- Kunstmuseum Ahlen

Presse-Information
Ahlen, 10. April 2015
Zwischen Traum und Wirklichkeit
Heinrich Campendonk – die Penzberger Sammlung
INTERMEZZO 2015: Nicht nur Farbe
Teil 1: Elisabeth Sonneck: mono poly – 3 Situationen in Farbe
17.5.-26.7.2015
PRESSEKONFERENZ AM MITTWOCH, DEN 13. MAI UM 11 UHR
Kontakt:
Susanne Buckesfeld, wiss. Mitarbeiterin
Tel. 0 23 82 / 91 83 35
[email protected]
Ein Expressionist trifft auf konkrete Kunst – vom Reichtum der Farbe können sich Besucher
der beiden kommenden Ausstellungen mit Heinrich Campendonk und Elisabeth Sonneck
überzeugen, die zum Internationalen Museumstag am 17. Mai 2015 um 11 Uhr zeitgleich im
Kunstmuseum Ahlen eröffnet werden.
Die ausdrucksstarken Bildwelten von Heinrich Campendonk (1889-1957) faszinieren besonders
durch ihre phantastische Deutung der Wirklichkeit. Die Ausstellung „Zwischen Traum und Wirklichkeit. Heinrich Campendonk – die Penzberger Sammlung“ in Kooperation mit dem Stadtmuseum Penzberg, einer Partnerstadt Ahlens, präsentiert vom 17.5.-26.7.2015 Malerei und Zeichnung des (nicht nur) Rheinischen Expressionisten. Die Schau mit rund 50 Exponaten aus der
Sammlung der oberbayrischen Kleinstadt ergänzt den Sammlungsbestand des Kunstmuseums
Ahlen, der Arbeiten aus dem Frühwerk des Künstlers enthält. Hinzu kommen ausgesuchte Werke aus anderen Sammlungen.
Heinrich Campendonk lebte von 1911 bis 1922 in der Umgebung von Penzberg und hat die
Stadt als künstlerischer Zeitzeuge geschildert. Ursprünglich stammte der Künstler aus Krefeld,
kam aber 1911 auf Vermittlung von Helmuth Macke und einer darauffolgenden Einladung von
Franz Marc, August Macke und Wassily Kandinsky nach Oberbayern. Er nahm als jüngstes Mitglied an der Ausstellung „Der Blaue Reiter“ teil und trat schon ein Jahr später mit furiosen, sehr
eigenständigen Tuschpinselzeichnungen hervor. Sein künstlerisches Schaffen ist in diesen Jahren von Marc, Macke und Kandinsky beeinflusst und erfährt einen seiner ersten Höhepunkte.
Die gesteigerte Farbwahrnehmung und ein oftmals ekstatischer Schaffensprozess führten zu
Bildern mit einer subtilen und dennoch hochexpressiven Farbgebung. Zugleich ist er um formale
Reduktion bemüht, die Bilder werden zu magischen Augenblicken. 1923 führte ihn sein Lebensweg zurück nach Krefeld, wo er sich der Wandmalerei und Glasfensterentwürfen zuwandte. 1926 wird der Künstler als Professor an die Düsseldorfer Kunstakademie berufen. Nachdem
Campendonk 1933 wie Paul Klee von den Nationalsozialisten entlassen wurde, ging er ins Exil
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und erhielt 1935 eine Professur in Amsterdam. Bei der Weltausstellung 1937 in Paris stellte er
für die Niederlande ein Fenster vor, das den Grand Prix gewann. Zur gleichen Zeit wurden in
München Werke von ihm in der Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt. 1957 starb Heinrich
Campendonk in Amsterdam.
Parallel dazu wird im Neubau des Kunstmuseums die diesjährige INTERMEZZO-Reihe „Nicht nur
Farbe“ mit Arbeiten von Elisabeth Sonneck unter dem Titel „mono poly – 3 Situationen in Farbe“ eröffnet und ebenfalls vom 17.5.-26.7.2015 zu sehen sein. Das konkrete Kunstschaffen der
in Berlin lebenden Künstlerin (geb. 1962) ist in erster Linie mit der räumlichen Wirkung von Farbe befasst. Die ortsbezogene Installation ihrer Arbeiten im Kunstmuseum Ahlen stellt einen
spannenden Kontrast zur ebenfalls farbsensiblen Malerei Heinrich Campendonks dar.
In Elisabeth Sonnecks Malerei bezeichnet mono poly die Anreicherung jedes Farbtones durch
minimal verschiedene oder auch völlig konträre farbliche Nuancen, die den ursprünglichen
Grundton zu vielstimmigen Farbklängen steigern. Die körperliche Aktion des Farbauftrags ist in
den vielfältigen Rhythmen breiter Pinselzüge unmittelbar präsent. In einer Raummalerei, einer
neu inszenierten, begehbaren Bodenarbeit vom April 2013 sowie einer Installation aus gerollten
Papierbahnen wird der Betrachter zum Akteur der dreidimensionalen Bildsituationen. Zur Finissage am 26. Juli präsentiert Sonneck mit ihrer Löscharbeit #4 die stille (Nicht-)Farbe Weiß in
Interaktion mit der Wandfarbe des white cube, ständig changierend zwischen Bild und Grund.
In der vierten Folge der Reihe INTERMEZZO präsentiert das Kunstmuseum Ahlen in diesem Jahr
vom 17.5.-4.10.2015 nach- und nebeneinander drei künstlerische Positionen, die sich auf unterschiedlichste Art und Weise mit den Möglichkeiten und Grenzen der Malerei auseinandersetzen. Entweder erweitern sie das Feld des Malerischen bis hin zu Objekt, Skulptur und Installation wie Elisabeth Sonneck (17.5.-26.7.2015) oder Susanne Lyner (15.8.-4.10.2015), oder gelangen umgekehrt vom Plastischen ausgehend zum Bildhaft-Malerischen wie Hermann EsRichter
(15.8.-4.10.2015). So verschieden die bildnerischen Auffassungen der drei beteiligten Künstlerinnen und Künstler auch sind – sie alle begreifen ihre künstlerische Tätigkeit als experimentelle
Erweiterung der klassischen Gattung Malerei oder Skulptur durch die ihnen zur Verfügung stehenden Medien, die sie grenzüberschreitend verknüpfen. Konkretion und spielerische Assoziation sind dabei wesentliche Betrachtungsmomente ihrer jeweiligen künstlerischen Formulierungen.
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