Bachelorarbeit - Kinderhilfe Senegal e.V.

Bachelorarbeit
Fakultät Bauingenieurwesen
Studiengang Bauingenieurwesen
Bachelorarbeit
im Zeitraum vom 07.01.2015 bis 27.04.2015
betreut durch
Prof. Dipl.-Ing. Andreas Ottl
Entwicklung eines qualitativen und
quantitativen Grundwassermodells zur
Optimierung der Brunnenstandortsuche in
Baila (Senegal)
Vorgelegt von:
Tobias Pfindel
Nikolaus-Selnecker-Platz 7
91217 Hersbruck
Matrikelnr: 2751195
Thomas Poxleitner
Carl-Thiel-Straße 17
93053 Regensburg
Matrikelnr: 2760935
Chris Ratje
Amberger Straße 91
93057 Regensburg
Matrikelnr: 2762955
Bachelorarbeit
Eidesstattliche Erklärung
1. Uns ist bekannt, dass dieses Exemplar der Bachelorarbeit als Prüfungsleistung in
das Eigentum des Freistaates Bayern übergeht.
2. Wir erklären hiermit, dass wir diese Bachelorarbeit selbständig und ohne fremde
Hilfe verfasst und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt haben.
Die Stellen der Arbeit, die dem Wortlaut oder dem Sinne nach anderen Werken
entnommen wurden, sind in jedem Fall unter Angabe der Quelle kenntlich
gemacht.
3. Wir versichern, dass unsere Bachelorarbeit bis jetzt bei keiner anderen Stelle
veröffentlicht oder in anderer Form als Prüfungsleistung vorgelegt wurde. Zudem
ist uns bewusst, dass eine Veröffentlichung vor der abgeschlossenen Bewertung
nicht erfolgen darf.
4. Wir sind uns darüber im Klaren, dass ein Verstoß hiergegen zum Ausschluss von der
Prüfung führt oder die Prüfung ungültig macht. Ebenso sind wir uns über die
strafrechtlichen Folgen einer unrichtigen oder unvollständigen eidesstattlichen
Versicherung bewusst (§ 156 StGB).
Regensburg, den 27.04.2015
..............................
..............................
..............................
Tobias Pfindel
Thomas Poxleitner
Chris Ratje
Pfindel, Poxleitner, Ratje
II
Bachelorarbeit
Danksagung
Hiermit möchten wir uns herzlich bei allen bedanken, die uns während der Anfertigung
unserer Bachelorarbeit unterstützt haben.
Speziell gilt unser Dank…

Herrn Prof. Dipl.-Ing. Andreas Ottl für die Bereitstellung des Themas, sowie für
die angenehme Betreuung während der ganzen Zeit

Herrn Prof. Dipl.-Ing. Wolfgang Stockbauer und Herrn Dipl.-Ing. Claus Plank in
Vertretung für den gesamten Lehrbereich Vermessungskunde der Fakultät
Bauingenieurwesen
für
die
hilfreiche
Unterstützung
während
der
Vorbereitungen

Herrn Walter Hoffmann von der Kinderhilfe Senegal für die Einführung in die
Kultur Senegals, sowie die ständige Unterstützung und hilfreichen Tipps

Herrn Dr. Ing. Hans-Georg Sixdorf und den Ingenieuren ohne Grenzen, die mit
Rat und Tat zur Seite standen und geduldig und unkompliziert alle Fragen
beantworteten

Herrn Prof. Dr. Walter Rieger für die Beratung in chemischen Fragen und die
Bereitstellung der chemischen Schnelltests

Herrn Dr. Wilhelm Bomke in Vertretung für das Akademische Auslandsamt für
die finanzielle Unterstützung

Herrn Ibou Goudiaby und Herrn Mustapha „Tapha“ Coly für die Begleitung,
Unterstützung und Organisation während unseres Aufenthalts im Senegal

Herrn
Alpha
Coly,
der
sich
bereiterklärte,
die
Messungen
der
Brunnenwasserstände im Ort Baila für das kommende Jahr zu übernehmen

Unseren Kommilitonen, die uns stets den Aufenthalt im Senegal erheiterten

Unseren Familien und Freunden für die immerwährende Unterstützung in
jeglicher Form während unseres Studiums
Regensburg, den 27.04.2015
Tobias Pfindel, Thomas Poxleitner, Chris Ratje
Pfindel, Poxleitner, Ratje
III
Bachelorarbeit
Zusammenfassung
Der etwa 3000 Einwohner zählende Ort Baila befindet sich im Südwesten Senegals in
der Provinz Casamance etwa 50 Kilometer östlich der Atlantikküste. Am westlichen
und nördlichen Ortsrand verläuft ein sog. Bolong, ein für die Region typischer,
tidebeeinflusster Salzwasserfluss. Das Klima wird von einer Regen- sowie einer
ausgeprägten Trockenzeit bestimmt.
Die Trinkwasserversorgung in Baila erfolgt zu einem wesentlichen Anteil aus Brunnen,
welche den ersten, sehr oberflächennahen Grundwasserleiter erschließen. Im Zuge
einer Bachelorarbeit im Jahr 2014 wurde festgestellt, dass das Wasser einiger Brunnen
auf Grund eines hohen Salzgehaltes nicht für Trinkwasserzwecke genutzt werden kann.
Als Ursache wird Uferfiltrat aus dem Bolong vermutet.
Zum Ziel dieser Arbeit wurde deshalb die Erhebung aller notwendigen Informationen
ausgegeben, um in der Zukunft geeignete Standorte für neue Brunnen mit geringer
Versalzungsgefahr ermitteln zu können. Die Aufbereitung und Sicherung dieser Daten
soll in einem Geoinformationssystem (GIS) erfolgen.
Die dafür in Baila notwendige Tätigkeit gliedert sich in ihren Hauptpunkten in die
lagemäßige Vermessung aller Brunnenstandorte per Satellitennavigation, die
Einrichtung eines lokalen Höhensystems mittels Nivellement, die Implementierung
aller
notwendigen
Voraussetzungen
für
eine
regelmäßige
Erfassung
des
Grundwasserspiegels und des Flusspegels, die Untersuchung und Bewertung des
Grundwassers
durch
chemische
Analysen,
die
Erstellung
eines
Bodenschichtenverzeichnisses, sowie die Beschaffung allgemeiner Informationen zur
Trinkwasserversorgung.
Diese Arbeiten fanden vom 21. Februar bis einschließlich zum 8. März 2015 statt.
Folgende Erkenntnisse gingen daraus hervor:
Zum Zeitpunkt der Untersuchung lag die Grundwasseroberfläche als lokal begrenzter
Berg vor. Dessen höchster Punkt befindet sich in etwa in der Ortsmitte. Das
Grundwasserniveau fällt von ihm ausgehend radial in alle Richtungen ab. Der
Flusspegel besitzt in etwa die gleiche Höhe wie das Grundwasser in den ihm am
nächsten gelegenen Brunnen. Dem Gefälle folgend dürfte die Grundwasserströmung
vom Hochpunkt aus in alle Richtungen von diesem weg verlaufen. Die chemische
Pfindel, Poxleitner, Ratje
IV
Bachelorarbeit
Grundwasseranalyse
ergab
lediglich
an
sieben
Stellen
eine
nachweisbare
Konzentration an Chlorid. Die Beeinflussung des Grundwassers durch den Bolong wird
deshalb in der aufgenommenen Situation als gering eingestuft. Dadurch, dass die
Fließrichtung des Grundwassers senkrecht auf den Fluss zuläuft, wird der Infiltration
von
dessen
Salzwasser
in
den
Grundwasserleiter
auf
natürliche
Weise
entgegengewirkt. Für eine abschließende Bewertung ist jedoch die Auswertung der
Grundwasserstandhöhen über den Zeitraum eines ganzen Jahres erforderlich. Bereits
erfolgte, weitere Messungen der Grundwasseroberfläche deuten auf ein Abflachen des
Grundwasserbergs im Laufe der Trockenzeit hin, weshalb sich der Einfluss des Bolongs
auf den Grundwasserleiter erhöhen könnte. Der Grundwasserspiegel liegt zwischen 7,5
und 19,5 Meter unter Geländeniveau. Untersuchungen zum Aufbau des Untergrunds
ergaben, dass lediglich eine homogene, standfeste Sandschicht das Grundwasser
überdeckt. Mit der oberflächennahen Lage und dem Fehlen einer schützenden
Bodenschicht dürfte die nachgewiesene, flächendeckend hohe Konzentration an Nitrat
in Zusammenhang stehen. Sie kommt vermutlich durch den Eintrag menschlicher und
tierischer Fäkalien zustande.
Der Fokus aufbauender Arbeiten sollte auf die Auswertung noch ausstehender
Grundwasserspiegelmessungen
und
auf
Maßnahmen
zur
Reduzierung
der
Nitratbelastung gelegt werden.
Pfindel, Poxleitner, Ratje
V
Bachelorarbeit
Abstrait
Le village Baila, avec environ 3000 habitants, se trouve dans le sud-ouest du Sénégal à
la province Casamance environ 50 kilomètres à l'ouest de la côte d'Atlantique. Au bord
occidental et du nord du village coule un Bolong, une rivière salée lequel par tide est
influencée. Le climat est déterminé par une saison des pluies et une saison sèche
prononcée.
L'approvisionnement d'eau potable dans Baila se passe à une part essentielle des puits
lesquels sont rattachés à la première couche d'eau souterraine quel est proche de
surface. Dans le travail de bachelor de 2014 on constatait que l'eau des puits ne peut
pas être utilisée pour l'eau potable à cause de haute valeur de sel. Le filtrat de bord de
Bolong est soupçonné pour la cause.
A l'objectif de ce travail, la perception de toutes les informations nécessaires était
distribuée pour cette raison pour pouvoir découvrir à l'avenir les positions convenables
pour les nouveaux puits avec le petit danger du sel. Les données traitées doivent être
assurées dans un système de géo-information.
Les activités nécessaires dans Baila se divisent en leur points principales dans le
mesurage de toutes les positions des puits par navigation de satellite, l'élaboration
d'un système de hauteurs local avec Nivellement, l'implémentation de toutes les
conditions nécessaires d'un enregistrement régulier de la nappe souterraine et de
l'échelle d'étiage de rivière, l'analyse et évaluation de l'eau souterraine par les analyses
chimiques, l'élaboration d'une liste de couches de sol, ainsi que l'obtention des
informations générales à l'approvisionnement d'eau potable.
Ces travaux avaient lieu du 21 février au 8 mars 2015. Les connaissances suivantes
étaient gagnées:
Pour la date de l'analyse, la surface d'eau souterraine existait comme la montagne
localement limitée. Son plus haut point se trouve dans à peu près au centre local. Le
niveau d'eau souterraine tombe radial dans toutes les directions. L'échelle d'étiage de
rivière possède dans l'à peu près même hauteur comme l'eau souterraine dans le puit
le plus près située à lui. A la pente suivant, le courant d'eau souterraine d'un haut
point coule dans toutes les directions. L'analyse d'eau souterraine chimique donnait
une concentration démontrable au chlorure à sept lieux. Pour cette raison, l'influence
Pfindel, Poxleitner, Ratje
VI
Bachelorarbeit
de l'eau souterraine par Bolong est classée dans la situation prise comme petite. Parce
que la direction de l'eau souterraine court verticalement à la rivière, on combat
l'infiltration par son eau de sel dans la couche d'eau souterraine de la manière
naturelle. L'évaluation des hauteurs de niveau d'eau souterraine sur la période de
toute l'année est nécessaire à une évaluation définitive. Les autres mesurages de la
surface d'eau souterraine indiquent une réduction de la montagne d'eau souterraine à
la saison sèche, pourquoi l'influence de Bolong sur la couche d'eau souterraine
pourrait augmenter. La nappe souterraine se trouve entre 7,5 et 19,5 mètres sous le
niveau de terrain. Des analyses à la construction du fond donnaient qu'une couche
dessable homogène, ferme contre la place recouvre l'eau souterraine. Pour la situation
proche de surfaces et le manque d'une couche de sol protégeant pourrait être en
rapport établi, généralisé les hauts, la concentration au nitrate. Elle a lieu
probablement par l'inscription de matières fécales humaines et animales.
Le foyer des travaux se fondant devait être mis sur l'évaluation des mesurages de
nappe souterraine et sur des mesures pour la réduction de la charge de nitrate.
Pfindel, Poxleitner, Ratje
VII
Bachelorarbeit
Inhaltsverzeichnis
Eidesstattliche Erklärung .......................................................................................... II
Danksagung ............................................................................................................ III
Zusammenfassung .................................................................................................. IV
Abstrait................................................................................................................... VI
1 Einleitung .............................................................................................................. 1
2 Vermessung .......................................................................................................... 5
2.1 Voreinstellungen für das Erstellen und Exportieren eines Vermessungs-Projekts 5
2.2 Arbeiten mit dem Geo 7x ...................................................................................... 19
2.3 Höhensystem......................................................................................................... 29
3 Erkundung des ersten Grundwasserleiters ........................................................... 32
3.1 Brunnen – Allgemeine Informationen .................................................................. 33
3.2 Messung des Grundwasserstandes....................................................................... 34
3.3 Bestehende Grundwassersituation ....................................................................... 37
3.4 Veränderung der Grundwasserverhältnisse bei Messreihe 2 und 3 ................... 40
3.5 Einfluss der Gezeiten ............................................................................................. 41
3.6 Regenmessung ...................................................................................................... 44
3.7 Auswertung der Messwerte und Ausblick ............................................................ 45
4 Chemische Grundwasseruntersuchung ................................................................ 47
4.1 Chlorid (Cl-) ............................................................................................................ 48
4.2 pH-Wert ................................................................................................................. 50
4.3 Temperatur ........................................................................................................... 51
4.4 Härte...................................................................................................................... 52
4.5 Elektrische Leitfähigkeit ........................................................................................ 54
4.6 Nitrat (NO3-)........................................................................................................... 56
4.7 Ammonium (NH4+)................................................................................................. 57
4.8 Trübung, Färbung, Geruch .................................................................................... 58
4.9 Resumée ................................................................................................................ 58
5 Bodenschichten/Bodenaufnahmen...................................................................... 59
6 Mangroven ......................................................................................................... 62
7 Geoinformationssystem ...................................................................................... 67
7.1 GIS-Software.......................................................................................................... 67
Pfindel, Poxleitner, Ratje
Bachelorarbeit
7.2 Datenstruktur GIS Baila ......................................................................................... 67
7.3 Datenbank ............................................................................................................. 68
7.4 Google Earth .......................................................................................................... 69
8 Fazit/Ausblick...................................................................................................... 71
Abbildungsverzeichnis............................................................................................ 76
Literaturverzeichnis ............................................................................................... 77
Anhang .................................................................................................................. 80
Pfindel, Poxleitner, Ratje
IX
Bachelorarbeit
1 Einleitung
1 Einleitung
Der sechste Weltwasserbericht der Vereinten Nationen beginnt mit dem Satz: „Water
is at the core of sustainable development.“1 – „Wasser ist unverzichtbar für
nachhaltige Entwicklung.“2 Diese Aussage ist besonders treffend für Länder der
sogenannten „Dritten Welt“, welche häufig auf Grund verschiedenster nachteiliger
Faktoren unter einer ungenügenden Versorgung mit Trinkwasser leiden. Besonders in
den
ländlichen
Räumen
Trinkwasserversorgungsnetze
von
mit
Entwicklungsländern,
Fernleitungen
und
die
wo
großflächige
Möglichkeiten
der
technischen Wasseraufbereitung weitestgehend nicht vorhanden sind, ist die
Bevölkerung existentiell abhängig von den vor Ort zur Verfügung stehenden
Wasservorkommen. So auch in der Ortschaft Baila, welche sich im Südwesten Senegals
etwa 50 km östlich der Atlantikküste in der Provinz Casamance befindet.
Seit 1991 engagiert sich dort der gemeinnützige Verein „Kinderhilfe Senegal e.V.“
(KHS), mit dem Ziel unter dem Leitspruch „Hilfe zur Selbsthilfe“ eine wirtschaftliche
Infrastruktur in der Region aufzubauen. So soll die Abwanderung der Bevölkerung in
Großstädte gestoppt und eine nachhaltige Entwicklung ermöglicht werden. Im Zuge
eines Projekts zur Schaffung einer Fachschule für Solartechnik und Erneuerbare
Energien entstand 2012 eine Kooperation der KHS mit der Regensburger
Regionalgruppe der Organisation „Ingenieure ohne Grenzen“ (IoG). Seit 2013
unterstützt die Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) Regensburg in Person von
Professor Andreas Ottl (Fakultät Bauingenieurwesen, Fachbereich Siedlungswasserund Wassergütewirtschaft) die Hilfsorganisationen. Dieses Engagement ist nicht als
eigenständig, sondern vielmehr als Hilfestellung für die beiden Vereine im Bereich der
Wasserversorgung zu sehen und erfolgt in Form aufeinander aufbauender
studentischer
Abschlussarbeiten.
Ziel
ist
es
mittel-
bis
langfristig
die
Trinkwasserversorgung in Baila zu verbessern.
1
WWAP (United Nations World Water Assessment Programme). Water for a Sustainable World, Paris:
UNESCO, 2015, S.2
2
WWAP (United Nations World Water Assessment Programme). Wasser für eine nachhaltige Welt –
Zusammenfassung, Bonn: Deutsche UNESCO-Kommission e.V., 2015, S.2
Pfindel, Poxleitner, Ratje
1
Bachelorarbeit
Abbildung 1 - Karte Senegal
1 Einleitung
3
4
Abbildung 2 - Casamance
Im Frühjahr 2014 reisten mit Simon Reil und Sebastian Haspelhuber erstmals zwei
Studenten der OTH Regensburg in die senegalesische Ortschaft. Inhalt ihrer Arbeit war
die Erkundung und Dokumentation des dortigen Wasserleitungssystems sowie die
Beschaffung von grundlegenden Informationen zur Trinkwasserversorgung. Aus dieser
Erkundungsreise ging hervor, dass die örtliche Wasserversorgung auf zwei Arten
erfolgt: Zum einen mittels eines Wasserleitungsnetzes, welches durch einen
Wasserturm gespeist wird. Das Wasser hierfür wird aus einem Tiefbrunnen per
Dieselpumpe gewonnen. Zum anderen durch eine Vielzahl kleiner Brunnen, die den
ersten Grundwasserleiter erschließen. Das Wasser einiger Brunnen kann den
Einwohnern zufolge auf Grund seines hohen Salzgehalts nicht als Trinkwasser
verwendet werden. Als Ursache der Versalzung wird die unmittelbare Lage des Orts an
einem sog. Bolong, so werden Salzwasser führende Wasserläufe an den Küsten
Senegals und Gambias genannt5, vermutet. Er ist ein Ausläufer des Flusses Casamance,
der die gleichnamige Provinz auf Höhe der Hauptstadt Ziguinchor in Ost-West-Richtung
durchzieht und sich bereits weit vor seiner Mündung in den Atlantik zum Meeresarm
aufweitet. Dieser Bolong, genannt „Marigot de Baila“, ist typisch für die Region, welche
von zahlreichen, tidebeeinflussten Ausläufern des Meeresarms durchsetzt ist.
Von den auf Grundlage der Erkenntnisse aus der Erkundungsreise ausgearbeiteten
Themen für weitere Arbeiten wurde die Wasserversorgung durch die oberflächlichen
Brunnen als am dringlichsten erachtet. Zwar wurde noch im Jahr 2014 die zum
Tiefbrunnen gehörende, mit teurem Diesel betriebene, Pumpe von einer französischen
Hilfsorganisation durch eine Solarpumpe ersetzt, wodurch die Wasserversorgung aus
3
SCasa.La Casamance, 2014
Au-Senegal (Hg.).La Casamance
5
Wikipedia, Bolong, 2015
4
Pfindel, Poxleitner, Ratje
2
Bachelorarbeit
1 Einleitung
dem Leitungsnetz wesentlich verbessert werden konnte. Anstatt wie zuvor nur etwa
jeden dritten Tag steht nun nahezu permanent fließendes Wasser an den
Entnahmestellen zur Verfügung. Dennoch besitzen die übrigen Brunnen zur
Versorgung des Ortes mit Trinkwasser insofern eine bedeutende Rolle, dass Schäden
im Leitungsnetz keine Seltenheit sind und auch mit der Solarpumpe die Befüllung des
Wasserturms nicht ohne Unterbrechungen funktioniert. Des Weiteren steht Wasser
aus der Leitung nur mit geringem Druck zur Verfügung, sodass die Wasserbeschaffung
aus einem Brunnen in wesentlich kürzerer Zeit möglich ist und von der Bevölkerung
auch weiterhin stark betrieben wird. Letztendlich ist es auch ein Grundsatz -nicht nur
in der Wasserversorgung- sich nicht auf nur eine Versorgungsquelle zu verlassen. Im
Falle von Baila sollten deshalb zum einen der Tiefbrunnen, zum anderen alle übrigen,
oberflächlichen Brunnen als die beiden Säulen der Trinkwasserversorgung betrachtet
werden.
Den Einheimischen zufolge hat die Regenmenge in der Region in den zurückliegenden
20 bis 30 Jahren spürbar abgenommen und der früher üppige Bestand an Mangroven,
welcher eine natürliche Barriere gegen die Intrusion von versalztem Wasser aus dem
Fluss in den Grundwasserleiter darstellt, wurde reduziert. In der Folge versalzten
immer wieder bestehende Brunnen. Auch sei es nicht unüblich, dass neue Brunnen
bereits direkt nach der Fertigstellung salzhaltiges Wasser führen. Dies bedeutet einen
erheblichen wirtschaftlichen Schaden für die Bevölkerung, denn einen Brunnen in
Eigenleistung zu bauen kostet rund 250.000 CFA, umgerechnet ca. 400 €. In einem Ort,
in dem der überwiegende Teil der Einwohner über kein oder nur ein unregelmäßiges
Einkommen verfügt ist dies ein kleines Vermögen.
Zentraler Gegenstand dieser Arbeit ist deshalb die Erhebung von Grundlagen zur
Erstellung eines Grundwassermodells. Mit diesem sollen die Grundwasserverhältnisse
vor Ort erforscht werden können, um in der Folge eine zuverlässige Ermittlung von
geeigneten Brunnenstandorten zu erreichen. Die Grundlagenermittlung umfasst im
Wesentlichen die Beschaffung allgemeiner Informationen, die Ermittlung der
horizontalen Koordinaten der Brunnenstandorte mittels Satellitennavigation, sowie
relativer Höhenbezüge per Nivellement. Weiter die Bestimmung chemischer
Trinkwasserparameter, sowie die Untersuchung des Bodenaufbaus. Veränderungen in
Pfindel, Poxleitner, Ratje
3
Bachelorarbeit
den
Grundwasserverhältnissen
1 Einleitung
sollen
mittels
regelmäßiger
Messung
des
Grundwasserniveaus in allen Brunnen erfasst werden.
Pfindel, Poxleitner, Ratje
4
Bachelorarbeit
2 Vermessung
2 Vermessung
Die für den Aufbau des geplanten Geoinformationssystems zu erfassenden Objekte
wurden per Satellitennavigation mit dem Handheld Geo 7X der Firma Trimble
vermessen. Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit der Beschreibung und
Erläuterung der wichtigsten Funktionen des GNSS-Geräts, um als Anleitung für
nachfolgende Projekte zu dienen, sowie mit dem Höhensystem, das für die Ermittlung
der Brunnenhöhen eingerichtet wurde.
2.1 Voreinstellungen für das Erstellen und Exportieren eines VermessungsProjekts
Vorab wird darauf hingewiesen, dass der Datenaustausch, die Datenvorbereitung und
die Datenaufbereitung auf dem Computer mit der GIS-Software „ArcGIS“ der Firma Esri
durchgeführt wurde und diese Anleitung deshalb an diese Programme anknüpft.
Um von „ArcGIS“ einen Datenexport auf das Handheld durchführen zu können, müssen
die Programme „ArcPad“ von der Firma Esri, sowie „Positions Destkop Add-In“ von
Trimble installiert sein.
Die Programme sollen in folgender Reihenfolge installiert werden, da ansonsten
möglicherweise Probleme auftreten:
ArcGIS  ArcPad  Trimble Positions Desktop Add-In
Ebenso wird das „Windows Mobile Geräte-Center“ für die Synchronisation des Geräts
mit dem PC benötigt.
Zunächst muss nach der Installation des Desktop Add-Ins eine Lizenz vom
Hochschulserver ausgeliehen werden. Das geschieht über den Lizenz-Administrator des
Gerätes. Allerdings sollte vorher Rücksprache mit Herrn Plank von der Hochschule
gehalten werden, ob und wie lange diese Lizenz ausgeliehen werden darf, da es bei
diesem Programm immer wieder zu Problemen mit dem Lizenzserver kommt.
Pfindel, Poxleitner, Ratje
5
Bachelorarbeit
2 Vermessung
Als erster Schritt wird in „ArcMap“ eine neue Karte erstellt und in einem Projektordner
abgespeichert. Danach muss über den „ArcKatalog“ im Projektordner eine
Geodatabase (Datenbank) angelegt werden.
Es gibt die Möglichkeit, zwischen einer File-Geodatabase und einer PersonalGeodatabase zu wählen. Die File-Geodatabase ist ein Ordner, in dem Dateien mit
räumlichen und nicht räumlichen Daten gespeichert und verarbeitet werden können.
Auf eine File-Geodatabase kann von mehreren Benutzern zugegriffen werden, wobei
jede Datei jeweils nur von einer Person gleichzeitig bearbeitet werden kann. 6
Bei der Personal-Database wird eine Microsoft-Access-Datenbank erstellt, in der die
räumlichen und nicht räumlichen Daten gespeichert und verarbeitet werden. Die
Größe ist bei dieser Form allerdings begrenzt auf 2 GB. 7
Abbildung 3 - ArcMap: Erstellung einer Geodatabase
Da im Rahmen des vorliegenden Projekts ein geringer Speicherplatz-Bedarf und keine
Notwendigkeit für eine benutzerübergreifende Datenablage bestand, wurde in der
Bachelorarbeit eine Personal-Database verwendet.
In der Datenbank können nun per rechten Mausklick neue Daten erstellt werden:
6
7

Feature-Datasets

Feature-Classes
ArcGIS Resource Center (e), Was ist eine Personal-Geodatabase?, 2012
ArcGIS Resource Center (d), Was ist eine File-Geodatabase?, 2012
Pfindel, Poxleitner, Ratje
6
Bachelorarbeit

Tabellen

Beziehungsklassen

Raster-Kataloge

Raster-Datasets

Mosaik-Datasets

Toolboxes
2 Vermessung
Während der Messungen wurde lediglich mit der Funktion „Feature-Class“ gearbeitet,
weshalb die anderen Funktionen nicht näher erläutert werden.
Mit der Funktion „Feature-Class“ kann in der Datenbank ein Geometrietyp wie
beispielsweise ein Punkte-, Linien- oder Polygonlayer erstellt werden, auf den während
des Vermessungsvorgangs zugegriffen werden kann. So ist es möglich, durch das
Anlegen verschiedener Layer, das zu vermessene Gebiet differenziert nach Objekten,
getrennt in einzelnen „Schubladen“ zu erfassen, indem man beispielsweise einen
Straßenzug als Linie oder ein Feld als Polygonfläche aufnimmt.8
Beim Anlegen der „Feature-Class“ wurden folgende Einstellungen getroffen:
Unter Geometrieeigenschaften muss „Koordinaten beinhalten Z-Werte“ -sie werden
zum Speichern von 3D-Daten verwendet- angekreuzt werden, um später mit dem
Handheld auch höhenbezogene Daten im Gerät abspeichern und weiterverarbeiten zu
können.
Im nächsten Feld wählt man das Koordinatensystem, in dem die horizontalen
Koordinaten erfasst werden sollen. Hierbei ist es ratsam, das geographische
Koordinatensystem WGS 1984 auszuwählen, da das Handheld mit diesem arbeitet. Es
kann ebenso eine Projektion wie das Gauß-Krüger-Koordinatensystem eingestellt
werden, allerdings muss dann die Karte beim Aus-Checken (Datenübertragung vom
Computer auf das Handheld) über eine Transformation wieder in das WGS 1984Format überführt werden, weshalb die direkte Bearbeitung im Projekt mit dem WGS
1984 praktikabler ist.
Im Anschluss daran kann ein Koordinatensystem für die vertikalen Koordinaten, den ZWert gewählt werden. Mit der Auswahl eines Koordinatensystems wird die Höhe
direkt für das gewählte Höhensystem berechnet. Es ist nicht zwingend notwendig eine
8
ArcGIS Resource Center (f), Kurzer Überblick über Feature-Classes, 2013
Pfindel, Poxleitner, Ratje
7
Bachelorarbeit
2 Vermessung
Auswahl zu treffen, da in diesem Fall trotzdem die Höhe über dem WGS84- Ellipsoid
aufgenommen wird.
Dieser Teil wurde nicht ausgefüllt, da die Ungenauigkeit der Höhenmessung des Geo
7x für eine Untersuchung von Grundwasseroberflächen mit ca. 2,5 Metern zu hoch ist,
als dass es repräsentative Werte liefern würde. Deshalb wurden die Höhen aller
Brunnen im Nachgang mit einem Nivellement genau eingemessen (siehe hierzu das
Kapitel 2.3 „Höhensystem“).
Im darauffolgenden Fenster ist die XY-Toleranz einzustellen, die zur genauen
Differenzierung zweier Punkte dient. Dabei gibt man an, welchen Abstand zwei Punkte
mindestens zueinander haben müssen, um nicht als ein Punkt betrachtet zu werden.
An diesem Punkt ist standardmäßig eine Toleranz von 0,000000008983153 Grad
eingestellt. Dies entspricht ausgedrückt in einer Längeneinheit einem Abstand von 1
Millimeter.
Die Z-Toleranz ist standardmäßig mit einem Wert von 0,001 Metern eingestellt.
Über die gesamte „Feature-Class“ wird ein Gitter gelegt, in das die Koordinaten später
eingepflegt werden. Mithilfe der Auflösung und Domänenausdehnung kann die
Feinheit dieser Gitterstruktur definiert werden, wobei immer ein Wert genommen
werden sollte, der mindestens zehnmal kleiner ist als der Toleranzwert. Dabei ist der
Auflösungswert immer in derselben Einheit festgelegt, wie das gewählte
Koordinatensystem. Der Wert der Standardauflösung beträgt 0,0001 Meter (1/10
Millimeter) bzw. 0,000000001 Grad.
Im nächsten Fenster können nun Attribute eingegeben werden, die für jeden Punkt,
der mit dem Handheld gemessen werden soll, während der Aufnahme auf dem Gerät
angezeigt werden. In diese Felder können während des Vermessungseinsatzes
charakteristische Eigenschaften und Beschreibungen eingegeben werden, welche als
Information zu den aufgenommenen Objekten erhoben werden sollen. Dabei gibt es
bei der Eingabe der Daten die Auswahl zwischen neun Felddatentypen:

Short Integer

Long Integer

Float

Double
Pfindel, Poxleitner, Ratje
8
Bachelorarbeit

Text

Datum

BLOB

Guid

Raster
2 Vermessung
„Short“ und „Long Integer“ sind dabei ganzzahlige numerische Werte mit einer Größe
von 2 bzw. 4 Byte.
Mit dem Typ „Float“ können Bruchzahlen mit einer Größe von 4 Byte, mit dem Typ
„Double“ mit einer Größe von 8 Byte gespeichert werden.
„Text“ und „Datum“ sind selbsterklärend, wobei beim Text-Typ die zur Verfügung
stehende Zeichenanzahl festgelegt werden kann.
Mit den Datentypen „BLOB“, „Guid“ und „Raster“ wurde nicht gearbeitet, weshalb zur
genaueren Begriffserklärung die „ArcGIS-Hilfe“ zu Rate gezogen werden kann.9
Soll beispielsweise, wie in der vorliegenden Arbeit, in einer Punkte-Feature-Class der
Brunnenbestand eines Ortes aufgenommen werden, kann unter der Spalte
„Feldname“ „Brunnenname“ eingeben werden und daneben unter der Spalte
„Datentyp“ „Text“. Somit erscheint auf dem Gerät bei der Erzeugung eines neuen
Punktes das Feld „Brunnenname“ und es kann ein charakteristischer Name, wie zum
Beispiel eine Brunnennummer B-010, vergeben werden.
Abschließend auf „Fertig stellen“ drücken und der neue Layer wird auf der linken
Bildschirmhälfte im Inhaltsverzeichnis angezeigt.
Für die Bachelorarbeit wurden in diesem Zusammenhang weitere Felder wie
beispielsweise Nutzung, Baujahr und Bemerkungen angelegt, Informationen, welche
für das Geoinformationssystem benötigt werden.
Um später einen Eindruck von
der Genauigkeit der aufgezeichneten Daten zu
bekommen, kann je ein Feld für die horizontale und die vertikale Genauigkeit der
Messungen angelegt werden. Sie sind mit dem Datentyp „Double“ zu hinterlegen.
Darauf bezogen kann beim Check-Out die Einstellung vorgenommen werden, dass die
9
ArcGIS Resource Center (a), Datentypen von Geodatabase-Feldern, 2012
Pfindel, Poxleitner, Ratje
9
Bachelorarbeit
2 Vermessung
zum Zeitpunkt der Punktaufnahme vom Gerät berechnete Genauigkeit automatisch in
diese Felder eingetragen wird.
Das Handheld verfügt weiterhin über eine integrierte Kamera mit der während des
Vermessungseinsatzes parallel zur Punktaufnahme Fotos gemacht werden können.
Soll nach dem Messvorgang und dem Check-In der Daten auf den Computer auf die
Bild-Datei zugegriffen werden können, ist im Voraus ein Feld mit dem Namen „Foto“
und dem Datentyp „Text“ zu erstellen. Somit kann im Nachgang der Datei-Pfad des
Fotos in dieses Feld geschrieben werden und es ist zur Weiterverarbeitung in der
Attributtabelle des Projekts mit eingelesen.
Um das Projekt vom Computer auf das Geo7x zu exportieren (Check-Out), muss auf
das „Trimble Positions Desktop Add-In“
zurückgegriffen werden. Nach seiner
Installation kann es über den Reiter
„Anpassen“  „Erweiterungen…“ aktiviert werden.
Nun erscheint folgendes Feld:
Außerdem folgender Tab in der linken unteren Bildhälfte:
Durch klicken auf das runde Trimble-Symbol öffnet sich der „Trimble Positions
Desktop-Administrator“ mit dessen Hilfe man neue Projekte zum Exportieren anlegen,
verwalten und löschen kann. Außerdem werden damit Geräte verwaltet,
Verarbeitungsprofile für das Postprocessing
erstellt und bearbeitet, sowie
Feldkonfigurationen und andere Funktionen eingestellt.
Abbildung 4 - Trimble Positions Desktop-Administration
Pfindel, Poxleitner, Ratje
10
Bachelorarbeit
2 Vermessung
Zunächst ist ein neues Projekt anzulegen. Dazu muss man auf „Projekte“
 „Erstellen…“ klicken. Dann öffnet sich das neue Fenster „Projekte erstellen“. Dort ist
zuerst der Projekttyp zu wählen.
Es gibt die Projekttypen:
- ArcGIS for Windows Mobile
- ArcPad
- ArcPad QuickProject (Import)
- TerraFlex
- TerraSync
- Benutzerdefiniert (Toolkit/Laufzeit-SDK)
Die vorbereiteten Projekte können für diese Programme auf dem Handheld
ausgegeben werden. Auf dem Gerät der OTH Regensburg ist das Programm „ArcPad“
installiert. Deshalb wird hier dieser Projekttyp näher ausgeführt.
Man wählt nun also den Projekttyp „ArcPad“. Daraufhin erscheint ein grün hinterlegter
Haken, für den Fall, dass „Trimble Positions Desktop Add-In“ eine kompatible
Datenbank im Kartenmaterial findet. Im unteren Bereich des Fensters erscheint als
Kartenkoordinatensystem und Kartendatum das WGS 1984. Wurde vorher ein anderes
Koordinatensystem gewählt, ist eine Transformation nach WGS 1984 einzustellen.
Anschließend muss die Auswahl mit „Anfang“ bestätigt werden.
In der darauffolgenden Ansicht „1. Layer“
sind der Workspace, also die zu
verwendende Datenbank, sowie die Layer, die exportiert werden sollen, auszuwählen.
Hier ist standardmäßig die zuletzt bearbeitete Datenbank als Workspace hinterlegt.
Durch die Bestätigung mit „Weiter“ gelangt man zu den Layer-Einstellungen. Wählt
man einen der ausgewählten Layer an, kann in der rechten Spalte unter
„Metadatenübertragung“ eingestellt werden, dass die horizontale und vertikale
Genauigkeit, sowie die Featurehöhe während des Messvorgangs vom Gerät
aufgezeichnet werden. Mit dem Genauigkeitsschwellenwert kann festgelegt werden,
bis zu welcher Abweichung die Werte der horizontalen Genauigkeit nach dem
Postprocessing angezeigt werden sollen.
Da in der Bachelorarbeit der Genauigkeitsbereich von einem Meter angestrebt wurde,
wurde dieser als Genauigkeitsschwelle angegeben, sodass alle Werte darüber später in
der Attributtabelle nicht angezeigt werden. Man kann während des Postprocessing
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Bachelorarbeit
2 Vermessung
allerdings noch Ausnahmen erstellen, damit auch geringere Genauigkeiten
übernommen werden.
Als Faustformel für den Wert der vertikalen Genauigkeit gilt der 2,5-fache Wert der
horizontalen Genauigkeit.
Im nächsten Fenster sind Projekteinstellungen vorzunehmen. Hierbei kann ein
spezifischer Projektname eingegeben werden, der Wert für die Genauigkeitsausgabe
festgelegt und die Featurehöhe eingestellt werden.
Als Wert der Genauigkeitsausgabe kann entweder die Kreisfehlerwahrscheinlichkeit
mit 68% oder das Konfidenzintervall mit 95% ausgewählt werden. Das bedeutet, dass
32 bzw. 5% der Messungen bei einem Genauigkeitsschwellenwert von einem Meter
um mehr als einem Meter von dem Punkt abweichen können.
Je nachdem wie exakt die Messungen sein sollen, sind hier die Einstellungen zu treffen.
In der Bachelorarbeit wurde die Kreisfehlerwahrscheinlichkeit verwendet, da für die
Standorte der Brunnen 68% der Werte mit einer Ungenauigkeit von maximal einem
Meter als ausreichend erachtet wurden.
Als Nächstes ist anzugeben, welcher Wert als Höhe aufgezeichnet werden soll. Man
kann die Höhe über dem verwendeten Ellipsoid (hier WGS84) wählen. Ebenso ist es
möglich, direkt vom Gerät den Wert der Geländehöhe über dem Geoid berechnen zu
lassen, indem man bei der Option „Feste Geoid-Separation anwenden (m)“ den Wert
der Geoidundulation im Vermessungsgebiet angibt.
Die dritte Möglichkeit ist das berechnen der Geländehöhe mithilfe einer Datei, in
welcher Daten zur Geoidundulation gespeichert sind.
Mit dem Button „Fertig stellen“ kann das Projekt erstellt und darauf zugegriffen
werden.
Unter dem Punkt „Geräte“ werden alle Geräte angezeigt, die bereits an den PC
angeschlossen waren und mit denen bereits gearbeitet wurde. Man kann die Geräte-ID
einsehen, den Gerätenamen ändern und dem Gerät ein Profil für das Postprocessing
zuweisen.
Der Punkt „Verarbeitungsprofile“ behandelt, wie bereits erwähnt, das Thema
Postprocessing. Postprocessing ist eine Möglichkeit, die Genauigkeit autonom
aufgenommener Koordinaten im Nachgang zu steigern, indem eine Korrektur anhand
Pfindel, Poxleitner, Ratje
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Bachelorarbeit
2 Vermessung
von Satelliten-Bahndaten erfolgt, welche laufend durch sogenannte Basisstationen
aufgezeichnet werden. Die Möglichkeit der Echtzeitmessung (mit SIM-Karte) konnte im
vorliegenden Fall nicht angewandt werden, da für das Vermessungsgebiet keine
entsprechenden Dienste angeboten werden.
Unter „Verarbeitungsprofile“ können also die Einstellungen zur Nachbearbeitung der
Daten festgelegt und als sogenannte Profile abgespeichert werden. Um ein solches
Profil zu erstellen, ist der Knopf „Erstellen…“ zu betätigen. Daraufhin erscheint ein
neues Fenster, in dem der Profilname festgelegt und die Einstellungen für den Bezug
der Nachbearbeitungsdaten eingegeben werden müssen. Man hat die Möglichkeit
zwischen dem Zugriff auf Daten, die direkt aus dem Internet bezogen werden und dem
Zugriff auf solche, die lokal auf der Festplatte in einem Ordner abgespeichert sind und
im Voraus aus dem Internet heruntergeladen werden müssen. Um die Daten direkt aus
dem Internet abzugreifen, muss die Einstellung „Einzelne Basisstation verwenden“
markiert und über den Butten „Auswählen…“ die Basisstation festgelegt werden, von
welcher die Postprocessing-Daten übertragen werden sollen. Hierbei kann auf die
Basisstationen verschiedener Dienstleister, beispielsweise SOPAC, zurückgegriffen
werden, allerdings muss man dabei beachten, dass viele dieser Plattformen lediglich
kostenpflichtige Daten zur Verfügung stellen. Ebenso kann man selbst eine Basisstation
erstellen, indem man über den Button „Neu...“ die Positionsdaten, den Stationstyp und
das Adressformat der Empfangsdateien angibt. Allerdings wurde dies in der
Bachelorarbeit nicht angewendet, weil man kostenlose Daten verwendete, die lokal in
einem Ordner abgespeichert wurden und in denen alle relevanten Daten zur
Basisstation, sowie die Nachbearbeitungsdaten enthalten sind.
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Bachelorarbeit
2 Vermessung
Abbildung 5 - Auswahlverzeichnis Basisstationen für das Postprocessing
Da in dieser Arbeit nicht auf Daten aus dem Internet, sondern auf vorher
heruntergeladene Dateien in einem lokalen Ordner zugegriffen wurde, ist im
vorherigen Schritt der Punkt „Ordner oder bestimmte Basisdatei verwenden“
angekreuzt worden. Durch Drücken auf „Auswählen…“ können die Einstellungen für
die Dateisuche auf der lokalen Festplatte vorgenommen werden. Die obere Funktion
beschreibt hierbei die Auswahleinstellung für den Zugriff auf einzelne Dateien oder auf
einen Ordner mit Positionsdateien. Es ist ratsam, hier die Variante mit dem Zugriff auf
einen Ordner festzulegen, da so alle Daten in einem zentralen Ordner gespeichert
werden können und das Programm während des Postprocessing-Vorgangs die
benötigten Daten, sofern diese im Ordner abgelegt werden, selbst auswählt und die
Nachbearbeitung damit durchführt.
Pfindel, Poxleitner, Ratje
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Bachelorarbeit
2 Vermessung
Im unteren Abschnitt kann bestimmt werden, auf welche Basisstation zugegriffen wird
oder ob die Positionsdaten bereits in der bereitgestellten Datei vorhanden sind. In
dem meisten Fällen sind die Angaben zur Basisstation in den Korrekturdaten
abgespeichert, sodass nicht extra die Station gesucht werden muss.
Ein Beispiel für den kostenlosen Erhalt solcher Daten ist die Internetseite des
International GNSS Service. Sie listet dabei sowohl die Daten zur Korrektur, als auch
eine Übersicht der Positionen der Basisstationen. Unter folgendem Link, kann das
Netzwerk der Basisstationen eingesehen werden:
http://igs.org/network
Die für die Bachelorarbeit benötigte Basisstation lag bei Dakar und besitzt das Kürzel
dakr.
Um nun die Korrekturdaten zu erhalten, können unter folgendem Link die Basisdatei,
in der alle relevanten Daten zur Basisstation angegeben sind mit der Dateiendung d.Z,
die NAV-Datei mit der Dateiendung n.Z und die zusätzliche NAV-Datei mit der
Dateiendung g.Z abgerufen werden.
ftp://cddis.gsfc.nasa.gov/gps/data/daily/2015/054/
Das Verarbeitungsprofil kann ebenso erst nach dem Vermessungs-Einsatz erstellt oder
verändert werden. Doch ist es ratsam, sich schon im Voraus Gedanken zur
Nachbearbeitung der Rohdaten zu machen. Einerseits muss man wissen, welche
Basisstationen im Umkreis zur Verfügung stehen und ob diese nah genug sind, da nur
bis zu einer Entfernung von maximal 500km gute Ergebnisse erzielt werden können.
Auch ist zu klären, ob Kosten für die Nutzung der Daten anfallen.
Um die vorbereiteten Daten nun auf das Gerät zu übertragen, muss zunächst das Gerät
über das USB-Kabel mit dem Computer verbunden werden. Daraufhin öffnet sich das
„Windows Mobile Geräte-Center“ und zeigt das Handheld als verbunden an. Jetzt kann
in „ArcMap“ mithilfe des Tabs „Trimble Positions Desktop“ das Projekt durch klicken
auf „Aus-/Einchecken…“ und „AXF nach ArcPad auschecken“ an das Gerät übergeben
werden.
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Bachelorarbeit
2 Vermessung
Folgendes Fenster wird dabei geöffnet:
Abbildung 6 - Datenauswahl für den Export
Hierin werden die Layer, die Aktionen, die beim Export mit dem Layer ausgeführt
werden sollen, sowie der Speicherpfad des Layers angezeigt.
Unter der Spalte „Action“ ist standardmäßig „Do not export“ eingestellt. Um das
Datenmaterial auf das Gerät zu übertragen, muss für jeden Layer in der zugehörigen
Spalte auf „Do not export“ gedrückt werden, woraufhin ein Auswahlfeld mit folgenden
Möglichkeiten erscheint:
Abbildung 7 - Auswahlmöglichkeiten für den Umfang des Datenexports
Die Funktion „Do not export“ ist selbsterklärend, die Daten werden nicht mit auf das
Gerät übertragen.
Für Daten, die in der Datenbank gespeichert sind, empfiehlt sich die Funktion „Check
Out for disconnected editing in ArcPad“ zu wählen, da diese dann als aktive Layer in
Pfindel, Poxleitner, Ratje
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Bachelorarbeit
2 Vermessung
ArcPad angezeigt werden und die Messungen in die Datenbank der Layer eingetragen
werden. Hierbei kann man wählen, ob lediglich das leere Datengerüst („Schema only“)
oder alle im definierten Datenrahmen vorhandenen Daten („Data based on defined
extent“) exportiert werden sollen.
Wird die dritte oder die vierte Möglichkeit gewählt, können die Layer als
Hintergrunddaten im Gerät angezeigt werden. Dies kann beispielsweise der
Orientierung im Feld dienen. Der Unterschied der beiden Varianten besteht lediglich
im Ausgabeformat der Layer. Klickt man darauf, kann noch entschieden werden, ob
diese Daten später auf dem Gerät bearbeitbar oder nur lesbar sein sollen.
Hat man in „ArcMap“ eine Bilddatei als Hintergrundkarte in das Projekt geladen, kann
diese auch auf das Handheld übertragen werden. Eine georeferenziertes Luftbild auf
dem Handheld ist beim Vermessungseinsatz sehr praktisch, da der Standort des
Gerätes während des Messvorgangs darauf angezeigt wird und man leicht abschätzen
kann, ob die aktuelle Position in etwa stimmt und in welcher Umgebung man sich
gerade bewegt.
Um das Bild auf das Gerät zu exportieren, muss man ebenfalls in der Spalte „Action“
auf den Text klicken und erhält folgende Auswahlkriterien:
Abbildung 8 - Auswahlmöglichkeiten für den Umfang des Bildexports
Hier wurde auf die Funktion „Export as background TIFF“ zurückgegriffen, da die TIFFDatei den geringsten Speicherplatz in Anspruch nimmt.
Eine gute Möglichkeit, ein georeferenziertes Luftbild zu erhalten ist es, die Grundkarte
der Firma Esri aus dem Programm „ArcMap“ zu benutzen. Dort kann man diese über
den folgenden Weg in den Hintergrund laden:
„Datei“  „Daten hinzufügen“  „Grundkarte hinzufügen…“  „Bilddaten“
Es ist ratsam, das gewünschte Gebiet heranzuzoomen und diesen Bildausschnitt als
TIFF-Datei zu exportieren, um ihn dann gesondert wieder in das Projekt einzufügen, da
ansonsten das Programm einerseits deutlich langsamer läuft weil das gesamte
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Bachelorarbeit
2 Vermessung
Bildmaterial bei jedem Schritt neu geladen werden muss und andererseits die Bilddatei
für den Export auf das GPS-Gerät zu groß ist.
Über den Button „Weiter“ gelangt man zu den Einstellungen für Bilder, die mit dem
Handheld aufgenommen werden. Das Geo7x besitzt eine 5-Megapixel Kamera. In
diesem Dialogfenster kann eingestellt werden, wo, also unter welchem Dateipfad, die
Bilder beim Übertragen der Daten vom Handheld auf den Computer (Check-In)
gespeichert werden sollen und wo in der Attributtabelle des Layers, in welchem die
Fotos aufgenommen wurden, der Dateipfad eingeschrieben werden soll. Wurde zum
Beispiel im Voraus in der Feature-Class ein Feld „Foto“ mit dem Datentyp „Text“
angelegt, kann dieser hier ausgewählt werden. Da es sich bei dem Dateipfad um eine
Aneinanderreihung von Textelementen handelt, ist es zwingend notwendig, dass der
Datentyp „Text“ vorher festgelegt wurde.
Für die Bachelorarbeit wurde die Foto-Funktion des Handhelds allerdings nicht
genutzt, da bei den Vorbereitungen die Datenübergabe vom Gerät an den Dateiordner
nicht reibungslos funktionierte und es daher schneller und unkomplizierter war, eine
Digitalkamera zu gebrauchen.
Das darauffolgende Dialogfeld fragt nochmals danach, ob der Bildausschnitt, der zu
diesem Zeitpunkt im Programm zu sehen ist („The current display extent“), exportiert
werden soll oder ob das gesamte Material („The full extent of selected layer(s)“)
ausgegeben werden soll.
Je nachdem wie man vorher die Datenstruktur festgelegt hat, kann man zwischen
diesen Möglichkeiten wählen, aber es hat sich herausgestellt, dass es sinnvoller ist, das
gesamte Material auf das Handheld auszuchecken, da sonst möglicherweise ein Teil
der Daten vergessen oder übersehen wird.
Als nächstes muss der Name des Ordners festgelegt werden in dem das ArcPad-Projekt
gespeichert wird, sowie dessen Dateipfad. In der unteren Hälfte des Fensters ist der
Haken in dem Kästchen vor dem Text „Create an ArcPad map (.apm file) for the data“
gesetzt. Dieser muss auch gesetzt bleiben, da sonst keine Karte erstellt wird, auf der
gearbeitet werden kann.
Zuletzt kann noch der Name der Karte vergeben werden. Durch klicken auf den
„Weiter“-Button gelangt man zur abschließenden Eingabemaske, in der ausgewählt
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Bachelorarbeit
2 Vermessung
werden kann, ob eine komprimierte CAB-Datei oder ZIP-Datei zur Archivierung der
Daten erstellt werden soll und ob die Daten entweder sofort oder erst zu einem
späteren Zeitpunkt auf dem PC erstellt werden sollen.
Wird die Datei sofort erstellt, muss anschließend der neu geschaffene Ordner
ausgewählt werden und auf das Handheld kopiert werden. Man kann allerdings, als
Speicherpfad auch direkt das Handheld auswählen, um sich diesen Schritt des
Kopierens zu ersparen.
2.2 Arbeiten mit dem Geo 7x
Die erklärenden Bilder zu den nachfolgenden Erläuterungen zur Arbeit auf dem
Handheld können leichte Abweichungen zu dem angezeigten Bildschirm auf dem Geo
7x aufweisen, da sie mit dem Programm „ArcPad for Windows“ erstellt wurden, das
auf dem Computer zur Verfügung steht und sich
deshalb gut zur bildhaften
Darstellung der Erklärungen eignet.
Nachdem das Geo 7x und das Programm gestartet sind, erscheint zunächst der
Begrüßungsbildschirm auf dem zu wählen ist, welche Karte oder welches Projekt man
öffnen möchte oder ob eine „Neue Karte“ bzw. ein „QuickProject“ erstellt werden soll.
Ein „QuickProject“ wird dann erstellt, wenn keine Layerstruktur vorbereitet wurde,
aber trotzdem Daten erfasst werden sollen. Es ist eine zur sofortigen Vermessung ohne
Vorbereitungen geeignete Möglichkeit.
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Bachelorarbeit
2 Vermessung
Abbildung 9 - Startbildschirm ArcPad
Über das Feld „Karte auswählen und öffnen“ kann auf ein zuvor exportiertes Projekt
zugegriffen werden.
Daraufhin öffnet sich das vorbereitete Kartenmaterial mit dem Luftbild als
Hintergrund. Da noch keine Daten aufgenommen worden sind, erscheinen noch keine
Punkte oder Linien in der Karte.
Vorab können verschiedene Einstellungen vorgenommen werden, vor allem was das
Erfassen der Vermessungs-Daten betrifft.
Um nicht zu weit auszuschweifen werden manche Werkzeuge hier nur genannt, aber
nicht genauer beschrieben, wenn sie für die Bachelorarbeit nicht relevant waren.
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Bachelorarbeit
2 Vermessung
Zunächst gibt es sechs Oberkategorien:

Hauptwerkzeuge

Durchsuchen-Werkzeuge

Zeichenwerkzeuge

QuickCapture

Navigationswerkzeuge

Trimble-Positions
Unter dem Punkt „Hauptwerkzeuge“ kann man andere Karten öffnen und neue Karten
erstellen, sowie die aktuelle Karte speichern. Ebenso können neue Layer hinzugefügt,
das Inhaltsverzeichnis eingesehen, GPS-Voreinstellungen und allgemeine Optionen
eingestellt und auf die Hilfe zugegriffen werden.
Klickt man das Feld „Inhaltsverzeichnis“ an, erscheinen die exportierten Layer mit
ihrem jeweiligen Speicherpfad und die übergreifende Datenbank. Es kann ebenso
eingestellt werden, ob und welche Layer sichtbar sein sollen. Die anderen Funktionen
lassen sich entweder der „ArcPad-Hilfe“ entnehmen oder dem Handbuch der Firma GIGeoinformatik (dieses befindet sich unter „Literatur“ im Projektordner auf dem
Laufwerk P).
Das wichtigste Feld in der Hauptwerkzeuge-Kategorie ist mit Sicherheit die „GPSVoreinstellung“, da hier alle Grundeinstellungen zur Vermessung anzugeben sind.
Um in das Menü „GPS-Voreinstellung“ zu gelangen, muss man den Pfeil unterhalb des
Satelliten drücken und dann den Punkt „GPS-Voreinstellung…“ auswählen.
Abbildung 10 - GPS-Voreinstellungen
Pfindel, Poxleitner, Ratje
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Bachelorarbeit
2 Vermessung
Im Menüpunkt „GPS“ können die Standardeinstellungen beibehalten werden, wenn
nicht die Aufnahmen für einen bestimmten Einsatz vorgesehen sind.
Unter „Erfassen“ wird gefragt, ob und mit wie vielen Messungen eine
Mittelwertbildung erfolgen soll. Das bedeutet, dass bei der Aufnahme eines Punktes
oder eines Stützpunktes für Linienaufnahmen beispielsweise fünf einzelne
Punktmessungen erfasst werden und aus diesen fünf Werten ein Mittelmaß gebildet
wird, welches dann als Koordinatenwert ausgegeben wird. Dies ist eine Methode zur
Steigerung der Genauigkeit. Um einen flüssigen und effizienten Messeinsatz zu
gewährleisten ist es sinnvoll, eine maximale Anzahl von zehn Messungen für Punkte
und von fünf Messungen für Stützpunkte zu wählen, da bei größer gewählten Anzahlen
die Messung eines Punktes recht lange dauert. Es wurde der Versuch durchgeführt,
einen Punkt sowohl mit zehn, als auch mit fünfzig Messungen zu erfassen. Die
Genauigkeit der Punkte lag in der gleichen Größenordnung. Die Messung der fünfzig
Werte dauerte in etwa zweieinhalbmal so lang.
Des Weiteren können die Intervalle eingestellt werden, in denen während einer
Linienaufnahme Stützpunkte abgesetzt werden sollen. Man kann im ersten Feld ein
zeitliches Intervall einstellen und im zweiten Feld ein Entfernungsintervall. Legt man
beispielsweise als Entfernungsintervall fünfzehn Meter fest, wird alle fünfzehn Meter
automatisch ein Stützpunkt abgespeichert.
Klickt man auf den Reiter „Qualität“, kann man bestimmen, ob das Gerät eine
Warnung anzeigen soll, wenn Ungenauigkeitswerte, wie beispielsweise der PDOPWert, eine festgelegte Schwelle übersteigen.
Der Oberpunkt „GPS-Höhe“ betrifft Einstellungen zur Höhe, in welcher das Handheld
bei der Messung über dem Erdboden gehalten wird und zur Messung der Höhe über
dem Geoid (Eingabe der Geoidundulation). Bei Antennenhöhe kann, zum Beispiel im
Rahmen einer Flächenaufnahme, eingestellt werden, dass die Messung einen Meter
über dem Boden erfolgt. Das bedeutet, dass das Gerät vor dem Körper (in ca. 1 Meter
Höhe) gehalten und die aufzunehmende Fläche so schnell und unkompliziert
aufgenommen werden kann. Bei „Geoid-Separation“ kann der Wert für die
Umrechnung von Ellipsoid-Höhe auf Normalhöhe eingegeben werden. So errechnet
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Bachelorarbeit
2 Vermessung
das Gerät direkt die Höhe des Punktes über dem Geoid und gibt nicht den Wert der
ellipsoidischen Höhe aus.
Bei „Datum“ ist standardmäßig das D_WGS_1984 eingestellt, welches auch zu dem
hier gewählten Koordinatensystem passt. Unter „Warnungen“ werden alle Warnungen
des Geräts zu Ungenauigkeit, GPS-Daten, etc. angezeigt, unter „Position“ die letzte
bekannte Position des Geräts.
Mit
„Durchsuchen-Werkzeuge“
kann
auf
verschiedene
Funktionen
zur
Kartendarstellung, wie beispielsweise Zoomen, Schwenken, Strecke messen etc.
zugegriffen werden. Auf die genauere Beschreibung der gesamten Funktionen wird in
dieser Anleitung aber verzichtet.
Der wichtigste Reiter zur Punktaufnahme ist der Reiter „Zeichenwerkzeuge“. Unter
diesem Oberpunkt findet man die folgenden Positionen:
Abbildung 11 - Reiterübersicht Zeichenwerkzeuge
Mit dem ersten Werkzeug, dem Stift, kann die Bearbeitung gestartet, beziehungsweise
beendet werden. Ist er orange hinterlegt, so ist der Layer in Bearbeitung, der nach
dem Klicken auf das Symbol im Drop-Down-Menü rot hinterlegt ist.
Der Pfeil dient zur Auswahl eines Punktes. Sind bereits Punkte vorhanden, kann nach
dem Auswählen eines Punktes über den vorletzten Button „Eigenschaften“ der
gesetzte Punkt bearbeitet, z.B. verschoben oder gelöscht werden.
Der Punkt führt zur Wahlmöglichkeit, welche Art von Messung vorgenommen werden
soll. Hier kann man Punkte, Polylinien oder Polygone festlegen. Die restlichen
Werkzeuge stammen von früheren Versionen des Programms und sind unbrauchbar
für die Vermessung, da sie nicht oder nur fehlerhaft funktionieren.
Ist der Punkt orange hinterlegt, kann frei Hand ein Punkt erfasst werden. Dies
geschieht durch Klicken in die Karte. Will man die aktuelle Position als Punkt
aufnehmen, muss man auf den Button mit dem Satelliten und den beiden Punkten
klicken. Daraufhin erscheint eine Eingabemaske, in der die Felder, die anfangs beim
Erstellen der Feature-Class eingetragen wurden, zur Bearbeitung bereitstehen. Im
Pfindel, Poxleitner, Ratje
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Bachelorarbeit
2 Vermessung
Beispiel unten können unter „Page 1“ und „Page 2“ die benötigten Daten eingegeben
werden. Klickt man auf den Reiter „Bild“, kann man mit Hilfe der Handheld-Kamera ein
Foto machen und dieses mit abspeichern. Der vierte Reiter „Symbologie“ dient zur
Veränderung der Anzeige der gemessenen Punkte, was
Farbe, Größe und das
verwendete Symbol angeht.
Unter „Punktgeographie“ kann man die Positionsdaten des angewählten Punktes
einsehen.
Abbildung 12 - Eingabemaske Punktaufnahme
Die beiden anderen Symbole der Zeichenwerkzeuge, in deren Icons Satelliten
enthalten sind, dienen während des Messens von Linien oder Polygonflächen zum
manuellen Absetzen von Stützpunkten. Mit Hilfe von Stützpunkten können Linien
diskret erfasst werden.
Unter dem Oberpunkt „QuickCapture“ finden sich Funktionen, welche sehr häufig
gebraucht werden als Schnellstartfunktion. Hier kann man Punkte, Linien, Polygone
und Fotos mit schnellen Klicken erzeugen. Allerdings können die Punkte nur frei Hand
gesetzt werden, weshalb dieses Vorgehen als genaue Messmethode nicht brauchbar
ist.
Es gibt noch die Möglichkeit, das Handheld als Navigationsgerät zu benutzen.
Allerdings wurde davon kein Gebrauch gemacht, weshalb dieser Punkt nicht behandelt
wird.
Pfindel, Poxleitner, Ratje
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Bachelorarbeit
2 Vermessung
Die letzte Obergruppe betrifft die „Trimble Positions ArcPad Extension“.
Klickt man auf diesen Kreis, so öffnet sich ein neues Fenster in dem alle Satelliten
angezeigt werden, die sich gerade am Horizont befinden und von denen ein Signal
empfangen wird, der sogenannte Skyplot. Die Genauigkeit der Messung steigt mit der
Anzahl empfangener Satellitensignale. Hierfür bietet die Firma Trimble eine Software
namens „Trimble Planning“ an, mit der angezeigt werden kann, an welchem Tag, zu
welcher Uhrzeit, welche Satelliten über einer bestimmten Position im Umlauf sind. Für
die Bachelorarbeit wurde deshalb im Voraus eine Übersicht erstellt, wie die
Satellitenkonstellationen an den Messtagen sein würden und anhand dessen ein
grober Zeitplan erstellt, wann die beste Zeit zur Aufnahme der Brunnen sein würde
(siehe im Anhang Kapitel 2 Vermessung: Satellitenkonstellationen).
Das Handheld kann auf alle derzeit im Orbit vorhandenen Satelliten wie GPS, Glonass,
Galileo, etc. zurückgreifen und mit deren Funksignale Messungen durchführen.
In
der
rechten,
oberen
Ecke
kann
nun
eingesehen
werden,
welche
Positionsgenauigkeit das Gerät auf Grundlage der aktuellen Satellitenkonstellation
errechnet. Allerdings sollten diese Angaben auch kritisch betrachtet werden, da Tests
mit bekannten Positionen trotz hoher angezeigter Genauigkeitswerte gezeigt haben,
dass diese Werte nicht immer stimmen müssen. Anzumerken ist hier, dass die meisten
Messungen Abschattung durch Häuser, andere hohe Bauten oder Bäume beinhalteten.
Bei einem Test auf freiem Feld, d.h. ohne Abschattungen und Reflexionen, vor Ort in
Baila wurde mit Hilfe eines Bogenschnitts die Genauigkeit des Gerätes getestet. Dabei
ergab sich, dass die vom Gerät angezeigte Genauigkeit von ca. 30cm auch das
Schnittfenster der drei Bogenschnittpunkte widerspiegelte (siehe Karte 02 und Kapitel
2: Bogenschnittberechnung im Anhang). Das bedeutet, diese Anzeige kann im freien
Feld mit hoher Zuverlässigkeit als richtig angenommen werden und bei Abschattungen
als Anhaltspunkt für die Datengenauigkeit dienen, die im Nachgang durch Korrektur
auf eine Genauigkeit bis in den Dezimeterbereich gesteigert werden kann. Mit der Zeit
bekommt man auch ein Gefühl dafür, inwieweit die Werte des Geräts bei äußerlicher
Beeinflussung richtig sind.
In diesem Fenster können auch Einstellungen vorgenommen werden, wie die Daten
verarbeitet werden. Das heißt, ob sie im Echtzeitverfahren mit Hilfe einer Sim-Karte
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Bachelorarbeit
2 Vermessung
direkt verbessert werden oder ob die Korrektur im Nachhinein durch Postprocessing
erfolgt.
Nach Beendigung des Vermessungseinsatzes, kann nun die Nachbearbeitung der Daten
am PC mit Hilfe des ArcMap-Programmes erfolgen. Abschließend soll noch auf ein
kleines Detail aufmerksam gemacht werden. In der rechten, oberen Ecke des
Bildschirmes befindet sich ein kleines Schloss-Symbol. Sobald darauf gedrückt wird,
schließt sich das Schloss und der gesamte Bildschirm wird gesperrt und es können
keine weiteren Aktionen durchgeführt werden. Durch erneutes Drücken auf das
Schloss entriegelt man diese Tastensperre wieder. Diese Funktion ist sehr hilfreich,
wenn zum Beispiel ein kurzes Stück Strecke zurückgelegt wird, aber das GPS-Gerät
direkt im Anschluss wieder gebraucht wird. Allerdings sollte vorher bekannt sein, dass
es diese Bildschirmsperre gibt, damit eine versehentliche Sperrung nicht zu Verwirrung
führt und der gesamte Messvorgang abgebrochen werden muss, weil die
Bildschirmsperre nicht mehr gelöst werden kann.
Ebenso spielt die Akkulaufzeit des Gerätes eine wichtige Rolle, doch diese konnte
während Arbeit ohne jeglichen Mangel festgestellt werden. Einsätze mit bis zu acht
Stunden am Tag sind kein Problem für den Akku. Er musste zwar jeden Abend wieder
aufgeladen werden, jedoch hält er für einen normalen Arbeitstag auf jeden Fall.
Um das Projekt wieder in das Programm einzuladen, muss es „eingecheckt“ werden.
Dies geschieht mit Hilfe des Tabs, der auch zum „auschecken“ des Projektes dient.
Es öffnet sich das folgende Fenster:
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Bachelorarbeit
2 Vermessung
Abbildung 13 - Fenster Daten-Check-In
Vor dem Einchecken sollte der Ordner, in dem das Projekt gespeichert ist und der sich
auf dem Handheld befindet, gesichert werden. Dies ist deshalb sinnvoll, weil vom
GNSS-Gerät eine SSF-Datei erstellt wird, in der die Rohdaten sozusagen abgespeichert
werden und die vom ArcGIS-Programm ausgelesen wird. Sobald diese ausgelesen ist,
gelten die Daten als „eingecheckt“ und man kann sie nicht erneut einchecken. Sichert
man diesen Ordner vorher, erstellt man ein Backup der Rohdaten und kann sie auch
erneut einlesen für den Fall, dass Fehler bei der Datenverarbeitung auftreten sollten.
Über den Button „Durchsuchen“ muss nun die AXF-Datei, also die ArcPad-Karte
ausgewählt werden und der Inhalt geprüft werden. Im unteren Fenster werden
daraufhin alle neu erfassten Punkte angezeigt und durch klicken auf „Einchecken“
werden sie zur vorhandenen Datenbank hinzugefügt. An dieser Stelle wird noch
angemerkt, dass der Check-Out und Check-In-Vorgang stets am gleichen Computer
erfolgen sollte, da beim Check-In mit einem anderen PC Probleme entstehen können.
Ebenso sollte das ArcMap-Projekt nicht verändert werden, solange nicht wieder
eingecheckt wurde.
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Bachelorarbeit
2 Vermessung
Abbildung 14 - Ansicht nach dem Einchecken
Der erscheinende gelbe Rahmen zeigt an, wo sich die neu eingefügten Werte befinden
und in „Trimble Positions Desktop“ wird jetzt eine Sitzung angezeigt mit Angaben zum
Gerät, dem Anfang und Ende der Aufnahmen, sowie einem Vermerk zum Status der
Korrektur.
Wählt man die vorhandene Sitzung an, kann im unteren Bereich des Fensters
„Features anzeigen“ angeklickt werden. Daraufhin öffnet sich eine Tabelle, in der die
gemessenen Daten zusammen mit der geschätzten horizontalen Genauigkeit der
jeweiligen Punkte aufgelistet werden. Sind diese Werte rot hinterlegt und in der
zweiten Spalte mit dem Vermerk „Ungenügende Genauigkeit“ gekennzeichnet, ist der
Schwellenwert, der in dem vorhergehenden Schritt des Projekterstellens festgelegt
wurde, überschritten. Sind die Werte wiederum schwarz hinterlegt, ist der maximale
Schwellenwert eingehalten. Über „Fertig stellen“ kann die Feature-Anzeige wieder
geschlossen und mit dem Korrigieren der Daten begonnen werden. Durch das Klicken
auf „Korrigieren…“ öffnet sich ein Fenster, in dem die zu korrigierende Sitzung, sowie
das Verarbeitungsprofil, ausgewählt werden müssen. Während des PostprocessingVorgangs werden die Korrekturdaten automatisch von dem Programm ArcMap
abgerufen. Im direkten Anschluss daran listet das Programm die prozentuale
Verteilung der Genauigkeits-Ergebnisse untereinander auf.
Abschließend müssen die Daten noch über „Features aktualisieren“ neu geladen
werden, damit sie korrekt in der Karte angezeigt werden.
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Bachelorarbeit
2 Vermessung
2.3 Höhensystem
Die Methode der Satellitenvermessung mit dem Handheld Geo7x ist in der
Bestimmung der Höhe zu ungenau, als dass sie für das Einmessen der Pegelnullpunkte
hätte
angewendet
werden
können.
Aus
diesem
Grund
wurde
für
die
Grundwasserbeobachtung ein lokales Höhensystem eingerichtet. Dieses besitzt (bis
jetzt) keinen Bezug zu einem amtlichen Höhensystem. Ein solcher ist, im vorliegenden
Fall
jedoch
auch
nicht
nötig.
Es
genügt,
relative
Veränderungen
der
Grundwasseroberfläche und im Pegel des „Marigot de Baila“ zu erfassen. Als
Ausgangspunkt des Höhensystems wurde eine zentrale Stelle in Baila gewählt: Die
Kreuzung der Nationalstraße N5 mit dem nach Süden zu den Ortsteilen Bayonga und
Banana führenden Weg auf Höhe des Militärstützpunktes. Dort wurde der
Ausgangspunkt auf dem Fundament einer Betonsäule gesetzt. Laut Google-Earth liegt
Baila ungefähr 20m über dem Meeresspiegel, weshalb diesem Punkt, der
Anschaulichkeit wegen, die fiktive Höhe 20m zugeschrieben wurde. Von ihm
ausgehend sind mittels Ringnivellements temporäre Höhenfestpunkte (HP) entlang der
Straßen und Wege, an unveränderlichen Stellen mit Markierspray vermarkt worden.
Die Vorgehensweise war dabei stets die gleiche: Nach der Korrektur des jeweiligen
Ringnivellements wurde das nächste an dessen äußersten Punkt angeschlossen.
Abbildung 15 - Übersicht Höhenfestpunkte Baila
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10
Hintergrundbild: Esri, DigitalGlobe, GeoEye, icubed, Earthstar Geographics, CNES/Airbus DS, USDA,
USGS, AEX, Getmapping, Aerogrid, IGN, IGP, swisstopo and the GIS User Community
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Bachelorarbeit
2 Vermessung
Die insgesamt 15 Nivellements durchziehen, beginnend vom Ausgangspunkt, den Ort
entlang von Wegen und Straßen. Die größte Abweichung (Nivellement 1) ist 1cm. Die
weiteren liegen zumeist weit darunter. Somit beträgt, auch für den Fall, dass sich die
Fehler in der ungünstigsten Weise aufaddieren, die Genauigkeit der Höhenfestpunkte
einen unteren einstelligen Zentimeterbereich.
Ausgehend vom jeweils am nächsten liegenden „Masterpunkt“ wurden im zweiten
Schritt die Oberkanten der Brunnenmauern per Streckennivellement erfasst. Da die
Höhenfestpunkte entsprechend der Verteilung der Brunnen gesetzt wurden, handelt
es sich dabei um sehr kurze Strecken, weshalb hier auf ein Ringnivellement zur
Kontrolle verzichtet wurde. Zudem wurden für eine ungefähre Überprüfung stets auch
Ober- und Unterfaden abgelesen und der Mittelfaden so auf Plausibilität geprüft. Das
Höhensystem enthält die Maueroberkanten aller Brunnen und einen eigens
eingerichteten Pegelnullpunkt (HP3) für die Messung des Flusspegels (zur Lage des HP3
siehe Kapitel 3.2 „Messung des Grundwasserstandes“). An der Nordseite des
westlichen Widerlagers der Brücke über den Bolong befindet sich ein Pegelschreiber.
Es kann allerdings nicht ohne weiteres festgestellt werden, von wem er unterhalten
wird, da an ihm keinerlei Informationen vermerkt sind. Auch die Dorfbewohner
können diese Frage nicht beantworten. Sie vermuten jedoch, dass er von der
französischen Forschungseinrichtung „Orstom“ (heute: „L’Institut de recherche pour le
développement“
((IRD),
http://www.ird.fr/)
installiert
wurde.
Auf
eine
Kontaktaufnahme per Email erfolgte jedoch bisher keine Antwort. Sein Pegel wurde in
das Höhensystem aufgenommen (HP4), sodass, für den Fall, dass Pegeldaten zu einem
späteren Zeitpunkt erhalten werden, diese für Auswertungen einbezogen werden
können. An gleicher Stelle befinden sich im Flügel der Brücke zwei amtliche
Höhenfestpunkte. Auch sie wurden in das Nivellement einbezogen (HP5 und HP6).
Falls die zugehörigen Höheninformationen bezogen werden können, ist es somit
möglich, das lokale Höhensystem auf amtliche Höhen umzurechnen. Für das
Bestimmen der Höhen wurde das Nivelliergerät Wild NAK2 verwendet.
Pfindel, Poxleitner, Ratje
30
Bachelorarbeit
2 Vermessung
Abbildung 16 - Ausgangspunkt des lokalen Höhensystems
Listen mit allen Höhenfestpunkten und den Höhen der Brunnenmaueroberkanten
können dem Anhang entnommen werden.
Pfindel, Poxleitner, Ratje
31
Bachelorarbeit
3 Erkundung des ersten Grundwasserleiters
3 Erkundung des ersten Grundwasserleiters
Baila hat etwa 2000 bis 3000 Einwohner und gliedert sich in die Ortsteile Banana,
Bayonga, Calolaye, Colobane und Essita, den jüngsten, der sich noch im Aufbau
befindet (siehe Karte 06 im Anhang). Ein weiterer namens Katipa liegt einige Kilometer
vom eigentlichen Ort entfernt und ist auch, an das vom Wasserturm gespeiste
Leitungsnetz angeschlossen. Hier wird er allerdings nicht weiter behandelt, da die
dortigen Brunnen nicht im Einzugsbereich des Bolong „Marigot de Baila“ liegen und
keine Probleme bezüglich einer Versalzung der Brunnenwässer auftreten. Baila
erstreckt sich über ein Gebiet mit einer Ausdehnung von etwa zwei mal zwei
Kilometer. Der in Nord-Süd-Richtung mit geringem Gefälle verlaufende, etwa 100m
breite Bolong tangiert den Ort an dessen Westseite. Weiter nördlich zweigt ein
Seitenarm nach Osten hin ab, sodass der Fluss die Ortschaft von Südwesten nach
Nordosten umschließt. Die Geländeoberfläche steigt ausgehend vom tiefer liegenden
Fluss im Nordwesten in Richtung Südosten an, erreicht im Ortsteil Essita einen
Hochpunkt und fällt dann wieder ab (siehe Karte 03 im Anhang). Die Höhendifferenz
zwischen der Flussoberfläche und dem Hochpunkt beträgt etwa 19,5m. Der Großteil
der Anwesen von Baila liegt an der asphaltierten Nationalstraße N5 oder an anderen
unbefestigten, zu den Nachbarorten führenden Straßen. Einige Höfe befinden sich
etwas abseits im Wald.
11
Abbildung 17 - Baila und Brunnenstandorte
11
Hintergrundbild: Esri, DigitalGlobe, GeoEye, icubed, Earthstar Geographics, CNES/Airbus DS, USDA,
USGS, AEX, Getmapping, Aerogrid, IGN, IGP, swisstopo and the GIS User Community
Pfindel, Poxleitner, Ratje
32
Bachelorarbeit
3 Erkundung des ersten Grundwasserleiters
3.1 Brunnen – Allgemeine Informationen
Der erste Grundwasserleiter wird durch 76 Brunnen erschlossen (siehe Karte 01 im
Anhang). Deren Verteilung über die Ortschaft entspricht in etwa derer der Häuser. Es
handelt sich zumeist um, von Hand gegrabene Brunnen. Zu ihrer Sicherung sind die
Brunnenschächte, in der Regel, an der Oberfläche durch eine Mauer um ca. einen
Meter verlängert. Nur selten ist eine Abdeckungsmöglichkeit vorhanden. Der sandige
Untergrund ist ausreichend standfest, sodass etwa 60 Prozent der Wandungen,
besonders die der älteren Brunnen, nicht verrohrt sind. Die Wassergewinnung
geschieht fast ausschließlich per Muskelkraft mit, an Seilzügen befestigten Eimern. Das
Alter der Brunnen variiert von ca. 100 Jahren bis zu einem Jahr. Zwei Brunnen
befanden sich zum Zeitpunkt dieser Untersuchung im Bau. Nicht mehr nutzbare
Brunnen werden im Allgemeinen wieder verfüllt. Nicht jedes Gehöft verfügt über einen
eigenen Brunnen. Einige befinden sich auf öffentlichen Plätzen oder an Wegrändern,
der Großteil auf den Flächen der zu den jeweiligen Häusern gehörenden Gärten.
Unabhängig davon, ob sich ein Brunnen auf öffentlichem oder privatem Grund
befindet, werden sie, vor allem in den älteren Ortsteilen, meist von mehreren Familien
genutzt. Auch wenn man einen eigenen Brunnen besitzt, dessen Wasser aber von
minderer Qualität ist, ist es durchaus üblich und toleriert Wasser aus dem Brunnen des
Nachbarn zu holen.
Um es dem Leser dieser Arbeit zu erleichtern, sich schnell einen ersten Eindruck und
Überblick über den Brunnenbestand zu verschaffen, wurden neben den, zur
Erkundung der Grundwasserverhältnisse notwendigen Informationen auch eine Reihe
allgemeiner Daten aufgenommen und in einer kmz-Datei abgespeichert. Die jeweiligen
Angaben können damit in der Benutzerumgebung von Google-Earth, durch klicken auf
die Brunnen, abgerufen werden (für weitere Informationen siehe Kapitel 7.4 „Google
Earth“). Der Punkt „Allgemeine Informationen“ enthält unter anderem Auskünfte zu
den Benutzern des jeweiligen Brunnens, zu seinem momentanen Nutzungsumfang, zur
Art der Wasserförderung und zu möglichen Gefahrenquellen, bezogen auf die
Trinkwasserqualität, die bei der Besichtigung der Brunnen aufgefallen sind. Dabei sind
ausschließlich Verschmutzungen des Brunnenwassers gemeint, die von menschlichen
Aktivitäten oder tierischen Fäkalien ausgehen. In Baila ist es während der Trockenzeit
Pfindel, Poxleitner, Ratje
33
Bachelorarbeit
3 Erkundung des ersten Grundwasserleiters
üblich, neben kleineren Tieren wie Geflügel oder Ziegen, auch Rinder frei laufen zu
lassen, sodass diese überall -auch direkt neben den Brunnen- ihre Ausscheidungen
zurücklassen. Ein Abschnitt „Vermessungsdaten“ beinhaltet Angaben zu Längen- und
Breitengrad des jeweiligen Standorts, sowie die, auf das lokale Höhensystem von Baila
bezogenen Höhen der Oberkante der Brunnenmauer und der Brunnensohle. Unter
„Bauliche Informationen“ sind verschiedene Abmessungen, wie Innendurchmesser und
Mauerhöhe, sowie die Art der Baustoffe aufgeführt. Der letzte Teil enthält die
Messwerte der chemischen Analyse der Brunnenwässer. Hier sei erwähnt, dass zu den
weiteren Themengebieten „Bolong/Mangroven“, „Ortsteile“ und „Wichtige Punkte in
Baila/Dakar“ ebenfalls kmz-Dateien erstellt wurden.
Damit eine eindeutige, sowie schnelle Identifizierung und Zuordnung der einzelnen
Brunnen gewährleistet ist, wurde jeder mit einer eigenen Nummer gekennzeichnet.
Dies geschah durch Besprühen der Brunnenmauern mit Markierspray. Die
Nummerierung beginnt beim südlichsten Standort im Ortsteil Banana, es folgen die
Viertel Bayonga, Calolaye, Colobane und Essita. Die Reihenfolge der Nummerierung
zieht sich bogenförmig vom Süden aus zuerst nach Norden, dann nach Osten durch
den Ort. Damit es möglich ist, neu errichtete Brunnen im Nachgang in diese
Reihenfolge einzufügen, wird die Brunnen-ID durch eine dreistellige Zahl gebildet, die
sich ergibt, indem man die eigentliche Zahl mit Zehn multipliziert. So kommen
Kennungen, beginnend beim ersten Brunnen mit 010, bis 760 beim 76. Brunnen
zustande. Weiter wurde zur Bezeichnung der Brunnen in diesem Bericht und auf
Messformularen den jeweiligen Zahlen ein „P“ voran gestellt. Dieses steht für das
französische Wort „puits“ (Brunnen).
3.2 Messung des Grundwasserstandes
Die Kenntnis über die Lage der Grundwasseroberfläche ist unerlässlich für die
Erstellung eines Grundwassermodells. Aus der Höhenlage und ihrer Veränderung über
die Zeit lassen sich wichtige Informationen, beispielsweise über Druckniveau und
Gefälle oder Zusammenhänge des Grundwasserstandes mit äußeren Einflüssen, sowie
der Niederschlagshöhe gewinnen. Daher ist die regelmäßige Messung des
Grundwasserspiegels ein zentraler Bestandteil dieser Untersuchung.
Pfindel, Poxleitner, Ratje
34
Bachelorarbeit
3 Erkundung des ersten Grundwasserleiters
Weil sich Veränderungen im Grundwasser über lange Zeiträume hinweg vollziehen und
zudem eine ausgeprägte Trocken- und Regenzeit (von ca. Juni bis Oktober) das Klima in
der Casamance prägen, wurde ein Messzeitraum für die Dauer eines Jahres festgelegt,
in dem von Anfang März 2015 bis Ende Februar 2016, während der Trockenzeit
zweimal pro Monat, während der Regenzeit einmal pro Woche, die Wasserstände in
den Brunnen gemessen werden. Mit dieser Regelung werden ca. 34 Messdurchgänge
erwartet.
Die Messung erfolgt mit einem sogenannten Kabellichtlot. Dabei handelt es sich um
ein stromleitendes Maßband mit einer Elektrode an seinem Ende. Dieses wird in den
Brunnenschacht hinabgelassen. Sobald die Elektrode in das Wasser eintaucht, schließt
sich, auf Grund dessen elektrischer Leitfähigkeit ein Stromkreis und eine, an der
Kabeltrommel befestigte Signallampe beginnt zu leuchten. Der Strom wird von
Batterien geliefert, welche in der Trommel integriert sind. Sobald die Lampe leuchtet,
ist der Abstich, das Längenmaß zwischen der Oberkante der Brunnenmauer und der
Wasseroberfläche, abzulesen. Als Pegelnullpunkt, also Fixpunkt, von dem aus der
Abstich gemessen werden muss, dient die gesamte Oberkante der Brunnenmauer.
Dies ist als ausreichend genau erachtet worden, da die Oberflächen der
Brunnenmauern für die gewünschte Genauigkeit hinreichend eben sind und lediglich
sehr gering in der Höhe variieren. Aus zeitlichen, sowie praktischen Gründen ist
deshalb auf eine exakte Vermarkung des Pegelnullpunktes verzichtet worden.
Mit den Grundwasserständen in den Brunnen wird auch immer der zugehörige
Flusspegel erfasst. Dafür wurde an der Brücke der Nationalstraße N5 ein Messpunkt
eingerichtet. Sein Pegelnullpunkt ist in Zählreihenfolge von Osten nach Westen auf der
Oberkante der 23. Betonsäule des südlichen Brückengeländers festgelegt und mit
Markierspray gekennzeichnet. Von ihm aus kann, in gleicher Weise wie bei den
Brunnen, der Abstich zur Oberfläche des Bolong gemessen werden. Da dieser Pegel
tidebeeinflusst ist, ist bei seiner Messung jeweils die Uhrzeit zu dokumentieren, damit
später anhand eines Gezeitenkalenders nachvollzogen werden kann, ob es sich um
einen Zustand bei Ebbe oder Flut handelt. Hier sei nochmals erwähnt, dass sich an der
Nordseite des westlichen Widerlagers der Brücke ein Pegelschreiber befindet, der
Pfindel, Poxleitner, Ratje
35
Bachelorarbeit
3 Erkundung des ersten Grundwasserleiters
einen Bezug zum lokalen Höhensystem besitzt. Für den Fall, dass seine Pegeldaten
erhalten werden, können diese in die Auswertung einbezogen werden.
Abbildung 18 – Kabellichtlot
12
Abbildung 19 – Messstelle Brücke „Marigot de Baila“
Für die Durchführung der Messungen konnte mit Alpha Coly ein Einheimischer
gewonnen werden. Er erfasst die Messwerte auf vorbereiteten Formularen. Für jeden
aufzunehmenden Grundwasserzustand wurde ein separates Formblatt erstellt. Diese
sind durchlaufend nummeriert. Jeder Messdurchgang erhält so eine eigene Kennzahl.
So sollen Verwechslungen bei der Weiterverarbeitung der Daten vermieden werden.
Im Projektordner auf dem Hochschullaufwerk P wurde eine Liste abgelegt, in der die
jeweilige
Datensatznummer
mit
dem
zugehörigen
Datum
vermerkt
ist
(Übersicht_Messreihen.xlsx). Diese Liste soll beim Erhalten neuer Messdaten laufend
aktualisiert werden. Weiter müssen zur Auswertung neue Werte in Excel-Dokumenten
im xls-Format erfasst werden, denn neuere xlsx-Formate können in ArcMap nicht an
Shapefiles
transferiert
werden
(weitere
Informationen
siehe
Kapitel
7
„Geoinformationssystem“). Auch sollen die neuen Werte in die Haupttabelle der
Wasserstände (Wasserstände_Haupttabelle.xlsx), welche ebenfalls auf P:\ abgelegt ist,
eingetragen werden. In Baila werden die Messergebnisse monatlich von Ibou
Goudiaby, Repräsentant der KHS aus Ziguinchor, abgeholt, eingescannt und per Email
an Walter Hoffmann von der Kinderhilfe gesendet. Die Bezahlung von Alpha Coly
erfolgt aus Spendengeldern und wird ebenso über die Kinderhilfe Senegal abgewickelt.
12
Bild: Produktdatenblatt SEBA-Hydrometrie (www.seba.de)
Pfindel, Poxleitner, Ratje
36
Bachelorarbeit
3 Erkundung des ersten Grundwasserleiters
3.3 Bestehende Grundwassersituation
Nachfolgend wird der Grundwasserzustand beschrieben, welcher während des
Aufenthalts in Baila vorherrschte. Die damit verbundenen Messungen der
Wasserstandhöhen erfolgten vom 26. bis zum 28. Februar 2015. Die einzelnen
Messwerte können der Haupttabelle der Wasserstände auf dem P-Laufwerk oder im
Anhang (Kapitel 3) entnommen werden.
Die Grundwasseroberfläche liegt in Form eines Hügels vor. Dessen höchster Punkt
befindet sich der Straße N5 nach Westen folgend etwa 800m von der höchsten Stelle
der Geländeoberfläche entfernt. Von diesem Hochpunkt ausgehend sinkt sie radial in
alle Richtungen ab. Der Abfall beträgt bis zu den äußeren Brunnen je nach Stelle etwa
1,5 bis 2,2 Meter (siehe Karte 25 im Anhang). Weil der Grundwasserspiegel als lokal
begrenzter Berg ausgebildet ist, ist davon auszugehen, dass das Grundwasser nur
durch versickerndes Regenwasser gebildet wird. Da die Bodenformation -soweit
erkennbar- von sandigem Material geprägt ist, dürfte es sich um einen isotropen
Porengrundwasserleiter handeln. Es wird deshalb vermutet, dass die Fließrichtung im
Untergrund, ausgehend von der höchsten Stelle, lotrecht zu den Grundwassergleichen
radial nach Außen verläuft. Das Grundwasser fließt also nach Westen und Norden hin
senkrecht auf das Flussufer zu.
Der Flusspegel liegt in etwa gleicher Höhe wie die Wasserstände in den, ihm am
nächsten gelegenen Brunnen. Diese Anordnung ist möglicherweise eine Ursache,
welche zur Ausbildung des Grundwasserberges beiträgt: Im Untergrund wird der
Raum, in dem sich der versickerte Niederschlag ausbreitet, horizontal durch den
Verlauf des Flusses begrenzt. So wirkt der Bolong für die Grundwasserschicht als
natürlicher Damm, indem sich das, im Untergrund fließende Wasser an ihm
aufgestaut. Mit dieser Annahme lässt sich auch die Aussage des Hauptnutzers des
Brunnens P260, Chézif Goudiaby, erklären. Sein Brunnen liegt ungefähr 300m vom
Flussufer entfernt. Goudiaby zufolge steigt in der Regenzeit die Versalzung seines
Brunnens an, während sie in der Trockenzeit geringer ist. Dies könnte darauf zurück zu
führen sein, dass zu Beginn der Regenzeit der Flusspegel rasch ansteigt. Die Erhöhung
des Grundwasserspiegels hingegen geschieht deutlich langsamer, weshalb sich das,
Pfindel, Poxleitner, Ratje
37
Bachelorarbeit
3 Erkundung des ersten Grundwasserleiters
vom Fluss auf das Grundwasser einwirkende Druckgefälle erhöht. In der Folge nimmt
die Infiltration des salzhaltigen Flusswassers zu.
Wie beschrieben, war zum Zeitpunkt dieser Erhebung der Flusspegel in etwa gleich
hoch wie der Grundwasserspiegel und der Einfluss des Bolongs auf das Grundwasser
deshalb
gering.
Um
diese
Erkenntnis
zu
veranschaulichen
wurde
der
Flusswasserspiegel in die Karte der Grundwassergleichen integriert. Weil mit der
Messstelle an der Brücke nur ein, auf den Flusspegel bezogener Punkt zur Verfügung
steht, wurden für diese Auswertung auf der Fließstrecke entlang des Ortes im
gleichmäßigen Abstand von 300 bis 400 Meter neun weitere Punkte festgelegt. Ihnen
wurde die gleiche Höhe wie an der Pegelmessstelle zugeschrieben. Dies ist
ausreichend genau, da der „Marigot de Baila“ nur eine sehr geringe Neigung besitzt.
Als Schwankungshöhe für den Flusspegel wurde der, am 22. Februar aufgezeichnete,
höchste und niedrigste Wasserstand,
der als „sehr hoch“ eingestuften
Gezeitenausprägung, verwendet (der verwendete Gezeitenkalender kann dem Anhang
in Kapitel 3 entnommen werden). Die Differenz beträgt 46,5 cm (Ganglinie „Marigot de
Baila“: siehe Anhang Kapitel 3). Mit diesen Werten ergeben sich zwei Gleichenkarten,
eine für Ebbe und eine für Flut (siehe Karte 23 und 24 im Anhang). Vergleicht man
diese, so erkennt man, dass das, von einem hohen Flusspegel erzeugte Druckniveau
eine Veränderung der Grundwassergleichen in einem, parallel zum Fluss verlaufenden
Bereich erzeugt. Da diese Beeinflussung kurz vor den ersten Brunnen endet, ist der
momentane Einfluss des Bolong auf das, durch die Brunnen erschlossene Grundwasser
gering.
Die Lage der Grundwasseroberfläche unter der Geländeoberkante schwankt zwischen
7,5m und 19,5m. Aus dem Vergleich der Karten der Geländeoberkante (siehe Karte 03
im Anhang) und der Flurabstände (siehe Karte 04 im Anhang) ist ersichtlich, dass sich
die Flurabstände in gleicher Weise wie das Höhenprofil verhalten. Dies ist plausibel, da
der Grundwasserspiegel mit einer größten Differenz von 2,2m deutlich ebener ist als
die Geländeoberfläche mit einer Variation von 19,5m. Es gilt deshalb die Faustregel: Je
höher gelegen ein Brunnen in Baila ist, desto tiefer ist er.
In den Brunnen steht das Wasser mit Höhen zwischen 30cm bis 3m an.
Pfindel, Poxleitner, Ratje
38
Bachelorarbeit
3 Erkundung des ersten Grundwasserleiters
Dem Besitzer des Brunnens P610 zufolge füllt sich dieser während der Regenzeit fast
bis zur Geländeoberkante um in der folgenden Trockenzeit trocken zu fallen. Er wird
deshalb nur für die Gartenbewässerung verwendet. Offenbar führt er in eine relativ
undurchlässige Schicht und wird in der Regenzeit durch oberflächlich einsickerndes
Regenwasser
gespeist.
Diese
Vermutung
wird
beim
Blick
auf
die
Grundwassergleichenkarte bekräftigt (siehe Karte 25 im Anhang). Im Bereich des P610
verlaufen die Isolinien sehr dicht beieinander. Der Grundwasserspiegel fällt auf einer
Strecke von gut 100 Metern um ca. einen Meter ab. Dieses starke Gefälle weist auf
eine gering durchlässige Bodenformation hin.
Eine Vielzahl an Brunnen, vor allem ältere, sind im Sohlbereich stark verschlammt. Da
die Brunnen im Bereich der wasserführenden Schicht nicht verfiltert sind, ist es
offensichtlich, dass die Verschlammung durch eingespülte Feinteile gebildet wird. Dies
wird insbesondere dadurch bestätigt, dass die Wandungen stark verschlammter
Brunnen im unteren Bereich Ausbauchungen aufweisen. Dem Problem wird an vielen
Brunnen durch das Einstellen von Betonringen in den Schacht begegnet. So strömt
Wasser anstatt durch die Wandung in erster Linie durch den Boden zu, was mit einem
geringeren Eintrag an Feinteilen verbunden ist. Trotzdem ist die Verschlammung bei
allen Brunnen zu groß, als dass die Lage der Brunnensohle mit einem Grundtaster als
Aufsatz auf das Kabellichtlot gemessen werden kann. Der Grundtaster funktioniert,
indem ein, um einige Zentimeter verschiebbarer Zylinder an das Ende des
Kabellichtlotes geschraubt wird, in den sich die Elektrode beim Auftreffen auf die Sohle
hineinschiebt. Dadurch wird der Stromkreis unterbrochen und die Signallampe erlischt.
Durch den feinen Sand in den Brunnen verklemmt dieser Mechanismus und der
Stromkreis kann beim Auftreffen auf die Sohle nicht unterbrochen werden. Das Niveau
der Brunnensohle wurde deshalb mit dem normalen, nur zum Schutz der Elektrode
vorhandenen Aufsatz gemessen. Dies funktionierte, indem die Gewichtsreduzierung
beim Auftreffen des Lots auf den Grund erfühlt wurde. Zumeist war diese recht
deutlich spürbar. Trotzdem ist davon auszugehen, dass mit dieser Methode einige
Werte nicht richtig erfasst werden konnten. Dies zeigt sich bereits bei der Auswertung
der dritten Messreihe (siehe dazu die Tabelle „Wasserstände_Haupttabelle“ im
Pfindel, Poxleitner, Ratje
39
Bachelorarbeit
3 Erkundung des ersten Grundwasserleiters
Anhang). Bei den Brunnen P050 und P610 ergeben sich negative Werte für die Höhe
des Wasserstands im Brunnenschacht, weshalb diese Sohltiefen falsch sein dürften.
Neben den beschriebenen Messungen des oberflächennahen Grundwasserspiegels ist
auch der Wasserstand im Tiefbrunnen gemessen worden. Bei ihm ist ein Abstich von
10,50m festgestellt worden. Bei seiner Besichtigung konnten aus einem Datenblatt des
Wasserwarts folgende Informationen zum Tiefbrunnen bezogen werden:
Profondeur (Sohltiefe):
126,71 m
Niveau statique (statische Druckhöhe):
6,79 m
Debit d´ Exploitation (Ergiebigkeit):
60 m³/h
Ein Foto des gesamten Datenblatts befindet sich in Kapitel 3 im Anhang.
Der Brunnen ist verschlossen. Die Messung in der Förderleitung erfolgte über eine
kleine Klappe. Auf Grund der großen Sohltiefe und der Angabe zur statischen
Druckhöhe, welche auf die Höhe der Sohle bezogen sein dürfte, ist davon auszugehen,
dass der, mit dem Lichtlot gemessene Wasserspiegel nicht der natürlichen Druckhöhe
dieses Grundwasserstockwerks entspricht. Es dürfte sich vielmehr um Wasser handeln,
welches nach der Beendigung des letzten Pumpvorgangs in der Steigleitung verblieben
ist. Es ist deshalb davon auszugehen, dass keine hydraulische Verbindung zwischen
dem Grundwasserleiter des Tiefbrunnens und dem ersten Grundwasserleiter besteht.
3.4 Veränderung der Grundwasserverhältnisse bei Messreihe 2 und 3
Am
15.
und
31.
März
fanden
die
zweite
und
dritte
Messreihe
der
Grundwasserspiegelhöhen statt. Auf den sich ergebenden Grundwassergleichenkarten
(siehe Karten 26 und 27 im Anhang) sieht man, dass der Grundwasserberg wie
erwartet schrumpft. Im Zeitraum zwischen den Messreihen 1 und 2 ist der
Grundwasserpegel im Schnitt um etwa acht, zwischen den Messreihen 2 und 3 um
etwa 12 Zentimeter gefallen. Dies festigt die zuvor beschriebene Vermutung über die
Bildung des Grundwasserbergs in der Regenzeit und seine Abnahme während der
Trockenzeit. Veränderungen, die sich im unteren einstelligen Zentimeterbereich
bewegen, sind sicherlich im Rahmen einer Beeinflussung durch „Störfaktoren“, wie
Messungenauigkeit oder Wasserentnahmen, zu sehen. Einige der verzeichneten
Änderungen, im Besonderen die meisten Anstiege, liegen in dieser Größenordnung.
Pfindel, Poxleitner, Ratje
40
Bachelorarbeit
3 Erkundung des ersten Grundwasserleiters
An beinahe allen Messstellen ist die fallende Tendenz im Grundwasserspiegel
erkennbar. Lediglich an folgenden Brunnen treten davon Abweichungen auf:
Auffallend sind die Werte des P580. Sein Wasserstand fällt von Messreihe eins auf zwei
um einen Meter und steigt von Messreihe zwei auf drei um 93 Zentimeter an. Mit
dieser starken Schwankung fällt der Brunnen klar aus dem allgemeinen Trend heraus.
Die großen Unterschiede können mit der nahen Lage zu P610 und der dort vermuteten
stauenden Schicht zusammenhängen. Ebenso ist es möglich, dass es sich um einen
Fehler in der Dokumentation handelt. Diese Messstelle sollte deshalb bei den weiteren
Auswertungen weiter beobachtet werden.
Die Grundwasseroberfläche in P030 und P040 lag bei der ersten Messung rund einen
Meter tiefer als in den nördlich nächstgelegenen Brunnen. Da die Standorte nahe
(≈80m) beieinander liegen, ist nicht von einem Mess- oder Dokumentationsfehler
auszugehen. Der Unterschied glich sich bis zu Messdurchgang zwei an das Niveau der
näheren Umgebung an. Bei Messreihe drei lagen beide Messstellen im allgemein
abnehmenden Trend.
P280 verhielt sich bis Messung zwei entsprechend der Brunnen in seiner Umgebung. In
der Zeit zwischen Messdurchgang zwei und drei fiel sein Pegel stark (≈1m) ab. Da
dieser Brunnen, mit 15 Familien eine große Zahl an Menschen versorgt, könnte dieses
starke Absinken die Folge großer Entnahmemengen sein.
Ebenso wie der Grundwasserspiegel nimmt auch der Wasserstand im Fluss ab.
Zwischen Messreihe eins und zwei fiel er um 25 Zentimeter, zwischen zwei und drei
um 17 Zentimeter. Mit den Beschreibungen „sehr gering“ und „gering“ liegt, laut
Gezeitenkalender, die Stärke der Tide an den verschiedenen Messtagen in etwa in der
gleichen Größenordnung. Auch wenn die Messungen nicht an vergleichbaren
Zeitpunkten in der Ganglinie erfolgten, so kann man trotzdem von einer sinkenden
Tendenz des Flusspegels sprechen, was während der Trockenzeit auch plausibel ist.
3.5 Einfluss der Gezeiten
Um zu erfahren, wie stark die hydraulische Koppelung zwischen Grundwasserleiter und
Bolong ist, wurde untersucht, ob sich die tidebedingten Schwankungen seines Pegels
auf den Grundwasserstand auswirken. Ein Schwanken des Grundwasserspiegels im
Pfindel, Poxleitner, Ratje
41
Bachelorarbeit
3 Erkundung des ersten Grundwasserleiters
Rhythmus der Gezeiten wäre ein Hinweis auf eine starke Abhängigkeit, da in diesem
Fall –quasi in Echtzeit- vom Fluss infiltrierendes Wasser registriert werden würde.
Diese Untersuchung lässt sich durch Vergleichen der Ganglinien beider Gewässer
anstellen. Für die Aufzeichnung dieser wurde mit dem 22. Februar der erste Tag nach
der Ankunft in Baila gewählt, da an diesem Tag, laut Gezeitenkalender, eine sehr hohe
Ausprägung der Tide bestand. Auf Grund von, mit der Ankunft verbundenen,
organisatorischen Tätigkeiten konnte die erste Messung erst um 10:26 Uhr erfolgen.
Die Messung des Flusspegels fand an der bereits beschriebenen, am Brückengeländer
eingerichteten Messstelle statt. Für die Beobachtung der Grundwasserstandshöhe
wurden mit den Brunnen P250 und P260 zwei nahe am „Marigot de Baila“ gelegene
Standorte gewählt. Im Gezeitenkalender (siehe Anhang Kapitel 3) sind für den
Untersuchungstag folgende Tageszeiten für die Extrema der Tide in Ziguinchor
angegeben:
Hochwasser:
2:20 Uhr (1,3m) und 14:40 Uhr (1,1m)
Niedrigwasser :
9:10 Uhr (-0,2m) und 21:20 Uhr (-0,1m)
Die Pegelschwankungen in Ziguinchor betragen somit 1,5m, 1,3m und 1,2m.
Insgesamt wurde der Flusspegel in der Zeit von 10:58 Uhr bis 21:37 Uhr 14 mal
gemessen. Aus diesen Werten ergibt sich die nachfolgend dargestellte Ganglinie:
Ganglinie "Marigot de Baila"
11,8
22.02.2015
Flusspegel [m]
11,7
11,6
11,5
11,4
11,3
11,2
10:00 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00 17:00 18:00 19:00 20:00 21:00
Uhrzeit
Abbildung 20 - Ganglinie "Marigot de Baila" am 22.Februar 2015
Pfindel, Poxleitner, Ratje
42
Bachelorarbeit
3 Erkundung des ersten Grundwasserleiters
Die Ganglinie deckt den Bereich zwischen dem ersten Niedrigwasser und dem zweiten
Hochwasser ab. In Baila treten diese beiden Zustände ca. drei und ca. dreieinhalb
Stunden später als in Ziguinchor auf und die Schwankungsdifferenz beträgt anstatt
1,3m ungefähr 0,5m. Weil an beiden Brunnen keine Veränderungen des
Grundwasserniveaus auftraten, beschränkte man sich ab 17 Uhr auf die Messung des
Flussstandes. Es konnte also keine Schwankung des Grundwasserspiegels mit dem
Flusspegel festgestellt werden, weshalb davon auszugehen ist, dass –zumindest unter
dem Zustand, unter welchem die Messung stattfand- keine direkte hydraulische
Verbindung der beiden Gewässer besteht.
Die nachfolgend dargestellte Grafik zeigt verschiedene Ganglinien des „Marigot de
Baila“ vom 15. Oktober 1979. Darin enthalten ist auch diejenige vom Standort Baila
und man erkennt, dass sie in ihrem Verlauf der aktuellen Ganglinie ähnelt. Auch der
Unterschied zwischen Hoch- und Tiefpunkt ist mit etwa 0,5m gleich, der Zeitraum
zwischen Niedrigwasser (ca. 4 Uhr) und Hochwasser (ca. 13 Uhr) ist mit etwa neun
Stunden deutlich länger als der, der neueren Aufzeichnung mit etwa sechs Stunden.
Dies ist damit erklärbar, dass die Kurve von 1979 während der Regenzeit im Oktober
gemessen wurde, in der das Flusssystem deutlich mehr Wasser als während der
Trockenzeit führt. Da es sich bei der Schwankung des Wasserspiegels, auf Grund der
Gezeitenkräfte, um ein Schwingungssystem handelt, kann diese Zeitdifferenz mit
dessen größerer Trägheit bei einem größeren Wasservolumen erklärt werden.
Außerdem konnte nicht nachvollzogen werden, wie stark die Gezeitenausprägung am
Messtag in 1979 war, von welcher der Verlauf der Kurve auch abhängig ist.
Pfindel, Poxleitner, Ratje
43
Bachelorarbeit
3 Erkundung des ersten Grundwasserleiters
Abbildung 21 - Ganglinie "Marigot de Baila“ am 15.Oktober 1979
13
3.6 Regenmessung
Die Kenntnis über Niederschlagsmengen und deren zeitliche Verteilung ist bei der
Untersuchung von Grundwasserverhältnissen von großer Bedeutung, zumal hier das
Wasservorkommen
des
ersten
Grundwasserstockwerks
dem
Anschein
nach
ausschließlich durch Regen regeneriert wird. Aus der Regencharakteristik lassen sich
wichtige Informationen ableiten. So fließt bei kurzen, heftigen Regenschauern ein
Großteil der gefallenen Regenmenge oberirdisch ab, bei lange andauernden Regen
verringern sich die Oberflächenabflüsse zugunsten der Versickerung, weshalb der
Anteil, welcher in das Grundwasser gelangt bei ihnen größer ist.14 Auch für andere
Projekte –beispielsweise für die Planung von Zisternen- können vor Ort in Baila
erhobene Regendaten wertvoll sein. Deshalb wurde Alpha Coly beauftragt, neben den
Grundwasserständen, auch diese Daten zu erheben. Die Messung soll mit dem
Regenmesser 47.1008 der Firma TFA Dostmann geschehen, in dem Mengen von bis zu
70 Liter pro Quadratmeter aufgefangen werden können. Es handelt sich dabei um
einen einfachen Auffangbehälter, welcher in der Regenzeit täglich –bzw. nach einem
starken Regenschauer- geleert werden muss. Das entleerte Wasservolumen ist jeweils
13
14
Olivry, Jean-Claude; Dacosta, Honoré.Le Marigot de Baila, 1984
Vogelsang, Dieter. Grundwasser. Springer, Berlin-Heidelberg 1998, S.39
Pfindel, Poxleitner, Ratje
44
Bachelorarbeit
3 Erkundung des ersten Grundwasserleiters
zu notieren. Dazu wurden entsprechende Formulare mit nach Baila gebracht. Diese
werden zusammen mit den Wasserstandswerten nach Deutschland zurück geschickt.
Einen Überblick über die jährliche Niederschlagsverteilung in der Gegend von Baila
liefert nachfolgende Graphik vom Nachbarort Bignona (15km von Baila entfernt). Es ist
jedoch nicht bekannt, über welchen Zeitraum hinweg diese Daten erhoben worden
sind.
Abbildung 22 - Niederschlagsverteilung Bignona
15
3.7 Auswertung der Messwerte und Ausblick
Eine Einführung und Anleitung zur Auswertung der Grundwasserstände bietet
beispielsweise „Teil 1 – Grundwasserstand“ der Reihe „Grundwasser – Richtlinien für
Beobachtung und Auswertung“ von der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser. Dieser
Leitfaden
und
die
beiden
weiteren
Veröffentlichungen
„Teil
2
–
Grundwassertemperatur“ und „Teil 3 – Grundwasserbeschaffenheit“ sind im
Projektordner auf dem Laufwerk P unter „Literatur“ als PDF-Datei abgespeichert. In
ihm werden Möglichkeiten der punktuellen und flächenhaften Auswertung
beschrieben. Allgemein wird die punktuelle Auswertung zur Beurteilung der
Grundwasserverhältnisse im engeren Bereich einer Messstelle, die flächenhafte
Auswertung für die eines Gebiets verwendet.16
In dieser Ausarbeitung kommen mit den Karten der Grundwassergleichen und der
Flurabstände zwei Methoden der flächenhaften Auswertung zur Anwendung. Dafür
wurden die punktuell erhobenen Messwerte im Programm ArcMap mit der lokalen,
deterministischen
Methode
„Natürlicher
Nachbar“
interpoliert.
Dieses
Interpolationsverfahren wurde ausgewählt, da mit ihm die plausibelsten Ergebnisse
15
16
Meteovista (Hg.).Klimatabelle für Bignona, 2015
Arbeitskreis „Grundwassermessung“. Grundwasser – Teil 1, 1984, S.29 und S.36
Pfindel, Poxleitner, Ratje
45
Bachelorarbeit
3 Erkundung des ersten Grundwasserleiters
erzielt werden konnten. Der dabei verwendete Algorithmus sucht nach der
nächstgelegenen Teilmenge von Eingabemessungen zu einem Abfragepunkt und weist
diesen Daten proportional zur Fläche eine Gewichtung zu, um den gesuchten Punkt zu
interpolieren.17
Indem Grundwassergleichenkarten für alle, noch ausstehenden Messungen erstellt
werden, können Veränderungen der Grundwasserverhältnisse im Jahresverlauf leicht
verständlich visualisiert werden. Dabei sollte besonders auf Veränderungen der Gestalt
des Grundwasserbergs und der Reichweite des, vom Druckniveau des Flusses
beeinflussten Grundwasserraums geachtet werden. Die zeitliche Analyse der
Grundwasserstandsdifferenzen
ist
besonders
geeignet,
um
den
natürlichen
Schwankungsbereich der Grundwasserdruckfläche herauszuarbeiten.18 Auch in
welchem Zusammenhang die Veränderungen mit der Trockenzeit und der Regenzeit –
und damit mit der Niederschlagshöhe- stehen, muss untersucht werden.
Flurabstandskarten sind hilfreich beim Bau neuer Brunnen. Sie sollten ebenso für alle
Messreihen erstellt werden, da mit ihnen abgeschätzt werden kann, wie tief an der
vorgesehenen Stelle zu graben ist, damit ein neuer Brunnen ganzjährig Wasser führt.
Weil die punktuelle Auswertung auf Datenreihen einzelner Messstellen beruht, fand
sie bisher lediglich bei der Untersuchung zum Einfluss der Gezeiten Anwendung. Ihre
Analyseformen sollten aber in Betracht gezogen werden, sobald alle Messungen
vorliegen. Mit ihnen ist sowohl die Bewertung hydraulischer Zusammenhänge zweier
Grundwassermessstellen untereinander, als auch die Abhängigkeit zwischen
Grundwasserständen und anderen Größen (Flusspegel, Niederschlag) möglich.19
17
ArcGIS ResourceCenter (b), Funktionsweise des Werkzeugs "Natürlicher Nachbar"
Arbeitskreis „Grundwassermessung“. Grundwasser – Teil 1, 1984, S.37
19
Arbeitskreis „Grundwassermessung“. Grundwasser – Teil 1, 1984, S.29
18
Pfindel, Poxleitner, Ratje
46
Bachelorarbeit
4 Chemische Grundwasseruntersuchung
4 Chemische Grundwasseruntersuchung
Die Beschaffenheit von Grundwasser wird sowohl geprägt durch natürlich bedingte
Inhaltsstoffe als auch durch menschliche (anthropogene) Einflüsse. Zu seiner
Beurteilung müssen beide Faktoren betrachtet werden. Die nachfolgend dargestellte
Untersuchung des ersten Grundwasserleiters von Baila ist auf keinen Fall erschöpfend.
Sie ist primär darauf ausgelegt, aus dem Fluss „Marigot de Baila“ infiltrierendes, stark
salzhaltiges Wasser zu lokalisieren und basiert hauptsachlich auf Nachweisen mittels
chemischer Schnelltests in Form von Teststreifen und Farbreaktionen.
Um Schwankungen der Messwerte auf Grund subjektiver Einflüsse unterschiedlicher
Betrachter zu minimieren, wurden die jeweiligen Tests stets von derselben Person
durchgeführt. Dennoch dürfen die Ergebnisse nur als Richtwert und nicht als exakte
Größe gesehen werden, da mittels der angewandten Methoden lediglich die
Ermittlung von Wertebereichen der jeweiligen Messgröße möglich ist.
Die Analyse umfasst nicht alle (in Deutschland) üblichen Parameter einer
Grundwasseruntersuchung, sondern beschränkt sich auf eine Auswahl von
Messgrößen, welche im Vorfeld der Untersuchung als besonders wichtig und
repräsentativ erachtet wurden. Es handelt sich um eine rein chemische Analyse.
Mikrobiologische
Untersuchungen
würden
die
Erkenntnisse
über
die
Trinkwasserqualität erweitern, jedoch ist ihre zuverlässige Durchführung nur unter
Laborbedingungen möglich. Sie sind deshalb nicht Gegenstand dieser Arbeit, sollten
jedoch für die weitere Vorgehensweise nicht außer Betracht gelassen werden, da auf
Grund der vorliegenden Untersuchungsergebnisse mit einer bakteriellen Belastung des
Grundwassers gerechnet werden muss.
Alle Messungen sind Stichproben und somit Momentaufnahmen, welche nicht
zwingend repräsentativ für die jeweilige Messstelle sind. Dennoch geben sie einen
Anhaltspunkt über die etwaige Größenordnung der untersuchten Parameter.
Nachfolgend werden die getesteten Stoffe und Bestimmungsgrößen im Einzelnen
aufgeführt und bewertet. Es wird auch der jeweilige Grenzwert nach der deutschen
Trinkwasserverordnung (TrinkwV) angegeben, welcher aber nicht als alleinige
Bewertungsgröße gesehen werden sollte. Die Grenzwerte sind aber insofern behilflich,
Pfindel, Poxleitner, Ratje
47
Bachelorarbeit
4 Chemische Grundwasseruntersuchung
als dass mit ihnen die Messwerte besser in ihrer Bedeutung eingeschätzt werden
können.
Die Parameter wurden für die Wässer aller Brunnen, welche den ersten
Grundwasserleiter erschließen, sowie für das Wasser des Tiefbrunnens bestimmt.
Zusätzlich wurden im Fluss „Marigot de Baila“ und im Atlantik (im Ort Abéne) die
Leitfähigkeit und der Chloridgehalt gemessen. Tabellen mit allen Werten sind im
Anhang enthalten. Die nachfolgend beschriebenen Werte beziehen sich auf den ersten
Grundwasserleiter. Ist beispielsweise von Untersuchungen des Tiefbrunnens oder des
Flusswassers die Rede, so wird dies explizit erwähnt.
Alle Messungen wurden an unmittelbar zuvor gewonnenen, also frischen
Wasserproben ausgeführt. Die Gewinnung erfolgte mit dem, am jeweiligen Brunnen
vorhandenen Fördersystem, in den überwiegenden Fällen per Eimer. Es kann so nicht
ausgeschlossen werden, dass die Ergebnisse durch Verunreinigungen, beispielsweise
eines Eimers, verfälscht sind. Weiter wurden die Proben auf verschiedene Messbecher
verteilt, welche zwar immer mit der jeweiligen Probe gespült, aber zwischen den
Messungen nicht vollkommen gereinigt wurden, wodurch ebenfalls Verfälschungen
nicht gänzlich ausgeschlossen werden können.
4.1 Chlorid (Cl-)
„Chlorid ist in jedem natürlichen Wasser enthalten … .Im Grundwasser sind
Chloridgehalte … bis ca. 50 mg/l üblich.“20 „Chlorid-Gehalte über 250 mg/l führen zu
einem salzigen Geschmack des Wassers, gesundheitlich bedenklich sind höhere
Konzentrationen aber nicht. Bereits ab 100 mg/l kann die Korrosion metallischer
Werkstoffe verstärkt werden.“ 21 Der Grenzwert nach der TrinkwV beträgt 250 mg/l. Im
Falle dieser Arbeit sollen durch die Bestimmung von Chlorid-Gehalten Erkenntnisse
über die Größe der Kontamination des Grundwassers mit Salzwasser aus dem Bolong
gewonnen werden. Da der Salzgehalt von Meerwasser zum überwiegenden Teil durch
20
Wricke, Burkhard. Mutschmann/Stimmelmayr Taschenbuch der Wasserversorgung. Wiesbaden:
Springer Vieweg, 2014, S.266
21
Wricke, Burkhard. Mutschmann/Stimmelmayr Taschenbuch der Wasserversorgung. Wiesbaden:
Springer Vieweg, 2014, S.266
Pfindel, Poxleitner, Ratje
48
Bachelorarbeit
4 Chemische Grundwasseruntersuchung
Natriumchlorid gebildet wird, ist die Chlorid-Konzentration ein sehr guter Parameter,
um dessen Intrusion in den Grundwasserleiter nachzuweisen.
Die Bestimmung erfolgte mit den Teststäbchen „Quantofix Chloride“ des Herstellers
Macherey-Nagel. Das Ergebnis wird durch Vergleich des Stäbchens mit einer bis zu
3000 mg/l reichenden Farbskala, mit einer Abstufung von 500, ermittelt.
Für das Flusswasser des Marigot de Baila wurde ein Chlorid-Gehalt von ≥ 3000 mg/l
bestimmt. Eine Verdünnung der Probe zur Ermittlung der genauen Konzentration
erfolgte nicht. Es ist davon auszugehen, dass sie in der gleichen Größenordnung wie
die des Atlantiks liegt, durch Verdunstungseffekte (genauere Beschreibung bei
Leitfähigkeit) evtl. auch höher.
Es wurden Chlorid-Ionen an sieben Stellen nachgewiesen (siehe Karte 18 im Anhang).
Diese befinden sich alle im nördlichen und westlichen Bereich der Ortschaft in der
Nähe zum Bolong. Die Werte liegen in den Bereichen 0-500, 500 und 500-1000 mg/l.
Da in weniger als zehn Prozent der Brunnen Chloride gemessen wurden, kann durch
die Aussage der Bevölkerung, dass das Wasser eines Brunnens salzig schmeckt, kein
genereller Rückschluss auf eine Belastung mit diesen Ionen getroffen werden. Sowohl
im Zuge der Bachelorarbeit von Reil und Haspelhuber, als auch bei der vorliegenden
Untersuchung machten die Einwohner bei wesentlich mehr Brunnen Angaben zur
Versalzung des Wassers. Dies führt zu der Erkenntnis, dass mit diesen Aussagen eher
allgemein ein abstoßender Geschmack des Wassers in Verbindung gebracht werden
muss, welcher auch in der Anwesenheit anderer, hier nicht bestimmter Stoffe seine
Ursache haben kann.
Gestützt wird das Ergebnis dieser geringen Chlorid-Belastung durch die Messungen der
Grundwasserspiegelhöhen. Da das Wasser des untersuchten Stockwerks in Form eines
Bergs im Untergrund vorliegt, von dessen Hochpunkt es radial in Richtung „Marigot de
Baila“ abströmt, wirkt es der Infiltration von Salzwasser entgegen (weitere Ausführung
siehe Kapitel 3.3 „Bestehende Grundwassersituation“). Um eine abschließende
Bewertung vornehmen zu können, müssen aber in jedem Fall weitere Messungen des
Grundwasserniveaus abgewartet werden. Die hier beschriebenen Wasserstände
beziehen sich auf die Monate Februar/März. Bis zum Beginn der Regenzeit, etwa im
Juni, ist mit einem Abflachen des Grundwasserberges und damit mit einer
Pfindel, Poxleitner, Ratje
49
Bachelorarbeit
4 Chemische Grundwasseruntersuchung
ansteigenden Infiltrationsrate zu rechnen. Daher ist es denkbar, dass bis zum Ende der
Trockenzeit die Anzahl der Brunnen mit nachweisbaren Chlorid-Konzentrationen
ansteigt.
4.2 pH-Wert
„Als wesentlicher „Inhaltsstoff“ aller Wässer bestimmt die Konzentration an
Oxoniumionen
(H3O+),
ausgedrückt
durch
den
pH-Wert,
entscheidend
die
Reaktionsabläufe und Gleichgewichtseinstellungen chemischer und biologischer
Vorgänge.“22 Er stellt deshalb eine wichtige Kenngröße zur Charakterisierung der
Beschaffenheit von Grundwasser dar. PH-Werte kleiner als 7 werden als sauer, größer
7 als basisch bezeichnet. Die deutsche Trinkwasserverordnung (TrinkwV) fordert pHWerte zwischen 6,5 und 9,5. „Die in den zur Trinkwasserversorgung verwendeten
Wässern
auftretenden
Konzentrationen
an
Wasserstoffionen
sind
für
den
menschlichen Organismus unbedenklich. Indirekt können aber Gefährdungen dadurch
entstehen, dass bei niedrigen pH-Werten eine Lösung von Schwermetall-Ionen
auftreten … kann.“23 Außerdem wirken saure Wässer betonangreifend indem sie Kalk
lösen und sie fördern die Korrosion von Metallen.
Die Bestimmung erfolgte mittels farbfixierter pH-Indikatorstäbchen der Firma Roth.
Das Ergebnis wird durch Vergleich des Stäbchens mit einer Farbskala mit einer pHAbstufung von 1,0 ermittelt.
Die untersuchten Brunnenwässer weisen pH-Werte im Bereich von 4,5 bis 7 auf, wobei
rund 96 Prozent der Werte ≤ pH 6, etwa 27 Prozent ≤ pH 5 sind (siehe Karte 17 im
Anhang). Das Wasser ist folglich als sauer einzustufen. Es sind keine Beschränkungen
bestimmter Werte auf einzelne Bereiche erkennbar.
Der natürliche pH-Wert von Regen ist auf Grund der Kohlenstoffdioxidkonzentration in
der Luft ca. 5,6.24 Der für die vorhandene Bodenformation typische pH-Wert ist niedrig
(siehe
Kapitel
5
„Bodenschichten/Bodenaufnahmen“).
Deshalb
dürften
die
gemessenen Werte des Grundwassers größtenteils natürlich bedingt sein. Als weiterer
22
Rieger, Christine. Rieger, Walter. Chemiepraktikum für Bauingenieure. Hochschule Regensburg, 2012,
S.6
23
Wricke, Burkhard. Mutschmann/Stimmelmayr Taschenbuch der Wasserversorgung. Wiesbaden:
Springer Vieweg, 2014, S.271
24
ad-hoc-Arbeitkreis "Grundwasserbeschaffenheits-Richtlinie".Grundwasser - Teil 3 ,1993, S.8
Pfindel, Poxleitner, Ratje
50
Bachelorarbeit
4 Chemische Grundwasseruntersuchung
Einflussfaktor wurden höhere Konzentrationen des Säurebildners Nitrat nachgewiesen
(siehe Kapitel 4.6 „Nitrat“).
Das Wasser des Tiefbrunnens ist mit pH 7 neutral.
4.3 Temperatur
Die TrinkwV fordert keinen Grenzwert für die Temperatur von Trinkwasser. Generell
jedoch vermehren sich im Wasser lebende Mikroorganismen bei höherer Temperatur
schneller, weshalb mit ihr auch die bakterielle Belastung steigt.
Die Wassertemperatur wurde mit dem im Leitfähigkeitsmessgerät integrierten
Thermometer bestimmt. Mit diesem können Temperaturen mit einer Genauigkeit von
0,1 °C ermittelt werden.
Die Messungen ergaben Grundwassertemperaturen von 23,8 bis 28,9 °C (siehe Karte
07 im Anhang). Die zugehörige Lufttemperatur liegt im Bereich von 34 bis 36°C. Wegen
der oberflächennahen Lage des Grundwassers wird seine Temperatur stark von den an
der Erdoberfläche herrschenden Temperaturen, welche wiederum vom Bewuchs und
der Sonneneinstrahlung abhängen, geprägt. Der Temperaturverlauf kann nicht mit der
Größe der Flurabstände in Verbindung gebracht werden. Zwar herrschen im
nordwestlichen
Ortsteil,
wo
die
Flurabstände
geringer
sind,
höhere
Wassertemperaturen, doch auch im Bereich des größten Flurabstands (Ortsteil Essita)
sind hohe Temperaturwerte gemessen worden. Eher noch kann behauptet werden,
dass im Hochpunkt des Grundwasserbergs geringere Temperaturen vorliegen als in
den Randbereichen, was eine Folge von höheren Fließgeschwindigkeiten auf Grund
des größeren Gefälles an dieser Stelle sein kann. Diese Vermutung ist allerdings vage
und sollte nicht überbewertet werden. Vielmehr ist festzuhalten, dass über die
Brunnenschächte eine direkte und dauerhafte Verbindung der Grundwasseroberfläche
mit der Umgebung besteht. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass an diesen Stellen die
Wassertemperatur erhöht, und so nicht vollkommen repräsentativ für den
Grundwasserleiter ist. Diese Einschätzung deckt sich mit der Beobachtung einer
leichten Trübung der meisten Wasserproben, welche von ausgasendem Sauerstoff
erzeugt wird, ein Indiz dafür, dass sich das Wasser im Augenblick erwärmt. Die hohe
Temperatur wirkt sich in jedem Fall nachteilig auf die Trinkwasserqualität aus.
Pfindel, Poxleitner, Ratje
51
Bachelorarbeit
4 Chemische Grundwasseruntersuchung
Einerseits führt sie zu einer geschmacklichen Verschlechterung, andererseits schafft sie
optimale Lebensbedingungen für Mikroorganismen und Krankheitserreger. Auch mit
Blick auf die gemessene Nitratbelastung ist deshalb von erhöhten Koloniezahlen
auszugehen.
Die in der Probe des Tiefbrunnens gemessene Temperatur von 30,2°C ist nicht
repräsentativ, da sie aus einer Leitung an der Oberfläche gewonnen wurde, deren
Inhalt vor der Probenahme nicht durch Pumpen ausgetauscht wurde.
4.4 Härte
„Die Summe der Stoffmengenkonzentration an Erdalkaliionen, im wesentlichen Ca 2+und Mg2+-Ionen im Wasser wird als Gesamthärte bezeichnet.“25 Der Anteil der
Gesamthärte, welcher der Stoffmenge der im Wasser enthaltenen HCO3-- und CO32-Ionen entspricht, wird Carbonathärte genannt. Der Unterschied zwischen Carbonatund Gesamthärte ist die sog. Nichtcarbonathärte, also die Menge an Erdalkaliionen,
welche anstatt an HCO3- an andere Anionen wie SO42-, NO3- oder Cl- gebunden ist. In
Deutschland wird die Härte in „Grad deutscher Härte“ [°d] angegeben, wobei 1°d als
Stoffmengenkonzentration von 0,1786 mmol/l an Erdalkaliionen definiert ist.26
Eine gesundheitliche Gefährdung für den Menschen lässt sich aus der Härte des
Wassers nicht ableiten, weshalb in der TrinkwV auch kein Grenzwert festgelegt ist. Sie
bringt lediglich betriebliche Beeinträchtigungen wie das Ausfallen der Carbonathärte
als Kalk bei Erhitzung oder einen erhöhten Bedarf an Seifen beim Waschen mit sich.
Solche Aspekte spielen für Verwendungszwecke in Baila eine untergeordnete Rolle.
Vielmehr lassen sich aus den Härtegraden Erkenntnisse über Art und Größenordnung
gelöster Stoffe gewinnen. So können die mit anderen Methoden ermittelten Mengen
gelöst vorliegender Stoffe auf Plausibilität überprüft werden.
Sowohl die Carbonat-, als auch die Gesamthärte wurden mit titrimetrischen
Schnelltests der Firma Merck bestimmt. Beide Verfahren basieren auf der Titration der
Wasserprobe bis zum Erreichen eines Farbumschlags, wobei die Titrierlösungen so
eingestellt sind, dass ein Tropfen verbrauchter Lösung 1°d entspricht.
25
26
Rieger. Chemiepraktikum für Bauingenieure, 2012, S. 9
Wricke. Mutschmann/Stimmelmayr Taschenbuch der Wasserversorgung, 2014, S. 278
Pfindel, Poxleitner, Ratje
52
Bachelorarbeit
4 Chemische Grundwasseruntersuchung
Die gemessenen Carbonathärten liegen im Bereich von 0-1°d bis 13°d (siehe Karte 08
und 09 im Anhang). Der überwiegende Anteil der Brunnen (74%) besitzt Werte von ≤
3°d, welche mit der oberflächennahen Lage der Grundwasserschicht (geringe
Bodenpassage) erklärbar sind. Zu erforschen ist der Grund, warum die Werte einiger
Brunnen mit bis zu 13°d deutlich aus dem überwiegenden Wertebereich herausfallen.
Größere Carbonathärten wurden nahezu ausschließlich in Brunnen gemessen, deren
Wandungen verrohrt sind (siehe Karte 22 im Anhang). Daher liegt die Vermutung nahe,
dass diese höheren Werte nicht geologisch bedingt sind, sondern dadurch zustande
kommen, weil das saure Grundwasser (siehe pH-Wert) Kalkanteile aus der betonierten
Brunnenwandung löst. Gestützt wird diese Theorie zudem durch die Tatsache, dass die
Brunnen mit den größten Carbonathärten erst im letzten Jahr gebaut wurden und
deshalb die aus dem Beton freigesetzten Kalkanteile noch in größeren Konzentrationen
im Brunnenwasser enthalten sind.
Bei vielen Brunnen bestehen große Unterschiede zwischen Carbonat- und
Gesamthärte (siehe Karten 12 bis 14 im Anhang). Die Größe der Nichtcarbonathärte
verhält sich tendenziell in gleicher Weise entsprechend so wie die Belastung durch
Nitrat variiert (siehe Karte 21 im Anhang). Es ist deshalb davon auszugehen, dass die
Nichtcarbonathärte zu einem großen Teil durch NO3- -Ionen gebildet wird. Die
Nichtcarbonathärte kann so als Kontrollgröße für die ermittelte Nitratbelastung
gesehen werden. An den Messstellen, an denen Chlorid nachgewiesen wurde, beträgt
der Anteil der Nichtcarbonathärte an der Gesamthärte, mit einer Ausnahme von 83%
bei P380, stets mehr als 90%. Somit schlagen sich auch diese Messergebnisse in den
Härtegraden nieder und werden so bestätigt.
Mit 24°d und 44°d sind die Carbonat- und die Gesamthärte des Wassers aus dem
Tiefbrunnen im Vergleich zum ersten Grundwasserleiter stark erhöht. Es ist als sehr
hart einzustufen. Dieses Ergebnis ist so zu erklären, dass das Wasser aus dem
Tiefbrunnen große Sickerwege im Untergrund zurückgelegt hat und es so während
seiner größeren Verweildauer im Boden eine große Menge an Mineralien lösen
konnte.
Pfindel, Poxleitner, Ratje
53
Bachelorarbeit
4 Chemische Grundwasseruntersuchung
4.5 Elektrische Leitfähigkeit
„Die elektrische Leitfähigkeit erfasst als Summenparameter die im Wasser gelösten
Ionen, d.h. die gelösten Salze.“27 Sie besitzt die Einheit Siemens pro Meter [S/m], den
Kehrwert des elektrischen Widerstands. Da die Löslichkeit von Salzen mit steigender
Temperatur zunimmt, ist die Leitfähigkeit abhängig von der Wassertemperatur. Im
Rahmen dieser Arbeit beziehen sich deshalb alle angegebenen Werte der elektrischen
Leitfähigkeit auf die Referenztemperatur von 25°C. „Der Grenzwert der TrinkwV liegt
bei 2790 µS/cm bei 25°C.“28 Aus dem Wert der Leitfähigkeit selbst kann nicht auf
schädigende Wirkungen für den menschlichen Körper geschlossen werden. Da in ihr
indirekt die Menge aller Ionen erfasst ist, ist sie - ähnlich wie die Wasserhärte - ein
geeignetes Instrument zur Kontrolle der Ergebnisse anderer Untersuchungsparameter.
Die elektrische Leitfähigkeit wurde mit dem Leitfähigkeitsmessgerät EC300 aus der
EcoSense-Produktgruppe der Firma YSI bestimmt. Die Messung erfolgt hierbei mit
einer entsprechenden Sonde. Ergebnisse werden unmittelbar auf dem Display des
Geräts angezeigt. Da Ablagerungen auf der Sonde die Messergebnisse verfälschen
können, ist diese regelmäßig mit destilliertem Wasser zu spülen. Weil in Baila
destilliertes Wasser nicht in der notwendigen Menge zur Verfügung stand, wurde die
Sonde stattdessen von Zeit zu Zeit lediglich mit Trinkwasser aus der Flasche gesäubert.
Die Leitfähigkeitswerte liegen in der Größenordnung von 49,1 µS/cm bis 1992 µS/cm
(siehe Karte 19 und 20 im Anhang). Der von der TrinkwV geforderte Grenzwert wird an
allen Messstellen eingehalten. Wegen seiner oberflächennahen Lage dürfte das
Grundwasser nur geringe Mengen an Stoffen enthalten, welche beim Durchsickern des
Bodens gelöst wurden. Deshalb können höhere Leitfähigkeiten nicht durch solche
Inhaltsstoffe zustande kommen. Vielmehr variiert die Stärke der Leitfähigkeit auf
ähnliche Art wie die Nitratbelastung in den einzelnen Brunnen. In gleicher Weise wie
bei der Nichtcarbonathärte ist davon auszugehen, dass die Leitfähigkeit zum Großteil
von der jeweiligen Konzentration an Nitrat abhängig ist. Die mit Chlorid belasteten
Brunnen liefern erwartungsgemäß, wieder mit Ausnahme von P380 (346,6 µS/cm),
sehr hohe Werte von 895 µS/cm bis 1992 µS/cm.
27
28
Wricke. Mutschmann/Stimmelmayr Taschenbuch der Wasserversorgung, 2014, S. 268
Wricke. Mutschmann/Stimmelmayr Taschenbuch der Wasserversorgung, 2014, S. 268
Pfindel, Poxleitner, Ratje
54
Bachelorarbeit
4 Chemische Grundwasseruntersuchung
Wie bereits beschrieben, können mit dem Messwert der Leitfähigkeit die Nachweise
anderer
Stoffe
auf
Plausibilität
geprüft
werden:
„Die
Summe
der
Äquivalentkonzentrationen der Anionen oder Kationen (mmol(eq)/l) multipliziert mit
100 sollte näherungsweise der gemessenen elektrischen Leitfähigkeit der Wasserprobe
(bezogen auf 25 °C) entsprechen.“29 Der Anhang enthält eine derartige Auswertung auf
Basis der Anionen Cl-, NO3- und HCO3-. In einigen Fällen stimmt der errechnete Wert
recht genau mit der gemessenen Leitfähigkeit überein. Häufig bestehen jedoch sehr
große Abweichungen, was vor allem darauf zurückzuführen sein dürfte, dass mit den
angewandten Methoden lediglich Konzentrationsbereiche messbar sind, was jedoch
für diese Überprüfungsmethode zu ungenau ist. Dies unterstreicht noch einmal, dass
die Messwerte nur als Richtwerte und nicht als exakte Größen zu sehen sind. Eine
weitere Erklärung für die Abweichungen ist, dass mit Sicherheit außer den drei
getesteten noch weitere Anionen im Grundwasser enthalten sind. Das Ergebnis
verdeutlicht aber auch, dass neben den nachgewiesenen Anionen an den Messstellen
mit übereinstimmenden Werten kaum weitere Anionen vorliegen.
Im „Marigot de Baila“ wurden zwei Messungen der elektrischen Leitfähigkeit
vorgenommen. Die beiden Messstellen -auf Höhe der Brücke der Straße N5 und auf
Höhe des „Campements Lambita“-
liegen etwa 500m voneinander entfernt. Die
Messungen lieferten Werte, die mit 60,6 mS/cm und 63,0 mS/cm deutlich größer sind
als der des Atlantiks (in der Ortschaft Abéne). Dort wurde ein Wert von 51,5 mS/cm
festgestellt, der dem für Meerwasser als typisch erachteten Wert von 50,0 mS/cm30
sehr nahe kommt. Der hohe Salzgehalt im Bolong entwickelt sich im Verlauf der
Trockenzeit auf Grund hoher Verdunstungsraten. Dies wird im Artikel Geographie de
l’Estuaire de la Casamance beschrieben: „L’évaporation est souvent importante. Le
maximum se situe en février (environ 150 mm) et le minimum en juillet (de l’ordre de
50 mm). Ce parametre joue un rôle important dans l’évolution actuelle des
écosystèmes de la Casamance, car il est responsable en grande partie de
29
Wisotzky, Frank. Angewandte Grundwasserchemie, Hydrogeologie und hydrogeochemische
Modellierung. Springer-Verlag Berlin, 2011
30
Fachhochschule Südwestfalen. Leitfähigkeit, Iserlohn
Pfindel, Poxleitner, Ratje
55
Bachelorarbeit
4 Chemische Grundwasseruntersuchung
l’augmentation de la salinité du fleuve pendant les périodes de déficit pluviométrique
par concentration de l’eau de mer.“31
4.6 Nitrat (NO3-)
„Nitrat (NO3-) ist die höchste Oxidationsstufe im natürlichen Stickstoffkreislauf.“32 Da
es durch natürliche Abbauprozesse organischer Substanz entsteht, kann es in nahezu
allen Grundwässern nachgewiesen werden. Die TrinkwV legt 50 mg/l als Grenzwert
fest. Erhöhte Nitratwerte weisen auf anthropogene Verunreinigungen hin.
Problematisch sind hohe Gehalte besonders für Kleinkinder, da Nitrat bei ihnen den
Sauerstofftransport im Blut einschränkt (sog. Methämoglobinämie). 33 Auch für
Erwachsene sind größere Nitratbelastungen gesundheitsgefährdend, da aus Nitrat im
menschlichen Körper krebserregende Nitrosamine entstehen.34 Nitrat wirkt, besonders
bei verzinkten Leitungen, korrosionsfördernd.35
Die Bestimmung erfolgte mit CEMSOLUTE Teststäbchen der Firma Th. Geyer. Das
Ergebnis wird durch Vergleich des Teststäbchens mit einer Farbskala der Einteilung 010-25-50-100-250-500 mg/l ermittelt.
Die Untersuchung ergab eine Nitratbelastung ≥ 50 mg/l in 75% der Brunnen. In 28
Brunnen wurden Konzentrationen > 100 mg/l gemessen, die Höchstwerte liegen bei
ca. 500 mg/l (vier Brunnen) (siehe Karten 15 und 16 im Anhang). Es gibt keine
Beschränkung hoher Werte auf gewisse Gebiete. Der Anteil an Brunnen mit geringer
Nitratkonzentration ist im neueren Ortsteil Essita am größten.
Da in Baila in der Landwirtschaft vermutlich keine, bzw. lediglich geringe Mengen an
Dünger eingesetzt werden, dürfte die Ursache für die großen Werte die
Verunreinigung durch menschliche und tierische Fäkalien sein. In vielen Anwesen
befinden sich Aborte in geringer Entfernung (d.h. im Bereich von 10 bis 50 m) zu den
Brunnen. Von den Sickergruben der WCs können so Schadstoffe auf kurzem Weg in das
Grundwasser und in die Brunnen gelangen. Die Untersuchung zum Aufbau des Bodens
zeigte zudem, dass eine das Grundwasser schützende Deckschicht nicht vorhanden ist.
31
Diouf; Pages; Saos. GEOGRAPHIE DE L’ESTUAIRE DE LA CASAMANCE, S.19
Wricke. Mutschmann/Stimmelmayr Taschenbuch der Wasserversorgung, 2014, S. 258
33
Wikipedia, Methämoglobinämie, 2015
34
Preiß, Ursula; Albrecht, Michael. Bedeutung und Gefährlichkeit von Nitrosaminen, 2011
35
Wricke. Mutschmann/Stimmelmayr Taschenbuch der Wasserversorgung, 2014, S. 259
32
Pfindel, Poxleitner, Ratje
56
Bachelorarbeit
4 Chemische Grundwasseruntersuchung
Der überwiegende Teil an Nutztieren, vor allem Kühe, Ziegen und Hühner können sich
in Baila frei bewegen und haben so Zugang bis direkt an die Brunnenmauer. Häufig ist
eine Viehtränke direkt beim Brunnen, was dazu führt dass Tiere sich lange Zeit dort
aufhalten und auch ihre Ausscheidungen vermehrt an den Brunnen hinterlassen.
Im Tiefbrunnen wurde eine Konzentration von 0-10 mg/l festgestellt. Wie zu erwarten,
ist das Wasser dieses deutlich tiefer liegenden Grundwasserstockwerks nicht mit Nitrat
belastet. Es ist durch seine tiefe Lage ausreichend geschützt. „Gehalte von bis zu ca. 10
mg/l können als natürlich bedingt angesehen werden.“36
4.7 Ammonium (NH4+)
Ammonium (NH4+) ist die erste Stufe im natürlichen Stickstoffkreislauf und entsteht
recht schnell beim Abbau organischer Substanzen. In einem sauerstoffreichen Umfeld
wird Ammonium rasch über die Zwischenstufe Nitrit zu Nitrat oxidiert. In
sauerstoffhaltigen Wässern kann es deshalb meist, wenn überhaupt, nur in geringen
Mengen nachgewiesen werden. In tieferen, sauerstoffarmen Grundwässern kann NH 4+
in größeren Konzentrationen auftreten. Es entsteht dort durch die Reduktion von
Nitrat. „Ammonium ist für den Menschen im allg. nicht gesundheitsschädlich, der
Grenzwert der TrinkwV ist 0,5 mg/l.“37
Die Bestimmung erfolgte kolorimetrisch mit Teststäbchen des Herstellers Merck.
Ammonium-Ionen bilden dabei mit Neßlers Reagenz eine gelbbraune Verbindung. Das
Ergebnis erhält man aus dem Abgleich der Reaktionszone des Stäbchens mit einer
Farbskala.
Es konnte in keinem Brunnen Ammonium nachgewiesen werden. Es ist davon
auszugehen, dass der untersuchte Grundwasserleiter, da sehr oberflächennah,
sauerstoffreiches Wasser führt und so NH4+ in ihm nicht lange beständig ist. Trotzdem
ist es ein Hinweis darauf, dass Verunreinigungen an keinem der Brunnen direkt in das
Grundwasser gelangen.
Im Tiefbrunnen wurde kein Ammonium nachgewiesen.
Laut Beipackzettel wird der verwendete Ammoniumtest durch die Anwesenheit von
Eisen-Ionen (besonders Fe2+) gestört. Der Boden in Baila enthält große Mengen an
36
37
Wricke. Mutschmann/Stimmelmayr Taschenbuch der Wasserversorgung, 2014, S. 259
Wricke. Mutschmann/Stimmelmayr Taschenbuch der Wasserversorgung, 2014, S. 265
Pfindel, Poxleitner, Ratje
57
Bachelorarbeit
4 Chemische Grundwasseruntersuchung
Eisenoxiden. Es ist daher sehr gut möglich, dass vorhandene Ammonium-Ionen nicht
erfasst werden konnten.
4.8 Trübung, Färbung, Geruch
Lediglich an drei Brunnen konnte eine leicht gelblich-grünliche Verfärbung in
Verbindung mit leicht erdigem Geruch festgestellt werden. Geschmackliche
Beeinträchtigungen bei diesen Wässern wurden von den Senegalesen verneint.
4.9 Resumée
Zusammenfassend soll festgehalten werden, dass im Rahmen dieser chemischen
Untersuchung eine Intrusion von Salzwasser aus dem Bolong „Marigot de Baila“ in den
ersten Grundwasserleiter festgestellt werden konnte. Weil der Grundwasserkörper
durch seinen höhenmäßigen Aufbau und die Fließrichtung des Wassers auf natürliche
Weise infiltrierendem Wasser aus dem Fluss entgegenwirkt, besitzt sie bei weitem
nicht das Ausmaß, welches im Vorfeld der Untersuchung angenommen wurde. Ein
Anstieg der Anzahl der versalzenen Brunnen ist aber auf Grund sich ändernder
Grundwasserverhältnisse zum Ende der Trockenzeit denkbar. Auf jeden Fall kritisch zu
sehen ist die festgestellte hohe Belastung des Grundwassers mit Nitrat. Die
gemessenen Konzentrationen mit Werten bis zu 500 mg NO3- pro Liter stellen eine
dauerhafte gesundheitliche Gefährdung für die Bevölkerung dar. Die Ursache sind
vermutlich Einträge von menschlichen und tierischen Fäkalien. Da die Temperatur des
oberflächennahen Grundwasserleiters durchgehend 25°C und mehr beträgt, ist auch
von einer nicht unerheblichen Keimbelastung auszugehen.
Pfindel, Poxleitner, Ratje
58
Bachelorarbeit
5 Bodenschichten/Bodenaufnahmen
5 Bodenschichten/Bodenaufnahmen
Ferralsole prägen die Bodenformation in der Casamance. Dies geht aus einer
Bodenkarte der US-amerikanischen Behörde „United States Geological Survey“ (USGS)
hervor:
38
Abbildung 23 - Bodenformationen im Senegal
An den Flussläufen befinden sich Ablagerungen von Schlamm: „The low tidal flats of
the Estuaries Region, flooded twice daily by the ocean tide, have historically been
occupied by mangroves of the genus Rhizophora and Avicennia. Ancient mud flats
called ‘tannes’ occur on slightly higher ground between the channels.”39
Diese Verteilung konnte augenscheinlich auch in Baila festgestellt werden:
Schlammablagerungen befinden sich dort lediglich zwischen den jungen, neu
angepflanzten Mangroven im von den Gezeiten beeinflussten Bereich des Bolongs. Die
übrigen Flächen sind bedeckt von ferralitischem Boden mit gelblicher und rötlicher
Farbausprägung.
38
39
United States Geological Survey. Major Soil Divisions of Senegal
United States Geological Survey. Monitoring Drought and Land Degradation in Senegal’s Ecoregions
Pfindel, Poxleitner, Ratje
59
Bachelorarbeit
5 Bodenschichten/Bodenaufnahmen
Ferralsole sind stark verwitterte Böden mit diffusen Horizontgrenzen. Sie sind typisch
für die humiden Tropen. Während der Verwitterungsprozesse reichern sich über sehr
lange Zeiträume hinweg resistente primäre Minerale wie Quarz an. In diesen
Bodenarten liegen hohe Konzentrationen an Eisen- und Aluminiumoxiden sowie das
Tonmineral Kaolinit vor. Sie besitzen ein stabiles Mikrogefüge.
40
Die sich daraus
ableitende hohe Standfestigkeit kann in Baila an unverrohrten Brunnenwandungen
erkannt werden. Weiter zeichnen sich ferralitische Böden durch geringe pH-Werte (4
bis 4,3)41 und eine hohe Permeabilität aus.42 Zweitere Eigenschaft ermöglicht eine
hohe Versickerungsrate und ist deshalb vorteilhaft für die Grundwasserneubildung.
Jedoch erleichtert sie auch die Infiltration versalzenen Wassers aus dem „Marigot de
Baila“ und Schadstoffe können von der Geländeoberfläche aus schnell in den
Untergrund gelangen.
Zur Dokumentation des Bodenaufbaus in Baila wurden ausgewählte, gleichmäßig über
den Ort verteilte Brunnen mit nicht verrohrter Wandung durch eine Kamera befahren.
Dabei stellte sich die gewählte Methode als unausgereifter heraus, als im Vorfeld
vermutet. Besonders die unzureichende Belichtung mindert die Qualität der
Aufnahmen. Die aufgenommenen Bodenprofile können dem Projektordner auf dem
Laufwerk P entnommen werden. Trotzdem erkennt man, dass der Boden bis zum
Grundwasserspiegel recht homogen aufgebaut ist und keine, das Grundwasser
schützende Deckschicht vorhanden ist. Wie die obige Beschreibung „diffuse
Horizontgrenzen“ erahnen lässt, konnten keine Schichtgrenzen festgestellt werden.
40
IUSS Working Group WRB. World Reference Base for Soil Resources 2006,Hannover,2008, S.82
Fiedler, Sabine. Böden des Tropischen Regenwaldes, Hohenheim, S.5
42
IUSS Working Group WRB. World Reference Base for Soil Resources 2006,Hannover,2008, S.83
41
Pfindel, Poxleitner, Ratje
60
Bachelorarbeit
Abbildung 24 - Standorte der Bodenschichtaufnahmen
5 Bodenschichten/Bodenaufnahmen
43
43
Hintergrundbild: Esri, DigitalGlobe, GeoEye, icubed, Earthstar Geographics, CNES/Airbus DS, USDA,
USGS, AEX, Getmapping, Aerogrid, IGN, IGP, swisstopo and the GIS User Community
Pfindel, Poxleitner, Ratje
61
Bachelorarbeit
6 Mangroven
6 Mangroven
„Das Ökosystem Mangrove wird von Wäldern salztoleranter Mangrovenbäume im
Gezeitenbereich tropischer Küsten mit Wassertemperaturen über 20 °C gebildet.“44
Auf Grund ihrer Anforderungen an das Klima treten sie hauptsächlich im Bereich
zwischen 30° nördlich und südlich des Äquators auf.45 Im Senegal sind Arten der sog.
westlichen Mangrove in den Regionen Fatick und Ziguinchor, in welcher Baila liegt,
heimisch (siehe dazu die Abbildung der nächsten Seite).
„Mangroven sind von großer ökologischer Bedeutung für ihr Umland.“ Durch ihr
ausgeprägtes Wurzelsystem erfüllen sie wichtige Funktionen für den Küstenschutz,
indem sie Erosionserscheinungen abschwächen und Sedimentation fördern. 46 Sie
beeinflussen das lokale Klima und den Wasserhaushalt. Ihre Rodung hat meist das
Austrocknen der Böden, das Absinken des Grundwasserspiegels und den Rückgang der
Niederschläge zur Folge. Weiter führt das Trockenlegen der Mangrovenböden häufig
innerhalb weniger Jahre zur Bodenversauerung, in ariden Gegenden bewirkt sie
außerdem eine starke Bodenversalzung, sodass keine ackerbauliche Nutzung mehr
möglich ist.47
In
Baila
befinden
sich
im
Uferbereich
entlang
des
„Marigot
de
Baila“
Mangrovenbestände. Verschiedene Gespräche mit der Bevölkerung ergaben, dass
diese bis vor etwa 25 Jahren deutlich größer und dichter waren, als es heute noch der
Fall ist. Die gesamte Region sei zu dieser Zeit deutlich „grüner“ gewesen und der
jetzige Zustand mit damals nicht mehr zu vergleichen. Der heute vorhandene, ältere
Mangrovenbewuchs liegt außerhalb des Einflussbereichs der Gezeiten und wird immer
wieder unterbrochen von ehemaligen landwirtschaftlichen Anbauflächen, die auf
Grund einer gestiegenen Versalzung der Böden nicht mehr genutzt werden können.
Die Einwohner von Baila begründen die Verringerung der Mangrovenpopulation und
die Versalzung der Ackerflächen mit der Abnahme der Niederschlagsmengen innerhalb
der letzten drei Jahrzehnte und mit dem damit einhergegangenen Anstieg des
44
Hempel, Gotthilf.Faszination Meeresforschung.. Hauschild, Bremen 2006, S. 235.
Elster, Carola. Mangroven, Eschborn, 2001, S.3
46
Elster.Mangroven, 2001, S.5
47
Elster.Mangroven, 2001, S.6
45
Pfindel, Poxleitner, Ratje
62
Bachelorarbeit
6 Mangroven
Salzgehaltes im Bolong. Der Rückgang der Regenmengen lässt sich an Hand einer
Darstellung des USGS nachvollziehen.
48
Abbildung 25 - Vegetation im Senegal
Abbildung 26 - Historische Niederschlagsentwicklung
49
In einem Bericht dieser Einrichtung heißt es: „Since the 1970’s and continuing in the
1980’s, some of the mangrove forest has perished … along parts of the Casamance
River. By some estimates, over half of the surface area of mangrove forest has been
reduced in recent decades, mainly from the effects of drought.”50 Im Aufsatz
„Geographie de l’estuaire
de la Casamance“ ist die Rede vom Rückgang von
Mangroven und Schilfgewächsen: „Mangrove is present downstream, and upstream
grow Phragmites. Now, because of a persistant drought, both mangrove and
Phragmites decline.“51
Neben abnehmenden Niederschlagsmengen dürfte auch deren Abholzung zur
Abnahme der Mangrovenbestände beitragen, wie Mustafa Coly, Repräsentant der
Kinderhilfe Senegal, erzählt. Obwohl staatlich verboten, jedoch nicht konsequent
kontrolliert und verfolgt, sei das Roden der Küstenwälder zur Gewinnung von Bau-,
Möbel- und Brennholz gängige Praxis. Besonders das Schlagen von Brennholz und
dessen Verkauf in die Küstenorte, wo der Rückgang der Mangroven stärker als im
Hinterland sei, sei für große Teile der Bevölkerung ohne feste Arbeit und Einkommen
eine der wenigen Möglichkeiten Geld zu verdienen. Zudem wird in Baila fast
ausschließlich über dem offenen Feuer gekocht und so viel Brennholz benötigt. Diese
Aussage Coly‘s bestätigt sich beim Gang durch ein noch vorhandenes, größeres und
48
49
United States Geological Survey.Vegetation Map of Senegal
United States Geological Survey.Historical Rainfall
50
United States Geological Survey. Monitoring Drought and Land Degradation in Senegal’s Ecoregions,
zit. nach MEPN (Ministère de l’Environnement et de la Protection de la Nature), 1998, Monographie
National sur la Biodiversité au Sénégal, Bldg. Administratif, Dakar, 81 pp.
51
Diouf; Pages; Saos. GEOGRAPHIE DE L’ESTUAIRE DE LA CASAMANCE, S.14
Pfindel, Poxleitner, Ratje
63
Bachelorarbeit
6 Mangroven
zusammenhängendes Stück Mangrovenwald mit älterem Baumbestand südlich von
Baila. Dort sieht man in regelmäßigen Abständen für den Abtransport bereitliegendes
Feuerholz und immer wieder begegnet man Leuten bei der Waldarbeit.
Nördlich der Ortschaft befindet sich ein Staudamm, der den Flusslauf des Bolongs
begrenzt. Die durch ihn abgetrennte Fläche wird vermutlich während der Regenzeit für
Anpflanzungen verwendet. Während der Trockenzeit führt der Fluss im Bereich des
Damms kaum Wasser. In der Regenzeit schneidet dieser jedoch einen großen Teil des
Einzugsgebiets des Flusses nordöstlich von Baila und damit den Zustrom von
Süßwasser ab. So ist es möglich, dass auch der Damm eine Ursache des ansteigenden
Salzgehalts ist.
Abbildung 27 - Lage des Staudamms
52
Wie bereits ausgeführt sind Mangroven wichtiger Bestandteil des Ökosystems in ihrer
Umgebung. Unter anderem verhindern sie einen schnellen oberirdischen Abfluss von
Regenwasser, fördern durch dessen Retention die Grundwasserneubildung und
beeinflussen so die Höhenlage der Grundwasseroberfläche. Am Beispiel von Baila
vermindert ein hoch liegender Grundwasserspiegel das Druckpotential des Flusses auf
den ersten Grundwasserleiter und reduziert so die Intrusion von salzhaltigem Wasser
in diesen. Ein Mitarbeiter des „Campements Lambita“ berichtet, dass es früher
Brunnen in größerer Nähe zum „Marigot de Baila“ gegeben hätte, welche jedoch
52
Hintergrundbild: Esri, DigitalGlobe, GeoEye, icubed, Earthstar Geographics, CNES/Airbus DS, USDA,
USGS, AEX, Getmapping, Aerogrid, IGN, IGP, swisstopo and the GIS User Community
Pfindel, Poxleitner, Ratje
64
Bachelorarbeit
6 Mangroven
wegen Versalzung aufgegeben werden mussten. Einen Brunnen aus dieser Zeit,
inzwischen verfüllt, kann man heute noch im Campement sehen.
Mit
dem Rückgang der Mangrovenwälder ging deren natürliche Schutzfunktion
verloren und dürfte deshalb zu den Folgen wie die Boden- und Brunnenversalzung
geführt haben.
Parallel zum Fluss verläuft ein nicht bewachsener, erodierter Streifen, bis zu dessen
Kante er sich in der Regenzeit verbreitert. Intakte Mangrovenbestände in diesem
Bereich würden der Erosion entgegenwirken und durch die Ablagerung von Schlamm
in den Zwischenräumen ihrer Stelzwurzeln die Gewässersohle abdichten. Dies würde
dem Einsickern von Flusswasser in den Untergrund entgegenwirken.
Der Rückgang der Küstenwälder beschränkt sich nicht nur auf Baila, sondern findet in
der gesamten Region statt, was zu der Annahme führt, dass die Verringerung der
Niederschlagsmenge damit im direkten Zusammenhang steht. Durch die verringerte
Blattmasse fehlt der zusätzliche Verdunstungsschub, der erforderlich ist, um die durch
auflandige Winde ins Inland getriebenen Wolken zum Abregnen zu bringen.53
Die beschriebenen Phänomene lassen deutlich werden, dass Eingriffe in komplexe
Ökosysteme
weitreichende
Auswirkungen
nach
sich
ziehen
können.
Eine
Rehabilitierung der Mangrovenbestände in Baila und der gesamten Region wäre
deshalb vermutlich ein wirksamer und nachhaltiger Vorgang. Die Regierung Senegals
hat in den letzten Jahren bereits Neuanpflanzungen vorgenommen. Auch in Baila
wurden Setzlinge gepflanzt und bereits jetzt sieht man zwischen den Wurzeln der
jungen Pflanzen Anlagerungen von Schlamm. Der Erfolg des Programms wird erst in
einigen Jahren bewertbar sein. Er hängt nicht nur von der Höhe des Salzgehaltes ab 54,
der, wie festgestellt wurde, auf jeden Fall in der Trockenzeit höher als der Gehalt des
Meeres ist, sondern auch davon, ob die Bevölkerung für die Bedeutung der Mangroven
für das lokale Ökosystem sensibilisiert werden kann und davon, ob Alternativen zur
Mangrove als Nutzholz gefunden werden können. Mit dem GNSS-Handheld wurden an
der zuvor beschriebenen Erosionskante Punkte abgesetzt. Außerdem wurden Fotos
53
54
Elster.Mangroven, 2001, S.6
Elster.Mangroven, 2001, S.55
Pfindel, Poxleitner, Ratje
65
Bachelorarbeit
6 Mangroven
von ihr und von den jungen Mangroven gemacht. Diese können mit der
entsprechenden kmz-Datei in Google-Earth angesehen werden.
Abbildung 28 - Neu angepflanzte Mangroven
Pfindel, Poxleitner, Ratje
66
Bachelorarbeit
7 Geoinformationssystem
7 Geoinformationssystem
Geoinformationssysteme
dienen
dem
Zweck
der
Verwaltung
und
Anzeige
raumbezogener Daten. Mit entsprechenden Programmen lassen sich solche Systeme
erstellen und vorhandene Informationen analysieren sowie auf Karten grafisch
darstellen.
7.1 GIS-Software
Die Wahl einer geeigneten Software fiel auf ArcGIS for Desktop der Firma ESRI, da
dieses Programm bereits durch die OTH Regensburg bekannt gemacht wurde und auch
das Handheld darauf aufbaut. Verwendet wurde die Softwareversion 10.2.2. Hier
enthalten sind drei Anwendungen, die zur Kartenerstellung und Visualisierung dienen:
-
ArcMap
-
ArcGlobe
-
ArcScene
ArcGlobe und ArcScene werden zur 3D-Visualisierung verwendet55. Die Darstellung der
Geländeoberkante und der Grundwasseroberfläche erfolgte mit ArcMap über eine
Interpolation zwischen den Brunnen (siehe auch Kapitel 3.7 „Auswertung der
Messwerte und Ausblick“).
ArcMap ist die Hauptanwendung in der Karten erstellt, bearbeitet und analysiert
werden können. Der grundlegende Umgang mit dem Programm wird im
Wahlpflichtmodul „Einführung in die Geoinformatik und Geoinformationssysteme“
(B3-GIS) erläutert.
Falls noch keine Lizenz vorhanden sein sollte, kann diese über den Kurs „GIS“ von
Herrn Prof. Dr. Müller oder die OTH Deggendorf beschafft werden.
7.2 Datenstruktur GIS Baila
Für die aufgenommenen Daten in Baila ist eine geordnete Datenstruktur, sowie die
Überlegung einer geeigneten Datenspeicherung unabdingbar.
55
ArcGIS Resource Center (c), Kartenerstellung und Visualisierung in ArcGIS Desktop, 2012
Pfindel, Poxleitner, Ratje
67
Bachelorarbeit
7 Geoinformationssystem
Alle mit dem Handheld erfassten Daten befinden sich nach der Übertragung in der
Personal-Geodatabase (siehe auch Kapitel Vermessung). Aus dieser „Basis“ können
nun alle Daten weiterverarbeitet werden.
Zu jeder wichtigen Information, wie z.B. chemische Analysen oder allgemeine
Informationen, wurde jeweils ein Shapefile erstellt. Die erstellten Shapefiles sind nicht
an die Personal-Geodatabase gebunden und können in jedes neue Projekt importiert
werden. Nachteilig ist dabei jedoch, dass die Attributtabellen der Shapefiles nicht über
MS Access editierbar sind.
Die schriftlich aufgenommen Daten wurden in Excel-Tabellen übertragen und können
an die Shapefiles transferiert werden. Hierfür gibt es zwei Methoden:
Eine Möglichkeit ist es eine Verbindung mit der Excel-Tabelle und dem Shapefile über
den Brunnennamen herzustellen. Daraus kann dann über den Befehl „Daten
exportieren“ ein neues Shapefile erstellt werden, welches die Daten der Excel-Tabelle
ohne jegliche Verbindung beinhaltet. Sinnvoll wäre dies zum Beispiel bei der Erstellung
eines neuen Shapefiles für eine neue Messreihe. Hier wäre es vorteilhaft das Shapefile
„Brunnenstandorte“ mit der Excel-Tabelle der neuen Wasserstände zu verbinden, da in
dem Shapefile keine überflüssigen Daten gespeichert sind, lediglich der Brunnenname
mit den dazugehörigen Koordinaten.
Wenn kein neues Shapefile erzeugt werden soll, können die Daten auch alternativ
hinzugefügt werden. Dies geschieht wieder über eine Verbindung mit dem Shapefile.
Nach der Erstellung einer neuen Spalte in der Attributtabelle, kann über die
Feldberechnung das neue Feld dann dem Feld aus der Excel-Tabelle gleich gesetzt
werden. Danach kann die Verbindung wieder gelöst werden.
Wichtig ist zu beachten, dass die Datei-Endung „.xls“ verwendet wird, da bei „.xlsx“
Probleme auftreten können.
7.3 Datenbank
Zur Sicherung der Datenbank hat die OTH Regensburg einen Ordner auf dem „PLaufwerk“ eingerichtet und zur Verfügung gestellt
(P:\B\Projekte\Siedlungs-
wasserwirtschaft\BA_Senegal_II). Bei Fragen zum Projektordner kann Herr Plank vom
Vermessungskundelabor weiterhelfen. Er hat den Ordner angelegt. Von hier aus
Pfindel, Poxleitner, Ratje
68
Bachelorarbeit
7 Geoinformationssystem
können alle aufgenommenen, sowie ausgewerteten Daten abgerufen, verwaltet oder
weiterverarbeitet werden. Der Zugriff erfolgt entweder im Netz der OTH oder via VPNVerbindung über das Internet. Zu empfehlen ist jedoch das Netz der OTH, da dieses um
einiges schneller ist und die VPN-Verbindung aufgrund der geringen Geschwindigkeit
nicht ausreichen könnte.
Der freigegebene Pfad beinhaltet sechs Ordner:
-
ArcGIS
-
Bilder
-
Excel-Tabellen
-
Karten
-
Literatur
-
Software Handheld
In ArcGIS befindet sich die gesamte Datenbank der aufgenommenen und aufbereiteten
Informationen aus Baila. Dieser ist für eine bessere Übersicht in fünf weitere Ordner
unterteilt: ArcMap-Projekte, Hintergrundkarte, Personal-Geodatabase, Shapefiles und
Sicherungen.
Im Ordner Bilder sind alle Fotos von Brunnen, Höhenfestpunkten und weiteren
wichtigen Punkten abgespeichert.
Die Excel-Tabellen beinhalten alle chemischen Analysen, die nivellierten Höhen der
Brunnen und der Höhenfestpunkte, die Ganglinie vom Fluss, den Bogenschnitt, die
Wasserstände und die Sohltiefen in den Brunnen.
Wichtige Literatur, wie die LAWA-Grundwasserrichtlinien und andere in dieser Arbeit
zitierte Veröffentlichungen, ist ebenfalls abgespeichert.
Außerdem sind zwei Installationsdateien der Software des Handhelds hinterlegt.
Genaueres hierzu kann im Kapitel 2 „Vermessung“ nachgelesen werden.
Die Datenbank ist aufbaufähig und soll als Grundlage für weitere Bachelorarbeiten
dienen.
7.4 Google Earth
Mit Hilfe von Google Earth können Daten sehr übersichtlich dargestellt werden. Da das
bisherige Dateiformat jedoch nicht kompatibel ist, kann mit einem Tool in ArcMap
Pfindel, Poxleitner, Ratje
69
Bachelorarbeit
7 Geoinformationssystem
Abhilfe geschaffen werden und Layer, sowie auch Karten, in eine KML-Datei
umgewandelt werden (ArcToolbox -> Conversion Tools -> In KML).
Die erstellte KML-Datei kann nun in Google Earth geöffnet werden und durch einen
„Klick“ auf einen Punkt werden alle Daten aus der Attributtabelle in einem „Info-Popup“ aufgeführt.
Die Hypertext Markup Language, abgekürzt HTML, wird in Google Earth für die
Darstellung und Strukturierung dieser „Info-Pop-ups“ verwendet. Zuvor eingefügte
HTML-Codes in der Attributtabelle des Shapefiles werden bei der Umwandlung in eine
KML-Datei nur als Text übernommen, jedoch in Google Earth als HTML-Code
ausgeführt.
In ArcMap können zu verschiedenen Punkten Bilder angehängt werden. Da dies bei 76
Brunnen jedoch sehr aufwendig ist, ist es zu empfehlen eine neue Spalte in der
Attributtabelle hinzuzufügen und hier per Feldberechnung einen HTML-Code erstellen
zu lassen, der den Dateipfad des Brunnenfotos beinhaltet.
Ein Beispiel für das Einfügen eines Bildes ist:
<img src='./Bilder/Brunnen/P060/1.jpg' width='250' />
In der Feldberechnung sieht es in diesem Fall dann wie folgt aus:
"<img src='./Bilder/Brunnen/"&[Brunnenname]&"/1.jpg' width='250' />"
Der angegebene Pfad ist dabei bezogen auf den derzeitigen Speicherort der KML-Datei.
Das bringt den Vorteil, dass der gesamte Projekt-Ordner verschoben werden kann und
der Bezug zu den Bildern bestehen bleibt. Allerdings darf hierbei die Ordnerstruktur
nicht verändert werden, da sonst der Bezug zu den Bildern nicht mehr übereinstimmt.
Über den Befehl „width“ kann die Breite festgelegt werden, hier 250 Pixel, das
Seitenverhältnis des Bildes bleibt dabei bestehen. Um eine bessere Übersicht und
Struktur
zu
schaffen
sind
weitere
wichtige
Befehle
<b>fett</b>
und
<u>unterstrichen</u>.
Pfindel, Poxleitner, Ratje
70
Bachelorarbeit
8 Fazit/Ausblick
8 Fazit/Ausblick
Diese Arbeit soll ein erster Schritt zur Erforschung der Grundwasserverhältnisse –im
Besonderen der des ersten Grundwasserstockwerks- in Baila sein. Bei Veränderungen
im Grundwasser handelt es sich zumeist um langsam ablaufende Vorgänge. Sie
erstrecken sich über die Flächen größerer Gebiete hinweg und sind beeinflusst von
vielen Faktoren. Deshalb sind Grundwasseruntersuchungen im Allgemeinen sehr
umfangreich. Zum Erlangen umfassender Erkenntnisse wäre also die Durchführung
weiterer Abschlussarbeiten sinnvoll. Nur so dürften sich Voraussetzungen für
nachhaltige Verbesserungen schaffen lassen und die bisherigen Arbeiten an Wert
gewinnen. Neben der Grundwasseruntersuchung ergeben sich auch aus anderen
Themengebieten
zahlreiche
Aufgabenstellungen.
Nachfolgend
werden
einige
Vorschläge erläutert, welche in weiterführenden Abschlussarbeiten umgesetzt werden
könnten:
Mit den vorgefundenen hydrostatischen Druckverhältnissen scheint die Beeinflussung
des Grundwassers durch den Salzwasser führenden Fluss nicht in dem Ausmaß zu
bestehen, welches im Voraus angenommen wurde. Da die vorliegende Erhebung aber
die Momentaufnahme eines veränderlichen Systems ist, ist es für eine umfassende
Bewertung notwendig, die Daten zu den Grundwasserständen über den bereits
festgelegten Messzeitraum auszuwerten. Es wird daher empfohlen sich im Rahmen
einer aufbauenden Arbeit tiefergehend mit den verschiedenen Methoden und
Möglichkeiten zur Aufbereitung von Grundwasserständen vertraut zu machen. Mit den
erworbenen Kenntnissen könnte eine Auswertung der Wasserstands- und Regendaten
über den Zeitraum eines ganzen Jahres erfolgen. Wie schon ausgeführt, wurde ein
Bezug der Höhe des Pegelschreibers am „Marigot de Baila“ zum lokalen Höhensystem
in Baila hergestellt. Eine Einbeziehung von dessen Messdaten in die Auswertung wäre
also möglich. Es sollte daher weiterhin versucht werden diese Pegeldaten zu erhalten.
Weil im Internet eine Vielzahl an Untersuchungen zu den Flusssystemen und den
klimatischen und hydrogeologischen Verhältnissen in der Casamance im PDF-Format
veröffentlicht ist, wird geraten, auch diese Informationen zu erfassen, um sie in die
eigene Auswertung mit einfließen zu lassen. Für deren Verständnis sind aber in jedem
Fall fortgeschrittene Kenntnisse der französischen Sprache notwendig. Die Abfassung
Pfindel, Poxleitner, Ratje
71
Bachelorarbeit
8 Fazit/Ausblick
der Untersuchungsergebnisse in französischer Sprache, um sie den Repräsentanten
und Vertretern in Baila –und mit ihnen der gesamten Bevölkerung- zur Verfügung
stellen zu können, wäre wünschenswert und würde deren Verständnis für und
Vertrauen in weitere Projekte stärken.
Die flächendeckende Belastung des Grundwassers durch Nitrat dürfte im Moment das
dringlichste Thema für Arbeiten vor Ort in Baila sein. Es wurde festgestellt, dass nur in
wenigen Brunnen eine Konzentration von 50 mg/l unterschritten wird. Aus erhöhten
Werten leitet sich eine unmittelbare Gesundheitsgefährdung, besonders für
Kleinkinder, ab. Die Hauptursache für die hohen Werte dürfte der Eintrag menschlicher
und tierischer Fäkalien in das Grundwasser sein. Eine genauere Untersuchung und
Bewertung der vorhandenen, sehr primitiven Sanitäranlagen mit Blick auf Bauweise
und Abstand zu Brunnenstandorten wird deshalb vorgeschlagen. Eine Art Richtlinie,
aus welcher einzuhaltende Mindestabstände für den Bau neuer Toiletten sowie für die
Errichtung von Viehtränken hervorgehen, könnte erarbeitet werden. Auch die
Entwicklung einer Toilettenbauweise oder einer Art des Umbaus bestehender Anlagen,
wodurch Versickerungen in den Untergrund verringert werden, und der Bau
entsprechender Prototypen sind denkbar. Ebenso könnte eine erneute Messung
ausgewählter
chemischer
Parameter
durchgeführt
werden.
Weiter
sollten
Möglichkeiten für eine mikrobiologische Untersuchung des Grundwassers neu
bewertet werden.
Die Messung der Sohltiefen konnte auf Grund einer zu großen Verschlammung der
Brunnen nicht per Grundtaster geschehen und erfolgte nur sehr ungenau mit einer
„Notlösung“. Die Firma „Seba Hydrometrie“ (www.seba.de), welche den Grundtaster
(für das Kabellichtlot Typ KLL) kostenlos zur Verfügung gestellt hat, vertreibt neben
dieser „normalen“ Ausführung auch eine „spezielle“ für schlammige Untergründe. Falls
es gelingt, einen solchen zu erhalten, könnten die Sohltiefen nochmals genau erfasst
werden.
Die in der Bachelorarbeit von Simon Reil und Sebastian Haspelhuber aufgeführten
Vorschläge für weitere Arbeiten sind ebenfalls weiterhin in Betracht zu ziehen.
Besonders die Entwicklung eines Konzepts zum Entwurf einer Brunnenabdeckung aus
einheimischen Baustoffen zur Verringerung der Brutstätten von Malaria-Mücken ist
Pfindel, Poxleitner, Ratje
72
Bachelorarbeit
8 Fazit/Ausblick
nun möglich, da die dafür notwendigen Abmessungen der Brunnenmauern
aufgenommen wurden. Wie schon bei Reil und Haspelhuber erklärt wurde, erachten
viele Einheimische Abdeckungen an Brunnen, aus denen sie mit Eimern Wasser
schöpfen, als zu „umständlich“. Die bereits an wenigen Brunnen vorhandenen
Abdeckungen werden deshalb die meiste Zeit offen gelassen. Es ist daher ratsam, eine
permanente Abdeckung zu entwerfen, die eine integrierte Pumpe enthält, sodass sie
nicht ständig, sondern nur noch in Ausnahmefällen zu öffnen ist.
In Baila befinden sich drei Tiefbehälter welche nicht mehr zur Trinkwasserversorgung
genutzt werden. Wie bereits bei Reil und Haspelhuber beschrieben, könnten diese für
die Wasserversorgung reaktiviert werden.56 So wäre es eine Aufgabe, den Zustand
dieser Behälter zu untersuchen und zu bewerten, um sie gegebenenfalls für eine
Wiederaufnahme der Nutzung zu sanieren. Eine Verwendung ist als Zwischenspeicher
für per Solarpumpen aus nahegelegenen Brunnen gefördertes Wasser oder als
Regenwasserzisterne denkbar.
Stets sollte im Zuge aller Arbeiten versucht werden, die auf dem Hochschullaufwerk P
angelegte „Datenbank“ zu pflegen und aktuell zu halten. Je zugänglicher und
übersichtlicher dort Informationen gehalten werden, desto wertvoller sind sie für die
nachfolgenden Gruppen. Weil bei dieser Bachelorarbeit viele nützliche Auskünfte von
den Einwohnern in Baila erhalten werden konnten, wird es als sinnvoll erachtet, auch
im Rahmen weiterer Aufenthalte gezielt Informationen zu sammeln, um damit das
Geoinformationssystem
weiter
auszubauen.
Solche
Informationen
könnten
beispielsweise in Angaben zum täglichen Wasserbedarf pro Haushalt oder pro Tier
bestehen.
Hier soll abschließend noch eine persönliche Wertung getroffen werden:
Während unseres gesamten Aufenthalts in Baila erlebten wir die Einwohner dort als
offene, tolerante und interessierte Leute, die uns als weiße Europäer ohne jegliche
„Berührungsängste“ an ihrem täglichen Leben teilnehmen ließen. Vermutlich war dies
der wichtigste Faktor für das Gelingen unserer Vorhaben – neben den von der
Kinderhilfe Senegal und von den Ingenieuren ohne Grenzen aufgebauten Beziehungen.
56
Reil, Simon; Haspelhuber, Sebastian. Erkundung und Dokumentation des Wasserleitungssystems im
Ort Baila in Senegal. Bachelorarbeit OTH Regensburg 2014. S.22
Pfindel, Poxleitner, Ratje
73
Bachelorarbeit
8 Fazit/Ausblick
Dadurch dass in den Repräsentanten Ibou Goudiaby und Mustapha Coly zwei
langjährige Kontaktpersonen vor Ort sind, eignen sich Projekte in Baila ideal für ihre
Umsetzung im Rahmen einer Abschlussarbeit. Weil beide sowohl in der Vorbereitung,
als auch vor Ort organisatorische Fragen äußerst zuverlässig für uns regelten, konnten
wir ohne „Anlaufzeit“ unsere Planungen umsetzen.
Für weitere Gruppen noch ein kurzer Hinweis:
Es sollten möglichst alle in der Gruppe, mindestens aber ein Mitglied (bei größeren
Gruppen entsprechend mehr), verhandlungssicher französisch sprechen, da ansonsten
eine Verständigung und das Reisen im Senegal nicht möglich sind. Es sprechen nur sehr
wenige ein für ein konstruktives Gespräch ausreichendes Englisch.
Gruppen mit Zollpapieren empfehlen wir, die notwendigen Formalitäten erst am
Morgen nach ihrer Ankunft in Dakar zu erledigen und in diesem Zusammenhang auch
nicht auf die Hilfsangebote von Leuten vor dem Flughafengelände einzugehen. Wir
landeten um 1 Uhr Ortszeit in Dakar und der Zoll hatte bereits geschlossen. Außerdem
befindet er sich nicht im Flughafengebäude, sondern liegt einige hundert Meter vom
Terminal entfernt. Im Projektordner auf dem Laufwerk P kann in der kmz-Datei
„Wichtige Orte Dakar“ die Lage des Zollgebäudes betrachtet werden. Am Haus
befindet sich ein Schild mit der Aufschrift „Directione Generale des Douannes - Bureau
Oest“. Es sollte also der Vormittag nach der Ankunft für die Erledigung der
Zollangelegenheiten eingeplant werden. Es empfiehlt sich dabei auch gleich nach
einem Termin für das Ausfüllen der Papiere bei der Ausreise zu fragen. Im Zollgebäude
muss man in folgendes Büro gehen: „Büro Regimes Suspensives“. Man kann den
Zollbeamten unter der Telefonnummer 77-357-32.33 erreichen.
Wir fuhren mit der Fähre der Reederei „Cosama“ in einer 8er-Kabine von Dakar nach
Ziguinchor. Diese Reisemöglichkeit können wir auf jeden Fall weiterempfehlen. Man
sollte die Fahrt in einer Kabine buchen, da es an Deck in der Nacht recht kalt wird. Bei
einer Kabinengröße bis vier Personen ist ein Frühstück im Preis inbegriffen.
Am Vortag unserer Abreise aus Baila erfuhren wir, dass die Einwohner des Ortsteils
Katipa enttäuscht waren, weil wir bei ihnen keine Untersuchungen durchgeführt
haben. Katipa liegt einige Kilometer vom eigentlichen Ort Baila entfernt. Es befinden
sich dort drei Brunnen. Uns erschien es so, als seien die Bewohner Katipas etwas
Pfindel, Poxleitner, Ratje
74
Bachelorarbeit
8 Fazit/Ausblick
neidisch auf den Rest von Baila, da Projekte schon öfter nur dort durchgeführt wurden.
Deshalb empfehlen wir, diesen Umstand bei der Planung neuer Arbeiten mit zu
beachten. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, diesen Ortsteil auch einzubeziehen. Weiter
ist es sehr sinnvoll bei der Planung von Projekten im Vorfeld, neben den
Repräsentanten,
Alpha
Coly
(Email:
[email protected])
mit
in
diese
einzubeziehen. Er ist (fast) jedem im Ort bekannt und weiß Bescheid, welche Anliegen
und Wünsche die Menschen zur Verbesserung ihrer Wasserversorgung haben und will
Vorschläge für weitere Projekte sammeln.
Wir machten bei unserer Reise nahezu ausschließlich positive Erfahrungen und können
deshalb jedem, der an hoffentlich weiterhin angebotenen Abschlussarbeiten interessiert ist, eine solche nur empfehlen.
Pfindel, Poxleitner, Ratje
75
Bachelorarbeit
Abbildungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 - Karte Senegal ............................................................................................. 2
Abbildung 2 - Casamance.................................................................................................. 2
Abbildung 3 - ArcMap: Erstellung einer Geodatabase ..................................................... 6
Abbildung 4 - Trimble Positions Desktop-Administration .............................................. 10
Abbildung 5 - Auswahlverzeichnis Basisstationen für das Postprocessing .................... 14
Abbildung 6 - Datenauswahl für den Export .................................................................. 16
Abbildung 7 - Auswahlmöglichkeiten für den Umfang des Datenexports ..................... 16
Abbildung 8 - Auswahlmöglichkeiten für den Umfang des Bildexports ......................... 17
Abbildung 9 - Startbildschirm ArcPad ............................................................................. 20
Abbildung 10 - GPS-Voreinstellungen............................................................................. 21
Abbildung 11 - Reiterübersicht Zeichenwerkzeuge ........................................................ 23
Abbildung 12 - Eingabemaske Punktaufnahme .............................................................. 24
Abbildung 13 - Fenster Daten-Check-In .......................................................................... 27
Abbildung 14 - Ansicht nach dem Einchecken ................................................................ 28
Abbildung 15 - Übersicht Höhenfestpunkte Baila .......................................................... 29
Abbildung 16 - Ausgangspunkt des lokalen Höhensystems ........................................... 31
Abbildung 17 - Baila und Brunnenstandorte .................................................................. 32
Abbildung 18 – Kabellichtlot ........................................................................................... 36
Abbildung 19 – Messstelle Brücke „Marigot de Baila“ .................................................. 36
Abbildung 20 - Ganglinie "Marigot de Baila" am 22.Februar 2015 ................................ 42
Abbildung 21 - Ganglinie "Marigot de Baila“ am 15.Oktober 1979 ............................... 44
Abbildung 22 - Niederschlagsverteilung Bignona ........................................................... 45
Abbildung 23 - Bodenformationen im Senegal .............................................................. 59
Abbildung 24 - Standorte der Bodenschichtaufnahmen ................................................ 61
Abbildung 25 - Vegetation im Senegal ........................................................................... 63
Abbildung 26 - Historische Niederschlagsentwicklung................................................... 63
Abbildung 27 - Lage des Staudamms .............................................................................. 64
Abbildung 28 - Neu angepflanzte Mangroven ................................................................ 66
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