm ◆ € 10 ◆ ISBN 978-3-943414-57-8 ◆ Oktober 2014
Rezai Dubiel, Jasmin Marjam (Hrsg.)
«Indignez-vous !» Geschichte schreiben im 21. Jahrhundert
210 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 24 ◆ ISBN 978-3-943414-48-6 ◆ November 2014
Ringlokschuppen Ruhr
Mülheimer Fatzerbücher
Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 18 pro Band
Bd. 1 Alexander Karschnia / Michael Wehren (Hrsg.)
Kommando Johann Fatzer
214 S. ◆ ISBN 978-3-943414-04-2 ◆ Januar 2013
Bd. 2 Matthias Naumann / Michael Wehren (Hrsg.)
Räume, Orte, Kollektive
222 S. ◆ ISBN 978-3-943414-13-4 ◆ Juli 2013
Bd. 3 Matthias Naumann / Mayte Zimmermann (Hrsg.)
In Gemeinschaft und als Einzelne_r
202 S. ◆ ISBN 978-3-943414-45-5 ◆ Juli 2014
Rokem, Freddie
Geschichte aufführen. Darstellungen der Vergangenheit im Gegenwartstheater
mit einem Vorwort von Erika Fischer-Lichte
aus dem Englischen von Matthias Naumann
320 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 30 ◆ ISBN 978-3-943414-05-9 ◆ Oktober 2012
Schirrmeister, Sebastian
Das Gastspiel. Friedrich Lobe und das hebräische Theater 1933 −1950
Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ Bd. 1
Hrsg. v. Joachim Schlör
172 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 18 ◆ ISBN 978-3-943414-03-5 ◆ Mai 2012
Schuster, Tim
Räume, Denken. Das Theater René Polleschs und Laurent Chétouanes
350 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 26 ◆ ISBN 978-3-943414-46-2 ◆ September 2013
Schwanebeck, Wieland (Hrsg.)
Über Hochstapelei. Perspektiven auf eine kulturelle Praxis
226 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 24 ◆ ISBN 978-3-943414-56-1 ◆ September 2014
Ullrich, Jessica (Hrsg.)
Tierstudien (ISSN 2193-8504)
Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 12 pro Ausgabe
01/2012 Animalität und Ästhetik (ISBN 978-3-943414-01-1)
02/2012 Tiere auf Reisen (ISBN 978-3-943414-07-3)
03/2013 zus. m. Friedrich Weltzien: Tierliebe (ISBN 978-3-943414-10-3)
04/2013 zus. m. Antonia Ulrich: Metamorphosen (ISBN 978-3-943414-12-7)
05/2014 zus. m. Antonia Ulrich: Tiere und Tod (ISBN 978-3-943414-40-0)
06/2014 Tiere und Raum (ISBN 978-3-943414-41-7)
07/2014 Zoo (ISBN 978-3-95808-000-3)
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Waligora, Melitta
Kalkutta. Eine moderne Stadt am Ganges
Mit Fotografien v. Tilo Thangarajah / Rita Orschiedt
ca. 200 S. ◆ Hardcover ◆ 245 x 285 mm ◆ € 29 ◆ ISBN 978-3-95808-014-0 ◆ Juni 2015
Wienert, Annika
Das Lager vorstellen. Die Architektur der nationalsozialistischen Vernichtungslager
ca. 280 S. ◆ Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 29 ISBN ◆ 978-3-95808-013-3 ◆ Juni 2015
Wunsch-Gaarmann, Margit
The War in Our Backyard. The Bosnia and Kosovo Wars through the Lens
of the German Print Media
296 pages ◆ Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 25 ◆ 978-3-95808-011-9 ◆ February 2015
Belletristik
Birkhan, Ines
Angel Meat. Verwerfungen
mit einem Nachwort von Bertram Dhellemmes
192 S. ◆ Softcover ◆ 120 x 190 mm ◆ € 14 ◆ ISBN 978-3-943414-02-8 ◆ April 2012
Guhr, Sebastian
Die Selbstlosen
172 S. ◆ Softcover ◆ 120 x 190 mm ◆ € 14 ◆ ISBN 978-3-943414-62-2 ◆ September 2014
Lind, Gerald
Zerstörung
162 S. ◆ Softcover ◆ 120 x 190 mm ◆ € 14 ◆ ISBN 978-3-943414-17-2 ◆ Mai 2013
manche(r)art
Bois des Boulognes
Softcover ◆ 120 x 190 mm ◆ € 12
Bd. 1 190 S. ◆ ISBN 978-3-943414-19-6 ◆ Dezember 2013
Reinhardt, Klaus (Hrsg.)
Literarische Wanzen. Eine Anthologie
270 S. ◆ Softcover ◆ 120 x 190 mm ◆ € 16 ◆ ISBN 978-3-943414-65-3 ◆ November 2014
Seppovaara, Juhani
Ansichten eines Lebens
Aus dem Finnischen von Gabriele Schrey-Vasara
192 S. ◆ mit 220 Postkarten und 89 Erzählungen, gestaltet von Minna Luoma
Softcover ◆ 232 x 280 mm ◆ € 25 ◆ ISBN 978-3-943414-67-7
September 2014
Mit dem Moped durch Finnland
Aus dem Finnischen von Leena Eschenhagen-Kratzer und Maaret Szücs
172 S. ◆ mit 134 Fotografien und zahlreichen Illustrationen
Hardcover ◆ 165 x 225 mm ◆ € 19 ◆ ISBN 978-3-943414-55-4 ◆ Februar 2014
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