Jetzt Ihre Unfallversicherung von uns prüfen lassen! SoVD Soziales im Blick Sozialverband Deutschland SoVD-Zeitung | Ausgabe Berlin / Brandenburg Nr. 3 März 2015 Ausnahmen, Aufweichungs- und Umgehungsversuche schwächen den Mindestlohn Mindestlohn schon ausgehebelt?! Lange hat die Politik gezögert, das Thema Altersarmut auf die Agenda zu setzen. Der Mindestlohn ist eines der zentralen Versprechen der Regierungskoalition, mit dem die Entgelt- und Lebenssituation von vier bis fünf Millionen Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen wirksam verbessert werden sollte. Seit 1. Januar ist das Versprechen eingelöst, der gesetzliche Mindestlohn in Kraft getreten. Der SoVD, der sich seit Jahren für den branchenübergreifenden gesetzlichen Mindestlohn stark macht, hat dies als großen sozialpolitischen Erfolg gewertet. Gleichzeitig kritisierte der Verband die zahlreichen Ausnahmen. Anzeigenhöhe ist 90 mm Mit großer Sorge betrachtet der SoVD außerdem Bestrebungen aus Politik und Wirtschaft, das hart erkämpfte Gesetz bereits kurz nach seiner Einführung wieder aufzuweichen. Ebenso besorgniserregend ist aus SoVD-Sicht das Interesse mancher Arbeitgeber, den Mindestlohn mit Tricks umgehen zu wollen. Frauen stellen nach wie vor die Mehrzahl der in Niedriglohnsektoren und Minijobs beschäftigten Menschen und sind deshalb in besonderem Maße von Armut im Alter bedroht. Sowohl bei den bestehenden Ausnahmen vom Unsere Berater finden für Sie die passende Unfallversicherung! Einfach, günstig, sicher: 9 9 9 9 9 9 umfangreiche Hilfe- und Pflegeleistungen bis zu 6 Monate Leistung bereits ab 1% Invaliditätsgrad Unfallrente enthalten Aufnahme bis zum 100. Lebensjahr Keine Gesundheitsfragen Vorteile für VVS Versicherte Jetzt kostenlos beraten lassen. 030 - 726 222 401 www.vvs-ag.com | [email protected] Anzeigenbreite ist 46,8 mm Das richtige Heim aus Verbrauchersicht Der „Grüne Haken“ gibt Orientierung bei der Wahl der Pflegeeinrichtung Seite 3 Laufpaten für den Inklusionslauf gesucht! SoVD startet zweiten großen Volkslauf Seite 5 Foto: Danr 13 / fotolia Wie im Friseurhandwerk kann vom gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro nach unten abgewichen werden, wenn Arbeitgeberverbände in Tariflöhnen niedrigere Stundenlöhne vereinbart haben. Mindestlohn als auch bei den Einschränkungs- und Umgehungsbemühungen haben deshalb insbesondere Arbeitnehmerinnen das Nachsehen: Das zeigt eine Auswahl von Beispielen. Mindestlohnausnahmen treffen besonders Frauen Beispiel „Ausnahme Langzeitarbeitslose“: Langzeitarbeitslose, die seit mindestens einem Jahr arbeitslos gemeldet sind, haben in einer neuen Arbeit erst nach sechs Monaten, also ab dem siebten Monat, ein Anrecht auf den gesetzlichen Mindestlohn. Das gibt Arbeitgebern gerade im Bereich der geringer qualifizierten und häufig weiblich besetzten Tätigkeiten die Möglichkeit, ehemals langzeitarbeitslose weibliche Beschäftigte nur für sechs Monate einzustellen und somit den Mindestlohn zu umgehen. Dokumentationspflicht zur Kontrolle unerlässlich Beispiel „Dokumentationspflicht“: Der Gesetzgeber sieht eine Dokumentationspflicht der Arbeitszeiten vor, um das Einhalten des Mindestlohns zu kontrollieren. Die Einkommensschwelle zum Nachweis der Arbeitszeiten liegt derzeit bei 2958 Euro Bruttolohn. Die Union fordert Korrekturen: Sie will die Schwelle auf 1900 Fortsetzung auf Seite 2 Beratung zum Armutsbericht SoVD nimmt als Berater am Symposium der Bundesregierung teil Seite 4 Jetzt Fördergeld beantragen Aktion Mensch unterstützt inklusive Veranstaltungen Seite 6 Blickpunkt Liebe SoVD-Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde im Verband, bitte gestatten Sie mir ein ganz persönliches Wort. Unser langjähriger Weggefährte, Freund und ehemaliges Vorstands- und Präsidiumsmitglied Manfred Grönda ist am 21. Februar 2015 verstorben. Manfred wurde nur 64 Jahre alt. Wir verlieren mit ihm einen Menschen, von dem man sagen kann, dass er tiefe Spuren hinterlässt und von vielen gebraucht wurde: voller Tatendrang für die Ge- meinschaft, für unseren Verband und für alle Benachteiligten. Wir verlieren einen Kämpfer, der sich nicht unterkriegen ließ und gleichzeitig ein Gespür für die realen Belange unserer Mitglieder hatte. Es fragt uns niemand, ob und wann wir gehen wollen, wenn wir eigentlich noch voller Ziele und Wünsche sind. Es ist schwer, einen Menschen und Mitstreiter wie Manfred viel zu früh zu verlieren. Es tröstet nur ein wenig, dass ihn so viele geschätzt haben und gern hatten. „Behaltet mich so in Erinnerung, wie ich in den schönen Stunden meines Lebens in Eurer Mitte war“, heißt es. Gedanken, Augenblicke – sie werden uns an dich erinnern, uns glücklich und traurig machen! Deine Warmherzigkeit, deine Energie, deine Willenskraft, deine Hilfsbereitschaft und deine Anteilnahme. Unser tiefes Mitgefühl gilt deiner Familie. Wir werden dich nicht vergessen, lieber Manfred! Adolf Bauer SoVD-Präsident Infarktsterblichkeit deutlich gesunken Herzbericht zeigt Rückgang der Todesfälle Seite 8 Anzeigenhöhe ist 10 mm Anzeigenbreite ist 70 mm SOZIALPOLITIK Seite 2 Nr. 3 / März 2015 Ausnahmen, Aufweichungs- und Umgehungsversuche schwächen den Mindestlohn Mindestlohn schon ausgehebelt?! Fortsetzung von Seite 1 Euro absenken. Wenn sich diese Forderung durchsetzt, wäre der gesetzliche Mindestlohn in vielen Branchen kaum kontrollierbar. Weihnachtsgeld auf Mindestlohn anrechnen? Beispiel „Minijobs“: Um Missbrauch zu vermeiden, müssen Arbeitgeber insbesondere auch bei Minijobs seit dem 1. Januar den Beginn der Arbeit, das Ende und die Dauer notieren. Sofern der Minijob weiterhin bestehen soll, kann dies nur durch die Reduzierung der Arbeitsstunden erreicht werden. Wenn die Stimmen aus der Union sich durchsetzen, bei Minijobs ganz auf eine Dokumentation zu verzichten, würde die dringend notwendige Lohnerhöhung in diesem Bereich des Niedriglohnsektors ad absurdum geführt. Dies gilt umso mehr, als viele Arbeitgeber jetzt schon von ihren geringfügig Beschäftigten einen schriftlichen Verzicht auf Einmalzah- lungen wie Weihnachtsgeld zur Einhaltung der jährlichen Geringfügigkeitsgrenze von 5400 Euro als „Ausgleich“ für den Mindestlohn fordern. Sofern Arbeitgeber die Arbeitszeit infolge des Mindestlohns nicht reduzieren, wird der Minijob bei einem neuen Jahresentgelt von mehr als 5400 Euro sozialversicherungspflichtig. Zwei Drittel der bundesweit rund 7,4 Millionen Minijobber sind Frauen. Viele von ihnen haben – laut entsprechenden Studien – einen Minjob oder mehrere davon, jedoch nicht als Nebenbeschäftigung, sondern als Haupterwerb. Die geringfügigen Arbeitsverhältnisse sind eine Ursache verstärkter weiblicher Altersarmut. Insgesamt scheint der Einfallsreichtum zur Umgehung des Mindestlohngesetzes groß. Das zeigen umfangreiche Beschwerden, die seit Jahresbeginn u. a. bei der Hotline des Deutschen Gewerkschaftsbundes eingegangen sind. Demnach müssen Brief- und Foto: MNStudio/ fotolia Ohne Arbeitsstunden-Dokumentation kann das Gastgewerbe den Mindestlohn umgehen. Zeitungszusteller bestimmte Stückzahlen austragen zu Konditionen, die nach Mindestlohnkriterien nicht erfülllbar sind. Reinigungskräfte sollen Leistungen erbringen, die im vorgegebenen Zeitrahmen nicht zu schaffen sind. Zudem werden Belastungszuschläge für Schicht-, Wochenend- oder Nachtarbeit offenbar von manchen Arbeitgebern auf den Mindestlohn angerechnet. Die ohnehin noch bestehenden Mindestlohnausnahmen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Hotel- und Gaststättengewerbe, im Friseurhandwerk, bei Zeitungszustellern und anderen kör- Info Interview „Arbeitnehmerinnen haben das Nachsehen“ Über vier Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor haben viele Jahre auf einen Lohn warten müssen, von dem sie leben können. Seit Jahresbeginn ist nun endlich das hart umkämpfte Mindestlohngesetz rechtskräftig geworden. Doch schon kurz nach Inkrafttreten wird der Mindestlohn an vielen Stellen ausgehebelt. Schuld daran sind die zahlreichen Ausnahmen sowie Aufweichungsbestrebungen und Umgehungsversuche. Leidtragende sind vor allem Frauen, die überdurchschnittlich im Niedriglohnsektor beschäftigt sind. Wir sprachen darüber mit SoVD-Präsidiumsmitglied und Bundesfrauensprecherin Edda Schliepack und Ursula Engelen-Kefer, Vorsitzende des Arbeitskreises Sozialversicherung im SoVD. ___Ist der Mindestlohn schon ausgehebelt? Edda Schliepack: Nein, aber die Ausnahmen, von denen in der Hauptsache Arbeitnehmerinnen betroffen sind, müssen abgeschafft werden. Auch Verwässerungsversuchen bei der Dokumentationspflicht sowie Umgehungsversuchen muss konsequent Einhalt geboten werden. ___Und die Angriffe auf die Dokumentationspflicht? Ursula Engelen-Kefer: Bei einer Senkung der Einkommensschwelle auf 1900 Euro und der Herausnahme von 7,4 Millionen Minijobbern aus der Dokumentationspflicht wäre der Mindestlohn für viele Beschäftigte – in der Mehrzahl Frauen – nicht mehr kontrollierbar. Es wird darauf ankommen, dass Bundesministerin Nahles nicht einknickt. ___Warum treffen Ausnahmen Frauen insbesondere? perlich anstrengenden Tätigkeiten tun ein Übriges, um der Armut im Alter Vorschub zu leisten. Gerade für weibliche Beschäftigte ist es deshalb dringend nötig, von Ausnahmen beim Mindestlohn abzusehen sowie Aufweichungsund Umgehungsbestreben konsequent zu unterbinden. Edda Schliepack: Frauen stellen nach wie vor die Mehrheit der im Niedriglohnsektor Beschäftigten. Sie sind dringend auf den Mindestlohn angewiesen – und zwar ausnahmslos –, um der ansonsten in vielen Fällen unvermeidbaren Altersarmut zu entgehen. Vergessen wir dabei auch nicht, dass es zudem nach wie vor eine hohe Entgeltlücke von etwa einem Viertel zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten zu schließen gilt. Ursula Engelen-Kefer Edda Schliepack: Die Spirale von Langzeitarbeitslosigkeit, Minijobs, Armutslöhnen und Armutsrenten gerade bei Frauen muss unterbrochen werden. Deshalb darf es beim Mindestlohn keine Verwässerung und keine Ausnahmen geben! Edda Schliepack ___In welchen Bereichen sind Frauen besonders betroffen? Edda Schliepack: Niedriglöhne gibt es z. B. im Gastgewerbe mit einem sehr hohen Anteil an Frauen. Es ist fatal, dass nach Inkrafttreten des Mindestlohns nun z. T. von Arbeitgeberseite aus versucht wird, Lohnsteigerungen durch Abstriche bei Weihnachts-, Urlaubsgeld sowie Feiertags- und Mehrarbeitszuschlägen „auszugleichen“. ___Was fordern Sie? ___Helfen die Kontrollen? Ursula Engelen-Kefer: Es besteht Nachbesserungsbedarf bei effektiven Kontrollen und wirksamen Sanktionen im Fall von Verstößen der Arbeitgeber gegen das Mindestlohngesetz. ___Was ist zu tun? Ursula Engelen-Kefer: Das von ver.di gegründete und vom DGB fortgeführte Bündnis gegen Ausnahmen vom Mindestlohn „Würde ist unteilbar“ , an dem der SoVD aktiv beteiligt ist, muss wieder aktiviert werden – auch im Verbund mit Sozial- und Frauenverbänden, kirchlichen Organisationen und Erwerbsloseninitiativen. veo Was tun, wenn der Mindestlohn trotz gesetzlicher Vorgabe nicht gezahlt wird? Verstöße kann man unter der vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) freigeschalteten Hotline (Tel.: 030/ 60 28 00 28) montags bis donnerstags von 8 bis 20 Uhr anonym melden. Auch die beim Zoll angesiedelte Finanzkontrolle Schwarzarbeit sowie andere Behörden überprüfen in Unternehmen, ob diese tatsächlich den gesetzlichen Mindestlohn zahlen. Die Behörden sind befugt, dafür auch Arbeitsverträge oder Geschäftsunterlagen einzusehen. Dafür soll das Personal der Zollverwaltung binnen drei Jahren um 1600 Mitarbeiter aufgestockt werden. Arbeitgebern, die gegen das Mindestlohngesetz verstoßen, drohen Sanktionen und Geldbußen bis zu 500 000 Euro. Foto: Trueffelpix / fotolia Verstöße gegen den Mindestlohn können gemeldet werden. SOZIALPOLITIK Nr. 3 / März 2015 Seite 3 Der „Grüne Haken“ gibt Orientierung bei der Wahl einer guten Pflege- oder Senioreneinrichtung Das richtige Heim aus Sicht von Verbrauchern Der Umzug in ein Altenheim, eine Pflegeeinrichtung oder eine Seniorenresidenz wird von vielen Menschen als der letzte große Schritt im Leben gesehen. Oftmals stehen enorme Umstellungen an, die eine Entscheidung für alte und oft pflegebedürftige Menschen nicht leicht machen. Über Jahre, nicht selten über Jahrzehnte lang Vertrautes muss mit der gewohnten Umgebung zurückgelassen werden. Umso wichtiger ist es, für sich selbst oder für seine Angehörigen das „richtige“ Heim zu finden. Doch welches Verzeichnis, welche Liste, welche Empfehlung ist objektiv? Welchen Beurteilungen ist bei der Auswahl einer guten Einrichtung zu trauen? Neben den Prüfberichten und Pflegenoten des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK), die im Internet veröffentlicht sind und Unterstützung geben können, gibt es seit einigen Jahren ein weitere objektive Orientierungshilfe im Netz: das BIVA-Heimverzeichnis (www.heimverzeichnis.de). Die Besonderheit am BIVA-Heimverzeichnis ist, dass es Einrichtungen aus Verbrauchersicht im Hinblick auf die dort gegebene Lebensqualität empfiehlt. und vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert, wird das Heimverzeichnis seit Mai 2012 in eigener Rechtsträgerschaft geführt. Der SoVD ist Mitglied im Begleitgremium Der Sozialverband Deutschland (SoVD), der sich als gro- Heimempfehlungen aus Sicht der Verbraucher Hinter der Abkürzung BIVA (Bundesinteressenvertretung der Nutzerinnen und Nutzer von Wohn- und Betreuungsangeboten im Alter und bei Behinderung) steht die bislang einzige bundesweite und unabhängige Interessenvertretung für Heimbewohner. Sie setzt sich für die Stärkung der Rechte der Bewohnerinnen und Bewohner aller Heimarten und Wohnformen ein. Einrichtungen können sich bei der BIVA freiwillig zur Prüfung durch geschulte ehrenamtliche Gutachterinnen und Gutachter anmelden. Erfüllen sie das hohe Maß der vorgegeben Kriterien, erhalten sie befristet den „Grünen Haken“ als Gütesiegel. Vom modellhaften Portal zur eigenen Trägerschaft Zunächst modellhaft als Informationsportal betrieben Der „Grüne Haken“ kennzeichnet Heime, deren Verbraucherfreundlichkeit eine objektive Begutachtung festgestellt hat. ße Interessenvertretung mit Nachdruck unter anderem für würdevolle Pflege sowie für die Rechte älterer und behinderter Menschen einsetzt, ist neben dem Projektträger, den Projektinitiatoren, den Trägerverbänden, den Pflegekassen, verschiedenen Verbraucherorganisationen und der Heimaufsicht im regelmäßig tagenden Begleitgremium der BIVA vertreten. Drei Bedingungen stellt die BIVA an Einrichtungen, die sich prüfen lassen wollen: •Es muss sich um eine Einrichtung im Sinne des Heimgesetzes handeln. •Der Versorgungsvertrag muss nach §72 SGB XI gewährleistet sein. •Es muss ein formelles Mitwirkungsorgan (etwa ein Einrichtungsbeirat) vorhanden sein. Autonomie, Teilhabe und Menschenwürde Die BIVA hat einen Fragenkatalog mit unterschiedlichen Themenbereichen erstellt, die die Prüfkriterien darstellen. Die Kernbereiche sind: •Autonomie, zum Beispiel Informationsangebote, das Recht auf eine selbstbestimmte sowie kulturell und weltanschaulich geprägte Lebensführung, die Autonomie in finanziellen Angelegenheiten und die Selbstständigkeit bei Aspekten der Pflege, •Teilhabe, zum Beipiel der Austausch mit anderen Menschen, gemeinsame Freizeitund Beschäftigungsangebote, die auch individuelle Interessen und Bedarfe berücksichtigen, und der barrierefreie Zugang zu den Gemeinschaftsräumen, sowie •Menschenwürde: Hier gilt als Kriterium vor allem der Respekt vor dem Individuum, der Schutz der Privat- und Intimsphäre, die Einrichtung als Zuhause, aber auch die Entscheidungs- und Willensfreiheit in der letzten Le- Foto: Monkey Business / fotolia Die Menschenwürde, der wertschätzende Umgang und das Heim als „Zuhause“ der Bewohnerinnen und Bewohner sind wichtige Kriterien bei der Prüfung. bensphase und der Einbezug des Umfelds in die Sterbebegleitung. Kriterien zur Einschätzung der Lebensqualität Insgesamt 120 Kriterien dienen zur Einschätzung der in einem Heim gebotenen Lebensqualität. 80 Prozent müssen jeweils in allen drei Bereichen erfüllt sein, damit es den „Grünen Haken“ für ein Jahr oder zwei Jahre gibt; danach wird auf Wunsch neu geprüft. Die Begutachtung der Heime findet durch ehrenamtliche Prüfer statt, die meist über Vorkenntnisse im Bereich der Altenhilfe verfügen und die zudem in Schulungen entsprechend auf ihre Aufgabe vorbereitet werden. Die Begutachtungskriterien können vollständig im Internet eingesehen werden. Weitere Informationen zum „Grünen Haken“ gibt es unter www.heimverzeichnis.de und unter www. biva.de. veo Foto: Melpomene / fotolia Foto: Monkey Business / fotolia Auch in Einrichtungen der stationären Betreuung erleichtern Tiere den Kontakt, wirken beruhigend und vermitteln ein Gefühl von Geborgenheit. Teilhabe, etwa der Austausch mit anderen Menschen, spielt eine zentrale Rolle, um sich in einer Einrichtung wohlzufühlen. SOZIALPOLITIK Seite 4 Nr. 3 / März 2015 Symposium der Bundesregierung – SoVD nimmt als Berater teil Beratung zum Armutsbericht Auf Einladung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) fand das erste Symposium zur Vorbereitung des Fünften Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung (5. ARB) statt. Das BMAS ist beauftragt, den Armuts- und Reichtumsbericht für die laufende Legislaturperiode zu verfassen. Ziel der Veranstaltung war der Austausch mit dem Wissenschaftlichen Gutachtergremium und dem Beraterkreis. Es nahmen etwa 100 Vertreterinnen und Vertreter aus der Wissenschaft, von Verbänden und Sozialpartnern sowie Regierungsvertreter und -vertreterinnen teil. Der SoVD ist – wie in den vergangenen Legislaturperioden auch – Mitglied des Beraterkreises des BMAS und wird die Erstellung des Berichts fachlich begleiten. Foto: tlvfotostudio / fotolia Wer auf einen Pflegedienst angewiesen ist, möchte auch sicher gehen, dass dessen Pflege gut ist. Aber die Benotung durch den Pflege-TÜV ist leider nicht besonders aussagekräftig. Entwurf zum Präventionsgesetz Nachbesserungen nötig Nach mehreren Anläufen ist im Dezember letzten Jahres der Entwurf für ein Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention gebilligt worden. Der SoVD begrüßt die Ansätze, sieht aber Nachbesserungsbedarf. Grundsätzlich begrüßt der SoVD die Absicht, die Gesundheitsprävention stärker zu fördern und nicht erst mit Maßnahmen anzusetzen, wenn schon eine Erkrankung vorliegt. Dazu ist es gut, in Kindergärten, Schulen, Betrieben und Pflegeeinrichtungen vorbeugend zu fördern. Allerdings nimmt der Gesetzesentwurf dazu hauptsächlich die Gesetzlichen Krankenkassen in die Pflicht. Der SoVD sieht Prävention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe und bemängelt, dass die Privaten Krankenkassen und andere Beihilfeträger wie z. B. Sozialversicherungsträger, Kommunen und auch Arbeitgeber im Gesetzesentwurf zu wenig dazu herangezogen werden. Die Bezuschussung von Arbeitgebern und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, letztlich durch die Beiträge der gesetzlich Krankenversicherten, ist nach Ansicht des SoVD zweckentfremd. Für die Durchführung vorbeugender Maßnahmen sollen die Gesetzlichen Krankenkassen mehr Geld erhalten. Der SoVD sieht es als problematisch, dass diese als Mehrleistung zum Wettbewerbsinstrument gemacht werden. Die Gruppe der Menschen mit Behinderung und Pflegebedürftige und ihre Angehörige, sowie Patientinnen und Patienten werden bisher aus Sicht des Verbandes nicht genügend berücksichtigt. SoVD plädiert für eine Reform Pflege-TÜV beibehalten Bundesarbeitsministerin Dr. Jutta Allmendinger (Wis- SoVD-Präsident Adolf Bauer Andrea Nahles begrüßte die senschaftszentrum Berlin fest. „Zu den besonders geTeilnehmenden und verdeut- für Sozialforschung, WZB), fährdeten Gruppen gehören lichte das Ziel des Fünften Annelie Buntenbach (DGB), Langzeitarbeitslose, Personen ARB: Durch Dr. Christi- ohne abgeschlossene BerufsDetaillierte Analyse eine detailna Deckwirth ausbildung, Alleinerziehende von Armut und lierte Analy( L o b b y C o n - und Menschen mit Migratisozialer Ausgrenzung se von Armut trol e.V.), Ul- onshintergrund.“ Während es und sozialer rike Mascher zur Entwicklung von Armut Ausgrenzung sowie der Ent- (Sozialverband VdK Deutsch- zahlreiche Daten gebe, bestewicklung von Reichtum soll land) und Prof. Dr. Gerhard he bei der Untersuchung von eine Grundlage für politische Wegner (Sozialwissenschaft- Reichtum und privilegierten Lösungen hinsichtlich der liches Institut der EKD) mit Lebenslagen erheblicher ForBekämpfung wachsender Un- Staatssekretär Thorben Alb- schungsbedarf, so der SoVDgleichheit in Deutschland ge- recht über ihre Erwartungen Präsident weiter. „Insbesonfunden werden. Anders als die an den Fünften ARB. dere Vermögensreichtum und bisherigen Berichte werde sich Der SoVD die Verteilung Unterschiedliche der Fünfte ARB stärker mit begrüßt sehr, von Vermögen Lebenslagen Reichtum auseinandersetzen. dass die Arin DeutschIm Anschluss informierte mutsund schonungslos offenlegen land sind dedas BMAS darüber, dass der R e i c h t u m s tailliert zu Fünfte ARB sich am Aufbau berichterstattung mit dem untersuchen.“ des Vierten ARB orientieren Fünften Armuts- und ReichZiel des Armuts- und Reichwerde. In den Blick genommen tumsbericht fortgesetzt wird. tumsberichts muss es deshalb wird Armut, soziale Mobilität Eine regelmäßige Armuts- und aus Sicht des SoVD sein, Fehlsowie Einkommens- und Ver- Reichtumsberichterstattung entwicklungen zu verhindern mögensverteilung. Darüber hi- auf nationaler Ebene war und sowie der vorhandenen Spalnaus soll der Bericht erweitert ist eine zentrale Forderung des tung der Gesellschaft entgewerden um SoVD. genzuwirken. Bericht wird um drei drei SchwerDabei muss Der SoVD erwartet, dass der Themenschwerpunkte aus Sicht des Bericht Aussagen trifft zu der punktthemen. erweitert werden Diese sind: V e r b a n d e s Frage, welche Auswirkungen AuswirkunZiel der Be- der Sozialabbau, die Deregugen atypischer Beschäfti- richterstattung sein, die un- lierung des Arbeitsmarkts und gungsformen auf die berufliche terschiedlichen Lebenslagen die Kürzungen im Bereich der Entwicklung und Erwerbsein- von Armut und Reichtum Daseinsvorsorge in den letzkommen im Lebensverlauf, schonungslos offen zu legen: ten Jahren hatten. Das BMAS die Relevanz (Bedeutung) so- „Die Schere zwischen Arm wird weitere Fachveranzialräumlicher Segregation und Reich hat sich seit der staltungen durchführen; das (Ausgrenzung) und Reichtum. letzten Berichterstattung wei- zweite Symposium wurde für Hierzu wurden vom BMAS ter geöffnet. Die Spreizung der Frühjahr 2015 angekündigt. Forschungsaufträge vergeben. Einkommen hat ebenso zuge- Die Vorlage des Fünften ArIn einer moderierten Podi- nommen wie das Risiko der muts- und Reichtumsberichts umsrunde diskutierten Prof. Einkommensarmut“, stellt ist für 2016 geplant. 2009 wurde der Pflege-TÜV eingeführt, der die Qualität der Pflege in Pflegeeinrichtungen und von ambulanten Pflegediensten benoten soll. Kritiker fordern seine Abschaffung wegen mangelnder Aussagekraft. Der SoVD plädiert für die Beibehaltung des Pflege-TÜVs. Allerdings muss er wesentlich reformiert werden. Dabei ist die Beteiligung der Organisationen, welche die Interessen der pflegebedürftigen Menschen vertreten, sinnvoll. Bisher werden die Benotungskriterien und ihre Gewichtung von den Pflegeinstituionen selbst und der Krankenkasse festgelegt. Die daraus resultierende Gesamtnote ist allerdings nicht besonders aussagekräftig und hilfreich für die Pflegebedürftigen und Angehörigen, die nach einer guten stationären oder ambulanten Pflege suchen. Der Notendurchschnitt liegt bei 1,3. (Eine Alternative ist das Prüfsiegel „Der Grüne Haken“, siehe Bericht auf Seite 3.) Der SoVD fordert die Veröffentlichung von Teilnoten, da dann weniger verschleiert und „ausgeglichen“ werden kann. Die Sozialverbände, darunter auch der SoVD, werden sich zu Gesprächen mit dem Gesundheitsbevollmächtigten der Bundesregeierung, Karl-Josef Laumann, und dem Gesundheitsministerium treffen, um über die Reform des Pflege-TÜVs und ihre Beteiligung dabei zu reden. Foto: BMAS Bundesministerin Andrea Nahles (Bildmitte im grauen Blazer) mit dem Beraterkreis und Gutachtergremium zur Vorbereitung des Fünften Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung (5. ARB). Für den SoVD nahm Gabriele Hesseken, Referentin der Abteilung Sozialpolitik im SoVDBundesverband (1. Reihe, 2. v. li.), an dem Symposium teil. AUS DEM VERBAND Nr. 3 / März 2015 Seite 5 Auch die Jüngsten können am großen inklusiven Volkslauf des SoVD teilnehmen. Für sie gibt es den Bambini-Lauf über 400 Meter. Der SoVD veranstaltet die zweite inklusive Laufveranstaltung – gelebte Solidarität Laufpaten für den SoVD-Inklusionslauf gesucht ! Beim zweiten Inklusionslauf des Sozialverband Deutschland ist die Solidargemeinschaft gefragt: Die Organisatoren der Veranstaltung suchen Menschen, die als Paten die Startgebühr für andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer übernehmen möchten. Die Veranstaltung, die am 6. Juni stattfindet, versteht sich als gelebte Inklusion. Austragungsort ist erneut das Tempelhofer Feld in Berlin, das mit seinen barrierefreien Rollflächen die geeignete Laufbahn bietet. Hier können Rollstuhlfahrer, Jogger, Skater, Walker, Sehbehinderte und Blinde mit ihren Begleitpersonen, Junge und Alte gemeinsam starten. Bereits im ersten Durchgang fand der Volkslauf zahlreiche Unterstützer aus dem Verband, der Politik sowie von befreundeten Verbänden und Organisationen. Kooperationspartner war und ist unter anderem der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV). Info Wer eine Laufpatenschaft übernehmen möchte, nutzt bitte die nachfolgenden Daten für die Überweisung. Empfänger: Sozialverband Deutschland e.V., IBAN: DE03520604100603999939 BIC: GENODEF1EK1 Bank: Evangelische Bank Betrag: 3,00 Euro / 7,50 Euro / 15,00 Euro, Verwendungszweck: „Laufpate Inklusionslauf“. Gerne möchten wir die Laufpaten auch namentlich auf der Website www.inklusionslauf.de nennen und uns auf diesem Wege für die geleistete Unterstützung bedanken. Hierfür bitten wir neben der Überweisung um die Übermittlung der personenbezogenen Daten (Vorname, Name und postalische Anschrift). Falls die Spenderin oder der Spender eine Veröffentlichung nicht wünscht, bittet das Organisationsteam um einen kurzen Hinweis. Weitere Infos unter www.inklusionslauf.de oder bei Organisator Ralf Bergfeld unter Tel.: 030 / 726222-173. Jetzt wurde eine Anfrage von Bewohnern eines Heims für Menschen mit Behinderung, die sich die Startgebühr nicht leisten können, an die Organisatoren herangetragen. Spontan übernahmen daraufhin Mitglieder des SoVD-Ortsverbandes Berlin-Mitte die Gebühr für die interessierten Läuferinnen und Läufer sowie Fahrerinnen und Fahrer. So wurde die Idee der Patenschaften geboren, als Zeichen gelebter Solidarität und des Miteinanders. Als Vermittler agiert dabei das Berliner Sportcafé Mitte (www.sportcafe-mitte.de), ein Begegnungspunkt für Menschen mit und ohne Behinderung. Von der Einrichtung war auch die Initiative der ersten Anfrage für die Partnerschaften ausgegangen. Die Übernahme einer Laufpatenschaft kostet 3,00 Euro für ein Kind (Bambini-Lauf), 7,50 Euro für einen Staffelläufer oder je 15,00 Euro für die Teilnahme als Einzelläufer an den Hauptläufen 5 km bzw. 10 km. Jeder Laufpate erhält eine für den Inklusionslauf entworfene Patenschaftsurkunde. veo Fotos: Sascha Pfeiler Am Inklusionslauf können Menschen mit und ohne Behinderung an den Start gehen. Im Vordergrund steht die Freude am gemeinsamen Erleben. „Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derer, die an ihn denken.“ Unser langjähriger Weggefährte und Freund Manfred Grönda ist am 21. Februar 2015 im Alter von nur 64 Jahren verstorben. Manfred Grönda gehörte dem Sozialverband Deutschland seit 1984 an. Er war Vorsitzender des Ortsverbandes Lachendorf und 1. Kreisvorsitzender des Kreisverbandes Celle. Auch auf Landes- und Bundesebene bewegte er vieles für den Verband und unsere Mitglieder. Manfred Grönda war seit 2003 Mitglied des SoVD-Bundesvorstandes. Als Vorsitzender des Organisationsausschusses gehörte er außerdem dem Präsidium an. Zu seinen zahlreichen anderen wichtigen Funktionen im Dienste benachteiligter Menschen gehörten unter anderem die Mitgliedschaft im Bundesausschuss für Kriegsbeschädigte und Hinterbliebene sowie im Bundesarbeitskreis für Schwerbehindertenangelegenheiten. Wir verlieren mit Manfred Grönda einen warmherzigen, lebensklugen und hilfsbereiten Freund, der sich voller Willenskraft und Tatendrang unermüdlich für die Belange unserer Mitglieder und die Stärkung und Weiterentwicklung des Verbandes einsetzte. In Dankbarkeit und tiefer Trauer Adolf Bauer SoVD-Präsident SoVD-Bundesvorstand, Präsidium und Fachausschüsse Martina Gehrmann Bundesgeschäftsführerin SOZIALPOLITIK Seite 6 Nr. 3/ März 2015 Aktion Mensch fördert inklusive Veranstaltungen zum 5. Mai Frauenbeitrag Care-Arbeit bezahlen Haushaltsnahe Dienstleistung ist der bezahlte Teil der CareArbeit, was die Sorge um und für Kinder, Kranke und alte Menschen beschreibt. Care-Arbeit ist nicht nur eine ethische und moralische Verpflichtung, sondern zentrale Grundlage einer jeden Gesellschaft. Care-Arbeit hat insgesamt eine ökonomische Perspektive, denn die Arbeitskräfte und Konsument/ -innen von morgen müssen zunächst einmal geboren, aufgezogen und erzogen werden. Menschen mit Behinderung, kranke und alte Angehörige brauchen ebenfalls diese Sorge. Diese im höchsten Maße marktrelevante Reproduktionsarbeit wird jedoch im ökonomischen System, beispielsweise im Brutto-InlandsProdukt (BIP), das unser Wachstum Hannelore Buls misst, bislang nicht berücksichtigt, Mitglied im Ausschuss wenn sie unbezahlt bleibt. Unbefür Frauenpolitik zahlte Care-Arbeit ist zwar schwer zu messen, es geht aber dennoch um geleistete Arbeit. Auch ehrenamtliche Arbeit fällt so durch das Raster. Unbezahlte Haushaltsund Familienarbeit bildet dabei eine schwerwiegende Konkurrenz zur bezahlten Arbeit in diesem Bereich. Der demografische Wandel hat deshalb Folgen nicht nur für die Familie, sondern insbesondere für die Frauen, die die Arbeit überwiegend leisten, bezahlt und unbezahlt. Wann ist Care-Arbeit also „Arbeit“, und was ist sie wert? Deutlich wird, dass die Bezahlung darüber bestimmt, ob Arbeit heute einen Wert zugemessen bekommt oder eben nicht, und wenn ja, welchen: Liegt die Arbeit näher zum größeren Anteil der unbezahlten Arbeit, dann gilt sie heute als weniger Wert, denn sie kann ja auch unentgeltlich erbracht werden. Arbeit kann bei dieser Sichtweise fast jede im Haushalt erbrachte Leistung sein. Selbst emotionale Zuwendung kann, bei Bezahlung, zur Arbeit werden. Denken wir an die früher in adligen oder bürgerlichen Haushalten beschäftigte Gesellschafterin. Oder heute an die bezahlte Tagesmutter. Muss haushaltsnahe Dienstleistung entsprechend ihrer Leistung bezahlt werden? Die Frauen im SoVD sagen: Ja, das muss sie. Es geht dabei um existenzsichernde und legale Beschäftigung für die Arbeitnehmerinnen. Aber auch Bezahlbarkeit und Transparenz der Angebote für die Haushalte spielen eine Rolle, zum Beispiel für Haushalte von Wiedereinsteigerinnen und Pflegebedürftigen, so dass haushaltsnahe Dienste in Zukunft zum Teil auch subventioniert werden müssen. Jetzt Fördergeld beantragen Die Aktion Mensch feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum. Gleichzeitig findet auch dieses Jahr wieder am 5. Mai der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt. Zu diesen Anlässen fördert die Organisation Aktionen, die sich für die Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung stark machen. Anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums hat die Aktion Mensch die Förderaktion „Noch viel mehr vor ...“ ins Leben gerufen. Sie stellt Initiativen und Vereinen Fördergelder in Höhe von 5000 Euro zur Verfügung, wenn diese sich mit Projekten für Inklusion einsetzen wollen. Die Förderdauer liegt zwischen einem Tag und zwölf Monaten. Besonders angesprochen sind gemeinnützige Organisationen, die sich erstmals dem Thema öffnen. Anträge können nur online gestellt werden unter: www. aktion-mensch.de/antrag. Gemeinnützige Organisationen und Verbände, die zum Europäischen Protesttag Aktionen im Zeitraum vom 5. bis 10. Mai planen, können ebenfalls Foto: Ilan Amith / fotolia Stadtführungen von Behinderten und Nichtbehinderten sind am 5. Mai geplant. Foto: Rawpixel / fotolia Am 5. Mai wird europaweit dafür gestritten, dass Menschen mit Behinderung nicht aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden. einen finanziellen Zuschuss in Höhe von bis zu 5000 Euro beantragen unter: www.aktionmensch.de/foerderaktion/. Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung ruft die Aktion Mensch ebenfalls alle Interessierten zu öffentlichkeitswirksamen Aktionen auf. Eine davon ist die Aktion „#begegnet_in“ (Der Name ist extra für den sozialen Dienst Twitter angepasst). Ein Mensch mit und einer ohne Behinderung nehmen den jeweils anderen auf eine ganz persönliche Stadtführung mit, um die Orte aus einer neuen Perspektive kennenzulernen, z. B. unter dem der Barrierefreiheit. Alternativ können auch Führungen durch die Einrichtung, Werkstatt oder Wohngemeinschaft angeboten werden oder Veranstaltungen wie Diskussionen mit lokalen Stadtvertretern. Ein Aktionsfinder auf der Homepage listet die Veranstaltungen in der Region auf. Die Aktion Mensch stellt auch dazu Fördermittel bereit, neben Geld auch ein Aktionsmittelpaket. Da das Kontingent begrenzt ist, ist eine frühzeitige Anmeldung vorteilhaft. Alle Teilnehmer werden zudem aufgefordert, ihre Aktionen mit Fotos auf den Sozialen Netzwerken und / oder auf der Homepage www.aktionmensch.de zu dokumentieren und mit anderen zu teilen. Unter den Teilnehmern der eingestellten Fotos werden Preise verlost. Er selbst ist Mitglied im Verband seit 2005. So setzt er sich auch ressortübergreifend für positive Veränderungen am Arbeitsmarkt und in der Sozialpolitik ein. Nach einer kurzen Einführung und der Identifizierung gemeinsamer Querschnittsthemen standen als Themen die Regierungsstrategie „Gut Leben in Deutschland“ sowie das „Freihandelsabkommen USA/ Europa“ im Vordergrund. In fast allen Bereichen bestand weitestgehend Einigkeit hinsichtlich der grundsätzlichen Bewertung sowie der notwendigen Korrekturen. Das Gespräch fand in einer sehr freundlichen und verbindlichen Atmosphäre statt. Es wurde vereinbart, sich weiterhin auszutauschen. Gedenken an behinderte NS-Opfer SoVD im Gespräch SoVD im Gespräch mit Sigmar Gabriel Foto: BMAS SoVD-Präsident Adolf Bauer traf den Vizekanzler und SPD-Vorsitzenden sowie Bundesminister Sigmar Gabriel zu einem freundlichen und verbindlichen Gespräch. Im Vordergrund stand u. a. die Regierungsstrategie „Gut Leben in Deutschland“. Am 10. Februar traf SoVDPräsident Adolf Bauer den stellvertretenden Bundeskanzler und SPD-Vorsitzenden sowie Bundesminister Sigmar Gabriel zu einem Gespräch. In dem Treffen wurde nicht nur der SoVD und seine Arbeitsweise erneut vorgestellt; es standen zudem die dringendsten Themen des SoVD im Tätigkeitsbereich des Ministeriums zur Besprechung an. Es wurde schnell deutlich, dass Sigmar Gabriel sich dem SoVD und seinen satzungsgemäßen Zielen verbunden fühlt. Am 27. Januar lud die Bundesbehindertenbeauftragte, Verena Bentele, zu einer Gedenkveranstaltung an die systematische Ermordung behinderter und kranker Menschen in der NS-Zeit ein. Das grausame, sogenannte „Euthanasie“Programm ist auch bekannt unter dem Decknamen T4 – benannt nach der Tiergartenstraße 4 in Berlin, von wo aus Zwangssterilisationen und Tötungen geplant wurden. An der heutigen Gedenk- und Informationsstätte legte auch der SoVD einen Kranz nieder. SOZIALPOLITIK Nr. 3 / März 2015 Seite 7 Bundesweit über 100 SoVD-Aktionen zum Equal Pay Day am 20. März Große Kundgebung in Berlin Immer noch erhalten Frauen für gleiche Arbeit durchschnittlich 22 Prozent weniger Entgelt als Männer. Das muss sich ändern! Der Sozialverband Deutschland, der Deutsche Frauenrat und der Deutsche Gewerkschaftsbund rufen deshalb am 20. März, 12 bis 13 Uhr, zu einer gemeinsamen Kundgebung am Brandenburger Tor auf. Es reden Reiner Hoffmann (DGB-Vorsitzender), Mona Küppers (stv. Vors. des Deutschen Frauenrates) und Edda Schliepack (SoVD-Präsidiumsmitglied) sowie Manuela Schwesig (Bundesfamilienministerin) und Vertreter / -innen der im Bundestag vertretenen Parteien. Über 100 Aktionen der SoVD-Landesverbände finden außerdem bundesweit für mehr Lohngerechtigkeit statt. Alle Aktionen, wenn nicht anders angegeben, am 20.03.2015 Ù = Datum steht noch nicht fest. = Information zum genauen Veranstaltungsort nicht vorhanden = Fahrt zu einer Kundgebung 97 Bredstedt 107 Schleswig Gettorf 105 92 94 Kiel Rendsburg 104 103 Preetz 90 Heide Plön 102 98 Eutin Baden-Württemberg ligung der Mannheimer OV Schönau, Gartenstadt, Feudenheim, Wallstadt und Neckarau: Hauptveranstaltung, Mannheim, Paradeplatz 2 OV Schwetzingen: Aktion 7 OV Stuttgart: Aktion 8 OV Ravensburg: Aktion 9 OV Neukirch: Aktion 10 OV Meckenbeuren: Aktion 11 OV Bodman-Ludwigshafen: Aktion 12 OV Albstadt: Aktion 13 19.3. - 22.3. | OV Friedrichshafen/ Bodensee: Messestand und Aktionen, Verbrauchermesse IBO Coburg: Infostand, Bamberg 16 21.3. | OV Erdingen: Infostand Berlin-Brandenburg Bremen 20 LV Bremen: Aktion am Haupt- bahnhof, 7 - 10.30 Uhr 21 LV Bremen: Infostand, Lloydpas- 78 Hagen 76 Düsseldorf 77 85 Bad Marienberg 89 Ludwigshafen 1 Mannheim 2 Schwetzingen 3 Hockenheim Rülzheim 88 4 Neulußheim 5 Heilbronn Mecklenburg-Vorpommern 29 LV Mecklenburg-Vorpommern: Infostand, Neubrandenburg vor dem Marktplatzcenter im Zentrum Mitteldeutschland 30 10.3. | Regionalbüro Sachsen: Ak tion beim „Tag der offenen Tür“, Dresden 31 LV Mitteldeutschland: Aktion, Magdeburg 32 9.3. | Regionalbüro Thüringen: Aktion beim „Tag der offenen Tür“, Erfurt Erding 16 Bodman-Ludwigshafen Meckenbeuren 25 LV Hamburg: Aktion „rote Taschen“, Universitätsplatz 28 Ù Infostand in Rotenburg/Fulda, Standfest 30 Dresden 52 KV Ammerland / OV Edewecht: Aktion und Infostand in Edewecht, Wochenmarkt 53 21.3. | KV Stade: Veranstaltung „Pflegenotstand – Frauen in der Pflege schlecht bezahlt“ in Stade, Hotel „Vier Jahreszeiten“ 54 KV Uelzen: Teilnahme an der Aktion des EPD-Bündnisses Hannover, Hannover-Kröpcke 55 KV Osterode: Aktion in Osterode, Kornmarkt 7 Stuttgart Hamburg Niedersachsen 33 27.3. | OV Neu Wulmstorf: Info- stand Marktplatz, 11 - 12 Uhr 8 Ravensburg 6,10 9 Neukirch 13 Friedrichshafen 42 19.3. | KV Osnabrück-Land: De- monstration mit Plakaten in Osnabrück, Fußgängerzone 34 KV Göttingen: Aktion in Göttin- 43 KV Wolfenbüttel : Infostand 44 KV Goslar: Veranstaltung und 35 KV Göttingen: Aktion in Bilshau- 45 18.3. | KV Burgdorf / OV Uetze: gen, vor der Gänseliesel sen, Stand am Kaufhaus 36 KV Göttingen: Aktion in Duder- stadt, Fußgängerzone 37 KV Hameln-Pyrmont: Aktion in Hameln, Altstadt 38 KV Northeim: Aktion in Northeim, Eschweiler: div. Aktionen zum EPD 80 19.3. | BZV Westfalen-Ost: Infostand in Wickede/Ruhr, vor d. Rathaus 81 BZV Westfalen-Ost: Infostand in Werl, vor der Basilika 82 8.3. | KV Herne: Infostand in Her- ne, Kulturzentrum 83 KV Herne: Infostand in Herne, Hauptstraße 84 BZV Köln/Leverkusen/Rhein-Erft- Kreis: Infostand in Köln, Schildergasse (am Bierbrunnen) Banner durch die Burgdorfer Innenstadt und Infofrühstück 49 14.3. | KV Schaumburg: Aktion Innenstadt in Obernkirchen, Parkplatz am EDEKA-Center 50 19.3. | KV Schaumburg: Aktion in Stadthagen, Marktplatz 51 KV Gifhorn: Aktion in der Gifhorner Fußgängerzone, Innenstadt 88 OV Rülzheim: Aktion 89 OV Homburg/Zweibrücken/Saar: Aktion Schleswig-Holstein 90 14.3. | KV Dithmarschen: Info- stand in Heide, Marktplatz 91 Ù KV Flensburg: Infostand in Flensburg 92 LV Schleswig-Holstein e.V. / KV Kiel: Infostand in Kiel, Holstenstraße (Fußgängerzone) 93 OV Kiel-Ellerbeck: Infostand in Kiel-Ellerbeck, Markant-Markt Nienburg, Wochenmarkt 60 KV Peine: Fahrt zur zentralen Kundgebung zum EPD Berlin am Brandenburger Tor 97 KV Nordfriesland: Infostände in 59 18.3. | KV Nienburg: Aktion in Schwentine, Einkaufszentrum 95 KV Herzogtum Lauenburg / OV Schwarzenbek: Infostand in Schwarzenbek, Lupus-Park 96 13.3. | OV Mölln: Infostand in Mölln, Familia-Markt Bredstedt / Leck 98 21.3. | KV Ostholstein: Infostand in Eutin, Marktplatz 61 KV Helmstedt: Aktion in Helm- 99 19.3. | OV Halstenbek-Rellingen: 62 8.3. | KV Wilhelmshaven: Info- 100 KV Pinneberg: Fahrt zur zentralen 63 KV Holzminden: Aktion in Holzminden 101 11.3. | KV Pinneberg: Filmvorf. (“We stedt, Neumärker Straße stand und Aktion in Wilhelmshaven, Einkaufszone 64 KV Celle: Fahrt zur zentralen Kundgebung zum EPD Berlin am Brandenburger Tor 66 14.3. | OV Unterlüß: Aktion 67 14.3. | OV Wathlingen: Aktion 46 19.3. | KV Burgdorf: Gang mit 86 OV Worms: Aktion 87 OV Ludwigshafen: Aktion 94 OV Schwentine: Infostand in Kiel- Demozug und Aktion in Uetze, Wochenmarkt in Nordhorn, Innenstadt, mit den Frauensprecherinnen der OV und Infostand in Schwarmstedt, Fußgängerzone Aktionsstand in Hagen, Innenstadt 79 8.3. - 20.3. | BZV Aachen / OV (Fahrt mit zwei Bollerwagen) in Braunschweig, Fußgängerzone 58 KV Braunschweig: Fahrt mit 2 Bussen zur zentralen Kundgebung zum EPD Berlin am Brandenburger Tor 65 8.3. | OV Eschede: Aktion in Fußgängerzone 40 KV Hildesheim Alfeld: Aktion 41 KV Heidekreis: Aktionen 56 KV Osterode: Aktion in Hattorf 57 13.3. | KV Braunschweig: Aktion Aktion in Goslar, Altstadt 47 KV Wesermarsch: Aktion 48 OV Zeven: Aktion in Zeven, 39 KV Grafschaft Bentheim: Aktion 78 KV Iserlohn/Hagen/Wuppertal: Bad Marienburg, Gesundheitsmesse 87 11 am „Guerilla Knitting“ in Düsseldorf, Schadowplatz – Aktionstag gemeinsam mit weiteren Organisationen 77 18.3. | KV Düsseldorf: Aktionsstand in Düsseldorf, Schadowstraße - Ecke Liesegangstraße 85 22.2. | OV Westerwald: Infostand in 14 Coburg 15 Bamberg 12 Albstadt Nordrhein-Westfalen 76 LV NRW: Aktionsstand /Teilnahme 27 Fulda 86 Worms Homburg auf dem Wochenmarkt 24 8.3. | KV Bremen-Nord: Infostand zum Internationalen Frauentag, Bremer Rathaus 27 7.3. | Infostand in Fulda, Ortsverband Vortrag, anschließend Fahrt zur Aktion des EPD-Bündnisses Hannover Rheinland-Pfalz/Saarland Aktion, Blumenthaler E-Center Höchst, Rathausplatz OV 26 Frankfurt / Main 23 OV Vegesack / OV Lesum: Aktion 26 Ù LV Hessen: Infostand Frankfurt- Bezirksverband 32 Erfurt 79 Aachen sage, Sögestraße 12 - 14 Uhr Hessen BZV 28 Rotenburg / Fulda 84 Köln 22 OV Farge / OV Blumenthal: Hamburger Innenstadt Kreisverband 38 Northeim 55-56 Osterode 34 Göttingen 36 Werl 82 Herne 81 83 80 Wickede 17 SoVD-Bundesverband: zentr. Kund- gebung EPD Berlin am Brandenburger Tor m. Beteiligung der SoVDJugend, des LV, der KV Berlin-Ost, Charlottenburg-Wilmersdorf u. Tiergarten-Wedding, der OV BerlinMitte, Neukölln, Spandau Nord/Süd 18 8.3. | KV Schöneberg: Aktion 19 8.3. | OV Jüterbog: Aktion KV 108 Itzehoe 106 Bad Segeberg Storman Storma n 110 Bad Oldesloe Uetersen 101KV St Ahrensburg 109 112 62 Wilhelmshaven 99 Halstenbek 96 Mölln 53 Stade 95 Schwarzenbek 29 Neubranden25 HH 111 Glinde 47 Wesermarsch burg 33 Neu Wulmstorf 74 Westerstede 48 Zeven 70 Vorwerk 73 Lüneburg Edewecht 52 20 - Bremen 24 Witzenbruch Groß Hehlen 66 Unterlüß Nienburg 59 Westercelle 71 65 Eschede 69 SchwarmWathlingen 75 Diepholz stedt 41 68 67 51 Gifhorn 39 Nordhorn KV Schaumburg Burgdorf 46 45 Uetze 58 60 64 100 17 49 Berlin 18 42 Osnabrück 50 54 72 Hannover 57 Braunschweig Hildesheim 40 61 Helmstedt 43 Wolfen- 31 Magdeburg 37 Hameln 44 Goslar büttel 19 Jüterbog 63 Holzminden 5 OV Heilbronn: Aktion 6 OV Meckenbeuren: Aktion i. Tettnang 14 7.3. | OV Coburg: Infostand 15 21.3. | OV Bamberg und OV Landesverband Stand 13.02.2015 3 OV Hockenheim: Aktion 4 OV Neulußheim: Aktion Bayern LV Vereinfachte Darstellung | Alle Angaben ohne Gewähr 1 LV Baden-Württemberg mit Betei- 75 KV Diepholz: „Frauenfrühstück“ mit Legende 91 Flensburg Eschede, Fußgängerzone 68 13.3. | OV Westercelle: Aktion 69 13.3. | OV Groß-Hehlen: Aktion 70 14.3. | OV Vorwerk: Aktion 71 14.3. | OV Witzenbruch: Aktion 72 KV Hannover-Land: „Baustelle Equal Pay Day“ (EPD-Bündnis Hannover), Hannover-Kröpcke 73 KV Lüneburg-Lüchow: Infostand in Lüneburg, Fußgängerzone 74 OV Westerstede: Aktion in Wester- stede, Wochenmarkt, wie jedes Jahr mit SoVD-Präsident Adolf Bauer Infostand in Halstenbek Kundgebung zum EPD in Berlin, Brandenburger Tor want Sex“) Burgkino, Uetersen – gemeins. Aktion m. Bündnispartnerinnen 102 KV Plön / OV Plön: Gemeinsamer Infostand in Plön 103 OV Preetz: Infostand in Preetz 104 Ù KV Rendsburg-Eckernförde: Aktion in Rendsburg 105 Ù OV Gettorf: Aktion in Gettorf 106 Ù KV Segeberg / OV Boostedt: Aktion 107 KV Schleswig-Flensburg: Info- stand in Schleswig 108 19.3. | KV Steinburg: Infostand in Itzehoe 109 Ù KV Stormarn: Aktionen 110 11.3. | OV Bad Oldeslohe: Infostand 111 18.3. | OV Glinde: Infostand in Glinde 112 OV Ahrensburg: Infostand in Ahrensburg GESUNDHEIT Seite 8 Nr. 3 / März 2015 Herzbericht zeigt Rückgang der Todesfälle – regionale Unterschiede – Fallzahlen für Herzschwäche steigen Herzinfarktsterblichkeit deutlich gesunken Wie gut sind herzkranke Menschen in Deutschland versorgt? Die Deutsche Herzstiftung und ärztliche Fachgesellschaften stellten Ende Januar in Berlin aktuelle Daten aus der Kardiologie, der Herzchirurgie und der Kinderkardiologie vor. Der Herzbericht ist für die Planung von Verbesserungen in der Versorgung von Herzpatienten von großer Bedeutung und eine wichtige Grundlage für Entscheidungsträger, insbesondere für Krankenkassen und die Gesundheitspolitik. In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist laut aktuellem Herzbericht die Sterblichkeit beim akuten Herzinfarkt um 40 Prozent, bei der koronaren Herzkrankheit um 28 Prozent und bei der Herzinsuffizienz um 19 Prozent zurückgegangen. Das berichtete der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) Prof. Dr. Christian Hamm. Flächendeckende Herzkatheter-Therapie Die Sterbeziffern, also die Zahl der Todesfälle auf 100 000 Einwohner, beim akuten Herzinfarkt haben sich zwischen 1992 und 2012 von 108,9 auf 65,2 reduziert. Bei der koronaren Herzkrankheit war in diesem Zeitraum eine Reduktion von 221,9 auf 159,2 zu beobachten, bei der Herzinsuffizienz von 71,1 auf 57,6. Laut Bericht haben dazu viele Faktoren positiv beigetragen. Genannt wurde hierbei vor allem die flächendeckende Herzkatheter-Therapie. Darüber hinaus seien die Abläufe im Rettungssystem und das Notarztsystem ausgebaut worden. Fortschritte in der Diagnostik und Therapie Auch habe man die sogenannten Prähospitalzeiten (das Zeitintervall vom Beschwerdebeginn bis zum Eintreffen im Krankenhaus) verringern und die Infrastruktur und Prozesse in Krankenhäusern weiter optimieren können. So erkenne man deutlich die Auswirkungen der Fortschritte in Diagnostik und Therapie vieler kardialer Erkrankungen. Insgesamt waren HerzKreislauf-Erkrankungen (ohne Schlaganfälle) 2013 für 354 493 Todesfälle verantwortlich und sind somit mit einem Anteil von 66,1 Prozent nach wie vor die Todesursache Nummer 1 in Deutschland. Mehr als 2,5 Millionen Krankenhausfälle waren 2012 durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursacht. Regionale Unterschiede bei der Herzinfarktsterblichkeit Nicht in allen Bundesländern ist die kardiale Sterblichkeit gleich ausgeprägt. Während etwa die Herzinfarktsterblichkeit in Schleswig-Holstein (46 pro 100 000 Einwohner), Hessen (54) und Berlin (56) am niedrigsten ist, ist sie in Brandenburg (105), SachsenAnhalt (103) und Sachsen (94) am höchsten. Deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern gibt es auch bei der ErkrankungsHäufigkeit. So lag etwa 2012 die Zahl der Herzinfarkte pro 100 000 Einwohner in Berlin (234), Bayern (240) oder Baden-Württemberg (243) deutlich unter dem Bundesschnitt von 276. Die höchsten Werte wiesen hier Bremen (387), Sachsen-Anhalt (355) und das Saarland (347) auf. Die Differenzen sind laut Herzbericht unterschiedlichen Faktoren geschuldet – zum Beispiel demografischen Größen, dem sozioökonomischen Status der Bevölkerung, dem Foto: psdesign1 / fotolia Viele Faktoren, vor allem die flächendeckende HerzkatheterTherapie, haben positiv dazu beigetragen, dass die Herzinfarktsterblichkeit in den letzten Jahren deutlich gesunken ist. Foto: Kzenon / fotolia Die Abläufe im Rettungssystem und das Notarztsystem wurden ausgebaut. Gesundheitsbewusstsein, der Ärztedichte oder dem jeweiligen regionalen Angebot an diagnostischen oder therapeutischen Möglichkeiten. Herzkatheter-Intervention ist oft lebensrettend Einen weiter steigenden Trend verzeichnet der Herzbericht beim Einsatz von Herzkathetern für diagnostische oder therapeutische Zwecke: Zwischen 2012 und 2013 stieg die Zahl der diagnostischen Linksherzkatheter-Untersuchungen, auf das gesamte Bundesgebiet hochgerechnet, von 857 688 auf 885 131 an, die Zahl der perkutanen Koronarinterventionen (PCI) von 337 171 auf 342 749. Eine Herzkatheter-Intervention ist für die meisten Herzinfarkt-Patienten die optimale und oft lebensrettende Behandlung. Das spiegelt sich in den sinkenden Mortalitätszahlen wider. Verstärkte Herz-MRT- und CT-Anwendung gefordert „Wir gehen davon aus, dass die Katheter-Zahlen auch 2015 auf diesem hohen Niveau bleiben“, sagte Prof. Hamm. „Wir sollten uns aber mit der Frage auseinandersetzen, dass in Zukunft verstärkt nichtinvasive Verfahren wie Computertomographie oder Magnetresonanztomographie Katheteruntersuchungen ersetzen können. Dazu müssen allerdings die adäquaten Rahmenbedingungen geschaffen werden.“ Herzkrankheiten, die weiterhin steigende Fallzahlen aufweisen, sind die Herzschwäche (Herzinsuffizienz, HI), Herzklappenerkrankungen sowie Herzrhythmusstörungen. Die Herzinsuffizienz war 2012, wie der Herzbericht zeigt, mit 386 548 stationären Fällen die Foto: Kzenon / fotolia Das Zeitintervall vom Beschwerdebeginn bis zum Eintreffen im Krankenhaus konnte insgesamt verringert werden. zweithäufigste Einzeldiagnose bei vollstationär behandelten Personen. Die Häufigkeit von stationären Krankheitsfällen pro 100 000 Einwohner stieg von nur 275 im Jahr 1995 auf 480 (2012) an. Im gleichen Zeitraum stieg die Häufigkeit stationärer Krankheitsfälle bei Herzrhythmusstörungen von 282 auf 537, also um 90 Prozent, und bei Herzklappenerkrankungen von 69 auf 105, was einem Anstieg von 52 Prozent entspricht. Die Fallzahlen von Herzschwäche steigen Die steigenden Fallzahlen hätten teilweise paradoxerweise gerade mit den Fortschritten der Herzmedizin zu tun, hieß es. So würden immer mehr Menschen einen akuten Herzinfarkt überleben, später aber an einer Herzschwäche erkranken. Zum anderen sei der Trend Ausdruck der steigenden Lebenserwartung. Denn das Risiko für eine Herzinsuffizienz, eine Herzklappen- oder Herzrhythmuserkrankung steigt mit dem Alter überproportional stark an. Quelle: Deutsche Herzstiftung e. V . Was ist ein Katheter? Die LinksherzkatheterUntersuchung (Koronarangiografie) ist ein Verfahren zur Darstellung der Herzkranzgefäße. Dazu wird ein Kontrastmittel gespritzt, das die Gefäße auf dem Röntgenmonitor sichtbar macht. Die Gabe geschieht über einen weichen dünnen Kunststoffschlauch (Katheter), den der Arzt meistens von der Leiste aus unter Röntgenkontrolle zum Herzen vorschiebt. Ist es möglich, Patienten innerhalb der ersten 60 bis 90 Minuten nach dem Infarkt in ein Krankenhaus zu bringen, in dem eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt werden kann, wird meist die primäre PCI (perkutane Koronarintervention) angestrebt. Dabei wird der Katheter auch dazu benutzt, um verstopfte Herzkranzgefäße wieder durchgängig zu machen. Nr. 3 / März 2015 SERVICE / AUS DEN LANDESVERBÄNDEN Urteile aus dem Sozialrecht Seite 9 Nordrhein-Westfalen Ämter in die Pflicht genommen Die Sozialgerichte haben aktuelle Urteile gefällt, die für Pflegebedürftige und Empfänger von Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld interessant sein können. So darf z. B. ein Arbeitslosengeld-Empfänger trotz Kündigung und Abfindung nicht immer automatisch eine Sperre bekommen. Arbeitslosengeldanspruch trotz Eigenkündigung Wer mit Blick auf eine drohende Entlassung seinen Job gegen eine Abfindungszahlung freiwillig aufgibt, riskiert damit nicht unbedingt seinen Anspruch auf Arbeitslosengeld I. Eine nicht mehr abwendbare Kündigung durch den Arbeitgeber sei ein wichtiger Grund, das Arbeitsverhältnis per Aufhebungsvertrag selbst zu beenden, urteilte das Bundessozialgericht. Die Agentur für Arbeit dürfe nur dann eine Sperrzeit verhängen, wenn die Trennung vom Arbeitgeber „offensichtlich rechtswidrig“ gewesen ist. Im konkreten Fall ging es um eine schwerbehinderte Sekretärin, deren Arbeitsplatz weggefallen war und die einen Aufhebungsvertrag mit ihrem Arbeitgeber abgeschlossen hatte. Sie verließ das Unternehmen vorzeitig – mit einer Abfindung in Höhe von 47 000 Euro. Aufgrund dieser „Eigenkündigung“ setzte die Arbeitsagentur eine zwölfwöchige Sperrzeit fest und verkürzte den Bezug des Arbeitslosengeldes um acht Monate. Weil eine „außerordentliche Kündigung“ trotz der Schwerbehinderung keineswegs ausgeschlossen werden konnte (die gesamte Abteilung wurde geschlossen), blieb die Eigenkündigung letztlich ohne Folgen (BSG, B 11 AL 61/11 R). Pflegekasse muss Kosten für Spezialbett übernehmen Pflegekassen haben ihren Versicherten Spezialpflegebetten zu finanzieren, wenn die Pflegekraft damit leichter einen teilweise gelähmten Pflegebedürftigen versorgen kann. Es gelte dabei, die häusliche Pflege zu unterstützen. In dem verhandelten Fall ging es um ein Spezialpflegebett, mit dem die Pflegekraft die beschwerliche Körperpfle- ge ohne Barrieren durchführen konnte, indem sie nicht mehr über ein Bettgitter hinweg arbeiten musste. Diesen Vorteil hielt das Sozialgericht als Basis für die Kostenübernahme durch die Pflegekasse für ausreichend (SG Stuttgart, S 16 P 6795 / 09). Im Haus am Kurpark können Gäste den Frühling begrüßen. Sozialamt zahlt für Hausnotruf auch ohne Pflegestufe Ostern im Sauerland Ein Sozialamt ist auch dann verpflichtet, für eine Hilfeempfängerin die Kosten für einen Hausnotruf zu ersetzen, wenn die Frau „mangels festgestellter Pflegestufe“ keine Leistungen aus der Pflegeversicherung erhält. Wichtig ist, dass für sie behinderungsbedingt ein Hausnotrufsystem erforderlich ist. Zu ersetzen sind nicht nur die Grundgebühren, sondern die komplette Gesamtgebühr (hier in Höhe von 34,77 Euro pro Monat). (SG Wiesbaden, S 30 SO 172/11) wb Das Haus am Kurpark bietet über Ostern eine Aktionswoche mit viel Unterhaltung und Entspannung. Vom 1. bis zum 7. April können die Gäste den Frühling im Sauerland begrüßen. Die Osterwoche in Brilon beinhaltet neben Unterkunft mit Vollpension ein vielseitiges Unterhaltungsprogramm mit Musik, Tanz, Galaabend, Wassergymnastik und vielem mehr. Frühere Anreisen und Verlängerungsnächte können hinzugebucht werden. Bahnreisende werden in den Bahnhöfen Brilon Wald oder Brilon Stadt kostenfrei abgeholt. Es wird um zeitnahe Anmeldung gebeten, da die vergangenen Osteraktionswochen schnell ausgebucht waren. Information und Anmeldung über das Haus am Kurpark, Hellehohlweg 40, 59929 Brilon, Tel.: 02961 / 98 30, Fax: 02961 / 98 31 63, Internet: www.haus-am-kurpark-sauerland.de, E-Mail: info@ haus-am-kurpark-sauerland.de. Anzeigenhöhe ist 173,5 mm Anzeige AUS DEN LANDESVERBÄNDEN Seite 10 Nr. 3 / März 2015 Niedersachsen Die Inklusion nicht noch weiter verschieben Jahrelang war bei der Inklusion in Niedersachsen, auch und vor allem im Bildungsbereich, Stillstand. Obwohl die UN-Behindertenkonvention längst auf Bundesebene ratifiziert worden war, saß die letzte Landesregierung den fälligen Aktionsplan zur Umsetzung aus. Mit dem Regierungswechsel kam Bewegung in die Debatte. In erfreulich hohem Tempo wurden alle Weichen auf Grün gestellt. Das gefiel nicht jedem. Manche Eltern und ein paar Lehrerverbände machten öffentlichen Druck. Das hat jetzt offensichtlich leider Erfolg. Mehr und mehr knickt die rotgrüne Landesregierung ein und drosselt das Inklusionstempo. Im Februar-Plenum des Landtages hat die Regierungskoalition den Zeitplan gelockert. Nicht mehr 2018, sondern 2024 soll Inklusion an Niedersachsens Schulen Realität sein. SoVD-Landesvorsitzender Adolf Bauer findet deutliche Worte: „Entweder will man die Inklusion – oder man will sie nicht. Wir hätten uns Standhaftigkeit erhofft – Paradigmen-Wechsel sind nie bequem umsetzbar.“ Der SoVD gewinne mehr und mehr den Eindruck, dass die Inklusion aufgrund des Drucks auf den Sankt-NimmerleinsTag verschoben werden soll. Erst 2024 soll der Umbau an Niedersachsens Schulen abgeschlossen sein – sechs Jahre später als geplant. Bauer findet, dass das „nah an Realsatire ist.“ Natürlich sei es richtig beschrieben, auch von der Opposition, dass erforderliche Ressourcen fehlen. Mehr Geld, mehr Personal und mehr Fortbildung seien zwingend erforderlich. Außerdem müsse das Werben für die Inklusion weiter optimiert werden. Bauer: „Der berechtigte Wunsch der Ministerin, Inklusion besser zu vermitteln, darf aber nicht eine so lange Verzögerung bedeuten.“ Nach ihrem guten Start im Jahr 2013 habe die neue Landesregierung einige unnötige Umwege eingeschla- Niedersachsen Achtung, Trickbetrüger Die Deutsche Rentenversicherung warnt vor Trickbetrügern, die in ihrem Namen versuchen, an das Geld von Rentnern zu kommen. Unter dem Absender der Rentenversicherung werden ältere Menschen angeschrieben und aufgefordert, 756,86 Euro auf ein fremdes Konto zu überweisen. Die Begründung: Der Betrag sei ihnen im vergangenen Jahr zu viel gezahlt worden. Der Rentenversicherer warnt davor, dieser Forderung nachzukommen. Dem Brief beigefügt ist ein ausgefülltes Überweisungsformular. Wer den Betrag einzahle, verhindere eine Sperre seiner Rentenbezüge, ist im Schreiben nachzulesen. Anschließend erhielten die Rentner 457,90 Euro zusätzlich zur bisherigen Rente. Dies beruhe auf Änderungen bei der Pflegeversicherung. Wer einen derartigen Brief erhält, sollte sich nicht verunsichern lassen – und auf keinen Fall das Geld überweisen. Tipps, wie man sich in solchen Fällen verhalten sollte, geben die Experten unter Tel.: 0800 / 1 000 480 10. DRV Foto: Panthermedia/Lisa Young Niedersachsen sollte die schulische Inklusion nicht auf die lange Bank schieben. gen. „Wir sind nicht mehr auf dem richtigen Weg. Lassen Sie uns nicht noch weiter vom Kurs abkommen“, fordert Bauer. Zufrieden ist der SoVD mit der Entscheidung, die Förderschulen mit Schwerpunkt Sprache (Sprachheilschulen) zu erhalten. Damit sei ein Hauptkritikpunkt, gerade von Eltern, ausgeräumt. Umso weniger verstehe er, dass auch an anderen Stellschrauben gedreht werde. „Die Inklusion in Niedersachsen braucht wieder neuen Schwung. Wir als Niedersachsens größter Sozialverband werden am Ball bleiben und die weitere Entwicklung kritisch würdigen“, macht der Landesvorsitzende deutlich.bü Niedersachsen Inklusionspreis: Jetzt bewerben Sie setzen sich in Ihrem ehrenamtlichen Engagement besonders für das Thema Inklusion ein? Oder Sie sind Journalist und haben sich in besonderer Art und Weise mit dem Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung beschäftigt? Dann bewerben Sie sich für den Inklusionspreis des SoVD-Landesverbandes Niedersachsen e. V.! Im Rahmen seiner diesjährigen Landesverbandstagung lobt der SoVD in Niedersachsen zwei Preise aus: den Ehrenamts- und den Medienpreis. Beim Ehrenamtspreis Inklusion zeichnet der Verband Projekte innerhalb und außerhalb des SoVD aus, die in besonderer Art und Weise die Inklusion vor Ort voranbringen. Teilnehmen können Ehrenamtliche, die sich in Vereinen, Bürgerinitiativen, Nachbarschaftshilfen oder Ähnlichem engagieren. Für den Medienpreis können sich Journalisten aus dem Print-, Online- oder Rundfunkbereich aus ganz Niedersachsen bewerben. Beide Preise sind insgesamt mit mehr als 5 000 Euro dotiert. Einsendeschluss ist der 1. Mai 2015. Weitere Informationen zur Ausschreibung und zur Teilnahme gibt es im Internet unter: www.sovd-nds.de. sj GESUNDHEIT Nr. 3 / März 2015 Seite 15 Die chronische Atemwegserkrankung COPD ist auf dem Vormarsch – Rauchen ist die häufigste Ursache COPD – die unbekannte Volkskrankheit Im Volksmund treffend Raucherlunge genannt, hat sich die COPD zu einer der häufigsten Krankheiten entwickelt. Die Prognosen gehen davon aus, dass sie bis zum Jahr 2030 die dritthäufigste Todesursache weltweit sein wird. Viele Menschen ignorieren die Symptome und unterschätzen, welche Gesundheitsschäden auf sie zukommen. COPD? Nie gehört? Dann sind Sie damit nicht allein, denn selbst die von der Krankheit Betroffenen wissen oft nicht, dass sie an „Chronic Obstructive Pulmonary Disease“ erkrankt sind. Früher wurde das auch Raucherlunge genannt. COPD ist heute der Sammelbegriff für irreversible Lungenerkrankungen wie chronische obstruktive Bronchitis und Lungenemphysem. Zigarettenrauchen, aber auch Schadstoffbelastung und zu einem sehr kleinen Teil genetische Störungen können die Ursache sein. Rauchen ist die häufigste Ursache der COPD Nicht jeder Raucher bekommt COPD, aber 90 Prozent der Erkrankten waren oder sind Raucher. Je länger und mehr geraucht wurde, desto höher ist das Risiko, daran zu erkranken. Jeder achte Deutsche über 40 Jahren leidet inzwischen an COPD, weltweit ist sie die vierthäufigste Todesursache – mit steigender Todesrate. Wie kommt es, dass COPD trotzdem so unbekannt ist? Viele wissen nicht, dass sie erkrankt sind Vielleicht daran, dass COPD anfangs nicht eindeutig zu erkennen ist. Sie entwickelt sich schleichend: Husten, Auswurf und Atemnot sind typische Symptome. Oft treten sie nach einer Erkältungskrankheit auf und die Betroffenen glauben, dass diese einfach verschleppt wurde und irgendwann von alleine weggeht. Es tut ja nicht weh, es stört nur, und irgendwann gewöhnt man sich daran. Oder man geht doch endlich zum Arzt, weil die Symptome stärker werden und häufiger auftreten. Falls dann wirklich COPD festgestellt wird, befindet sich der Betroffene aber Foto: bilderzwerg / fotolia Die chronisch obstruktive Bronchitis und das Lungenemphysem werden heute als COPD bezeichnet. So entsteht die COPD •Durch das ständige Einatmen von Schadstoffen entzündet sich die Bronchialschleimhaut, die Flimmerhärchen können den Schleim immer weniger abführen, morgens wird er abgehustet. •Die angeschwollene Schleimhaut produziert verstärkt Schleim, es kommt zum Dauerhusten. •Später bildet sich die Schleimhaut zurück, die Bronchialmuskeln verkrampfen und die Atemwege sind dauerhaft verengt, sodass Atemnot und pfeifende Geräusche beim Atmen entstehen. •Durch die verengte Atmung bleibt Restluft beim Ausatmen in der Lunge und die Lungenbläschen (Alveolen) werden überdehnt und zerstört. Dadurch entsteht ein Lungenemphysem, der Sauerstoffgehalt im Blut nimmt ab. •Durch den Überdruck in der Lunge verdickt sich die rechte Herzkammer, auch Cor Pulmonale genannt. Dadurch entstehen Ödeme, besonders in den Beinen sowieAtemnot und Herzinsuffizienz. Es besteht die Gefahr des plötzlichen Herztodes. schon im mittelschweren Stadium. Je länger gewartet wird, desto schlimmer sind die Folgen: die obstruktive Bronchitis kann sich Fotos: fred goldstein, Ljupco Smokovski / fotolia zu einem Lungenemphysem ent- Raucherhusten ist unangenehm, aber kaum jemand macht sich klar, dass daraus wickeln, das eine Krankheit entstehen kann, bei der man im Endstadium auf permanente Saudie Lebenser- erstoffzufuhr angewiesen ist. wartung um acht bis zehn Jahre verkürzt. würde den erkrankten Körper per viel Energie. Dazu kommt, Aber 40 Prozent der Erkrank- zusätzlich belasten. dass durch die Atemnot Beweten ignorieren ihre Beschwergung an sich vermieden wird den und wissen daher nicht, Krisen verschlechtern den und dadurch die Muskel- und dass sie COPD haben. Knochendichte abnimmt. Die Allgemeinzustand Bei extremem Wetter oder Patienten verlieren stark an Die Bronchien bleiben durch einen Infekt kann es zu Gewicht. Im fortgeschrittenen Exazerbationen kommen. Das Stadium muss der Erkrankte dauerhaft geschädigt Eine chronische Bronchitis, sind akute Krankheitsschübe. fast rund um die Uhr mit Sauvolkstümlich „Raucherhus- Je öfter sie auftreten, desto erstoff beatmet werden. Eine ten“ genannt, klingt durch Zi- nachhaltiger verschlechtern Lungentransplantation kommt garettenentwöhnung ab und sie den Gesundheitszustand. nur für wenige infrage. die Lunge kann sich wieder Deshalb ist es wichtig, den Arzt Zu den Begleitkrankheiten vollständig regenerieren. Un- aufzusuchen, wenn die übli- gehören u. a. Herzrhythmusbehandelt kann sich aber da- chen Symptome wie Atemnot störungen, Ödeme, Depressiraus eine chronisch obstruktive (flache und schnelle Atmung), onen, Diabetes, Osteoporose, Bronchitis entwickeln, welche Auswurf und Husten sich ver- Harninkontinenz, erhöhte die Lunge irreversibel schädigt. stärken und man ein Engege- Herzinfarktgefahr und eine verkürzte Lebenserwartung. Umso wichtiger ist eine früh- fühl in der Brust verspürt. COPD gehört aufgrund seizeitige Diagnose und Behandlung. Dadurch lässt sich die COPD verursacht weitere ner Verbreitung zu den Volkskrankheiten. Dabei kann man Krankheit immerhin stoppen Erkrankungen und die Beschwerden lassen Die COPD gilt als System- sich einfach schützen: Wer auf sich lindern. Ein Lungenfunk- krankheit, das heisst, sie wirkt Zigaretten verzichtet, wird tionstest gibt Aufschluss, ob es sich schädlich auf den gesam- wahrscheinlich nie COPD besich bei den Beschwerden um ten Körper aus: Durch das kommen und raubt sich nicht Anzeichen einer COPD, chroni- viele Husten verliert der Kör- selbst den letzten Atem. bg schen Bronchitis oder um Asthma handelt. Behandlungmethoden bei COPD Wenn die Krankheit festgestellt wurde, ist die erste und wichtigste Maßnahme, das Rauchen aufzugeben; sonst laufen alle anderen Maßnahmen zur Rettung der Gesundheit ins Leere. Der Arzt wird Medikamente verschreiben, die inhaliert werden und die Atemwege erweitern, dazu Antibiotika, um Entzündungen zu mildern und zu verhindern. Denn jede Erkältung kann gefährlich werden für den ohnehin geschwächten Körper. Die Teilnahme an einer Lungensportgruppe hilft, damit die Muskeln nicht verkümmern und die Atmung trainiert werden kann. Eine gezielte Ernährung verhindert weitere Gewichtsabnahme, auch Übergewicht Symptome der COPD Im Anfangsstadium: •morgendliches Abhusten von Schleim, der sich über Nacht angesammelt hat, •hartnäckiger Husten, auch im Sommer, •zunehmende Atemnot, zuerst bei körperlicher Bewegung, später auch im Ruhezustand. Bei Fortschreiten: •anfallartiges Engegefühl in der Brust mit Panikattacken, •pfeifende Geräusche beim Atmen durch die eingeengten Atemwege, •starker Gewichtsverlust, da der Körper durch die Husterei erschöpft wird. Foto: nandyphotos / fotolia Wenn einem schnell „die Puste ausgeht“, kann das ein Anzeichen von COPD sein. UNTERHALTUNG / KINDER Seite 16 Tipp für Kinder Hände weg von Mississippi Emma kann ihr Glück kaum fassen: Sie bekommt ein echtes Pferd! Ihre Oma Dolly hat es ihr gekauft. Und das, wo Emmas Eltern ihr noch nicht einmal erlauben, ein Meerschweinchen zu haben. Natürlich freut sie sich jetzt noch mehr auf die Ferien bei ihrer Großmutter. Doch dort angekommen erwartet Emma eine böse Überraschung: Der eklige Neffe des verstorbenen Verkäufers will das Tier plötzlich um jeden Preis zurück. Als dann auch noch Oma Dollys Hunde verschwinden und obendrein ein Erpresserbrief auftaucht, beginnt ein spannender Wettlauf gegen die Zeit. Cornelia Funke: Hände weg von Mississippi (Hörspiel). Oetinger Audio, 2 CDs, freigegeben ab 8 Jahren, ISBN: 978-3-8373-08419, 13,99 Euro. Möchtest du eines der Hörspiele gewinnen? Dann schau dir einfach das nebenstehende Rätsel an! Wenn du das gesuchte Lösungswort hast, schickst du es per E-Mail oder Post (Betreff: „Hände weg von Mississippi“) an: [email protected] bzw. SoVD, Redaktion, Stralauer Straße 63, 10179 Berlin. Einsendeschluss ist der 15. März. Nr. 3 / März 2015 Rolands Rätselecke Zum Wiehern: unser Pferdequiz Kennt ihr den kürzesten Pferdewitz? „Kommt ein Cowboy vom Friseur – Pony weg!“ Nun gut. Unser Rätsel rund um das Thema Reiten und Pferde wird euch hoffentlich genauso viel Spaß machen. Die Buchstaben hinter den richtigen Antworten ergeben hintereinander geschrieben das gesuchte Lösungswort. Viel Spaß beim Tüfteln! 1. Welches ist kein aus dem Fernsehen bekanntes Pferd? • Black Beauty (K) • Fury (S) • Lassie (R) 5. Führt man ein Pferd an einer Leine im Kreis, nennt man das • Rangieren (F) • Longieren (H) • Garnieren (C) 2. Will ein Reiter sein Pferd antreiben, dann gibt er ihm • das Vollgas (O) • die Sporen (E) • den Bleifuß (I) 6. Wer sitzt bei einem Rennen auf dem Pferd? • Jockey (O) • Hockey (L) • Cockney (G) 3. Steht ein Joghurt zu lange in der Sonne, dann beginnt er • zu rappeln (R) • zu stuten (M) • zu schimmeln (I) 7. Was benutzt man für die Pflege eines Pferdes? • Black und Decker (I) • Striegel und Kardätsche (S) • Zuckerbrot und Peitsche (A) 4. Was ist keine Bezeichnung für die Fellfarbe eines Pferdes? • Braunbär (T) • Fuchs (E) • Schecke (E) Foto: Ovidiu Iordachi / fotolia „Pony weg – ich lach mich schlapp! Aber was das Rätsel angeht: Vorgesagt wird nicht!“ 8. Die Pferde von Winnetou und Old Shatterhand heißen • Iltschi und Hatatitla (E) • Nscho-tschi und Manitu (N) • Hadschi und Halef (T) Voll durchgeblickt Tragen etwa auch Bankräuber Geld zur Bank? Erwachsene benötigen heutzutage ein Bankkonto. Auf diesem Weg erhalten sie das Geld, das sie zum Leben brauchen, und bezahlen ihre Rechnungen. Die Bank verwaltet also das Geld ihrer Kunden. Eine Bank in der Schweiz hat eben das aber offensichtlich auch für Verbrecher getan. Sie hat also Geld aufbewahrt, das vermutlich aus kriminellen Geschäften stammte. Foto: Vladislav Kochelaevs, Africa Studio / fotolia; Montage: SoVD Geld aus einem Verbrechen zur Bank bringen? Das klingt merkwürdig. Doch bei einer Schweizer Bank ist genau das passiert. Wenn jemand etwas stiehlt und ein anderer die Beute versteckt, dann macht auch der sich strafbar. Er hätte dem Dieb nicht helfen dürfen. Eine Bank in der Schweiz hat aber genau das vor einigen Jahren getan. Das kam jetzt heraus, nachdem ein Mitarbeiter der Bank geheime Unterlagen öffentlich gemacht hatte. Weltweit haben sehr viele Journalisten diese Daten ausgewertet und einen Skandal aufgedeckt: Die Schweizer Bank verwaltete Geld, welches aus dem Handel mit Drogen und Waffen stammte. Sie hat also Verbrechern dabei geholfen, ihre Beute in Sicherheit zu bringen. Andere Personen wiederum haben ihr Geld der Schweizer Bank gegeben, damit sie hierfür in ihrem eigenen Land keine Steuern zahlen müssen. Das aber ist strafbar, man kann dafür ins Gefängnis kommen. Bisher haben die Schweizer Banken aus ihren Geschäften ein Geheimnis gemacht. Nachdem jetzt diese Einzelheiten bekannt geworden sind, fordern Politiker ein Umdenken. Das Bankgeheimnis soll gelockert werden, damit Kriminelle ihr Geld nicht mehr so leicht vor der Polizei oder dem Finanzamt verstecken können. Die betroffene Bank zumindest sagt, sie habe sich von derartigen Kunden inzwischen getrennt. Zeichnung: Matthias Herrndorff / SoVD UNTERHALTUNG Nr. 3 / März 2015 Seite 17 Zeitmaschine Buchtipp Spaghetti, Colts und Cowboys Als der Italiener Sergio Leone seinen nächsten Film plant, muss dieser vor allem günstig sein. Also engagiert er einen unbekannten Schauspieler und nutzt die Landschaft einer spanischen Halbinsel als Kulisse. Dieser erste „Spaghetti-Western“ sorgt für eine wahre Revolution im Kino. Vor 50 Jahren hat „Für eine Handvoll Dollar“ mit Clint Eastwood in Deutschland Premiere. Auf den Western hat die amerikanische Filmindustrie quasi das Urheberrecht. Inhaltlich geht es meist um die Besiedlung des Landes gegen den Willen der Ureinwohner, der sogenannten Indianer. Für Recht und Ordnung sorgt im US-Kino ein aufrichtiger, fast schon ritterlicher Held, der moralisch über jeden Zweifel erhaben ist. In Europa findet man das möglicherweise zu eintönig und entschließt sich zu einem Gegenentwurf. Eine edle Haltung oder gar selbstloses Handeln sucht man bei den Protagonisten italienischer Western in der Regel vergeblich. Der Hauptdarsteller in einem Italo-Western ist von Rache oder Habgier getrieben. Bei ihm handelt es sich weniger um einen Helden als vielmehr um einen Anti-Helden, der sich gegen bestehende Konventionen auflehnt. Sein Erscheinungsbild bestätigt diese rebellische Haltung: Er ist chronisch unrasiert, seine Kleidung permanent schmutzig und sein Verhalten alles andere als galant. Fotos: Für eine Handvoll Dollar / Universum Film Von Moral keine Spur: In „Für eine Handvoll Dollar“ verdingt sich Clint Eastwood als Revolverheld an den Meistbietenden. Ein wichtiges Stilmittel im Spaghetti-Western ist Gewalt. Fast schon ritualisiert kommt es zu Schießereien. Die Getroffenen fallen nicht einfach zu Boden, ihr Sterben wird in Großaufnahmen gezeigt, fast schon zelebriert. Insgesamt wirken die Filme somit weniger glänzend und verglichen mit amerikanischen Produktionen düster und pessimistisch. Sergio Leone plant das alles vermutlich nicht bis ins letzte Detail. Als Glücksfall erweist es sich, dass Ennio Morricone die Musik zu einem Film komponiert, der nicht nur Clint Eastwood zum Star macht, sondern vor allem ein Genre neu erfindet. Am 5. März 1965 kommt mit „Für eine Handvoll Dollar“ der erste Italo-Western ins Kino. Beim Dehnen singe ich Balladen „Macht die Hose mich dick?“ – „Schatz, ehrlich gesagt: Die Hose hat damit nichts zu tun!“ Dass sein Humor durchaus auch einmal böse sein kann, hat Jürgen von der Lippe im Fernsehen und auf der Bühne bewiesen. Mit einem neuen Buch legt der beliebte Showmaster jetzt nach. Die darin enthaltenen Kurzgeschichten und Glossen sind unterhaltsam, intelligent und abgründig, vor allem aber überraschend und schmerzhaft komisch. Jürgen von der Lippe: Beim Dehnen singe ich Balladen. Geschichten und Glossen. Knaus, 224 Seiten, ISBN: 978-3-81350658-7, 14,99 Euro. Als Live-Mitschnitt, gelesen von Jürgen von der Lippe, Carolin Kebekus und Jochen Malmsheimer. Random House Audio, 2 CDs, ISBN: 978-3-8371-2971-7, 14,99 Euro. Wenn Sie Buch oder Hörbuch gewinnen wollen (Wunsch bitte angeben!), schreiben Sie eine E-Mail an: [email protected] oder eine Postkarte an: SoVD, Redaktion, Stralauer Straße 63, 10179 Berlin. Als Betreff bzw. Stichwort geben Sie bitte „Beim Dehnen singe ich Balladen“ an! Einsendeschluss ist der 15. März. Denksport Gibt‘s doch gar nicht, oder? Bier auf Rezept? In der Apotheke? Rechnen wie ein Ägypter Verunglimpft als „Arbeiter-Brause“ oder gar „Primaten-Plörre“ hat Bier nicht den allerbesten Ruf. Hierzu hat wohl auch der Alkoholgehalt beigetragen, der sich nach übermäßigem Genuss nur schwer leugnen lässt. Dabei hat der Gerstensaft durchaus gesundheitsfördernde Eigenschaften. Aber hätten Sie gedacht, dass es Bier sogar auf Rezept und in der Apotheke gibt? Wer sein kühles Blondes vom Arzt verordnet bekommen möchte, muss Deutschland verlassen. In Tschechien und Polen schätzt man die harntreibende Eigenschaft des Gebräus. Patienten mit urologischen Beschwerden erhalten in diesen Ländern ihr Bier auf Rezept. Studien zufolge leiden Biertrinker nämlich sehr viel seltener unter Nierensteinen. Amerikanische Forscher haben sogar noch bessere Nachrichten. Sie wollen herausgefunden haben, dass Bier auch eine krebshemmende Wirkung hat. Verantwortlich hierfür sei die Substanz Xanthohumol. Aussprechen lässt sich deren Bezeichnung wohl aber nur in nüchternem Zustand. Angeblich planen Firmen in den USA bereits, demnächst ein „Anti- Die alten Ägypter nutzten beim Rechnen eine Variante, mit der Sie heute sehr gut Ihre grauen Zellen trainieren können. Wir zeigen das an einer leichten Aufgabe: 10 mal 6. Sie halbieren jeweils die Zahl auf der linken Seite, bis dort eine „1“ steht, und verdoppeln die auf der rechten. Beim Halbieren ungerader Zahlen runden Sie nach unten ab („5“ halbiert sich also auf „2“). Jetzt streichen Sie alle gerade Zahlen auf der linken Seite sowie die dazugehörige Zahl auf der rechten durch. Zählen Sie nun die Zahlen zusammen, die auf der rechten Seite noch übrig sind: 12 + 48 = 60. Foto: pix4U / fotolia Zum Bierholen in die Apotheke? Das funktioniert nur in Mexiko. In Deutschland helfen nach Ladenschluss Tankstellen aus. Krebs-Bier“ auf den Markt zu bringen. Na dann prost! In Mexiko kann man Bier sogar in der Apotheke kaufen. In Deutschland wäre das wohl kaum praktikabel. Angesichts der bei Medikamenten üblichen Preise dürften viele Kunden dann wohl doch den Gang zum Supermarkt vorziehen. Üben Sie dieses verblüffende System mit den Aufgaben A bis D (Lösung auf Seite 18) oder denken Sie sich eigene aus! 10 x 6 512 224 148 10 x 6 512 224 148 A) 79 x 9 B) 15 x 14 C) 112 x 17 D) 88 x 13 Foto: Leonid Andronov / fotolia UNTERHALTUNG Seite 18 Nr. 3 / März 2015 Gerichtsurteile zum Schmunzeln Filmtipp Wie in alten Zeiten Richard und Kate sind geschieden und die Kinder aus dem Haus. Als jedoch ein Anlagebetrüger die beiden um ihre Altersvorsorge bringt, müssen sie sich noch einmal zusammenraufen. Gemeinsam mit einem befreundeten Paar spüren sie den Betrüger in Frankreich auf und heften sich an seine Fersen. Geplagt von dem einen oder anderen altersbedingten Zipperlein, aber ausgestattet mit einer guten Portion Lebenserfahrung, gerät das Quartett dabei in immer absurdere Situationen. Als Krönung des gewagten Unterfangens soll schließlich ein Diamantenraub alle Probleme lösen. Ganz nebenbei stellen Kate und Richard fest, dass sie eigentlich ein ziemlich gutes Team sind – fast wie in alten Zeiten. Wie in alten Zeiten. Universum Film, 1 DVD / Blu-ray, 91 Minuten, freigegeben ohne Altersbeschränkung, 14,99 / 15,99 Euro. Um eine der DVDs bzw. Blu-rays zu gewinnen (Wunsch bitte angeben!), schicken Sie eine E-Mail oder eine Postkarte (Betreff bzw. Stichwort: „Wie in alten Zeiten“) an: [email protected] bzw. SoVD, Redaktion, Stralauer Straße 63, 10179 Berlin. Einsendeschluss ist der 15. März. In Schokolade baden verboten Früher war es einfach: Unter der Woche wusch man sich mit Seife, samstags wurde gebadet – im Schaumbad der Marke „Fichtennadel“. Heute ufern die Duftvariationen ins Unendliche aus. Nicht jedoch in Bayern. Dort verbot jetzt ein Gericht Badeschaum, der nach Schokolade riecht. Sie glauben, in Ihrer Badewanne könnten Sie tun und lassen, was Sie wollen? Falsch! Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof wacht über Ihr Wohl als Verbraucher und hat jetzt einer italienischen Firma den Handel mit Duschgel und Badeschaum in Deutschland untersagt (Bayer. VGH, Az.: 9 Cs 4/11). Die Richter begründeten ihre Entscheidung damit, dass man das Seifengemisch allzu leicht mit einem Milchgetränk verwechseln könne. Foto: Peter Heimpel / fotolia Da ist wohl doch ein Fläschchen in den Handel geraten. Wenn das die Richter wüssten. Ganz unbegründet ist diese Sorge nicht, schließlich sollten zur Körperpflege die Sorten „Erdbeere“, „Creme Caramel“ und „Schokolade“ angeboten werden. Die zudem mit Früchten verzierten Flaschen hätten gerade kleine Kinder kaum noch von echten Lebensmitteln unterscheiden können. Wir wissen nicht, ob die italienische Firma auch Eis herstellt. Falls ja, schlagen wir die Geschmacksrichtungen „Palmolive“ oder „Domestos“ vor. Redensarten hinterfragt Blau: Er ist es, sie macht es Hat man ein „blaues Auge“, dann weiß man meist, woher das kommt. Warum aber bezeichnen wir Betrunkene als „blau“? Oder warum sagen wir „blau machen“, wenn wir nicht zur Arbeit gehen wollen? Auch die Erklärungsansätze führen uns leider ein wenig „ins Blaue“. Fahren wir „ins Blaue“, dann steht die Farbe hierbei umgangssprachlich für den Himmel und somit für Ferne und Unbestimmtheit. Ähnlich unbestimmt ist auch die Herkunft folgender Redewendungen – versuchen wir es trotzdem: So schmückte man früher die Kirchen an Montagen innerhalb der Fastenzeit mit einem blauen Tuch. Seine Arbeiten verrichtete man entweder mit halber Kraft oder gar nicht: man „machte blau“. Foto: liveostockimages / fotolia Wer abends blau war, macht am nächsten Tag einfach blau. Wer dagegen im Mittelalter als Färber tätig war, kam von Berufs wegen regelmäßig mit Alkohol in Kontakt. Neben anderen Substanzen wurde dieser zum Blaufärben von Stoffen benötigt, ließ sich aber freilich auch anderweitig verwenden. Lief dann ein Färber nach Feierabend im Zickzack und mit verräterischen Farbresten an den Händen durch die Stadt, war das Urteil über ihn schnell gesprochen: „Der ist mal wieder blau!“ Gewinner des Monats Des Rätsels Lösung Um einen Buchpreis zu gewinnen, senden Sie eine Postkarte oder eine E-Mail mit den eingekreisten Zahlen (von oben nach unten) an: SoVD, Abteilung Redaktion, „Sudoku“, Stralauer Straße 63, 10179 Berlin, E-Mail: [email protected]. Bitte geben Sie Ihre Adresse an! Einsendeschluss ist der 15. März. Mer losse d‘r Dom en Kölle (Ausgabe 2 / 2015, Seite 16) Und, hast du dich auch verkleidet und Karneval gefeiert? Wenn du alle unsere Rätselfragen richtig beantwortet hast, dann stand am Ende das Lösungswort „KOSTÜM“ auf deinem Zettel. Wer gewonnen hat, findet seinen Namen unter Gewinner des Monats / Tipp für Kinder auf dieser Seite. Rechnen wie ein Ägypter (Seite 17) A)711 B)210 C)1904 D)1144 Nr. 3 / März 2015 UNTERHALTUNG Mit spitzer Feder Kurze Wege auf dem Amt Seite 19 Buchtipp Aufbau vor laufender Kamera Er ist der Vater der „Maus“: Seit über 40 Jahren erzählt Armin Maiwald die Lach- und Sachgeschichten. Wer macht die roten Streifen in die Zahnpasta? Und wie kommen die Löcher in den Käse? Wohl nicht nur Kinder haben durch ihn einiges gelernt. In seinem Buch schildert der 75-Jährige jetzt die Anfänge des Kinderfernsehens. Er erzählt aber auch Geschichten aus seinem Leben – von seinen Anfängen im kriegszerstörten Köln über seine ersten Schritte beim Theater bis hin zu seiner Arbeit im Fernsehstudio. Armin Maiwald: Aufbau vor laufender Kamera. Verlag Kiepenheuer & Witsch, 336 Seiten, ISBN: 978-3-462-04745-5, 19,99 Euro. Um eines der Bücher zu gewinnen, schicken Sie eine E-Mail oder eine Postkarte (Betreff bzw. Stichwort: „Aufbau vor laufender Kamera“) an: [email protected] bzw. SoVD, Redaktion, Stralauer Straße 63, 10179 Berlin. Einsendeschluss ist der 15. März. Impressum SoVD – Soziales im Blick erscheint jeweils zum Monatsanfang (11 Ausgaben pro Jahr, Doppelausgabe für Juli / August). Herausgeber ist der Sozialverband Deutschland e. V., Stralauer Straße 63, 10179 Berlin, Tel.: 030 / 7 26 22 20, Fax: 030 / 7 26 22 21 45, E-Mail: [email protected]. Redaktion: Veronica Sina (veo / verantwortlich), Joachim Baars (job), Brigitte Grahl (bg), Steffi Rose (Bildbearbeitung), Roswitha Moldenhauer (Redaktionsassistenz). Für Anzeigen oder Werbebeilagen ist diese Zeitung lediglich Werbeträger; eine Empfehlung des SoVD für vorgestellte Produkte ist damit nicht verbunden. Veröffentlichte Artikel stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht zurückgesandt. Der Bezugspreis wird im Rahmen des Verbandsbeitrages erhoben. Das Lösungswort zum Gewinnen eines Buchpreises bitte bis zum 15. März einsenden an: SoVD, Redaktion, Stichwort: „Kreuzworträtsel“, Stralauer Straße 63, 10179 Berlin, oder per E-Mail: [email protected]. Bitte vergessen Sie nicht, Ihre Adresse anzugeben! Anzeigenverwaltung: Dialog Welt GmbH, Lugwaldstraße 10, 75417 Mühlacker, Tel.: 07041 / 95 07 288, Fax: 07041 / 95 07 299. Druck und Verlag: Zeitungsdruck Dierichs GmbH & Co. KG, Wilhelmine-Reichard-Straße 1, 34123 Kassel. Auflage: Die verbreitete Auflage betrug im 4. Quartal 2014 insgesamt 410.959 Exemplare. SERVICE / ANZEIGEN Seite 20 Nr. 3/ März 2015 Die Deutsche Rentenversicherung Westfalen informiert An- und Verkaufsanzeigen Verkaufsanzeigen Reiseanzeigen – Keine gewerblichen Anzeigen n – KeineKeine gewerblichen Anzeigen Anzeigenverwaltung des Sozialverband Deutschland s Sozialverband Deutschland Welt GmbH, Postfach 1345, 75405 Mühlacker fach 1345, Dialog 75405 Mühlacker Die nachstehende veröffentlichen Sie bitte unter „Ane veröffentlichen Sie bitte unter Anzeige „Anund Verkaufsanzeigen“ (keine „Reise-Gewerblichen Anzeigen“), eine „Reise-Gewerblichen Anzeigen“), pro Zeile 8,30€ incl. 19% Mwst. Anzeigenannahmeschluss: Mwst. Anzeigenannahmeschluss: Am 3. des Vormonats. Vor- und Zuname Straße, Nr. Wohnort Telefon IchWelt ermächtige (Dialog Welt GmbH) des Sozialverband rwaltung (Dialog GmbH) die desAnzeigenverwaltung Sozialverband Deutschland, die Insertionskosten von meinem Konto abbuchen zu lassen. Die Beten von meinem Konto abbuchen zu lassen. Die Bezahlung Ihrer Anzeige kann nur durch Abbuchung oder Vorkasse erfolgen. r durch Abbuchung oder Vorkasse erfolgen. Bank in IBAN BIC Unterschrift Der Text meiner Anzeige: Ausgabe Pro Zeile 8,30 € Pro Zeile 8,30 € Mindestgröße 2 Zeilen = 16,60 € Mindestgröße 2 Zeilen = 16,60 € 3 Zeilen = 24,90 € 4 Zeilen = 33,20 € 3 Zeilen = 24,90 € Anzeigenhöhe ist 347 mm Ausgabe 4 Zeilen = 33,20 € 5 Zeilen = 41,50 € 5 Zeilen = 41,50 € Je weitere Zeile = 8,30 € Je weitere Zeile = 8,30 € Chiffregebühr 6,95 € | (Preise incl. 19% MwSt.) Chiffregebühr 6,95 € | (Preise incl. 19% MwSt.) Kleinanzeigen in Fließsatzausführung, g, 1 spaltig in 3 mm Grundschrift. Bis zu 3 Wörter am 1 spaltig in 3 mm Grundschrift. Bis zu 3 Wörter am Anfang sonst keine Hervorhebung oder Umrandung. Pro Zeile bis maximal 30 Buchstaben ng oder Umrandung. Profett, Zeile bis maximal 30 Buchstaben bzw. Zeichen einschließlich der erforderlichen Zwischenräume. Nur allgemein gebräuchliche rderlichen Zwischenräume. Nur allgemein gebräuchliche Abkürzungen möglich. Chiffregebühr 6,95 € pro Anzeige incl. MwSt. r 6,95 € pro Anzeige incl. MwSt. 9/2012, Zubehör, .-Sch. frei, lator, XXL /21 58 11 ur ELEKTRO-MOBIL S500F, EZ 9/2012, 15km/h, Silber, neuwertig, mit Zubehör, wenig gefahren, gepflegt, Führer.-Sch. frei, NP 7000,- €/VB 3950,- € 1Rollator, XXL für 100,- €, NP 450,- € 0 40/21 58 11 24h Pflege durch polnische Betreuungskräfte Tel. 0471 98189779 [email protected] Tel. 0471 98189779 [email protected] Einer Teilauflage dieser Ausgabe der SoVD Zeitung liegen Beilagen von Dr. Hittich/GP Health Care n.v. und Baldur Garten bei. Ihr Anzeigenvermarkter der SoVD Zeitung! Ihr Anzeigenvermarkter der SoVD Zeitung! Der Beitragssatz für die gesetzliche Krankenversicherung wurde zum Jahreswechsel um 0,9 Prozentpunkte auf nunmehr 14,6 Prozent gesenkt. Von den 14,6 Prozent hat der Rentner die Hälfte zu tragen. Zusätzlich dürfen die Krankenkassen nun erstmals einen individuellen Zusatzbeitrag erheben. Dieser Zusatzbeitrag kann je nach Krankenkasse den Beitragssatz auch für Rentner erhöhen, senken oder unverändert lassen. Einige Krankenkassen haben den Zusatzbeitrag zunächst auf 0,9 Prozent festgelegt, womit sich keine Änderung für die Beitragszahlung zum 1. März ergibt. Hintergrund des neuen Zusatzbeitrags: Unter den ge- Wir freuen uns auf Ihre Buchungen! sh.de, ntrum www.sovd-sh.de/erholungszentrum 13 16:48 13.03.13 16:48 PLZ Wohnort Telefon Ich ermächtige die Anzeigenverwaltung (Dialog Welt G Deutschland, die Insertionskosten von meinem Konto zahlung Ihrer Anzeige kann nur durch Abbuchung ode Bank in IBAN BIC Foto: apops / fotolia Einige Rentner werden künftig dank des individuellen KranDatumerhalten. Unterschrift kenkassenbeitrages eine höhere Rente setzlichen Krankenkassen soll damit der Wettbewerb gefördert werden. Der Text meiner Anzeige:ausnahmsAusgabe Benachrichtigung weise mittels eines Bescheides. Info kommt im März Änderung erst im Mai Die Information darüber, inwieweit der Krankenkassenbeitrag steigt oder sinkt, erhalten pflichtversicherte Rentenbezieher auf ihrem Kontoauszug für die MärzÜberweisung. Falls dort keine Änderung vermerkt ist, bleibt es beim alten Beitragssatz. Sofern das sogenannte Kontoauszugsverfahren ausgeschlossen ist, erfolgt die Die jetzige Änderung beim Krankenkassenbeitrag erfolgt für Rentner übrigens zwei Monate später – also zum 1. März – als beispielsweise bei Arbeitnehmern. Grund dafür ist die techChiffregebühr 6,9 nische Umsetzung der BeiKleinanzeigen in Fließsatzausführung, 1 spaltig in 3 mm Grund Anfang fett, sonst keine Hervorhebung oder Umrandung. Pro Z tragszahlung, was der Gesetzbzw. Zeichen einschließlich der erforderlichen Zwischenräume geber eigens berücksichtigt Abkürzungen möglich. Chiffregebühr 6,95 € pro Anzeige incl. M hat. Deshalb werden künftig ELEKTRO-MOBIL S500F, EZ 9/2012, für Rentner alle Änderungen 15km/h, Silber, neuwertig, mit Zubehör, beim Beitragssatz zur Kranwenig gefahren, gepflegt, Führer.-Sch. frei, kenversicherung – egal ob NP 7000,- €/VB 3950,- € 1Rollator, XXL für 100,- €, NPoder 450,- € 0 40/21–58 11 Erhöhung Senkung immer erst zwei Monate später durch p wirksam. M inf Foto: apops / fotolia Die Krankenkassen stehen im Wettbewerb und buhlen mit individuellen Angeboten um neue Kunden. Entspannung pur Fragen zu diesem und anderen Themen beantworten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne am kostenlosen Servicetelefon unter 0800 / 1 00 04 80 11. Weitere Informationen gibt es außerdem in den Auskunfts- und Beratungsstellen und bei den Versichertenältesten. Quelle: DRV Westfalen Ein A Zeitun Hittich/ Ihr Anzeig für Körper und Seele im SoVD-Erholungszentrum Büsum Erholungszentrum Büsum um Telefon: 07041 / 9507-288 Straße, Nr. Servicetelefon der DRV Einer Teilauflage dieser Ausgabe der SoVD Zeitung liegen Beilagen von Dr. Hittich/GP Health Care n.v. und Baldur Garten bei. htung und Vollpension: Telefax: 07041- /01.04./02.10 9507-299 : Nebensaison (05.02 - 03.12.): 3.12.): für SoVD-Mitglieder: 39,50 Euro E-Mail: [email protected] für Nicht-Mitglieder: 46 Euro Vor- und Zuname 24h Pflege durch polnische Betreuungskräfte lichem Onlinemarketing Mediaplanung Kooperationsmarketing rtements, en Küche lädtAnsprechpartner: einen unver-Dialog Welt GmbH | Aniko Brand Lugwaldstraße 10 | 75417 Mühlacker er Nordsee ein. Die nachstehende Anzeige veröffentlichen Sie und Verkaufsanzeigen“ (keine „Reise-Gewerbl pro Zeile 8,30€ incl. 19% Mwst. Anzeigenann Am 3. des Vormonats. Ob sich die Auszahlungshöhe der Rente für den einzelnen Rentner wirklich nach oben oder unten ändert, hängt von der jeweiligen Krankenkasse und ihrer Beitragsgestaltung ab. Darauf weist die Deutsche Rentenversicherung Westfalen hin, die zu beiden Beitragsänderungen bereits viele Nachfragen erhalten hat. Neuer Zusatzbeitrag in Unterschrift Datum Keine Reiseanzeigen – Keine gewe Für pflichtversicherte Rentner kann es zum 1. März erneut zu einer Änderung bei der AuszahAnzeigenverwaltung des Sozialverband De lungshöhe ihrer Rente kommen. Nach der Änderung beim Beitragssatz zur Pflegeversicherung Dialog Welt GmbH, Postfach 1345, 75405 zum Jahresbeginn folgt nun der Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung. Anzeigenhöhe ist 347 mm PLZ nort An- und Verkaufsa Rentenhöhe kann sich ändern Mit schöner Lage direkt am Wasser, gemütlichem Ambiente, behaglichen Zimmern / Appartements, sowie der guten und reichhaltigen Küche lädt das Erholungszentrum zu einen unvergesslichen Urlaub an der Nordsee ein. Onlinemarketing Mediaplanung Kooperationsmarketing Ansprechpartner: Dialog Welt GmbH | Aniko Brand Lugwaldstraße 10 | 75417 Mühlacker Telefon: 07041 / 9507-288 Telefax: 07041 / 9507-299 Fußpflegebehandlung • • • • Kleine RückenmasE-Mail: [email protected] sage mit Heißluft • 45 € • • • • • Onlinemark Ansprech Preise pro Person, Übernachtung und Vollpension: Hauptsaison ( 02.04. - 01.10.): Nebensaison (05.02 - 01.04./02.10 - 03.12.): für SoVD-Mitglieder: 47 Euro für SoVD-Mitglieder: 39,50 Euro für Nicht-Mitglieder: 56 Euro für Nicht-Mitglieder: 46 Euro Wir freuen uns auf Ihre Buchungen! Möwenweg 14, 25761 Büsum, Tel.: (04834) 95250, [email protected], www.sovd-sh.de/erholungszentrum SoVD-Erholungszentrum, • • SoVD_Verb_Ztg2013.indd 1 13.03.13 16:48 • • • • Dialog We Lugwaldst Telefon: 0 Telefax: 0 E-Mail: an Wir freue LESERBRIEFE Seite 22 Nr. 3 / März 2015 Briefe an die Redaktion Mohammed-Karikaturen – mutig oder respektlos? In der Rubrik „Briefe an die Redaktion“ veröffentlichen wir Lob und Kritik. Auf einen Artikel bezogene Zuschriften werden dabei auszugsweise sowie unter Angabe von Namen und Wohnort abgedruckt. Ein Anrecht auf Abdruck oder Veröffentlichung im Internet besteht nicht. Die Leserbriefe geben zudem nicht die Meinung der Redaktion wieder. Bitte richten Sie Ihre Zuschriften an: SoVD, Redaktion, Stralauer Straße 63, 10179 Berlin. Die Karikatur in der Februar-Ausgabe hat dieses Mal viel Aufsehen bei unseren Lesern bewirkt. Petra Wichmann (Oldenburg) schreibt : Ich möchte mich herzlich bedanken für Ihren Mut, die Mohammed-Karikatur von Thomas Plaßmann in der SoVD-Zeitung abzudrucken. Ich kann mir vorstellen, dass Sie in der Redaktionssitzung heftig darüber diskutiert haben, und es freut mich, dass Sie sich dafür und damit für die Presse- und Meinungsfreiheit entschieden haben. Auch als Zeichen der Solidarität mit Charlie Hebdo. Thomas Plaßmann gebührt ebenfalls mein Respekt, und im Übrigen hat er mit seiner kleinen Zeichnung den Nagel auf den Kopf getroffen. Auch Christine von der Marwitz (Bielefeld) findet die Veröffentlichung gut: Hallo, heute möchte ich Ihnen zu der Propheten-Karikatur in der SoVD-Zeitung gratulieren. Sie lassen sich das Karikieren nicht verbieten und sind dabei weit entfernt von Respektlosigkeit oder Beleidigung. Gefällt mir! Leserin Cornelia von Ahlen (Kiel) sieht das dagegen ganz anders: Da ich mich sehr über die Karikatur auf Seite 19 wundere (ich drücke es mal milde aus!), schreibe ich Ihnen heute. Ich bin zwar politisch interessiert, würde mich aber nicht als einen politischen Menschen bezeichnen. Natürlich bin ich über die Geschehnisse in Paris und anderswo informiert und habe eine Meinung dazu. Und ehrlich gesagt finde ich oben genannte Zeichnung in diesem Rahmen und überhaupt nicht sehr „gelungen“, um es wiederum mal sehr milde auszudrücken. Ich will nichts „entschuldigen“, aber ich glaube, dass diese Art von Kritik nicht sehr hilfreich ist. Ich glaube vielmehr, dass es wichtig ist, sich mit gegenseitigem Respekt zu begegnen, und dazu gehört auch und insbesondere, Menschen in ihrem Anderssein / mit ihrem anderen Glauben anzunehmen. Und da haben wir noch sehr viel zu lernen. Wir sollten immer erstmal uns selber kritisch beäugen. Und wenn ich mitbekomme, wie dieser Bremer Pastor sich vor Kurzem in seiner Predigt (Hetzpredigt) geäußert hat und die Kirche nicht entsprechend darauf reagiert, bin ich sprachlos. Vielleicht sollten Sie lieber Ihre Themen im Inland suchen und sich auf die sozialen Belange beschränken. Auf den Artikel „Alles Lüge oder was?“ (Seite 7) bezieht sich unser Mitglied Horst Viehoefer (Berlin). Er hält die Wahl eines Unwortes für ein Unding: Es hat mich doch etwas gewundert, dass Sie fast eine halbe Seite für das Thema „Unwort des Jahres“ verschwendet haben. Es liegt mir fern, zu beurteilen, ob die Presse lügt oder Foto: Marco2811 / fotolia Das Wort „Lügenpresse“ war auf den Pegida-Demonstrationen sehr populär. Eine Jury hat es zum Unwort des Jahres erklärt. Foto: slog00 / fotolia Die Meinungsfreiheit stirbt, wenn niemand hinschaut, zuhört und sagt, was er oder sie denkt. nicht. Ich ärgere mich eigentlich nur darüber, dass (nach Ihren Angaben) sechs (!!!) Leute darüber entscheiden, was über 80 Millionen Deutsche sagen sollen oder nicht. Das Verhältnis ist doch offensichtlich mehr als nur unstimmig. Man sollte das Wort „Unwort“ für alle Zeit aus dem Sprachschatz streichen. Wir hätten keine verständliche Bibelübersetzung und kein Hochdeutsch, wenn Luther nicht dem „Volk aufs Maul geschaut“ hätte. „Political Correctness“, von wem auch immer lanciert, wird leider von Ihnen, anderen Medien, Politikern und Wirtschaft kritiklos übernommen. Man macht uns unsere gewachsene Sprachkultur kaputt. Lasst uns doch reden, „wie uns der Schnabel gewachsen ist“. Unser Mitglied Erika Neve (Neumünster) nimmt noch einmal Bezug auf einen Leserbriefschreiber zur Rentenfinanzierung in der letzten Ausgabe: Ich muss noch einmal zurückkommen auf das Rentendilemma: 850 Euro Rente für jeden, der gearbeitet hat oder nur teilweise, schreit nach Ungerechtigkeit. Ich habe bei einem Bruttostundenlohn von 9,20 Euro in der Pflege gearbeitet. Großzügig erhöht jetzt auf 9,40 Euro. Lebe von Grundsicherung im Alter. Egal, was auch immer erhöht wird, z. B. „Mütterrente aus der Rentenkasse“, ein Ding der Unmöglichkeit. Unsere Kinder werden bestohlen, bei mir wird alles gegengerechnet und es bleibt bei zurzeit 399 Euro Hartz IV. Dieses „Geklau“ spricht auch Ihr Leser Eike Sievers an. Aber damit fing ja schon Herr Kohl an und nicht erst Frau Nahles. Hinzu kommt, dass der Mindestlohn von 8,50 Euro schon jetzt unterwandert wird. Dass qualifizierte Jugendliche keine Arbeit haben oder unterbezahlt werden. „Wer arbeiten will, bekommt auch Arbeit“, war gestern. Heute nur noch bedingt zu obigen Konditionen. Kein Wunder, dass die Deutschen keine Kinder mehr wollen. Bei den „Dänischen Verhältnissen“ (früher sagte man, da ist was faul im dänischen Staate). Hier stinkts gewaltig. Warum wohl gehen so wenige Menschen zur Wahl? Oder sie wählen aus Protest Parteien, wo dann Pegida bei rauskommt. Diplom-Ingenieur Peter Szelagowski (Elmshorn) hat ein paar fachliche Korrekturen zum Artikel „10 000 Meter unter dem Meer“ (Januar-Ausgabe, Seite 24) anzumerken: In diesem Bericht schreiben Sie, dass in der Tiefe ein Druck von 170 000 Tonnen herrschen würde. Dazu ist zu sagen, dass diese Angabe völlig verfehlt ist: Druck wird immer auf eine Belastungsangabe pro Flächeneinheit bezogen und nicht auf eine reine Lastangabe. Des Weiteren ist zu erwähnen, dass pro zehn Meter Wassertiefe der Umgebungsdruck um je ein Bar steigt, sodass in einer Tiefe von ca. 11 000 Meter ein Druck von ca. 1100 bar = ca. 11 217 kg / m2 vorherrscht (ca. 11 t / m2). Auch ist das Wasser in der Tiefe in der Regel nicht eiskalt, sondern es herrschen dort notmalerweise konstant vier Grad Celsius vor: mit Sicherheit nicht gerade eine sehr warme Temperatur, aber dennoch ist die Umgebung nicht „eiskalt“. Leider wurde mit dieser Angabe dem Leser eine völlig falsche Vorstellung vermittelt. Die Februar-Titelgeschichte „Wie barrierefrei ist Deutschland?“ hat unseren Leser Martin-Rudolf Roski (Berlin) dazu animiert, seine persönliche Erfahrung zu dem Thema beizutragen: Wir sind zum Glück ins Erdgeschoss in Berlin-Charlottenburg gezogen, weil meine mittlerweile verstorbene Ehefrau darauf bestanden hat. Der Neubau ist 1982 gebaut worden. Damals begann man erst, Behinderte zu erfinden. Trotzdem gibt es aber mit Hilfe der Krankenkasse finanzielle Abhilfemöglichkeiten, wie man die Wohnung umbauen kann. Foto: wojost11 / fotolia Zur Meinungsfreiheit gehört, dass man seine Ansichten mit einer Karikatur äußern kann – Gewalt gehört nicht dazu. VERMISCHTES Seite 24 Nr. 3 / März 2015 Sängerin Katja Ebstein feiert Geburtstag Als erster US-Star tourt Louis Armstrong vor 50 Jahren durch die DDR 70 Jahr, rotes Haar „Satchmo kam, blies und siegte“ „Wunder gibt es immer wieder“ ist eines ihrer bekanntesten Lieder. Doch als Karin Ilse Witkiewicz hätte sie wohl keine Karriere gemacht. Am 9. März wird Katja Ebstein 70 Jahre alt. So titelt die Zeitung Neues Deutschland, Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Eine kleine Sensation, denn eigentlich verabscheut die Staatsführung amerikanischen Jazz als imperialistisch. Dennoch schmückt sie sich nur zu gerne mit einem Weltstar: Am 20. März 1965 landet der Trompeter Louis Armstrong in der Hauptstadt der DDR. Sie studiert zunächst Archäologie, entscheidet sich dann aber für die Musik. Neben ihrer warmen Stimme werden die langen roten Haare zu ihrem Markenzeichen. Dreimal vertritt sie Deutschland beim Grand Prix Eurovision de la Chanson, unter anderem mit dem Lied „Theater“. Später spielt sie selbst Theater und rezitiert literarische Texte. Bis heute engagiert sich die Künstlerin gegen Kinderarmut sowie für die Welthungerhilfe. Wir gratulieren Katja Ebstein zu ihrem 70. Geburtstag. Foto: Patrick Seeger / dpa Bis auf die Brille nahezu unverändert: Katja Ebstein. Gitarrist Eric Clapton wird 70 Jahre alt Musiker mit vielen Saiten Er spielte mit Musikern wie Chuck Berry oder John Lennon und gilt weltweit als einer der besten Gitarristen. Am 30. März feiert Eric „Slowhand“ Clapton seinen 70. Geburtstag. Foto: Majvdl Eric Clapton streichelt seine Gitarre – er „hat den Blues“. Der Engländer spielt bereits mit 17 Jahren in seiner ersten Band. In der Folgezeit wird Eric Clapton vor allem für sein gefühlvolles Gitarrespiel bekannt. Das Lied „Layla“ wird quasi zu seiner Erkennungsmelodie. Schlagzeilen macht der Musiker immer wieder durch seine Drogenabhängigkeit und außereheliche Affären. Bei einem Sturz aus dem Fenster stirbt 1991 sein damals vierjähriger Sohn. Seinen Tod verarbeitet Eric Clapton in dem Song „Tears in heaven“ (Tränen im Himmel). Nina Hagen: 60 Jahre und kein bisschen leise Nicht von dieser Welt „Du hast den Farbfilm vergessen“ sang sie zu DDR-Zeiten. Seitdem geht es in ihrem Leben überaus bunt zu. Kaum zu glauben: Am 11. März feiert Nina Hagen ihren 60. Geburtstag. Nina Hagen wächst in der DDR auf und möchte Schauspielerin werden. Doch das verhindert die Stasi. Die Spitzel-Behörde stempelt die junge Frau als „politisch unzuverlässig“ ab. Kurz nach der Ausbürgerung von Wolf Biermann geht die 21-Jährige in den Westen. Dort prägt sie die Punkszene, präsentiert sich schrill und unberechenbar. Ihr Glaube an Außerirdische nährt dieses Image zusätzlich. Wie auch immer Nina Hagen ihren 60. Geburtstag feiert – langweilig wird es sicher nicht werden. Foto: Christliches Medienmagazin pro Nina Hagen – auch mit 60 noch ein lebendes Kunstprojekt. Louis Armstrong ist der erste amerikanische Musiker, der in der DDR gastiert. Vier Wochen lang führt ihn seine Tournee durch Osteuropa. Ungewöhnlich daran ist der Zeitpunkt: Mitten im Kalten Krieg tritt der weltweit bekannteste JazzTrompeter mit seiner Band in einem sozialistischen Land auf. Die Staatsführung der DDR feiert Armstrong als „Kämpfer gegen den Rassismus“. Gleichzeitig mobilisiert die Stasi sämtliche inoffiziellen Mitarbeiter, um Demonstrationen zu verhindern. Doch die Menschen in Ostberlin, Leipzig, Erfurt und Magdeburg kommen vor allem wegen der Musik. Und genau deswegen ist auch „Satchmo“ hier. Er ist keineswegs naiv und sich über die politischen Hintergründe seiner Tournee absolut bewusst. Am Rande einer Pressekonferenz äußert er sich kritisch zu der wenige Jahre zuvor errichteten Mauer. In erster Linie aber Fotos: Library of Congress; Jürgen Priewe / fotolia, Montage: SoVD Als Louis Armstrong 1965 in der DDR auftritt, begeistert er die Menschen. Er selbst sieht sich als musikalischer Botschafter. will er die Menschen hinter dem Eisernen Vorhang unterhalten, sie für den Jazz begeistern. Als eines Tages die Autobahn gesperrt ist, weichen die Musiker auf Landstraßen aus. In der kleinen Stadt Genthin in Sachsen-Anhalt hat ihr Bus eine Panne. Der schwarze Trompeter bleibt entspannt. Er steigt aus und gibt Autogramme. Bevor es weiter geht, trinkt er in der HO-Gaststätte „Grüne Kachel“ noch ein kühles Bier. Eine kleine Begebenheit am Rande der Tournee, die Louis „Satchmo“ Armstrong vor 50 Jahren in die DDR führt. Am 8. März 2005 stirbt die beliebte Schauspielerin Brigitte Mira „Ich habe andere Qualitäten“ Zunächst tanzt sie Ballett, spielt in Operetten und Unterhaltungsfilmen. Bekannt wird sie erst mit Anfang 60 als eine von „Drei Damen vom Grill“. Mit ihrer Schlagfertigkeit und ihrem Humor verzaubert sie ihr Publikum. Am 8. März vor zehn Jahren stirbt Brigitte Mira (1910–2005). Brigitte Mira wächst in Düsseldorf auf. Dort tritt sie Ende der 1920er Jahre erstmals als Sängerin und Tänzerin auf. Als die Nationalsozialisten an die Macht kommen, macht sich die junge Frau Sorgen, denn ihr Vater ist Jude. Von ihrer Gage besorgt sie gefälschte Papiere. Auf diese Weise entkommt ihre Familie den Nazi-Schergen. Nach dem Krieg sieht man Brigitte Mira in Operetten und Lustspielen. Ihre Gage besteht zumeist aus Lebensmitteln. Das ist ihr nur recht, denn sie hat Hunger – wie die meisten Menschen in dieser Zeit. Als Brigitte Mira bekannt wird, ist sie schon 63 Jahre alt. In Rainer Werner Fassbinders Film „Angst essen Seele auf“ spielt sie eine Putzfrau, die sich in einen jüngeren Gastarbeiter verliebt und deshalb von ihrer Umwelt angefeindet wird. Mit ihrer Darstellung rührt die kleine rothaarige Frau nicht nur die Kinobesucher. Auf den Filmfestspielen in Cannes erhält sie das Filmband in Gold. Zum Publikumsliebling wird Foto: SCHROEWIG / US / picture-alliance Im Jahr 2003 plaudert Brigitte Mira angeregt mit Peter Falk (li.) bei „Wetten dass...?“, Moderator Thomas Gottschalk schaut zu. Die 92-Jährige später: „Oooooch, wir flirten nur so.“ die Wahl-Berlinerin mit der Fernsehserie „Drei Damen vom Grill“. Mit Helen Vita und Evelyn Künnecke singt sie später Chansons. Sie nennen sich „Drei alte Schachteln“. Ihr wahres Geburtsjahr hält die Mira lange geheim. Erst spät bekennt sie sich dazu und macht sich darüber lustig: „Im Alter ist es mit den Zähnen wie mit den Sternen: nachts kommen sie raus.“ Diesen Humor bekommt auch der Showmaster Alfred Biolek zu spüren. Als er Brigitte Mira fragt, wie es eine Frau schafft, fünf Mal verheiratet zu sein, ohne kochen zu können, antwortet diese schlagfertig und mit einem Zwinkern: „Ich habe eben andere Qualitäten.“
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