Zentralrat Deutscher Sinti und Roma

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Deutscher Sinti und Roma
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die Redaktionen
Aktuelles und Politik
20. März 2015
PRESSEMITTEILUNG
Staatsminister Michael Roth und Romani Rose im Gespräch: Sinti und Roma müssen als
nationale Minderheiten ihre kulturellen Beiträge auf europäischer Ebene vorstellen
können
Vor dem Hintergrund mehrerer Studien, die die massive Ablehnung von Sinti und Roma in
Deutschland belegen, informierte Romani Rose den Staatsminister im Auswärtigen Amt,
Michael Roth, über das geplante Europäische Roma Institut, das in Brüssel entstehen soll.
„Sinti und Roma sind in Europa in fast allen Mitgliedsländern der Gemeinschaft als nationale
Minderheiten anerkannt. Ihre Kultur, ihre Geschichte und ihre künstlerischen Beiträge sind
unverbrüchliche Bestandteile vieler nationaler Kulturen geworden, wie beispielsweise der
Flamenco in Spanien. Die europäische Klassik ist auf vielfältige Weise von der Musik der
Roma beeinflusst worden. All dies muss sichtbar gemacht werden und hierzu soll ein
Europäisches Roma Institut einen wesentlichen Beitrag leisten“, so Rose.
Unterstützt wird die Initiative für ein Europäisches Roma Institut von der Roma Initiative der
Open Society Foundation in Budapest. Romani Rose informierte Staatsminister Roth über
sein Gespräch mit George Soros, das er am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz
führen konnte. Dabei waren die Ergebnisse einer internationalen Fachtagung in Berlin über
die inhaltliche Konzeption des geplanten Zentrums ausführlich erörtert worden.
Das
Zentrum solle angesichts der zunehmend bedrohlichen Lage von Roma in Europa die
europäischen Institutionen auch auf politischer Ebene informieren und beraten. George
Soros genießt bei den Sinti und Roma in Europa hohes Ansehen, da sein Einfluss zur
Verbesserung der Lage von Roma in den jeweiligen Staaten von großer Bedeutung ist.
Bremeneckgasse 2
69117 Heidelberg
Tel : +49 6221 – 98 11 01
Fax : +49 6221 – 98 11 90
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www.sintiundroma.de
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Ende März wird der Europarat in einer ersten Beratungsrunde darüber entscheiden, ob und
wie er diese Initiative aufnimmt.
Romani Rose bat Staatsminister Roth hierbei um
Unterstützung, es sei überfällig, dass der Kreis von Ausgrenzung und Rassismus
durchbrochen werde. Deutschland könne hier einen wichtigen Beitrag leisten.
Das Europäische Roma Institut soll auf der Arbeit von Roma-Künstlern und -Persönlichkeiten
aus Kultur und Medien aufbauen. Das Institut soll Austausch und Kooperation von Künstlern
und Intellektuellen aus ganz Europagewährleisten und die Kunst, Kultur und Geschichte der
Roma sichtbar machen. „Unser Ziel muss sein, dass Sinti und Roma in allen europäischen
Staaten in das nationale Gedächtnis ihrer Heimatländer aufgenommen werden: als
integraler Bestandteil der eigenen Geschichte und der eigenen Kultur. Nur so werden wir
Ausgrenzung und Rassismus in der Gegenwart überwinden“, so Rose.
Herbert Heuss, Wissenschaftlicher Leiter
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