Albert Schenker

Albert Schenker
Albert Schenker wurde am 1. Dezember 1899 in St. Gallen als sechstes von zehn Kindern des
Kantonsschullehrers Friedrich Eduard Schenker (1859-1936) und dessen Frau, Ulrika Martha
Müller (1867-1936), geboren. Nach dem Besuch der Kantonsschule in St. Gallen war
Schenker von 1916 bis 1919 an der kunstgewerblichen Abteilung der St. Galler
Gewerbeschule ebenfalls Schüler bei August Wanner. Von 1919 bis 1921 wirkte Schenker als
Dekorateur. 1921/22 bildete er sich weiter bei Emil Orlik (1870-1932) an der Staatlichen
Kunstgewerbeschule Berlin, 1922/23 bei Carl Caspar(1879-1956)? an der Münchner
Akademie der bildenden Künste. 1923 kehrte Schenker in die Ostschweiz zurück, wo er nebst einer Anstellung als Lehrer für Zeichnen und Kunstgeschichte u.a. an der Kantonsschule
St. Gallen - als freischaffender Künstler tätig war. Mit Gehr und Hugentobler war Schenker,
der mit ihnen zeitweise das Atelier teilte, freundschaftlich verbunden. Anders als sie ging
Schenker als Künstler still und unbeirrt seinen von der grossen Öffentlichkeit weniger
verfolgten Weg zwischen Tradition und Moderne. Zentral steht in seinem Oeuvre die
Behandlung biblisch-religiöser Themen, deren große Interpreten Fra Angelico und Giotto
nachhaltigen Einfluss auf den Ostschweizer ausübten. Sowohl im brillanten zeichnerischen
wie auch im ernsten, unsentimentalen malerischen Werk blieb Schenker ein überzeugter
Vertreter der Gegenständlichkeit. Albert Schenker starb am i. Februar 1973 in St. Gallen. Zu
Person und Werk von Albert Schenker liegt keine umfassende Publikation vor.
Der Künstlernachlass befindet sich in verschiedenen Händen: Das größte und wichtigste
Fragment (Privatbesitz Maria und Peter Giger-Schenker, Stäfa ZH) umfasst einen
umfangreichen Bilderbestand (Gemälde und Entwürfe bzw. Studien), handschriftliche
Werkverzeichnisse, Skizzen- und Notizbücher, Teile der privaten und der geschäftlichen
Korrespondenz, Fotografien von Werken aus allen Schaffensperioden, biografische Notizen
sowie Gedrucktes über Albert Schenker. Weitere kleinere Nachlassfragmente in Privatbesitz.
Zahlreiche verstreute Werke u.a. bei Familienangehörigen, im privaten Umfeld von Schenkers
einstigen Wirkungsorten und in Museumsbeständen.
Quelle: Johannes Huber: Pfarrkirche in St. Gallen-Bruggen. 1998; Seite 38