Neofelis Verlag Herbst 2015 Programmbereiche Belletristik............................................................................................... 4–5 Kultur- & Sozialwissenschaften.................................8–15, 24–29, 36–39 Kunst & Architektur.............................................................. 10–11, 32–33 Theater, Film, Medien........................................................... 18–23, 30–31 Jüdische Studien........................................................................6–7 , 22–31 Philosophie............................................................................. 12–13, 16–17 Geschichte..................................................................10–13, 22–25, 28–29 Politik & Debatte.................................................................................... 6–9 Animal Studies....................................................................... 16–17, 34–35 English Books........................................................................ 12–13, 38–39 Reihen und Zeitschriften Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne..................................... 22–31 Relationen................................................................................................ 6–9 Expressionismus................................................................................. 32–33 Tierstudien.......................................................................................... 34–35 Nebulosa.............................................................................................. 36–37 Global Humanities............................................................................. 38–39 Backlist................................................................................................ 40–43 4 ◆ Belletristik ◆5 Freundliche Verhöre „Was sind wir Menschen doch! Ein Wohnhaus grimmer Schmerzen“ / „Es gibt nur zwei Dinge: die Leere und das gezeichnete Ich.“ – Von Andreas Gryphius bis Gottfried Benn: Was von den großen Versen im Ohr bleibt, hat einen Weg hinter sich – von innen nach außen; etwas Subjektives, Intimes gibt sich zu erkennen – als Klage, Trostbedürfnis, bitteres Eingeständnis. Die Gedichte in diesem Buch sind in der Gegenrichtung unterwegs: Am Anfang stehen nicht innere Motive, sondern äußere Anlässe – Bilder als Fundsachen: Plakate, private Aufnahmen, Gemälde, Selfies. Meist aber sind es die der Aktualität verpflichteten Pressefotos der Agenturen. Süchtig sind wir nach ihnen, als seien sie der Wirklichkeit ganz nah und wir damit auch. Dabei sind sie oft die Nutten der Macht; sie machen uns täglich an und sind leicht zu haben. Ihnen ist nicht zu trauen. Brecht sagte es 1931 so: „Das riesige Bildmaterial, das tagtäglich von den Druckerpressen ausgespien wird und das doch den Charakter der Wahrheit zu haben scheint, dient in Wirklichkeit nur der Verdunkelung der Tatbestände.“ Wenn man diese Bilder aber lange anschaut und freundlich verhört, verraten sie mehr als ihnen und der Macht lieb sein kann. Martin Jürgens betreibt dies Geschäft seit über sechs Jahren monatlich in Konkret: in seinen lyrischen Bildlegenden. Die Themen reichen von Schweini bis zur Kanzlerin inmitten des politischen Spitzenpersonals, von seiner Heiligkeit in Rom bis Obama, der im Weißen Haus am Monitor der Tötung Bin Ladens zusieht. Martin Jürgens Frau Merkel sieht auf ihrem Schuh ein Streifenhörnchen, das sich putzt. Lyrische Lesarten, mit einem Nachwort von Hermann Kinder und einer CD mit musikalischen Vignetten ca. 120 S. ◆ Softcover ◆ 150 x 200 mm ◆ € 19 ISBN (Print) 978-3-95808-029-4 September 2015 Und manchmal gibt es was zu sehen, das abseits von allem so schön ist, dass es nur wahr sein kann: Wenn Ingeborg Bachmann mit ihrer Zigarette Hans Werner Henze Feuer gibt, wenn Charlie Chaplin sich zu den gestürzten Giganten des Pergamon-Altars setzt, wenn eine junge Frau uns über ihre Schulter ansieht in einem Gemälde Vermeers. Martin Jürgens lebt in Berlin. Nach Promotion und Habilitation war er bis 2001 Hochschullehrer. Seit 1967 publiziert er wissenschaftliche und literarische Texte. Von ihm sind u. a. drei Essay-Sammlungen erschienen: So. Über das Leben, die Kunst und den Tod, Seine Kunst zu zögern und zuletzt Helle Ekstasen. Seit 2006 veröffentlicht er regelmäßig in Konkret. Theaterregie führte er u. a. bei Jakob von Gunten (nach Robert Walser), Erklärt Pereira von Antonio Tabucchi und Der Tod eines Bienenzüchters von Lars Gustafsson. 6 ◆ Relationen. Essays zur Gegenwart ◆7 Ein Plädoyer für jüdisches Leben in der Diaspora „Wann, wenn nicht jetzt…“ Die Frage aus den talmudischen Sprüchen der Väter weist daraufhin, dass eine Selbstbesinnung der Juden, ihrer Geschichte und ihres gemeinsamen Schicksals zu keiner Zeit Aufschub erlaubte. Die Wahlen zum israelischen Parlament, zur Knesset, im Frühjahr des Jahres 2015 haben mit dem Sieg Benjamin Netanyahus, seinen rassistischen, antiarabischen Ausfällen sowie seiner glasklaren Stellungnahme gegen jede Zweistaatenlösung einen Einschnitt markiert, der auch Jüdinnen und Juden in der Diaspora nicht gleichgültig sein kann. Dem entspricht eine steigende antisemitische Stimmung in vielen europäischen Ländern, die in den Protesten gegen den Gazakrieg des Sommers 2014 zumal in Deutschland deutlichen Ausdruck fand. Vor diesem Hintergrund ist eine Selbstbesinnung des Judentums in der Diaspora, auch und gerade in Deutschland, ebenso ein Gebot der Stunde wie eine Reflexion über die Zukunft Israels als jüdischem Staat. Micha Brumlik Wann, wenn nicht jetzt? Versuch über die Gegenwart des Judentums Relationen. Essays zur Gegenwart ◆ Bd. 3 Hrsg. v. David Jünger / Jessica Nitsche / Sebastian Voigt ca. 100 S. ◆ Softcover ◆ 120 x 190 mm ◆ € 10 ISBN (Print) 978-3-95808-032-4 ISBN (Epub) 978-3-95808-095-9 November 2015 Micha Brumlik ist emeritierter Professor am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Von 2000 bis 2005 war er Leiter des Fritz Bauer Instituts, Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, in Frankfurt. Zwischen 1989 und 2001 war er in Frankfurt zudem Stadtverordneter der GRÜNEN. Seit 2013 ist er Senior Professor am Zentrum Jüdische Studien Berlin/Brandenburg in Berlin. © Stephan Röhl Der Essay Micha Brumliks verbindet ein Plädoyer für jüdisches Leben in der Diaspora mit einer geschichtsphilosophischen Skepsis über die Zukunft des Staates Israel als eines jüdischen Staates und erwägt erneut und zeitgemäß modifiziert die schon von Martin Buber vorgeschlagene Idee eines binationalen Staates Israel/Palästina durchaus im Bewusstsein der blutigen Krise der arabischen Welt zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Judentum aber, sei es in Israel, sei es in der Diaspora, ist ohne den Reichtum der jüdischen Tradition gerade in ihren religiösen Aspekten nicht zu haben. Das Judentum des 21. Jahrhunderts wird – in welcher Form auch immer – ein religiöses Judentum sein oder es wird nicht sein. 8 ◆ Relationen. Essays zur Gegenwart ◆9 Über ein zweifelhaftes Tauziehen mit ungewissem Ausgang Was Menschen tun können, um Menschen ein leichtes und friedliches Sterben zu ermöglichen, bleibt noch herauszufinden. (Norbert Elias) Wenn in der jüngeren Vergangenheit über massenmediale Kanäle und in rhythmisch anmutenden Intervallen die Diskussion um ein würdevolles Lebensende wiederholt aufbrandete, entzündeten sich die Gemüter meist an einem konkreten Einzelfall, bei dem sich ein sterbenskranker Mensch auf die in vielen Ländern verbotene Sterbehilfe einließ – und dies öffentlich darlegte. In der Regel soll eine ärztlich koordinierte Selbsttötung dem Leiden ein Ende bereiten, weil die verbliebene Zeit aufgrund der erheblichen Last nicht mehr als lebenswert angesehen wird. Und so sind Expert_innen und Betroffene ständig aufs Neue gefragt, die schwierige Situation aus individueller und medizinisch-ethischer Sicht zu bewerten. Dabei fällt auf, dass oftmals eine strikte Polarität skizziert wird: Entweder man befürwortet die Sterbehilfe und kleidet diese Haltung in ein Plädoyer für Selbstbestimmtheit; oder aber man argumentiert gegen die Konsequenzen eines solchen Denkens, wobei dann allerdings kaum die Rede von Alternativen ist. Doch besteht nicht noch ein Mangel bei der Aufklärung einer breiten Öffentlichkeit? Eignet sich das Konzept der Sterbehilfe schlichtweg besser für das mediale Streben nach Aufmerksamkeit? Und könnte eine tendenziöse Berichterstattung sogar eine gefährliche Begünstigung der zweifelhaften Geschäftspraktiken von SterbehilfeOrganisationen zur Folge haben? Der Band möchte auf einige Fragen zu antworten versuchen, die sich im Dickicht der Diskussion um Sterbebegleitung und Sterbehilfe aufdrängen. Die Präsenz in den etablierten Medien soll als signifikanter Faktor für die gesamtgesellschaftliche Entwicklung vorgestellt werden. Durch die gegenwärtigen Umbrüche in der bundesdeutschen Legislative hinsichtlich des Themas erreicht die Debatte eine neue Brisanz. Daniel S. Ribeiro Ein würdevolles Ende? Sterbebegleitung, Sterbehilfe und ihre medialen Repräsentationen Relationen. Essays zur Gegenwart ◆ Bd. 4 Hrsg. v. David Jünger / Jessica Nitsche / Sebastian Voigt ca. 100 S. ◆ Softcover ◆ 120 x 190 mm ◆ € 10 ISBN (Print) 978-3-95808-033-1 ISBN (Epub) 978-3-95808-096-6 Dezember 2015 Daniel S. Ribeiro studierte Medienwissenschaft an der Universität Paderborn und ist dort seit Abschluss des Diploms als Lehrbeauftragter und Wissenschaftliche Hilfskraft im Bereich Medienästhetik tätig. Derzeit arbeitet er an seiner Dissertation zur Relevanz vorherrschender Todesvorstellungen für fotografische Darstellungen von Toten. Es ist ihm ein grundsätzliches Anliegen, kulturwissenschaftliche Perspektiven mit dem lebensweltlichen Blick des Sozialwesens zu verbinden. 10 ◆ Kultur- und Sozialwissenschaften ◆ 11 Stadt und Gedächtnis Erzählungen führen eine Arbeit aus, die unaufhörlich Orte in Räume und Räume in Orte verwandelt. (Michel de Certeau) Der Mensch verdrängt, blendet aus und kehrt unter den Teppich, um handlungsfähig zu bleiben. Unstimmigkeiten werden kaschiert, um vor sich selbst und vor Anderen identitätsstiftende Kohärenz verkörpern zu können. Nichtsdestotrotz erscheint das längst Verdrängte immer wieder an der Oberfläche; die eigene Geschichte bestimmt die Wahrnehmung, das Denken und Handeln. Sie provoziert Konflikte mit Neuem und Unbekanntem. Ebenso verdrängen oder verbergen auf kollektiver Ebene Gesellschaften Bereiche der eigenen Geschichte, deuten sie um, setzen sie in neue Kontexte oder geben ihnen neue Formen. Gleich der vielfach beschriebenen antiken Papyrusrolle weist die Stadt als Palimpsest verschiedene historische Schichten auf. Wenn es schwerwiegende politische Zäsuren in der Vergangenheit gegeben hat, treten materielle Relikte dieser Regime als dissonante Störungen umso deutlicher in Erscheinung, werden als unpassend erlebt und sorgen für Irritation. Das Heute gibt Aufschluss über das Gestern. Erinnerungskonflikte tragen gleichsam die Frage nach dem Umgang mit der eigenen Geschichte in sich und gewinnen somit an Bedeutung. Wie beeinflussen sich Gedächtnis und Materialität an ehemaligen Orten von Diktaturen wechselweise? Mit Hilfe ausgewählter Fallbeispiele – die Berliner Mauer, der Gebäudekomplex des ehemaligen DDR-Rundfunks in der Nalepastraße, Berlin, und ehemalige Haftund Folterzentren in Buenos Aires – kontrastiert Stadt als Palimpsest räumliche Aushandlungen zu Gedächtnis und möchte einen Beitrag dazu leisten, raum- und gedächtnistheoretische Ansätze zusammenzuführen. Julia Binder Stadt als Palimpsest. Zur Wechselwirkung von Materialität und Gedächtnis ca. 260 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 24 ISBN (Print) 978-3-95808-024-9 ISBN (PDF) 978-3-95808-084-3 September 2015 Julia Binder studierte Kulturwissenschaften, Romanistik und Journalismus in Bremen und Buenos Aires. Sie promovierte 2014 an der Humboldt-Universität zu Berlin in der Stadt- und Regionalsoziologie am Institut für Sozialwissenschaften, gefördert durch ein Elsa-Neumann-Stipendium des Landes Berlin. 2011/2012 war sie Visiting Cities Researcher am King’s College London. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Sozialraumforschung, Vergleichende Stadtforschung und Gedächtnistheorien. 12 ◆ Kultur- und Sozialwissenschaften ◆ 13 Thinking the African Past and Present It is a great irony of history and geography that Africa, whose landmass is closer than any other to the mainland of Europe, should come to occupy in the European psychological disposition the farthest point of otherness, should indeed become Europe’s very antithesis. This perception problem is not in its origin the result of ignorance. It was in general a deliberate invention devised to facilitate two gigantic historical events: the Atlantic slave trade and the colonization of Africa by Europe. (Chinua Achebe) African Thoughts on Colonial and Neo-Colonial Worlds shows the many facets of African engagements with the world. The book starts from the premise that current global asymmetries ascribing Africa to a marginalized position are the effects of colonial and imperial pasts still lingering on. The decolonization process of the post-war years did not radically erode the global power structure which privileges the West in both political and economic terms. While new dependencies emerged, several old bonds were maintained and continue to influence African affairs quite strikingly. It is appropriate, then, to call these continued unequal relations between Africa and the West frankly ‘neo-colonial’. Arno Sonderegger (ed.) African Thoughts on Colonial and Neo-Colonial Worlds. Facets of an Intellectual History of Africa ca. 220 pages ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 22 ISBN (Print) 978-3-95808-023-2 ISBN (PDF) 978-3-95808-083-6 October 2015 This designation applies all the more as the post-colonial states of Africa inherited a complex legacy of foreign rule – colonial frontiers, colonial languages, colonial infrastructure and authoritarian institutions, as well as the social intricacies and imbalances so characteristic of the ‘colonial situation’. The contributions to this volume look at various aspects of these complex processes from intellectual history perspectives. The topics dealt with are manifold. Contributions deliberately attack key themes, ideas and discourses of an intellectual history of Africa (‘state’, ‘modernity’, ‘development’, ‘dependency’, ‘art’, etc.), and introduce important engaged public intellectuals from Africa and the African diaspora. What is Africa, and how is she related to the rest of the world? How can she overcome her internal problems and her external dependencies? – These are perennial questions critically tackled by Africans throughout the 20th century. Their thoughts form the core of the present volume. With contributions by Anaïs Angelo, Paulina Aroch-Fugellie, Lena Dallywater, Lutz Diegner, Myra Ann Houser, Janine Kläge, Sara Marzagora, Felix Müller, Arno Sonderegger, Ninja SteinbachHuether, and Joanna Tegnerowicz. 14 ◆ Kultur- und Sozialwissenschaften ◆ 15 Über den Wert eines roten Fadens Oft ist Kontinuität erst im Rückblick sichtbar. (Mary Catherine Bateson) Unsere Gegenwart scheint mehr und mehr Umbrüchen zu unterliegen. Eine Innovation folgt der nächsten, Traditionen gelten schnell als überholt, moderne Trends werden altmodisch. Dieser permanente Wandel verläuft in unserer Wahrnehmung immer rasanter. Auch bei einem Blick in die Vergangenheit scheinen Umbrüche, neue Ideen und Erfindungen zu überwiegen und in ständigen Wertverschiebungen zu resultieren. Aber was ist mit den beständigen Dingen? Nicht nur Veränderungen schaffen Werte, sondern auch Beständigkeit. Dabei stellt sich nicht nur die Frage, welche Werte durch Kontinuität entstehen, sondern auch welche Werte sie bedingen. Traditionen sind identitätsstiftend. Sie gehören zum kulturellen Gedächtnis, bilden oftmals eine Basis für Innovationen und haben dadurch eine eigene Bedeutung im Hinblick auf Veränderungen. Kontinuitäten zu erkennen, ist in einer Welt im stetigen Wandel ein schwieriges Unterfangen und auch im Rückblick nicht unproblematisch, vor allem wenn die Akteure selbst nicht mehr zu sprechen sind. Aber ein Blick auf die materielle Kultur erlaubt Aufschlüsse über Beständigkeit. Von Menschen gefertigte Objekte sind Traditionsträger, sie beherbergen die Ideen und Wertvorstellungen ihrer Gestalter und bleiben über Zeit und Raum hinweg erhalten. Laura Picht / Katharina Schmidt / Geraldine Schmitz / Lukas Wiggering (Hrsg.) The Limits of Change. Was ist der Wert der beständigen Dinge? ca. 310 S. ◆ Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 29 ISBN (Print) 978-3-95808-022-5 ISBN (PDF) 978-3-943414-87-5 Oktober 2015 The Limits of Change umfasst Beiträge aus Archäologie, Philosophie und Ethnologie, die sich auf unterschiedliche Weise mit der Thematik der Kontinuität auseinandersetzen und den Sachverhalt kritisch beleuchten. So wird zum einen der Blick in die Vergangenheit gerichtet und auf Basis archäologischer Überlieferungen das Thema untersucht. Zum anderen liefert die Diskussion zeitgenössischer und globaler Sachverhalte wichtige Hinweise im Hinblick auf Kontinuität und Tradition. So wird beispielsweise diskutiert, welche Arten von Kontinuitäten sich in heutigen Gesellschaften finden und wodurch sich diese auszeichnen bzw. sichtbar werden. Ferner wird die Frage gestellt, ob Tradition als kulturelles Marketing im Hinblick auf Tourismus genutzt werden kann. Mit Beiträgen von Torsten Bendschus, Arthur Depner, Stefan Eisenhofer, Martin Hensler, Elwira Janus, Thomas Knopf, Beate Löffler, Bonka Nedeltscheva, Ton Otto, Laura Picht, Elnaz Rashidian und Geraldine Schmitz. 16 ◆ Animal Studies ◆ 17 Beflügelnde Perspektivwechsel Unsere Sinne sind nicht für eine unbeteiligte Kognition gemacht, sondern für Teilhabe. (Isabelle Stengers) Zugehörigkeit zur Welt verbindet alle Lebewesen, und über Beziehungen und Sinnzusammenhänge teilen sie sich einander mit. Wie aber lässt sich eine weiter gefasste Kommunikation verstehen, die über die rein sprachlichen und spezieseigenen Muster hinausgeht? Unter welchen Bedingungen kann man über die Verbalisierung hinausgehen? Und wodurch sind die Möglichkeiten zur Kommunikation überhaupt gegeben? Philosophische und verhaltenspsychologische Erkenntnisse aus den Animal Studies werden im mehrheitlich praktizierten Umgang mit nicht-menschlichen Tieren immer noch großteils verdrängt und negiert. Aber die Konsequenzen dieser Erkenntnisse fordern traditionelle Taxonomien und Hierarchien heraus und führen sie als ideologische Konstrukte vor. Und das Zugeständnis, mit anderen Lebewesen verbunden zu sein, eröffnet gleichzeitig eine Vielzahl an Erfahrungen, die über einen streng speziezistischen Subjektbegriff weit hinausgehen. Entsprechend der Forderung, das Denken zu entkolonialisieren, werden animistische und phänomenologische Anschauungen für die philosophische Diskussion verfügbar. Die Vorstellung eines ‚Gestaltwandels‘, in dem die Mensch-Tier-Grenze mit Leichtigkeit überschritten wird, bringt einen beflügelnden Perspektivenwechsel mit sich: Erfahrungen eines anderen Lebewesens werden erlebbar. Verbundenheit untersucht philosophische, kulturanthropologische und wissenschaftskritische Argumente der Animal Studies und bringt Erkenntnisse und Ereignisse zusammen, die Sinnstrukturen und wechselseitiges Bezogensein heterogener Subjekte aufeinander als wesentlich erkennen. Die Frage nach den Voraussetzungen, die Kommunikation ermöglichen, führt in unterschiedliche Perspektivierungen. Zentral sind dabei verschiedene Seelenkonzepte und die daraus folgende Anerkennung als Akteure. Susanne Magdalena Karr Verbundenheit. Zum wechselseitigen Bezogensein von Menschen und Tieren ca. 280 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 26 ISBN (Print) 978-3-95808-031-7 ISBN (PDF) 978-3-95808-094-2 November 2015 Susanne Magdalena Karr studierte Philosophie und Germanistik an der Universität Wien und promovierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien im Fach Kunst- und Kulturwissenschaften. Sie befasst sich mit der Philosophie der Mensch-Tier-Beziehungen und mit den künstlichen Grenzen von NaturKultur, Mensch-Tier und Leib-Seele. Sie ist auch als Kulturredakteurin tätig. Wissen und dessen Austausch auf neuen und unkonventionellen Wegen faszinieren sie und gehören zu ihren wichtigsten Themen. 18 ◆ Theater, Film, Medien ◆ 19 Wie anfangen Die Sonne war noch nicht aufgegangen. Meer und Himmel ließen sich nicht unterscheiden, nur daß das Meer leicht gefältelt war wie ein zerknittertes Tuch. Allmählich, während der Himmel weiß wurde, erstreckte sich eine dunkle Linie am Horizont, die das Meer vom Himmel trennte, und das graue Tuch wurde von dicken Streifen durchzogen, die sich, einer nach dem anderen, unter der Oberfläche bewegten, einander folgend, einander jagend, immerzu. (Virginia Woolf, Die Wellen) ‚Anfang‘ und ‚Ende‘ sind in den letzten Jahren sowohl in den Wissenschaften als auch den Künsten zunehmend prekäre Kategorien geworden: Einerseits werden Handlungen ausgehend von Konzepten der Kontinuität und Wiederholung gedacht, die auf keinen ursprünglichen Grund zurückzuführen sind. Andererseits stehen wir immer wieder den Anforderungen, Problemen und den Herausforderungen des Anfangens gegenüber: Wie beginnen? Wie einen Anfang produzieren? Adam Czirak / Gerko Egert (Hrsg.) Dramaturgien des Anfangens ca. 330 S. ◆ Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 26 ISBN (Print) 978-3-95808-028-7 ISBN (PDF) 978-3-95808-088-1 Dezember 2015 Künstler_innen, Wissenschaftler_innen und Aktionist_innen suchen in ihren Projekten vielfach nach Möglichkeiten, dem Handeln neue Wendungen zu geben, ‚etwas‘ zu beginnen, ohne sich zugleich den Produktionszwängen eines ‚Regimes des Anfangens‘ zu unterwerfen. Welche Fragen und Probleme ergeben sich somit, wenn die Dramaturgien des Anfangens nicht gegen, sondern ausgehend von Konzepten der Differenz und Wiederholung gedacht und konzeptualisiert werden? Wie lässt sich der Begriff des Anfangs produktiv wenden und als Beschreibungskategorie für soziales, künstlerisches und wissenschaftliches Handeln diskutieren? Dramaturgien des Anfangens nimmt sich jener Fragen an und beleuchtet Figurationen des Anfangs aus der Perspektive der Philosophie, Kunstgeschichte, Theater-, Film-, Medien- und Kulturwissenschaft. Mit Beiträgen von Julia Bee, Christoph Brunner, Leena Crasemann, Adam Czirak, Gerko Egert, Jörn Etzold, Karin Harrasser, Krassimira Kruschkova, Sibylle Peters, Gerald Raunig, Matthias Warstat und Heike Winkel. 20 ◆ Theater, Film, Medien ◆ 21 Über die vermeintliche Zauberformel der amerikanischen Gegenwartsoper American opera composers have been playing it safe these days, glomming on to one classic book or play after another, preferably one that Hollywood turned into an equally classic movie. (Alex Ross) Eine spezifische Adaptionsformel in drei Schritten gehört seit gut anderthalb Jahrzehnten zu den lebendigsten Trends der amerikanischen Gegenwartsoper, angefangen von den großen Häusern in New York, Chicago, Houston oder San Francisco bis in die Provinztheaterund Collegeszene. Die Formel ist einfach: Ein klassisches amerikanisches Theaterstück oder Buch, das zwischendurch eine bekannte Filmfassung erfahren hat, wird nun als Oper neu gedeutet. Eine idealtypisches Beispiel für diesen Trend ist André Previns A Streetcar Named Desire. 1998 als Auftragswerk der dortigen Oper in San Francisco uraufgeführt, ist Grundlage des Librettos das gleichnamige Theaterstück (1947) von Tennessee Williams. Williams Stück konnte sich bis heute im Repertoire behaupten. Previns Opernfassung wiederum erlebte seit der Premiere mehr als drei Dutzend Inszenierungen weltweit. Die ultimative Erfolgsformel für eine zeitgenössische amerikanische Oper, so scheint es. Frédéric Döhls Buch führt nicht nur in diesen Trend ein, hinterfragt dabei besagte Einschätzung und kontextualisiert diese Entwicklung vor dem Hintergrund der ein Jahrhundert alten Suche nach der sogenannten „Great American Opera“. Anhand ausgewählter Beispiele geht es vor allem darum, in Analysen einzelner Passagen und Szenen nach der künstlerischen Spezifik dieses neuen Genres zu fragen. Eine Eigenart, die sich daraus ergibt, dass die Opernbesucher_innen nicht nur die kanonischen Vorlagenstoffe regelmäßig kennen, sondern die Verfasser der Opern davon ausgehen müssen, dass über die berühmten Verfilmungen auch eine bestimmte audiovisuelle Adaptionslösung bereits präsent ist. Wie aber damit umgehen? Frédéric Döhl Die Rückkehr der Great American Opera. Opernadaptionen aus Literatur, Theater und Film, 1998–2015 ca. 140 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 17 ISBN (Print) 978-3-95808-025-6 ISBN (PDF) 978-3-95808-085-0 Dezember 2015 Frédéric Döhl ist Musikwissenschaftler und Jurist. Derzeit ist er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Musik und Musikwissenschaft der TU Dortmund tätig. 2008 promovierte er an der FU Berlin mit ...that old barbershop sound. Die Entstehung einer Tradition amerikanischer A-Cappella Musik. 2015 folgte hier seine Habilitation mit Mashup. Fremdreferenzielles Komponieren und Urheberrecht. 22 ◆ Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ 23 Die ‚Jeckes‘ und das hebräische Theater Hermann Badt […] beendete seine Rede mit der Erklärung, „daß das palästinensische Theater […] nicht auf die Kritik und passive Mitarbeit eines Publikums verzichten solle, das jahrzehntelange Theatererziehung von der europäischen Bühne her besitze.“ (Manfred Geis) Infolge des im April 1933 in Deutschland erlassenen „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“, wurden ca. 8.000 Schauspieler, Musiker, Sänger, Regisseure, Bühnenarbeiter und Direktoren von Theatern, Opernhäusern und Konzertsälen mit einem Mal arbeitslos. Viele von ihnen suchten sich neue Arbeitsplätze und Erwerbsquellen, zunächst in Europa und später an jedem Ort auf der Erde, der bereit war, sie aufzunehmen. Vor besonderen Schwierigkeiten standen jene Theaterschaffenden, die der Sprache beraubt waren, ihrem Ausdrucksmittel auf der Bühne. Noch schwerer hatten es die Theaterschaffenden unter den ‚Jeckes‘, den jüdischen Einwanderern aus dem deutschen Sprach- und Kulturraum, die in den 1930er Jahren nach Palästina kamen. Die dortige jüdische Gemeinschaft war von osteuropäischen Juden geprägt und das hebräische Theater war fest in der Tradition des russischen Theaters verankert – beides erschien den Neueinwanderern fremd. Da ihnen die Türen der existierenden hebräischen Theater verschlossen waren, blieb den Jeckes nichts anderes übrig, als eigene Theater zu gründen, die jedoch – aus Mangel an Publikum – nie lange überlebten. Zwischen allen Bühnen untersucht zum ersten Mal den Werdegang von ca. 60 deutschsprachigen jüdischen Theaterschaffenden, die nach Palästina kamen. Anhand von Archivmaterialien, Artikeln aus der zeitgenössischen Presse und autobiografischen Aufzeichnungen werden die Dimensionen der kulturellen Auseinandersetzung zwischen ost- und westeuropäischen Traditionen deutlich. Sie finden in den Bemühungen der Jeckes, auch in der neuen Heimat die Traditionen und künstlerischen Werte des modernen deutschen Theaters zu bewahren, ihren Ausdruck. Thomas Lewy Zwischen allen Bühnen. Die Jeckes und das hebräische Theater 1933–1948 Aus dem Hebräischen von Sebastian Schirrmeister Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ Bd. 12 Hrsg. v. Joachim Schlör ca. 400 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 26 ISBN (Print) 978-3-95808-019-5 ISBN (PDF) 978-3-943414-90-5 Dezember 2015 Thomas Lewy, 1935 in Berlin geboren, lehrte als Professor an der Universität Tel Aviv und war dort Direktor des Instituts für Theaterwissenschaften. Zudem arbeitete er als Regisseur und Dramaturg und übersetzte und inszenierte zahlreiche deutschsprachige Dramen am hebräischen Theater. Er leitete das Theater Beit Lessin in Tel Aviv und das Theaterfestival in Akko. Seit seiner Emeritierung forscht er intensiv zur Geschichte deutschsprachiger Einwanderer im hebräischen Theater in Israel und dem britischen Mandatsgebiet Palästina. 24 ◆ Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ 25 Die ‚Jeckes‘ neu verhandelt – Plädoyer für ein vielfarbiges Mosaik Es gibt keinen idealen Prototyp des Mitteleuropäers, es gibt eine Unmenge von Varianten, jeder ist ein Individuum mit seinen Neigungen, Abneigungen, Qualitäten und Schwächen. (Shlomo Erel) Lange Zeit waren im kollektiven Gedächtnis sowie in der Geschichtsschreibung über die ‚Jeckes‘ zwei Narrative dominierend: Während das eine artikuliert, dass die Migrantinnen und Migranten aus Deutschland und Zentraleuropa in Palästina/Israel sich nur begrenzt in die bereits bestehende jüdische Gesellschaft Palästinas der Mandatszeit integriert hätten, betont das andere den positiven ‚Beitrag‘ derselben Einwanderer zur Modernisierung des Landes. Beide Narrative sind nicht konkurrierend, sondern ergänzen sich, beiden liegt zumeist dasselbe normative Diktum zugrunde – der Aufbau von Stadt, Land und Staat als Maßstab, an dem eine Migrantengruppe zu messen sei. Doch so zählebig beide Narrative sind, wird die Geschichte der Jeckes doch zunehmend mittels innovativer historiographischer und kulturgeschichtlicher Ansätze und Methoden geschrieben, wie sie für die moderne Geschichtsschreibung längst üblich sind. Diese neueren Trends bündelt und intensiviert Deutsche und zentraleuropäische Juden in Palästina und Israel. Das Buch blickt auf kulturelle Transfers von Deutschland und Zentraleuropa nach Palästina und entsprechende ‚Mischungen‘, die deutsche und zentraleuropäische Juden ‚erfanden‘. Das Buch fragt nach Lebenswelten und Identitätsentwürfen, untersucht ‚jeckische Einrichtungen‘ der Stadt, Biographien von Individuen und Generationen, Alltag, ‚Kulturkämpfe‘, Milieus und Habitus, nicht zuletzt Gedächtnisse und Tradierungen. Anja Siegemund (Hrsg.) Deutsche und zentraleuropäische Juden in Palästina und Israel. Kulturtransfers, Lebenswelten, Identitäten – Beispiele aus Haifa Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ Bd. 11 Hrsg. v. Joachim Schlör ca. 540 S. ◆ Hardcover ◆ 165 x 225 mm ◆ € 39 ISBN (Print) 978-3-95808-027-0 ISBN (PDF) 978-3-95808-087-4 September 2015 Dass diese vielfältigen Facetten und Blickwinkel ein polyphones – auch disparates – Mosaik bilden, ist gewollt. Gleichermaßen will der Band die Stereotypen, die im Zusammenhang mit den Jeckes beharrlich reproduziert werden, aufbrechen, überprüfen und die Komplexität und Pluralität der Befunde herausstellen. Haifa dient in diesem Zusammenhang als Prisma und Beispiel. Unter den drei großen Städten Palästinas am meisten ‚jeckisch‘ geprägt, spiegelt Haifa die Migrationserfahrungen der deutschen und zentraleuropäischen Juden wider, also jener, die dieses Judentum in vieler Hinsicht repräsentierten. Die Stadt ist daher für eine Perspektive ‚von unten‘ besonders geeignet. Mit Beiträgen von Linde Apel, Ofer Ashkenasi, Yossi Ben-Artzi, Anne Betten, Friedrich von Borries, Patrick Farges, Jens Uwe Fischer, Ita Heinze-Greenberg, Fabian Hennig, Katharina Hoba, Caroline Jessen, Christian Kraft, Thomas Lewy, Andrea Livnat, Malgorzata A. Maksymiak, Ruthi Ofek, Viola Rautenberg, Christiane Reves, Sebastian Schirrmeister, Joachim Schlör, Grit Schorch, Rakefet SelaSheffy, Anja Siegemund, Ines Sonder, Gernot Wolfram, Dorit Yosef. 26 ◆ Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ 27 Jüdische Selbstverständnisse jenseits eindeutiger Zugehörigkeiten Ich höre, Jude ist, wer eine jüdische Mutter hat. Die so glauben, mögen dabei bleiben, doch ich kann mich daran nicht beteiligen. Ein Mensch ist, wer Menschen als Eltern hat, nicht mehr und nicht weniger. (Jurek Becker) Viele Jüdinnen und Juden lieben nichtjüdische Partner_innen, leben und haben Kinder mit ihnen. Die Vorstellung von ‚Juden‘ und ‚Nichtjuden‘ als klar unterscheidbaren Gruppen ist überholt. ‚Gemischte‘ Familien und Partnerschaften sind stattdessen Teil der zeitgenössischen Lebensrealität im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus. Der nicht unumstrittene Begriff des Hybriden, ursprünglich aus Botanik und Biologie entlehnt und im 19. Jahrhundert in die Rassenlehre übernommen, wo er negativ besetzt wurde, findet seit einigen Jahren in diversen Bereichen der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften wieder Verwendung. Dort richtet sich das Interesse auf Begegnungen, Vermischungen, Übergänge, Übersetzungen und Neuschöpfungen. Daraus entstehen Fragen nach Inklusion und Exklusion, welche Formen ‚Vermischungen‘ oder ‚Hybridisierungen‘ in konkreten Kontexten annehmen und in welchen kulturellen Praktiken und Identitätskonstruktionen sich diese äußern. Solche Fragen stellen sich auch für zeitgenössische jüdische Lebensentwürfe: Versteht man Identitäten als reflexive Prozesse des Selbstverstehens, des Entwickelns von sich immer in Veränderung befindlichen Selbstbildern und als eine Beziehung, zeigt sich, wie bedeutsam der Kontakt mit anderen und das Erfahren von Fremdwahrnehmung durch andere ist. Widersprüchliche Definitionen von Jüdischsein führen hier zu Herausforderungen für gemischte Familien. Die Komplexität resultiert u. a. aus den verschiedenen Ebenen zeitgenössischer jüdischer Identität, wie der kulturellen, der religiösen und nach der Shoah der historischen Ebene der Familien- und Verfolgungsgeschichte. Lea Wohl von Haselberg (Hrsg.) Hybride jüdische Identitäten. Gemischte Familien und patrilineare Juden Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ Bd. 3 Hrsg. v. Joachim Schlör ca. 250 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 24 ISBN (Print) 978-3-943414-52-3 ISBN (PDF) 978-3-943414-76-9 September 2015 Der Band Hybride Identitäten des Jüdischen versammelt die Vorträge der gleichnamigen internationalen Tagung, die im November 2012 am Erziehungswissenschaftlichen Institut der Universität Zürich stattgefunden hat. Die Autor_innen bringen nicht nur Perspektiven unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen, wie der Psychologie, der Soziologie, der Kultur- und Literaturwissenschaft sowie der Psychoanalyse zusammen, sondern untersuchen auch unterschiedliche nationale Zusammenhänge und Spezifika. Der Sammelband bündelt damit erstmalig Forschungen zu gemischt jüdisch-nichtjüdischen Familien und deren Selbstverständnissen und Erfahrungen. Mit Beiträgen von Elisabeth Beck-Gernsheim, Pearl Beck, Michał Bilewicz, Christina von Braun, Micha Brumlik, Lars Dencik, Madeleine Dreyfus, Joela Jacobs, Catherine Gransard, Birgitta Scherhans, Adrian Wójcik, Christa Wohl, Ruth Zeifert und einer Einleitung von Lea Wohl von Haselberg. 28 ◆ Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ 29 Auf dem Weg zu den Produktionsstätten zionistischer Kultur Können wir auch nicht alle Zerstreuten Israels im Lande der Väter sammeln, aber die zerstreuten Bücher Israels, [...] dazu sind wir imstande. (Heinrich Loewe) Frank Schlöffel Heinrich Loewe (1869–1951). Zionistische Netzwerke und Räume Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ Bd. 13 Hrsg. v. Joachim Schlör ca. 500 S. ◆ Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 29 ISBN (Print) 978-3-95808-026-3 ISBN (PDF) 978-3-95808-086-7 Dezember 2015 Die zionistische Geschichte Berlins ist zweifellos mit den Biographien einer Vielzahl von Aktivistinnen und Aktivisten verknüpft, die sich vom ausgehenden 19. Jahrhundert an selbstorganisierten. Heinrich Loewe, den Barbara Schäfer zum „Paradebeispiel einer ganzen Epoche“ erklärte, spielte im Zuge der zionistischen ‚Aneignung‘ der Großstadt zweifelsohne eine entscheidende Rolle. Auf seinem Grabstein auf dem Alten Friedhof in Tel Aviv ist zurecht eingraviert: „Einer unter den Gründern der zionistischen Bewegung“. Loewe – geboren in Wanzleben, Berliner seit 1933 – war um die Jahrhundertwende an zahlreichen zionistischen Vereinsgründungen beteiligt und viele Jahre als Journalist und Chefredakteur tätig. Früh unternahm er mehrmonatige Reisen nach Palästina, war Delegierter (nicht nur) auf dem 1. Zionistenkongress, später sogar Referent für „Palästina-Kulturfragen“ im 1907 in Berlin eröffneten Zentralbüro der Zionistischen Weltorganisation. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 endete Loewes langjährige Tätigkeit als Bibliothekar der Berliner Universitätsbibliothek und er emigrierte mit seiner Familie nach Tel Aviv. Zu diesem Zeitpunkt blickte er auf einen 30 Jahre andauernden Einsatz für den Aufbau einer jüdischen Nationalbibliothek in Jerusalem zurück. Er wäre beinahe ihr erster Direktor geworden. Basierend auf umfangreichem Material aus israelischen und deutschen Archiven sowie einem großen Korpus weiterer zeitgenössischer Quellen untersucht Frank Schlöffels Buch am Beispiel der Biographie Heinrich Loewes soziale und kulturelle Verflechtungsprozesse. Häufig von konkreten raum-zeitlichen Settings ausgehend – einem Ort etwa wie der Bibliothek oder der Redaktion –, richtet er einerseits den Blick auf das in diesen Kontexten entstehende Wissen, anderseits auf die sich knüpfenden Beziehungen zwischen Orten und zwischen Menschen, Gegenständen und Ideen. Frank Schlöffel ist Publizist und Kulturwissenschaftler. Er studierte Jüdische Studien, Soziologie und Religionswissenschaft an der Universität Potsdam. In Potsdam wurde er 2015 mit der Arbeit „Heinrich Eljaqim Loewe (1869–1951)“, die von der Studienstiftung des Deutschen Volkes gefördert wurde, promoviert. Er forscht vor allem zur Geschichte und Kultur des Zionismus und ist Mitherausgeber der Zeitschrift Nebulosa. Figuren des Sozialen. 30 ◆ Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ 31 Jüdische Filmfiguren zwischen Spiegelfunktion und Folklore „Ist das aus dem Talmud?“ „Kann gut sein, ich hab’s aus einem Film.“ (Dialog aus dem Fernsehfilm Liebe unter Verdacht) In der Bundesrepublik gibt es eine auffällige Diskrepanz zwischen der hier lebenden jüdischen Minorität und der großen symbolischen Bedeutung, die ‚den Juden‘ zukommt. Während diese symbolische Bedeutung durchaus ein Faktor im öffentlichen Bewusstsein ist, wird eine Begegnung mit Jüdinnen und Juden im Alltag kaum erlebt. Das liegt an der geringen Größe der jüdischen Bevölkerung, aber auch daran, dass Jüdinnen und Juden nicht erkennbar sind. Und nach dem Holocaust? vertritt die These, dass diese Begegnung medial vermittelt stattfindet – auf besondere Weise in Spielfilmen, weil hier jüdische Figuren für das nichtjüdische Publikum als solche sichtbar gemacht werden. Gleichzeitig ist die Figurengestaltung symptomatisch für ihre jeweilige Entstehungszeit. Davon ausgehend werden die Darstellungen jüdischer Spielfilmfiguren in über hundert bundesrepublikanischen Spielfilmen, Fernsehfilmen, Fernsehspielen, Reihen- und Serienepisoden untersucht, die zwischen 1948 und 2014 entstanden sind. Im Gegensatz zur bisherigen Forschung, die vor allem auf Holocaustfilme fokussierte und danach fragte, was und wie zu welchem Zeitpunkt erinnert wurde, werden hier Filme untersucht, deren Handlung nach 1945 situiert ist. Im Fokus stehen Figuren- und Konfliktkonstellationen, wiederholt auftauchende thematische Verbindungen sowie Rollenmuster, aber auch die Frage, wie die Figuren als jüdisch kodiert und damit als solche erkennbar gemacht werden. Das Buch bietet darüber hinaus eine umfangreiche Typologie jüdischer Spielfilmfiguren – vom Überlebenden bis zum jüdischen Lover. Der Anhang des Buches bereitet das umfangreiche Filmkorpus, das der Studie zugrunde liegt, mit kurzen Synopsen zu einem Nachschlagewerk jüdischer Filmfiguren im westdeutschen Kino- und Fernsehfilm auf. Lea Wohl von Haselberg Und nach dem Holocaust? Jüdische Spielfilmfiguren im (west-)deutschen Film und Fernsehen nach 1945 Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ Bd. 7 Hrsg. v. Joachim Schlör ca. 420 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 28 ISBN (Print) 978-3-943414-60-8 ISBN (PDF) 978-3-943414-81-3 November 2015 Lea Wohl von Haselberg hat Theater-, Filmund Medienwissenschaften in Frankfurt am Main studiert und an der Universität Hamburg im Bereich Medienwissenschaften mit Und nach dem Holocaust promoviert. Sie forscht und schreibt zu zeitgenössischen jüdischen Themen in Deutschland, zu Erinnerungskultur und Film. Sie lebt in Berlin und Bonn. 32 ◆ Zeitschriften ISSN 2363-5592 ◆ 33 „Die Musik ist ausdrucksvoll, dem Vorgang auf der Bühne ähnlich.“ (Wassily Kandinsky) Expressionismus widmet sich der Erforschung einer der einflussreichsten Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts, die trotz ihrer kurzen Dauer eine Vielzahl von Beteiligten aufweist und sich in den unterschiedlichsten Kunstrichtungen abspielt. Mit der Zeitschrift liegt erstmals ein Forum vor, das die Erkenntnisse der verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen zusammenführen und den gegenseitigen Austausch befördern soll. Auf diese Weise gilt es, das Bild des historischen Expressionismus zu vervollständigen wie auch seine Nachwirkungen bis in die Gegenwart zu verfolgen. Das zweite Heft der Zeitschrift Expressionismus wendet sich der performativen Seite expressionistischer Kunst zu. Expressionistische Arbeiten sind programmatisch stark auf die Veränderung der Gesellschaft ausgerichtet – ein Ziel, das expressionistische Kunst nicht nur ständig kommuniziert, sondern auch aktiv umsetzen will. Entsprechend hoch ist die Zahl an Versuchen, spezifisch performative Formen von Kunst zu entwickeln. Die Dimensionen dieses Bereichs sind vielfältig. Verschiedentlich werden in den 1910er Jahren Forderungen laut, die Wirkung von Gedichtlesungen zu intensivieren. Expressionistische Bühnen wie die Tribüne und die Sturm-Bühne tragen mit dazu bei, dass die konkrete Theatererfahrung gegenüber dem reinen Dramentext stärker ins Zentrum rückt und Musik und Bildende Kunst integriert werden. Außerdem bringen Fotografie und Film eine neue Ebene des Performativen hervor. Diese Breite des Feldes zeigt das Heft auf, indem es eine internationale Perspektive einnimmt sowie auf die performative Verflechtung verschiedener Kunstrichtungen aufmerksam macht. Es versammelt Aufsätze zum deutschen wie zum spanischen Avantgardetheater, zur Beziehung von Tanz und Lyrik sowie zur performatorischen Ausrichtung der Bildenden Kunst in Polen. Außerdem wirft das Heft einen Blick über das expressionistische Jahrzehnt hinaus und verfolgt sowohl die Einflüsse des Expressionismus auf den amerikanischen Film der 1920er und 1930er Jahre als auch aktuelle Versuche, expressionistische Texte performativ wieder zum Leben zu erwecken. Kristin Eichhorn / Johannes S. Lorenzen (Hrsg.) Der performative Expressionismus Expressionismus ◆ Heft 02/2015 ca. 120 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 14 ISBN (Print) 978-3-95808-005-8 ISBN (PDF) 978-3-95808-092-8 November 2015 Mit Beiträgen von Michael Bahn, Jean Marie Carey, Lidia Głuchowska, Herle-Christin Jessen, Larissa Kikol, Rebecca Schönsee und Florian Zappe. Expressionismus erscheint zweimal jährlich. Jedes Heft widmet sich einem Schwerpunktthema, dem sich wissenschaftliche Beiträge aus unterschiedlichen Forschungsperspektiven annähern. Für Privatkunden und Bibliotheken ist Expressionismus als Printausgabe abonnierbar (€ 24), für Erstgenannte zudem als E-Journal. Buchhandlungen können die Zeitschrift mit erhöhtem Rabattsatz als Fortsetzung bestellen. 34 ◆ Zeitschriften ISSN 2193-8504 ◆ 35 „The most alive is the wildest.“ (Henry David Thoreau) Die interdisziplinäre Fachzeitschrift Tierstudien widmet sich im Kontext der neu entstandenen Animal Studies dem Verhältnis von Mensch und Tier, indem sie vor allem, aber nicht nur aus kulturund geisteswissenschaftlicher Perspektive kulturell und historisch bedingte Vorstellungen, Bilder und Repräsentationen von Tieren, aber auch aktuelle Praktiken und Theorien der Tier-Mensch-Beziehung untersucht. Diese Ausgabe von Tierstudien widmet sich der Denkfigur des Wilden. Wildheit gehört zu den grundlegenden kulturellen Zuweisungen von Animalität, wobei nicht nur Raubtiere, sondern auch Barbaren, Kinder und Naturausschnitte als wild gelten können. Dabei wird das Wilde meist assoziiert mit dem Ungezügelten, mit Fremdheit und Sprachlosigkeit. Die Zuschreibung von Wildheit kann genauso der Aus- und Abgrenzung des Anderen und des Unzivilisierten dienen wie als positive, vitale Qualität mit subversiver Kraft gemeint sein. Für die einen ist der Teil der Natur wild, der nicht von Menschen kontrolliert werden kann, für die anderen der, der unterworfen und gezähmt werden muss. Als unkorrumpierte Natur kann Wildnis mit den dort heimischen Tieren Erholung bieten – oder aber Gefahren bergen. Es existieren Skalen, um die spezifische Wildheit von Labormäusen zu testen, und es gibt eine eigene Kategorie von Tieren, die landläufig einfach als „Wild“ bezeichnet und damit als jagdbar markiert wird. Dennoch bleiben alle Definitionen von ‚wild‘ und ‚Wildheit‘ stets vorläufig. Dieser wandelbare Topos wird in Tierstudien nun aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven verhandelt und neu gedacht. Jessica Ullrich (Hrsg.) Wild Tierstudien ◆ Heft 08/2015 ca. 170 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 12 ISBN (Print) 978-3-95808-001-0 ISBN (PDF) 978-3-95808-089-8 Oktober 2015 Mit Beiträgen von Leonie Bossert, Clemens Butzert, Belinda Kleinhans, Bernd Kleinhans, Alexander Kling, Elisabeth Luggauer, Dominik Mahr, Loredana Nemes, Dominik Ohrem, Marcello Pocai, Sebastian Schönbeck, Volker Sommer, Mariel Jana Supka und Nadir Weber. Tierstudien erscheint zweimal jährlich. Jedes Heft hat ein Thema, das in mehreren wissenschaftlichen Beiträgen und einem künstlerischen Beitrag aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird. Für Privatkunden und Bibliotheken ist Tierstudien als Printausgabe abonnierbar (€ 20), für Erstgenannte zudem als E-Journal. Buchhandlungen können die Zeitschrift mit erhöhtem Rabattsatz als Fortsetzung bestellen. 36 ◆ Zeitschriften ISSN 2193-8490 ◆ 37 „Hoffentlich hat das niemand gehört! Der Bauch knurrte laut und deutlich – und das, obwohl das Frühstück gerade mal zwei Stunden her ist. Peinlich!“ (gofeminin.de) Die Zeitschrift Nebulosa richtet den Blick auf soziale Akteur_innen, ihre Praxen und Funktionen. Fragen nach Handlungsfähigkeiten und repräsentativen Verhältnissen, die Kategorien wie ‚Figur‘ überhaupt erst heraufbeschwören, sie in Verbindung zu anderen setzen und sie so sozial werden lassen, soll anhand von für das gesellschaftliche Imaginäre wirksamen und konstitutiven Figuren nachgegangen werden. Ohne den Anspruch, eine Vollständigkeit sozialer Figuren oder eine einheitliche Typologie zur Diskussion zu stellen, werden sich die Hefte von Nebulosa je einer sozialen Figur und ihren Erscheinungsformen widmen. Die vorliegende Ausgabe von Nebulosa setzt sich mit dem Thema Hunger auseinander. Hunger lässt sich als biologisches und als soziales Phänomen begreifen, das für den einzelnen Menschen als Aspekt seines Körpers eine lebenswichtige Rolle spielt, allerdings aufgrund der sozialen und historischen Verhältnisse, in denen er/sie lebt, ganz unterschiedliche Formen annehmen kann. Hunger ist ein Begleiter des Menschen durch die Geschichte in zahlreichen historischen und künstlerischen Darstellungen, eine Folge von Katastrophen, eine Waffe im Krieg und in der Gegenwart zu einem chronischen und konstitutiven Bestandteil der kapitalistischen Weltverhältnisse geworden. In den Beiträgen der aktuellen Ausgabe von Nebulosa wird nach gegenwärtigen sozialen Formen des Hungers gefragt und nach dem Motiv des Hungers in der Praxis von NGOs. Es wird das Erleben von Hunger in der Anorexie betrachtet und das Verhältnis von Hunger, Not und Armut in der Habsburger Monarchie analyiert. Ferner fokussieren die Beiträge u.a. die ikonische Repräsentation des Hungers auf dem Live-Aid-Festival 1985, Hunger als literarische Figur bei Goethe und Diktonius sowie die filmische Inszenierung von Hunger in The Walking Dead. Eva Holling / Matthias Naumann / Frank Schlöffel (Hrsg.) Hunger Nebulosa. Figuren des Sozialen ◆ Heft 08/2015 ca. 170 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 14 ISBN (Print) 978-3-95808-003-4 ISBN (PDF) 978-3-95808-090-4 Oktober 2015 Mit Beiträgen von Gregor Balke, Frederike Felcht, Felix Lenz, Isabella Marcinski, Benjamin Möckel, Gottfried Schweiger, ManuelaClaire Warscher, Michaela Zöhrer u.a. Mit einem künstlerischen Beitrag von Rolf Bier. Nebulosa erscheint zweimal jährlich. Jedes Heft besteht aus einem Thementeil und einem Forum, in dem die im vorangegangenen Heft veröffentlichten Beiträge kommentiert und diskutiert werden. Für Privatkunden und Bibliotheken ist Nebulosa als Printausgabe abonnierbar (€ 22), für Erstgenannte zudem als E-Journal. Buchhandlungen können die Zeitschrift mit erhöhtem Rabattsatz als Fortsetzung bestellen. 38 ◆ Zeitschriften ISSN 2199-3939 ◆ 39 “There are people in the world so hungry, that God cannot appear to them except in the form of bread.” (Mahatma Gandhi) The biannual and peer-reviewed journal Global Humanities – Studies in Histories, Cultures, and Societies was initiated to discuss topics of a global and transnational range from an interdisciplinary perspective. It should provide a forum for likewise young and experienced scholars to present their recent research. The aim of the journal is to discuss historical, cultural, social, and economic topics from a wider and more global perspective and thus to underline the deeper meanings and reasons for global processes, which have become increasingly dominating in our world. Nowadays religions are especially important for those who are living in countries of the formerly so-called ‘Third World.’ Consequently, there seems to be a close connection between religion and poverty, especially in the 21st century, when the hope for a better afterlife has become a driving force for the poor population of the world. However, what could be interpreted as a proof of the Marxist doctrine of religion as opium of the people, for sure deserves a more multiperspectival approach, which would not just cover the recent years of human history, but past centuries as well as the different religions around the globe. Therefore the second issue of Global Humanities will trace the interrelationship between religion and poverty not only from a historical, but also from a religious perspective. The depiction of this interrelationship in literature and art will be addressed as well. Next to other topics, the issue will deal with Daoist popular practices of money burning, social interpretations of the Jewish bible, and the interrelationship between religious adherence and economic status in Muslim countries. Frank Jacob (ed.) Religion and Poverty Global Humanities – Studies in Histories, Cultures and Societies ◆ Issue No. 02/2015 ca. 250 pages ◆ Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 25 ISBN (Print) 978-3-95808-004-1 ISBN (PDF) 978-3-943414-91-1 July 2015 With contributions by Benjamin Beit-Hallahmi, Waleed Chellan, Logan Cochrane, Divya Kannan, Alvin Lim, Atara Moscovich, Sabine Müller, and Jeremiah Unterman. Global Humanities appears biannually. Every issue comprises a theme section and a review section. Private customers and libraries can subscribe to Global Humanities in print (€ 40), the former may also subscribe to the online issue. It is also available to book retailers as a standing order at an increased discount. 40 ◆ Backlist Wissenschaft Aggermann, Lorenz / Ralph Fischer / Eva Holling / Philipp Schulte / Gerald Siegmund (Hrsg.) „Lernen, mit den Gespenstern zu leben“. Das Gespenstische als Figur, Metapher und Wahrnehmungsdispositiv 378 S. ◆ Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 28 ◆ ISBN 978-3-943414-47-9 ◆ April 2015 Albrecht, Melanie / Michael Wehren (Hrsg.) Verortungen / Entortungen. Urbane Klangräume 182 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 16 ◆ ISBN 978-3-943414-08-0 ◆ Mai 2015 Barnert, Anne (Hrsg.) Filme für die Zukunft. Die Staatliche Filmdokumentation am Filmarchiv der DDR ca. 260 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 22 ◆ ISBN 978-3-95808-012-6 ◆ Mai 2015 Bernhardt, Fabian Zur Vergebung. Eine Reflexion im Ausgang von Paul Ricœur 122 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 18 ◆ ISBN 978-3-943414-53-0 ◆ Mai 2014 Bischoff, Doerte / Miriam N. Reinhard / Claudia Röser / Sebastian Schirrmeister (Hrsg.) Exil Lektüren. Studien zu Literatur und Theorie 112 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 12 ◆ ISBN 978-3-943414-54-7 ◆ Februar 2014 Braun, Christina von / Dorothea Dornhof (Hrsg.) Spekulantenwahn. Zwischen ökonomischer Rationalität und medialer Imagination 164 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 18 ◆ ISBN 978-3-95808-016-4 ◆ März 2015 Boihmane, Sandra Malina – Versteck der Sprache. Die Chiffre ‚Malina‘ in Ingeborg Bachmanns Werk und in Zeugnissen von ZeitzeugInnen 326 S. ◆ Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 28 ◆ ISBN 978-3-943414-66-0 ◆ November 2014 Dafinger, Johannes Wissenschaft im außenpolitischen Kalkül des „Dritten Reiches“. Deutsch-sowjetische Wissenschaftsbeziehungen vor und nach Abschluss des Hitler-Stalin-Paktes 192 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 19 ◆ ISBN 978-3-943414-64-6 ◆ September 2014 Ebbrecht-Hartmann, Tobias Übergänge. Passagen durch eine deutsch-israelische Filmgeschichte 300 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 26 ◆ ISBN 978-3-943414-51-6 ◆ November 2014 Ebert, Sophia / Johannes Glaeser (Hrsg.) Ökonomische Utopien ca. 220 S. ◆ Softcover ◆ 165 x 225 mm ◆ € 20 ◆ ISBN 978-3-95808-008-9 ◆ Mai 2015 Backlist ◆ 41 Guillon, Laurence / Heidi Knörzer (Hrsg.) Berlin und die Juden. Geschichte einer Wahlverwandtschaft? Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ Bd. 9 Hrsg. v. Joachim Schlör ca. 210 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 21 ◆ ISBN 978-3-95808-009-6 ◆ Juni 2015 Hahn, Hans Peter (Hrsg.) Vom Eigensinn der Dinge. Für eine neue Perspektive auf die Welt des Materiellen 202 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 19 ◆ ISBN 978-3-95808-018-8 ◆ Mai 2015 Hannemann, Raiko Die unerträgliche Leichtigkeit des Vorurteils. Zu einer Funktionalisierung des historischen Antisemitismus im gegenwärtigen Geschichtsdiskurs 198 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 16 ◆ ISBN 978-3-943414-63-9 ◆ Dezember 2014 Holling, Eva / Matthias Naumann / Frank Schlöffel (Hrsg.) Nebulosa. Figuren des Sozialen (ISSN 2193-8490) Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 14 pro Ausgabe 01/2012 Wahrnehmung und Erscheinen (ISBN 978-3-943414-00-4) 02/2012 Subversion (ISBN 978-3-943414-06-6) 03/2013 Gespenster (ISBN 978-3-943414-09-7) 04/2013 Maßnehmen / Maßgeben (ISBN 978-3-943414-11-0) 05/2014 Subjekte der Geschichte (ISBN 978-3-943414-42-4) 06/2014 Arbeiterinnen und Arbeiter (ISBN 978-3-943414-43-1) 07/2015 Prinzessinnen (ISBN 978-3-95808-002-7) ◆ Juni 2015 Jacob, Frank (ed.) Global Humanities. Studies in Histories, Cultures, and Societies (ISSN 2199-3939) Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 25 per issue 01/2015 On the Correlation of Center and Periphery (ISBN 978-3-943414-68-4) Kindermann, Martin Zuhause im Text. Raumkonstitution und Erinnerungskonstruktion im zeitgenössischen anglo-jüdischen Roman Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ Bd. 6 Hrsg. v. Joachim Schlör 290 S. ◆ Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 26 ◆ ISBN 978-3-943414-59-2 ◆ Dezember 2014 Kleiner, Stephanie (Hrsg.) Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 22 pro Band Glück und Erfolg Bd. 1 Guter Rat. Glück und Erfolg in der Ratgeberliteratur 1900–1940 ca. 200 S. ◆ ISBN 978-3-943414-50-9 ◆ Juni 2015 Eichhorn, Kristin (Hrsg.) Expressionismus (ISSN 2363-5592) Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 14 pro Ausgabe 01/2015 zus. m. Johannes S. Lorenzen: Künstlerkreise (ISBN 978-3-943414-69-1) Lehnardt, Andreas (Hrsg.) Wein und Judentum Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ Bd. 2 Hrsg. v. Joachim Schlör 255 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 29 ◆ ISBN 978-3-943414-15-8 ◆ April 2014 Emmert, Claudia / Jessica Ullrich / Kunstpalais Erlangen (Hrsg.) Affekte 340 S. ◆ Softcover ◆ 165 x 225 mm ◆ € 38 ◆ ISBN 978-3-95808-010-2 ◆ Januar 2015 Leonhardt, Nic Durch Blicke im Bild. Stereoskopie im 19. und frühen 20. Jahrhundert ca. 180 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 18 ◆ ISBN 978-3-95808-006-5 ◆ Juni 2015 Engster, Frank Das Geld als Maß, Mittel und Methode. Das Rechnen mit der Identität der Zeit 790 S. ◆ Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 32 ◆ ISBN 978-3-943414-18-9 ◆ Januar 2014 Mann, Michael / Ineke Phaf-Rheinberger (eds) Beyond the Line. Cultural Narratives of the Southern Oceans 271 pages ◆ Hardcover ◆ 165 x 225 mm ◆ € 42 ◆ ISBN 978-3-943414-14-1 ◆ April 2014 Gromova, Alina / Felix Heinert / Sebastian Voigt (eds) Jewish and Non-Jewish Spaces in Urban Context Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ Vol. 4 Ed. by Joachim Schlör ca. 300 pages ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 26 ◆ ISBN 978-3-943414-44-8 ◆ May 2015 Nesselhauf, Jonas / Markus Schleich (Hrsg.) Gegenwart in Serie. Abgründige Milieus im aktuellen Qualitätsfernsehen Relationen. Essays zur Gegenwart ◆ Bd. 2 Hrsg. v. David Jünger / Jessica Nitsche / Sebastian Voigt 100 S. ◆ Softcover ◆ 120 x 190 mm ◆ € 10 ◆ ISBN 978-3-95808-020-1 ◆ Juni 2015 42 ◆ Backlist Nitsche, Jessica (Hrsg.) Mit dem Tod tanzen. Tod und Totentanz im Film 286 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 25 ◆ ISBN 978-3-943414-58-5 ◆ Februar 2015 Ortlieb, Cornelia / Patrick Ramponi /Jenny Willner (Hrsg.) Das Tier als Medium und Obsession. Zur Politik des Wissens von Mensch und Tier um 1900 ca. 270 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 24 ◆ ISBN 978-3-943414-16-5 ◆ Juni 2015 Reinhard, Miriam N. Von der Schwelle. Diana. Ihr eigener Tod in der Ordnung der Anderen Relationen. Essays zur Gegenwart ◆ Bd. 1 Hrsg. v. David Jünger / Jessica Nitsche / Sebastian Voigt 122 S. ◆ Softcover ◆ 120 x 190 mm ◆ € 10 ◆ ISBN 978-3-943414-57-8 ◆ Oktober 2014 Rezai Dubiel, Jasmin Marjam (Hrsg.) «Indignez-vous !» Geschichte schreiben im 21. Jahrhundert 210 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 24 ◆ ISBN 978-3-943414-48-6 ◆ November 2014 Ringlokschuppen Ruhr Mülheimer Fatzerbücher Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 18 pro Band Bd. 1 Alexander Karschnia / Michael Wehren (Hrsg.) Kommando Johann Fatzer 214 S. ◆ ISBN 978-3-943414-04-2 ◆ Januar 2013 Bd. 2 Matthias Naumann / Michael Wehren (Hrsg.) Räume, Orte, Kollektive 222 S. ◆ ISBN 978-3-943414-13-4 ◆ Juli 2013 Bd. 3 Matthias Naumann / Mayte Zimmermann (Hrsg.) In Gemeinschaft und als Einzelne_r 202 S. ◆ ISBN 978-3-943414-45-5 ◆ Juli 2014 Rokem, Freddie Geschichte aufführen. Darstellungen der Vergangenheit im Gegenwartstheater mit einem Vorwort von Erika Fischer-Lichte aus dem Englischen von Matthias Naumann 320 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 30 ◆ ISBN 978-3-943414-05-9 ◆ Oktober 2012 Schirrmeister, Sebastian Das Gastspiel. Friedrich Lobe und das hebräische Theater 1933 −1950 Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne ◆ Bd. 1 Hrsg. v. Joachim Schlör 172 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 18 ◆ ISBN 978-3-943414-03-5 ◆ Mai 2012 Schuster, Tim Räume, Denken. Das Theater René Polleschs und Laurent Chétouanes 350 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 26 ◆ ISBN 978-3-943414-46-2 ◆ September 2013 Schwanebeck, Wieland (Hrsg.) Über Hochstapelei. Perspektiven auf eine kulturelle Praxis 226 S. ◆ Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 24 ◆ ISBN 978-3-943414-56-1 ◆ September 2014 Ullrich, Jessica (Hrsg.) Tierstudien (ISSN 2193-8504) Softcover ◆ 135 x 210 mm ◆ € 12 pro Ausgabe 01/2012 Animalität und Ästhetik (ISBN 978-3-943414-01-1) 02/2012 Tiere auf Reisen (ISBN 978-3-943414-07-3) 03/2013 zus. m. Friedrich Weltzien: Tierliebe (ISBN 978-3-943414-10-3) 04/2013 zus. m. Antonia Ulrich: Metamorphosen (ISBN 978-3-943414-12-7) 05/2014 zus. m. Antonia Ulrich: Tiere und Tod (ISBN 978-3-943414-40-0) 06/2014 Tiere und Raum (ISBN 978-3-943414-41-7) 07/2014 Zoo (ISBN 978-3-95808-000-3) ◆ 43 Waligora, Melitta Kalkutta. Eine moderne Stadt am Ganges Mit Fotografien v. Tilo Thangarajah / Rita Orschiedt ca. 200 S. ◆ Hardcover ◆ 245 x 285 mm ◆ € 29 ◆ ISBN 978-3-95808-014-0 ◆ Juni 2015 Wienert, Annika Das Lager vorstellen. Die Architektur der nationalsozialistischen Vernichtungslager ca. 280 S. ◆ Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 29 ISBN ◆ 978-3-95808-013-3 ◆ Juni 2015 Wunsch-Gaarmann, Margit The War in Our Backyard. The Bosnia and Kosovo Wars through the Lens of the German Print Media 296 pages ◆ Softcover ◆ 150 x 210 mm ◆ € 25 ◆ 978-3-95808-011-9 ◆ February 2015 Belletristik Birkhan, Ines Angel Meat. Verwerfungen mit einem Nachwort von Bertram Dhellemmes 192 S. ◆ Softcover ◆ 120 x 190 mm ◆ € 14 ◆ ISBN 978-3-943414-02-8 ◆ April 2012 Guhr, Sebastian Die Selbstlosen 172 S. ◆ Softcover ◆ 120 x 190 mm ◆ € 14 ◆ ISBN 978-3-943414-62-2 ◆ September 2014 Lind, Gerald Zerstörung 162 S. ◆ Softcover ◆ 120 x 190 mm ◆ € 14 ◆ ISBN 978-3-943414-17-2 ◆ Mai 2013 manche(r)art Bois des Boulognes Softcover ◆ 120 x 190 mm ◆ € 12 Bd. 1 190 S. ◆ ISBN 978-3-943414-19-6 ◆ Dezember 2013 Reinhardt, Klaus (Hrsg.) Literarische Wanzen. Eine Anthologie 270 S. ◆ Softcover ◆ 120 x 190 mm ◆ € 16 ◆ ISBN 978-3-943414-65-3 ◆ November 2014 Seppovaara, Juhani Ansichten eines Lebens Aus dem Finnischen von Gabriele Schrey-Vasara 192 S. ◆ mit 220 Postkarten und 89 Erzählungen, gestaltet von Minna Luoma Softcover ◆ 232 x 280 mm ◆ € 25 ◆ ISBN 978-3-943414-67-7 September 2014 Mit dem Moped durch Finnland Aus dem Finnischen von Leena Eschenhagen-Kratzer und Maaret Szücs 172 S. ◆ mit 134 Fotografien und zahlreichen Illustrationen Hardcover ◆ 165 x 225 mm ◆ € 19 ◆ ISBN 978-3-943414-55-4 ◆ Februar 2014 Viele unserer Titel sind auch als E-Books erhältlich. Verlag Auslieferungen Neofelis Verlag Kuglerstraße 59 D-10439 Berlin Brockhaus / Commission Lidija Eisenbarth Kreidlerstraße 9 D-70806 Kornwestheim tel +49 (0)30 55 20 23 64 [email protected] tel +49 (0)71 54 13 27 24 fax +49 (0)71 54 13 27 13 [email protected] Matthias Naumann tel +49 (0)30 54 61 63 48 [email protected] International Specialized Book Services (USA / Kanada) 920 NE 58th Ave., Suite 300 Portland, OR 97213-3786 USA Frank Schlöffel tel +49 (0)30 54 61 63 49 [email protected] tel +1 (503) 287-3093 fax +1 (503) 280-8832 [email protected] www.neofelis-verlag.de
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