20. Juni 2015

Gedenkstättenseminar 2015
18.-20. Juni 2015
70 Jahre nach der Befreiung der Konzentrationslager –
Was können die Gedenkstätten leisten?
Veranstaltende: Bundeszentrale für politische Bildung, Max Mannheimer Studienzentrum Dachau, KZ-Gedenkstätte Dachau, Stiftung Topographie des Terrors, Berlin
in Zusammenarbeit mit Arbeitskreis Gedenkstättenpädagogik
Weitergehende Informationen zu den Arbeitsgruppen finden sich im Internet unter:
www.gedenkstaettenforum.de
Donnerstag/Freitag
Samstagvormittag
Tagungsorte
Max Mannheimer Studienzentrum Dachau | Rosswachtstraße 15 | 85221 Dachau
KZ-Gedenkstätte Dachau | Alte Römerstraße 75 | 85221 Dachau
NS-Dokumentationszentrum München
Lern- und Erinnerungsort zur Geschichte des Nationalsozialismus
Brienner Straße 34 | 80333 München
Donnertag, 18. 6. 2015
(Optionales Programm am Vormittag)
10–12.30 Uhr
Rundgang: »KZ-Gedenkstätte Dachau«
Rebecca Ribarek, KZ-Gedenkstätte Dachau
Treffpunkt: Besucherzentrum KZ-Gedenkstätte Dachau, Infotheke,
Pater-Roth-Straße 2a, 85221 Dachau
10.30–12.30 Uhr
Exkursion zur neu gestalteten
»Gedenkstätte ehemaliger SS-Schießplatz Hebertshausen«
Dr. Andrea Riedle, KZ-Gedenkstätte Dachau
Treffpunkt: Besucherzentrum KZ-Gedenkstätte Dachau, Infotheke,
Pater-Roth-Straße 2a, 85221 Dachau
10–12.30 Uhr
ab 12.30 Uhr
14 Uhr
Rundgang: »Die Stadt Dachau und das Konzentrationslager«
Brigitte Fiedler, Dachauer Forum
Treffpunkt: Bahnhofsplatz, 85221 Dachau
Max-Mannheimer-Studienzentrum (Tagungsort)
Einchecken, Ausgabe der Tagungsunterlagen, Mittagsimbiss
Begrüßung: Dr. Gabriele Hammermann, KZ-Gedenkstätte Dachau
Hanna Huhtasaari, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn
Dr. Thomas Lutz, Stiftung Topographie des Terrors, Berlin
Vorstellung Programm und Konzeption: Waltraud Burger, KZ-Gedenkstätte Dachau
Nina Ritz, Max Mannheimer-Studienzentrum Dachau
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14.30 Uhr
16 Uhr
16.30 Uhr
ca. 18.30 Uhr
9.30 Uhr
10.30 Uhr
11 Uhr
Podium zur Vorstellung des Sammelbandes
Gedenkstättenpädagogik – Kontext, Theorie und Praxis der Bildungsarbeit
zu NS-Verbrechen
Gedenken – Martin Schellenberg, Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
Historische Bildung – Gottfried Kößler, Fritz-Bauer-Institut Frankfurt
Politische Bildung – Dr. Wolf Kaiser, Gedenk- und Bildungsstätte Haus der
Wannsee-Konferenz, Berlin
Redaktionskreis Sammelbandes Gedenkstättenpädagogik – Dr. Christa Schikorra,
KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
Moderation: Gabriele Kammerer, freie Journalistin, Berlin
Kaffeepause
Vortrag: »Die Politik mit der Erinnerung und die Rolle der Gedenkstätten seit der
deutschen Einheit«
Prof. Dr. Günter Morsch, Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und Gedenkstätte
und Museum Sachsenhausen
Vortrag: »Die zeitliche Distanz zu den NS-Verbrechen als Herausforderung für die
Bildungsarbeit zum Nationalsozialismus«
Dr. Oliver von Wrochem, KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Anschließend Diskussion
Moderation: Cornelia Siebeck, Historikerin, Berlin
Abendessen | Individueller Erfahrungsaustausch
Freitag, 19. 6. 2015
Vortrag: »Die zunehmende gesellschaftliche Heterogenität –
Konsequenzen für Gesellschaft und Gedenkstätten«
Prof. Dr. Paul Mecheril, Center for Migration, Education and Cultural Studies,
Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, Institut für Pädagogik
Leitung: Dr. Elke Gryglewski,
Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin
Einteilung in die Workshops/Arbeitsgruppen
Workshop-/Arbeitsgruppen-Phase
AG 1: »Gedenken« – ein Thema für die Pädagogik?
Martin Schellenberg und Katja Anders, Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
Dr. Christa Schikorra, KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
AG 2: Gedenkstätten als Orte des Lernens
Dr. Gunnar Richter, Gedenkstätte Breitenau
Katrin Unger, Gedenkstätte Bergen-Belsen
Christian Wolpers, Stiftung niedersächsische Gedenkstätten
Hans-Peter Klein, Studienseminar und Universität Kassel
AG 3: Kompetenzvermittlung in Gedenkstätten: Zukunftsmodell oder Sackgasse?
Steffen Jost, Max Mannheimer Studienzentrum Dachau
Rebecca Ribarek, KZ-Gedenkstätte Dachau
Prof. Susanne Popp, Universität Augsburg (angefragt)
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AG 4: Gedenkstätte, Gegenwartsdimensionen, Demokratieförderung
Verena Haug, Pädagogin, Berlin, Hanna Huhtasaari, Gottfried Kößler
AG 5: Alltag und Bildungsauftrag in Gedenkstätten:
Gegenwartsdimensionen der Aneignung des historischen Ortes
Waltraud Burger und Ulrich Unseld, KZ-Gedenkstätte Dachau,
Gerd Modert, Dachauer Forum
AG 6: Fördern Gedenkstättenbesuche die internationale Verständigung?
Jugendbegegnungen im Test.
Nina Ritz und Nina Rabuza, Max Mannheimer Studienzentrum Dachau
Dr. Nicolas Moll, Historiker und interkultureller Trainer, Sarajevo und Paris
Ela Pasternak, Internationale Jugendbegegnungsstätte Auschwitz/Oświęcim
AG 7: Bildungsarbeit mit internationalen Gruppen
Dr. Wolf Kaiser, Haus der Wannsee-Konferenz Berlin, Aya Tzarfati, pädagogische
Mitarbeiterin Haus der Wannsee-Konferenz und Jüdisches Museum Berlin
12.30 Uhr
13.30 Uhr
ab 15 Uhr
18 Uhr
8.30 Uhr
9.30 Uhr
11.15 Uhr
12.30 Uhr
13.30 Uhr
14 Uhr
Mittagessen
Fortsetzung Arbeit in den Workshops/Arbeitsgruppen
Kaffee- und Kuchenbuffet (flexibel)
Abendessen und kulturelles Abendprogramm
Sonnabend, 20. 6. 2015
Shuttle ab Unterkünften zum NS-Dokumentationszentrum München
NS-Dokumentationszentrum München (Tagungsort):
Zusammenfassung und Vorstellung der Ergebnisse der Arbeitsgruppen
Moderation: Dr. Werner Dreier, erinnern.at, Bregenz
Kaffeepause
Vortrag: Die Bildungsarbeit des NS-Dokumentationszentrum München.
Entwicklung und Perspektiven
Felizitas Raith, Dr. Thomas Rink, beide NS-Dokumentationszentrum München
anschließend: individuelle Besichtigung der Ausstellung
Auswertungen
NS-Dokumentationszentrum München
Bundesweites Gedenkstättenseminar
Moderation: Waltraud Burger, Wolf Kaiser, Hanna Huhtasaari, Thomas Lutz, Nina
Ritz
Imbiss
Tagungsende
Mitglieder des Arbeitskreises Gedenkstättenpädagogik sind: Waltraud Burger, Daniel Gaede, Dr. Elke
Gryglewski, Brita Heinrichs, Hanna Huhtasaari, Hilde Jakobs, Dr. Wolf Kaiser, Gottfried Kößler, Dr. Thomas
Lutz, Dr. Gunnar Richter, Martin Schellenberg, Felizitas Raith, Nina Ritz, Martina Ruppert-Kelly Christa
Schikorra, Barbara Thimm, Katrin Unger, Dr. Oliver von Wrochem, Christian Wolpers.
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Anmeldeformular
Am 61. bundesweiten Gedenkstättenseminar mit dem Titel:
70 Jahre nach der Befreiung – was können die Gedenkstätten leisten?
18.-20. Juni 2015 im Max-Mannheimer-Studienzentrum,
Rosswachtstrasse 15, 85221 Dachau, nehme ich verbindlich teil.
Anmeldung an die KZ Gedenkstätte Dachau, Bildungsabteilung bis zum 5. Mai 2015
per Fax 08131 2235 oder per E-Mail: [email protected].
Informationen zum Programm finden Sie unter: www.mmsz-dachau.de/aktuelles
Name, Vorname
10–12.30 Uhr: Rundgang KZ-Gedenkstätte Dachau
10–12.30 Uhr: Stadtrundgang »Die Stadt Dachau und das Konzentrationslager«
10–12.30 Uhr: Exkursion Gedenkstätte ehemaliger
»SS-Schießplatz Hebertshausen«
Arbeitsgruppen Freitag, 19. Juni 2015
Bitte geben Sie an, an welcher Arbeitsgruppe Sie teilnehmen möchten:
Institution
Straße
PLZ/Ort
Programmteilnahmen
Am Donnerstag, 18. Juni 2015 werden vor Beginn des offiziellen Programms von den
Organisatoren drei Rundgänge angeboten. Bitte kreuzen Sie an, wenn Sie an einem
Rundgang teilnehmen möchten:
Telefon
E-Mail
Unterbringung und Verpflegung vom 18.-20. Juni 2015
Ich nehme am Seminar inkl. Verpflegung teil und bitte um Unterbringung im
Doppelzimmer (60,– €)
zusammen mit
Ich nehme am Seminar inkl. Verpflegung teil und bitte um Unterbringung im
Einzelzimmer (60,– €, zzgl. EZ-Zuschlag 45,– €)
Ich nehme am Seminar inkl. Verpflegung teil und bitte um Unterbringung im
4-Bett-Zimmer (30,– €)
zusammen mit
Ich nehme am Seminar inkl. Verpflegung aber ohne Übernachtung teil (€ 25,–)
Wenn Sie schon am Mittwoch, den 17. Juni 2015 anreisen und übernachten wollen, bitte
setzen Sie sich mit uns in Verbindung.
Optionen zur Verpflegung
Ich bitte um vegetarisches Essen
Ich bitte um veganes Essen
Ich esse kein Schweinefleisch
Ich habe folgende Lebensmittelunverträglichkeit:
Nach Anmeldung wird eine Mitteilung zur Überweisung des Teilnahmebetrags zugesandt. Die Anmeldung ist erst nach Eingang des Tagungsbeitrags verbindlich.
1. Wahl:
2.Wahl:
1
1
2
2
3
3
4
4
5
5
6
6
7
7
Es ist möglich, dass für das kulturelle Abendangebot am Freitag, 19. Juni 2015 vor Ort
ein kleiner Unkostenbeitrag – nur von den tatsächlich daran Teilnehmenden – extra
erhoben wird.
Ort, Datum
Unterschrift
Den Bogen bitte senden an KZ-Gedenkstätte Dachau:
per Fax 08131 2235 | per E-Mail: [email protected]
oder postalisch: KZ-Gedenkstätte Dachau | Stichwort: »Gedenkstättentreffen«
Alte Römer Straße 75 | 85221 Dachau
Arbeitsgruppe 1
»Gedenken« – ein Thema für die Pädagogik?
Leitung: Martin Schellenberg, Dr. Christa Schikorra
Referentin: Katja Anders
Gedenken zählt neben dem Forschen, Sammeln und dem Vermitteln zu den zentralen
Aufgaben der Gedenkstätten. In wieweit aber ist Gedenken Teil der Bildungsarbeit? Und
wie kann und soll eine Bildungsarbeit aussehen, in der das Gedenken einen erkennbaren Platz hat? Geht es dabei vor allem um Emotionen und Empathie? Geht es darum
zu kompensieren, was die Überlebenden der Konzentrationslager etwa bei Gedenkfeiern bisher noch konnten: die Brücke zwischen dem Gedenken an die Ermordeten
und der Gegenwart der anwesenden Jugendlichen herstellen? Steht nicht vielmehr
auch zur Debatte, wie die Bedeutung der Gedenkstätten als Friedhöfe der Ermordeten,
als Gedenkorte der Überlebenden und Angehörigen sowie als Orte der Manifestation
differierender und umkämpfter Gedenkkulturen vermittelt werden kann und soll?
70 Jahre nach Kriegsende scheint eine Bestandsaufnahme zum »Gedenken« in der
Gedenkstättenpädagogik dringlicher denn je. Ausgehend von den Erfahrungen der
anwesenden Praktikerinnen und Praktiker werden Definitionen des Gedenkens erarbeitet und diskutiert. Mittels theoretischer Inputs, Praxisbeispielen, Übungen und Diskussionen werden Überlegungen zum zukünftigen Gedenken im Rahmen von Bildungsveranstaltungen angestellt.
Arbeitsgruppe 2
Gedenkstätten als Orte des Lernens
Leitung: Dr. Gunnar Richter, Christian Wolpers, Katrin Unger
Referent: Hans-Peter Klein
Die Erwartungshaltung an das Vermittlungspotenzial von Gedenkstätten ist aus der
Sicht von Besuchenden groß. Gedenkstätten sollen Überblickswissen wie auch regionales oder lokales Detailwissen vermitteln. Sie sollen anschaulich, erfahrbar, Empathie
fördernd, gegen rechtextremes Gedankengut immunisierend und Demokratie fördernd
agieren. Als Lernorte außerhalb von Schulgebäuden, zuweilen jenseits dichter Besiedlung gelegen, sollen sie mit ihrer Aura das Unrecht und die Willkür des nationalsozialistischen Staates sichtbar machen.
Wir wollen in dieser AG die Möglichkeiten der Bildungsarbeit aus der Sicht von
Gedenkstättenpädagogik, Schule und Lehrerinnen und Lehrer sowie deren Ausbildung beleuchten und gemeinsam mit den Seminarteilnehmerinnen und –Teilnehmer
das Arbeitsfeld »Lernort Gedenkstätte« abstecken. In einer Rückschau auf jahrelange
Erfahrung wird die Bedeutung von Gedenkstätten beim Prozess politisch-historischen
Lernens aus den unterschiedlichen Positionen diskutiert und eingeordnet. Wie soll und
kann die Zukunft des »Lernortes Gedenkstätte« angesichts der eingangs erwähnten
gesellschaftlichen Erwartungshaltungen aussehen. Sind Gedenkstätten Kompensationsorte für gesellschaftliche Defizite? Und welche Bedeutung haben das Gedenken und
Erinnern und womöglich auch das Trauern 70 Jahre nach der Befreiung der Lager?
Wir wollen in Kleingruppen Aufgaben der Gedenkstätten für die Zukunft entwerfen.
Welches Lernen und in welchen Formen kann und soll in den NS-Gedenkstätten im
21. Jahrhundert stattfinden?
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Arbeitsgruppe 3
Kompetenzvermittlung in Gedenkstätten:
Zukunftsmodell oder Sackgasse?
Leitung: Steffen Jost, Rebecca Ribarek
Referentin: Prof. Susanne Popp
Der Workshop soll den aktuellen Stand der Diskussionen rund um die Kompetenzvermittlung im Geschichtsunterricht rekapitulieren und anhand vorhandener Materialien
und Methoden aus der Gedenkstättenpädagogik Raum für eine offene Diskussion zur
(un-)möglichen Umsetzung der theoretischen Debatten in der außerschulischen historischen Bildung bieten. Zunächst wird in einem Vortrag der derzeitige Stand der
geschichtsdidaktischen Debatten vorgestellt und problematisiert und anschließend ein
Überblick über entsprechende Erfahrungen und Möglichkeiten aus dem Bereich der
außerschulischen Bildung, insbesondere in Gedenkstätten, gegeben. Nach dem Kennenlernen dieser Positionen werden wichtige Punkte herausgearbeitet und als Grundlage
für die weitere Arbeit zusammengeführt. In Kleingruppen sollen dann die Forderungen
kompetenzorientierten Lernens an Methoden und Materialien aus der gedenkstättenpädagogischen Praxis herangetragen werden. Auf dieser Grundlage kann eine Diskussion
über Möglichkeiten und Grenzen schulischer Konzepte für die historisch-politische
Bildung angestoßen und gleichzeitig ein Beitrag zum Verständnis der Gemeinsamkeiten und Unterschiede geleistet werden. Abschließend sollen gemeinsam Überlegungen
zu einem gedenkstättenpädagogischen Kompetenzmodell angestellt und formuliert
werden.
Arbeitsgruppe 4
Gedenkstätte, Gegenwartsdimensionen, Demokratieförderung
Leitung: Hanna Huhtasaari, Gottfried Kößler
Referentin: Dr. Verena Haug
Bereits vor gut 10 Jahren untersuchte eine Gruppe von Praktikerinnen der Gedenkstättenpädagogik mit Lerngruppen am heutigen Max Mannheimer Studienzentrum, wie
sich Lerninhalte und vor allem auch Lernformen der Demokratiepädagogik mit dem
Lernen an der Gedenkstätte verbinden lassen. Die Erkenntnisse aus diesem Projekt
werden auf die aktuelle Diskussion und Praxis der »Demokratie- und Menschenrechtsbildung« in den Gedenkstätten bezogen. Was haben wir dazu gelernt? Wie sind die
theoretischen Impulse in den letzten Jahren in die Praxis der Gedenkstättenpädagogik
eingegangen? Der erste Teil des Workshops soll eine theoretische Fundierung und einen
Blick in die Entwicklung der eigenen Verständigung bieten.
Diese theoretische Annäherung soll im zweiten Teil des Workshops auf die praktischen Arbeitsbedingungen bezogen werden. In Kleingruppen besuchen wir die
Dauerausstellung der Gedenkstätte Dachau. Mit Hilfe einer Übung aus dem Weiterbildungsprogramm »Verunsichernde Orte« soll exemplarisch ein Grundthema der Menschenrechte behandelt werden. Es geht um die Spannung zwischen dem Grundsatz
der Würde des Menschen auf der einen und der Nutzung von Bildern entwürdigter
Menschen als Beweis für Verbrechen auf der anderen Seite.
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Arbeitsgruppe 5
Alltag und Bildungsauftrag in Gedenkstätten
Gegenwartsdimensionen der Aneignung des historischen Ortes
Leitung: Waltraud Burger und Gerd Modert
Referent: Uli Unseld
Gedenkstätten stellen sich neben der Aufgabe des Gedenkens und des Erinnerns an
die Folgen des Nationalsozialismus als besondere Lernorte dar. Diese Lernorte sollen
neben den historischen Abläufen das Gedenken an die Opfer wach halten sowie die
grundlegenden Fragen des Umganges mit der NS-Vergangenheit und die sich aus der
Geschichte ergebenden Konsequenzen und Lehren für die Gegenwart thematisieren.
Dazu gilt es, dem großen Bedürfnis der Besucher/-innen, sich der Authentizität des
historischen Ortes anhand baulicher Reste, originaler Exponate und Zeitzeugenquellen
zu vergewissern und durch ein kritisches und reflektiertes Hinterfragen zu begegnen.
Während des Rundgangs im Gelände und im Museum sollen besondere Merkmale des
Gedenkorts und der Erinnerungskultur herausgestellt und spezifische pädagogische
Fragestellungen aufgegriffen und diskutiert werden.
Im zweiten Teil des Seminars werden in Einzel- oder Kleingruppenarbeit Materialien und Methoden aus verschiedenen Seminarangeboten vorgestellt und erprobt.
Unter dem Eindruck des Vormittags soll der Frage nachgegangen werden, was und vor
allem wie an dem Ort KZ-Gedenkstätte Dachau gelernt werden kann. Welche Chancen,
welche Grenzen bestehen? Die Auswertung erfolgt im AG-Plenum.
Arbeitsgruppe 6
Fördern Gedenkstättenbesuche die internationale Verständigung?
Jugendbegegnungen im Test.
Leitung: Nina Ritz und Nina Rabuza
Referierende: Dr. Nicolas Moll, Ela Pasternak
Internationale Austausch- und Begegnungsprogramme sind seit langem Bestandteil
in der Gedenkstättenpädagogik. Die Erwartungen an die Auseinandersetzung mit dem
Zweiten Weltkrieg und den nationalsozialistischen Verbrechen sind hoch: das »gemeinsame« Lernen von Teilnehmenden aus verschiedenen Ländern in der Gedenkstätte soll
dem Dialog und der Aussöhnungen zwischen Nachkommen von Tätern und Opfern, der
kulturellen Verständigung, dem Abbau von Vorurteilen, der aktiven Erinnerungsarbeit
und letzthin der Entwicklung einer konfliktfreieren Welt dienen. Nicht zuletzt wird
die Bezugnahme auf den Nationalsozialismus bisweilen auch als Vehikel für die Thematisierung anderer Konflikte und Genozide genutzt. Ob Jugendbegegnungsprojekte
jedoch tatsächlich eine nachhaltige Wirkung haben, ist kaum erforscht. Im Workshop
werden Möglichkeiten, Herausforderungen und Grenzen von internationalen Jugendbegegnungen und Studienseminaren diskutiert. Im Fokus stehen dabei Erfahrungen aus
bi- und multinationalen Projekten der deutsch-französischen und deutsch-polnischen
Jugendarbeit.
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Arbeitsgruppe 7
Bildungsarbeit mit internationalen Gruppen
Leitung: Dr. Wolf Kaiser
Referentin: Aya Tsarfati
Wer in Gedenkstätten Besucher aus anderen Ländern betreut muss berücksichtigen,
dass es keine einheitliche Erinnerung an den Nationalsozialismus und den Zweiten
Weltkrieg gibt. Im Anschluss an Schlussfolgerungen aus dieser Feststellung werden
unterschiedliche Erfahrungen aus der Arbeit mit internationalen Besuchern vorgestellt:
Eine ehemalige internationale Freiwillige berichtet über Chancen und Schwierigkeiten
von Freiwilligen aus dem Ausland in deutschen Gedenkstätten, insbesondere bei ihrer
Arbeit mit internationalen Gruppen; zudem soll es um Seminare mit Multiplikatoren
aus verschiedenen europäischen Ländern gehen. Dabei sollen die mit solcher Arbeit
verbundenen Herausforderungen, die konkurrierenden Narrative und möglichen Konflikte an Beispielen diskutiert werden. Im Anschluss können die Teilnehmenden für ihre
eigenen Einrichtungen Konzepte zur Arbeit mit Adressaten aus dem Ausland entwerfen
oder weiterentwickeln und sie zur Diskussion stellen.
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